1836 / 212 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

,

W ᷣ· . *

2 r

, .

M

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 25. Juli. Nach der Ueberreichung mehrerer Bitt— schriften verwandelte sich das Haus in den Ausschuß uber die Irlaͤndische Kirchen-⸗Bill. Als die dritte Klausel derselben ver— sesen wurde, widersetzte sich Lord Lyndh urst derselben, weil das bei der Umwandlung des Zehnten in eine Grundrente den Guts— besitzern bewilligte Bonus von 30 pCt. zu groß sey und die im Jahre 1831 von Sir H. Hardinge vorgeschlagenen 25 pCt. voll— kommen hinreichten. Er trug dann darauf an, die 9 auszu— streichen und an deren Stelle * zu setzen, so daß die Geistlich— keit 75, statt 70 pCt. vom Zehnten erhalten sollte. Der Mar— quis von Clanricarde meinte, wenn man die Anspruͤche der Gutsbesitzer gehoͤrig erwaͤge, so sey der ihnen fuͤr die Uebernahme der Zehnten-Erhebüng bewilligte Vortheil nicht zu groß; und da der Zehnten immer hoͤchst drückend fuͤr die Gutsbesitzer gewesen,so er— fordere es die Politik, die Bill so annehmlich wie moͤglich für dieselben zu machen. Der Marquis v. We stme ath bestritt die Behauptung des vorigen Redners, daß der Zehnten druͤckend fuͤr den Gutsbesitzer sey. Er sehe nicht ein, sagte er, weshalb die Regierung sich darch das Volksgeschrei in ihren Handlungen solle bestimmen assen, da ihre eigene Nachlaͤssigkeit daran Schuld sey, daß der Zehnten nicht eingesammelt worden. Niemand würde ihn uͤber— reden, daß der Zehnten nicht gezahlt worden waͤre, wenn man dem Gesetze den gehörigen Nachdruck gegeben hatte. Der edle Viscount und seine Freunde duͤrften daher nicht schließen, daß, weil große Unruhen bei der Zehnten-Eintreibung stattgefunden, die Geistlichkeit ihres unbestreitbaren Eigenthums beraubt wer— den duͤrfe. Lord Plunkett meinte, es werde wohl ein Jeder üverzeugt seyn, daß in dieser Beziehung etwas gethan werden müsse. Was die Versicherung des edlen Marquis betreffe, daß der Zehnten haͤtte eingesammelt werden koͤnnen, so koͤnne er da— gegen versichern, daß, so lange er Irland kenne, stets der Wunsch, von dem Zehnten befreit zu werden, daselbst herrschend gewesen. Wenn maͤn doch einmal etwas thun wolle, so sey es eine Ab— surdmntaͤt, es aufzuschieben. Dies habe sich deutlich bei der Par— laments-Reform und bei der Emancipation der Katholiken ge— zeigt. Die Verzoͤgerung dieser Fragen habe mehreren Personen den Lorbeer entrissen und ihn auf die Stirn eines Mannes ge— brückt, den man habe zu Huͤlfe rufen muͤssen, und der sich da— durch mit den Gesinnungen des Irlaͤndischen Volkes ident fizirt habe. Wolle man eine Maßregel dieser Art zur Ausfuͤhrung bringen, so muͤsse man die Mittel, durch die sie ausgefuhrt wer— den könne, gehörig in Erwaͤgung ziehen, und wenn man nicht dabei die Meinung des Irlaͤndischen Volks und seiner Repraͤ— sentanten beruͤcksichtige, so solle man nur lieber die ganze Maß⸗ regel unterlassen. Der Herzog von Wellington sagte, er wolle die Aufmerksamkeit des Hauses auf die vorliegende Frage lenken, die sich weder auf Parlaments-Reform noch auf Eman— cipation der Katholiken beziehe, sondern die davon handle, ob der in einen Grundzins umzuwandelnde Zehnten 70 oder 15 pLt. betragen solle. Viele Gutsbesitzer zahlten jetzt volle 1060 pCt, Andere 85 pCt., es sey daher nicht zu viel verlangt, wenn sie kuͤnftig J pCt. zahlen sollten. Lord Melbourne meinte dage— gen, es sey nicht leicht, zu bestimmen, welche Summe bei dieser Gelegenheit am zweckmäßigsten sey, ob 22, 25 oder zupt. „Die Bill“, sagte er, „ist dem Hause mit Zustimmung des Un⸗ terhauses und des größten Theiles von Irland vorgelegt wor— den und bietet eine gute Grundlage zur Erledigung dieser Frage dar. Ist es nun wohl der Muͤhe werth, um 5 pCt. dieses freund— schaftliche Abkommen zu stoͤren? Die liberalen Gutsbesitzen sind nicht die Einzigen, welche eine Reduction der Zehnten wuͤnschen, denn obgleich die illiberalen Gutsbesitzer mit ihrer Anhaͤnglich, keit an die herrschende Kirche, die Geistlichkeit und die Bibel prahlen, so habe ich doch niemals von einer Versammlung in Irland gehört, worin sie eine Resolution vorgeschlagen haͤtten, um ihre Anhänglichkeit an den Zehnten zu beweisen.“ (Hoͤrt! hoͤrt J Der Graf von Winch el sea sagte, er hoffe, das Haus werde sich seinen rechtlichen Charakter bewahren und nicht, ohne daß ein Grund angegeben werde, von der im vorigen Jahre ge⸗ forderten Summe 5 pCt. abziehen. Er bestritt es, daß die kon— servat ven Gutsbesitzer die Abschaffung des Zehnten wünschten, und wenn sie keine Resolutionen in dieser Beziehung gefaßt hatten, so ware dies nur geschehen, weil sie Unruhen hatten vermeiden wollen. Lord Wharneliffe warf sodann die Frage auf, ob die Minister, den Irläͤndischen Mitglledern des Unterhauses gegen— nber, erklären würden, daß diese Maßregel eine letzte sey. Der Marquis von Lansdowne bemerkte hierauf, es sey nicht zu erwarten, daß diese Bill, mehr als jede andere Maßregel, Alle befriedigen werde, und wenn auch Einige die gaͤnzliche Abschaf— fung des Zehnten verlangten, so sey das Parlament doch ver— pflichtet, die Frage aus allen Gesichtspunkten zu betrachten und zu sehen, wie sie am zweckmäßigsten fuͤr alle Interessen abzufassen sey. Man beabsichtige nur, der Geistlichkeit, statt eines ungewissen groͤßern Einkommens, ein geringeres, aber gewisses zu sichern. Es wurde hierauf zur Abstimmung geschrit⸗ ten, und es ergaben sich 48 Stimmen fuͤr die urspruͤngliche Klausel und 1265 Stimmen füͤr das Amendement, also eine Majoritaͤt von 18 Stimmen gegen die Minister, Als die Jie Klausel, welche sich auf die Umwandlung der Zehnten bezieht, verlefen wurde, schlug Lord Lyndhurst vor, daß diejenigen Zehnten⸗-Abfindungen, die in Folge der Parlaments⸗Akten von 1833 und 1824stattgefunden, nicht von neuem, und die nach Lord Stanley's Bill vorgenommenen im Falle des Betruges oder der Verheimlichung nicht durch Advokaten, sondern durch den Geheimen-Rath, mit der Vollmacht, den Fall vor die Assisen zu bringen, revidirt ; werden sollten. Lord Melbourne bemerkte, daß zwar allen fruheren Bills diese Klausel beigefuͤgt worden sey, obgleich es besser gewesen, wenn man sie weggelassen hatte; wenn indeß der edle Baron darauf bestehe, so wolle er sich dem Amendement nicht widersetzen. Das Amendement wurde daher, da die Mi— nister keine Einwendungen dagegen machten, ohne Abstimmung angenommen. Die folgenden Klauseln wurden bes zur o0sten ohne Veranderung genehmigt. Nachdem die S0ste verlesen war, erhob sich Lord Lyndhurst und sagte:

„Die Bill ist von wohlthätiger Art und von beiden Parlaments— häusern angenommen worden, und ich bedauerg es daher; daß man ine Maßregel von ganz verschiedenem Charafter darauf gepfeopft hat, mit der sie durchaus in keinem natürlichen Zusammeuhange sieht. (Beifall.) Diese unnatürliche Verbindung zweier so verschiedener Gegenstände ist die Folge einer Resolution, die an einem anderen Site und zu einer Zeit gefaßt wurde, wo diejenigen, welche diese Resolutien annahmen, den eben nicht sehr lobenswerthen Zweck dabei hatten, die damalige Verwaltung zu stürzen und sich an deren Stelle zu setzen Das andere Haus ist jetzt dadurch gebunden, beide Häuser sind uneinig, und die so wohlthätige Erledigung der Zehnten-Frage wird dadurch verhindert. Das sind die unglücklichen Folgen, und ich finde nicht Worte genug, um meine Entrüstung darüber auszudrüf— ken. Ich hoffe, der edle Viscount wird diese Resolution aufgeben und e mit 3 uten Sinn, seinem Patrietismus und seiner Männ⸗

S 68

zu diesem Verfahren bewegen wird, ist, daß die Resolution in der größten Unwtssenheit über die Einkünfte der Kirche, und als die übertriebensten Ansichten darüber herrschten, augenommen wurde. Ein Mitglied des anderen Hauses, welches gewöhnlich das Ministerium unterstützt, obgleich es in der letzten Zeit einige Spnp— tome von Wankelmuth gezeigi hat, und das im Kechunen sehr erfahren ist, ich meine das ehren werihe Mitglied für Middleser (Gelächter) hatte im Jahre 182 herausgerechnet, daß die Einkünfte der Irländischeu Kirche sich auf 3 2900, 500 Pfd. beliefen. Dergleichen Irrthümer sind seit— dem allerdings berichtigt, allein als die Resolution angenemmen wurde, herrschte noch die Ansicht, daß die Einkünfte der Irläudischen Kirche ung heuer groß seyen. Wenn der edle Viscount nun findet, daß die in Rede stehenden Einkünfte in der That sehr mäßig sind, und daß es nicht nur 260,000, sendern 9h0,000 Mitglieder der Irländischen Kirche giebt, welchen vernünftigen Grund fann der edle Bicbnnt noch für die Beibrhaltung einer Resolution angeben, die unter so falschen Angaben entworfen wurde“ (Hört, hört, hör! Es giebt cin Individunm, welches mein edler und gelehrter Freund (Lord Plunfett) als den Liebling des Landes schil dert (Gelächter), und das nach Gefallen die Regierung des Landes erhalten oder stürzeu kann. Solch eine Person mag veellcicht großen Einsluß auf den edlen Viscount ausüben, ohne daß der edle Vischunt es selbst wetß, und ich gebe ihm daher den Rath, dies wohl zu bedenken. Unser großer dramatischer Dichter sagt: „Wenn der Löwe sich demüthig stellt gegen das Lamm, so hört diefes nie auf, ihm zu folgen.“ (Hört und Gelächter.) Der cdie Viscount hat Ihren Herrlichkeiten auf meiner Seile des Hanses oft Vorlesungen Über die Vorsicht gehalten; und es ist noch nicht lange her, daß er Über die Abnahme Ihrer Anhänger in dem anderen Hause sprach, eine Abnahme, die in einem Augenblick teimpo— rai er Aufwallung stattfand, als das parlamentarische Thermometer auf 86 (Fahrenheit), fast auf Blutwärme stand. Die se Majorität ist seitdem auf 2tz gefallen, und ich erinnere mich einiger Fälle, wo das parlamentarische Thermometer, in Bezug auf den edlen Viscount, un— ter den Gefrierpunft hinabgefunken har. Als die Tories im Ainte waren, hatten sie bei diesem Gegenstande eine Majorität gegen sich, die zwischen 9 und 17 schwankte. Seitdem ist nun der edle Viscount mit all feinem Einflusse feit längerer Zeit im Besitz der Gewalt, und jen: Majorität hat sich dessenungeachtet j tzt auf 25 reduzirt, Die Majorität der Protestanten ist gegen die Appropriationz die Kirche, die UÜiniversitäten, die Interessen der Landbesitzer, der Adel, die Pairs sind sämmilich dagegen, und dies sollte den edlen Viscount doch zur eberlegung bringen. Ich behaupte, daß eine große Summe zu lirchlichen Zwecken erforderlich ist, und daß, wenn ein Ueberschuß vor⸗ handen, er zu solchen Zwecken verwendet werden muß. Allein es erz giebt sich aus den Darstellungen der ministeriellen Partei zelbst, daß nicht nur kein Ueberschuß, sondern ein Desizit vorhanden ist.“

Der Redner ging hier in weitläuftige Berechnungen ein und sagte dann noch, man hoffe vergebens, dic Irländischen Agitatoren durch eine Appropriation, wie die vorliegende, zu be— schwichtigen, denn diese hätten wiederholt erklart, daß sie nur erst mit der volligen Abschaffung des Zehnten zufrieden seyn würden. Schließlich trug er darauf an, die I0ste Klausel aus⸗ zustreichen und eine andere, auf Ausführung der Plaͤne Lord Stanley's berechnete an deren Stelle zu setzen. Ford Melbourne erklärte, es sey ihm durchaus unmoͤg⸗ lich, der Aufforderung des edlen und gelehrten Lords zu folgen und das Verfahren einzuschlagen, welches derselbe so dringend an— empfohlen habe; da aber auch einer seiner edlen Freunde auf der Querbank dieselbe Aufforderung an das Haus gerichtet, so habe er die Hoffnung ganz verloren, daß die edlen Lords gegenuͤber,

statt von ihm (dem Minister) ein Zugestaͤndniß zu verlangen,

bereit seyn wuͤrden, den Grundsatz der Appropriatton zuzugeste— hen, dessen Annahme das ganze Land zu wuͤnschen scheine.

