1836 / 201 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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angekommen, letztere fuͤllte, gegen fuͤnfhundert Mann stark, das Len r nn rr nen, 8h 6 trefflicher Militair⸗Musik mit großen flatternden Fahnen und unter Begruͤßung des Geschuüͤtzes in den Hafen Ouchh einlief. Die Genfer haben in der Naͤhe des Schleßplatzes ein foͤrmliches Lager aufgeschlagen, wozu ihnen ihre Regierung freundlich die Militair-Zelte lieh. Die Anstal⸗ ten zu dem Feste sind wahrhaft großartig zu nennen, und haben

nicht bloß durch alle Einrichtungen, sondern auch durch den

prachtvollen Charakter der Natur und durch das herrliche Wet⸗ ter einen besondern Reiz. Nur von Hitze, die zwischen 26 und 285 R. im Schatten wechselt, hat man viel zu leiden.

In Genf kamen vor einigen Tagen mehrere Wagen aus dem Gefolge der Herzoͤge von Orleans und Nemours an, es waren der Herzog von Valengay, der Graf Montguyon, Cha— baud⸗Latour und Asselin, die, uͤber den Mont-enis kommend, einen anderen Weg eingeschlagen hatten, als ihre Prinzen, um wie sie sagten gewiß Pferde zu finden, vielleicht auch, um es diesen möglich zu machen, in Einem Wagen so schnell und unbemerkt als moͤglich uͤber Lyon hinaus zu gelangen.

Wir erhielten gestern genaue Nachricht von dem Zustande der Cholera in Ober-⸗Italien. Es hieß hier, die Krankheit sey in Mailand sehr bösartig ausgebrochen und raffe zahlreiche Opfer weg. Dies ist aber ganz unrichtig. Bis jetzt hatte man dort nur vier entschiedene Falle, und die erkrankten Personen kamen entweder selbst aus Cholera⸗Laͤndern, oder hatten mit dergleichen Kranken in unmittelbarer ö gestanden. Indessen er— theilt die Regierung seit acht Tagen keine Gesundheits⸗-Zeugnisse mehr. In Piemont ist eine Observations-Quarantaine von sechs Tagen fuͤr alle von Mailand kommenden Fremden angelegt, aber nicht fuͤr Waaren. Reisende, die durch Certifikate nachweisen, daß sie wenigstens sechs Tage an Einem Ort, zehn Miglien weit von einem Cholera-Orte, verweilten, haben freie Pratika. In Bergamo hat die Krankheit sehr nachgelassen, aber in Brescia und in den Umgebungen Venedigs ist sie noch stark und fordert viele Opfer.

Spanien.

Madrid, 16. Juli. (Franzoͤsische Blätter.) Die Koͤnigin ist im . sich nach La Granja zu begeben; doch wird der Aufenthalt Ihrer Majestaͤt daselbst nicht von langer

auer seyn. r

Die Regierung hat schon Vorschuͤsse erhalten, so daß sie, dis zur Eröffnung der Cortes, den Beduͤrfnissen zu begegnen im Stande ist. Unter denen, welche diese Vorschuͤsse gemacht, nennt man die Herren Gargollo, Ceriola und Aguirre Solarte. Es hat sich hier eine Gesellschaft gebildet, um diese Unterhand lungen zu Ende zu bringen, doch * sie noch nicht die offizielle Wefers erhalten.

Es sind Nachrichten vom General Espartero eingegangen. Nachdem er sich einige Stunden in Reynosa aufgehalten, hatte er die Verfolgung der Karlistischen Expeditlon nach Asturien, von der er nur eine kleine Strecke entfernt war, fortgesetzt.

In einem hiesigen Blatte, „el Mundo“, liest man: „Wir köoͤnnen nicht unterlassen, von dem letzten ungluͤcklichen Ereignisse auf dem Kriegsschauplatze zu sprechen. Die vom Ge— neral Tello kommandirte Division ward durch ein Karlistisches Torps geschlagen, wodurch letzteres sich einen Weg nach Astu— rien gebahnt hat. Obgleich die Details dieses Gefechts uns noch

nicht bekannt sind, muͤssen wir doch annehmen, daß unser Ver—

lust bedeutend gewesen sey. Wir wollen unsere tapferen Generale nicht der Nachlaͤssigkeitoder Unerfahrenheit beschuldigen, aber wir beklagen diesen unvermutheten Schlag und sind der Meinung, daß, so— bald nur ein gemeinsames Zusammenwirken in den militatrischen Operationen und Einheit im Kommando stattfindet, dergleichen Unfaͤlle selten sind, weil man sie vorhersieht und auf unvermu— thete Angriffe vorbereitet ist“

