1836 / 241 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Der Courier erklaͤrt den vor kurzem im Vapor von Barcelona enthaltenen Fund von uns mitgetheilten) Artikel, möge derselbe nun die Gesinnungen Mina's aussprechen oder nicht, fur einen der bemerkenswerthesten und am besten geschr ie benen Aufsaͤtze, die jemals in Spanischen Blaͤttern erschienen eyen.

ö! In Bezug auf die (gestern erwahnte) beabsichtigte g, dung der im hiesigen Depot der Englischen Legion befindli en 269 Rekruten nebst 20 Artilleristen nach Spanien bemerkt der Courier: „So gering auch diese Verstaͤrkung ist, so zeigt sie doch die Neigung, den Beduͤrfnissen der Legion abhelfen zu wollen und das Vertrauen wird wiederhergestellt werden, wenn dies bekannt wird. Wir hören, daß in wenigen Tagen die neuen Kleidungsstäcke fuͤr das ganze Corps und auch fuͤr die Savallerie werden abgesandt werden, indem die Lieferanten ihren Verpflich⸗ tungen auf liberale Weise nachgekommen sind und dadurch ihr Vertrauen zu dem neuen Spanischen Premier⸗Minister beweisen.

Der Globe haͤlt die von dem „Journal du mmer gegebenen Details uͤber die zwischen den Generalen Evans und Harispe stattgehabte Konferenz fuͤr sehr unrichtig. J

Rach Berichten aus Malta vom Aten d. befand sich der Kapudan Paschg nach seiner Landung an der Kuͤste von Nesu⸗ rata in großer Verlegenheit und hatte Trans portschiffe nach Tri— polis geschickt, um Verstarkungen abzuholen. t

Der Schooner „Pantaloon“ ist am 18ten d. vom Gambia⸗ Flusse wieder in Portsmouth eingetroffen. Er war mit Ge— schenken des Königs von England an die eingebornen Haͤupt⸗ linge, namentlich an den Koͤnig der Truzas, in dessen Waldun⸗ gen koͤstliches Gummi eingesammelt wird dahin abgegangen Die Geschenke bestanden ö. Gewehren, Pistolen, Rosenkraͤn— en und groben Baumwollenzeugen. ö 1 Die er chin är rr. von Quebek nach St. An⸗ drews, 250 Englische Meilen lang, war zu Million Pfund veranschlagt. In Ganzen waren in diesem Jahre in Kanada schon 19, 0900 Einwanderer eingetroffen. ö

Briefe aus Jamaika vom zten d. beschweren sich uͤber die Zunahme des Diebstahls, besonders unter den schwarzen Lehr⸗ üngen. Es sind nun 22 Monate seit der Aufhebung der Skla—̊— verei verflossen, und bereits haben die Neger 31, 609 Pfd. auf⸗ gebracht, um i000 der Ihrigen von der Lehrlingspflicht zu ent— binden.

London, 23. August. Die Session hat sich von Seiten der Tories mit einem Theaterstreich geschlossen, indem Lord Londhurst am Donnerstage, unter dem Vorwande, sich und seine Partei gegen die Beschuldigung, daß sie sich aus Haß ge⸗ gen alle Reform und aus faͤctidsem Muthwillen allen guten Maßregeln widersetzt haͤtten, zu vertheidigen, eine fulminirende Rede nicht nur gegen das Ministerium, sondern gegen das Un⸗ terhaus, oder doch die in demselben wirkende Mehrheit hielt. Die Rede, obgleich sehr geschickt zusammengestellt, enthalt zwar wenig Anderes, als was schon hundertmal vereinzelt in der „Times“ gesagt worden war; aber sie uͤberraschte doch eben so sehr wegen ihrer Kuͤhnheit, als weil Niemand darauf ö war. . sage , n . . elb se ine ppositions- Kollegen waren es nicht,