„Ich muß sogleich erklären“, fuhr der Minister sort, daß, wenn der ede und gelehrte Lord dabei beharrt, die Streichung der Klausei zu beantragen, die er ausgelassen haben will, er dies nicht thun kann, ohne der ganzen Maßregel damit den Tovesstreich zu versetzen. (Hört, hört!! Der edle Lord scheint zu glauben, wenn er diese Klausel amen biren wollte, fo müßte dies, da es eine Geld-Klausel ist, die Bill

lichkeit seine Fesseln jerbrechen. Was den edlen Viscount vielleicht

vereitein, wenn er die Klausel aber ganz weglasse, so würde dies nicht der Fall scyn. Der edle und gelehrte Lord besindet sich aber da im Irrthum, und ich muß ihm sagen, daß ich für mein Theil, wenn ür auf Weglassung der Klausel besteht, wine Hände in Un⸗ schuld wasche und mit der Sill nichts mehr zu thun haben will. (Hört!), Ich möchte unter keiner Bedingung eine Maßregel noch als die meinige ansehen, aus der man den Gruund⸗ fatz, für den ich mich verbürgt habe und den ich für unumgänglich nöthig halte, um die Maßregel für die Zwecke, auf die sie bercchnet ist, hinreichend und wirksam zu machen, getilgt hätte. (Hört, hört!) Der edle und gelehrte Lord hat ein Argumeni, dessen ich mich feüher bediente, und das auf die Majorttät un anderen Parlamentshause geftützt ist, jetzt gegen jnich angewandt, aber als ich dasselbe gebrauchte, dolltt ihm doch der edle und gelehrte Lord kein Gewicht rinräumien, und ich sehe nicht ein, warum er jetzt mehr Rücksicht darauf verlangt; überdies war, als ich mich dessen bediente, die Zunahme der Majori⸗ tät sehr beträchtlich, wogegen der Unterschied in der Zahl, von dem der edie und gelehrte Lod jent sein Argument harnümmt, nur den Zufall zuzuschreiben seyn dürfte. Dem sev aber, wi ihn wolle, so muß ich sagen, daß das Ministerium Se. Majestät auf einem Priu⸗ zip fußt; nicht darauf, ob es unterstützt wied oder nicht, sondern rein auf dem, was es zur Sicherheit und Wohlfahrt des Landes für ußthig hält. Wir fußen auf dem, wofür wir uns verbürgt haben; werden wir nicht unterstützt, so werden wir gewiß augenblicklich bereit seyn, ansere Armter niederzulegen; ich für mein Theil aber werde fo lange, als ich mich Lon einer Majorität des anderen Parlämentshauses und von einer Majori— tät des Landes unterstützt glaube, nicht resignrren. (Hört, bört!! Der edle und gelehrte Lend hat guch auf Anderes hiun⸗ g' deutet, was ich angeblich bei einer früheren Gelegenhett eingeräumt hätte; aber er übertreibt etwas sehr, wenn er behauptet, ich bäite eingeräumt, daß der Adel, die Geistlichkeit und andere Körper— schaften dem Ministerium euigegen sepen. Ich sagte bei jener Gelcgtuheit ausdrücklich, daß ich mich micht auf die Untersuchung eiu⸗ lassen wolle, ob dem so sey oder nicht, und wie weit es mit die sen Oppositions-Gesinnungen gehe; aber selbst wenn dies in gewissem Grade der Fall wäre, so ersuchte ich die edlen Lords ausdrücklich, nicht zu viel darauf zu geben, denn wenn si auf die Gesch chte die⸗ ses Landes zurückblickten, so würden sie finden, daß die Masse des Adels sich niemals dem gesamàmten Gemeinwesen widersetzt habe, ohne geschlegen worden zu seyn (hört, hört!; das war es, was ich sagte, und' in vollkemmener Aufrichtigkeit, aus Besorgniß für die Erhal— tung der Constitution und für die Wohlfahrt, des Landes ehns tine Beleidigung, einen Schimpf oder eine Sinschüchterung damit zu be— absichtigen, aber Überzeugt, daß es eine heilsame AWBahrheit ist, die den Gemüthern Ew. Herrlichkeiten nothwendiger Weise und mit Rutzen vor⸗ gehalten und stets in Ihrem Gedächtniß wach er halten werden muß, will ich es jetzt wagen, diese Aeußerung zu wiederholen. (Hört!) Nachdem ich bereits die Gründe ausrinandergefetzt habe, Lie mich bei der Verwen— dung des Ueberschusses leiten, wäre es unnöthig, und es würde auch in der That unmöglich seyn, dem edlen und gelehrten Lord durch alle seine Berechnungen zu folgen. Auf die Jusinuationen des edlen und gelehrten Lords in ulchem ich angel

lich, ohne mir selbst es bewußt zu seyn, handein müsse, will ich nicht eingehen. Welcher ugsichtbare und unwahrnehmbare Einstuß auf mein Benehmen und Denken wirken mag, das kann ich freilich nicht er—⸗ mitteln. Rur das habe ich zu sagen, daß ich, wenn der edle und ge⸗ lehrte Lord erklärt, diese Maßregel sey angenommen worden, um die Ir— ländischen Agitatoren zu beschwichtigen, diesen Borwurf zurückweisen ninß. Die Maßregel ist eingebracht worden, um das ganje Irländische Volk

u versöhnen. Ich glaube nicht, daß wir unter die verschiedenen Be⸗

82

stinmungen dieser Bill etwas aufgenommen haben, was dem Charak⸗ ter und der Stellung der Jrländischen Gesstlichkeit nicht antzemessen

