1836 / 207 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der Gewalt, und bei der Wahl der letzteren würde eben so wohl politisches Vorurtheil mit ins Spiel kommen, wie bei der Wahl der ersteren; wo aber ein politischer Koͤrper Patronat besitze, da verwwende' er dasselbe auch zu politischen Zwecken, es moͤchten nun die Whigs oder die Tories vorherrschen, Außer diesem Redner erklärten sich besonders noch Sir J. Graham, Herr Pemberton und auch Herr Harvey gegen die Bill. Letzte⸗ rer behauptete, daß die Verwaltung der milden Fonds in den Haͤnden der Corporationen gelassen werden müsse, denen sie die Donato⸗ ren übertragen hatten, meinte, es sey ganz gleich, ob Mißbräuche von Tories oder Whigs veruͤbt würden, und sfuchte die Lobes⸗ erhebungen, die Herr V. Smith den Mayors gespendet hatte, lächerlich zu machen, indem er den Mayor vielmehr als den entschiedensten Parteimann in jeder Stadt bezeichnete. Oberst Sibthorp beantragte nun, das der Bericht uͤber die Bill erst in drei Monaten entgegengenommen werden solle; dieser Antrag wurde aber, nachdem Lord J. Russell, der General-Pxro— kurator und der General-Fiskal die Bill vertheidigt hat ten, mit 133 gegen 88, also mit einer Majoritaͤt von 5 Stim— men verworfen und der Bericht genehmigt. Als Lord J. Rus⸗ sell darauf die dritte Lesung der Englischen Kirchen Bill bean⸗ tragte, erhob sich Herr Hume und sagte: „Ich hoffe, der edle Lord wird mit dieser Bill nicht so eilen. (Hoͤrt, hoͤrt! Diese und noch eine andere Bill sind erst vor wenigen Tagen eingebracht wor⸗ den. Wenn der edle Lord auf seinem Antrage besteht, so werde ich darauf antragen, daß die dritte Lesung noch vierzehn Tage verschoben werde.“ Lord J. Russell hielt einen solchen Auf⸗ schub aber fuͤr ganz unndthig und sagte, wenn es sich darum handelte, ob die Bill nicht heute Abend zum dritten mal ver—⸗ lesen oder ob sie bis zur naͤchsten Session ausgesetzt werden solle, so wuͤrde er hoch lieber das Letztere wahlen. Hoͤrt, hört!) Herr Hume meinte dagegen, die Bill koͤnne heute Abend un— moglich passiren, und wenn sie passirte, so wurde sie der Sache, die der edle Lord zu vertheidigen vorgebe, den groͤßten Schaden zufuͤgen, denn es sey dem Lande die Aufhebung der Kirchen⸗ Steuer, die durch die Händel, welche sie veranlasse, die Kirche selost in Gefahr bringe, von Sr. Masjestaͤt anempfohlen und von dem edlen Lord und seinen Vorgaͤngern ver— sprochen worden. Die vorliegende Maßregel schließe aber nichts dergleichen ein; selbst Kirchen Manner wuͤnschten eine bedeutendere Reform, und die Dissenters koͤnnten mit dem, was durch diese Bill geschehe, gar nicht zufrieden seyn; gelange aber die Bill erst an einen anderen Ort (ins Oberhaus), so sey an gar keine Veranderung mehr zu denken, denn dort werde man sie viel zu gut finden, um sie noch einmal zuruͤckzusenden. (Höoͤrt! „Ich fordere den edlen Lord auf“, so schloß der Red⸗ ner, „zu beachten, was ich sage, und nicht nur ich, sondern fast Jedermann auf dieser Seite des Hauses.“ (Hoͤrt! und Gelaͤch— ter. Da dessenungeachtet zur Tages-Qrdnung uͤbergegangen und die Frage gestellt wurde, ob die Bill zum drictenmal ver— sesen werden solle, beantragte Herr Hume, daß dies erst nach sechs Monaten geschäͤhe. Sir R. Jnglis meinte, es sey klar, daß die Bill einen großen Theil der Mitglieder dieses Hauses nicht befriedige, den Einen gehe sie zu weit, den Anderen nicht weit genug; er widersetzte sich derselben, weil sie den Grnndsatz aufstelle, daß Kirche ngut Staats-Eigenthum sey, und sagte, er muͤsse da— her leider diesmal einen Antrag des ehrenwerthen Mitgliedes fuͤr Middlesex unterstuͤtzen. Herr C. Buller pflichtete ebenfalls diesem Antrage bei, nur in anderem Sinn; er warf dem Mi⸗ nisteriun vor, daß es nur die Plane des vorigen (Peelschen) ausfüͤhre, und daß ein politisches Mandver die Siege, welche den sehr ehrenwerthen Baronet aus dem Amte getrieben, un— nutz gemacht habe, denn dieser genieße eigentlich noch immer das Wesen der Amtsgewalt, wenn er auch kein Gehalt beziehe, indem die jetzigen Minister alle seine Maßregeln annaäͤhmen; sie thäten, als wollten sie die Cumulation der Pfruͤnden abschaffen, und ließen sie doch bestehen; sie thaͤten, als wollten sie die hoͤ⸗ heren Kirchen-Aemter reformiren, und gestatteten doch die Ver⸗ setzung von einem Bist)hum zum anderen; sie beschwerten sich uͤber das hohe Einkommen der Bischoͤfe und ließen es doch viel hoͤher, als es seyn sollte; genug, sie befolgten ein Ver⸗ fahren, welches ganz dem gleiche, das ihren Gegnern im Jahre 183 eine Zeit lang die Macht der Regierung in die Hände ge— geben habe. Lord J. Russell vertheidigte das Ministerium gegen diese Angriffe und beschwerte sich uͤber die Bitterkeit der⸗ selben; es sey der Regierung, sagte er, vorzuͤglich darum zu thun gewesen, eine Kirchen⸗Reform zu entwerfen, die den Bei— fall der Häupter der Kirche haͤtte, und diesen großen Vortheil habe sie zu erlangen gewußt, indem sie, da ihr die Letzteren so eyorenvoll entgegengekommen, auch ihrer eit nicht zu große Zuge— ffändnisse auf einmal gefordert habe. Sir R Peel wollte jedoch gar kein Zugeständniß in dieser Maßregel sehen und hielt es fuͤr lä— cherlich, daß ein ehrenwerthes Mitglied dieselbe als einen von ihm (Peel) errungenen Sieg betrachte, da er an dem Schicksal der Bill doch nicht das geringste Interesse habe; der Gerechtig— keit aber sey er es schuldig, zu sagen, daß die Minister bei der Einbringung dieser Maßregel ganz ohne Partei⸗Ruͤcksichten gehan⸗ delt zu haben schienen. Nachdem noch einige Redner das Wort genommen hatten, unter denen sich namentlich Hr. Dun co mbe in ahnlicher Weife wie Herr Buller äußerte, wurde die Debatte bis zum Freitage vertagt und dann noch der Bericht uͤber die Stempel⸗DBill eingebracht.

