1836 / 230 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

stern zwischen dem Revolution von

ernennen. nderlichen

rn und den Grafen ernannt. John Russell verlas Denkschrift uͤber die Gruͤnde, aus Amendements der Lords (eine. Zu⸗ stimmung versage, wogegen Graf Ripon in ähnlicher W erse in Gruͤnde der Lords fur das Beharren bei ihren , schluͤssen mittheilte. Die Konferenz dauerte nur eine . ; Stunde. Darauf zogen die Pairs sich zuruͤck, um im er⸗ hause uͤber die Differenz Bericht abzustatten, ,, Diskussion herbeigefuͤhrt wurde, nach deren Schluß das ö . haus sich (wie gestern gemeldet) mit 0 gegen 29 5 . . ih seine Amendements aussprach. Es ging aus der D i . 9 . . daß in der Konferenz gar keine Debatten e,. n . e. und daß das Vorgefallene nicht einmal zu Protokoll gebracht worden war. Das Unterhaus verlangte nun eine zwʒite . . renz, zu welcher sich von Seiten des Oberhauses . melten Pairs, mit alleiniger Ausnahme einiger Vischbse, . Lord-Kanzlers, Lors Melbourne's, zweier anderer n, . Pairs, des Herzogs von Wellington, der Lords De J Wynford, einfanden. Im Unterhause blieben nur zwei . ö. der zuruck. Diese zweite Konferenz dauerte fast zwei tun . und wurde bei verschlossenen Thuͤren gehalten. Es ent bann sich eine Diskussion uͤber die Amendements, welche abwechselnd den den ministeriellen Mitgliedern des Unterhauses und von . Mitgliedern der Opposition des Oberhauses gesuͤhrt n eben so wenig, wie alle fruheren Konferenzen, zum Hie ah . Lord J. Russell beendigte die Konferenz dadurch daß er sein Bedauern uͤber die vergeblichen Bemuͤhungen, zu einem Resultate zu ge , ausdrückte, zugleich aber die Ueberzeugung aus peach daß er seine Pflicht gegen das Unterhaus und gegen die Staͤdte, um deren Munizipaͤlitäten es sich handle, verletzen wuͤrde, enn, sich zu Gunsten der Amendements stimmen lassen wollte. 6. die , sagt der Berichterstatter der Morning. ö niche, „brach auf, ohne daß die Parteien am Schlusye der sel⸗ ben zufriedener mit einander gewesen wären, als am Anfange. Die ungewohnliche Art der Zusammenkunst und die bestehenden Verhaͤltnisse zwischen den beiden Zweigen der · Legislatur fig chen den Auftritt zu einem sehr auffallenden. Man will bemerlt haben, daß eine Menge von Mitgliedern des Unterhauses in Gegenwart der Lords ihre Huͤte aufbehielten, und ein gu ggezeicht ze. tes Haupt der Opposition soll geaͤußert haben daß die Wieder. o⸗ lung einer solchen Diskussion den erblichen Gesetzgebern von keinem besonderen Nutzen seyn wuͤrde, Uebrigens wurden die ormen der Konferenz bei dieser Gelegenheit hoͤch st gewissen hast beobachtet. Als der Bericht uͤber das Resultat der Konferenz im Oberhguse durch den Grafen Ripon erstattet worden war, machte Lord Melbourne die Bemerkung, daß die Pairs viel vernünftiger gethan haben wuͤrden, wenn sie die lange Diskussion lber die Str it⸗ frage gleich in der ersten Konferenz eingeleitet haͤtten, als ihre Hände noch durch keine vorhergegangene Absttimmung gebunden waren; in der zweiten Konferenz haͤtte die Diskussion von Sei— ten der Pairs vermieden werden muͤssen, da sie nnr Zenn geko stet und zu keinem Resultat habe fuͤhren koͤn nen. Lord ,, clisse wies diesen Tadel durch die Bemerkung zurüch, daß die Mitglieder des Unterhauses die Diskussion eroͤffnet . und der Herzeg von Wellington schloß die ebatte mit der Acuze rung, er hoffe, Lord Melbourne werde seinen Einfluß bei . Kollegen im i el r dahin . daß eine solche eie Konferenz nicht wieder verlang Ide. . . ar von Braunschweig wird am 16ten d. im Vauxhall mit Herrn Green in einem Ballon aufsteigen, um an dem Luft-Wettrennen Theil zu nehmen. . . Die Kimrische oder Wallisische Sprache (CQumraeg), so wie die Angelsächsische, die längst ausgestorben ist, werden schon seit einiger Zeit an den Englischen Universitaͤten gelehrt. ö. ö ö Die Eisenbahn von London nach Greenwich wird im August nächsten Jahres vollendet seyn; etwa 14) Bogen und 50900 Hards Schienen sind bereits gelegt worden. . Nach Briefen aus Lissabon vom 2ten d. M. dauerte die Besorgniß wegen des Streiszugs des Karlisten⸗ Generals Gomez . Portugiesischen Grauze noch immer fort, und . hatte nicht nur von Porto und Viana, sondern, uh ven der Hauptstadt aus mehrere Infanter e und Kevallerie Abthg ungen an die Granze detaschirt. Mehrere Miguelistische Offidiere, welche mit in den Traktat von Evora Monte eingeschlössen sind, hat⸗ ten Lissabon verlassen und sich in die Provinzen begeben, um sich bei einem Aufstande in denselben leichter unter die Fahnen Dom Miguel's sammeln zu konnen. Unter der BVevdlierurg von Lissabon hatte sich jedoch bei dieser Gelegenheit durch us kein Zeichen der Unzufriedenheit blicken lassen. Am 1st ne r die Eorteswahl fuͤr die Provinz tremadura, än welcher dissa⸗ bon liegt, geschlossen worden. Sämmtleche 20 Deputirte der Provinz, der sechste Theil aller Cortes, Deputirten, sind. von der ministeriellen Partei, uns die Minister aben also hier, ugs man nach früheren Nachrichten nicht erwarten durfte, einen voll⸗ kommenen Sieg davongetragen.

