1836 / 239 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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namlich der Name der Königin in denselben nur ein einzigesmal ausgesprochen wird, und zwar um zu sagen, daß es lächerlich sey, die Constitution mit Beibehaltung der Regentschaft zu pro— lamiren. Wie glauben uns nicht zu irren, und man braucht sich zu dem Ende nur daran zu erinnern, daß Barcelona seit einem Jahre der vornehmste Heerd der Europäischen Propaganda

ist, wir glauben uns nicht zu irren, wenn wir behaupten, daß Mina und die jetzigen Behörden Cataloniens nicht allein et⸗

was Anderes, sondern mehr als die Constitution von 1812, d. h.

die Republik, wollen und hoffen.“

Der General Lebeau ist am 12ten d. in Pampelong ange, kommen, und am 13ten übergab ihm der Genergl Vernelle das Kommando. Ersterer erließ darauf spofort eine Proclamation an die unter ihm stehenden Truppen, worin er ihnen anzeigte, daß zahlreiche Hülfs-Truppen aus Frankreich zu ihnen stoßen wuͤr—⸗ den. Die naͤchsten Tage werden wahrscheinlich diese Tauschung zerstoͤrt haben.

Der Courrier frangais will die Nachricht erhalten ha⸗ ben, daß am 8. August ein heftiger Aufstand in Porto augge— brochen sey, daß im ersten Augenblick die Insurgenten den Kuͤr⸗ zern gezogen hätten, daß aber nach dem Inhalte der eingegan— genen Brlefe zu vermuthen stehe, daß entweder der Kampf von neüein begonnen, oder die Behörde nachgegeben habe, und daß die Constitution von 1820 in jener Stadt proklamirt worden sey. Es ware gemeinschaftlich von den Insurgenten und den Behoͤrden E 8

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eine Kemmission ernannt worden, um in bestimmten und ener—

chen Ausdrucken die Beschwerden der Stadt nach Lissabon zu

91 überbringen.

Am 10. August hat man bei dem Graben eines Fundament auf dem Gouvernements-Platze zu Algier ein Gefaͤß mit silber⸗ nen Münzen gefunden. Einige Juden und Mauren haben bei bieser Gelegenheit erklart, daß sie Kenntniß von einem Schatze hätten, der vor einiger Zeit unter dem sogenannten Lagerhause zerborgen worden sey; da sie sich zugleich anheischig gemacht haben, alle Kosten zu tragen, die das Aufsuchen desselben ver— ursachen mochte, so hat die Behoͤrde Nachgrabungen angeordnet, die, den neuesten Nachrichten zufolge, mit vielem Eifer betrie⸗ ben wurden. e ;

Herr Charles Ledru, der, Vertheidiger Alibaud's, fordert, den Wuͤnschen der Familie Alibaud's temäß, die etwanigen Glaäͤu— biger seines gewesenen Klienten auf, sich in seiner Wohnung zu nelden, um ungesaäͤumt befriedigt zu werden.

Geoßbritanien und Irland.

London, 20. August. Vorgestern war der Geburtstag der Herzogin von Kent, an welchem Ihre Koͤnigliche Hoheit das Ilste Jahr zuruckgelegt hat. Die Herzogin und die Prinzessin Vüccoria befinden sich seit Montag in Claremont ⸗/House.

Unsere Blatter theilen den Anfang des Berichtes der Kom⸗ mission des Unterhauses mit, welche niedergesetzt worden ist, um bie Ursachen der so haͤufigen Schissbruͤche in der Englischen Handelsmarine zu erforschen und zugleich zu untersuchen, ob sich nicht in dem Bau, der Bemannung und Leitung der Schiffe Veränderungen vornehmen ließen, durch welche jenem Uebel einigermaßen abgeholfen werden koͤnnte. Die Kommission hat zwei dreijährige Perioden, nämlich die Jahre 1816 1818 und 1833 1835 zur Basis ihrer Untersuchung gemacht und unter Anderem gefunden, daß die Zahl der Schiffe, von deren Verlust man Nachricht hat, in der ersten Periode 1114 (1816, zä3; 1817, 3623; 18id, 419), in der zweiten 1573 (1833, 895. 1831, 454; 1835, dD2*) betragen hat, während außerdem in der ersten Periode 89, in der zweiten 129 Schiffe gänzlich ver schollen sind. Den Werth jedes einzelnen der verungluͤckten Schiffe durchschnittlich zu 5000 Pfd. Sterl, augenonmmen, wuͤr⸗ den demnach in der ersten Periode 6,615,509 Pfd. Sterl., oder alljährlich 2, 906,060 Pfd. Sterl., in der zweiten 8,519, 0069 Pfd. Sterl., oder alljaͤhrlich 2, S3s6, 666 Pfd. Sterl., durch Sch issbruch verloren gegangen seyn. Ferner ergiebt sich, daß in der ersten

Periode u, in der zweiten 81 Schiffe mit Mann und Maus

verloren gegangen, ünd daß außerdem in jener 17600 Menschen (18165, 935; isi7, A969; 1818, 256), in dieser 14M Men—⸗ schen (i833, 572; 1834, 578; 1835, 564) durch Schiffbruch umgekommen sind, so daß im Ganzen waͤhrend der ersten Pe— riode 2228, oder alljaͤhrlich I 63 Menschen, während der letzten drei Jahre dagegen 2682, oder alljährlich 895. Menschen bei Schifforüichen den Tod gefunden haben. Als besonders reich an Ung ' ücksfallen wird die Periode vom 1. Januar 1833 bis zum J. Mai 1834 bezeichnet, wahrend welcher die Zahl der in den

*.