London, 20. Juli. Der Konig hat ein so eben beendig— tes Gemälde von Herrn Huggins, das Ende der Schlacht bei Trafalgar darstellend, in Augenschein genommen und dem Kuͤnst⸗ ler seinen hohen Beifall über die gelungene Ausfuhrung zu er— kennen gegeben. ;

Die Berichte aus Lissabon reichen bis zum 19ten d. M,. Nach einem von der Times mitgetheilten Privatschreiben soll die Pertugiesische Regierung die offizielle Nachricht erhalten ha— ben, daß kürzlich zwei verdächtige bewaffnete Fahrzeuge von Sar— dinlen abgesegelt seyen, und daß man glaube, sie hätten gewisse Personen an der Portugiesischen oder an der Spanischen Kuͤste landen sollen; allen Kommandanten und Magistrats-Behoͤrden der Poctagiesischen Seestädte war daher von der Regierung die größte Wachsamkeit eingeschärft worden.

Aus New-3Hork sind Zeitungen bis zum 28sten v. M. hier eingegangen, denen zufolge die Bill zur Regulirung der Regierungs-Deposita und in Betreff der Vertheilung der uͤver— schuͤssigen Fonds beide Häuser passirt und dann auch die Geneh⸗ migung des Praͤsidenten erhalten hatte. Die Feindseligkeiten mit den Indianern dauerten noch immer fort, doch hoffte man, daß die erfolgte Gefangennehmung eines der angesehensten Haͤupt— linge und seiner beiden Soͤhne ein baldiges Ende des Krieges her— beifuͤhren wurde.

Nachrichten aus Veracruz vom 29. Mai zufolge, ging daselbst das Gerücht, daß Santana aus seiner Gefangenschaft entkommen und wieder bei der Mexikanischen Armee angelangt sey. Die Mexikanischen Freistaaten befanden sich uͤbrigens in

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einem fieberhaften Zustande; die Geschaͤfte lagen ganz danieder, und man befuͤrchtete eine Krisis.

Nieder lande

Amsterdam, 22. Juli. Das Handelsblad enthalt in seiner heutigen Nummer Betrachtungen uͤber die RNesultate, welche das vor einem halben Jahre in Holland eingefuͤhrte neue Korngesetz bisher gehabt hat. Das gedachte Blatt legt dabei die Berichte zum Grunde, die so eben uber die verschiedenen Provinzen des Reiches im Schoße der Provinzial Stande ab⸗ gestattet worden sind. Hiernach haben einerseits die Getraide— Preise im Lande nirgends eine Erhöhung erfahren, seitdem jenes Gesetz in Kraft ist, wahrend andererseits in allen Hafen uͤber Abnahme von Handel und Schifffahrt geklagt wird. Das jenige also, was die Gegner des Gesetzes fruͤher bereits als Folgen desselben vorher verkuͤndet haben, scheint vollkommen eingetreten zu seyn.

Nicht der Marquis und die Marquisin von Londonderry, sondern der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Bretzenheim, die bekannt⸗ lich in Ungarn ihre Besitzungen haben, sind aus London im Haag eingetroffen und haben bereits von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen von Oranien einen Besuch erhalten.

Der Franzoͤsische Pair, Herzog von Richelieu, und sein Bruder, der Marquis von Jumilhac, sind aus Paris im Haag angekommen.

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Warschau, 22. Juli. Die hiesigen Zeitungen enthalten ein von Sr. Majestaͤt dem Kaiser unterm Tten d. M. bestaͤtig⸗ tes neues Gesetz uͤber den Adel im Köoͤnigreich Polen, welchem folgende Verordnung vorgngeht: „Von Gottes Gnaden, Wir Ritolaus J. Kaiser aller Reußen, König von Polen u. J w. Als Wir durch das am 14. Februar 1832 dem Königreich Polen verliehene organische Statut die allgemeinen Rechte aller Einwoh⸗ ner dieses Landes feststellten, hatten Wir bereits die Absicht, spaͤ— terhin die einem jeden Stande eigenthuͤmliche Rechte genauer zu bestimmen. Dieser Unserer Absicht gemaͤß hielten Wir es fuͤr angemessen, vor Allem die Verhaͤltnisse des Adels zu ordnen. Mit der veraͤnderten Gestalt der Regierung wechselte im Koöͤnig— reich Polen auch das urspruͤngliche Wesen der Adels— wuͤrde zu wiederholten Malen. Im Jahre 1867 wurde der Adel, hinsichtlich seiner Rechte mit allen anderen Staͤnden vermischt, zu einem bloßen Ehrentitel. Diese Lage desselben kann der gegenwaͤrtigen Ordnung der Dinge nicht enisprechen. Unter einer streng monarchischen Regierung muͤssen alle Stande, während sie den Schutz der Landesgesetze auf gleiche Weise genießen, eine durch diese Gesetze bezeichnete und gesicherte abgesonderte Existenz, eigene Rechte und Verpflichtungen haben. Zur Grundlage fuͤr die Rechte des Adelsstandes im Koͤnigreich hielten Wir es fur gerecht, dasselbe Haupt-Prinzip anzunehmen, auf welches der Adel im Kaiserreich begründet ist, namlich einen durch ausgezeichnete Verdienste in der militairischen oder buͤr⸗ gerlichen Laufbahn erworbenen Namen. Dergestalt eroͤffnet sich ein Feld: fuͤr die Einen, sich inskuͤnftige durch ihren jetzigen ausgezeichneten Dienst den Adel zu erwerben; fuͤr die Anderen, den Glanz des Namens ihrer Vorfahren wiederherzustel— len, sobald derselbe, nachdem sie ihre Abstammung in der vorgeschriebenen Ordnung dargethan, sich mit jetzigen wirklichen Diensten vereinigt. Nach Bestäͤtigung des auf diese Haupt⸗ Prinzipien begruͤndeten, von dem fuͤr die Angelegenheiten des Koͤnigreichs Polen bestehenden Departement des Neichsraths durchgesehenen, hier beigefügten Gesetzes uͤber den Adel dieses Königreichs befehlen Wir: 15 Qbiges Gesetz in Ausfuhrung zu bringen; 2) da neben der in Folge dieses Gesetzes gebildeten Heroldie das im Jahre 1832 in Warschau niedergesetzte provi—⸗ sorische Comité uͤberfluͤssig wird, dieses Comité aufzuloͤsen und seine Akten auf die Heroldie zu uͤbertragen. Gegeben in Peter— hof, 25. Juni (7. Juli) im Jahre des Herrn 1836 und Un— serer Regierung im eilften. (unterz.) Nikolaus.“