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Bruͤssel, 13. Aug. Die Koͤnigin der Belgier ist am 19ten d, mit dem Kronprinzen in Ostende angekommen, wo Hoͤchst⸗ diefelbe von den Vehorden empfangen wurde und zweimgl n den Fenstern ihres Palastes dem. zahlreich versammelten Volke ihren Sohn zeigte. An demselber Tage haben im Lager von Veverlbo die Truppen-Musterungen vor Sr. Maj. dem Koͤnige

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V General Evain hat als Kriegs⸗Minister seinen Abschied genommen; als Nachfolger desselben wird zwar der General Will mar bezeichnet, doch soll dies noch nicht offiziell seyßh. 1. Polen. .

Warschau, 11. Aug. Se. Mojestat der Kaiser haben den Präͤsidenten der Kalischer Wojewodsch afts⸗Kommission, Herrn Wil— helm Szmidecki, von seinen Amtep lichen entbunden und dem— selben fuͤr seine dreiunddreißigjaͤhrigen Dienste eine Pension von 13,500 Fl. jährlich, außerdem aber aus Ruͤcksicht auf. dessen mu⸗ sterhaftes Benehmen zur Zeit des Aufstandes als besondere Be⸗ lohnung noch einen jährlichen Zuschuß von 1500 Fl. oder zu— s jährlich bis zu seinem Tode, und uͤber—

sammen 15,0090 Fl. ch r dies noch, als Zeichen vorzůͤglicher Huld, ein suͤr allemal .

Gratificatlon von 15000 Fl. bewilligt. An seine Stelle sst der . Trembicki, Flugel⸗ Adjutant Sr. Majestaͤt, zum Praͤsiden⸗ ten der Wojewodschafts-Kommission von Kalisch ernannt worden.

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Deutschland. .

Doberan, 13. August. Die Feier des 109. August fand hier, trotz der bedauerlichen Abwesenheit Sr; Königl. Hoh. y, ., herzogs in gewohnter Art statt, nur daß die Festlichkeiten, welche fei = her Morgens am Damm vorgenommen wurden, ö ö. der äußerst zahlreich besuchten Mittagstafel brachte Se. K ö. Hoheit der Erbgroßherzog den Toast auf das Wohl des verehr⸗ ten Landesfuͤrsten aus, was den allgemeinsten und lautesten An⸗ klang bei der Gesellschaft fand. Diese Stimmung konnte, wo moͤglich, nur noch erhoht werden, als der nachstehend abgedruckte Dank Sr. Koͤniglichen , . des e , . in verschiedenen Abschriften der Tischgesellschaft mitgetheilt ward, , . schr e ö ergreife ich die Feder, um mich der heutigen Tafelgesellschaft dankend zum gutigen 366 ö empfehlen. Göoͤnnen Sie mir auch in der Ferne den Antheil, den ich in meiner gewiß mißvergnuͤgten Lage an dem heutigen Tage verdiene, und seyen sammt und sonders überzeugt, daß ich mit dem dankbarsten 3 366 ö. endige.

kudwigslust, den 10. Augnst 1836. Friederich Franz, Ghz. v. M.“ Am 1Iten d. gaben Se. Koͤnigl. Hoheit der Erbgroßherzog sämmtlichen Badegaͤsten einen Ball, und am gestrigen Tage hatten Morgens das Bauern-Wettrennen und Nachmittags der Bauerntanz auf dem Kamp statt, welcher am Abend nebst einem Theil des Orts prachtvoll erleuchtet war.

Muͤnchen, 12. August. Die Konferenzen zwischen den Kommissarien der benachbarten Staaten wegen der Anlage der Eisenbahnen und der bei Errichtung derselben zu beobachtenden Grundsätze sind bis gegen Ende dieses Monats i, 1 den, da der Minister des Innern, Fuͤrst von Wallerstein, sich vorher noch nach Nuͤrnberg und Bamberg begeben wird, um an letzterem Orte die Arbeiten an dem Donau? und Main⸗Ka⸗ nale in Augenschein zu nehmen. Man erwartet dort auch um dieselbe Zeit Se. Maj. den König. Der Vevollmaͤchtigte der Wuͤrttembergischen Eisenbahngesellichaft, Dom gin et gth Veck⸗ herlin, hat diefe Verzögerung benutzt, um nach Nürnberg zu reisen und die dortige Eisenbahn zu besichtigen, die sich stets im steigenden Flor befindet und das glaͤnzendste Resultat giebt.

Die großen Saͤle der Pinakothek sind nun sammtlich mit Gemälden behangen, und es werden nun die kleinern Kabinette

eingerichtet, so daß das Ganze gegen Ende des Septembers voll⸗

det seyn duͤrfte. ö Welte kommen fortdauernd Familien hier an, Holche der Cholera ausweichen wollen. Wahrend in so vielen Gegen⸗ den die Einwohner mit Besorgnissen für ihre Gesundheit, und ihr Leben erfuͤllt sind, ist der Gesundheitszustand unserer dt der beste, und die Zahl der Sterbefälle außerordentlich gering.

Karlsruhe, 13. August. Die hiesige Zeitung , nach der Allgemeinen Zeitung folgenden Auszug aus dem g. tokoll der 9ten Sitzung der Bundes⸗Versaimmlung vom 10, Juli 1836 mit: „§. 153. Reclamation der vormals n nn, . seichsritterschaft in Baden gegen die Großherzoglich i . Regierung, Beeintraͤchtigung ihrer. Gerechtsame durch neue gislative Bestimmungen betr. Beschluß; Auf die unterm n. Mai 1832 durch Freiherrn Friedrich v. Zobel überbrachte Bitte der vormals unmittelbaren Reichsritterschaft in Baden aus den Kantonen Ortenau, Kraichgau und Odenwald, „daß sich die Bundes-Versammlung verwenden moͤge, damit der. dem bang g, ligen Reichsadel, „„in Gemaͤßheit der, bundesgesetzlichen . stimmungen, durch die Vertrage vom 26. Sept. und 1. Der zember 1825 gewaͤhrte, und durch die landes herrliche De claration vom 22. April 1833 zur, öffentlichen Kenntniß gebrachte Rechtszustand in allen seinen Beziehungen un— verruͤckt aufrecht erhalten bleibe, und die Gesetze vom 28. und 31. Dezember 1831 wegen Abloͤsbarkeit verschiedener grundherrlichen Rechte und wegen einer neuen Gemeindeord⸗