Büchern von Lioyd's als verschollen aufgefuͤhrten Schiffe, von

denen man gar nichts wieder gehort hat, 95 betrug, und da diese 2 1 diese bluͤhende Stadt dem Vorgange anderer nicht nachstehe, hat

meist auf weiten Reisen sich befanden, so kann man den Durch⸗ schnittswerth ihrer Ladungen zu 8609 Pfund Und ie Zahl ih— rer Mannschaft zu 15 Personen annehmen, woraus sich denn fur jene 15 Monate ein Verlust durch Schifsoruch von 1425 Menschenleben und 769,409 Pfund an Werth der Guͤter erge— ben wärde. Da die Berechnungen der Kommission nur auf die Buͤcher von Lloyd's basirt sind, gar viele Schisse aber verloren ge— hen, ohne in jenen Buͤchern erwähnt zu werden, so nimmt die Kommis⸗ sion an, daß alljaͤhrlich 3 Mill. Pfd, dem Britischen Publikum durch Schiffbruͤche gaͤnzlich verloren gehen, und daß außerdem alljahr⸗ lich nicht weniger als 1090 Menschen bei Schiffbrüchen umkom— men, welche, an und fuͤr sich schon ein herber Verlust fuͤr die Nation, derselben in ihren Nachgebliebenen noch außerdem große Bürden hinterlassen. Was die Ürsachen betrifft, denen die Kom— mission diese Ungluͤcksfaͤlle hauptsächlich zuschreiben zu muͤssen glaubt, so sind dieselben unter die folgenden 10 Rubriken ge— bracht worden: 1) Mangelhafte Construction der Schiffe. 2) Unzulaͤngliche Bemannung. 3) Unvollkommene Instandhaltung. 3) Unzweckmaͤßige oder übermäßige Velastung. 5) Unangemes— sene Form. ) Untauglichkeit der Schisfser und Steuerleute. 7) Trunksucht der Schiffer und der Mannschaft. 8) Ueble Wirkung der bestehenden Assekuranz-Gesetze. 9) Mangel an Rithhafen und 106) Unvollkommenheit der Schiffs-Karten.

Briefe aus Buenos-Apres vom 31. Mai melden, daß in der offiziellen Zeitung von jenem Tage von der Regierung angezeigt war, die Bank sey aufgelöst und die Regierung werde unter Üebernahme der Verpflichtung fuͤr das Papiergeld das Geschaͤft fortsetzen.

Belgien.

Bruͤssel, 21. Auguft. Der hiesige Moniteur enthalt heute zwei Königl. Verordnungen. Durch die erste wird die von dem General Evain eingereichte Entlassung angenommen und statt seiner der Brigade-General Willmar zum Kriegs— Minister ernannt. Durch die zweite wird der General Evain els Bolohnung fuͤr seine Dienste zum Staats-Minister ernannt.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 19. Aug. Herzog Christian von Holstein⸗ Gluͤcksburg, welcher in Malmd angekommen war, hat von dort

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auf dem K. Dampfschiff „Gylfe“ die Degen deuchtenbergischen Herrschaften nach Kiel begleitet. Der jylfe“ ist nun wieder hier angekommen.

Der Norwegische Staats-Minister, Herr Loͤvenskiold, ist noch nicht von hier abgereist, und da der Anfang der Verhand— lungen des Reichsgerichts in Christiania auf den 23sten d., be— stimmt worden, so ist es wahrscheinlich, daß er sich auf die an ihn ergangene Ladung nicht stellen wird. Desto mehr ist man natuͤrlich auf den Ausgang gespannt. Die Ny4 Argus will aus Norwegen vernommen haben, daß nicht Se. Masjestaͤt, son⸗ dern der Kronprinz zur Eroͤffnung des außerordentlichen Ster— things erwartet werde.

Die Statstidning meldet heute die Verungluͤckung des Dampfschiffes „Odin“ auf der Kuͤste von Juͤtland.

Dänemark.

Kopenhagen, 20. Aug. Am 13. August trafen JJ. KK. HH. Prinz Christian Frederik, und Pꝛinzessin Karoline Amalie Abends 3 Uhr in Horsens ein, wo sie von den Ein— wohnern der Stadt auf das festlich ste empfangen wurden. - Am naͤchsten Morgen nahm Se. K. Hoheit das Buͤrger . Militair, das Krankenhaus, Arbeitshaus, Rathhaus und die Schule in Augenschein und wohnte sodann dem offentlichen Gottesdienste bei“ Vor und nach der Tafel, bei welcher Se. K. Hoheit Toaste fuͤr JJ. MM. den Koͤnig und die Koͤnigin und fuͤr die segensreiche Wirksamkeit der Provinzialstande ausbrachten, wurden Ausfluͤge in die Umgegend vorgenommen, von wo Hoöͤchstdieselben Abends halb 12 Uhr zuruͤckkehrten. Am 15ten Morgens verließ das Fuͤrstenpaar Horsens wieder unter. densel⸗ ben Ehrenbezeugungen, wie bei der Ankunft, um uͤber Hansted-; gaard und Skanderborg nach Silkenborg zu gelangen, woselbst ein Aufenthalt von einigen Tagen bestimmt war.

Aus Fuhnschen Blattern erfahrt man, daß bis jezt in den meisten Dorfkirchen und selbst in manchen Stadtkirchen beim Abendmahl der Wein in gewöhnlichen Flaschen, wie man sie im buͤrgerlichen Leben gebraucht, auf den Altar gesetzt wird, was eine die festliche Stimmung stoͤrende Ideen-Association herbei— fuhren muß. Auf des Bischofs Fabers Veranstaltung sind da⸗ her nun Becher von edler antiker Form von der Koͤnigl. Por— zellan⸗Fabrik in Kopenhagen bezogen worden, und jetzt verfertigt auch ein Odenseer Buͤrger, der Zinngießer Soͤrensen, Becher in derselben Form und zu demselben Gebrauche von Zinn, die lak— kirt und vergoldet werden konnen, wie die anderen. Silberne Becher bei der Austheilung des Abendmahls findet man nur in sehr wenigen Kirchen auf Fuͤhnen.

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Munchen, 22. August. Eine Koͤnigliche Entschließung verfuͤgt, daß das neu erweckte Benediktinerkloster Metten im Unterdonaukreise, welches neben dem Priorgte Ottobeuern unter die Augsburger Abtei gestellt worden war, von nun an selbst⸗ staͤndig seyn solle, und zwar vorerst noch als Priorat, und daß daffelbe, sobald von Staats wegen die Mittel dazu angewiesen worden, als Abtei auftreten und als stelbststaͤndiger Korper Schenkungen empfangen koͤnne. Die Absicht dieser Verfuͤgung ist, den Aufschwung dieses im gesegneten Unterlande gelegenen Klosters schleuniger zu befoͤrdern. Aus Ueberzeugung von einem religiösen Beduͤrfnisse hatte der König das, Kloster Metten im J. 1839 als das erste unter den Klöstern wieder erweckt und dasselbe hatte seither 13 Konventualen, von denen jedoch kuͤrzlich bei Errichtung des Erziehungs-Instituts in Augsburg 6 Pro⸗ fessoren zum Lehramt berufen wurden. Die schnell kundgegebene Regsamkeit der Benediktiner-Corporation und ihr wohlthaͤtiger Einfluß auf ihre Umgebungen entgingen der Wachsamkeit des Königs nicht, dessen Gnade sie sich im hoͤchsten Grade erworben hat. Es heißt auch, daß der Jesuiten-Orden, jedoch unter einem anderen Namen, in Bayern wieder eingeführt werden solle. Manche wollen wissen, dieser Orden habe der Regierung 16 Mil⸗ sionen Franken für die Uebergabe der gelehrten Anstalten ange— boten. Seit einiger Zeit zeigen sich Jesuiten im Ordensgewande in hiesiger Stadt.

