1836 / 200 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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r ilberaroschen; das ist bei einer Nutzung dieses Hh n 9 ö under „So dieses Einkommen .

Der Aufwand, womit ein Gebaͤude geschaffen wird, bes . aus dem Kaufpreife des Bauplatzes, und aus den Koslten de Aufbaues. Von dem Einkommen aus demselben durch ,. thung oder Selbstbenutzung muͤssen zunäͤchst die darauf . den Grund-Abgaben und Lasten und die Kosten , , , den, wodurch es unausgesetzt in vollkommen baulichem n , erhaltbar ist: der Ueberrest bildet die Verzinsung u . 2 ten Aufwandes, das ist des Bodenwerths und des 3 ; Sind auch die Preise der Baumaterialien und . ö. rbeite ., beträchtlichen Schwankungen unterworfen: so halten ö ö sich doch zwischen Graͤnzen, die durch Erfahrung gegeben sin / und bleiben daher auch fuͤr eine lange Reihe von 3 einer wahrscheinlichen Schätzung fähig. Der Werth des odens, wo rauf städtische Gebäude stehen, ist dagegen vollig graͤnzenlosen Veraͤnderungen, selbst in kurzen Zeiträumen unterworfen. er be⸗ ruht auf den Miethspreisen, welche bedungen werden können; das ist aufdem Bedurfnisse, Wohn⸗, Geschäfts⸗ und Gewerbs⸗Raum in gewissen Gegenden der Stadt zu besitzen, und auf der Wohlhaben⸗ eit derer, die solches Beduͤrfniß 40 befriedigen suchen. Dꝛese R n . unterliegen einem Wechsel bis zum Ungenhngten hin, der oftmals plotzlich eintritt, und gin lic außer aller Be— rechnung liegt. Der Handel mit Baustellen gehort unter die gewagtesten Geschäfte; er bereichert schnell in Zeiten des zuneh⸗ menden Wohlstandes, und kann in Zeiten öffentlichen Trübsals eben so schnell zu Grunde richten. Eine Versicherung gegen die Zufälle „„ welche diesen Theil des Werths der Gebäude treffen, ist zur Zeit noch nicht uͤblich, und moöͤchte wohl auch im . nieinen ganz unausführbar bleiben, wenn auch in einzelnen Fal⸗ len Rath dazu werden könnte. Dem Baagwerthe der Haͤuser droht dagegen in der Regel nur Feueregefahr; und die Ver⸗ sicherung wider diese wird in dem vorliegenden Falle sehr wohl⸗ feil erreicht. Dadurch wird indessen der Wunsch nicht ausge⸗ schlossen, sie noch wohlfeiler zu schaffen. Am wirksamsten konnte dieses durch gaͤnzliches Ausschließen aller vorzuͤglich feuersgefaͤhr⸗ lichen Gebäude geschehn. Aber darin liegt eine Haͤrte wider Mitbuͤrger und Nachbarn, die nicht nur den sittlichen Gefuͤhlen widerstrebt, sondern auch die Ausgeschloßnen noͤthigt, auswarts Versicherungen zu suchen, woran sich leicht bedenkliche Folgen knuͤpfen. Es hat daher räthlicher gedünkt, Gebaͤude, welche be⸗ sonders feuersgefaͤhrlich erscheinen, zwar an den Vortheilen der allgemeinen Versich erungsanstalt, jedoch nur gegen hoͤhere Beitrage Theil nehmen zu lassen. Die Folgen hiervon ergiebt am deutlich⸗ sten das Beispiel eines der neuesten Jahre,

Vom lsten Oktober 1833 bis dahin 1834 waren fuͤr Rech⸗ nung der gemeinsamen Versicherungsan stalt in der Stadt Ber⸗ lin ausgegeben worden 12,236 Thlr. 3 Sgr. 3 Pf. wie bereits vorstehend angezeigt ist.

Dieser Aufwand war i . versicherten Bauwerth zu vertheilen, welcher betrug in Gebaͤuden angenommen

; zum einfachen 8 . .. 31,253,200 Thaler

00 zum doppelten JJ do,!

zum vierfachen , 8,000 9 zum sechsfachen ..... 123, 400 8 zusammen die auch schon vorste⸗

hend angezeigten Sl, 3, 700 Thaler Bei der Vertheilung der Jahresausgaben waren demnach

n Rechnu u stellen:

53 n, . ,, Föhr doppelt 89, 100 Thlr. mit .... 160,209 ö vierfach 18,000 Thlr mit .... Jm, 00 ö sechsfach 124,100 Thlr. mit.. G00.