etreff des Einflusses, unter welchem ich angeb⸗

; . . 2 9j der . e ; . ( J . ber? finn fnhekg nnr Tf, Wut kf:stz'stent ift. wird nächr berkel her auf Abstimmung bestehen muüͤsse, Diese . denn auch als das Einkommen, welches die Geistlchkeit der herrschenden Kin nach einigen ferneren Debatten und ergab 175 timmen fur in England jetz genießt. (Hört, hört!! So stcht die Sache, obgs] und 41 Stimmen gegen die dritte Verlesung der Bill, so daß bekanntlich in J lind Alles, viel wohlfciler ist und man dort lll! dieselbe mit der bedeutenden Majorität von 131 Stimmen an⸗ haupt auf cincin viel niedrigeren Fußt lebt, als in England M enommen wurde. Nach Beendigung dieser Debatte wurde wi. derhole es, daß wir, ich und meine Kollegen, mit den großen, enischeid c; noch uͤber die neue Stempel⸗Vill diskutirt welche ebenfalls den Prinzip, welches wir angenommen haben, zu stehen und zu fallen; auch; ö reit sind. . 1. 5 39 ö 396 . , ö. ehh gor yassirte. Session am Schliß ciner Reihe von heftigen politischen Kämpf —. . angenommen worden ist, aber erlauben 61 mir, zu sagen, daß, 1 London, 26. Juli. Se. Majestaͤt der Koͤnig hat in den in der Refolutien irgend etwas Heftiges, Unüberlegtes oder Uehm letzten Tagen etwas an Rheumatismus gelitten. eiltes war, der edle Herzog (von Wellington) und die anderen ehh Der Russische Admiral Graf Mordwinoff ist am Donners— Lords gegenüber die Värantwortlichkeit dafür, wenn auch nicht ae mit einer besonderen Mission von St. Petersburg in derselben ,, . so . in é . mit denen thesln Ashburnhamhouse eingetroffen. welche die Resolution annahmen. (Hört, hört!! Q iejenigen, welt 4 Ber; ö, . ; den Kampf begannen, und die ihn so lange fortsetzten, sind ] , , n. , . die im ö, 6s oben) Bu alle liche verantworttich, die daraus hervorgegangen seyn n der Irländischen Kirchentill angenom enen Amendements ein, gen. Horn) isn r Ansicht nach? biicen fe länger . gebracht ist, wird die Bill in ihrer vernderten SGestal . das Ruder! Fals 'sie cz nach der Verfassung des Landes ] Ünterh zus zuruͤckgelangen. Die minist riellen Blatter halten es nach den Abstimmungen des Unterhauses rechtfertigen könn im voraus fuͤr ausgemacht, daß letzteres die Amendements der meiner Ansicht nach härten sie resigniren müssen, ais die Abstimàmm] Lords verwerfen wird, und meinen, die Bill werde dann wahr— gen des Unterhauses ergaben, daß sie (die Mitglieder des Peelsth scheinlich das Schicksal der Irlaͤndischen Mun izipal-Reformbill Pärnisteriumnms, nicht das Vertrauen des Fanzesscbesaßen, Uönn theilen, das heißt, fuͤr jeßt unentschie den bleiben. Indeß for— ö, . . ö . in n . n , dern sie doch die Mitglieder des Unterhauses von ihrer Partei egtes und utchts Leiden chaftliches. Ich halte sie fürse eM j . ĩ s ,, solution, ganz dazu gecignet, diese Angelegenh. it auf wahrhaft gen auf, ich nicht saässiz zu . ö . 66 9 August, henden Grundlage Ri . 7 ͤ die Bill im Unterhause wieder vorkommen werde, auf ihren genden Grundlagen ins Reine zu bringen, und deshalb glaube wo . e, ,, . nicht nur vom Esichtspunft der Ehre? aus, sondern auch von M Posten zu seyn. Der Courier erwartet dann eine Majorität Gésichtspuntt der llcberzeugung, der Vernunft und alles desjeninl von 35 bis 40 Stimmen fuͤr die ministeriellen Antrage und was (inen Mann binden kann, ohne Zweifel verpflichtet zu nl macht auf die gestrige emphatische Erklärung Lord Melbourne' s bei dem Gründfatz und Bechstaben jener Resolntien zu behim] aufmerksam, daß die Minister nicht resigniren wurden, so lange Aus diesen Gründen muß ich mich dem Antrage des edlen um sie eine Majoritat des Unterhauses fuͤr sich zu haben glaubten. lehrten Lords widerscken.“ (Gört)) -. Das Unterhaus wurde am Freitag (wie bereits gemeldet), „Der Graf Eon Me aazsfge ld der sozgun des Wort Ui] Da sich nicht die hinreichende Zahl von Mitgliedern sühgefunden meinte, daß die neue Vertheilung der Eintünfte der Ni haue, um die Debatte sber di: Engllische Kirchen, Vill sortzu— dischen Geistlich'eit und die Appropriat on, selbst den Fil, . und da der Sprecher ohne Zustimmung des Hauses zu sebt, sie wären angemessen, doch mit der Zehnten Maßreg inet mehr als vier und zwanzig Stunden dauernden Proto, keinem nothwendigen Zusammenhange standen und dem H ation berechtigt ist, zum Wzsten vertagt, obgleich gewohnlich an ,, . . . 61 nem Sonnabende keine Sitzung stattfindet. Das Resultat der dauerte die Erklärung sehr, die Lord; delbourne abgegeben on den Radikalen provozirten Abstimmung in, der gestrigen habe sich geschmeichelt, sagte er, der edle Viscount wuͤrde, nn (Sitzung, in welcher sich die Minister in einer sehr bedeutenden die Bill im Oberhzuse erzrtert wäre, seine Freunde im ür R'aorttät befanden, beweist nun aber, daß die ministeriellen zause zur Annahme der Veränderungen zu bewegen süche! Näner gegen die Times nd die übrigen Terg-Feitungen im Ihre Herrlichkeiten darin für angemessen befinden möchten,] Rechte waren, wenn sie behaupteten, daß die Minsster, weit da— ä laub sest daß die Maßregel mit diesen Veranderungen di von entfernt, die Diskussion über die Bill vermeiden zu wollen, , . i,, . 11 vielmehr sehr ungehalten gewesen seyen, als die . aber nun die Bill verstuͤmmelt, wie der edle Viscount g Hauses nöthig wurde; jedenfalls ist es aber auffallend, daß Lord nach dem anderen Hause gelangen oder in diesem Hause liz n. , der gestrigen Sitzung eine von den Bills, wel— bleiben, jedenfalls wurden Ihre Herrlichkeiten mit dem schih Ye, auf den Bericht der Kirchen-Kommission basirt, die Reform Gefühl in ihre Heimath zurückkehren, daß sie, frei von der Kirche bezwecken und jetzt dem Hause vorliegen, auf die verfonlichen oöder Partei, Riucksichten, ihre Pflicht gethan, ichste Session auszusetzen far noͤthig fand, und man muß es in diesem Gefühle hinreichenden Trost finden er (der Nedn demnach um so mehr dahingestellt sehn lassen, ob es wirklich, werde, wie siets, nach seiner gewissenhsften Ueberzeugung i wie die ministeriellen Blatter behaupten, nur die Machingtio⸗ men, und. diese noöͤthige ihn, sich dieser Klausel aufs eutschiede! nen der Raditalen gewesen sind, welche die Diskussion am z2sten zu widersetzen. (Hört, hoͤrt! Lord Hatherton (ehen ] vereitelten, als Lors John Russell sich am folgenden Tage und Herr Littieton) versicherte, er waͤrde der Letzte seyn, der g. »uch gestern nicht bewogen gefunden hat, eine Erklarung über Bill seine Zustimmung gäbe, wenn gr irgend etwas darin fin jene unerwartete Vertagung des Hauses abzulegen, was von dem was der Anglikanischen Kirche in Irland den geringsten Ct ministeriellen Courier erwartet und gewissermaßen versprochen den thun köünte; er vertheidige sie aber bei dieser Gelegen vorden war. In der Sennabends-Sitzung, nur der Fe6m we— weil er aufrichtig uͤberzeugt sey, daß, umge zen, wie die En] aen gehalten, wurde die Diskussion uͤber die Englische Kirchen sche Kirche in Irland es sey, von einer ihr feindlichen Ben Bill bis gestern vertagt. S. ünterhaus.) kerung, die täglich deren Mißhräuche ans Licht zoͤge un Auf den Antrag des Marquis von Lansdowne ist ein Aus— diefe Weise sogar die Angemessenheit ihrer Existenz überkam schuß des Oberhauses ernannt worden, um uͤber zweckmäßigere in Frage stelle, kein anderes Heil fur dieselbe ware, als di Behandlung der Eisenbahnen-Vills im Parlament zu berichten. feindlichen Bevdlkerung bei dem Ueberschuß der Einkünfte Das Geschwader unter Sir Charles Paget wird gegen Kirche uͤber deren wirkliche Beduͤrfnisse, der in den letzten Jahn Ende der nächsten Woche absigeln. Ueber seine Bestimmung deutlich erwiesen worden, einiges Interesse zu verleihen., Nr hat man noch immer kzine sichere Kunde. dem sich, darguf noch der Bischof von Exeter und der ss Mit dem letzten Packstboote ist Joseph Bongparte nebst a. Win chilseg a . die . ausel⸗ 366 91 Ocho von New⸗Hork in Lwerpool angekommen. Er will sich and und der Mar qui von Cianrticarde aber zu Un ; nach lmsterdam bee eben. hn, wurde zur Abstimnmung 3 ler 33 erwähnten . der ,,, chretten, und es ergaben ich des verstorbenen Dr. O' Meara ist auch folgender eigenhaͤndiger für das Eonshursische Amendement 130 Brief Napoleon's an den Prinzen Eugen ö worden, den fuͤr die urspruͤngliche Klausel ... 17 5Reara, als er St. Helena verließ, in der Schuhsohle hatte also eine Majorität von T Stimmen und damit glůuͤcklich entkam: Meine . Verwandten gegen den Antrag der Minister. Die Appropriatin Ih ersuche Sie, meinem Freunge l) O Meara Ihre Unter⸗ Kläusel wurde de. nnach gestrichen und dann auch noch dien sitzung angedeihen zu lassen. Er kennt i . Gesinnungen uur nne Berbinkung stehcnde 7st Klaufel mit 133 gegen n Stinn in mieing Gefühle ünd kann Ihnen meine Lage böschreitzn, verworfen. Die ährigen Klauseln wurden angenommen und! Uaterz. Napoleon.) 1. 8. Ich ersuche in gine sthenre Luise ihm Verichterstattüng nber die aimendirte Bill auf den folgen zu gestatten, daß er ihr die Hand küuͤsse.“ Dieser Brief (der

