1836 / 233 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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jenem Beschlusse gefuͤhrt haͤtten; es scheine ihm, daß die jetzige Lage der Dinge in ,. alle Geisteskraͤfte des edlen Lords in An⸗ spruch nehmen muͤsse. Lord Palmer ston erwiderte, ein Theil der Naä⸗ rional⸗Garde von Madrid habe die Constitution von 1812 zu proklami⸗ ren versucht, aber seinen Zweck nicht erreicht, worauf die Spanische Re⸗ gierung den Befehl ertheilt habe, die National⸗Garde zu reorganisiren, nachdem sie nominell fuͤr den Augenblick aufgeloͤst worden sey. Darauf wuͤnschte Sir G. Sinclair zu wissen, ob die Britische Hüuͤlfs-Legion dazu verwendet werden wurde, die Versuche zur Proklamirung der Constitution von 1812 zu unterdruͤcken oder diese Verfassung zu unterstuͤtzen. Lord Palmerston antwor— tete: „Die Britischen K Spanien sind eine Macht, die im Solde und unter den Bffehlen der Spanischen Regierung steht; es ist daher nicht meine Sache, zu sagen, wie sie werden verwendet werden.“ (Beifall.) Lord Stormont er— wähnie der Vorfaͤlle in Saragossa und verlangte Auskunft uͤber die Stellung der Britischen Marine-So daten unter den gegen— wärtigen Verhaͤltnissen. Lord Palmerst on; „Ein großer Dich— ter hat Soͤhmen ans Meer verlegt, und der edle Lord scheint ihm nach— ahmen zu wollen, indem er Saragossa in einen Seehafen verwandelt, Ich glaube aber nicht, daß die Britische Seemacht in den Fall kommen duͤrfte, zu Saragossa zu operiren.“ (Beifall und Ge— lächter. Lord Stormont: „Ich habe nicht uͤber das Ge⸗ schwader, sondern uͤber die am Bord desselben befindlichen uͤber— zähligen Marine⸗Truppen Auskunft verlangt; von Schiffen habe ich nichts gesagt, sondern von den Seesoldaten, die zu Lande gebraucht worden sind und die mit den Schiffen nichts zu thun haben.“ Lord Palmer ston: „Der edle Lord irrt sich sehr, wenn er glaubt, daß die Marine⸗Soldaten mit dem Geschwader nichts zu thun haben. Sie sind dem Geschwader zugetheilt und stehen unter den speziellen Befehlen Lord John Hay's. Der Zweck ihrer Anwesenheit in Spanien ist ein ganz, andrer, als nach Saragossa zu marschiren und dort an den politischen Angele— genheiten Theil zu nehmen und die Constitutisn von 1812 zu bekaͤmpfen oder zu vertheidigen.“ Mit dieser Antwort nicht zufrieden und mit der Bemerkung, daß man nicht bis Böhmen zu wandern, sondern bloß seine Augen auf Coruna und auf das Spanische Kuͤstenge— biet, an welchem das Britische Geschwader liege, zu richten brauche, wollte Herr Price eine bestimmtere Ertlaͤrung dar— über haben, ob die Britischen Marine-Soldaten zur Vertheidi— gung der Constitution von 1812 gebraucht werden wuͤrden oder nicht, und ob diese Britischen Truppen, im Solde der Briti— schen Regierung und unter den Befehlen eines Britischen See— Offiziers stehend, neutral bleiben oder auf die Constitutionnellen feuern wuͤrden. Lord Palmerston antwortete hierauf: „In je— dem Streit, der zwischen der Regierung der Koͤnigin und den Constitutionnellen entstehen mochte, wird die unter Lord Hay stehende Macht sicherlich neutral bleiben. Das Geschwa— der wird in Erfuͤllung der Bestimmungen des Quadrupel— Trakates verwendet; dieser bezieht sich auf den bestehenden Buͤr— gerkrieg zwischen der Königin und ihrer Partei einerseits und Don Carlos und der seinigen andrerseits, durchaus aber nicht auf innere Spaltungen, die zwischen denen, welche fuͤr die Ver— fassung von 1812 sind, und ihren Gegnern stattfinden mogen.“ Sir John Elley sagte, er hosse, es werde ihm eine Bemer— kung uͤber die Lage des General Evans gestattet werden, die er fur sehr bedenklich und schwierig ansehe. Wenn die Zeitungen recht berichteten, so sey an drei Bataillone Spanischer Truppen, die unter dem Befehl des General Evans standen, ein Befehl von Cordovg gekommen, die Britische Legion zu verlassen und zu Cordova's Heer nach Vittoria zuruͤckzukehren, welchem Befehl sie aber nicht gehorcht hatten. Nun habe je— doch der edle Lord gesagt, die Britische Legion stehe unter den Besehlen der Spansschen Regierung. Die Spanische Regierung habe es sar gut gefunden, Tordova zum Oberbefehlshaber zu ernennen, und dieser habe an 3 Bataillone, welche fruͤher von seinem Heere detaschirt worden, Befehl gegeben, wieder zu ihm zu stoßen; er (der Redner) wuͤnsche daher zu wissen, wie jene Insubordination zu erklaͤren sey, indem er gern verhindern mochte, daß General Evans in eine unerfreuliche Lage komme. Der Renner erhielt indeß hierauf keine Antwort, weil auf den Ruf: „Zur Tages-Ordnung!“ der Sprecher sich ins Mittel legte und bemerklich machte, daß dem Hause keine Frage uͤber die Spanischen Angelegenheiten vorliege. Nach Beendigung dieser Diskussion erhielt die Bill in Betreff der Abgaben von Pensionen die dritte Lesung; als aber die Frage gestellt wurde, ob sie passiren solle, beantragte Herr War— burton die Streichung der neulich von dem Hause auf den Antrag eines anderen Mitgliedes in die Bill eingeschalteten Klausel, wodurch die von der Königin Anna den Nachkommen des Herzogs von Marlborough ausgesetzte Pension von allen Abgaben befreit werden sollte. Herr Spring Rice widersetzt sich diessm Antrage zwar, jedoch nur aus individuellen Ansich— ten, nicht in seiner Eigenschaft als Minister. Der Antrag würde mit 36 gegen 34 Stimmen angenommen und somit der rüͤhere Beschluß des Hauses wieder aufgehoben. Hierauf wurde die dritte Lesung der Bill zur Emancipation der Juden bean— eragt und gegen ein abermaliges Amendement des Herrn Tre— vort, der sie eine Dechristianisirung des Hauses nannte und auf drei Monate aufgeschoben haben wollte, mit 44 gegen 13 Stimmen angenommen.