Das Gesctz selbst besteht aus hundert Artikeln in vier Ka⸗ piteln. Das erste Kapitel handelt von der Erwerbung der Rechte des Adelsstandes, so wie von seiner Uebertragung und Darthuung. Der Adel ist erblich oder persoͤnlich. Der erb— liche Abel wird durch Militair“ und Civil-Dienst, durch Erlan— gung eines Russischen Kaiserlich-Koͤniglichen Ordens von Per- sonen, die im Staatsdienst stehen, und durch die Gnade des Monarchen erworben. Durch den Militairdienst erlangt den erblichen Adel jeder Einwohner des Koͤnigreichs Polen, der jetzt oder in Zukunft als Offizier in der Kaiserlichen Armee dient. Durch den Eivildienst erlangen den erblichen Adel alle diejenigen, welche jetzt oder in Zukunft ein Amt der öten oder einer hoheren Klasse, nach der allgemeinen Klassisizirung der Civil-Beamten des Kodͤ— nigreichs, bekleiden. Beamte, die von der provisorischen Regierung des Koͤnigreichs Polen vom 4. (16.) September 1831 an zu einer Stelle berufen worden, werden als bestallte Staatsdiener ange— sehen, wenn sie nicht nachher vom Dienst entfernt oder entbun— den worden sind. Griechisch-Russische, Griechisch- unirte und evangelische Geistliche und alle im Militair⸗ oder Civil⸗Dienst stehenden Personen, denen ein Russischer Kaiserlich-Koöͤniglicher Orden verliehen wird, erlangen dadurch den erblichen Adel. Die Geistlichkeit der Roͤmisch-katholischen Kirche genießt, wenn sie einen Russischen Orden erhalt, persoͤnlich alle Rechte und Privi⸗ legien dieses Adels. Diejenigen Einwohner des Königreichs Po— len, welche vom 21. April (z. Mai) 1815 an mit dem St. Wladimir“, dem Weißen Adler“, dem St. Annen- oder dem St. Stanislaus-Orden 1ster Klasse, und welche vom 17. (29.) No⸗ vember 1831 an mit dem St. Stanislaus-Orden der uͤ·brigen Klas⸗— sen dekorirt worden, koͤnnen um Verleihung des erblichen Adels ein⸗ kommen, und zwar die im Koͤnigreich Polen oder in Rußland lebenden bis zum Ablauf eines Jahres, und die mit Erlaubniß der Re— glerung im Auslande sich aufhaltenden bis zum Ablauf zweier Jahre, von der Bekanntmachung dieses Gesetzes an gerechnet. Der Russische und Finnlaͤndische erbliche Adel genießt auch im Koͤnigreich Polen die Privilegien des dortigen erblichen Adels. Der personliche Adel wird durch Erlangung des Offizier ⸗Ranges bei der Entbindung vom Militair-Dienst, durch den Civil⸗Dienst, von der 16ten Beamten-Klasse an, durch Erlangung eines Rus⸗ sischen Ordens von Personen, die nicht im Staats-⸗Dienst stehen, und durch besondere Gnade des Monarchen erworben. Der

Russische persoͤnliche Adel genießt ebenfalls auch im Königreich.

Polen di ihm zustehenden Rechte. Der erbliche Adel wird durch Geburt und Verheirathung übertragen, der persoͤnliche nur durch Verheirathung; ist der erbliche Adel erst nach der Publication dieses Gesetzes erworben, so geht er auf alle legiti⸗ men Nachkommen uͤber, sie moͤgen vor oder nach dor Erwerbung des Adels geboren seyn, wenn der Adel durch Militair, oder Civil⸗Dienst und durch Erlangung von Russischen Orden erworben worden, wenn aber durch besondere Gnade des Monarchen, dann nur auf die nach der Ertheilung des Adels geborenen Kinder, falls er nicht ausdruͤcklich auch auf die fruͤher geborenen ausgebehnt wird. Jede Gattin eines Adligen tritt durch ihre Verheirathung mit

einem solchen auch in den Adelsstand ein, ohne Ruͤcksich ampfwagen seit der Zeit seines Gebrauchs 9 auf ihre Herkunft oder fruͤhere eheliche Verbindung. Dl 4 . , ö . eh war. , Tochter eines erblichen Edelmanns behaͤlt ihren Stand besherfönenwagen, mit Ausnahme der Mustergestelle, welche aus wenn sie sich auch mit einem Nichtad ligen verheirathet, theis ngland bezogen wurden, sind in Nurnberg angefertigt. Die ihn aber weder ihrem Manne, noch ihren Kindern mit. Daschreise derselben, so wie der ganze Gang ünd Erfolg der Ver— selbe gilt von der Wittwe eines Edelmannes, wenn sie sich m andlungen der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft, sind ausfuͤhrlich einem Nichtadligen verheirathet, welcher Herkunft sie auch sejn m einer Druckschrift enthalten, welche in Nurnberg unter dem mag. Das zweite Kapitel handelt von den Rechten und Prin stel; „Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft, oder legien des Adelsstandes, das dritte vom Verlust und von de herhandiungen der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft“ erschienen Wiedererlangung dieser Rechte und das vierte von der Verift t. Die angewendeten Schienen, aus der Puddlingsfrischerei rung der Bewesse des Adels, von der. Eintragung des Adels Rasselstein bezogen, haben sich vortrefflich gehalten, so daß die zu diesem Zweck in den Wojewodschaften eingerichteten Bz jetzt nicht eine einzige derselben ausgewechfelt werden mußte, cher'und von den Akten des Adelsstandes. z wird nicht ohne Interesse seyn, ferner anzufuͤhren, daß sich