Arend festgesetzt! Es war halb 2 Uhr herangekommen, als n außerdem in Hieroglyphen eine Anweisung auf eine große Geld⸗ Haus sich Verkegte f ; . summe auf den Prinzen Eugen enthielt) wurde zu (1 Guineen 9 9h 1 ¶öo6 .

/ . ; und eine Haarlocke, mehr braun als schwarz und unter Glas,

unterhaus. Sitzung vom 25. Jun i. Lord. Ni zu 2 Pfö. 10 Sh, verkauft. Viele Franzssische Vetera— Russell setzte den Aueschuz über die Bill des Lord Pih en wohnten der Auction bei, und man sah es ihnen an, ston in Betreff der Griechtschen Anleihe auf weiter hinaus] diz sie nie bitterer den Mangel an Geld beklagt hatten, als bei wehin nähere! Aufschluß in der Sache gegeben werden riser Gelegenheit. Jede zun Verkauf vorgelegte Relzuie Na— Obgleich Lord Palmerston nicht anwesend war, fragte Herr lin poleon's hielten sie für unschätzbar und erklaͤrten, daß sie ver— lean, warum keine oͤffentliche Nachricht uͤber den Antheln

,, n. . em, shleudert würde. J 4 Britijchen Seemacht an der Affaire von Fuentarabig extheis Der Name des Admiral Sartorius ist wieder in die Liste den. Sir E. Troubrigde lehnte eine Antwort hierauf ih

; ; der Britischen Marine Offiziere aufgenommen worden.

gestand aber ein, daß Berichte von Lord Hay eingegangen seht Der verstorbene Sir M. W. Ridley war das Haupt des Sodann wurde die Debatte uber die dritte Lesung der Englishh Bnnquierhaufes Sir R. W. Ridley Bigge u. Comp? in New⸗ Kirchen-Bell, die nun schon seit Dienstag geruht hatte, end ast!e, Eigenthümer von Kohlenwerken und Glashuͤtten und wieder aufgenommen, und Lord John Russell machte M] ei 23 Jahren Parlamentsglied fuͤr Newcastle, das wahrschein— Vorschlag, die in Bezug aufdie Englische Kirche dem Hause vorlieh, ich seintn Affocis, Herrn Bigge, an seiner Stelle wahlen wird. den Kirchen-Bills zu sondern und diejenigen, welche s Herr Edward Ellice der sängere tritt als Parlaments Kan⸗ auf die allzemeinen Verhaͤltnisse der Kirche und die Einthe ?

e r dlbat fuͤr St. Andrew's auf. lung der Bisthümer beziehen (die speziell sogenannte ef O'Eonneil hat ein drittes Schreiben an das Volk von lesche Kirchen-VBill), sogleich zum dritienmale zu verleses