London, 16. Aug. Morgen soll im auswaͤrtigen Amte eln Kabinetsrath zur Entwerfung der Thron-Rede fuͤr die auf den Sonnabend festgesetzte Prorogation des Parlaments gehal— ten werden. Eine große Anzahl von Parlaments-Mitgliedern hat bereits London verlassen.

Der Prinz von Oldenburg, Neffe des Kaisers von Ruß— land, hat seine Abreise aus England bis zum nächsten Mittwoch verschoben, wo er sich nach Rotterdam eder Hamburg einschif— fen will.

Herr Parker ist an die Stelle des Herrn W. Ord, der seit laͤngerer Zeit krank ist, zu einen der Lords des Schatzamtes er— nannt worden.

Seit einiger Zeit hat iich das Geruͤcht verbreitet, Sir Francis Burdett wolle die Minister um ein Am: bei den Chil— tern Hundreds ersuchen (bekanntlich eine mit wenigen Shillin— gen besoldete Sinekure, zu welcher Parlaments-Mitglieder ihre Zuflucht nehmen, wenn sie sich fuͤr einen andern Parlamentsort wählen lassen wollen, weil Jeder, der ein Regieruͤngs-Amt an⸗— nimmt, sich einer neuen Wahl unterwerfen muß), und es werde sich Sir George Murray, ein Tory, an seiner Stelle um den Parlamentssitz fuͤr Westminster bewerben. Die Morning— Post wollte aber wissen, Lord J. Russell habe dem Sir F. Burdett sein Gesuch abgeschlagen. Diesem widerspricht nun der Courier aufs bestimmteste; Sir F. Burdett, sagt er, habe weder bei Lord Russell, noch bei dem Kanzler der Schatzkam— mer, welcher Letztere uͤbrigens allein die Chiltern Hundreds zu

Wunsch eine solche Stelle erhalten, und das Unterhaus hat auch gestern bereits ein neues Wahlausschreiben fuͤr jenen Ort erlassen. Ueber die gestern unter dem Vorsitz des Obersten Thompson gehaltene Versammlung der Radikalen enthalten der Courier und der Globe heute keine weitere Mittheilungen. Es scheint daher, daß die noch erwarteten bedeutenderen Parlaments⸗Mit⸗ glieder sich nicht mehr zu derselben eingefunden haben. Die Times, welche die Versammlung als ganz unbedeutend dar— stellt und behauptet, es hatten nur Handwerker ihre Rednerga— ben in derselben glaͤnzen lassen, begnuͤgt sich mit der Anzeige, daß saͤmmtliche Resoluͤtionen (s. das gestr. Bl. der St. 3.) ein—⸗ stimmig angenommen worden seyen. . .

Mit Hinsicht auf die Umtriebe der politischen Fluͤchtlinge in der Schweiz sagt der Globe: „Man kann nicht leugnen, daß solche Combinationen, wenn man sie in Verbindung mit der Koͤnigsmord-Monomonie betrachtet, die sich in der letzten Zeit in Frankreich gezeigt hat, hinreichend scheinen, um den Negie⸗ rungen, an deren Gränzen sie geschmiedet worden, Besorgnisse einzuflößen. Hier in England aber wurde man sich nicht viel darum kümmern, aus dem einfachen Grunde, weil in unserm Lande die oͤffentliche Aufregung ihren Schritt fortgeht, ohne den Staat umzustuͤrzen, und also von geheimen Komplotten und Ka— balen nicht viel zu fuͤrchten it.:

Es sind Zeitungen aus Lissabon bis zum 19ten und aus Gibraltar bis zum 3. August hier eingegangen. Letztere enthalten keine neuere Nachrichten aus Cadix, doch melden sie,

„Pluto“ ist aus St. Sebastian vom 19ten d. die Nachricht

daß der Militair⸗-Gouverneur, General Tacon, krank geworden ist, uns daß der zweite Befehlshaber interimistisch die Geschaͤfte desselben versieht. Diejenigen Gefangenen, deren Leben man in Algesiras und an allen Orten, wo die Constitution von 1812 proklamirt worden ist, nicht fuͤr gesichert hielt, sind nach Ceuta abgefuͤhrt worden. Die Lissaboner Blatter melden, daß die Wahlen in Estremadura guͤnstig fuͤr die Minister ausgefallen sind. „Der Parteikampf“, sagt die in Lissabon in Englischer Sprache erschei⸗ nende Zeitung, „zwischen den Ministeriellen und den Ultra-Liberalen brachte am vorlgen Montag eine unerwartete Krisis in den Wahlzimmern hervor, indem fast alle ministerielle Kandidaten erwählt wurden wodurch die Versammlung eine lobenswerthe Einigkeit an den Tag legte. Der Herzog von Terceira fungirte als Präsident. Wenn wir die Folgen erwaͤgen, welche die Ab⸗ weichung von dem Prinzip, das allein in Portugal die Regie— rung zu befestigen vermag, haben kann, so muͤssen wir in der That den Mitgliedern jener ausgezeichneten Versammlung dafuͤr danken, daß sie einstimmig einen Gegenstand erwogen haben, der ihre vereinigten Bestrebungen und ihre vereinigte Entscheidung verlangte, um auf eine solide und dauernde Basis gegruͤndet zu werden.“ Man nimmt an, daß die Minister eine sichere Majoritaͤt von 19 Stimmen in den Cortes haben werden, und hält dies fuͤr voͤllig hinreichend, um die Regierung mit Erfolg zu fuͤhren. Die Nachricht von der Bewegung in Madrid war in Lissabon bekannt, allein die dortigen Blaͤtter nehmen wenig Notiz davon. Sie enthalten auch nichts Neues aus Spanien. Por— tugal ist ruhig, Und die Königin und ihr Gemahl befinden sich, den Zeitungen zufolge, wohl. ( Der Globe meidet heute: „Durch das Königl. Schiff hier eingegangen, daß auch in Bilbao die Constitution von 1812 proklamirt worden ist, und daß man besorgte, St. Sebastian selbst werde diesem Beispiel folgen. In militairischer Beziehung war nichts Neues vorgefallen. Die Britische Legion befindet sich noch immer in sehr traurigen Umstaͤnden, so daß die besten Offiziere ihre Entlassung nehmen, und klagt nach wie vor uͤber den Mangel an Kleidungsstuͤcken und uͤber die Sold-Ruͤckstaͤnde, die sich jetzt auf 69, Mm Pfd. beliefen. Der „Glasgow“ sollte am 11. mit 250 Invaliden und 35 Offizieren, welche ihren Ab— schied genommen hatten, nach England abgehen. General Evans war in der Besserung, seine Gesundheit stellte sich aber nur sehr langsam wieder her, weil er durch Verdruß und Aerger sehr angegriffen war, und man glaubte, er werde sich noch einen Monat ruhig verhalten muͤssen.“ Der Courier fuͤgt die— sen Nachrichten hinzu: „Auch in Coruña wurde die Constitution von 1812 unter allgemeinem Freudenruf des Volks proklamirt. An der Spitze der Bewegung in Bilbao steht der dortige Gou— verneur, San Miguel, ein Bruder des General-Capitains von Aragonien. Einem Geruͤcht nach, ware diese Constitution auch in Santander proklamirt worden. In San Sebastian traf nean ebenfalls Anstalten dazu, sie wurden aber in Folge der Er— klaͤrung des General Evans, daß ihn eine solche Maaßregel noͤthigen wuͤrde, sich mit der Legion einzuschiffen und nach England zu— rüͤckzukehren, wieder eingestelst. General Evans kann nicht gegen die faktische Regierung der Koͤnigin fechten; eben so wenig aber wird er, wenn wir uns nicht sehr irren, die Waffen gegen die Einfuͤhrung einer vom Volke verlangten freien Verfassung füuͤhren. Aus Catalonien vernehmen wir, daß in dieser schoͤnen Provinz noch vollkommene Ruhe herrscht. Mina hat sich durch seinen Einfluß das unbegränzte Vertrauen des Volks gesichert, und er allein, der als ein Revolutions-Chef verschrieen ist, vermag jetzt, mitten unter rvevolutionairen Bewe— gungen und Aufständen, in dem Distrikt, wo er das Kommando hat Frieden und Ruhe und Gehorsam gegen die Gesetze auf— recht zu erhalten.“ Bie neue Zoll-Bill ist schon in Kraft getreten. Heute war an der hiesigen Börse Abrechnung in fremden Fonds, und obgleich die Spanischen Papiere seit dem letzten Abrechnungstage um volle 8 pCt. gefallen waren, so zeigte sich doch kein sehr betraͤchtlicher Ausfall.