sind zusammen 82, 231, 8002

Wird darauf die Ausgabe vertheilt, so kommen auf eing Million Thaler 130 Thlr. 3 Sgr. 2M . also auf hundert Thaler * » 3* o Pf— Hatten dagegegen alle Ge⸗ baude nur fuͤr den einfa— chen ,, esteuert: so waren gekom⸗ . . auf eine Million ., 148 Thr. 21. Sgr. 95s½ 4 Pf. und auf hundert Thaler w 57 7,½ο0 Pf⸗ Die Zahlung der zum einfachen Betrage versicherten Ge⸗ baude verringert sich ae, auf jedes Hundert Thaler der ver⸗ sicherten Summe nur um sechs Hunderttheile des Pfennigs, wenn die Gebäude, welche fuͤr besonders feuergefäͤhrlich geachtet werden, den doppelten, vierfachen selbst sechsfachen Bei⸗ trag zahlen. Im Jahre 1837“ war die Ausgabe zwar unge— . gering: aber wenn sie auch sieben Mal hoöͤher gewesen waͤre, also die hoͤchste in den letzten eilf Jahren vorgekommene Ausgabe noch beträchtlich uͤberschritten haͤtte, so wuͤrde die Er— sparniß, welche durch hoͤhere Besteurung der besonders gefaͤhr⸗ deten Gebäude fuͤr die große Mehrheit der Theilnehmer ent⸗ steht, nach genauerer Berechnung doch nur 35, 90 Pfennige auf jedes Hundert betragen, mithin ganz unerheblich bleiben; wäh— rend die Belastung fuͤr die einjelnen hoher Besteuerten doch schon empfindlich werden koͤnnte. Es kommt hinzu, daß es an genuͤgenden Kennzeichen mangelt, die groͤßere Feuersgefaͤhrlich⸗ keit besätimmt herauszufinden. Fabrikgebaͤude, worin Tag und Nacht bei starkem Feuer gearbeitet wird, sind durch die unaus— gesetzte Anwesenheit von menschlicher Aussicht bei guter Bauart und steter Bereitschaft von Mitteln, jedes Entzuͤnden sogleich u loͤschen, mehr gegen Feuersgefahr gesichert, als die meisten Koe ud. bei so haufig nachlaͤssigen Gebrauch mit Feuer und Licht. An sich feuerfeste Gebäude koͤnnen sehr feuergefaͤhr— lich werden, wenn sie zufällig zur Aufbewahrung großer Massen von Guͤtern dienen, die leicht entzündbar und schwer zu loͤschen sind. Es giebt selbst bei bloßen Wohngebäuden mannigfaltige Verhaͤltnisse, welche die Sergfalt, dit vornaͤmlich gegen Brandschaͤ⸗ den sichert, sehr erheblich mehrere oder mindere: und zwar auch bei red, lichen Leuten, welche keiner wissentlich fahrlaͤssigen, und also noch viel weniger einer absichtlichen Brandstiftung fähig sind. Auch ein redlicher Miether verläßt seine Wohnung beruhigter unter Auf— sicht des Gesindes, wenn er sein Hausgeraͤth und Habe vollstaͤn⸗ dig versichert weiß: und auch ein redlicher Eigenthuͤmer ist wohl pflichtmäßig, aber nicht angstlich besorgt, Feuer von einem Ge— bäude abzuhalten, das in seinem dermaligen Zustande sehr viel weniger einträglich ist, als das neue, was an dessen Stelle er⸗ baut werden könnte. Wer zahlt alle solche Verhaͤltnisse auf? Wer durchschaut alle Tiefen des menschlichen Herzens hinrei⸗ chend, um ihren Einfluß abzuwägen? Es soll hiermit der Grund⸗ satz keinesweges getadelt werden, daß die Beiträge zu bestimmen sind nach dem Grade der Feuersgefahr. Auch da, wo diese Be⸗ stimmung der großen Mehrheit der Versicherten keine wesent— liche Erleichterung gewährt, bleibt die Gerechtigkeit, von der sie

i viel die Beitraͤge hoͤher anzusetzen sind, eben weil die Kennzei⸗ chen der hoͤhern r m ff r,, so sehr unsicher und un— vollstaͤndig sind. cl Umfang einer großen Stadt, und blos auf Gebäude beschräͤnkt, auch in engster Verbindung mit einer kraͤftigen Ortspolizei steht, hat in allen diesen Verhaͤltnissen Huͤlfsmittel, welche ihre Er— folge sichern, die außerdem unerreichbar bleiben.

ausgeht, nicht ohne guͤnstigen Einfluß auf die Meinung. Nur Mäßigung wird zu empfehlen sein in den Schätzungen, um wie⸗

ö . . . ö

Erstens das schnelle Steigen des versicherten Werths, der fuͤr das Rechnungsjahr vom

war; also während dieses kurzen Zeitraums von ] 2. 2 35 schnelle Zunahme des Bauwerths der versicherten, Gebaͤude ö. großer Sorgfalt gegen Ueberschätzung und gegen Aufnahme ö. Gel aäuden, welche sie zu fordern nicht berechtigt sind, beweis fuͤr eine Zunahme des Wohlstandes der Stadtgemeine gegen . vielfachen Kleigen uͤber zunehmende Verarmung, . scheinbar sie auch unterstuͤtzt werden mochten doch mindesten auf Selbsttaäuschung beruhn duͤrften.

gegen Feuersgefahr, deren Berlin sich erfreut.

schaden, der Ueberrest von.

aber mit Ausnahme der sehr maßigen Verwaltungskosten hr verstaͤndig auf Verbesserung der Bewachungs- und Loͤsch⸗

e 2

aer verwendet worden. Der wirkliche Brandscha⸗ den beträgt demnach im Durchschnitte dieser eilf Ihre auf jede versicherte Million Thaler Bauwerth jah r l . nur 325,33 Thaler, das ist sehr nahe 3235 Thale, 5 Sgr. Pf., oder auf hundert Thaler nur 117600 . s verhaͤlt sich demnach der jährliche Durchschnitts⸗

werth der an Gebaͤuden in Berlin entstandnen Brandschaden zu dem versicherten Werthe, wie eins zu 3069.

theils durch die Loͤschanstalten, die was auch an beiden noch . . seyn 1 doch vergleichungsweise vorzuͤglich e . . aller der Zufälle zu bewirken, welchè vielleicht taglich Entzuͤn⸗ dungen . 4 groͤßtentheils im Augenblicke des Entstehens geloͤscht werden, ohne zur oͤffentlichen Kenntniß zu kommen. Brände, wie die von Koͤnigsberg und Kopenhagen, werden durch die beßre Gestaltung und Bedeckung der Daͤcher, J wie zu Neuyork, aber dadurch verhindert, daß die Selbsisucht der obrigkeitlichen Gewalt unterthan geblieben, und die Noth— wendigkeit polizeilicher Fuͤrsorgen willig anerkannt ist.