nunz, in so weit durch sie jener Rechtszustand verletzt sey, in

dieser Beziehung wieder außer Kraft gesetzt wrden. wird den Reklamanten eroͤffnet: a) daß die Bundes⸗Versammlung in Anerkennung der den Neklamanten gebuͤhrenden vollen Entschaͤ⸗ digung aus der Staatskasse, wegen der durch de Gese ze 86 25. Dezember 1831 uͤber Aufhebung der Herren-Frohnden, des Blutzehntens und des Neubruchzehntens denselben nt hen en nutzbaren Rechte und Gefaͤlle, ihnen uͤberlasse, auf den Grund diefes bundesgesetzmäßigen Auspruches zur Geltendmachung ihrer diesfallsigen Forderung den Rechtsweg bei den kompetenten Lan— desgerichten zu betreten, welche von der , .. Regierung anzuweisen sind, uͤber die Frage, ob den Rekla— manten in Folge der §§. 25 und 26 der Declaration vom 22. April 1824, ruͤcksichtlich der Aufhebung de Noval—⸗ zehntens wegen des Verlustes ihres eventuellen ihn n, Auspruches in kuͤnftigen Faͤllen, irgend eine, und welche ; sodann wegen Aufhebung des Blut⸗Zehntens und der Herren, Frohnden eine groͤßere Entschädigung aus. der Staats kasse 9. buüͤhre, als in den hierüber ergangenen Gesetzen zugesichert ist, ohne Ruͤcksicht auf letztere, bloß auf den Grund der 883. und 26 der Declaration vom 22. April 1823 das rechtliche Erkennt⸗ niß zu fallen: h) daß, so viel die Beschwerde der Reeklamanten hinsichtlich der Gesetze vom 31, Dezember 1831 uber ö Ver⸗ fassung und Verwaltung der Gemeinden und siber die , bung des Buͤrgerrechts betreffe, der Großherzogl. , e, gierung zu erkennen gegeben werde, daß es fuͤr die Nieklam n, ten diesfalls bei den Bestimmungen der landesherrlichen Decla— ration vom 22. April 1821 sein Verbleiben habe, welches jedoch in besonderer Beziehung auf die Beschwerden wegen veraͤnder⸗ ter Theilnahme an den Gemeindelasten nur in so weit zu . ten habe, als die Reklamanten selbst, der Großherzog. Badi⸗ schen Regierung gegenuͤber, sich dermalen nicht durch das neue Gesetz vom 28. August 1835 befriedigt erklaren. 33 Frankfurt a. M. den 24, JJ ; Bundes- Praäͤsidial-Kanzlei., von Wessenberg.

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Wien, 13. Aug. Die Wiener Zeitu n g eth li nun mehr folgende amtliche Anzeige: S* Kaiserl. Majestaͤt ö mittelst bei der vereinigten Hof⸗Kanzlei w, ,, ö ö. höoͤchsteigenhaͤndig unterzeichneten Diploms den 6 ; gelte, Hof⸗Dolmetsch und Ritter des Kaiserl. Oesterreichischen Leopo d⸗ Srdens, Joseph Ritter von Hammer, in den Freiherrnstand taxfrei zu erheben und demselben Aller gnadigst. . ge⸗ ruht, daß er, als Universal⸗Erbe der Johanne Graͤfin von Durg⸗ stall und Besitzer der aus ihrem Nachlasse herruͤhrenden Fidei—

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Kommiß ⸗Herrschaft Hainfeld in der , ,, men und das Wappen der nunmehr erloschenen * stall mit seinem Namen und Wappen vereinige.“

Schweiz.

Neuchatel, 9. Aug. Se. Maj. der König haben den) herigen Chatelain des Landeron, F. von Sandoz⸗ Travers, die Stelle des mit Tode abgegangenen Herrn von Montmil zum General⸗Schatzmeister ernannt.

Bern, J. Aug. (Schweizer Bl) Am Freitag Aben nach 9 Uhr erhielt der Herzog v. Montebello durch einen rier ein Schreiben des Herrn Thiers, des Franzoͤsischen mier-Ministers. Am andern Morgen theilte der Gesandte! selbe dem Praͤsidenten der Tagsatzung mit; sein Inhalt is gefaͤhr folgender: Aus den Berichten des Herzogs haͤtte Minister ersehen, daß die von der Tagsatzung niedergesetzte Ku mission in ihren Arbeiten langsam vorschreite, daß sie nur hi Maßregeln vorschlage (was sich besonders auf diejenigen 55. fraglichen Kommisslons⸗Vorschlags bezieht welche wollen, die Flüchtlinge nur nach ausgemittelter Thatsache, daß sie eines Verbrechens gegen das Asyl schuldig gemacht, aus der Sch vertrieben wurden und daß jeder Kanton vermoͤge seines 6 veraänetaͤts-⸗Rechts Richter daruͤber seyn soll) und daß wahrst lich die Tagsatzung diesen halben Maßregeln ihren Beifah theilen wurde. Er hätte deshalb mit den residirenden M stern Englands, Oesterreichs, Preußens und Rußlande Hofe Sr. Maj. des Koͤnigs der Franzosen Ruͤcksprache gem men, und es sey einmuͤthig und unwiderruflich beschl wenn die Tagsatzung einen den Maͤchten nicht annehn ren Beschluß fasse, die bereits angeordnete strengste R kade der Schweiz gegen Sachen und Personen Unverzth in Vollziehung zu setzen. Der Herzog sey beauftragt Beschluß der Tagsatzung alsobald durch Estaffette nach hn zu senden. Schließlich druͤckt der Minister die Hoffnum die Schweiz werde in ihrem eigenen Interesse lich dem der Maͤchte fuͤgen. Als der Praͤsident der Tagsatzun Abschrift des ministeriellen Schreibens verlangte, wurde eg dem Herzog unter dem Bemerken abgelehnt: es mochtz Beute der Journale werden. Zugleich erklärte der Hern und die Gefandten Englands, Oesterreichs, Preußens und lands wuͤnschten mit der Kommission der Tagsatzung eine ferenz zu halten, um sie uͤber gewisse Punkte 2c. aufzuklaͤren. ; Kommission der Tagsatzung, von diesem Wunsche der Diyl ten durch Herrn Schultheiß Tscharner in Kenntniß geseh, klärte dem Herzog einmuͤthig und schriftlich, daß sie eine s Konferenz ablehnen muͤsse.