Karlsruhe, 22. August. Der Fuͤrst von Fuͤrstenberg, der am 15. von Baden hier eintraf, reiste am folgenden Tage nach Prag ab, um dort der Kaiserkröͤnung beizuwohnen.

In den meisten bedeutenderen Städten Deutschlands und der benachbarten Schweiz bestehen seit Jahren Kleinkinder⸗Wart— anstalten. Auch in Baden sind diese heilsamen Anstalten an vielen Orten eingefuͤhrt. Ein Verein von Frauen in Konstanz, das Be— duͤrfniß einer solchen Einrichtung lebhaft erkennend und von dem innigen Wunsche beseelt, daß in so wohlthätigen Unternehmungen

fich deshalb entschlossen, eine gleiche Anstalt auch dort zu gruͤn⸗ den und ins Leben zu fuhren. Die Kinder ganz unbemittelter Aeltern werden unentgeltlich aufgenommen; die mehr oder min— der bemmittelten werden mäßigen Beitrag leisten. Die Kosten der ganzen Anstalt werden außerdem aus den freiwilligen Beitraͤgen theilnehmender und wohlwollender Förderer und Freunde bestrit⸗ ten. Hierzu ward eine allgemeine Unterzeichnung mittelst per⸗ soͤnlicher Einladung sammtlicher Einwohner durch die Vereins— frauen eroͤffnet, und der Erfolg der Subscription soll bisher die Theilnahme und den Edelsinn der Burger beurkundet haben. Darmstadt, den 19. August. Das Regierungsblatt ent— hält eine Bekanntmachung des Ministeriums des Innern und der Justiz, die Errichtung eines Gewerb-Vereins fuͤr das Groß— herzogthuin, unter Annahme der von den Staͤnden hierzu jähr— lich verwilligten Summe betreffend. Jedes ordentliche Mit— glied des Vereins verbindet sich zu einem jahrlichen Beitrag von 3 Fl. Die Bearbeitung der verschiedenen Gegenstaͤnde wird von drei Ausschüssen aus den sämmtlichen ordentlichen Mitglie— dern des Vereins besorgt. Der erste behandelt alle Gegenstände der mechanischen Technik und besteht aus sechs Mitgliedern. Der zweite bearbeitet alle Gegenstaͤnde der chemischen Technik und besteht ebenfalls aus sechs Mitgliedern. Der dritte besorgt alle Geschäfte des Vereins, die sich auf die Manufakturen und den Handel beziehen; er besteht aus zwölf Mitgliedern. Von der Regie⸗ rung wird ein Präsident und ein Vicepräsident ernannt, beide ohne Vesoldung. Fuͤr Korrespondenz, Registratur und Rech— nungswesen wird ein besoldeter Secretair von der Regierung angestellt. Zur Bestreitung der Kopialgebuͤhren, Zeichnungen, Porto-Auslagen und dergleichen werden fuͤr den ganzen Verein und fuͤr jeden der drei Ausschuͤsse von dem Ministerium des Innern und der Justiz jährlich Kredite eroͤffnet. Die General⸗— Versammlungen werden am Ende eines jeden Quartals in Darmstadt gehalten. Bei den Ausschuß-Sitzungen kann der Versammlungs-Ort unter den gewerbreichsten Orten des. Groß⸗ herzogthums in einer gewissen Reihenfolge stattfinden. Es wer— den jährlich Preis-Aufgaben sestgesetzt. Die Voranschlaͤge uͤber die jährlichen Einnahmen und Ausgaben des Vereins unterlie⸗ gen der Genehmigung des Ministeriums. Alle wichtigeren Ar— beiten des Vereins, so wie die Rechenschafts⸗-Ahlegung uber sein

beitslose beschaͤftigen koͤnnt! Setzt Euer Vertrauen auf Gott, her ist als das ferne England! Seyd einig, und in dleser t Gewiß, eine solche feste und tellung wird mehr imponiren als Nothruf und der— ein solches Volk wird auch besser im Stande seyn, d große Gefahren mit Beharrlichkeit zu bestehen.“

Zurich, 17. August. (Schwäb. Merk.) Letzten Sonn⸗— August, haben sich ungefaͤhr 60 Männer aus der an— ren Klasse des Kantons Zuͤrich hier versammelt, um die e? der Schweiz ins Auge zu fassen. einstimmig, daß die Bestrebungen der Zuͤricher t werden mußten und artige Zustand schwebe, alle anderen Fragen, die Zwist könnten, bei Seite lassen solle. ens abgelehnt und auf den 2lsten eine große Volks⸗Versammlung berufen werden, damit das Vol

Wirken, werden dem Drucke uͤbergeben. Der M Eckhardt ist zum Praͤsidenten des Gewerbevere

iter saltn ins er

2 harret der Zukunft! Fulda, 19. Aug. Zum bevorstehenden Landtage wurde g Deputirter der Stadt Fulda der Obergerichts, Praͤsident ; Warnsdorf und als Stellvertreter der Major Oswald aber Beide die Wahl ablehnten, dann Landrath P Kaufmann J. J. Arnd gewaͤhlt, und da auch diese Wah der abgelehnt ward, so wurde eine dritte nothwend man heute den Geh. Ober-Finanzrath Vomberg in . Deputirten und Amtmann Will zu Grosenluͤder zum Stelo treter waͤhlte. Ob diese beiden Manner die Wahl an nehn werden, weiß man noch nicht, len

G ch weiz.