e,, Bruͤssel, 13. Aug. Unsere Truppen, die bereits das La— ger von Beverloo verlassen sollten, werden vorlaͤufig noch dort bleiben, da Se. Majestaͤt der Konig von Neapel, so wie der Prinz von Salerno und der Herzog von Orleans hier erwar— tet werden und demnächst auch einige militairische Festlichkeiten stattfinden sollen.

R entf n d.

Nuͤrnberg, 16. Aug. Se. Durchl. der Staats-Minister des Innern, Fuͤrst von Hettingen-Wallerstein, ist gestern von Muͤnchen hier eingetroffen, um Se. Majestät den Konig, Allerhoͤchstdessen Ankunft diesen Abend erwartet wird, zu em— pfangen. „Wir haben seit einigen Monaten unterlassen“, sagt der Nürnberger Korrespondent, „die Schwankungen in dem Course der Actien der Ludwigs-Eisenbahn, welche von 280 bis 309 stattfanden, mitzutheilen. Nachdem nun aber ein neuer Aufschwung derselben erfolgt ist, so bemerken wir, daß gestern ein nicht unbedeutender Posten à 540 abgeschlossen wurde. Bei der fortwachsenden Frequenz, welche sich in der letzten Woche auf

vergeben habe, ein solches Gesuch eingereicht. Dagegen hat Sir Charles Greville, das Mitglied suͤr Warwick, auf seinen

mehr als 11,900 Personen erhob, und der zu erwartenden ersten

stellen werde.“ Frankfurt a. M., 18. Aug.

9 e t rei ch Prag, 17. Aug. Prag ist nachstehendes Programm hier ausgegeben wo

„Am ersten September 1836 geruhen Ihre K. K.) Allerhöchstihre Einfahrt in die Königliche Hauvbistadt Prag

Postmeister als Führer des Zuges dann 42 blasende hierauf 8 Postmeister, alle zu Pferde; Stände, zu Pfe

K. K. Majestäten in einem sechsspännigen Leibwagen. Hi reiten der K. K Hof-Equipagen-Inspektor und zwei P Dem K. K. Leibwagen folgen sechsspännige Hofwagen mit Ihrer K. K. Majestäten. Schluß.“

die Zel

den Kleinseitner Steig und den Wälschen Platz

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durch die V

Straßen und Plätze sind mit der paradirenden Garnison, formirten Bürger⸗Corps aus den Zünften besetzt; auch i

K. K. Leibwagen reiten.

Male. Ihre K. K. Majestäten fahren bis zum Vorhofe Adalberts-Kapelle, wo Allerhöchstdieselben von den bereits

bernium, dem Stadt-Magistrate und der Universität von wartet werden.

hert sich dem Leibwagen und bewillkommt Ihre K. K.

einer Böhmischen Anrede. Se. Maj. antworten in Deutscher

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Majestät aus dem Wagen, und begeben sich unter Vortre

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dann der Geheimen Raths- und Kammerherrn-Würde.“

„Hinter der mittleren eisernen Gitterthür, welche nannten Kapelle führt, erwarten die Pfarrer der vier Pfarrkirchen von Prag (nämlich die Pfarrer

mit, einem auf vier Stangen ruhenden Traghimmel Ihre K jestäten. Allerhöchst Sid treten unter denselben und setzen

Kapelle fort. Der Fürst-Erzbischof von Prag im Ve sperma

geben von dem Fürst⸗Erzbischefe von Olmütz, den Bischöfen meritz, Königgrätz, Bubweis und Brünn, dem Prager Dom

(worunter zwei K. K. Hofkaplane) erwartet an Eingange pelle die Ann he ung Ihrer K. K. Majest iten. Seine

die Kaiserin aber. von Höchst Ihrem Oherst-Hofmeister gefüh

rede, welche Seine Majestät in derselben Sprache zu beantworten Ihre Majestäten Lnieen sodann auf zwei vor Allerhöchstdense dem Hof-Ceremoniar auf einen Teppich hingelegte weiche Po der und küssen das von weiland Kaiser Karl JV. der Prage

reicht.“

Majestät und den Damen vom Dienste begleitet, unter Neb

Domkirche. Der sämmiliche Klerus, der Adel und alle

Überdeckten Knieschemel begeben. Hinter diesem Knieschem

Traghimmel bleibt an den in das Presbyterium führenden urück. Die auwesenden Durchlauchtigsten Familienglieder Sich zu den für Höchstsie hinter Ihren Majestäten auf der lienseile vorgerichteten Knieschemeln, welche jo wie die dabei chen Armlehnstühle, mit rothem goldverbrämten Sammet ü

men Platz in den für sie bestimmten, mit Teppich überzogenen Kni eben so, insoweit es der Raum geslattet, die Hofchatgen, Toi