. cht aus deren erstaunten Gesichtern und hoͤchst schwachen und schuͤchternen Beifalls, Bezeugungen abnehmen ließ, noch mehr aber aus Wellington's deguͤtigender Rede, worin er die Heftigkeit seines gelehrten Freundes zu entschuldigen suchte, da⸗ bei aber doch nicht zu erklaren unterließ, daß solche Debatten, nämlich Erörterungen der Gegensaͤtze zwischen beiden Haäusern, nur zum Unheil führen koͤnnten. Dennoch aber wird die Lynd⸗ hurstsche Rede seitdem von den Tory Journalen für einen gro⸗ ßen Triumph erklärt, und um dies einleuchtend zu machen, ha“ ben ste das Mährchen erfunden, die Minister haͤtten in der beabsichtigten Thron Rede zum Schlusse der Session einen Paragzaphen angebracht, worin sie Sr. Masestaͤt bedauern ließen, daß gewisse fuͤr die Beruhigung Irlands vorgeschlagene Maßregeln nicht durchgegangen seyen; der Konig aber habe nachdem er jene uͤberzeugende Rede gelesen, diese Stelle ei⸗ genhaͤndig gestrichen. So oft dies nun auch von den ministe— riellen Journalen geleugnet wird, so wiederholen jene Blaͤtter es doch immer aufs neue, was ihnen naturlich bei ihrer Partei Glauben verschafft. Dazu ist die Lyndhurstsche Rede, eigenhän⸗ dig verbessert, d. h. geschaͤrft, zu Tausenden als eine Flugschrift abgedruckt werden, damit in dem entfernte sten Doꝛfe Jeder⸗ mann uͤberzeugt werde, daß trotz ihrer Mehrheit im Unterhause die Regierung ohnmaͤchtig sey, irgend etwas durchzusetzen, was den Tories nicht gutdünke. Dies ist ganz wahr; da awer Jeder einsieht, daß ein solcher Zustand nicht lange fortbestehen kann, so ist es auch Jedem, dem die Wohlfahrt des Landes am Herzen liegt, darum zu thun, dieser Lage der Dinge so bald wie moglich ein Ende zu machen. Dies wird also fortan das ernstliche Bestreben aller Parteien seyn, und die naͤchste allge⸗ meine Wahl wann sie auch stattfinden ige muß zeigen, pb das Unterhaus mit dem Oberhause in Einklang gebracht wer⸗ den kann, oder ob letzteres wird nachgeben muͤssen. Die Whigs sind jetzt offenbar nicht zu dieser letzten Wahl geneigt und schei⸗ nen, trotz der gelegentlichen Heftigkeit des Premier ⸗Mini⸗ sters, sich mit dem beschelden zu wollen, was ihnen wirk— lich durchzusetzen , . ist, und das ist auch wirklich nicht weniz; sie streben jetzt nur danach, inzwischen Zeit zu gewinnen, um sich zu befestigen und die Radikalen dabei im Zaum zu halten. Aber diese sind offenbar nicht ö. sich jänger hinhalten zu lassen, und drohen, sich von dem Ministe⸗ rium loszusagen, wenn dieses nicht mit ihnen gemeinschaftliche Sache fur die Ueberwaltigung der Tory Pairs machen wolle, Und sie sind auch, ohne O' Tonnell und dessen Partei (welche be⸗ kanntlich, um nur keine Tory⸗Regierung in Irland zu haben, zu den größten Opfern geneigt ist), zahlreich genug, um dasselbe in die Minoritaäͤt zu setzen. Die naͤchste Session muß demnach viel entschiedener werden, als die gegenwartige gewesen ist. Die Mini⸗ ster sind bis dahin wenigsten; sicher, indem der Herzog von Wellington auf die Aufforderung Melbourne's, wenn seine Verwaltung wirk / lich so ganz werthlos sey, so moͤchten die Tories nur den Koͤ— nig ducch eine Adresse auffordern, sie zu entlassen, klar genug zu verstehen gab, daß ein solcher Versuch nicht zu wagen sey. Vieles wird indessen vom Resultat der Wähler⸗Registration ab— hängen, da man hierdurch an jedem Wahl“⸗Bezirk beinahe mit mathematischer Gewißheit voraussagen zu können glaubt, wel— ches das Verhältniß der Parteien ist, indem es in jedem einen Konservativ- Und einen Reform-Verein giebt, welche die Registra— tion ihrer gegenseitgen Anhänger leiten und das endliche Re— sfultat an die Hauptklubs in London berichten. Was je— doch den Ausgang der Wahlen einigermaßen zweifelhaft lit und daher auch zu falschen Berechnungen Anlaß ge— ben koͤnnte, ist die Frage, ob der eine oder derzandere Kandidat gerade persoͤnlich beliebt ist, eb Mittel genug vorhanden sind, die Waͤhler zur rechten Zeit an Ort und Stelle zu bringen, ob nicht