Basel, 13. August. In der hie sigen Zeitung liest ma Die großen Volks-Versammlungen, die man gegenwärtig f. treibt, erscheinen uns als eine traurige Taͤuschung. ö das Volk, das mitzuhandeln berufen sey, habe auch das Re Aber erstens ist gegenwärtig vom Handeln d . . l. Volkes keine Rede, allenfalls vom Leiden, wenn das Treste der National⸗-Vereine so fort geht, vom Hungerleiden, von beitslosigkeit; aber nur das zu ertragen, braucht es keine leide schaftliche Aufregung der Massen, braucht es vielmehr das 6. gentheil, ruhige, stille Besonnenheit, Geduld, Beharrlichkeit. i ist also vom Handeln keine Rede, aber eben so wenig vom R Volks⸗Versammlungen von 2, 4, tausend Menschen sollen rathen? Wo bleibt denn die Ruhe, h bleibt denn die Besonnenheit, wo bleibt denn das Erwagen n gegenstehender Gruͤnde bei solchen Versammlungen, wo men is einmal die Geduld hat, abweichende Meinungen anzuhören? Wann denn, wenn das Volk rathen soll, habt Ihr in Euren neuen Verfassunn keine Landsgemeinden eingefuͤhrt? Regelmaͤßig zusammenhin, fene Landsgemeinden bieten doch noch mehr Garantieen in als solche Versammlungen, die nur im Interesse einer un zusammengetrieben, von ruhigen, besonnenen nicht besucht werden, und wo Gefuͤhl der Buͤrgerpflicht ersetzt. es hat die Maͤnner bezeichnet, denen es es soll ihnen vertrauen, und gehorchen! lich ein hartes Wort fuͤr manche Ohren, nachdem min Jahren dem Volke seine Regierungen als seine Unverst, lichsten, hinterlistigsten Feinde dargestellt hat. lich, Gehorsam und Vertrauen zu ärndten, wenn man A ruhr und Mißtrauen gesaͤet hat? Viele wollen dadurch, if sie sich dem Treiben anschließen, beruhigen und beschwitz Volks-Versammlungen gefaͤhrliches

pwerkliche un

gegen w arri e Die große Mehrheit U GHesandtschaft unterst man, so lange önnten Jede weitere Forde— rung solle uͤbri— k Gelegen⸗

Versammlung Aufregung und die Namen vieler Unterzeichneten starken Anhang im Lande Auch Luzern und Aargau ahmen das Beispiel der St. aller und der Flawyler Versammlung nach; die Liberalen bei— der Kantone haben ebenfalls auf den 21. August eine allgemeine Jersimmlung in Reiden bei Zofingen ausgeschrieben, einem vählt ist, daß aus Luzern, Aargau, Solothurn, q ; eine große Anzahl Theilnehmer

Leichtigkeit zusammenstroͤmen kann. Aus Schwyz wird als Bei— . höͤrter Duldsamkeit berichtet, daß der Bezirksrath da— seibst einem seiner Mitglieder die Erlaubniß ertheilt habe, eine . tin zu heirathen, ohne daß sie die Religion ändern mußte.

zen auszusprechen.

mitzurathen!

Orte, der so g ö ) Vaselland Welcher Unsinn! Baselland

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Der Allgemeinen Zeitung wird von der Italiaäni— schen Gränze unterm 10. August geschrieben: „Obgleich Fran— zöfsche Blatter angezeigt haben, daß die Garnison in Ankona htheilweise durch frische Truppen ersetzt werde, kann ich doch rersichern, daß man sich zu Rom ernstlich damit beschaͤftigt, den Abzug derselben, so baid als thunlich, bewerkstelligt zu se— wird im Laufe des Sommers Ankona noch rden, denn es scheint bei dem Pariser Kabinet nicht minder, als bei dem Oesterreichischen und Roͤmischen Hofe, der die Angelegenheiten des Paͤpstlichen daß die Anwesenheit frem—

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ö Naͤnnern of n) die Neugterde manchmnt k soll nicht raün—

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Vunsch vorzuherrschen, Staates so geordnet zu sehen, der Truppen zum Schutze der Römischen Regierung uͤber— auf Nachrichten aus

Wie ist es nn

füsig werde. gespannt. stig fuͤr Don Carlos lauten werden, ense Intervention, wieder verscheucht werde. Was die Schweiz an⸗ helaagt, wo das Franzoͤsische Kabinet mit seltener Energie auftritt, e Ausweisung der politischen Fluͤchtlinge ohne Verzug id zwar so vorgenommen werden, daß die Tagsatzung gehalten scn wird, alle ihr namhaft gemachten Individuen, welche den a Schweiz angränzenden Regierungen verdächtig sind, uͤber de Franzoͤsische Graͤnze bringen zu lassen.“

sind besonders in l

des wegen s daß der Gedanke an

Staaten ein der besonnene Vaterlandsfreund sie nicht hervorrufen: er qu dazu aufruft, und Andere komm Mittel zu seinem wahren, zu se Zwecke brauchen, zum Zwecke n e sonderbar! das Volk ist aufgeregt, und n es zu beschwichtigen, malt man seiner Phantasie Gefahren in die nicht da sind, die, wenn man klug und besonnen blich, wahrscheinlich gar nicht eintreten werden; man waͤhlt dazu lärmendsten, aufregendsten Mittel, anstatt ruhig Und besonne, wenn es noͤthig, durch die Presse, durch den tausendfachen K nal muͤndlicher Mittheilung an die Einzelnen, die Masen beruhigen! Es ist das eine Verkehrtheit; wer durch solche M tel beruhigen will, taͤuscht das Volk absichtlich, damit es nich von Anderen getäuscht werde; aber es wäre gewiß auf die Daun besser, das Volk an die Wahrheit und nicht an die Taäͤuschun zu gewöhnen; es waͤre besser, wenn einmal die beso nnenern gih rer den Kampf wagten gegen die Tollkoͤpfe, die Waffen du Wahrheit gebrauchten gegen die Luͤge, das Boͤse durch das Gu und nicht durch das Boͤse zu uͤberwinden suchten. ie gegenwartig gestellten Forderungen des An landes sind zwar nicht ungerecht, doch könnten kuͤnstig n gebuͤhrliche Zumuthungen kommen, diesen soll dürch die lil Volksstimme zum Voraus begegnet werden gen: welcher besonnene Mann wird von einer Gefahr, die in gar nicht da ist, sich in aufgeregten Fieber-Zustand versehh lassen? Ist Wahrscheinlichkeit da, Ueberhaupt beschäftigt man sich im Auel s innern Angelegenheit ortfuͤhrer zu glauben vor)

risirt, er billigt sie, indem er nach ihm, die das autorisirte nem eigentlichen, natuͤrlichen Zerstörung!

Spanien.

Wir geben hier einen zweiten Auszug aus der unlaͤngst in london erschienenen interessanten Schrift des Herrn Honan uͤber des Haupt-Quartier und die Streitkraͤfte des Don Carlos. (Vergl. Nr. 235 der Staats-Zeitung.)