E. Befehlshaber der Karlistischen Armee, Don Bruno de Villareal, hat nachstehenden Bericht an den Kriegs-Minister

erstattet: „Excellenz! Die feindliche Kolonne, welche Peñacer—

rada zu Hälfe geeilt war, nachdem sie hier eine Verstaͤrkung von 40 Mann zuruͤckgelassen hatte, ist nach Vittoria zurückge— Die Kolonne Cordova's hat, in Folge eines neuen An— grisses auf Peñacerrada, eine ruͤckgaͤngige Bewegung gemacht. Ich habe deshalb die noͤthigen Befehle ertheilt. Eine große An— zahl feindlicher Soldaten, die nach dem Gefechte am 28. Juni die Flucht ergriffen, ist in den Gebirgen umgekommen. Salinas, l. Juli 1836. Bruno de Villareal.“

In einem Schreiben aus San Sebastian vom 3. Juli liest man: „Ich muß Ihnen mit Bedauern melden, daß meh— mere Offiziere der Britischen Legion dem General Evans ihre Entlassung eingereicht haben, und daß die Zahl derselben sich noch vermehren wird, so wie die Dienstzeit zu Ende geht.“

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822 Inland.

Potsdam, 19. Juli. Wie seit 25 Jahren, so wurde auch heute der in seinem Schmerze und Verluste unvergeßlich gewor⸗ dene 19. Juli von dem hiesigen Publikum in stiller, frommer Trauer in der Hof- und Garnison-Kitche durch Gesang, Ge— bet und Betrachtung gefeiert, und demnaͤchst die Trauung nach— stehender Brautpaare durch den Prediger Bernhardi .

1) Johann Gottlieb Witte, Unteroffizier im 1sten Garde— Regiment zu Fuß, mit Jungfrau. Anne Sophie Frie— derike Alessina.

2) Johann Friedrich Albrecht Zehlicke, Unteroffizier im 1sten Garde-Regiment zu Fuß, mit Jungfrau Ber— tha Amalie Kiel.

3) Friedrich Karl Ludwig Sauer, Garde-Jäger, mit Jungfrau Henriette Sophie Charlotte Mangels— dorff.

4) * Heinrich Gustav Lehmert, Garde-Jaͤger, mit Jungfrau Rosine Wilhelmine Karoline Pastolke.

5) Martin Friedrich Anhoff, herrschaftlicher Bediente, mit Jungfrau Henriette Wilhelmine Menzel.

6) Johann Friedrich Wittenberg, Schuhmacher ⸗Ge— sell, mit Jungfrau Johanne Friederike Charlotte

Drechsler. .

Ein jedes dieser Brautpaare erhielt auf den Grund beige brachter vorzuͤglicher Zeugnisse aus dem Fonds der Luisen-Stif— tung ein Ausstattungs-Kapital von Einhundert Thalern; und so lebt das Andenken der verklaͤrten Koͤnigin Luise in stillen Seg— nungen unter uns fuͤr immer fort.

Der Familien-Rath fuͤr Luisens Denkmal.

Auf Ersuchen der Kaiserlich Russischen Gesandtschaft am hie⸗ sigen Hofe theilen wir die nachstehende Bekanntmachung mit;

1836, den 26. Mai. Die Grodnosche Gouvernements— Liquidations⸗Kommission hat vervollständigende Nachrichten uͤber verschiedene Personen erhalten, welche an dem letzten Aufruhr in Polen Theil genommen haben, und deren bewegliches und unbewegliches Vermoͤgen definitiv zu konfisziren verordnet wor— den ist, und macht daher den Kreditoren und Schuldnern der— selben, so wie den Gerichts, und anderen Behoͤrden hiermit oͤf— fentlich bekannt, daß kraft der am 28. Juni 1832 zur Liquidi⸗ rung der Schulden der Aufruͤhrer Allerhoͤchst bestaͤtigten Regeln, die Ersteren hiermit aufgefordert werden, wenn sie in Rußland oder dem Koͤnigreiche Polen wohnen, binnen 6 Monaten, wenn sie sich aber im Auslande aufhalten spaͤtestens binnen 12 Mo— naten, gerechnet von dem Erscheinen der ersten gedruckten Pu— blication in einer der oͤffentlichen Zeitungen, sich uͤber ihre For— derungen oder Schuld-Verpflichtungen an gedachtes konfiszirtes Vermögen bei dieser Kommission auszuweisen. Gleichzeitig werden saͤmmliche Gerichts-Behoͤrden hiermit angegangen, von allen bei ihnen anhaͤngigen Prozessen der untenbenannten Per— sonen dieser Kommission, ebenfalls zum festgesetzten Termin, um⸗ staͤndliche Mittheilung zukommen zu lassen.

Namen ⸗⸗Register derjenigen Personen, welche der Gegenstand dieser Publication sind, und uͤber deren Vermoͤgen Untersuchungen angestellt werden.

Anton Romanowski, Mönch Eustachins aus dem Bernhardiner⸗-Kiloster Xaver Ehmtelewstt zu Swieslecz. Adolph Schulz.

Vinzenz Rosowiez (oder Ro⸗ Johann Brandt. goivich) gebürtig aus dem L. Zaustin Sobotkowski. daschen Kreise, Gouvernement Sigmund Bergel.