Deutsch! and. ich dem Zeugniß aller Ingenieure, welche aus England, Frank—⸗

Kasset, 2i. Jult. Ihre König! Hohen die Kurfars ch, Belgien ꝛc. ꝛc. nach Nuͤrnberg kommen, die Bahn vor— 21 . . . 6

/ ö . 3 J . P 4. 3 . , ffflich erhalten, ja verbessert hat, daß weder im Niveau, noch im und Ihre Hoheit die Prinzessin Karoline sind am 19ten d. zralielismus der Schienen eine Anomalie wahrzunehmen ist,

Abends im erwuͤnschtesten Wohlseyn von Berlin uber Liebensu ngeachtet die im Winter angewandte Geschwindigkeit von hier wieder eingetroffen. ä'Fuß in der Secunde nun in den Sommermonaten auf Die Prinzessin Clotilde, Schwester des erwin n, Fuß vermehrt worden ist, und daß die Befestigung der grafen von Hessen-Rotenburg, letzter noch uͤbrig geblieben hairs in den Stein- und Holzunterlagen sich fast als absolut weiblicher Sproößling dieser in seinem Mannesstamm nun pol vaͤhrt, indem bis zur Stunde sich nicht ein Nagel losgemacht erloschenen Nebenlinie des Hessischen Kurhauses, traf in dis c Aus der in vorerwahnter Druckschrift enthaltenen all— Tagen auf der Durchreise hler ein. Dieselbe hat mehrere meinen Beschreibung der Bahn ist ersichtlich, daß einer nate in Rotenburg, ihrer Geburtsstadt und fruͤhern gewoͤhn schiene von 15 Fuß Lange 6 Stuͤtzpunkte gegeben worden sind, chen Residenz, vielleicht zum letzten male, zugebracht, um in et 5 wie in Liverpool. Dieses bewahrt sich als sehr vortheil— cherlei Verhältnisse, die auf ihre Nevenüen und die kuͤns ft, denn dadurch ist die Tragkraft der Schienen, wovon ein Beziehung der im Testamente ihres hochseligen Bruders ufender Fuß Ji½ Pfd. Baherisch oder 9 Pfd. Preußisch ausgesetzten lebenslaͤnglichen Apanage Bezug haben, zu ord segt, so verstaͤrkt, daß sie der Maximal.“ Schwere des Im §. 0 des unterm 25. Oktober 1831 aufgestellten n, hainpfwagens mit Wasser und Kohlen von circa 130 sichen Testaments findet sich verordnet, daß die Fidel Rentner Bayerisch, oder 142 Centner Preußisch vollkemmen mißerben verpflichtet seyn sollen, dieser Prinzessin bis I iderstand leisten. Freilich ist auch die Qualität des Eisens Tage ihres Todes jahrlich die Summe von 4000 Reih nz vorzüglich und läßt nichts zu wünschen übrig. Es sind thalern Preußisch Cour. in Quartal, Renten präͤnumern Naralll⸗ Schienen, Nach dieser Erfahrung ist man Willens, auszuzahlen. Von der ihr außerdem im gedachten Testam (ch bei der prosektirten Fortsetzung der Vahn nach Bamberg ertheilten Befugniß, ihren reien Wohnaufenthalt auf einen, den Main keine schwereren, und eben so wenig fischbauch för, Schloͤsser des Landgrafen in dessen Allodial-Besitzungen auf ze anzuwenden. Die einzige unangenehme Erfahrung, welche Preußischem Gebier zu wählen, scheint die Prinzessin keinen Nacht worden ist, war, daß die ursprungliche Stärke der in brauch machen zu wollen, indem sie jetzt definitiv die Stadt Me] Muille gegossenen eisernen Rader zu den Transportwagen nicht heim zu ihrem kuͤnftigen Wohnsiß ausersehen und dort auch uͤgte, fo daß in kurzer Zeit der groͤßte Theil derselben brach, reirs ein Haus zu diesem Behuf hat ankaufen lassen. Ges bei jedoch Riemand beschadigt würde, so wie denn uͤberhaupt wärtig begiebt sich die genannte Prinzessin, welche mit Sc Her, trotz der großen Personen-Frequenz zuf der Vahn, Surch—⸗ Durchlaucht dem Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein verm s kein Menschenleben gefährdender Uinfall sich ereignet hat. ist, mit dem sie aber in getrennter Ehe lebt, vorläufig nach! Der im Englischen Park zu Muͤnchen auf dem kuͤnstlich ange⸗— vey, zum Besuch der auf dem dortigen Schlosse sich setzt auff Chten Huͤgel auf Kosten des Koͤnigs erbaute runde Jonische tenden Hohenlohe⸗Waldenburg Schillingsfürstschen Familie,! Tempel, Monopieros, naht sich seiner Vollendung. Zwoͤlf Mar— Allodialcrben ihres Bruders, wo sie länger als einen Mon saulen umgeben den Tempel, der im Style der reinsten An— verweilen und nachher, bevor sie die Reise nach Mannheimm Fe erbaut, im Innern mit Gemälden geziert und mit einem tritt, auch noch einen Aufenthalt in hiesiger Residenz zu mit rgeldeten Dache versehen ist. Der Tempel ist bestimmt, fuͤr gedenkt. . 5 In Gruͤnder und Vollender des Parks, den Kurfuͤrsten Karl Hannover, 23. Juli. Der Steuer- und Zollvereinigun heodor und den Koͤnig Mar, Marmor⸗Denkmale aufzunehmen, Vertrag mit dem Herzogthum Oldenburg vom . Maih Michdem fuͤr die Schoͤpfer der herrlichen in unserem sterilen sst durch nachstehendẽs Patent heute publizirt worden und näshboöben gleichsam hingezauberten Anlagen, den Grafen Rumford mit den 1sten. . M. in Wyrlfamkeit, nd Herrn v. Skell, bereits im Park Denkmale aufgestellt sind. „Wir Wilhelm der Vierte ze. Fuͤgen hiermit zu n . sen: Wir haben uns bewogen gefunden, zur Befoͤrderung Schweiz. Handels und Verkehrs zwischen Unserem Königreiche Hanne Freiburg, 10. Juli. (Allg. Ztg.) Bei uns nimmt lles wieder einen friedlichen Gang. Die Kantone fuͤgen sich

und dem Herzogthume Oldenburg in Gemeinschaft mit 6. Durchl. dem Herzoge von Braunschweig mit Sr. Königl. H die Beschluͤsse des Vororts und sehen sich gendthigt, die po— kischen Fluͤchtlinge auszuweisen, welche im Verdacht stehen, an

dem Großherzoge von Oldenburg den beigefügten Vertrag in mirieben Theil genommen zu haben. Also wird bald die ge—

die Anordnung? gleichmäßiger und gemeinschaftlicher Eingang Durchgangs-, Ausgangs Und Verbrauchs, A1rßgaben abzuschliess Immte Eidgenossenschaft von dem groͤßten Theile der Gaͤste be— eit seyn, die ihr so mancherlei Nachtheil und Verdruß bereitet