4 kinister der auswärtigen Angelegenheiten, Herrn Eiz Rapor, an den ich Empfehlungsschreiben hatte, meine Auf— warlunz und wurde auf eine biedere und würdevolle gn. Ich fand ihn schreibend in einem Vorzimmer. daß seine Korrespondenz ausgedehnter sey, als man bei der beschränk— ten Lig des Don Carlos vielleicht zu glauben geneigt sevn möchte; dennoch war er hercit, mir eine halbe Stunde zu schenken, und ich hatte das Vergnügen einer sehr gründlichen Unterhaltung mit ihm her die Lage Spaniens und über die Art der Hülfsmittel, auf die t seine Hosfunng eines endlichen Erfolges gründet. Es freute mich, daß er die vorhandenen, so wie die wahrscheinlich noch zu gewärti⸗ vierigkeiten nicht zu bemänteln suchte und daß er die Armer, oder den Mangel an Geld und Kavalle— 3. Ich schenkte seiner Aufrichtigkeit um so mehr als, während er eine gewisse Unzulänglichkeit der Mittel ne, zugleich das entschiedenste Vertrauen zu einem glůck⸗ iche Resultate zeigte und mir die Reihe von Ereignissen vorzählte, uf die: er eechnel. . . e, weer an Nanition noch g. Belleidun g- Gegenstünden, . t fur zem ach gt en Fabriken alles. Erserderliche ie fer⸗ überdies waren solche Anordnungen getroffen, daß die Arwiee jüm ersten Januar mit allem Nöthigen versehen seyn konnte; nur n Crwehren und Pferden fehlte es noch, und der Minister gestand, ß „ohne einen hinreichenden Vorrath von Beiden, nicht so ope— Die meiste Hoffnung setzte er auf iedenen Charakter, den der Aufstand in Catalonien annehme; le ein Depot von 200 Offizieren aus den Truppen der Baski— hropinzen oder den sogenannten heiligen Compagnicen gebildet, s Offizieren, welche auf Beförderung warten, be— sie unverzüglich nach Catalonien senden. Hue lufstand in Catalonien beförderte August einen Waffen-Transport dorthin brachte, hatte sich Gränze von Aragonien aufgestellt, um jene Operation zu er— Es wurde mir auf diese Weise hbestätigt, was ich auch schon

Ich machte dem V

'eise empfan⸗ Er sagte mir,

sagt auch:

Aber wir sy rie nicht verhehlte. Naß 8düiose 63e saßr yirkil ; b daß diese Gesahr wirkt nb, n halb so viel mit unsert Suͤffisance mancher unserer ? Aber das will Europa, daß die Schweiz keine Revolut hn Werkstäͤtte sey, und Europa hat das Recht, das zu ver langt Weiter hat Europa keine gemeinsamen Interessen in Bezug alfi Es ist daher nicht wahrscheinlich, da Aber gesetz Zumuthungen im hh

Schweiz! weitere Zumuthungen machen werde.

ren wirkliche und zwar ungebuͤhrliche tergrunde; glaubt man denn, das gegenwartige Treiben waͤrt Weg, ihnen zuvorzukommen? Glaubt man wirklich, aus Furche den Volksversammlungen werde eine einzige Note im; ruͤckbehalten? Man serregt Mißtrauen gegen Tagsatzung,“ Regierungen, gegen ganze Kantone, gegen große und glaubt damit dem Auslande zu imponiren!

von Eintracht und schimpft prahlt von Freiheit und pruͤgelt Andersdenkende durch man wirklich damit im Ernst, dem Aus dem Auslande, das ja weiß, daß ein gro daß der ganze Gebirgsstock an diesem Tr nimmt; dem Auslande, und beleidigt. Hintergrunde, was wir nicht Wege ihnen zuvorzukommen süchen. gegen das Ausland, setzt Euch in eine rechtliche meidet fremde Händel! Seyd nuͤchtern, seyd wach gege Verwundet andersdenkende Eidgenossen nicht, nicht in Jedem, der Eure Meinungen nicht theilt, ben nicht billigt, einen Vaterlands-Verraͤther! Gewaltthaͤtigkeit im Innern, beleidigt die Gruͤnder zerbundes nicht durch bittern Hohn, durch hr es bisher gethan habt; entfremdet tholische Volk nicht durch Schmaͤhungen gegen seir Vertrauet Eurer Obrigkeit, ehrt sie, selbst; sagt nicht, die Tagsatzung habe des Vaterlandes, denn Ihr beschimpft dadurch C Ihr Wuͤnsche, Bitten und Besckh Bescheldenheit, gebt ihnen E gute Gruͤnde und nicht durch Blech musik. Ihr Euch an die Spitze solcher Versammlungen

Türe amtliche Stellung nicht; waret Ihr bishe zu seyn, Eure Partei

wie er es wünsche.

Portefeul / . fast gänzlich au psiehrn, und wollte

General Guererge, der den 2

ber Aristokraten und Pfaff

lande zu impohiit⸗ so wie Unter-⸗Aragonien, das gleich 394 setzt günstigere Aussichten darböten, als die Baskischen das man durch leere Prahlereien ih ,

ich ungebuhrliche Zumuthungin ) uben, wir muͤh Laßt ab von

Waͤren wirkl une zten auf andelt

ut offen, daß ich durchaus nicht aus Partei-Rücksichten, . ur ais ein Engländer, der sich über den eigentlichen Stand 1 unterrichten loünsch., in das Sauptquartier gekommen a es daher nicht meine Absicht seyn könne, vorgestellt zu wer— olite es jedoch den geringsten Anstoß geben, oder als eine Gering— ienclegt werden, wenn ich einem Fürsten nicht aufwartete, Ebnat ich in Madrid schätzen gelernt, so wärde ich nicht n Borschlag willigen, sondern selbst darum bitten. Ich , daß, da ich mich in diesem Jahre einige Monate in ausgchalten und init mauchen Personen, welche Feinde des n, in freudschaftlichen Verhältnissen gestanden hätte, es bunte, wenn ich hierher käme, um gleichsam die Armee, so ö. cen, und bürgerlichen Zustand der Provinz zu in⸗ z Auch wisse ich sehr wohl, daß man, bei meiner Rückkehr Daüptstadt, sich ungünstig über meinen Besuch in Ravarra Herr Cruz Mapor erwiderte mir jedoch, daß er meine * sehr wohl zu würdigen wisse und daß es ihm Vergnü— Engländer zu empfangen und ihn mit allen Hůlfs⸗ zefannt zu machen, damit die in England ver— rüchte durch die Wahrheit verdrängt würden. dauern darüber aus, daß man den Don Carlos nze umherirrenden Flüchtling darstelle, der die Frankreich zu begeben, und daß man die Pro—