Grodno. Meteorologische Beobachtung. 1836. Morgens Nachmittags Avends Nach einmaliger 18 Juli. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. . * ar mr ne m. N *r P Te , ee, me me mer,, , . . . 2

Luftdruck... S3 4 02 Pat. zn. Kar. 68 10 par. Auellwarme Luftwärme. .. 4 1120 R. w 1485 R. 4 10,69 R. Flußwärme

Thaupunkt... 899 R. 4 250 R. 4 32 ö R. Bodenwãrnie Dunstsättigung 66 pCt. 28 Ct. 885 oCt. nutdun sung Wetter ...... heiter. bewolkt. stürm. heiter.

Wind ...... W. 2/5. W Nag Nlederschlag Wolkenzug . .. W. Nachtkãlte

Tagesmittel: 335 01 Par... 41220 R... 8390 R. .. I3 o6Gt.

Aus vpärti ge körs en.

Amsterdam, 1A. Juli. ; Niederl. wickl. Schuld B6 l/. Sc, do. 1031 V“A. Kanz, Bill. 2111,½ 4. So½ Span. Al. 8. HPuszive 1213, 6. Aux. Schuld 189 Ziusl. izreuss. Prüm. -Seli. 10s!,?-. Poln. —. Oesterr. Met. 101.

Ant werpen, 13. Juli.

assive 12. G. Ausg. Sch. —. Zinal. 1A7½. Neue Anl. ln,

Frankfurt a. M., 16. Juli.

Oesterr. So, Met. 1038119, 6. 103826. Eo 90s. 90s. 21) oo! ““. 1 ,½9 2515. Br. auk-Actien 1631. i650. Partinl-Obi. Loose zu S00 HI. 11A5. 114,4. Prüm. Sch. 2. 613M. do. ACG

Paris, 13. Juli. 50M½ Rente pr. compt. 108. göS. fin eour. 109. —. 830, compt. 80. 35. fin eour. S0. 65. 30. Neap. 100. 70. z

Sc ο ð Rente All“. Passive 121,2. Neue Ausg. Seh. —. Ausg. 8 111½. 3G Hortug. 51 *.

Loose zu 100 Fl. 217*½ . Br. Preun Anl. 1007. C. Foln. Loon ö ; 653. 65 1½. Sso½, Span. Anl. A071. A05,s. 21, ½, Holl. 38,6. on

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Den 19. Juli 1836. Im! ICR er Fr n de- Ind GId - COur - Zettel.

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Königliche Schausptele.

Mittwoch, 20. Jüli. Im Schauspielhause: Die Geschw ster, Schauspiel in 1 Akt, von Goͤthe. Hierauf: Die feind

chen Bruͤder, Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupach.

Donnerstag, 21. Juli. Im Schauspielhause: Wallensteln z Tod, Trauerspiel in 8 Abth., von Schiller. (Dlle. B. Stich

Thekla.)

Freitag, 227. Juli. Im Opernhause: Die Nachtwandlerin Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Bellini. (Dlle. Gru

baum: Amine. )

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 20. Juli. Erste Liebe nach zehn Jahren, spiel in 1 Aufzuge, frei nach dem Franzoͤsischen des ay Hierauf: Die Tochter Cromwell's, Drama in 1

schluß: Der Educations-Nath, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzeb Donnerstag, 21. Juli. Zum erstenmale wiederholt: ger, ländliches Sitten-Gemaͤlde in 85 Aufzuͤgen, von A. ffland.

1 i Akt, nah dem Franzoͤsischen des Rougemont, von A. Cosmar. Zum Bie

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Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 18. Juli 18365.

Zu Laude: Weizen 1 Rthlr. 10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 2 Sg, auch 1 Rthlr. 1 Sgr.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf. Zu Wasser: Weijen (weißer) J Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., aut 1ãRihlr. 20 Sgr. und 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthh 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr.; große Gerste 28 Sgr.; Hafer 22 S

6 Pf.; Erbsen, schlechte Sorte, 1 Rthlr. 11 Sgr. 8 Sonnabend, den 16. Juli e ü ff

Das Schock Stroh 8 Rthlr. 7? Sgr. 6 Pf., auch A Rihlr.

Sgr.; der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch is Sgr.

Redacteur Ed. Cotteæl.

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Gedruckt bei A. W Hayn.

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cx ·cx¶ ———— ——— —— 5 Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußtschen Staaten. Bekanntmachungen... . n ö,

E diet a! Citation. Auf den Antrag des Fskus der Koͤniglichen Re— gierun

ißlaͤubiger des vormaligen jetzt aufgehobenen Dom- Dell ichs, hier antztraumt worden; die Taxe, der bdͤrig, taxirt zu is Thlr. 20 sgr. 7 pf, soll am 26

terguts Settinchen, abgeschaͤtzt auf 13,901 Thlr. 14sgr. 2pf, ist ein Termin auf ; den 20. August e., hora X..