Da nun Unsere getreuen Stande hinsichtlich der dadurch he vorgebrachten Einwirkung auf die innere Gesetzgebung ihre vhben. Die Franzosͤsische Regierung hat dem neuerlich geaͤußer— n Wunsch des Vororts entsprochen und will alle aus der

fassungsmaͤßige Zustimmung ertheilt haben, so bringen Wir d boigen Vertrag hierdurch zuͤr oͤffentlichen Kenntniß und befeh Schweiz zu entfernenden Fluͤchtlinge aufnehmen, um sie spater allen, welche es angeht, die mit dem J. August dieses Jah ich Amerika überschiffen zu lassen. Herr v. Montebello har in Wirksamkeit tretenden Bestimmungen desselben gehoͤrig shalb eine Erklarung an den Vorort abgegeben. Außerdem befelgen. Hannover, den 20. Juli 1836. ö rer bemüht, die Streitfrage mit dem Paͤpstlichen Hofe zu vermit— Kraft Seinct Königl. Majestaͤt Aller gnadigsten Spezigl-⸗VTollmig In, und es ist ihm bekanntlich gelungen, seinen Vorschlaͤgen beim Ado l dh us. brot Eingang zu verschaffen, obgleich sie ausschließlich im Interesse J. C. v. d. Wisch oms sind.! Freilich konnte dagegen nicht viel eingewendet wer—

Stralenheim. Alten. Schulte. Durch den obgedachten Vertrag wird das Herzogthum! n, weil, dem Vernehmen nach, der Repräsentant Frankreichs Voraus angedeutet hatte, daß er keiner Art von Einsprache

denburg mit Hannbver und Braunschweig zu einem gleichmi gen und gemeinschaftlichen Systeme der Eingangs, Durchgan Hum geben werde. Er bestand vielmehr peremtorisch darauf, ß man sich zu fuͤgen und zu beeilen habe, mit Rom wieder

Ausgangs- und Verbrauchs-Abgaben auf Grundlage des seit d s. Juni' i835 zwischen Hannover und Braunschweig bestehen freundschafiliche Beziehungen zu treten, Dies war allerdings Vabandes vereinigt. Vom freien Verkehr sind ausgenomn Rnschenswerth und kann von jedem Wohldenkenden nur gebil— Salz, Spielkarten und Kalender; auch ist Oldenburgsches . R werden; allein die Art, wie diese Zumuthung gestellt wurde, da Voön felbigem im Herzogthume keine Fabrications-Steue ir nicht nur fuͤr die Schweiz, sondern auch für andere nicht entrichten ist, im Hanoverschen und Braunschweigschen en erbaulich, weil es geradezu den Anschein hat, als wenn Blersteuer unterworfen, während Hannoversches und Br runter dem Russchließlichen Patronate Frankreichs ständen. schweigsches Bier im Oldenburgschen steuerfrei ist. Die le politische Fluͤchtlinge haben bei Zeiten das Schweizer Ter— noversch-Braunschweigsche Branntweinsteuer wird auch in Bbrium verlassen und muͤssen durch Italien oder Frankreich denburg eingeführt. Die Wasserzoͤlle auf anderen Gew kommen seyn; nach der Deutschen Granze hin würde es ih— als den Binnen⸗-Fluͤssen sind von der Gemeinschaft ausgeschl R schwer gefallen seyn, sich der Wachsamkeit der Behoͤrden zu Die Schifffahrts- Abgaben unterliegen wie bisher Mtziehen. seits der eigenen Bestimmung, sind aber fuͤr die Bern ner der Vereinsstaaten gleich. Bei der Erhebung gemeinschaftlichen Abgaben wird einerlei Muͤnze, und Gewicht zum Grunde gelegt. Der Vertrag dauert! weilen bis zum Ende des Jahres 1811. Im Falle einer 8 standigung sämmtlicher Deutschen Bundesstaaten uͤber gem same Maßregeln in Beziehung auf Eingangs, Ausgang Durchgangs, und Verbrauchs- Abgaben soll sedoch der Ven von der Zeit an, von welcher die desfallsigen Beschluͤsse in Vl samkeit treten, wieder aufgelöst werden. Auch werden, wenn Deutschen Bundesstaaten uͤber freien Handel und Verkehr hn Feöensinitteln gemeinsame Verabredung treffen, demgemäß erforderlichen Modificationen in dem gegenwartig augenommen Systeme eintreten. Zufolge der gleichfalls heute publizirten Vollzugs⸗Verch nung ist der Lldenburgsche Weser-Hafenort Bracke einstwel von dein Abgaben-Verbande ausgenommen und nach wie hen der Karlisten unter Quilez in der Nahe von Tortosa in als Auslaud zu behandeln, zieser Stadt zu ernstlichen Unruhen gekommen und mehrere Ferner ist heute das Gesetz uͤber die Bezeichnung der Go Personen getoͤdtet worden seyen. und Sillber-Wagren und den Feingehalt derselben voin 18ten General Cordova hat am z:. Juli, bei seiner Abreise von M. publizirt worden. . ; hampelong, eine Proclamation erlassen, worin er sich über die Nürnberg, 20. Juli. Ueber das Resultat der Nurnhe hlechten Menschen beklagt, die, unter dem Schutze der Freiheit, Furter Eifenbähn iiest man in öffentlichen Blattern Fol uf die Beduͤrfnisse und Anstrengungen der Armee spekuliren des: „Die Frequenz der Bahn hat sich im zweiten, 9, nd, statt zur Erleichterung derselben beizutragen, sich über auf 111,121 Personen und die Einnghme auf. 1,973 8 Es Ungluͤck des Heeres freuen und seine Siege bedauern. „Ja, 27Kreuzer gehoben und, ist noch im Wachsen, so daß, sich wa ameraden., heißt es unter Anderem in, der, Proclamation, scheinlich für das erste Jahr eine Dividende von 16 bis 18 pet] die Freunde der Unordnung und der Anarchie, die Anhaͤn— ausstellen wird. Der einzige im Gebrauch stehende Dampfweß r des Praͤtendenten haben sich unter uns eingeschlichen hat bis zur Stunde keine andere Reparatur erfordert, als Und suchen die Schwachen zu verführen und die Unvorsichti— Ersetzung einer der beiden Wasserpumpen, durch welche 41 Dampfkessel gespeist wird, und der Glasrdhre, welche den ( n das Vaterland vergossene Blut, so viele der Freiheit, deren serstand im Kessel anzeigt, weil beide Gegenstaͤnde im v shdeste Schutzmauer wir sind, dargebrachte Opfer unnütz zu ma— Winter, bei 155 Reaumür Kälte, zersprungen waren, so zin. Die Armee, der es bis jetzt durch ihre Tapferkeit gelun—