Professor Dr. Troxler wurde Senat zum Rektor der Hochschule erwaͤhlt. abgelehnt haben.

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am 6. Aug. vom akademst Er soll diese⸗

Bern, 9. Aug. In der heutigen offentlichen Sitzun Tagsatzung wurde das Gutachten der Fluͤchtlings Kommissn Berathung gezogen. Nach einer allgemeinen Umfrage m mit 18 Stimmen beschlossen, in die artikelweise Berathun Majoritaͤts⸗-Gutachtens einzutreten. Der Eingang und Art wurden genehmigt. Dieser erste Artikel lautet wie folgt: n jenigen Fluͤchtlinge, oder andere Fremde, welche die ih nen . Staͤnden zugestandene Zuflucht gemißbraucht und die innere C heit und Ruhe, oder die Neutralität der Schweiz und ihre in rechtlichen Verhaͤltnisse durch Handlungen die geh drig ert worden sind, gefaͤhrdet haben, sollen aus dem Schweizer ischen hh unter Mitwirkung des Vororts weggewiesen werden. Diese Weg n sung soll unverzüglich erfolgen, es waͤre denn, daß vorrs n strafgerichtliche Verfolgung einzutreten haͤtte. Bei Arik war die Meinung der Kommission getheilt; die Mehrhit sc vor: „2. Die Untersuchung der einzelnen Falle steht ban Staͤnden, und sie veranstalten die Vollziehung des Att. ihrem Gebiete. Sie haben sich zu diesem Ende mit dem

rt in Einverständniß zu setzen. Die Minderheit von 36 men hingegen moͤchte ihn so fassen: „Die Staͤnde veransin Vollziehung des Art. 1, sey es, deß ü ihrer Kengtniß gelangt, obn

de angezeigt worden seyen.“ uch die Stimmen

1 4 HJ . K .

Madrid, 6. Aug. Der Español enthaͤlt Nachstehn uͤber die am Abend des 3. August hier stattgehabten Umm „Am 3ten um 7“ Uhr Abends bildeten sich auf der ö mayor mehrere Gruppen, welche die Constitution von ls leben ließen und sich dann nach der Kaserne der Nationale zu Fuß begaben, wo sie den wachthabenden Offizier tu ten, den General⸗-Marsch schlagen zu lassen, um die Bat der Rational-Garde zu versammeln. Der Offizier woll nicht gestatten, mußte aber endlich der Gewalt nachgehen Eivil“ und Militair-Behoͤrden ergriffen sogleich die nih Maßregeln, um die oͤffentliche Ruhe aufrecht zu * nige Infanterie-Bataillone stellten sich, von der Kava .. Garnlson und der Garde-AUrtillerie unterstüͤtzt, auf dem nn und eine Eskadron Kavallerie vor dem Wachtgebäͤmde Bald darauf verließen zwei Bataillone des ,, gin-Regentin“ ihre Kaserne und begaben sich, das eine 16 Konsulats Gebaͤude, das andere nach dem kleinen . ö. barda, wo sich ein Theil des dritten Bataillons der 6 Garde befand, die auf die Erklaͤrung des die Infanterie f sigenden Offiziers, daß er den Auftrag habe, den Lin n zen, sich zerstreute. Sie begab sich theils nach der . oder schloß sich an andere Bataillone an. Auch das 1 . zweite Bataillon ging freiwillig auseinander; das vierte u am spätesten, namlich um ein Uhr Morgens, zuruck, 6 befand sich zu Pferde an der Spitze dieses Vat: ) Der Marquis von Moncayo (Quesada) marschirte an, der eines Bataillons vom Regimente „Königin-Regentin u Plaza mayor, wo sich noch zwei Eskadronen Kavg 5 National-Garde und einiges Fußvolk befanden, Bei en kunft der Truppen erscholl der Ruf: „Es lebe die eg, und zugleich fielen mehrere Schuͤsse⸗ wodurch ein ain! wundet wurde. Hierauf zog sich die National-Garde . . die Wache der Kaserne wurde durch eine , ). ments „Koͤnigin-Regentin“ abgeloͤst. Auf ,, ). die Ruhe wiederhergestellt. Die von der Nationa J . ten Posten sind erst am Aten um 2 Uhr abgeloͤst word

zielt werden konnte. schlossen. .

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l . ; j Schilderunn ) Bekannt durch die vor kurzem erschien ene . el

Englischen Capitains Basil dall: „Schloß Haiunfel

in Rieder⸗Steyermark.“ ö

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echt in der Kaserne den Nattongl, Harde hat ein Bataillon 9h Regiments. oͤnigin⸗ Regentin“ besetzt. .

In der Hof⸗-Zeitung liest man über diese Ereignisse: Die Unruhestifter hatten geglaubt, die Buͤrger-Miliz werde [. Bewegung unterstuͤtzen, allein die große Mehrheit der Na— bal Garde blieb, obwohl sie die Waffen ergriffen hatte, stumm ; dem von den Aufruhrern erhobenen Geschrei. Nur einige ditidse Ausrufungen ließen sich in ihren Reihen hoͤren, und „„ beweist bloß, daß sich in der National⸗Garde noch Indivi⸗ en befinden, welche unwuͤrdig sind, die Uniform der Verthei— ir der Freiheit zu tragen. Die tapfere und loyale Haltung er Garnison hat die Ruhestoͤrer aus der Fassung gebracht. fsziere und Saldaten haben sich um das Vaterland verdient uicht. Der General Capitain, Marquis von Moncayo hatte t der ihm eigenen Ruhe und Entschiedenheit die noͤthigen haßregeln ergriffen, und indem er den Eifer der Soldaten, die gierig waren, die neuen Feinde Isabella's 11 und der wahren ucheit anzugreifen, zuͤgelte, beugte er dem Blutvergteßen vor. nier diesen ÜUmständen war es, um die friedlichen Burger zu schuͤtzen nothwendig, Madrid in Belagerungs Zustand zu er⸗ sren. Die Regierung Ihrer Majestät ist entschlossen, in den⸗ nigen Provinzen, wo, mit Ausnahme von Granada, durch sicht ⸗Vergessenheit der Behoͤrden die Ordnung gestoͤrt worden

durch alle ihr zu Gebot stehenden Huͤlfsmittel die Herrschaft 5 Gesktzes wiederherzustellen, und sie hofft, ohne die Verfol—

der Truppen des Prätendenten zu vernachlaͤssigen, mit ilfe aller guten Spanier, jene anderen Rebellen zu besiegen, die sich sEht scheuen, das Innere unseres ungluͤcklichen Landes zu zerreißen.“