Übrige Hofstaat, die Stände und die anderen Anwesenden

bleiben theils im Presbyterinm, theils in dem Hinterraume de stehen. Der Klerus begiebt sich voraus auf die Episie seitzs Garden der Begleitung stellen sich zu beiden Seiten der Illlerhich

und Höchsten Herrschaften auf.“ „Während des Zuges Ihrer

j Majestäten von de chenthür gegen den Hechastar

erschallen von dem Ch

mitt angelum ete. unter Begleitung der Instrumental abgesungen. Bei Beendigung dieser Antsphone

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Wachsfackeln zu dem beim Tedeum gewöhnlichen Dienste, der Ambresianische Lobgesang beendigt ist, ertheilt der Fürst schof den Segen.“

kenschall zu der in den Oratorium-⸗-Gang hinauffährenden gleitet. Bei dem Austritie aus der Kirche werden Allerhöch

Jahrdividende, welche Anfangs Dezember bezahlt wird, ist es

ben von dem Fürst-Erzbischof nochmals eingesegnet. Der

nicht unwahrscheinlich, daß sich bis dahin der Cours auf

9 Se. Exxrellenz der g Preußische JustizzMinister Herr von Kamptz ist hier eingetn

0

Der Zug erhöht sich vom Invalidenhause in folgender Drdnunz Ein Detaschement Kavallerie; die bürgerliche Kavallerie.

Obersthof- und Erbland⸗Postmeister Fürst von Paar in einem spännigen Reisewagen; der Hofreise-Post-Direktor zu Pferde: intern bosm

Ein Kapallerie-Detaschement mach

„Dieser Zug nimmt den Weg vom Invalidenhause durch a linen-Thal, die Schillings-Gasse, über den Kapuziner Pla ͤ Zeltner-Gasse, über den großen und kleinen Altstädter Steh die Fesuiten-Gasse, über die Brücke, durch die Brücken Gass

Gasse in das Königliche Schloß auf dem Hradschin. Alle

die Geistlichket, die studirende Jugend und die Juden-Gemeind' gestellt. An der Thor-Brücke erwartet der Platz-Oberst Ihre!) stäten; am Ende des Stadt-Thores der Festungs-Kommiändan der Stadt-Hauptmann, welche Beide von dort an, und zwar En zur rechten, Letzterer zur linken Seite etwas rückwärts nehm Im ersten Schloßhofe nächst der z wache findet sich die Generalität ein, sieht daselbst den Zug, h sich, sobald derselbe vorüber ist, in die Allerhöchsten Vergenäch; auf und macht dert, wenn Ihre Majestäten Sich in die Appartements begeben, bei Allerhöchstderen Vorbeigehen die tung. Beim Einfahren in die Stadt wird mit allen Glocken tet, und werden die Kanonen zum ersten Male gelöst bei h kunft im Königlichen Schlosse geschieht das Nämliche zum

Prag angekommenen Durchlauchtigsten Familiengliedern, den He gen und dem sonstigen männlichen Hofstaate (in der Staats⸗sn die Toisonisten und Großkreuze ohne Kollane), dann von den? landes-Offizieren, Erbämtern und übrigen Ständen, dem Lang

„Der Oherst-Burggraf, in Begleitung der übrigen Oberstlamt siziere, des Gubernial-Vice-Präsidenten und der Gubernial-Rätht Maj. 1

steigen hierauf mit Ihrer Maj. der Kaiserin unter Beihülfe des QOberst-Stallmeisters und des Oberst-Hofmeisters Ihrer Kassen

Begleitung der Auwesenden zwischen der zu beiden Seiten auß ten Trabanten-Leibgarde zur St. Adalberts-Kapelle. Der Adel achtet hierbei bloß den Unterschied der Toisonisten- und Grofsn

Theinkirche, bei St. Heinrich, bei St. Niklas und bei St. St

sechs Arzieren und sechs Ungarischen Leib Garden, welche sich h; beiden Seiten anschließen, begleitet, den Weg bis zum Eingnnh

der Infel auf dem Haupte und dem Bischefsstabe in der Hand, den infulirten Prälaten und dem zur Assistenz bestimmten K

bleiben an diesem Eingange unter dem Traghimmel stehen; Ihr

Sich zur Linken Seiner Majestät, einen Schritt rückwärts. Der st Erzbischof von Prag hält nunmehr eine lateinische Bewillkommmn

politan-Kirche geschenkte Kreuz, welches der Fürst-Erzbischeft

„Hierauf erheben Sich Ihre Majestcten und gehen unte Traghimmel, zunächst von den Durchlauchtigsten Familienglih den Oberst-Hofämtern, den Leibgarde-Hauptlenten, dem Genern jutanten, dem Oberst-Hofmeister und der Oberst-Hefmeisterin]

tung der oben erwähnten Arzieren- und Ungarischen Leibgarden

welche im Zuge zur St. Lidalberts Kapelle vortraten, verfügth voraus in die Kirche. An der Kirchthüre links werden Ihre Mat von dem Fürst⸗Erzbischofe ven Prag mit dem durch den Hof-Cerem überreichten Weihwedel eingesegnet, worauf Allerhöchstdieselben zu dem im Presbpterium gegen den Hochaltar gestellten, mit Ge

zwei ebenfalls mit. Goldstoff überzogene Armlehnsessel übe Haupte Ihrer Majestäten schwebt ein goldstoffner Thronhimmel.

sind. Die Obersthofmeisterin Ihrer Mazjestät der Kaiserin abtl die übrigen im allerhöchsten und höchsten Dienste befindlichen Damen

Großkreuze, Oberst-Landes-Offiziere und Geheimen Räthe;

fangs Trompeten und Pauken; dann wird die Anuttphone:

verrichtet Fürst-Erzbischof die Gebete pro recipiende rege etc, veifügh s dann zum Hochaltar und stimmt den Ambrosianischen Lobgesang wobei zum drittenmale die Kanonen gelöst und die Glocken geli werden. Sechs Edelknaben erscheinen am Hochaltar mit bren hen

Bp Y a E * h b Sich X ö 82 auf die n „Ihre Majestäten erheben Sich und werden auf , . on e . Art, wie der Zug in die Kirche ging, unter Trompeten⸗ ne àèEG General-⸗Capitain von Granada, General Baños, hat Stieg.