Spanien.

dadrid, 12. Juli. In der heutigen Revista liest man: Vir erfahren, daß am 1sten d. M. vierzehn in verschiedenen heilen des Gebirges zu Gefangenen gemachte Insurgenten nach Dantiago gebracht worden sind. Es sind meistens junge Maͤn⸗ ser, die in den Kloͤstern gedient und die Lehren ihrer Herren ingesogen haben. In wenigen Tagen wird man von der Re⸗ eln in Galicien nichts mehr hoͤren, und es wird nichts davon Brig bleiben, als die Anfuͤhrer, die darauf bedacht sind, sich in Sicherheit zu begeben.“

Am 29. Juni Morgens bemerkte man an der Hauptfront hes Konsistorial-⸗Gebaͤudes die mit Kräsnzen umgebene Inschrift: Platz der Constitution.“ Die Behoͤrden ließen jedoch dieselbe ogleich ausloͤschen.

Man wollte heute wissen, daß es in Folge der Bewegun—

len zu überraschen, um“ so viele Anstrengungen, so vieles

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gen ist, das Vaterland und die Freiheit zu schuͤtzen, kennt seit langer Zeit ihre Pflicht, und sie hat gezeigt, was Einigkeit, Müth und Disziplin vermoͤgen. Schande dem Elenden, der es wagen wird, sie zu verleumden; er wird sich selbst sein Urtheil sprechen, und schneller als der Blitz wird die Zuͤchtigung seiner Verraͤtherei und Treulosigkeit folgen. Mit Blut und nicht mit Worten, mit Thaten und nicht mit Geschrei und Declamationen vertheidigt man die Freiheit.“ Der General erklärt dann noch, daß er gewisse, sowohl von ihm, als seinen Vorgaͤngern erlassene strenge Verordnungen wieder in Krast setzen werde, und schließt mit der Ermahnung, daß man der Regierung, die Alles repräsentire, auch gehorchen solle.

Franzoͤsische Blatter enthalten nachstehendes Schrei— ben aus Madrid vom 12. Juli: „Die Wahlen werden mor— gen beginnen. Man glaubt allgemein, daß das Resultat guͤnstig fuͤr die Minister ausfallen wird, die ihre Hoffnung auf den Sieg der gemäßigten Partei bauen und der Koͤnigin gleiches Ver— trauen eingefloͤßt haben. Der Conseils-⸗Praͤsident begab sich ge—⸗ stern nach La Granja, wo er in Bezug auf diesen Gegenstand eine Audienz bei der Koͤnigin hatte. Bei den Wahlen in der Hauptstadt wird es allem Anschein nach heiß zugehen, und Madrid wird wohl durch eine gleiche Anzahl von Deputirten der Bewegungs- und der gemaͤßigten Partei repräsentirt wer— den. Die Detail-Haͤndler scheinen geneigt zu seyn, die Bewe— gungs⸗-Kandidaten zu unterstuͤtzen, aber die reicheren Eigenthuͤ— mer und das Milltair halten ihnen das Gleichgewicht. Emis⸗— sarien gewisser geheimer Gesellschasten beabsichtigten, während des Wahlkampfes Unruhen zu erregen, allein die Regierung ist davon in Kenntniß gesetzt worden und hat strenge Vorsichts— Maßregeln getroffen, um jene Projekte zu vereiteln. Die Provinzial-Wahlen gewaͤhren eine guͤnstige Aussicht. Andalusien wird sich durch die Wahl gemaͤßigter Deputirten aus— zeichnen, und es ist eines der charakteristischsten Zeichen der statt— gehabten Wahl-Reaction, daß Malaga entschlossen ist, gewissen— hafte Repraͤsentanten zu erwählen. Selbst in Saragossa, wo das Benehmen des Generals Evariste San Miguel gebilligt wurde, scheint sich die Aussicht fuͤr die Regierung günstig zu stellen. Auch Catalonien wurde sein Kontingent an Maͤnnern senden, die der gerechten Sache ergeben sind, wenn General Mina eine weniger zweideutige Stellung eingenommen haͤtte; doch muß man erst abwarten, wie er sich bei den Wahlen verhalten wird. Die Nachrichten aus Unter-Aragonien und Valencia lauten guͤnstiger. Die Generale Rotten, Montes und Soria entwickeln eine große Thaͤtigkeit. Briefen aus Cartageng vom gten zufolge, hat der Gouverneur jetzt uͤber 1000 Mann unter seinem Kom— mando. Diese Macht ist hinreichend, die Ordnung zu erhalten, bis er durch die Hinrichtung der Moͤrder, deren Verhoͤr bald zu Ende ist, ein warnendes Beispiel gegeben hat. Die finanziellen Anordnungen werden mit großer Thaͤtigkeit be— trieben. Die der Regierung gemachten Vorschuͤsse haben hin⸗ gereicht, um die dringendsten Ausgaben fuͤr die Armee zu be— streiten. Die Schatz Scheine werden bei Auszahlung der zwei— ten Neihe von Vorschuͤssen ausgegeben werden. Im Laufe die— ses Monats sollen 40 Millionen Realen der Regierung uͤberlie— fert werden, allein man glaubt, daß diese Summe, nach allen Abzuͤgen, wohl bis auf 25 Millionen zusammenschmelzen wird. Die Kontrahenten laufen allerdings Gefahr, daß sie die Sanc— tion der Cortes nicht erhalten. Sollte dies der Fall seyn, so wurden natuͤrlich die weiteren Zahlungen eingestellt werden. Man glaubt indeß allgemein, daß die Cortes die Abschließung eines Geschaͤstes nicht mißbilligen werden, das, wenn auch druͤckend, doch unerlaͤßlich war.“

G rel echenl and.