Die verwittwete Koͤnigin hat nachstehende Proclamation die Spanische Nation erlassen:

„Sest dem Augenblicke, wo der Tod meines erhabenen Gemahls ich zwang Bie Zuͤgel der Regierung zu ergreifen, gab ich Beweise den Gefühlen, die mein Herz für diese großherzige Nation be⸗ lien, indem ich die Thränen von Tausenden von Familien trock⸗ ie, frühere Vorfälle der Vergessenheit übergab, und so eine uene a des Friedens und der Versöhnung verkündete. Kurze Zeit nach Tode mneines erhabenen Gemahls, reaglisirte ich, mit der Regent⸗ aft des Königreichs beauftragt, sofort meine wohlwollenden Absichten, hem ich mehrere nützliche Dekrete erließ. Sodann gründete ich die ohfahrt der Spanier dadurch auf sichere und dauernde Grund⸗ sen, daß ich die alten Fundamental⸗-Gesetze der Monarchie, welche ‚Rechte der Krone und die Freiheiten des Polkes festsetzen, wie—⸗ herstellte und die allgemeinen Cortes einberief, die stets das herste Bollwerk für diese geheiligten Gegenstände gewesen sind. Ich sfucte das Heiligthum der Gesetze unter den schwierigsten Umstän⸗ n, während eines Bürgerkrieges und unter den Verwüstungen einer schbaren Krankheit. Seit jenem Tage ist es mein fortwährendes sstchen gewesen, den Cortes solche Gesetze vorzulegen, welche die sohfihrt der Ration, nützliche Reformen und heilsame Verbesse— gen bezweckten. Meine Sorgfalt für das Wohl des Lau— s war so groß, daß ich ihm das ausgedehnteste Wahl-Sy— m berlieh, welches es jemals besessen hat, um den Cortes, Rebision der Fundamental⸗Gesetze auzuvertrauen und die Verei⸗ hung des Thrones und des Volkes um so inniger und unauflösli⸗ MJ machen. Aber in dem Augenblick, wo die Repräsentanten Kation sich anschicken, ihre Wünsche in den Cortes darzulegen, di Nation verlangt, daß von den Opfern, die sie, um den öffent⸗ hu Dienst zu sichern und die Beendigung des Bürgerkrieges zu hhleunigen, dargebracht, treue Rechenschaft abgelegt werde, wo die säirenden Cortes sich versammeln wollen, in diesem Augenblick cht eine anarchische Partei das Elend des Landes zu benutzen, um Willen der Nation zu beherrschen, sich, die Rechte anzumaßen, unr den gesetzlichen Repräsentanten gebühren und die Königliche jasestät zu beleidigen und die so zahlreichen und so neuen Wohl— slen, die sie empfangen, mit dein schwärzesten Undank belohnen. ßKönigin-Regentin und als Bormünderin meiner Tochter, der bung Isabella II., für deren legitime Rechte Tausende von Tapfern 6 Bun vergießen, beauftragt, über die Aufrechthaltung der Gesetze wachen, werde ich die Pflichten erfüllen, welche die Vertheidigung Prärogative der Krone, so wie die der Rechte und der Wohlfahrt r Ration mir auferlegen, und eben so wie ich mich beeilt habe,

durch die legitimen Organe des Landes ausgesprochenen Wünsche erfüllen, bin ich auch eutschlossen, nicht zu dulden, daß eine auf— hrerische Minorität, die in Wahrheit nur die Rebellen unterstützt,

Stimme der Ration usurpire, um sie zu unterdrücken und Königliche Majestät herabzuwürdigen. Um meine Entwürfe aus— führen, die nicht weniger die Freiheit als die Ehre der Krone in— essren, zähle ich auf den Beistand der Vorsehung, die niemals die bnarchen verläßt, wenn sie die Gesetze vertheidigen und sich dem hohle der Nation widmen; ich zähle auf die Lopalität einer groß— hzigen Nation, die sich niemals mit der Undankbarkeit und der snpörung verbinden kaun, auf die Armee, die mit ihrem Blute die tue gegen ihre Eide besiegelt, auf den heilsamen Einfluß der Die— der Kirche und der höchsten Klassen des Staates, auf die National de des Königreichs, die bei der Aufrechthaltung der Ordnung schr interessirt ist, auf ein seinen Sonverainen stets ergebenes f, endlich auf alle Spanier, die diesen Namen zu würdigen wis— . ihn in den Augen anderer Nationen nicht entehrt sehen len.

St. Ildephonso, den 2. August 1836.

Ich, die Königin⸗Regentin.“

Die Hof-Zeitung enthaͤlt folgende Dekrete:

. „In Folge der Unordnungen, die am Abend des zten in der Uptstadt der Monarchie stattfanden, wo die National-Garde, als ö Generalmarsch geschlagen wurde, fich versammelte und aufrühreri⸗ hes Geschrei ausstieß, und in Betracht, daß dieses Ereigniß seit ger Zeit vorbereitet worden ist, daß es mit den Unruhen, deren hhauplatz mehrere andere Städte gewesen, iUn Verbindung steht und hes sich nur dadurch erklären läßt, daß Individuen, deren Be— hn mit den Prinzipien der Ordnung und der öffentlichen Ruhe Widerspruche steht, sich in die Reihen der National-Garde ein— shichen haben, habe ich, nach Anhörung des Minister-Conseils, be— sesen: J. Die Rational-Garde von Madrid ist aufgelöst. 2. Sie in nach den Bestimmungen des Gesetzes vom 23. April 1838 und pöäteren Königlichen Dekrete neu organisirt werden. Sie haben h danach zu richten. St. Ildephonfo, den 5. August 1636.

; ; Ich, die Königin-Regentin.