auch eine Gesellschaft, welche gemeinschaftlich die Brandschaͤden an Gebaͤuden uͤbertraͤgt. Gebäude betrug in den eilf Jahren 1823 zusammengenommen A6 7, 026, 225 . öh

Die gesammte Ausgabe wäh⸗=—— . . .

rend . Zeitraums ..... 2, 390, 034 Thlr. 16 Sgr. 9 Pf. darin besonders die Verguͤtung fuͤr Brandschaͤden .....

und die Nebenkosten also ...

saͤhrliche Aufwand auf jede versicherte Million 5,117. h ler oder nahe 5,117 Thaler 16 Sgr. Pf.; folglich auf jede versicherte hundert Thaler 15 Silbergroschen 4M Pfennige.

wand gleicher Art in dem gleichen Zeitraume in Berlin betrug. Der Unterschied in der Feuersicherheit selbst war aber noch be⸗ traͤchtlich groͤßer: denn der Aufwand in der Kur, und Neumar⸗ kischen Staͤdte Gesellschaft bestand fast ganz aus reiner Brand⸗ schaͤdenverguͤtung, indem alle Nebenkosten nur wenig uͤber ein Siebenzigiheil der ganzen Verwendung betrugen wahrend ö. Berliner Gesellschaft nur etwas uͤber drei Viertheile ihrer Ge— sammtausgaben an wirkliche Schadenverguͤtung zu wenden hatte.

Milllon Thaler war jährlich im Durchschnitte der hier betrach— teten eilf Jahre

Die letztere Zahl verhalt sich zu der ersteren wie 100,000 zu 1 denselben ö de Kur, und Neumark mehr als funfzehnmal großer gewesen, als in Berlin. Gleichwohl sind die bedeutendsten jener Staͤdte großentheils gut gebaut, und die polizeiliche Fuͤrsorge ist in ihnen wirksam und ge— achtet. hi ) muß die Feuersgefahr derjenigen Staͤdte geschätzt werden, welche diefes Vorzugs entbehren. Es bedarf aber der Erfahrungen aus laͤngern Zeiträumen, als der hier betrachtete, um die verschiednen Stufen der Feuersgefahr in besondern Abtheilungen der Pro⸗ vinzial⸗Staͤdte mit einiger Zuverlaͤssigkeit zu wuͤrdigen.

den hier betrachteten eilf Jahren auf und ab schwankend jaähr— lich einen Gebaudewerth von

versichert. n. rh erhob sich auf 383, 727, 1460 Thaler. Zeitraume . die Gesellschaft aus

818

Eine Versicherungsanstalt, welche sich auf den

Hervorgehoben mag hier nur noch zweierlei werden.

Isten Oktbr. 1824 bis dahin 1825 ... 61,396,060 Thaler. und zehn Jahre spaͤter vom Ü sten

1851 bi JJ S1, 653, 60 Oktbr. 1834 bis dahin 35 Sho, obo ö.

z2y,gä7, das ist sehr nahe um 33 auf Hundert wuchs. Diese

. ñ Iße Sicherbei Zweitens mag hervorgehoben werden, die große Sicherheit

k 34,0359 Thlr. 18 Sgr. 2 Pf. welche wärend der eilf Jahre

1829; ausgegeben wurden,. k 265, 151 * auf Verguͤtung von Brand⸗

k

r

77. S5 - Thlr. 11 Sgr. 2 f.

Dieses guͤnstige Ergebniß entsteht theils aus der Bauart,

in muͤssen, um solche Sicherheit gegen Feuersgefahr immitten

Bie Städte der Kur- und Neumark außer Berlin bilden

Der jahrlich versicherte Werth dieser

2,355, 166 8 7, 56d Thir. 8 Sgr. 9 Pf.

Hier war demnach im Durchschnitte dieser eilf Jahre der Million 5,117,533 96 Tha—

Das ist noch uͤber das Zwoöͤlffache dessen, was der Auf⸗

Die reine Verguͤtung von Brandschaden auf eine versicherte

bei der Kur- und Neumaͤrkischen

Staͤdte gesellschatt :...... 5043, 3416 Thaler bei der Gesellschaft fuͤr die

Sadt Berlin, wie vorstehend . schon angegeben ist. . ..... 25, s 247 . Die Brandschaͤden an Gebäuden sind hiernach auf

517, 88 4. ns ensell versicherten Werth in den Provinzial-Staͤdten der

Je mehr Gewicht hierauf gelegt wird, um desto hoher

Die Kurmaͤrkische General Land-Feuüer-Sozietaͤt hatte in

mindestens za, 117, 625 Thlr. und höchstens 37,920,625 . Die Gesammtzahl der versicherten Werthe fuͤr diese In demselben fuͤr Brandschaͤden 2, 73,2863 Thlr. 7 Sgr. 1 Pf. auf Nebenkosten 1

zusammen also 2,2635, 28 Thlr. 20 Sgr. 9 Pf.

Hiernach betrug durchschnittlich die jährliche ganze Ver— 66 . jede der keen Million 5741, s370 Thaler oder 5741 Thlr. 25 Sgr. 1 Pf.; folglich auf versicherte hundert Thaler i7 Silbergroschen 27 Pfennige. Die reine Vrgnd⸗ schadenverguͤtung erforderte einen Aufwand von 5403, 0 0* Tha⸗ ler oder 5si0hz Thlr. 1 Sgr. 2 Pf. auf jede versicherte Mil⸗ lion, also von 16 Silßergroschen 2!“ Pfennigen auf jede ver— sicherten hundert Thaler. Die Feuersgefahr auf dem platten Lande der Kurmark erscheint hiernach noch etwas groͤßer, als in den kur- und neumaͤrtischen Provinzial-Städten: doch ist diese

Luitwärme ... 4 1000 R. - 1360 R. - 123 R. Fluf warme

Thaupunkt.. 4 610 R. 4 7,70 R. 4 G40 R. Bodenwaͤrme

Dunstsättigung 74 pCt. 34. o Ct. . Ausdünslung Wetter ...... bewölkt. Regen. eiter. .