Ueber den bevorstehenden rent chen Einzug Ihrer Majestaͤten des Kaisers und der Kaisen

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Prager Universität ihre tiefste Verehrung.

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Ceremoniel durch den Kammerherrn vom Dienste.

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fen s berst-Bwurggrafen vorgestellt werden.“

de regierende r 2. sechenland nebst ihrem Gefolge finden sich jeden Morgen an

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Markt, sehr stille.

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zurück der Hofstaat und die Stände aber wie auch das der Magistrat und die Universität von Prag begleiten äten über die Stiege durch das Oratorium, über den soßgang (in welchem die früher vor der St. Adalberts-Kapelle

llt gewesenen Trabanten- Leibgarden paradiren) in das von ieren und Unggrischen Leibgarde besetzte Alllerhöchste Appar⸗ wo Allerhöchst Sie Sich in die inneren Gemächer zurückzie— hiermit sind die Empfangs Feierlichkeiten beendigt,“

f. Fald darauf geruhen Se. Majestät der Kaiser die ständische puisalion von Mähren und Schlesien in einer Privat-Audienz zu

fangen, hierauf dim Oberst⸗Burggrafen zu gestatten, in einer dienz die Oberstlandes⸗Offiziere und dann in seiner Eigen Eeals Gubernial-Präsident des Gubernium vorzustellen, wor— der Prager Magistrgt gleichfalls in einer Privat-Audienz durch Stellvertreter des Oberst-Kanzlers vorgestellt wird. Auf eben

e Art und i in Gegenwart sowohl des Oberst-Burggrafen, als

kanzlers-Stellvertreter, bezeigt sodann Sr. Majesiät Rach diesen Andien—

werden die obenerwähnten Gremien in der nämlichen Reihe— ar Audienz bei, Ihrer Majestät der Kaiserin vorgelassen So⸗ bei Sr. Majestät dem Kaiser, als auch bei Ihrer Kaiserlichen estẽlt geschieht die Anmeldung zu diesen Audienzen ohne beson⸗ i Am Tage

der Allerhöchsten Ankunft geruhen Ihre K.K. Majestäten im egelzimmer die Aufwartung der appartementsmäßigen Damen zu

des Ober

fangen, welche in Faltenkleidern erscheinen und von der Gemah—

Franzensbrunn, 16. Aug. Die jetzt hier anwe— onigin von Bayern und der Koͤnig Otto von

Quellen ein, um da den Brunnen zu trinken, wo sie mit

onderer Huld und Gnade mit Jedem ihnen Vorgestellten sich

terhalten. Der ü s Koni egt durch sein eigenthuͤmliches Kostuͤm allgemeines Aufsehen.

Der Griechische Oberst und Adjutant des Koͤnigs

vergangenen Sonnabend Abend war den hohen Herrschaften Ehren der Franzensbrunnen und die daneben befindliche

sohade erleuchtet, was einen sehr guten Effekt machte. Den— hen Abend beehrten Hoͤchstdieselben die Räéunion eine hier

Sonnabend stattfindende Tanz-Gesellschaft mit ihrer Ge—

wart, und heute findet eine Fahrt nach Alexanderbad statt. m Vernehmen nach, werden Höchstdieselben schon kuͤnftigen nntag von hier abreisen, da sie zur Feier des b jaͤhrigen Ge⸗ tstages Sr. Maj. des Koͤnigs von Bayern in Munchen

utreffen, vorher aber an der Saͤchsischen Graͤnze noch eine

ammenkunft mit Ihrer Maj. der Königin von Sachsen und rer Königl. Hoheit der Prinzessin Johann von Sachsen zu hen gedenken.

Pesth, 10. August. Die Cholera verbreitet sich in Ungarn er nehr und nimmt hier und da einen mehr oder weniger

tigen Charakter an; doch trat sie bei weitem noch nirgends so furchtbarer Gestalt, wie im Jahre 1831 auf, wo sie an nchen Orten den fuͤnften Theil der Bevoͤlkerung hinwegraffte. er in Pesth grassirt sie schon seit beinahe vier Monaten, und H im Ganzen etwa 4 bis 500 Opfer mitgenommen haben,

bei einer Bevölkerung von mehr als 85,096 eine sehr mäßige

zu nennen ist.

er berühmte Professor Brera bestaͤtigt in einem Schrei— an den Redacteur der Kopenhagener Berlingischen Zeitung,

chiater Schoͤnberg, die wichtige Entdeckung, daß das Mineral— sser in Recoara den Stein aufloͤse.

Wenn der Kranke es Zeit lang getrunken hat, so befreit es ihn von seinem Lei—

„ohne daß er genöͤthigt ist, seine Zuflucht zur schmerzhaften „oft gefährlichen Operation zu nehmen. Ein ö jähriger Ty—

D

Iist erst neulich durch dieses Mineralwasser von seinem Ue— gänsich befreiet. Professor Brera hat diese merkwürdige ilung in einer eigenen Abhandlung beschrieben. Recoara ist Stiödtchen in der Lombardei in der Provinz Vicenza, nur e Meilen von der Stadt dieses Namens an der Quelle Flussee Agno, mit einem paar Tausend Einwohnern. Der

tige Sauerbrunnen ist schon lange bekannt und wird zahlreich ucht. Man sprach schon langer von seinen wohlthaͤtigen Wir—

gen gegen Steinschmerzen; daß er die Krankheit heile, ist jetz zur Sprache gekommen.

Im Handel ist es hier gegenwartig, wie immer kurz vor Wolle liegt noch immer viel gelagert dem Platze, findet aber wenig Begehr. Man hofft jedoch,

F sie sich am Markt, der am 22sten d. beginnt, wieder preis— idiger zeigen werde.

Die Dampfschifffahrt nimmt taͤglich mehr Aufschwung und binnt an Bedeutendheit. Besonders wird die Strecke von en und Preßburg nach Pesth stark befahren, und ist auch die Gesellschaft am eintraͤglichsten, da hier die ausschließende rsonen Frequenz den Ausschlag giebt. Von Pesth nach Sem— und Drenkowa gehen jetzt wechselweise zwei Dampfbste: der rin“ und der „Franz i.“, letzteres ist jetzt auch mit Segeln sehen worden. Die Ruͤckfracht dieser Buͤte besteht meistens s Maxedonischer Baumwolle, die in großer Quantität hier nsito ins Ausland geht.