. ; 1 roßbritanien publizirt. dagegen die auf, die Eintuͤnfte der Dechanten und Lapit ] H . hat es mit seinen vielen Fahrten als Mit— zůͤgliche 86. 2. auf ö , . . ni (Alt des Jacht Klubs endlich dahin gebracht, daß er seiñ Jacht grandete diesen . i, ,. . . nur . zug urin . Balcon⸗ zum Verkauf stellt, se men Hausstand sowohl in Lon⸗ erste. Vill auf ,,, 6 . dan als in' Lncolnshire sehr verkleinert und sich sehr unpaͤßlich glaube, die letzte dagegen, bei der Opposit. on, welche sich;! .

befindet dings von mehreren Seiten kundgegeben habe, ohne eine tt Die Norwegische Kriegebrigg „Frederiksvarn“ ist am 15. d. gaͤngige weitlaͤuftige Diskussion, welche das bevorstehende En

der Session nicht mehr gestatte, nicht durchsetzen zu * ö : . , aus Liverpool l ge ich etz . om J. iar bis 5. Ju ö r erpo glaube. . K g ti ö nun ais T mige g, . . naͤmlich . in den cinem Theile der Geistlichkeit herruͤhrend, welche cinen s, M7 er 8m Von Letzteren gi griff in . e k anbererseits von den Re ö. . Lell nc nl . in aer, . nigen (Radikalen , , ,, welche es n,, al nach den Vereinigten Staaten 18 nach dem Vorge— erklärten, daß die Einkuͤnfte der eingezogenen Sinekuren— birge der 7 37 nach Kalkutta 76 nach Au⸗ den zur . der e nnn, wurden, J elfen un arne ö r . Bombay und 3 ,,, , l Amerika. Im Jahre 1835 war die Totalzahl der Aus— en Kirche zu entrichten en. Nachdem Lord J. Russell seine n wander 55 ** . 34 20,816, i e 1833 15,38 n ,,,, De . Bier i z . ö. . , in,. i r , g, ö Juli 36 n d , ,,,, h liber, ,. , (. kuren weil . die wichtigste n gn. VJ . ) J *. ege ö 6 5 ö . ; 1 **. * 0 r 2 3. Interessen des Landes ünd namentlich Irlands gefährdet * Die Provinzigl⸗Versammlung von Nieder ⸗Kanada istnoch könnten, er es doch far uthig halte, seine widerstrebende Mu uwgs langerk Zeit, namlich bis jum 25. Jult, vertagt worden.

S6 9

Das Dampfboot „Transit“ hat Nachrichten aus Li ssabon vom 12ten d. M. uͤberbracht, denen zufolge der Prinz Ferdi⸗ nand von Portugal bereits wieder von seiner Reise nach Lissa—⸗ bon zuruͤckgekehrt und mit großem Jubel empfangen worden war.

Es sind hier Nachrichten aus New-York bis zum 2ten d. M. angelangt. Die Uebereinkunft wegen einer anzulegenden Dampfschifffahrts-Verbindung zwischen New⸗York und Liverpool soll jetzt definitiv abgeschlossen seyn, und es heißt, daß bereits Befehle zur Erbauung der noͤthigen Schiffe ertheilt worden sind. Der Nord-Amerikanische Schatz-Secretair hatte durch ein Cirkular den Einnehmern oͤffentlicher Gelder und den Depositen“ Banken in Folge einer im Kongreß passirten Bill verboten, Noten der Bank der Vereinigten Staaten laͤnger in Zahlung anzunehmen. Der beruͤhmte Staatsmann und gewesene Praͤsident Herr James Madi— son war in Washington am 30. Juni verstorben. Der Praͤsident Jackson hatte, man wußte nicht warum, den Major Scott vom Truppen-Befehl in Florida abberufen und den General Jessup an seine Stelle ernannt. Der Senat hatte die Ernennung des bisheri— gen Krieges-Secretairs Herrn Lewis Caß zum Gesandten in Frankreich einstimmig genehmigt. Es ging in Washington das Geruͤcht, daß selbst Mexiko die Unabhaͤngigkeit von Texas an— erkannt habe.

Zeitungen von Buenos-Ayres bis zum 286. April berichten von großen Freudenfesten, die dort am 16ten zur Feier des Jah— restages der Installirung des Generals Rosas, als Gouverneur dieser Republik, stattfanden. Nach 26 Jahren war zum ersten— male wieder ein Schiff unter Spanischer Flagge 6 einge laufen, was im Publikum einiges Aufsehen erregt hatte.

N i ede rl gi d e.

Aus dem Haag, 26. Juli. Se. Majestaͤt der Konig aben den bei der diesseitigen Gesandtschaft in London attachirten uͤrsten von Chimai auf sein Gesuch in Gnaden entlassen.

Als Ihre Majestaͤt die Koͤnigin am gestrigen Tage dem Fruͤhgottesdienst beiwohnten, wurden Höchstdieselben von einer leichten Unpaͤßlichkeit befallen, in Folge deren Ihre Majestät nach Ihrem Palais zuruͤckkehren mußten.

Holländischen ,, . sieht man hier näch⸗ stens einem Beschlusse der hohen Deutschen Bundes⸗Versamm⸗ lung in Bezug auf das Großherzogthum Luxemburg entgegen.

Selgien.

uli. Die von Paris aus bereits mehrere⸗ mals angekuͤndigte Abreise des Königs und der Königin der Belgier hat noch gar nicht stattgefunden. Hiesigen Blattern hefe werden Ihre Majestäͤten am 27sten Abends das Schloß euillv verlassen und am 28sten in Schloß Laeken eintreffen.

Deutsch lan d.

Dresden, 27. Jult. Se. Durchlaucht der regierende Her⸗ zog von Braunschweig ist am 25sten d. M. Abends hier einge— troffen. Hoͤchstderselbe hat gestern Mittag und Abend an der Koͤniglichen Tafel in Pillnitz gespeist und ist heute Vormittag

wieder von hier abgereist. Hamburg, 25. Juli. Der Kaiserlich Russische Admiral

Greigh, Mitglied des Reichsraths, ist gestern mit dem Dampf⸗ boote aus St. Petersburg in Luͤbeck eingetroffen.

Muͤnchen, 26. Juli. Zu den Berathungen uͤber die An⸗ gelegenheiten des Zoll⸗Vereins ist von Seiten der Koͤnigl. Baver— schen Regierung der J und ordentliche Professor des Sraats⸗Rechts, Herr Ritter von Dresch, beordert worden.