3 ö W. 28. N18 ö

Wolkenzug . .. W. W. Nach tkalte

teten eilw Jahre die Bedingungen der Aufnahme in die Gesell schaft veraͤndert, und dadurch k Jahre guͤnstigere ( Verhaͤltnisse bewirkt worden seyn dursten. ö 6. Ifen r c. General⸗Land⸗Feuer⸗Sozietaͤt hat wah⸗ rend der letztverflossenen 11 Jahre einen Gebäudewerth ver⸗ sichert, dessen Durchschnitt fuͤr das einzelne Jahr nach den vor⸗ liegenden Bekanntmachungen auf 10, Sy, 562 Thaler zu berechnen . ist. Sie hat während des gedachten Zeitraums ausgegeben ; an Verguͤtung fuͤr Brandschaͤden 857,859 Thlr. 21 Sgr. 1 Pf. an Nebenkosten 44, 173 ,,,, uͤberhaupt also .. . JWT, 0633 Thir. 14 Sgr. 7 Pf

Hiernach war die jährliche Verwendung im Durchschn tie . überhaupt auf jede versicherte Million 200. 3033 oder 200 Ihle. . 9 Sgr. 2 Pf.; also auf versicherte hundert Thlr, 21 Silbergroschen ö 75,3 Pfennige. Auf die Brandschadenverguͤtung in sbesonderr ö war jährlich im Durchschnitte zu verwenden fuͤr jede ver siche r . Million 684M, oer Thaler oder 6817 Thlr. 20 Sgr. 10 2 pf; also auf hundert Thaler versicherten Werths nahe 20 Silbergro schen 6“ Pfennig. Die Feuersgefahr auf dem platten Land war daher in der Neumark anscheinend größer, als in der Kur mark; doch geben auch hier die spätern Jahre beßre Verhaͤ!tnis. Dle Fobtsetzung solcher Betrachtungen im groͤßerm Umfange koͤnnte wohl auf nützliche Folgerungen leiten, und wuͤrde jeden falls Versuchen eine festere Grundlage geben, wodurch der Ver ö lust bestimmter erkannt und gewuͤrdigt werden wollte, welch das Gesammt Vermoͤgen der Einwohner des Staats jährlich dur ö Brandschäden erleidet. H.

1 3

. 2

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Arends Nach einmaliger

6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. 2 . 2 2 1 / 1

3 335,92“ Par. 334 60 Par. 334 62 * Par. Quellwãrme

182356.

17 Juli.

Luftdruck ....

Tagesmittel: 33171 Par... 4 1210 R.. 680 R... 65 .

ne ri ne ö Den 18. Juli 1836. . ImII„ ct rV EGORndGS m J CV Ce ,, ,, .. ö 2 Er. Gonn. H Er. Conn 8 Rrief. 1 Geld. ü Rriet. Gel. St.- 8 Seh. 1 192 2 10180 ¶Iatpr. Pfau dbe. 4, 16 5. . 30 4 191 8 101 PFomm. do. 9 101 on PrämSeh. d. See - 6278 627 z Kur- u. Neum. 2 1 . ; 19 kRurm. Ohl m. l. c. 102 Ma 101 ** do. do. 40 33 99,2 Wil Nm. Int. Seh. do. 4 . 3 Sehlesische do. . 106 Rerl. Btadt - Obi. 4 10255 102, Rekat. C. aud z. . känigab. do. tzeh. d. K. u. NN 87 86 Elbinger do. 14 . old al mareo 3 , 216 haunz. do. in T1 A . Neue Ducaten 18: 3 2 Westhr Pfandhr. 10335 10273 Friedrichs dor - 135 13 CGroseli. Pos. do d] 10A his eouto 4 Aus würtige Börsen. Amsterdam, 13. Juli. H 4 Niederl. wirkl. Schuld 56/19. SM. do. 10273. Kanz - Bill

24115. Si, Span. Al3uù. Hasstve 123. Ausg. Sehrld ind —. k j0s! 2. H'olu. —. Oesterr. Met. 101.

Antwerpen., 12. Juli. Hassive 13. Ausg. Sch. Einsl. 15.

Frankfurt a. M.; 18. uli. - 9

Oesterr. 50, Met. 10314. 10358. Ao, 3903. 905. 216!

So /.. 1, 25½. Lr. Hunk-etieun 1632 1650. Huril-· Qt. Lobe zn zi iI. IAS. I1423.83. Lose zu 100 FM 217 Va; . Hrounu Keim. Sch. 62. 616349. d. AV, Aul. 10907“ ., G. 'olm. Loch 683. 681. SMM, Spun. Anl. Ab? /s. A0 3. 2,20 lloll. dds / 9. dd

Faris, 12. Juli.

DMM, Rente pr. conpt. 198 98. tin cour. 109 —. 34

compt. 80. 58. sin eour. 80. 70. 5 *, Nenp. 100. 68. SM Spun Rreute 1079. H'assire 122. Neue Ausg. Seh. Ausz. Sc

—. 3 9½, Hortug. 1 5½. .

Neue Anl. A2.

Wien. 13. Juli. 3 9g Met. 10 A853. AM, 992 9/32. (, 78! . Pahk-Actien 13561“. Neue Anl. 5721.

Königliche Schausptele.

Dienstag, 19. Juli. Kein Schauspiel.