Athen, 18. Juni. (Munch. Ztg) Das mit der Leitung der Geschäfte beaustragte Regierungs-Conseil scheint des Ver— trauens Sr. Majestaͤt sich in jeder Hinsicht wuͤrdig erweisen zu wollen. Die Regierungs-Angelegenheiten werden Unter der Lei— tung des Staats-Kanzlers, dessen Gesundheits-Verhaͤltnisse gluͤck= licherweise nichts zu wuͤnschen uͤbrig lassen, in ununterbrochener Ordnung und mit ruͤhmlichem Eifer fortgefuͤhrt. So wurden in kurzer Zeit mehrere wichtige Verordnungen erlassen, und an— dere zu den Berathungen des Staatsrathes vorbereitet, welcher wegen Erkrankung einiger Mitglieder seine Sitzungen aussetzen mußte. Zu den erstern gehören: a) die Verordnung uͤber die kirchlichen Besitzungen, der gemäß alle in Ruinen liegende Ge— bäude der den aufgeloͤsten Kloͤstern zugehorigen Kirchen und Wohnhaäuser unverweilt verkauft werden sollen; der Ertrag die— ser Veraͤußerung wird ausschließlich zur Errichtung einer Univer— sität bestimmt. Eben so sollen die in Ruinen liegenden Pfarrkirchen

Athens und die resp. Blauplatze der Gemeinde Athens im Versteige—

rungswege uͤberlassen werden; der Ertrag dieser Verkaufe wird aus— schließlich dazu bestimmt, in der Hauptstadt milde Anstalten zu errichten, und hauptsächlich zur Erbauung einer Kathedral⸗-Kirche oder einer großeren Anzahl Pfarrkirchen; jede derselben soll an dem Mittelpunkt der vier großen Abtheilungen erbaut werden. Wenn nach Erbauung dieser Kirchen ein Ueberschuß bleibt, so wird derselbe zur Errichtung zweier Gemeindeschulen, einer fuͤr Knaben und einer fuͤr Maͤdchen, verwendet werden; b) die Ver— ordnung uͤber die Errichtung von Handels-Kammern und eines General-Handels-Comité. Es sollen nämlich in den drei Städ— ten Nauplia, Patras und Syrg, wo sich zur Zeit einige Han— delsgerichte befinden, bis zum 27. Juni Handels-Kammern er— richtet werden. Auch den uͤbrigen Staͤdten, in denen sich ein Handelsstand von besonderer Bedeutung befindet, soll es frei stehen, die Errichtung von Handels-Kammern bei der Staats— Regierung nachzusuchen. Die Handels-Kammern, deren Mit— glieder von den ansassigen Handelsleuten aus ihrer Mitte ge— wahlt werden, und die sich so oft versammeln, als sie es fur nothwendig erachten, oder von der Staats-Regierung dazu guf— gefordert werden, sind berufen, der Stagts-Regierung ihre An— sichten und Erfahrungen hinsichtlich der Handels-Interessen vor— zulegen, und die Ausfuͤhrung der auf den Handel bezüglichen öffentlichen Arbeiten und Etablissements zu bewachen. Das Ge— neral⸗Handels⸗C'omité, zu dem jede Handels⸗-Kammer einen Depu— tirten abgiebt, und die Regierung noͤthigenfalls noch andere erfahrene Handelsleute berufen kann, versammelt sich, so oft es die Staats-Re⸗ gierung fur zweckmäßig erachtet, zur Berathung der allgemeinen Handels-Interessen in der Hauptstadt unter dem Vorsitze des Staats-Secretairs des Innern, welcher die speziellen Bera— thungs-Gegenstände dem Comité vorzulegen hat. Doch steht dem General-Lomits auch die Befugniß zu, seine Ansichten und Wuͤnsche hinsichtlich der allgemeinen Handels-Interessen des Landes ex proprio motu an die Staats-Regierung zu bringen. Eine andere Verordnung tritt den Gemeinden zur Bestreitung der Gemeinde⸗Lasten 2 vom Hundert des Zehnten des laufen— den Jahres ab. Von den Gesetz-Entwuͤrfen, die bei dem Staatsrathe dermalen zur Berathung vorliegen, sind besonders wichtig der uͤber Stempel-Taxe und Gewerbsteuer. Man sieht

mit sedem Tage der Erledigung dieser wichtigen Gegenstaͤnde

im Staatsrathe entgegen, die dann sogleich in Vollzug treten sollen. Das hne en t soll dieser Tage dem Staats—⸗ rathe , ,,,

Der Griechische Gesandte am Petersburger Hofe, Herr M. Sutzos, der sich seit geraumer 9 hier 36. ineft⸗ fer. det, hat die Weisung erhalten, in der kuͤrzesten Zeit auf seinen Posten abzugehen.

Der Zustand des Landes im Innern ist befriedigend; nur aus Messenien sind Nachrichten uͤber dort vorgefallene Raͤube—⸗ reien eingegangen, zu deren Ausrottung Major Feder mit einer Abtheilung Mainotten dahin detaschirt wurde. An der Tuͤrkischen Gränze sind Ruhe und Sicherheit zuruͤckgekehrt; dagegen sollen die ausgetriebenen Rauber auf Tuͤrkischem Boden ihr Unwesen in einer die Tuͤrkischen Bewohner hoͤchst beunruhigenden Weise fortsetzen.