Leider nehmen in Ungarn die Feuersbrünste noch immer rhand, und es leidet keinen Zweifel, daß viele derselben ein rk der Bosheit sind. So eben eingegangenen Nachrichten ö Szegedin zufolge, ist auch ein Theil dieser großen Stadt st „00 Einwohnern) ein Raub der Flammen geworden.

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Rom, 30. Juli. (Allg. Zeit) Wie man vernimmt, hat Papst den Kardinal Odescalchi ersucht, dem Vikariat noch ange vorzustehen, bis ihm ein Nachfolger ernannt sei. Der rdingl hat sich auch dazu verstanden, soll aber fest entschlossen

Fahicht mehr lange im Amte zu bleiben, da seine gesch wachte

unheit ihn verhindert, diesen fuͤr Rom so wichtigen Posten , verwalten. Der. geistreiche Kardinal Nivarolg, ö. ais Direktor bei dem Wiedergusbau der durch das Erd—

zerstörten Kirche Madonna degli Angeli bei Assisi die Auf—

ät ihtʒ hatte sich eben hinbegeben, als eine lebensgefaͤhrliche

anheit ihn überfiel, und man jeden Augenblick die Trauerpost

„nem Hinscheiden befuͤrchtete. Doch ist er nach den neue— achrichten so weit wieder hergestellt, daß man seine Ruͤck—

hach Rom in wenigen Tagen erwartet. Neuerdings

es wieder sehr ernstlich in Vorschlag gekommen sein, eine

n er Zinsen aller Staatspapiere vorzunehmen, um auch se Art unsere Finanzen zu erleichtern.

9 Spanien.

eadr id, 7. August. Das gegen die vier Oppositions—

n erlassene Verbot ist zuruͤckhenommen worden und der aner“ daher schon wieder erschienen.

dt Malaga aufgefordert, sich der Reglerung der Koͤnigin agen zu unterwerfen, widrigenfalls er sie mit den

er se⸗ t . seinem Befehl stehenden Truppen angreifen werde. Als

6 * Antwort hierauf wurden 3000 Mann aus Malaga abgesandt, um einen Angriff auf Granada zu machen, wenn diese Stadt dasselbe Verfahren befolgt, wie im vorigen Jahre.

Der General⸗-Capitain von Aragonien, Evaristo San Mi— guel, scheint der Centralpunkt geworden zu seyn, von welchem aus den noͤrdlichen Provinzen Spaniens der Impuls zur In— surrection gegeben wird. Er hat am 4. August an die Nord- und an die Central-Armee folgende Proclamation erlassen:

„Kameraden! Ihr wißt ohne Zweifel, daß Saragossa, sich von der Regierung unabhängig erklärend, die constitutionnelle Fahne von 1812 erhoben hat, bis die Depulirten der Ration über die Gesetze, welche uns beherrschen sollen, entschieden haben werden. Die Consti⸗ tution ist zu Saragossa unter allgemeinem und enthusiastischem Ju— bel ausgerufen worden, und ohne daß irgend eine Unordnung oder ein Erceß den Glanz eines der glorreichsten Tage dieser durch ihren Muth und ihre Hingebung berühmten Stadt befleckt hätten. An der Spitze der Volks-Bewegung standen die Depositaire der Civil- und Militair⸗Gewalt, und die Namen derjenigen Individuen, welche sich am meisten durch ihren Rang und ihren Einfluß auszeichnen, standen unter den Manifesten, welche an Ihre Mej. und an das Volk von Arago— nien erlassen worden sind. Die Provinzial-Deputation, der Präsi— dent des hächsten Justizhofes, die Chefs der Garnison und der Na— fional-Barde, die oberste kirchliche Behörde, mit einem Worte alle öffentliche Autoritäten haben diesen glorreichen Akt durch ihre Un— terschrift sanctionirt. Dieser Akt ist auf die feierlichste, übereinstim— mendste, großartigste und der Nation würdigste Weise vorgenommen worden. Brave Soldaten! Euer Patriotismus und Eure ÄAnsichten sind mir wohl bekannt! Ihr habt Eure Anhänglichkeit an das Fun⸗ damental-Gesetz, welches wir wieder in das Leben gerufen haben, wohl bewahrt und mit warmer Theilnahme die Kunde von den Exrcignissen zu Saragossa vernommen. Ihr brennt vor Begierde, wieder unter der edlen Fahne der Constitution zu fechten. Kameraden! Auch ich habe in Euren Reihen wider die Feinde des Vaterlandes gefochten Und mit Euch mein Blut für jene erhabene Sache vergossen. Welche Einwirkung denn auch immer die Ereignisse von Saragossa auf Euch haben mögen, vergeßt nicht, Kameraden, daß Ihr Soldaten seyd, welche den Fein— den der Freiheit gegenüberstehen. Bewahret deshalb Eure im Feld— lager so Ünerläßliche Disciplin. Patriotische Krieger! Lange lebe unsere Freiheit! Lange lebe die Nation und ihre Vertheidiger! Ih— nen wird Spanien sein Heil und seinen Frieden zu verdanken haben! Saragossa. M. August 1836. Evaristo San Mignel“

In Bezug auf die Graͤuelscenen in Malaga aͤußerte vor einigen Tagen der Espaß ol; „We hat man ssolche Schand— thaten erlebt? Man hat oft schon den aufgereizten Poöͤbel, gleich wilden Thieren, sich im Blute waͤlzen sehen; wo aber erlebte man es, daß Bürger aus den hoͤheren Klassen mit ruhiger Ueberlegung, mit kaltem Blute den sie schuͤtzenden Beamten in Ausuͤbung seiner Pflicht niederschießen? einen erprobten Gene— ral, der durch zwei noch offene, vom Schlachtfelde mitgebrachte Wunden bewies, daß er sich fuͤr die Sache der Koͤnigin geschla— gen? wo hat man es erlebt, daß Offiziere und Soldaten einen muthvollen Mann (den Grafen Donadio), der sie zur Erfuͤllung ihrer Pflicht auffordert, nicht nur schaͤndlich verlassen, sondern ihn den Kugeln der Meuchelmoͤrder bloßstellen? Solche Thaten sind eine Beleidigung der Nation, und die Regierung kann und muß, falls sie ihre Stellung begreift, die Nation raͤchen. Jenes Ereigniß, so schauervoll es ist, muß fuͤr die Regierung ein Ge— winn werden.“ .