An den Präsidenten des Mümister-Confeils.“ ö. „Da die öffentliche Ruhe gestört worden ist, so habe ich, e wuhörung des Minister⸗Rathes, beschlossen;: ) Die Stadt Ma⸗ n in Belagerungs⸗Zustand erklärt. Alle Behörden sind unter ĩ fehle der Militair-⸗Behörde gestellt. 2) Es wird eine Kommis⸗ d erngnnt, die, bis auf weiteren Befehl, alle des Aufruhrs oder frer Vergehen Angeklagte zu richten hat. St. Ildephonso, den 6 t 1836. Ich, die Königin-Kegentin.

ö Don J. Isturiʒ.“

nmittelbar nach Bekanntmachung des Dekrets, durch wel— ses Madrid in Belagerungs-Zustand erklärt wird, hat der Ci—

ö. buverneur eine Proclamation an die Einwohner erlassen, . sie auffordert, den Gesetzen zu gehorchen und sich der gigrung zu unterwerfen. . .

; ae m elben Tage erligß der , n, n e in dolge heel etrfts nen Tages-Befehl, der folgende Bestimmungen Mind u, Die Wachen und Militair-Patrouillen sollen alle enn, . die, ohne dazu ermächtigt zu seyn auf oͤffentlicher bn hrt affen tragen, verhaften und vor die Militair⸗Kommis⸗ . 2) Die Truppen sollen alle Menschenhaufen aus— nigen ö 3) Im Falle eines Aufstandes werden alle die—

fur schuldig erklart, die sich an dem Orte, wo die Un—

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ordnung statt hat, bestnden. 4) In dlesem Falle wird die Todesstrafe angewendet. Dasselbe Loos trifft Diejeni⸗ gen, welche ohne Befehl den Generalmarsch schlagen lassen.“

Briefe aus Sevilla vom 30. Juli melden, daß bei dem Eintreffen der Nachricht von der in Cadix stattgehabten Bewe— gung zu Gunsten der Constitution von 1812 sogleich der Gene— ralmarsch geschlagen und eine Junta ernannt worden sey, eine Adresse an die Koͤnigin entwerfen sollte. Mitglieder der Junta sind: der General-Capitain, der Militair- und der Civil— Gouverneur, der Alkalde Don Pedro Garcia, Don J. Sancha, der Graf v. Aquila, Don H. Silva, Befehlshaber einer Es— kadron der National⸗Garde, und mehrere Ober⸗-Offiziere des letzt— genannten Corps. Die Bewegung ist ohne die geringste Ruhe— stoͤrung vor sich gegangen.

us der Proclamation, welche die Militair-, Civil, rich terlichen und geistlichen Behoͤrden und die Provinzial-Deputa— tion von Saragossa unterm 1. August an die Aragoönesen erlas— sen haben, und die obenan von dem General-Capitain Evariste San Miguel unterzeichnet ist, ist, mit Weglassung der Phra— sen, worin die Herrlichkeit der neuen Bewegung gepriesen wird, Folgendes das Wesentlichste: „Aragonien hat sich unter der Ae— gide der Constitution von 1812 unabhaͤngig erklärt von der jetzigen Regierung, bis die Abgeordneten der Nation sich uͤber die Gesetze aussprechen werden, von denen sie regiert werden soll. Diese Bewegung ist von jeder Unordnung und Aus— schweifung rein geblieben. Ihr kennet die Gruͤnde, Ara— gonesen, die zu dieser feierlichen Manifestation gefuͤhrt ha— ben; Niemanben ist die unheilvolle Krisis unbekannt, in der sich die Nation befindet, hin und her geworfen von entgegen— gesetzten Bewegungen, der Tummelplatz der traurigsten Raͤnke, von den Aufruͤhrern bedroht und von Maͤnnern regiert, die entweder durch die Art und Weise, wie sie ans Ruder gelang— ten, oder wegen verschiedener Handlungen ihres fruͤheren Lebens der Gegenstand so gerechten und schrecklichen Mißtrauens sind. Die Nation hat keinen Kredit und keine Huͤlfsquellen. Die Raths-Versammlungen Ihrer Majestaͤt werden von Maͤnnern geleitet, die zu schlimmen Geruͤchten uͤber sich Anlaß geben und Unwillen und Entmuthigung erregen. Die Insurgenten durch— streifen das Land nach allen Richtungen; die Reihen unserer Tapferen lichten sich immer mehr; die Feinde der Freiheit neh⸗ men taglich einen kuͤhneren Ton an. Jeder hat das Vorgefuͤhl, daß der Ruin des Vaterlandes unvermeidlich ist. Soll man dabei gleichguͤltig bleiben und, die Haͤnde in den Schoß gelegt, den unheilvollen Augenblick abwarten, wo es der Anarchie und dem Feinde zum Opfer fallen wird? Nein, Aragonesen, die Bewegung war nothwendig, wir haben in der festen Ueberzeugung gehandelt, daß unsere Revolution unumgaͤnglich war. Indem wir uns aber unter den Schutz der Constitution von 1812 stellten, war unsere Absicht nicht, uns zu Gesetzgebern aufzuwerfen, denn wir erkannten aufs feierlichste an, daß die Deputirten der Nation allein das Recht haͤtten, diesen wichtigen Gegenstand zu ordnen. Wir bedurften ein Banner, und wir konnten kein glorreicheres wahlen, als die Constitution von 1812. Diese Constitution ist sehr verleumdet worden; wenn wir unter ihren Auspizien zwei— mal die Freiheit verloren, deren Symbol sie war, f. lag die Schuld nicht an dieser Constitution, sondern an uns; sie war groß, wir aber waren klein; sie zeigte uns den Weg der Frei— heit und der Civilisation, aber die Spanier zeigten sich ihrer nicht wuͤrdiger. Aragonesen! Laßt uns diesmal ihrer wuͤrdig seyn und nicht den Vorwurf rechtfertigen, daß wir die Freiheit nicht verdienten.“

Durch ein Koͤnigliches Dekret vom 3. August sind der Mar— quis von Miraflores zum Praͤsidenten und der Herzog von Gor zum VicePraͤsidenten der Proceres-Kammer fuͤr die nächste Ses⸗— sion ernannt worden.