In Bezug auf eine amtliche Leinwand⸗Weschau ist hier fol— gende Koͤnigl. Verordnung erschienen;

„Ludwig von Gottes Gnaden König von Bapern :ꝛc. ꝛ3. Wir finden Uns zur Beförderung und Vervollkommnung der Leinwand Zabrication allergnädigst bewogen, die früher beinahe in allen Thei— len des Königreiches verordnungsmäßig bestandene Leinwand-Beschau in dem Gesammt-Umfange der sieben älteren Kreise in gleichmäßige Wirksamkeit treten zu lassen, und verordnen daher nach vorgaängiger Einvernahme der betreffenden Stellen und Behörden, und auf den Grund der erstatteten Gutachten, was folgt: J. Jedem Leinwand Fabrikanten und Leiuwand-Händler soll die Gelegenheit dargeboten werden, seine in dem Inlande gewebte Leinwand in Absicht auf Maß und Beschaffenheit ac rn, und nach dem Crgebnssse der Würdi— gung unter öffentlicher Autorität beglaubigen zu lassen. II. Diese Leinwand-Beschau (Würdigung) wird eigenen Leinwand-BVeschau— Anstalten übertragen, deren Zahl und Vertheilung nach den distrikti—⸗ ven Bedärfnifssen mit biüiger Rücksicht auf die nicht allzu weite Entfernung der Leinwand Erzeuger von dem Beschau-Orte festzusetzen ist, und deren jede zu bestehen hat: 2) aus dem Bürger⸗ meister, oder einem von der Kreis-Regierung, Kammer des Innern, fommittirten Magistratsrathe als Vorstand, und b) aus vier, von der Distrikts-Polizei⸗Behörde ernannten Beschaumeistern, deren zwei dem Gewerbe der Leinwandweber, und zwei dem Gewerbe der mit Lein— wand Handel treibenden Handelsleüte angehören müssen. III. Der Beschau darf sich nur auf im Inlande gewebte Leinwand ausdehnen; sie ist in den hierzu zu bestimmenden Lofalitäten an den von der Di— strikts-Polizei-Behörde zu bestimmenden und öffentlich kund zu ge⸗ benden Tagen, und zwar im Verhinderungs-Falle des Vorstandes eder einzelner Mitglieder, unter Einberufung der Ersatzleute vorzu⸗ nehmen. 1V. Die Beschltsse werden von den Beschaumeistern nach der Stinmen-Mehrheit gefaßt; dem Vorstande kömmt bei Stimmen gleichheit eine entscheidende Stimme zu. V. Jedes bei der Beschau fehlerfrei und rein befundene Stuͤck Leinwand ist an beiden Enden mit cinem Stempel von haltbarer Farbe zu versehen, welcher neben der Güte n) den Ortsnamen der Beschau⸗Anstalt, b) die Ellenzahl und c) die Breite genau und deutlich ausdrückt. Fehlerhafte und unreine Leinwand darf nicht gestempelt werden. VI. Die Beschaumeister erhalten eine angemessene Entschädigung aus den Beschau-Gebühren, welche von jedem zur Schau gebrachten Stücke Leinwand, und zwar, wenn solches weniger als 2090 Fäden auf die Elle hält, mit 3 Kr., und wenn dasselbe 2000 Fäden und darüber zählt, mit 6 Kr. zu entrichten ist. VII. Die von einer Beschau⸗An— stalt als gut befundene und gestempelte Leinwand ist von jeder wei teren Beschau frei. VIII. Wurde die Leinwand von einer Beschau— Anstalt zur Stempelung nicht geeignet erklärt, so bleibt dem Bethei⸗ ligten unbenommen, sich an eine andere Beschau⸗-Anstalt zu wenden. 13. Um Preise aus öffentlichen Fonds kann in Zukunft nür beschaute und gestempeite Leinwand konkurriren, auch sollen die aus Kreisfonds für Weber bestimmten Unterstützungs-Süummen nur jenen Webern zukommen, welche sich mit Zeugnissen einer Beschau⸗Anstalt über vor⸗ zügliche Fabrikate ausweiscn. X. Die bei den Beschau⸗Anstalten ver⸗ wendeten Stempel sind nach gemachtem Gebrauche von dem Bürger— meister oder desfen Stellvertreter sorgfältig zu verwahren. i vor⸗ genommene oder versuchte Fälschung, Rachéhmung oder un erecht igt vorgenommene Stempelung wird nach, den dessalls bestehenden Ge⸗ setzen bestraft. EI. Unser Staats-⸗Ministerium des Junern ist mit dein Vollzuge gegenwärtiger Verordnung beauftragt. Bad Brücke— nau, den 7. Juli 1836.“

Oesterreäich.

Wien, 23. Juli. (Schles. Ztg.). Außer den in der Hofzeitung bereits bekannt n n Beförderungen sind auch folgende entschieden Der General⸗Majer von Wratislaw zum Feldmarschall Lieutenant erhoben und dem Hofkriegsrat

Bruͤssel, 25.

zugetheilt, der Feldmarschall / Lieutenant Ceccopieri ist ven Bre⸗ genz nach Prag, Fretherr von Fleischer aus Prag nach Preß— burg versetzt worden.

n Prag, namentlich in der Neustadt und in Karolinen⸗ thal, werden sehr viele und ansehnliche neue Gebäude aufge— führt, da die steigende Bevoͤlkerung (Prag zahlt bereits an 126,000 Seelen) einen Mehrbedarf von Wohnungen unvermeid— lich herbeifuͤhrt, und da unsere Kapitalisten ihre muͤßig liegen— den Gelder nicht besser unterbringen zu konnen glauben, als durch Ausleihen auf städtische Neubauten. Die Anstalten zu der auf die ersten Tage des September festgesetzten Kroͤnung werden sehr eifrig betrieben, auch nennt man bereits große Quantitäten von Getränk, desgleichen von Feder- und Schlacht“ vieh, die bei dieser Gelegenheit dem Volke preisgegeben werden sollen. Die Donkkirche ist seit langerer Zeit geschlossen, um sie fuͤr die bevorstehende Feierlichkeit wuͤrdig zu restauriren und auszuschmuͤcken. Auch andere öffentliche Gebäude werden zu diesem Zwecke in Stand gesetzt und neu abgefaͤrbt. Die ehr— würdige Theinkirche hat den einen im Jahr 1819 abgebrannten Thurm bekanntlich schon im vorigen Jahre wieder erhalten. Gegenwärtig ist der ganze reich verzirte gothische Giebel des Kirchengebaäͤudes mit Geruͤsten bedeckt, und man ist eifrig be— schaͤftigt, die steinernen Gallerieen und andere gothische Ornaä— mente im urspruͤnglichen Baustil wiederherzustellen. In der letzten Zeit sind in Prag sehr viele Falle von Brechruhr vorge⸗ kommen, was viele zu dem Glauben veranlaßt hat, als herrsche auch dort bereits die wahre Cholera.