Stadtgericht zu Berlin, den 23. November 1835. Das in der Weberstraße Nr. 8. belegene Grund an der Gerichtsstelle subbastirt werden. T zu Danzlg werden hiermit alle' diejenigen vor dem Deputirten, Dber-Landesgerichts-Assessor siuͤck, den Erben der sevarirten Graͤfin 8. Mellin ge⸗ Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehe

leute, taxirt zu 8721 Thlr. 24 sgr. 7 pf., so am 22. Januar 1837, Vormittag 11

Die dem Aufenthalte nach unbekannte Wittwe

Kapitels zu Culmsee, von denen aus den Akten und neueste Hypothekenschein und die besonderen Kauf- zlugust lvz6z, Vorm ttag! 11 Ubr an der Gerichts. Kammermusikus Thamm, Friederike Louise, gebn

Rechnungen nicht zu ersehen gewesen, daß sie eine Bedingungen sind in unserer Registratur einzusehen. stelle subhastirt werden. Frankfurt a. d. O, den 19. Januar 1836. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

Forderung haben oder daß dieselbe noch unbezahlt ist, . in dem

am 351. August d. J, Vorm. um 10 uhr, vor dem Deputirten, Herrn Referendarius Baron von Vegesak, hier im Ober-Landesgerichts-Gebaͤude anstehenden Termine ihre eiwanigen Forderungen anzumelden und zu bescheinigen.

Bei dem fruchtlosen Ablaufe des Termins solsen pol Loͤwe und de die gedachten Gläubiger ihrer Ansprüche an das ehen geborne Seyen, gehörsgen Grundstuͤcke, soll malige vom Fiskus eingezogene Vermdgen des ge⸗ a) Nr. 113 hierselost, taxirt auf 2335 Thlr. 1s sgr. II pf.

dachten Dom⸗Kapitels uberhaupt, und insbesondere und

auch an die dazu gehörigen Kompetenz-Gelder ver⸗b) Nr. 102 hierselbst, taxirt auf zus! Thlr. 16s9r spf.

zusammen abgeschaͤtzt auf drs Thir d sgr. 7pf. vder der oder die eine ihnen zu lelßende Zahlung in zufolge der nebst Hopoihckenschein in der Registraä=

tur einzusehenden Taxe, soll . Empfang genommen und sie doch nicht gehöͤrig be— September 1835, Vorm. um 10 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannten Real⸗Praͤtendenten werden auf⸗ geboten, sich bei Vermeidung der Praͤllusion spaͤte— stens in diesem Termine zu melden.

Bromberg, den 22 Dezember 1833.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

lustig seyn, und konnen sich nur an denjenigen oder diejenigen halten, mit dem oder denen sie contrahirt,

friedigt haben. am 13.

Marienwerder, den 22 Marz 1szö6. Civil Senat des Königi. Ober⸗Landes⸗ ger ich ts.

Avertissement. Zum nothwendigen Veciauf des in der Nieder⸗s

9 Nothwendiger Verkauf. Land⸗ und Stadtgericht zu Bromberg. Die dem Stadt⸗Kaäͤnimerer Friedrich August Leo⸗

lich vorgeladen. Nothwendig

Westphal,

Noth w

sind in der Reg stratur einzusehen die unbekannten Realpraͤtendenten hie

er Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 29. Maͤrz 1836.

Das in der Waßmannssteaße Nr. 10 bele

ssen Ehefrau, Fohan na Wilhelmine, phalsche Grundstuͤct, taxirt zu 6 16 Thlr. 1

am 15. November 1836, Vorm. 11 an der Gerichtsstelle subhastirt werden. . Hyvpothekenschein sind in der Registratur einzusehen 3 ü g e. Die dem Aufenthalte nach unbekannten Interessenten: 1) der Eigenthuͤmer Particulier Karl Gottlieb

2) der Rentier August David Muͤller, werden hierdurch bffentlich vorgeladen.

Taxe und e sen gern, Boͤller, oder deren Erben werden hlerdurch bff⸗ u

h werden lich vorgeladen.

belegene Grundstuͤck der Gastwirth Golleschen Che

ko⸗ *, axe um

oͤffent .

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és empfangen.

Preußische

Allgemeine

tagts-Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 2lsten Juli

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Regierungs-Secretair Staat zu Trier und dem katholischen Pfarrer Lukowski zu

Glubezyn, im Flatower Kreise, den Rothen Adler-Orden vierter gKlasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der Koͤnig haben dem evangelischen Schul—

lehrer Dahlhaus zu Ruppichteroth, Regierungs-Bezirk Koln, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Im Bezirke der Königl. Regierung . zu Liegnitz ist der Kandidat der Theologie, Pauli, zum

vvvangelischen Prediger an der Kirche in Ottendorf, Kreis Bunz—

lau, der Kandidat der Theologie, Schmidt, zum Ober-Digko— nus an der Kirche unserer lieben Frauen in Liegnitz, der Pre— digtamts-Kandidat Vogt zum Diakonus ebendaselbst, und der Predigtamts-Kandidat Peters zum Diakonus an der dortigen Kirche zu St. Peter und Paul ernannt worden;

zu Stralfund ist der bisherige Prediger zu Reinken“

hagen, Christian Enoch Wiesener, zum Prediger in Wol— gast, der bisherige Prediger in Zudar, von Willich, zum Pre—

diger und Superintendenten in Franzburg, der bisherige Pre—

diger in Zirkowv, Wendorf, zum Prediger in Vilmnitz, der Kandidat des Predigtamts, Karl Theodor Piper, zum Pastor in Reinkenhagen, der Kandidat des Predigtamts, Wilhelm Friedrich Erich Bamberg, zum Prediger in Zudar, und der

Randidat des Predigtamts, Friedrich Ehristoph von Ka— hen, zum Prediger in Zirkow ernannt worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister

von Beyme, nach Marienbad.

Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche Geheime

Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevoll—

maͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, von Ribeaupierre, nach Eger.

Zeitung s-Nachrichten. 757 n d

Rußland.

St. Petersburg, 13. Juli. Se. Majestaͤt der Kalser hatten den 27. Juni (9. Juli), als den Jahrestag der denkwüͤr— digen Schlacht bei Poltawa, zur feierlichen Eroͤssnung der Isches⸗ meschen Militair⸗Versorgungs⸗Anstalt é) bestimmt. JJ. MM.

der Kaiser und die Kaiserin, JJ. Kö. HH. der Cesarewitsch Thronfolger, der Großfuͤrst Michail Pawlowitsch und die Groß— fuͤrstin Maria Nikolajewna begaben sich nun an jenem Tage nach dem Schlosse Tschesme und wurden bei Ihrer Ankunft, die

um 12 Uhr Mittags erfolgte, von den Mitgliedern des Comi— Bei dem Eintritt JJ. M M. in die Kirche, begann das Dankgebet, welches der Ober-Geistliche des Ge— neralstabes vollzog, und bei welchem die Hofsaͤnger sangen. Nach der Bilte um langes Leben für Ihre Majestaͤten und das ganze Kaiserliche Haus, wurde das ewige Andenken des Kaisers Peter des Ersten, der Kaiserin Katharina der Zweiten, des Kaisers Paul des Ersten und des Kaisers Alexander des Ersten gefeiert, und darauf ein Gebet fuͤr das siegreiche Russische Heer gehalten. Zugegen waren der Kaiserl. Generalstab, die oberste Generalitaͤt und die Mitglieder des Kriegs-Rathes und General-Auditoriats. Nach Beendigung des Gottesdienstes be suchten Ihre Majestaͤten und Ihre Kaiserl. Hoheiten, unter Vortritt der Geistlichkeit, die an die Kirche anstoßenden Zimmer,

wo aus jedem Garde-Regiment und aus der Garde-Artillerie— Brigade ein Unteroffizier und ein Gemeiner, und zwar von den ausge—

zeichnetsten Veteranen, aufgestellt waren.

Der Ober-0Geistliche

besprengte sie und die in die Versorgungs-Anstalt aufgenomme—

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Literarische Anzeigen.

Bei J. A. Mayer in Aachen ist so eben erschle und in allen Buchhandlungen, in Berlin bei Nieo pf, (Bruͤderstraße Nr. 13), Humblot, Schr der, Mittler, r, Stuhr, Logier ꝛe. zu haben: Benjamin Brail's

Taxe und

Roman von C. Wilson, Verfasser von „Tom Eringleis Schiffs. Tagebuch Aus dem Englischen von C. Richard gro. Drei Baͤnde, , Preis A Thlr. Bunte Wechselbilder ; Abentheuer, an der Afrikanischen Küste, in den indischen Gewassern, in Havanna und auf Famg mit der eigenthümlichen Laune erzaͤhlt, die der

dinger Ver gan an, fasser in scinem Tom Cringle darthat.

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uüͤmmler, Duncker

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chauriger und scherjhaftt

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nen Offiziere und Soldaten mit heiligem Wasser; diese begaben

sich darauf in das Speisezimmer zur Mahlzeit, wo auch die Schloß-Grenadiere und Gardisten bewirthet wurden. Aus dem Speisezimmer begaben sich die Hohen Herrschaften in die Offi— zie und Soldaten-Wohnungen, in die Gesellschafts-Saͤle und ins Lazareth; sie verließen Tschesme gegen 2 Uhr.

Se. Maj. der Kaiser haben den Dschambo Bakscha Habung Namkiew zum präsidirenden Lama der fuͤr die geistlichen Ange— legenheiten des Kalmücken Volkes neu errichteten Lamaischen geistlichen Regierung ernannt.

Durch einen Ukas vom 22. Juni (4. Juli) ist angeordnet worden, daß diejenigen auslaͤndischen Schiffe, welche sich von einem Hafen der Russischen Ostsee⸗-Provinzen nach dem andern