Der Madrider Korrespondent der Allgemeinen Zeitung schreibt unterm 30. Juli uͤber die Ereignisse in Ma— laga: „Das Schicksal des Grafen Donadio erfullt mich mit Entsetzen. Dieser junge, bluͤhende, reiche und talentvolle Mann war noch im vorigen Herbste, als Praͤsident saͤmmtlicher Jun— ten von Andalusien, der Abgott seiner Landsleute; mit Kekheit sah ich ihn hier im vergangenen Winter seinen zahlreichen Fein— den, zu denen alle Freunde Mendizabal's gehoͤrten, gegenuͤber— treten; vor einem Monat vermaͤhlte er sich mit der Tochter des Grafen de las Navas, und waͤhlte sich den gefaͤhrlichen Posten in Malaga, und nun! wie Vielen steht dasselbe Schicksal bevor! Herr Isturiz soll auf die Nachricht von diesen Ereignissen alle Fassung verloren haben, und doch scheint mir gerade jetzt der Augenblick gekommen zu seyn, wo er seinen Beruf als Ret— ter des Landes erproben und irgend eine Entwickelung der graͤulichen Verwirrung, die auf Spanien lastet, herbeiführen koͤnnte. Diejenigen Leute, welche unter dem Vorgeben, die Frei— heit zu befördern, seit laͤngerer Zeit alle Werkzeuge der Aufloͤsung in Bewegung setzen, sind nun doch gezwungen, die Larve abzulegen und sich entweder laut fuͤr die Patrioten von Malaga zu erklaͤ— ren, oder sich mit den Gegnern der von diesen verkuͤndeten Frei— heit zu vereinigen. Man duͤrfte zwar, wenn man die Patrioten von Malaga nicht fuͤr ganz verruͤckt halten will, annehmen, daß sie nur ein Glied einer uͤber ganz Spanien verbreiteten Ver— schwoͤrung bilden, und in diesem Falle wuͤrde die Regierung, da ihr keine Militairgewalt zu Gebote steht, aufgeloͤst seyn; allein es widerstrebt doch meinem, in diesem Lande etwas verhaͤrteten Gefuͤhl, daß eine Sache, die von dem verrufensten Theile der Bevoͤlkerung Spaniens unternommen, mit Meuchelmord ange— fangen worden ist und angeblich unter dem Panier einer von allen Parteien mit Widerwillen betrachteten politischen Theorie ausgefochten werden soll, irgend einen Anklang selbst bei den bittersten Feinden der Regierung finden koͤnne. Noch jetzt dauern unter den verschiedenen Parteien die heftigsten Kaͤmpfe fort, um zu der Berechtigung zu gelangen, an der Entwerfung einer neuen Verfassung Antheil zu nehmen; Herr Mendizabal selbst, der freilich nur einer anarchischen Partei zur Fahne dient, hat unzählige Male erklaͤrt, er wolle eine gemäßigte, auf zwei Kam— mern begruͤndete Verfassung, und nun sollte man die Constitu— tion von 1812 als Rettungsmittel ausrufen, also den Thron der Koͤnigin umstuͤrzen? Wird Herr Arguelles, der bisher dieses feine Machwerk fur allein guͤltig und unfehlbar erklärte, den Muth finden, die Patrioten von Malaga fuͤr seines Gleichen anzuerkennen? Nein, diese Mordthaten von Malaga sind nichts Anderes als ein Mordversuch gegen das Land! Aber ein dritter Fall koͤnnte eintreten. Das Ministerium kann, falls an andern Orten ahnliche Graͤuel ausbrechen, sich gedrungen fuͤhlen, die Befugniß zu außerordentlichen Maßregeln in Anspruch zu neh— men; die Partei, welche unter Mendizabal's Firma ihm entge— genarbeitet, kann ihm diese verweigern und dadurch die Köoͤnigin, falls man noch Ruͤcksicht auf sie nimmt, zwingen, den entlassenen Ministern sich abermals auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Uebrigens steht zu erwarten, daß einige Englische Kriegsschiffe sich alsbald von Gibraltar nach Malaga begeben und durch ihr bloßes Erscheinen ein Ende des dort aufgefuͤhrten Drama's be—