Das Blllet-Verkaufs-Buͤregu ist an diesem Tage nur Vu mittags, von 9 bis 1 Uhr, geöffnet, . z '

, . 20. Juli. Im Schauspielhause: Die Geshh ster, Schauspiel in 1 Akt, von Gothe. Hierguf: Die feindi chen Bruͤder, Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupach. .

Donnerstag, 21. Juli. Im Schauspielhause; Wallenstein Tod, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Dlle. B. Stich Thekla.) 8 - Freitag, 22. Juli. Im Opernhause: Die Nachtwandlet Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Bellini. (Dlle. Grin baum: Amine.)

Koöͤnigstädtisches Theater.

Dienstag, 19. Juli. Kein Schauspiel. Mittwoch, 259. Juli. . zel . spiel in 1 Aufzuge, frei nach dem Franzoͤsischen des Tn, Hierauf: Die Tochter Cromwell's, Dramg in 1 Akt, I dem Franzoͤsischen des Rougemont, von A. Cesmar. Zum ö schluß: Der Educations⸗-Rath, Lustspiel in 1 Akt, von Soth Donnerstag, 21. Juli. Zum erstenmale wiederholt: 3 Jager, laͤndliches Sitten⸗Gemaͤlde in 8 Aufuͤgen, von A. V

Iffland.

Redacteur Eid. Cotte].

. ,

Gedruckt bei A. W. Hayn—

Folgerung in so fern unzuverlässig, als während der hier betrach—

Erste Liebe nach zehn Jahren, (! Zähl der bei den llegissatiwen Sitzungen anwesenden Pairs hat

.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitumg.

Berlin, Mittwoch den 20sten Fuli

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Konig haben dem Pfarrer und Schul— Inspektor Groos zu Arfeld, Regierungs⸗-Bezirk Arnsberg, den

Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestat haben den Land- und Stadtgerichts⸗

Direkt Nathe

or Dr. Waldeck in Vlotho zum Ober-⸗Landesgerichts⸗ in Hamm zu ernennen geruht.

Dem Uhrmacher Friedrich Tiede in Berlin ist unterm 1. Juli 1836 ein Patent

auf Ze

uUmfang der Monarchie guͤltig, ertheilt worden.

Abgereist: nz de und Minister des Innern fuͤr die Gewerbe -Angelegenheiten, Freiher ö i Der Wirkliche Geheime Ober-Finanz⸗Rath und General—

Direktor der Steuern, Kuhlmeyer, nach Magdeburg.

auf ein bei astronomischen Pendel-Uhren anwendbares Echappement mit gleichbleibender Kraft, in der fuͤr neu und eigenthuͤmlich erkannten, durch Zeichnung und Be— schreibung nachgewiesenen Zusammensetzung,

eh. von jenem Termin an gerechnet und fuͤr den

hn

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats,

r von Brenn, nach Leipzig.

Zeitung s-Nachrichten.

P

Au s lan d. Frankreich. aris, 13. Juli. Der Koͤnig ertheilte gestern dem Ba—

ron Fagel, außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten

Minister des , . der Niederlande, eine Privat-⸗Audienz und

nahm aus seinen

Dänden ein Gluͤckwuͤnschungs-Schreiben seines

Souverains entgegen.

Das IJ

ournal de Paris theilt mit, daß bei der Nachricht

von dem Attentat vom 25. Juni eine große Anzahl Erzbischoͤfe

und B ben un

D

ischoͤfe sich beeilt haben, dem Großsiegelbewahrer zu schrei— d ihn zu ersuchen, dem Koͤnige die Huldigung ihrer Er—

gebenheit e nen,

ie Reise der Königlichen Familie nach dem Schlosse Eu

Poll abbestellt worden seyn.

Vier hiesige Blatter sagen heute, daß sich gestern in Paris

= allgemein das Geruͤcht von einem neuen Attentate gegen die

Person des Koͤnigs verbreitet habe. In einem jener Journale

heißt e

holen, nur in dem einzigen Punkte uͤbereinstimmen, daß neuerdings ein Schuß auf den Koͤnig abgefeuert worden sey, daß der Moͤr—

s: „Wir koͤnnen die verschiedenen Versionen nicht wieder— die uͤber diesen Gegenstand in Umlauf waren, und die

der nicht habe verhaftet werden koͤnnen, und daß man beschlos—

sen habe, diese betruͤbende Thatsache zu verheimlichen.

Geruͤch

Dieses t hatte gestern Morgen so viel Konsistenz gewonnen,

daß die in der Sitzung der Kammer anwesenden Minister von

allen Seiten mit Fragen gedraͤngt wurden; sie sollen demselben auf das entschiedenste widersprochen haben.“ Das eben er—

waͤhnte

Geruͤcht war schon seit vier bis fuͤnf Tagen in Paris

veroreitet, jedoch hatten die Zritungen uͤbereinstimmend davon

geschwi wurde

egen, weil Niemand daran glaubte, und auch gestern demselben von allen wohlunterrichteten Leuten auf das

bestimmteste widersprochen.