Der Englische Courier giebt folgenden kurzen Abriß der Spanischen Constitution von 1812: „Die Basis dieser Con— stitution bildet die Erklaͤrung, daß Spanien dem Volke gehoͤre und nicht das Erbtheil irgend einer Familie sey. Die Deputir— ten werden auf indirekte Weise, aber durch eine Art allgemeiner Abstimmung gewahlt, indem zuerst alle Buͤrger in ihren Distrik— ten eine Anzahl Wähler, und diese wiederum andere Waͤhler ernennen, welche sich in der Hauptstadt der Provinz zur Wahl der Deputirten zu den Cortes versammeln. Die Cortes treten in jedem Jahre am J. Marz zusammen, ohne durch ein Koͤnigl. Dekret einberufen zu werden. Jede Session waͤhrt drei Mo— nate und kann, wenn zwei Drittheile der Deputirten darin üͤbereinstimmen, um einen Monat verlängert werden. Die Dauer der Cortes ist auf zwei Jahre festgesetzt. Bei Eroͤffnung der Cortes erscheint der Souverain ohne Leibwache. Kein De— putirter darf ein Geschenk, eine Ehrenstelle oder Pension von dem Koͤnige annehmen. Der König darf ohne Zuzie— hung des Staatsrathes zu keinem Gesetze seine Zustimmung verweigern, noch den Krieg erklaren, oder Frieden und Ver— trage schließen. Entsteht eine Vakanz im Staatsrathe, so schla— gen die Cortes drei Namen vor, von denen Einer für die erle— digte Stelle gewaͤhlt werden muß. Die Cortes bestehen nur aus einer Kammer, und diese Bestimmung ist sehr getadelt worden, weil ein solches System der Erwägung legislativer Maßregeln unguͤnstig zu seyn scheint; doch enthalt die Constitu— tion auch eine andere Bestimmung, durch welche jeder mangel— haften Erwägung vorgebeugt werden soll. Der Koͤnig kann namlich seine Zustimmung nicht durch ein bloßes Veto verweigern, sondern muß seine Gruͤnde dafuͤr angeben. Geschieht dies nicht innerhalb dreißig Tagen, so wird das Still— schweigen als Zustimmung angesehen. Eine vom Koͤnige ver— worfene Maßregel kann in der nächsten Session wieder einge— bracht und, wenn sie dann wieder verworfen wird, in der fol— genden Session zum drittenmale vorgelegt werden, worauf sie dann, wenn sie in den Cortes angenommen wird, ohne der Koͤ— niglichen Zustimmung zu beduͤrfen, Gesetzeskraft erhält. Da alle zwei Jahre eine neue Wahl stattfindet, so folgt daraus, daß eine Maßregel, die auf solche Weise dreimal angenommen wird, die Zustimmung von zwei verschiedenen Cortes erhält. Wir haben das Original-Dokument nicht vor uns, aber wir glauben, es enthaͤlt auch eine Bestimmung, welche nach Ablauf einer gewissen Periode von etwa sieben oder zehn Jahren die Revidirung und Verbesserung der Constitution fest— setzt, und wenn wir uns nicht täuschen, so fanden in den Jahren 1820 1823 heftige Debatten daruͤber statt, ob der seit Abschaffung der Constitution abgelaufene Zeitraum mit zu jener Periode gerechnet werden solle oder nicht. Die Constitutionnellen jener Zeit waren geneigt, Aenderungen in der Constitution zu machen, aber sie erklärten sich gegen die von Ludwig XVIII. dringend empfohlene Einfuhrung von zwei Kam— mern, indem sie dieselbe für unnoͤthig und weniger wirksam als das bestehende System hielten, hauptsächlich jedoch, weil sie von einem fremden Fuͤrsten sich nichts wollten vorschreiben las— sen. Die Constitution erkannte Ferdinand VII. als rechtmaͤßi— gen Koͤnig an. Bei seinem Tode sollten seine legitimen männlichen oder weiblichen Nachkommen und in Erman— gelung derselben seine Bruͤder und Oheime und deren legitime Nachkommen, ohne Ruͤcksicht des Geschlechts, ihm auf dem Thron folgen. Der Artikel 351 setzt fest, daß es nur in den Hafen und an den Gräͤnzen Zollhäuser geben soll. Es ist dies dasselbe Prinzip, das den jetzigen Kampf in den Baskischen Pro— vinzen zunaͤchst veranlaßt hat. Der Artikel 355 erklart, daß die anerkannte oͤffentliche Schuld einen der ersten Gegenstaͤnde der Berathung in den Cortes bilden soll, die Alles aufzubieten ha— ben, um die Tilgung der Schuld und die puͤnktliche Zahlung

der Zinsen in den festgesetzten Terminen zu bewirken. Jeder Spanier, der das 2l ste ö erreicht hat und lesen und schrei⸗ ben kann, darf bei den Wahlen mitstimmen.“

Eben dieses Blatt enthält folgendes Schreiben aus San Sebastian vom 10. August: „Ich habe Ihnen wenig mitzutheilen und kann Ihnen nür melden, daß die Unzufrieden heit unter den Offizieren und Soldaten der Legion, und leider aus guten Gruͤnden, immer mehr zunimmt. Dieser ungewisse Stand der Dinge kann offenbar nicht lange mehr dauern? Die Legion muß auf einen festen Fuß gestellt, oder je eher, je lieber aufgelbst werden. Am 2ten kam der General Le Marchant mit 120 Rekruten hier an, allein er brachte keine Kleidungsstuͤcke fuͤr die Soldaten mit, die sie schon zu Anfang des vorigen Mo— nats haͤtten erhalten sollen und deren sie in der That sehr be⸗ duͤrfen. Wenn die Legion uͤberhaupt unterstuͤtzt werden soll, so muß die Rekrutixrung thaͤtiger betrieben werden, und man sende uns in. Gottes Namen an die Stelle der ausgeschiedenen Offiziere Maͤnner von Erfahrung und Fahigkeiten, aber dies wird nicht geschehen, wenn die Spanische Regierung nicht dadurch erprobte Offiziere veranlaßt, in die Armee der Königin einzutreten, daß sie ihnen, nach Ablauf ihrer Dienstzeit, einen Rang in der Armee anbietet. Ich weiß nicht, aus welchem Grunde die beiden unzufriedenen Regimenter, das 6te und das Ste, nach Santander und Santona gesandt worden sind, aber ich vermuthe, man hat sich ihrer versichern wol— len. Die Irlaͤndischen Regimenter sind bei weitem besser, aber ihre Offiziere sind meist junge unerfahrene Leute, die lieber umherschlendern, als ihren Pflichten obliegen. General Reid hat uns verlassen und wird wohl am 18ten in London eintreffen. Die Obersten Finucane und Swan haben ihren Abschied ge⸗ nommen. So eben erfahre ich, daß die Constitution von 1812 in Bilbao proklamirt worden ist. Man ist sehr darauf gespannt, was der General Evans thun wird, wenn die Consti⸗ tution hier proklamirt werden sollte, und doch ist dies bald zu erwarten, da die Partei fuͤr dieselbe hier sehr stark ist. Ge— neral Evans befindet sich besser, doch wird er vor sechs bis acht Wochen das Kommando nicht wieder uͤbernehmen koͤnnen.“