ckereien . Art, wie et Euch das h denn dadurch ehrt kein Gefuͤhl fuͤr großen Raͤthe; habt den militeirisch tragt sie vor mit

ner, so hoͤrt auf, es hoben, Euer Eid aber bindet Euch gegen Alle! in der Stille, ohne beunruhigendes Aussel gen Nachtheilen und Gefahren gung erhalten, Aufregungen vermeiden, Lebens

falschen Ge

nen, an der G

begegnen konnt, wie d geg / t habe, sich nach

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pinjen als erschöpft, das Volk als Mangel leidend, die Armer als schlecht gekleidet, schlecht genährt und unzufrieden, die Christinos da— gegen als vertrauensvoll, mächtig und als die Herren des Landes darstelle, das sie nach jeder Richtung durchziehen könnten, wann und wie es ihnen beliebe. Er fragte mich, ö. auch nur das geringste Wahre an Berichten dieser Art sey, und ob nicht meine eigenen Beob⸗ achtungen während meiner Anwesenheit in Spanien mich überzeugt bütten, daß die Provinzen von der Armee der Königin befreit, daß die Truppen des Don Carlos gut genährt und voll Enthusiasmus wären, daß das Volk glücklich sey und seinen gewöhnlichen Beschäfti— gungen obliege, daß das Land gut angebant sey und daß das 36 des Krieges sonst nirgend gehört werde, als an ven Gränzen, iwo die Nacht der Christinos stehe. Er fragte, ob die Lage des Don Carlos in Ongte nicht von der Sicherheit zeuge, in der er lebe, da nicht ein— al eine Schanze zur Vertheidigüng aufgeworfen worden und die Garnison noch nicht 509 Mann stark sey; und er ersuchte mich und meine Begleiter, unsere Forschungen auf unserer ganzen Reise fort— zusctzen, damit England, welches Don Carlos liebe, weil es ihm ein Asyl gewährt habe, nicht zu einem ungerechten Borurtheile gegen ihn gufgereizt werde. Es wurde sodann beschlossen, daß ich um sechs Uhr Abends dem Jufanten vorgestellt werden sollte, worauf ich mich, er⸗ n,, . das offene und männliche Benehmen des Ministers, Aus den von ihm und Anderen mir gemachte ittheil ergab sich, daß die Armee des Infanten in 9 . varra, Biscaha,. Guipuzcoa und Alava, aus zwei Abteilungen be⸗ steht, aus dem Beobachtungs-Heer und der Referve. Ersteres ist et⸗ wa 18,000 Mann start und in drei Divisionen getheilt, deren eine von Ituralde, einem Guerilla Aufährer und ehemaligen Capitain in der Armee, die zweite von Villareal, auch cinem Ravaͤrresen, und die dritte von Gomez, einem Andalusier und seit 1826 Obersten, kom— mandirt wird. Jede Division besteht aus drei Brigaden und jede Brigade aus zwei Bataillonen zu 1000 Mann, fo daß die ganze Operations-Armee, wenn man noch 1600 Mann Kavallerie und 360 Artilleristen hinzurechnet, 19,800 Mann zählt. Die Reserve besteht aus 144000 Mann, nämlich 3800, Mann für jede Provinz; sie versieht den inneren Dienst und unterstützt das Dpꝛralicus . Ser wenn es sich 3. einem . nach dem anderen begiebt. . ie ganze Macht in den Basfischen Provinzen beträ e

33,8300 Mann und wird als völlig ,, . durch Aushebung oder durch Ucberläufer ein Ueberschuß, so wird der⸗ se be, sobald nur die nöthigen Waffen vorhanden sind, für die neue Organisation Catalonien's verwendet. Bei dieser Aufzählung sind 00 Zoll-Beamte, die den Schmuggel-Handel an der Gränze be— schützen, so wie 86h0 Mann, welche die Leibwache des Infanten bil⸗ den nicht mitgerechnet. Gomez's Division besteht hauptsächlich aus Castilianern, die entweder von den Christinos desertirt, oder von dem ie, , . worden sind. ;

Jede Provinz hat, unabhängig von ihrer militairi i⸗ sation, einen General-Capitain, der in ,,,, sions-Generaglen, oder in deren Abwesenheit allein die Verwaltung leitet. Segastibelja (welcher bekanntlich seitdem an seinen Wunden gestorben ist) kommandirte in Guipuzcoa; Sarasa in Biscava; Vil— larcal interimistisch in Alaug; Egutia war zugleich Sber· Befehlshaber und Vice-König von Navarra, und Elio sein Stellvertreter Generale im Dienste des Don Carlos waren: Montenegro, Go⸗ mejz, Silvester, Urango, Marotto, Moreno, Casa-Egula, Caba— nes, Masarassa, Valesco, Belengero, Sarasa, Zavala, Gaston

Die Civil-Verwaltung ist, unabhängig von der militairischen

Orgamsation, in Uebereinstimmung mit den Fueros einer jeden Pro⸗

vinz, auf den früheren Fuß hergestellt worden. Gewisse Stäͤ 46. ß he . . Städte und Distrikte ernennen Deputirte, welche eine Junta bilden und die jur

allgemeinen Vertheidigung nöthigen Abgaben unter die Einwohner nach deren Vermögens⸗-Umständen, vertheilen; und da die Lebens mst⸗ tel für die Truppen auch von den Einwohnern geliefert werden so werden am Schlusse eines jeden Monats die zu entrichtendeu Abgů⸗ ben mit dem nach den Marktpreisen berechneten Werthe der geliefer— ten Lebensmittel verglichen; ist letzterer geringer, als die Ad gaben, so wird der Mehrbetrag in baarem Gelde eingezogen, ist er dagegen größer, so wird der Ueberschuß im nächsten Monat zu gut gerechüct so daß in der That, da die Armee nicht aus Fremden, sondern aus Bewohnern der Provinzen selbst besteht, die Abgaben nur zur Er— nährung des eigenen Volkes verwendet werden, wobei der Soldat da die Lebensmittel in Ratura geliefert werden, bei seinem Sꝛegi⸗ mente dieselben Speisen erhält, die er zu Hause genießen würde. Ans diesem Grunde ist der Bürgerkrieg uicht ein erustliches Unglück