Herr Charles Ledru hat gestern, nach ihm gewordener Er—

ilaubniß, in Begleitung zweier Verwandten Alibaud's, dessen sterbliche Ueberreste in einen Sarg legen und auf dem Kirch— hofe des Mont Parnasse beerdigen lassen. gen, uneingedenk ihrer fruͤheren Ansicht, daß man weder die öffentliche Aufmerksamkeit fuͤr diesen Verbrecher in Anspruch nehmen, noch weniger aber eine gewisse Theilnahme an seinem Schicksale erwecken sollte, geben einen uͤberaus ruͤhrenden Bericht von dieser Beerdigung. Sie gehen so weit, die Physiognomie des durch die Guillotine von seinem Rumpfe getrennten Kopfes ausfuhrlich zu beschreiben. Der National ist heute auf der Post und in seinen Buͤ— tegus in Beschlag genommen worden; man glaubt wegen eines Kommentars über eine Stelle aus der „Franzoͤsischen Revolu⸗

Die hiesigen Zeitun⸗

tion von Thiers“, worin mit Bezug auf den 18. Brumaire und auf Bonaparte's Diktatur gesagt wird: „Republikaner, die in ihm einen neuen Caͤsar sahen, konnten sich mit dem Dolche des Brutus bewaffnen, ohne Moͤrder zu seyn.“

Die Pairs-Kammer hat im Verlaufe der jetzt geschlossenen

Session zJ Sitzungen als richts hof gehalten. Ihre

esetzgebender Koͤrper und 31 als Ge— itzungen in ersterer Eigenschaft ha—

ben im Durchschnitt 2 Stunden und 40 Minuten, und“ die in

*

letzterer Eigenschaft A Stunden und z0 Minuten gedauert. Die

sich nu

nur 6

r zehnmal uͤber 100 erhoben, und ist niemals hoͤher als

gewesen. Im Durchschnitt stimmten immer 95 Pairs, also

uber das zur Guͤltigkeit eines Botums ersorderliche

Dritttheil der . Kammer. In den gerichtlichen Sitzungen

überstieg die

immtl

bel

D

Narschall Clauzel dauern noch fort.

- ahl der anwesenden Pairs jedesmal die Haͤlfte . Mitglieder der Kammer, die sich gegenwartig auf aufen.

ie Mißhelligkeiten zwischen dem Kriegs-⸗Minister und dem Letzterer beklagt sich uͤber

die Art von Unabhängigkeit, die der General Bugenud, in Be— zug auf ihn, annimmt, und uͤber die Saumseligkeit der Regie—

rung,

ihm die im Schoße der Kommission versprochenen Gel—

der auszuzahlen. Der Großsiegelbewahrer soll sich bis jetzt ver—

gebens

bemuͤht haben, das gute Vernehmen zwischen dem Mi—

nister und dem Marschall wiederherzustellen.

Beföͤrd

er heutige Moniteur theilt mehrere Ernennungen und erungen im Justizfache und in der Administratlon mit.

Unter Anderen ist Herr Thomas, Praͤfekt der Rhoöͤne-Muͤndun— gen, zu anderweitigen Functionen berufen worden; an seine Stelle tritt der bisherige Praͤfekt des Gironde-Departements, Herr de la Coste, und dieser wird durch den Herrn von Preissac, Pair von Frankreich, ersetzt. Herr Bellon, Präfekt des De— partements von Vauecluse, ist an die Stelle des zu anderweitigen Functionen berufenen Herrn Meynadier, zum Praͤfekten des De— partements der Oise und an seine Stelle der Herr Onfroy de Breville zum Praͤfekten des Departements von Vaucluse er— nannt worden. Herr Boby de la Chapelle, Präfekt des Depar⸗ tements der Mayenne, ist an die Stelle des verstorbenen Herrn Cahouet zum Praͤfekten des Departements der Ille und Vilaine ernannt worden; an seine Stelle tritt Herr Parran. Auf den Antrag des Kriegs-Ministers ist dem Herrn Baude, Mitglied der Deputirten⸗-Kammer, der Auftrag . unter dem Titel eines Koöͤnigl. Kommissarius nach Afrika zu reisen, um, gemeinschaftlich mit zwei Requetenmeistern des Staatsraths, die Entschädigungen festzustellen, die dortigen Grundeigenthuͤmern wegen Verwendung ihres Besitzes zum of— fentlichen Nutzen zu zahlen seyn duͤrften. Herr Bref— son, Mitglied der Deputirten⸗Kammer, ist zum Civil-Inten— danten der Franzoͤsischen Besitzungen in Afrika ernannt worden. Herr Legrand, Mitglied der Deputirten⸗Kammer und bishe— riger General-Secretair im Ministerium des Handels und der oͤffentlichen Bauten, ist zum General-Direktor der Forst-Ver⸗ waltung, und an seine Stelle Herr Felix Real, Mitglied der Deputirten⸗ Kammer, zum General-Secretair im Ministerium des Handels und der offentlichen Bauten ernannt worden. Herr Felix Faure, Mitglied der Pairs-Kammer, ist zum Rath beim Cassations⸗Hofe ernannt worden. Der Courrier fran— gais meldet, daß binnen kurzem auch 12 bis 15 Mitglieder der Deputirten⸗Kammer zu Pairs ernannt werden wuͤrden.

Herr Etienne, Mitglied der Deputirten⸗Kammer und einer der Haupt⸗Redacteure des Constitutionnel, soll, wie einige hiesige Journale versichern, den Auftrag erhalten haben, eine Reise nach Preußen und Desterreich anzutreten, um sich uber den Zu— stand der dramatischen Kunst in diesen beiden Ländern genau zu unterrichten und dem Ministerium einen Bericht daruͤber abzustatten.

In Bezug auf die in der medizinischen Fakultät stattgehab ten Unordnungen hat das Königl. Conseil des offentlichen Un terrichts, unabhangig von der durch die gewohnlichen Gerichte eingeleiteten nee n dnn, eine Instruction vor dem akademi— schen Senat angeordnet. .