) Das Schloß Tschesme, in welchem diese Anstalt gegründet worden ist, liegt an der großen Straße nach Zarskoje-Selo, sechs erst von St. Petersburg ünd 16 Werst von Zarskoje-Selo ent— sernt. Es wurde auf Befehl der Kaiserin Katharina J. zum An— denken an den glaͤnzenden Sieg erbaut, welchen die Russische Flotte m Jahre 1770 ' bei Tschesme im Griechischen Archipelagus über die Fürkische erfocht. Es war ein glücklicher Gedanke des Architekten elten dem die Kaiserin die Entwerfung des Plans und die Auf— sicht über den Bau übertrug, dem Schiosse eine dreieckige Gestalt zu geben und es an den Ecken mit runden Thürmen und in der Mitte mit einer großen Kuppel zu versehen. Tas Gauje ward in Asiagti⸗ schem Geschmacke ausgeführt. Solche dreieckige Schlösser, folche Thürme sieht man an den Ufern der Dardanellen und des Bosporus. Die Anstalt, in welche dieses Schloß umgewandelt worden, ist zur Aufnahme und Versorgung alter invalider Soldaten bestimmt, hesche nach ihrer Verabschiedung nicht im Stande sind, sich durch rbeit ihren Lebensunterhalt zu erwerben. Sie enthält Stellen für 6 Offiziere und A0 Soldaten; das Kapital, das zu ihrer Unterhal— n elisgeser ist, belief sich am J. Januar 1836 auf 1,628,629 Rbl.

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(Anmerk. der St. Petersb. Zeitung.)

begeben, um daselbst ihre Ladung einzunehmen oder zu vervoll— staͤndigen, von der dortigen Schifffahrts-Abgabe befreit seyn und nur in dem ersten Hafen diejenige Abgabe sollen zu entrichten haben, welche die beladenen Fahrzeuge bezahlen.

5 6 ch.

Paris, 14. Jult. Der Konig ertheilte heute dem Gra— fen Berlinghieri, Minister-Residenten des Großherzogs von Tos—⸗ eang, eine Privat-Audtenz und nahm aus seinen Haͤnden ein Gluͤckwünschungs⸗Schreiben seines Souverains entgegen.

Heute, als am Jahrestage der Einnahme der Bastille, em— pfing der Koͤnig eine Deputation der „Eroberer der Bastille.“

Rings um den neuen Triumphbogen werden zum 28. Juli Zelte aufgeschlagen werden, und zwar fuͤr diejenigen Militairs, die den Schlachten der Revolution und des Kaiserthums bei— gewohnt haben. Der Kriegs-Minister hat den Befehl erhalten, von allen Militairs, die zu jener Zeit gedient haben und sich gegenwärtig in Paris befinden, ein Verzeichniß zu entwerfen, damit jedem eine besondere Einladung zu dieser Feierlichkeit zu— gesendet werden kann. Die Invaliden werden derselben in Masse beiwohnen, und der Veteran der Armee, Marschall Moncey, wird im Namen seiner Wassenbruͤder eine Anrede an den * nig halten. Die Invaliden werden die rechte, die Ve— teranen die linke Seite des Denkmals einnehmen. In ihrer Mitte, begleitet von seinem Generalstabe und seiner Familie, wird der Koͤnig die Truppen der Garnison und die National— Garde vorbeidefiliren lassen.

Im Moniteur liest man: „Einige Journale fragen, was man von dem gestern in Paris verbreiteten Geruͤcht glau— ben solle, daß ein neuer Mord-Versuch gegen die Person des Koͤnigs in Neuilly stattgefunden habe. Die Nachricht ist durch aus falsch; man kann in dieser Erfindung nur ein neues Ma— noͤver, Besorgniß zu verbreiten, erblicken.“

In allen Provinzial-Zeitungen liest man Klagen uͤber die Beschlaͤgnahme der Briefe, in welchen uͤber die Alibaudsche Rede Bericht erstattet ward.

Der Moniteur theilt einen Bericht des Kriegs-Ministers an den Koͤnig mit, worin Ersterer darauf antraͤgt, dem General Dampierre, wegen seines trefflichen Benehmens in den Revolu— tions-Kriegen und namentlich zu der Zeit, wo der General Du— mouriez die republikanische Armee plötzlich verließ, um sich ins Ausland zu begeben, ein Denkmal zu errichten. Der Koͤnig hat diesen Vorschlag genehmigt.

Man glaubt, daß die Kirche St. Germain⸗lAuxerrois wie— der eroͤffnet werden und die desfalsige Ordonnanz nach den Juli— Feierlichkeiten erscheinen wird-

Die (gestern gemeldeten) Ernennungen werden von den hiesigen Blättern deshalb besonders beachtet, weil mehrere De— putirte, die sonst der Opposition zugezaäͤhlt wurden, sich dadurch dem Ministerium angeschlossen haben. Dahin gehoͤren nament— lich die Herren Dufaure, Felix Real und Baude. Dagegen ist der zum Praͤfekten des Gironde-Departements ernannte Herr von Preissae wegen seiner legitimistischen Gesinnungen bekannt. Es ist derselbe, der durch das vorige Ministerium seine Praͤfek— tur verlor, weil er die Verhaftung der Herzogin von Berry mißbilligte. Der Temps aͤußert sich daruͤber folgendermaßen:

„Endlich hat sich das Ministerium entschlossen, ein Zeichen des

politischen Lebens von sich zu geben. Der Moniteur enthalt Ernennungen, die allerdings nicht sehr zahlreich und zum groͤß— ten Theil auch so wenig hervorstechend als moͤglich sind; aber wenigstens einige darunter haben einen Sinn, eine Bedeutung. In der That waͤhlt ein Ministerium gleich am Tage nach dem Schlusse der Session gewisse Namen nicht so leichthin, um sie mit hohen politischen Functionen zu bekleiden. Die Annahme dieser Functionen ist von Seiten der bezeichneten Personen ein eben so bedeutsamer, eben so entscheidender Akt. Dergleichen Allianz-Traktate werden niemals ohne vorherige Pruͤfung, ohne Debatte und ohne Unterhandlungen abgeschlossen. In der Fol— gereihe und der Abfassung der Ordonnanzen liegt freilich eine kleine List und eine Berechnung, die der Schwaͤche eigenthuͤm— lich ist. Es scheint, daß man die Namen der Herren Dufaure, Felix Real und Baude, welche die wichtigsten in der Liste des Moniteurs sind, hat einhuͤllen und den Blicken der Leser gleich sam entziehen wollen. Dies war aber eine vergebliche Muͤhe, denn ihr Erscheinen in den Kolumnen des Moniteurs ist der

letzte und auch einer der wichtigsten Akte der eben beendigten

Session. Als das Ministerium so ehrenwerthe, durch ihren Pa— triotismus so bekannte Männer, wie die Herren Dufaure, Baude und Felix Réal, ernannte, wußte es, von welcher Art ihre Vota, ihre Reden und ihr parlamentarisches Benehmen gewesen war; es wußte z. B., daß sie gegen die September Gesetze vo— tirt haben; es hat die Grundsaͤtze der Freiheit nicht ver— gessen, zu denen sie sich bei allen administrativen und politischen Fragen bekannt haben. Nicht weniger augenscheinlich ist es, daß Männer von dieser Rechtlichkeit und von dieser Charakter— festigkeit politische Functionen nur unter der Gewißheit einer guten Leitung in dem Gange der Regierung uͤbernommen haben. Es ist ihnen gewiß jede Versicherung, jede Buͤrgschaft gegeben worden. Wir nehmen daher keinen Anstand, zu erklaren, daß in den letzten Ernennungen ein Sieg fuͤr die fortschreitenden Ideen liegt. Dieser Sieg ist allerdings noch nicht sehr groß, aber es ist doch ein Schritt geschehen, und wir muͤssen vorläufig auch da— mit zufrieden seyn; wahrscheinlich werden bald eine Pairs— Promotion und einige andere Veränderungen diese politische und administrative Bewegung vervollstaäͤndigen.“

Der Herzog von Broglie ist, in Begleitung des Herrn Guizot, nach seinem Landgute abgegangen. Eben so hat der Her— zog Decazes Paris verlassen, um seine Guͤter und seine Fabri⸗ ken in Augenschein zu nehmen.

Die Vorlesungen in der medizinischen Fakultat haben ge— stern wieder begonnen.

Gestern hat eine Versammlung von Aerzten und Chirur— gen stattgefunden, um gegen die von mehreren Seiten verkuͤn— digte Absicht der Regierung, fuͤr die Folge die oͤffentliche Bewer—

Ans Land kommen wir deshalb fast gar nicht

bung um die erledigten Professuren bei der medizinischen Fakul— taͤt abzuschaffen, zu protestiren. Das Journal des Debats versichert heute, daß die Nachricht von einer solchen Absicht ganz ungegruͤndet sey.

Es ist die Rede davon, einen Bischof nach Algier zu sen— den, der den Titel Bischof oder Primas von Afrika erhal— ten soll. .

Die Touloner Blätter enthalten nachstehendes Schreiben von der Rhede von Tunis vom 29. Juni: „So sind wir denn endlich in Tunis versammelt; vier Linienschiffe, eine Kervette und die Stations-Brigg bilden unser Geschwader. Der Admi— ral Hugon hat uns seit seiner Ankunft keinen Augenblick Ruhe gelassen, wir exerziren und mandvriren den ganzen Tag über. Die Europaͤer und die wenigen Franzosen, die in Tunis etablirt sind, sehen diese Versammlung von Streitkräften mit Vergnuͤgen; man zweifelt nicht an den Erfolg unserer Mission, obgleich die Emis— sarien der Pforte die Flotte unter Tahir Pascha auf 25 bis 30