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die

wirken werden. Aus einem sehr glaubwürdigen Briefe aus Malaga sehe ich so eben, daß das Volk nicht den mindesten An— theil an den dortigen Vorfaͤllen genommen hat. Nachschrift. Der Patriotg (ein Mendizabalistisches Blatt) von heute Abend . sagt: „In Malagg wurde nach einigen unangenehmen Auf tritten durch die National-Garde und Besatzung die Constitution von 1812 proklamirt; darauf herrschte die größte Ruhe. Die provisorische Junta berief sogleich alle Klassen der Einwohner, damit sie ihre wahren Repraͤsentanten wählen koͤnnten.“ Der National, ein Blatt gleicher Farbe, verschweigt die vorge— . Mordthaten und sucht die ubrigen Ereignisse zu recht— Die Englischen Blätter geben in Korrespondenzen aus Cadir vom 29. Juli solgenden Bericht uͤber die Vorfaͤlle in Malaga und Cadix: „Malaga gab die Losung zum Auf stande. Noch am 25. Juli herrschte daselbst die vollkommenste Ruhe, und Alles ging auf dem Platze der Alameda zu Ehren des heiligen Santiago, Schutzpatrons der Stadt, spazieren. Es mochte wohl 8 Uhr Abends seyn, und die Einwohner bega⸗ ben sich allmäͤlig nach Hause, als ploͤtzlich eine Laͤrmtrommel geschlagen wurde. Da eilte der tapfere San Just, der noch vom Unabhaͤngigkeitskriege her in gutem Andenken stand, an Ort und Stelle und machte den Tumultuanten Vorstellungen, die aber kein Gehoͤr fanden, weil er in Civilkleidung war. Das Militair rief sogar: „Gebt ihm Stockschlaͤge (darle le bälos).“ Er eilte darauf zu seiner Familie und zog sich Uniform an. Mittlerweile wurde Generalmarsch in allen Ge— genden der Stadt geschlagen. Der Constitutionsplatz fuͤllte sich mit bewaffneten Gardisten, alle in der aufgeregte⸗ sten Stimmung. Als der Militair-Gouverneur sich daselbst ein— stellte, rieth ihm ein Offizier, sich zuruͤckzuziehen, indem sein Leben in Gefahr schwebe; er soll aber ein Pistol auf ihn. abge— druckt haben. Die Offiziere draͤngten sich um den General San Just, um ihn wo moͤglich zu retten; allein der Haufe drohte ihnen mit dem Tode, wenn sie nicht aus dem Wege gingen. San Just erhielt einen Schuß ins Bein, worauf er stuͤrzte; doch hatte er noch Kraft genug, in die Wache zu krie— chen. Hier schleppten die Gardisten ihn heraus und machten auf dem Platze seinem Leben durch einen Hagel von Kugeln und zahllose Bgjonnetstiche ein Ende. Das Volk eilte hier— auf nach der Wohnung des Civil-Gouverneurs, Grafen del Donadio. Dieser war nicht zu Hause, sondern hatte sich in die Kaserne begeben, um etwa 260 Liniensoldaten, meist unerfahrene Rekruten, zum Beistand aufzufordern; al, lein diese weigerten sich, weil süie sich den Volkswuͤn— schen nicht widersetzen wollten. Nun bat er einen Sol— daten, ihm seine Kleider zu borgen, um ihm zum Entkom⸗ men zu verhelfen, da sich die National-Garde bereits vor den Kasernen versammelt hatte. Die Wuͤthenden besetzten den Ein— gang und zwangen das Militair, Mann fuͤr Mann vorbeizude— filiren; der Graf wurde erkannt, und einige Offiziere suchten ihn wo moͤglich zu retten. Er sprach zu dem Volke, erinnerte an seinen notorischen Liberalismus, versicherte, er habe nichts gegen die Nation unternehmen wollen und habe sich vielleicht durch den Rath einiger Kaufleute, die er namhaft machte, verleiten lassen. Wahrend er noch sprach, jagte das Volk die Offiziere weg und streckte ihn durch eine Menge von Schuͤssen nieder. Der Leichnam wurde mit Bajonnetstichen und Saͤbelhieben auf die schaͤndlichste Weise verstuͤmmelt. Das Volk zog hierauf nach den Haͤusern der bezeichneten Kaufleute, die sich aber wohlweis⸗ lich aus dem Staube gemacht hatten. Es wurde sogar dem Dampfboote „Manchester“ ein Bote entgegengesandt, weil sich am Vord desselben ein Kaufmann befand, dessen Kopf der Pöbel verlangte. Der Präsident der neuen Junta, D. J. A. Escalante, hatte die Vorsicht, die beiden Leichname sogleich begraben zu lassen. Noch in der Nacht um 3 Uhr wurde mit allen Glocken gelaͤutet, und am folgenden Tage war schon die Constitution proklamirt. Unterdessen herrschte in Malaga die groͤßte Bestuͤr— zung; die meisten Einwohner hielten sich zu Hause, und was sich auf den Straßen zeigte, wagte nicht zu keden. Es war 7 Uhr Morgens, als das Dampfboot „Manchester“ in den Ha⸗ fen einlief. Die Reisenden stiegen nicht aus, und aus Besorg— niß vor neuen Excessen fluͤchteten sich etwa 50 angesehene Per— sonen, worunter der Hafen-Capitain und der Commandeur der Artillerie, an Bord desselben. Uebrigens blieb die Ruhe an die— sem Tage ungestoͤrt. Um halb 16 Uhr Abends kehrte das Dampfboot mit etwa 50 fluͤchtigen Maltesern nach Gibraltar zu ruck und uͤberbrachte daselbst die Nachricht von den Vorfaͤllen in Malaga, worauf sie den Spanischen Militairposten mitge— theilt wurden. Der Civil-⸗ Gouverneur, Don Pedro Urqui— naona, erließ noch an demselben Tage eine Proelama« tion an die Einwohner, voll der schaäͤrfsten Aeußerungen gegen die zu Malaga veruͤbten Greuel, welche den liberalsten und wohlgesinntesten Männern das Leben gekostet haͤtten und worin die Ueberzeugung ausgesprochen war, daß die Stadt Ca— dix einem so traurigen Beispiele nicht folgen werde. Aber schon an demselben Tage, als das Dampfboot „Manchester“ vor Ca— dix erschien, namlich am 28. Juli, hatte die Bewegung daselbst begonnen. Zahlreiche Gruppen durchzogen die Straßen unter dem Rufe: „Es lebe die Constitution!“ und es herrschte allge— meine Verwirrung. An eben diesem Abende erließ der Mili— tair-Gouverneur, Don Bernardo Tacon, eine Proclamatisn an die National-Garde, aus deren aängstlichem Tone die Ohnmacht der Behoͤrden sich zur Genuͤge ergiebt; denn dieser hohe Beamte entschuldigt sich gegen seine Untergebenen wegen eines Befehls, daß die Gemeinen sich ohne Aufforderung ihrer Offiziere nicht versammeln sollten. um 4 Uhr Morgens wurde eine außerordentliche Beilage des „Diario mercantil“ ver— theilt, folgenden Inhalts: „„Es lebe die Constitution! Ewiger Preis sey der aufgeklärten Stadt Cadir, ihrer Na— tional-Garde und ihren Behoͤrden, die in der vollkommensten Ordnung, ohne alle Gewaltthaͤtigkeit, jenes Grundgesetz herge—⸗ stellt haben, welches unter dem Bombardement eines furchtbaren Feindes ins Leben gerufen wurde. Noch heute Morgen wird die Promulgation, zu welcher Alles bereit ist, stattfinden. Wi

werden eine Beschreibung dieser denkwuͤrdigen Ceremonie und

der Ereignisse des gestrigen Abends heute Nachmittag in einem Supplemente mittheilen.““ Dieses Supplement ist in Londor

nicht eingegangen; man erfuhr aber durch Privat-Nachrichten

daß auch der Civil- und der Militair-Gouverneur sich der Con- stitution angeschlossen hatten. Das Dampfschiff, welches von Cadix nach Sevilla zu gehen pflegt, wurde angehalten, um die Nachrichten nach letzterer Stadt zu bringen, wo eine ahnliche Revolution erwartet wurde, nach anderen Angaben bereits aus- gebrochen ist.

Das Journal de Franefort aͤußert sich in seinem neuesten Blatte folgendermaßen uͤber die letzten Ereignisse in Spanien: „Da haben wir die Anarchie! Da ist sie, wie wir es vorhergesagt, als wir von Zea auf Martinez, von diesem auf Toreno, und von Letzterem auf Mendizabal den Karren der Re=