In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften am 11. Juli wurde ein aus Berlin vom *. Juli datirtes Schreiben des Herrn Alexander Brongniart vorgelegt, worin derselbe die vom Professor Ehrenberg gemachte Beobachtung fossiler Infu— sionsthiere im Polirschiefer (siehe Nr. 194 der Staats-⸗Zeitung) der Akademie mittheilt. „Ich habe“, heißt es unter Anderem in diesem Schreiben, „diese Wunder mit eigenen Augen gesehen und sie mit den von Herrn Ehrenberg angefertigten nen Zeichnungen lebender Spezies verglichen, und ich kann nicht im mindesten daran zweifeln, daß diese so haufig vorkom menden kiesligen Gesteine aus den kiesligen Skeletten der Infusorien bestehen.“ Herr Elie de Beaumont theilte ein Schreiben des Herrn Cassiano de Prado mit uͤber die zahlreichen Artesischen Brunnen in der Umgegend von Tar— ragona. Die Stadt Reus hat deren uͤber 100 und das Dorf Villa Seca mehr als 60. Sie dienen zur Bewaͤsserung, setzen Muͤhlen in Bewegung und werden wahrscheinlich auch den Ka— nal von Reus mit Wasser versehen koͤnnen. Aus einem Schrei— ben des Herrn Lottin, welcher die Korvette „Recherche“ nach Island begleitete, an Herrn Arago, ergiebt sich, daß die Expe— dition, nach einer gluͤcklichen Fahrt von neun Tagen, am 30. Mai auf der Rhede von Reikiavik angekommen ist. Am 1. Juni wurden die Instrumente ans Land geschafst, und am 3. Juni begann Herr Lottin seine Beobachtungen. Er fand aus zwei Beobachtungsreihen die magnetische Inclination 770 41. Der bestaͤndig bedeckte Himmel und die hellen Naͤchte haben noch jede astronomische Beobachtung verhindert. Herr Lottin schrieb seinen Brief des Abends um 11 Uhr, ohne daß er noͤthig gehabt haͤtte, Licht . Herr Pontus, Professor in Cahors, machte der Akademie eine Mittheilung über einen Frosch-Regen, von dem er im Jahre 1807 im August selbst Zeuge gewesen. Es zog namlich ein heftiges Gewitter herauf, und die Reisenden fanden die Landstraße und die benach— barten Felder dicht mit Froͤschen bedeckt, die einen bis zwei Zoll groß waren. Sie lagen zu dreien bis vieren uͤber einander, und die Pferde und die Rader des Wagens toͤdteten mehrere Tau— sende. Man fuhr eine Viertelstunde uͤber dieses lebende Pfla— ster. Herr Geoffroy de St. Hilaire las den vierten und letzten Theil seiner Beobachtungen uͤber den Orang-Utang. Un— ter mehreren der Akademie vorgelegten Werken befand sich auch eines in Italiäͤnischer Sprache, vom Grafen Somasi, welches den Titel fuͤhrt: „Historischer und kritischer Versuch über die physische und ideographische Form des Kreuzes Christi.“

Der verantwortliche Herausgeber der „Gazette de France“ hat gegen das Urtheil, welches ihn zu sechsmonatlicher Gefaͤng⸗ niß⸗ und 4000 Fr. Geldstrafe verurtheilt, Cassation eingelegt.

Am 18ten d. M. wird die Kette der zu zen Galeeren ver— urtheilten Verbrecher von Bicetre abgehen; sie wird diesmal aus 206 Personen bestehen. Den Registern dieses Gefaͤngnisses zufolge, hat seit dem Jahre 1794 kein so zahlreicher Transport stattgefunden. .

Der Messager enthaͤlt nachstehendes Schreiben eines Offi⸗ ziers, der an der Expedition von Oran nach Tremezen Theil nimmt: „Wir sind schon sechs bis sieben Stunden von Bridia entfernt und bis jetzt, außer von einigen Arabischen Tirailleurs, in unserm Marsche nicht aufgehalten worden. Es verbreitet sich unter den Truppen das Geruͤcht, daß wir nicht direkt auf Tremezen marschiren, sondern vorher noch einige Seiten-Bewe—⸗ gungen, tiefer in das Land hinein, machen wuͤrden. Der Ge— neral Bugeaud beabsichtigt, wie es scheint, verschiedene rebellische

Stamme zu zĩůͤchtigen. Die Soldaten sind zwar zum Kampfe geneigt und bereit, aber diejenigen, welche die Kampfweise der

raber kennen, sind der Meinung, daß die Ausfuͤhrung eines solchen Planes kein anderes Resultat haben werde, als die Truppen unnuͤtzerweise zu ermatten. Wir haben viele Kranke; es fehlt uns, wie bei dem Marsche von der Tafna nach Oran, an hinreichenden Transportmitteln. Der General Bugeaud bezeigt sich fortwaͤhrend hart und hochfahrend, selbst gegen hoͤhere Offiziere. Dieses Betragen ist durchaus nicht geeignet, ihm die Zuneigung der Truppen zu erwerben, die ihm den Beinamen „der Umstandsmmacher“ Efaisenr d'emburrüs) gegeben haben. Wir a, . sehr langsam, wegen der vielen Nachzuͤgler, die man nicht zu weit vom Armee-Corps lassen darf, aus Furcht, sie von den Arabern niedergemetzelt zu sehen.“

Im Moniteur liest man: „Eine telegraphische Depesche aus Bayonne meldet, daß am 11. Juli beklagenswerthe Unru— hen zu Figueras ausgebrochen sind. Die Annaherung der Corps unter Brujo und Jorilla, und die Nachricht, daß der Post⸗-Cou⸗ rier von Barcelong unweit Girona ermordet worden sey, dien⸗ ten einem Volks-Aufstande, den die Linien-Truppen nicht zu hindern vermochten, zum Vorwand. Der Psbel gerieth durch falsche Geruͤchte von Verrath in den Zustand der hoöͤchsten Auf— regung, deren Opfer der Gouverneur von Figueras, Brigadier Tena, geworden ist; er ward erschlagen und seine Leiche von dem wilden Volkshaufen durch die Era geschleift. Nach diesem scheußlichen Ereignisse gelang es, die Unordnung zu un— i,, beim Abgange der Post war die Ruhe wiederherge—

ellt.