Segel angeben, worunter sich drei große Linienschiffe und zehn

bis zwoͤlf Fregatten befinden sollen. Wir haben ihnen bei wei— tem nicht die gleiche Anzahl entgegenzusetzen; aber unsere Schiffe sind dagegen um so besser versehen: die 129 Feuerschluͤnde des „Montebello“, die 180 des „Jena“, und die des „Sancti Petri“, die 71 der „Ville-de-Marseille“ und die des „Scipion“ und der „Herminie“, die mit nächstem zu uns stoßen werden, sind hinreichend, um die Tuͤrken aufzuhalten. Der Admiral hat auf dem Vorgebirge Karthago einen Wachtposten errichtet, und bei dem ersten Signal werden wir alle Anstalten tressen, um die Ankommenden gehoͤrig zu empfangen. Die Korvette „Diligente“ lichtet ebenfalls alle Morgen die Anker, um aus⸗ wärts zu kreuzen und die etwanige Ankunft Tahir Pascha's an— zuzeigen. Wahrscheinlich werden wir nicht unter Segel gehen, um die Tuͤrkische Flotte anzugreifen, sondern wir werden sie vor Anker erwarten, um uns ihrem Einlaufen zu widersetzen. Das Fort Goulette, welches die Einfahrt nach Tunis vertheidigt, ist mit Kanonen besetzt, und man glaubt, daß einige Lan— dungs-Compagnieen den Dienst bei diesen Stuͤcken versehen werden, wenn der Feind die Durchfahrt versuchen sollte. Ich wollte eben meinen Brief schließen, als ich noch erfahre, daß im Konsulate ein Courier aus Ifax angekommen ist. Er hat die Nachricht gebracht, daß die Tuͤrkische Flotte, drei und dreißig Segel stark, mit Inbegriff der Transportschiffe, welche etwa o, 000 Mann am Bord haben soll, auf der Rhede von Tripolis eingetroffen sey. Tahir Pascha kommandirte die Flotte; aber man versicherte, und ich glaube es, daß ein großer Theil des Generalstabes und der Truppen aus Russen vesteht. Die Tuͤrkische Flotte beabsichtigt, unverzuͤglich nach Tunis zu segeln; wenn sie kommt, und wenn der Admiral Hugon wirklich den Befehl hat, sich der Landung des neuen Bei's zu widersetzen, so wird der Ausgang blutig werden. Gleich nach Empfang die— ser Nachricht hat die „Diligence“ den Befehl erhalten, nach Toulon unter Segel zu gehen; ich vermuthe, daß sie Depeschen überbringt, in denen dringend um Verstaͤrkung gebeten wird.“

Die Fregatte „Dido“, die nach mehreren Journalen bei der Insel Dinant auf den Strand gerathen war und rettungs« los verloren seyn sollte, ist, neueren Nachrichten zufolge, nach vielen Anstrengungen wieder flott geworden und mit schweren Havarieen in Sicherheit gebracht worden.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 14. Juli. Die Schottische Munizipal-Bill ging durch den Ausschuß, in welchem sie verschiedene Aenderungen erlitt. Man glaubt, daß die Berathungen uͤber diese Bill in dieser Session noch nicht zu Ende gelangen werden. Herr Hume beantragte mehrere Resolutionen in Bezug auf den jez— zigen Zustand von Indien, die jedoch ohne Abstimmung verwor— fen wurden. Zuletzt beschäftigte sich das Haus mit dem Aus— schuß-Bericht uͤber die Englische Kirchen-Bill. Mehrere Radi— kale und einige wenige Tories opponirten sich der Bill, und Herr Hume beantragte sogar die Verwerfung derselben. Sein

Amendement wurde aber mit 95 gegen 43 Stimmen verworfen; diese Masoritaͤt zu Gunsten der Minister ward

zum Theil durch die Stimmen der Tories, unter Leitung des Sir Robert Peel, herbeigefuͤhrt. Eben so wurde auch ein Amen— dement des Herrn C. Buller, welches die Gleichstellung der Einkuͤnfte aller Bischoͤfe, mit Ausnahme des Bischofs von Lon— don, bezweckte, mit einer Majorität von 2 gegen 43 Stimmen verworfen. Der Bexicht wurde sodann angenommen, nachdem noch einige auf die Bestimmung des Gehalts der Bischoͤfe be— zuͤgliche Amendements verworfen und auf den Antrag des Herrn Jervis der Bill eine Klausel einverleibt worden, des Inhalts, daß in Wales kein Geistlicher zugelassen werden solle, der nicht der Wälischen Sprache vollkommen maͤchtig sey, wenigstens nicht in den Distrikten, wo diese Sprache die Volks— sprache ist. (Die Sitzungen des Oberhauses von vorgestern und gestern und die des Unterhauses von vorgestern waren von geringem Interesse.)

London, 15. Juli. Der Koͤnig hielt vorgestern ein Lever im St. James-Palaste, bei welchem auch der Prinz von Ora— nien mit seinen beiden Soͤhnen, den Prinzen Wilhelm und Alexander, denen Se. Majestaͤt das Großkreuz des Hannover— schen Guelphen-Ordens verliehen, zugegen waren. Die Abreise Ihrer Koͤniglichen Hoheiten ist noch immer nicht bestimmt. Der Graf Sebastiani beurlaubte sich auf einige Zeit von Sr. Maje⸗ staͤt, und der Amerikanische Gesandte und Geschaͤftstraͤger, Herr Stephenson und Herr Vail, hatten, der Erstere seine Antritts,, der Andere seine Abschieds⸗-Audienz. Auch wurden dem Koͤnige Herr von Bourquenay, als Franzoͤsischer Geschaͤftstrager, Herr Fay, erster Legations-Secretair bei der Gesandschast der Ver⸗ einigten Staaten, der Schwedische Marine. Capitain Gosselmann und der Ritter Dandolo, Präsident der General-Unterrichts— Kommission der Jonischen Inseln, vorgestellt.