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für das Land geworden; denn da die Reserve, wenn sie keinen Dienst thut, das Land bebaut und die Aerndte einsammelt, so findet der Ackerbau in einem Grade statt, wie das Land dessen nur immer fä— hig ist, und da die Erzeugnisse nicht ausgeführt, sondern in Gestalt von Rationen zur Ernährung der Einwohner verwendet werden, so beklagt sich Ricimand. Eine kurze Reise durch das Land muß in der That auch den Ungläubigsten überjeugen, daß der Krieg hier nicht seine gewöhnlichen Spuren zurückgelassen hat; es herrscht hier nicht nur überall Behaglichkeit, sondern selbst Ueberfluß. ;

Das Eigenthum der ausgewanderten Christinos bleibt unange—

tastet, sobald der Verwalter (iutendente) desselben die von der Junta ohne Rücksicht auf politische Meinungen, nach einem festen Satz bestimmten Abgaben zahlt. Ju dieser Beziehung hat Don Carlos nicht nur klug, sondern auch wie ein Ehrenmann gehandelt. Richt eins einzige Besitzung seiner erklärten Feinde ist konfszirt worden; so hängen zum Beispiel in dem Hause eines Edelmanncs in Villa— franca seit einem Jahre mehrere werthvolle Gemälde, aus deren Ver— kauf eine große Sunme Geldes gelöst werden könnte.

Die Juntas treffen bei dem Transport von Kriegs-Bedürfnissen

dieselben Ainordunngen, wic bei der Lieferung von Lebensmitteln, und für ein Maulthier werden täglich drei Franken vergütigt. In den vier Hrovinzen werden täglich 0,000 Rationen gebraucht und dlese geben . die Ration zu cinem Realen gerechnet, 40,009 Realen oder Ah0 Pfd. Sterling. Es sind Fabriken zur Anfertigung von Pulv

e. z n d zllr gung von Pulver, Flinten und Kanonen-Kugeln, Bomben, Gewehren, Säbeln und Pi— stiolen, so wie eine Kanonen-Gießerei, angelegt worden. Die Haupi—

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Waffen⸗Fahrik befindet sich zu Epbar in Biscava, wo trefflich Flin⸗ ten und Säbel zu sechs Thalern das Stück, angefertigt werden; die Kugeln und Bomben werden in Ellario gegossen und das Pulver wird in Zudaria in den Amescoas fabricirt. Sobald irgend ein Ar⸗ tikel fertsz ist, wird er dahln gesandt, wo man sesner bedarf, oder in dem wildesten Theile der Gebirge vergraben, damit er, bei lin eim et⸗ waigen Mißgeschicke, nicht in die Hände der Christinos falle, und es hat sich oft ereignet, wenn Redil oder Cordopa einen Eireif ug in das Land machten, daß die Truppen der Königin auf demselben Bo— den bivonatirt haben, unter welchem Waffen- und Munitions-Vor— räthe vergraben waren. :

Diese geheimen Verstecke sind den Landlenten bekannt, aber sie

werden dieselben niemals entdecken, und nicht nur in dieser Beziehung sondern in Allem, was die Sicherheit des Don Carlos beirisft. hal, seit dem Beginn des Krieges, auch uicht ein einziger Verrath stattge⸗ funden. Auf den Fabriken werden stets Kisten für Maulthiere bereit gehalten, um bei einem unerwarteten Ueberfalle die Vorräthe in die Berge transportiren zu können; auch die verschiedenen Departements und die Juntas haben dergleichen Kisten, um die wichtigsten Papiere darin fortzuschaffen. so daß, wenn eine starke Kolonür Christinos nach irgend einem Orte vordränge, sie nirgends bedeutende Vorräthe oder wichtige Papiere finden würde. Don Carlos und seine beiden Minister Cruz Mayor ünd der Graf v. Villemur sind, für einen möglichen ünglůcks⸗ fall so vorbereitet, daß, wenn Cordopg selbst bis auf zwei Stunden von Oñate vorgedrungen wäre, sie selbst und alle ihre Papiere in den Bergen in Sicherheit gewesen seyn würden, ehe er einmal in Date hätte eindringen können. ; .

Die Soldaten erhalten täglich ein Pfund Weißbrod, ein Pfund

Fleisch, ein halbes Maß Wein und einen Realen, der ihnen nach Beschaffenheit des Schatzes ausgezahlt wird; aber die Soldaten mur— ren nicht, wenn der Sold auch xückständig ist, da sie überzeugt sind daß man ihnen Wort hält. Als ich im Hauptquartier war, hatte

der größte Theil der Armee einen zweimonatlichen Sold zu fordern,

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aber an Lebensmitteln fehlte es ; Kleidung astücke ud rl es nit, und man war beschäftit, neue

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Aus Konstantinopel vom 22. Juli ĩ s l 2. Juli hat man in Odessa am 2. Aug, folgende Nachrichten erhasten: . langte ö. Dampfschiff „Ferdinand!“ in Galacz an; auf demselben befand sich Herr Mac⸗Neil, Englischer Gesandter in Persien. Herr Urquhart, Secretair bei der Englischen Gesandtschaft, beßeis gegenwartig Serbien und wird bald hier eintreffen. Gestern Morgen reisten in einer prachtvollen Fregatte der Tuͤrkische Ge— sandte am Wiener Hofe, Ahmed-⸗Ferik-Pascha, und der General— Konsul in Triest und Venedig, Kozzati aus Zante, nach Triest a5. Der Sultan laßt fur verschiedene oͤffentliche Anstalten Und fuͤr einige Große sein Portrait malen. Ein vorzuͤgliches von dem Jtalianischen Kuͤnstler Valentini⸗Marini gemaltes Portrait hatte der Sultan fuͤr die Kaserne Hamit-Tschiftilik bestimmt. Vor dem Eingange dieses Gebäudes wurde eine Art Altar oder resch— geschmuͤcktes Piedestal errichtet und am 8. Juli Nachmittags auf dem Platze gegen 16,009 Mann Infanterie, Kavallerie und Ar— tillerie versammelt. Bald darauf brachte eine praͤchtige mit sechs Pferden bespannte Kutsche das mit einer kostbaren Decke ver— huͤllte Bildniß S. H., welches sogleich auf dem Piedestal auf⸗ gerichtet wurde; darauf wurden Gebete verlesen, und nachdem das Heer dreimal Amen gesagt und eine Generalsalve gegeben hatte, begann es bei dem Portrait vorbeizudefiliren. Eine gleiche Feierlichkeit fand am 15. d. in der Kaserne von Skutari statt und soll auch kuͤnftighin bei jeder neuen Ertheilung des Vildnisses Sr. Hoheit stattfinden. Schon seit einigen Tagen geht hier das Gerücht über verschiedene Pestfaͤlle in Stauros, Psomathia und anderen Orten; der letzte Bericht des Hospitals per sieben Thürme giebt jedoch nur 7 neue Krankheitsfälle an. ebrigens ist dies die wahre Jahreszeit, wo die Pest zu wuͤthen beginnt. Heute sollte das Dampfschiff „Ferdinand“ mit dem Oesterrei— chischen Internuntius und mehreren anderen Passagieren nach Mudania abgehen, das Dampfschiff „die Levante“ aber mit dem Russischen Botschafter; allein unvorherge— sehene Umstaäͤnde verhinderten dieses. Vergangenen Sonnabend machte das Franzoͤsische Dampfboot „Phoccen“, mit 169 Fran— lischen Passagieren eine Lustfahrt bis zu den Prinzen-Inseln; am Sonntage langte es in Therapia an, nahm den Französischen Gesandten an Bord und begab sich nach Bujukdere, wo der In— ternuntius, das Russische Botschafts-Personal und mehrere An⸗ dere bedeutende Personen dasselbe bestiegen. Der „Phoccen“ fuhr durch den Bosporus und machte die Fahrt im Schwarzen Meere nach dem Asiatischen Kili. Schwerlich kann man sich eine glaͤnzendere Spazierfahrt denken. Bei einer vortrefflichen Musik, bei Tanz und glänzender Bewirthung waren hier 216 eingeladene Gaͤste aus den ö Ständen versammelt. Einen Theil der Kosten bestritt das Dampfboot; den Rest, so wie auch die Anordnung des Festes, hat der Oesterreichische Kaufmann Herr Flori, von dem auch die Idee zu dieser Lustfahrt ausge— gangen ist, uͤbernommen. Der Oesterreichische Admiral Dandolo