Der Englische Konsul in Bayonne hat nachstehendes Schrei— ben in den Phare einruͤcken lassen: „In Folge der . ten Berichte, die in mehreren Franzosischen und Englischen Journalen in Bezug auf den General Evans erschienen sind, bin ich ermächtigt, denselben auf das förmlichste zu widerspre— chen und zu erklaͤren, daß es nicht die Absicht des Generals Evans ist, sich nach England zuruͤckzuziehen, oder den Dienst Ihrer Majestaäͤt der Koͤnigin von Spanien zu verlassen.“

Aus Bayonne schreibt man vom 9. gel. „Am Aten hat auf den Linien von Valcarlos ein lebhaftes Gefecht stattgefunden. Nachdem die beiden befestigten Meyerhoͤfe auf den Höhen von Lubiri durch die Karlistische Artillerie zerstoͤrt und 150 Mann, welche die Garnison derselben bildeten, gefangen genommen wor⸗ den waren, erschien ein zu der Legion von Algier gehörendes, uͤber 500 Mann starkes Corps von Pampelona und nahm an dem Kampfe Theil. Die Zahl der Kampfunfaͤhigen beträgt auf beiden Seiten zusammen etwa 1000 Mann. . Parteien haben ihre fruͤheren Stellungen wieder eingenommen.“

In einem Schreiben aus Saragossa vom Aten d. M. liest man: „Cabrera ruͤckte am 29sten v. M. vor Alcariza und forderte diese Stadt auf, sich zu ergeben. Die aus National—⸗ Garden bestehende Garnison feuerte auf die beiden Parlamen⸗ taire, welche der General abgeschickt hatte, um eine ehrenvolle Capitulation anzubieten, und Beide wurden erschossen. Empoͤrt über ein so schandliches Verfahren, gab Cabrera den Befehl zum Sturm. Der Muth der Karlisten bei dieser Gelegenheit laßt sich nicht schildern. Nach einem 3 Stunden lang anhaltenden sehr lebhaften Feuer war eine Bresche eröffnet, und die Karli— sten bemächtigten sich mit Gewalt des Platzes. Die ganze Gar— nison mußte über die Klinge springen.“

Ein Korrespondent der Allgemeinen Zeitung schreibt aus Paris vom 6. Juli: „Man beschaͤftigt sich bereits fast gar nicht mehr mit dem Alibaudschen Prozesse. Da man weiß, daß die Regierung keine politische, sondern nur eine Privatsache dar⸗ aus macht, so legt man auf die Debatten keine besondere Wich⸗ tigkeit. Ich fuͤr meinen Theil glaube beharrlich, daß, wenn Ali— baud materiell keine Mitschuldigen, er sie doch moralisch hat, und daß die republikanische Partei in Frankreich mehr als jemals be⸗ aufsichtigt werden sollte. Diese Partei tragt seit einiger Zeit den Kopf hoͤher und giebt i, von sich, die einer wachsamen Polizei nicht entgehen sollten. Was man auch sagen mag, so ist doch die September⸗Gesetzgebung 6 nicht hinreichend, und man muß dem Uebel kraͤftiger zu Leibe gehen. Die Staats Gewalt bedarf Maͤnner von hohem Ansehen, denen sich die Freunde der Ordnung und des Besitzes mit Vertrauen an— schließen koͤnnen. Die Gefahren, die von der republikanischen Partei drohen, sind unbestreitbar. Diese Partei ist im Suͤden, wo es fast kein Juste-Milieu giebt, sehr maͤchtig; dort ist Alles Karlistisch oder republikanisch gesinnt. Zu Narbonne, Per— pignan, Toulouse finden sich die Haupt ⸗Affiliationen, die geheimen Gesellschaften, der neue Karbonarismus, die von dem niederen Volke ausgehen und sich in die Armee erstrecken. Die haufigen Garnisonswechsel zeigen, wie sehr man die allzu lange Beruͤhrung der Regimenter und des Volks fuͤrchtet. Die Regierung bedarf sonach großer Starke und puͤnktlicher Aufsicht. Das Alibaudsche Attentat hat bewiesen, daß man sich ruhig nie— derlegen und von einer Katastrophe erweckt werden kann. Auch faͤngt man an, sein Geld n , Das Gold ist auf dem Pariser Platze sehr theuer. Die Rente wechselt nicht, weil sehr wenige Geschaͤfte gemacht werden. Der eigentliche Handel lei— det, weil weniger beträchtliche Käufe als im vorigen Jahre ge— macht werden. Inmitten dieser allgemeinen Bewegung beschäf— tigt man sich fortwaͤhrend ein wenig mit politischen Intriguen. Die Lage des Herrn Thiers hat ch nicht geändert, und er ist noch immer zwischen den Doctrinairen und dem Tiers. Parti unentschieden. Fortwährend macht er beiden Hoffnungen, diese Lage kann aber, wie leicht zu erachten, nicht lange dauern. Hr. Thiers muß sich am Ende jwischen den Freunden des Hrn. Du— pin, des Hrn. Guizot oder des Hrn. Odilon⸗-Barrot entscheiden.“

Greßbeltanien und Irland.

Parlaments Verhandlungen. unter⸗ haus. Sitzung vom 8. Juli. (Nachtrag. Lord John Russeil, der in dieser Sitzung nicht nur den vierten Bericht der Kirchen-Kommission fuͤr England und Wales, son— dern auch eine auf diesen Bericht begruͤndete Bill einbrachte,