Aus Serbien schreibt man, daß, trotz aller Protestationen des ehemaligen Secretair des Fuͤrsten Milosch, Herrn Davi— dowich, seine Ungnade entschieden sey, und daß er sie vorzuͤglich der Entwerfung einer fuͤr das Land unpassend besundenen Cen stitution zuzuschreiben habe. Er lebt in Semendria keineswegs in den brillantesten Verhältnissen; um etwas zu retten, hat er seine Guͤter seinen Kindern zuschreiben lassen.

Wien, 26. Juni. Gestern geruhten Se. Majestät der Kaiser dem zur Eardinals-Wuͤrde gelangten apostolischen Nun— tius, Monsignor Ostini, in der Hofburgpfarrkirche das Cardi—⸗ nals⸗Baret feierlich aufzusetzen. Allerhoöchstdieselben begaben sich zu diesem Ende in Begleitung des Hofstaats und unter Voraustretung des Cardinal⸗Nuntius aus Ihren Appartements in die Kirche hinab, wohnten daselbst unter dem Thronhimmel dem Hochamte bei und setzten sodann, nach Ablesung des paͤpst⸗ lichen Breve, dem neuen Cardinal das Baret mit dem herkoͤmm— lichen Ceremoniel auf. Hierauf wurde das Te Deum abgesun⸗ gen und zum Schlusse von dem Cardinal der paͤpstliche Segen ertheilt. Se. Maj. kehrten dann in Begleitung des Hofstaates wieder in Allerhöchstihre Appartements zuruck, wohin der Car⸗ dinal, sobald derselbe das rothe Cardinal-Kleid angezogen hatte, folgte, um in einer besonderen Audienz seinen ehrerbietigsten Dank abzustatten.

Schweiz.

Bern, 22. Juli. (Schweizer Blätter.) Folgendes ist einiges Nähere aus den (schon erwahnten) authentischen Ak⸗ tenstuͤcken, die sich bei mehreren in die juͤngsten Untersuchungen verwickelten Fluͤchtlingen vorfanden, und welche der „Volks— freund“ mit der Bemerkung mittheilt, daß es vor allen Dingen nothwendig sey, auf den perfiden inneren Zusammenhang jener CTonspirationen aufmerksam zu machen, und auf die , , womit ein Haufe fremder Subjekte die arglose Schweiß zu um— stricken suchte, was ihnen auch beinahe gelungen ware: „Ein wahres Meisterstuͤck in ihrer Art sind die „„Statuten der na— tionalen Verbindung“, wie sie am 26. Juli 1835 zu Ville neuve ausgeheckt wurden. Die lange bombastische Einleitung beginnt: Im Namen Gottes und der Humanitaͤt! Im Na— men des Vaterlandes! Wir, Maͤnner aus allen Kantonen, hier als Bruͤder versammelt, geleitet vom nämlichen Glauben, von uͤbereinftimmender ,,, und einem gemeinsamen Zwecke, dem Wohle Aller, den Rechten Aller, der Ehre, Unabhaͤngigkeit und dem Fortschritte des gemeinsamen Vaterlandes, um fuͤr die besten Mittel zu sorgen, diesen zu erreichen und unsern Glauben zu verbreiten 1c.““ Nun folgen die Grundsätze, auf welche man das neue Nationalgebaͤude setzen will, und welche bei oberfläch⸗ licher Pruͤfsung ein unverfaͤngliches, eidgensssisches Streben zu enthalten scheinen. Allein schon der erste Artikel offnet dem, welcher schauen will, die Augen; er heißt wortlich: „„Die junge Schweiz bildet einen Bestandtheil der Verbindung des jungen Europa.““ Der Artikel 17 läßt die wahre Absicht der fremden Stifter eines Schweizerischen Natiengllebens klar erkennen. Er lautet wortlich: Art. 17. „„Im Interesse der Nationalsache wird sich die Verwaltung mit den Vereinen, die ähnlichen Zweck haben, naturlich auch mit den auslaändischen!), in Verbindung setzen.““

Der Schwaäͤbische Merkur schreibt aus dem Jura vom 21. Juli: „Alle die neueren Behauptungen, welchen zu—

olge die zwischen Frankreich und Basel-Landschaft obwaltenden

wistigkeiten beigelegt seyn sollten, erweisen sich nun als voͤllig unbe⸗ gruͤndet, denn nie 6e die von Franzoͤsischer Seite angeordneten Sperrmaßregeln mit größerer Strenge ausgefuͤhrt worden, als gegenwartig. An den Franzoͤsischen Graͤnzen ist ein starkes Be— waͤchungs⸗-Corps aufgestellt, aus Gendarmen, Kavallerie und In— fanterie bestehend, so daß beinahe Mann an Mann reicht. Man glaubt in der That, wir befinden uns im Kriegs⸗Zustande, wenn man die Franzosen Vorposten ausstellen, Tag und Nacht patrouilliren und in den Feldern bivouakiren sieht. Diese kriegerischen Maßregeln zielen nun hauptsaͤchlich darauf hin, die Basel-Landschaftlichen Bauern zu verhindern, das um Theil schon gereifte Getraide von ihren auf Franzoͤsischem Chen gelegenen Feldern nach Hause zu fuͤhren. Wird einmal ein Bauer auf seinem Acker mit Frucht oder sonst etwas er— wischt, so muß er ohne Weiteres alles wegwerfen und leer nach Hause ziehen. Um es ja unmsglich zu machen, daß der Bauer durch eine dritte Hand zu seiner Sache komme, darf selbst von den Bewohnern der Franzoͤsischen Dorfer nicht das Mindeste von den Landschaftlichen Guͤtern weggeschaft werden. Der Ge— meinde Schoͤnebuch soll sogar von einer benachbarten Franzoͤsi⸗ schen Behoͤrde die Erklärung zugekommen seyn, daß die Trup— pen Befehl haͤtten, auf diesenigen zu schießen, welche es noch verstchen wuͤrden, von ihren Aeckern etwas wegzunehmen.““

Spanien.

Madrid, 19. Juli. (Allg. Ztg.) Wegen der außeror—⸗ dentlichen Hitze, die hier herrscht (wir haben beständig 30 Grad Réeaumur im Schatten, und wo ist dieser hier zu sinden?), hat sich J. Maj. die Koͤnigin Regentin entschlossen, (hren Aufenthalt vom Pardo nach St. Ildesonso (la Granja) zu verlegen. Am Gten Abends ertheilte sie sammtlichen Ministern, dem Franzoͤsischen o

chafter und Andern Privat-Audiengen und empfing dann 13 Per . in bffentlicher Kudtenz. In derselben Nacht bega e