befindet sich mit seiner Fregatte in den Dardanellen; mit dem ersten guͤnstigen Winde erwarten wir ihn hier.“

In Eng lischen Blättern wird aus Kon stantin opel vom

27. Juli Nach stehendes berichtet: „Im Laufe der jetzi ;

mehrere Personen heimlich hingerichtet 1 . man sagt, sich unterfangen, oͤffentlich ihren Tadel uͤber die hetero— doxe Neuerung der Austheilung des Großherrlichen Bilbnisses verlauten zu lassen; die Leichname von zweien sah man gestern im Bosporus treiben. Man meint, Herr von Butenieff muff sich schon bereit erklaͤrt haben, von Seiten Rußlands dem Ver— langen der Pforte, daß auslaͤndische Schiffe keine Kuͤstenfahrt in unserem Binnenmeere betreiben sollen, nachzukommen, denn er hat einem Dampfschiffe, das er vorher nach Mudania befrachtet hatte die Anzeige zugehen lassen, Umstaͤnde noͤthigten ihn dies⸗ Fahrt abzusagen. Kraft eines vorige Woche ergangenen Firmans wird hier eine Dampfschifffahrtsgesellschaft errichtet, wobei Pa⸗ scha's und Armenische Banquiers die Haupt⸗Interessenten sind und die Direction dem Capitain Kelly, einem Englaͤnder, der , im Dienste des Sultans z wird. Fur jetzt werden Communications-Linien zwise Konstan⸗ tinopel, Smyrna, Thessalonich und Trapezunt . . len sechs Schiffe zu diesem Behuf im Arfenal gebaut, die Ma⸗ schinen aus England verschrieben werden. Der Königlich Eng⸗ lische Botschaftssecretair Herr Urqhart ist noch nicht hier.“

gestanden, uͤbertragen

,,, Nord-Amerikanische Blatter melden Folgendes aus

Texas: Die Texianischen Offiziere, der Major Miller und die Capitaine Teal und Carnes, welche von der Regierung von Texas, mit Paͤssen vom General Filasola, nach Matamoras ge⸗ sandt wurden, um wegen der Auswechselung der Gefangenen zu unterhandeln und von den Mexikanern gefangen gehalten wor den, haben ein Schreiben an ihre Regierung gesandt, worin sie dieselbe auffordern, den Krieg mit der groͤßten Energie fortzu⸗ setzen, ohne darauf Ruͤcksicht zu nehmen, welches Loos ihnen auch bereitet werden moͤge. Wird Santana in Texas hingerich tet, so steht jenen Offizieren desselben bevor, und dennoch räth der Major Miller, ein zweiter Regulus, der Terxia ni⸗ schen Regierung dies als das Beste an, was sie mit ihren Gefangenen thun koͤnne. Ohne dieser Ansicht beizupflich, ten, muͤssen wir doch bekennen, daß, wenn die Armee uͤnd das Volk von Texas von demselben Geiste beseelt sind, sit nicht nur frei zu seyn verdienen, sondern es auch seyn werden. Sie ha⸗ ben indeß einen schweren Kampf gegen eine große Uebẽrmarht zu bestehen, worin jede Niederlage den Untergang herbeifuhr: Sollten die Mexikaner noch einmal siegreich seyn, so werden sich auch die Scenen von La Bahia wiederholen. Nur die zuncht kann ihren Durst nach dem Blute der Gefangenen unterdrücken Yin muß daher schon der Menschlichkeit wegen den Texianern den Sieg wuͤnschen, die sich bisher eben so edelmuͤthig als tapfer bewiesen haben? Der General Lamar, welcher in AÄbwesenheit des Generals Houston die Texianische Armee kommandirt, ist ein Mann von erprobter Tapferkeit, und es ist nur zu befuͤrchten, daß er viel⸗ leicht sich durch seinen Eifer zu weit hinreißen läßt; doch wird wohl der General Houston das Kommando wieder uͤberne n ehe ein Zusammentreffen mit den Mexikanern stattgefunden hat Houston ist ein erfahrener und tapferer General, und das Köm'; mando kann nicht in besseren Händen seyn. Seit dem Siege vom 21. April haben mehrere Hundert Freiwillige aus den west⸗ lichen Vereinigten Staaten sich zur Texianischen Armee begeben. Am 29. Juni befand sich die Mexikanische Armee, unter dem Kommando der Generale Urrea und Bravo, etwa 7000 Mann stark am Nuces Flusse, und 200 Mann marschirten nach San Parr icio Die Texianische Armee stand bei Victoria. Der Prasident der Republik von Texas hat am 29 Juni eine Proclamation er— lassen, worin er alle maͤnnlichen Bewohner von Texas uͤber sech— zehn und unter 50 Jahren auffordert, die Waffen zu ergreifen,

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