Die beiden wissenschaftlichen Gesellschaften Athens, die na— turhistorische und medizinische, gewinnen taͤglich an Ausdehnung und Interesse. Die erstere hat in ihrer Sammlung bereits sehr interessante Exemplare, die durch die Thätigkeit und den Eifer ihrer Mitglieder sich in kurzem vervollstaͤndigen werden. Ueber den Standpunkt dieser Gesellschast in Griechenland wird fol— gende Stelle aus der Rede, die der Kabinetsrath Frey in der neulichen oͤffentlichen Sitzung hielt, Aufschluß ertheilen: 6. Maj. der Koͤnig (dessen erhabenen Geburtstag und Regie— rungs⸗ Uebernahme wir heute zu feiern das Gluͤck haben), un— ablaͤssig bemüht, die geistig-moralischen und materiellen Krafte Seines Volkes und Landes zu entwickeln und zu heben, haben schon bei Genehmigung der Statuten unsers Vereins einige Andeutungen hinsichtlich seiner praktischen Wirksamkeit gegeben, z. B. die allmaäͤlige Heranbildung der naturhistorischen Sammlungen gleich nothwendig fuͤr die Naturwissenschasten wie fuͤr die Volksbildung, insbesondere die hoͤheren Lehr-Anstal— ten ferner die Verpflichtung des Vereins, dem Gouverne— ment als wissenschaftliches Organ bei praktischen Fragen zu dienen ꝛc. Inzwischen wurde auch zu Athen die Anlage eines botanischen Gartens, verbunden mit der Baum— schule, allergnaͤdigst angeordnet und unserem Vereine zur wissenschafilichen Benutzung geoͤffnet. Durch die geognosti— sche Gebirgs-Untersuchung des Landes und durch die geo— logische Suiten-Sammlung, welche schon weit vorgeschritten sind, wird der Verein fuͤr das Mineralreich schätzbare Anhaltspunkte benutzen koͤnnen; die Organisation eines auf wirthschastlichen Grundsaͤtzen beruhenden Forsibetriebs und die bevorstehende Be— reisung des Landes in boötanischer Hinsicht muͤssen fuͤr das Pflan⸗ zenreich gleichfalls manche Ausbeute darbieten. Nicht minder wird die Errichtung der medizinischen Schulen und des aͤrztli— chen Vereines zur Erweiterung der Natur-Kenntnisse beitra— gen u s. w.

Unsere Journalistik hat sich abermals vermehrt. Außer dem „Griechischen Courrier“, der, wenn auch nicht mit entschiebe— nem Talent geschrieben, doch an faktischen Argumenten reicher ist, als seine Kollegen, hat sich noch ein anderes politisches Jour— nal, „das wiedergeborne Griechenland“, angekuͤndigt. Auch die— ses Journal wird in Griechischer und Franzoͤsischer Sprache ge— schrieben und scheint, wiewohl unabhaͤngig, doch eine dem Gou— vernement befreundete Stellung einnehmen zu wollen. Hervor— gerufen wurde dieses Journal wahrscheinlich durch die alle Graͤn— zen einer vernuͤnftigen Polemik uberschreitenden Angriffe des „Sotir“, der durch seine taͤglich steigende ungezuͤgelte Leiden— schaftlichkeit jeden Vernuͤnftigen, sey er auch kein persönlicher Freund der Angegriffenen, von sich abwenden und die Freunde der freien Presse mit Unwillen uber die Judas-Rolle erfuͤllen muß, die der Redacteur dieses Journals spielt. Selch frivoles, schlecht verdecktes Spiel mit politischen Maximen, deren Aspha und Omega der Egoismus ist, läßt sich wohl eine Zeit lang in einem Lande treiben, wo es noch an politischen, wissenschaftlich ausgebildeten Kapgcitaͤten fehlt, die den muthwilligen Heraus— forderer mit der Waffe logischer, ernster Raisonnements beschaͤ— men und unwirksam machen; doch hat das Griechische Volk zu vel Takt und richtige Beurtheilung, als daß solche Kunstgriffe eine ernstere Bedeutung gewinnen koͤnntes.

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Die Leipziger Zeitung enthaͤlt ebenfalls direkte Nach— richten aus Mexiko, und zwar vom 15. Mai, welche die (ge⸗ stern erwahnte) Mittheilung, daß Ruhe und Ordnung auf die Nachricht von der Niederl ige Santana's in der Hauptstadt un— gestoͤrt geblieben, vollkommen bestätigen. Die Leipziger Zei— tung fügt hinzu: „Es sind diese Mittheilungen fuͤr Deucich— land und Sachsen insbesondere dadurch interessant, weil sie zugleich die anfaͤnglich durch Nord-Amerskanische, dann durch Englische Zeitungen verbreiteten Geruͤchte vollständig widerlegen, daß die Nachricht von oberwaͤhntem Unfalle die Erbitterung ge— gen die in Mexiko lebenden Fremden Seitens der dortigen Ein— geborenen in einem solchen Grade erregt hatten, um der groͤßten Besorgniß fuͤr die Sicherheit nicht nur ihrer Personen, sondern auch ihres Eigenthums Raum zu geben. Obiger Bericht fließt aus zu sicherer Quelle, um nicht mit Gewißheit annehmen zu koͤnnen, daß der Berichterstatter dieses letzteren Unstandes jeden— falls und selbst dann, wenn nur im entferntesten zu so chen Be— sorgnissen Veranlassung gewesen wäre, erwahnt haben wurde.“ Die von dem Hamburger Korrespondenten gegebene No— tiz, daß unterm 15. April der mit der Koͤnigl. Preugschen Re— glerung abgeschlossene HandelsVertrag von dem interimist schen Praͤsidenten rat fizirt worden sey, beruht auf einem Irrthum, da die Auswechselung der Ratifications-Urkunden dieses Ver— trages bereits untern 6. Dezember 18534 stattgefunden hat. Waͤhrscheinlich beruht diese Notiz auf einer Verwechselung mit einem in neuerer Zeit abgeschlossenen Handels-Vertrage zwischen Mexiko und einem anderen Europäischen Staate.

Bre n

Rio-Janeiro, 9. Mai. (Brem. Ztg.) Wir haben im Ganzen wenig politische Neuigketen von Belang. Die Opposi— tion der Presse ist mit Erfolg unterdrückt worden, und das An— sehen des Regenten befestigt sich fortwährend. Die merkwuͤr— digste Neuigkeit ist die am 3. Mai hier stattgehabte (bereits erwahnte) Eroͤffnung der beiden Kammern. Der Regent hielt an diesem Tage eine Rede, welche sich durch ihre unumwundene Sprache und das offene Bekenntniß der großen Mängel in un— seren gesellschaftlichen und politischen Zustanden auszeichnet. Es verdient bemerkt zu werden, daß es, hinsichtlich der Verhaͤltnisse zum Papste, im hoͤchsten Grade zweifelhaft ist, ob Feijo seinen desfallsigen Vorschlag durchsetzen wird, denn nach den bisherigen Aeußerungen scheint die Mehrheit einem so extremen Mittel gaͤnzlich abgeneigt zu seyn und wird daher auch die Bitterkeit, mit der der Regent sich ausdruͤckt, sehr getadelt. Diese Opposition hat auch gewiß sehr triftige Gruͤnde fuͤr sich, denn nie wird ein einheimisches Kollegium das Ansehn und den Einfluß erlangen, welche der Nachfolger Petri in der