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Konstantinopel, 29. Juli. (All tg.) Es gehen wich— tige Dinge in den hoheren , , ö. ö. h E 536 ich noch nicht im Stande, genau zu erfahren, worauf die vielen Konferenzen Bezug haben, welche in der letzten Woche theils aus⸗ schließlich zwischen den Mitgliedern des Divans, theils zwischen Lord Ponsonby und dem Reis-Efendi stattgefunden haben. Drei⸗ mal hintereinander ist der Englische Botschafter, von seinem Dra— goman begleitet, im auswaͤrtigen Departement erschienen und hat daselbst jedesmal mehrere Stunden mit dem Reis⸗Efendi zuge⸗ bracht. Seit dem Churchillschen Auftritte war er nicht in di⸗ rekten persoͤnlichen Verkehr mit dem Vorsteher des auswaͤrtigen Departements getreten, und es faͤllt daber auf, daß er jetzt mehr als gewoͤhnlich Ruͤcksprache haͤlt. In Pera fraͤgt man sich neu⸗ gierig, was das zu bedeuten habe. Ich glaube, daß der edle Lord seinem bisherigen Groll Schweigen auferlegt hat, daß er uber die verlangte fernere Genugthuung hinweggeht, sich mit der Entfernung Akif Efendi's begnuͤgt und Alles aufbietet, um Hulussi Pascha im Amte zu erhalten, der, beilaͤufig gesagt, mit vielen Schwierigkeiten zu kaͤmpfen hat, uͤnd bei nächster Gele— genheit einen Nachfolger erhalten koͤnnte. Lord Ponsonby muß aber Alles daran gelegen seyn, ihm die Leitung der auswaͤrtigen Angelegenheiten ferner anvertraut zu wissen, denn er ist gewisser⸗ maßen seine Kreatur. Ich glaube daher, daß er sich zur besse⸗ ren Verstaͤndigung uͤber die zu diesem Ende erforderlichen Mit— tel so haͤufig im auswärtigen Departement einfindet. Es könnte aber auch seyn, daß die letzten Nachrichten aus Tripolis, wo Tahir Pascha sich festgesetzt hat, dem Lord Ponsonby die Pflicht auferlegten, sich der Pforte schnell wieder zu naͤhern, und wegen der Hindernisse, die dem Großadmiral von Seite der Franz si⸗ schen Marine in den Weg gelegt worden seyn sollen, in Berathung mit den Ministern der Pforte getreten ist. In Kurzem wird man die Wahrheit mit Gewißheit erfahren. Man spricht von Reklamationen, welche die Pforte neuerdings gegen Frankreich erheben wolle, oder, wie Einige behaupten, schon erhoben habe, um ihre Anspruͤche auf Algier in Paris geltend zu machen, und sich eine Abfindung zu verschaffen. Es scheint etwas an der Sache zu seyn, denn Admiral Roussin, der uͤbrigens im Begriffe steht eine Urlaubsreise nach Frankreich anzutreten, hat mehrere Depeschen abgeschickt, auf die im Franzoͤsischen Botschaftshotel viel Gewicht gelegt wird, und scheint mit Ungeduld uͤber die mili— tairischen Operationen in Algier Nachrichten zu erwarten. Er hat unlängst unverhohlen geäußert, es sey dringend nothwendig, die Beduinen-Banden schnell zu zerstreuen, um allem Geschwaͤtz Lhävardäge) wegen Beibehaltung oder Aufhebung der Alzieri— schen Kolonie ein Ende gemacht zu sehen, und von einer voll— brachten Sache (fait aedompli) nicht mehr sprechen zu hoͤren. Einige diplomatische Agenten, die von der Absicht der Pforte unterrichtet sind, haben diese Aeußerung zur Kenntniß ihrer Hofe gebracht. Sie schließen daraus, daß die Franzoͤsische Re⸗ gierung um jeden Preis Algier beizubehalten entschlossen sey, und der Pforte, falls sie mit ihren Ansprüchen auf Algier neuer— dings hervortreten sollte, nicht Rede stehen werde. Dies bleibt inzwischen dahin gestellt, und man muß abwarten, ob vielleicht England durch sein Interesse sich aufgefordert glaubt, dabei mitzusprechen. Tahir Pascha wird wohl zum Gouverneur von Tripolis ernannt werden, und an seine Stelle Halil Pascha, Schwiegersohn des Großherrn, treten. Der Oesterreichische Ad= miral Dandolo ist auf der Fregatte Venere hier einget offen. Admiral Roussin wird nächstens ein Abschieds-Diner geben; er gedenkt sich am 2. Aug. nach Marseille einzuschiffen. Während seiner Abwesenheit wird der Marquis d'Ecagues als Franzoͤsisch er Geschaͤftstraͤger functioniren. Der Englische Botschafter in Persien ist hier angelangt und bei Lerd Ponsonby abgestiegen; er wird naͤchstens auf einem Dampfschiffe nach Trapezunt wei⸗ ter reisen. Uebrigens lauten die Nachrichten aus Persien be— friedigend. Die Kurden, welche auch den Persern viel zu schaf— fen machen, sollen jetzt ernstlich angegriffen werden. Ein Corps unter Anfuͤhrung des Englischen Obersten Bethune wird zu dle— sem Ende ausgeruͤstet.

Inland

. Berlin, 21. Aug. Gestern fand hierselbst die Feier des 12sten Stiftungstages des Koͤniglichen medizinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelms-Instituts in üblicher Weise statt. Diese der besonderen Huld Sr. Majestäͤt des Koͤnigs sich fortwährend er— freuende Bildungsanstalt, von einem regen wissenschaftlichen Geiste belebt, ist stets bemuͤht, den zeitgemaͤßen Anforderungen, die der Staat und das vaterlandische Heer an sie machen, wuͤr— dig zu entsprechen. Das ruͤhmliche Streben der Anstalt, bei ihren Zoͤglingen Wissenschaft und Kunst in moͤglichster Voll—

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