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eine Anzahl Wähler da ist, welche sich mit Fleiß an keine Par⸗ tei anschließt, um sich von jeder bestechen lassen zu koͤnnen, und endlich auch, ob es gelingen mag, einen Zwiespalt zwischen den Radikalen und Whigs erregen. Inzwischen aber ist es im anzen Lande ruhig; die Geschafte gehen ihren Gang, selbst Ju herb nimmt, nach den Berichten von Whigs und Tories, sschtlich an Wohlstand zu, und wer nicht ganz mit Absicht blind ist, scheint einsehen zu lernen, daß die unparteiische Verwaltung des Landes unter dem Grafen Mulgrave zum wahren Heil des⸗ selben fuͤhrt, weshalb auch unser guter Koͤnig mit wahrhaft vaͤ⸗ terlichem Vergnuͤgen auf der Stelle seiner Rede verweilte, wo von diesem Gegenstande gesprochen wurde, und mit besonderem Nachdrucke das Wort unparteiisch aussprach. Es mag Sr. Masestaͤt wohl wie Anderen bei dem athemlosen Eilen nach Re— form manchmal etwas bange geworden seyn, und das Wieder⸗ aufdringen eines von ihm verabschiedeten Ministeriums durfte wohl mit dazu gedient haben, dlese unangenehmen, Gefuͤhle zu erhöhen. Dennoch ist Wilheim 1V. ein echter Whig d. h. ein Freund der fortschreitenden Verbesserung; und in England ist an keinen Stillstand oder gar Ruͤckschritt zu denken, gleichviel ob Whigs oder Tories das Ruder fuͤhren. Gefahr aber duͤrfte nur dann drohen, wenn allzugroßer Widerstand die Leiden chaf⸗ ten uͤbermächtig reizt, und diese die Mittelpartei in ihrem Stru⸗ del hinwegrissen.

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Aus dem Haag, 24. August. Die Prinzessin Albrecht von Preußen hat die Provinz Friesland besucht und ist uͤber Harderwyk nach dem Loo zurückgekehrt.

Der zum Rath von Indien auf Java ernannte General Nahuis vaͤn Burgst hat sich auf der „Hendrika“ nach Batavia eingeschifft.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 23. August. Vorgestern, am Na⸗ menstage der Kronprinzessin, welcher zugleich der Jahrestag der Erwählung des Königs zum Schwedischen Thronfolger, so wie der Kroͤnung der Koͤnigin ist, gab der Koͤnig im Schlosse Drottningholm ein Diner, zu dem etwa hundert Personen ein⸗ geladen waren. Obgleich bei dieser Gelegenheit keine oͤffentliche Lustbarkeiten stattfanden, so hatten sich doch die Bewohner der Hauptstadt in großer Menge nach Drottningholm begeben, um die Koͤnigl. Personen zu sehen und denselben ihre Achtung und Er⸗ gebenheit zu bezeugen. Vom fruͤhen Morgen an waren zwoͤls Dampf⸗ böte mit dom Transport der Passagiere beschaäͤftigt. Die Menge der Segel- und Ruderbdte war nicht zu zählen; eben so war die große Straße von hier nach Drottningholm den ganzen og über mit Fußgängern und Fuhrwerken aller Art hedeckt. Nach dem Diner machten Ihre Majestäten und Ihre Koͤnigl. Hohei⸗ ten einen Spaziergang unter die unzaͤhlbare um das Schloß versammelte Menge und wurden mit den ruͤhrendsten Ausdrük⸗ ken der Liebe des Volkes empfangen. Wie im vorigen Jahre, so ist auch seit dem Anfange dieses Monats ein aus den besten Soldaten aller Infanterie‘ und Jaͤger-Regimenter bestehendes Bataillon bei Drottningholm versammelt worden, um bei den Exercitien, den gymnastischen Uebungen u. s. w. als Lehrer zu dienen. Für die Soldaten dieses Bataillons hatte der Konig an diesem Tage einen Ball veranstaltet, und es wurden ihnen Erfrischun— gen verabreicht. Der Konig und der Kronprinz geruhten, enige Augenblicke den Vergnügungen der Soldaten beizuwohnen und wurden mit den lebhaftesten Beweisen der Liebe und Ergeben— heit empfangen. Die jungen Prinzen und die junge Prinzessin machten an diesem Tage eine Spazierfahrt durch den König lichen Park. Auch hier hatten die Bewohner der Hauptstadt sich sehr zahlreich eingesunden, und überall horte man laute Ausbruͤche der Freude und Zufriedenheit. Am Abend wa— ren Vauxhall, die verschiedenen Theater und mehrere an— dere Gel dude erleuchtet. Die Koͤnigliche Familie hat die“ sen Tag, wie gewoͤhnlich, durch Wohlthaten bezeichnet, Der König hat unter die armen Kinder der Hauptstadt 400 Paar Schuhe und Struͤmpfe, und die Königin unter die per— schaͤmten Armen eine Summe Geldes vertheilen lassen. Auch wurden sämmtliche Lehrer und Zöglinge des Taubstummen⸗In⸗ stituts, welches unter dem Schutze Ihrer Maje tat steht, be⸗ wirthet. In mehreren Schonischen Staͤdten, in Boraͤs und noch anderen Orten, ist man dem Umlaufe falscher Banko⸗Zettel auf die Spur gekommen; auch ist in Nord -Halland eine der Geld-Verfaͤlschung verdächtige Person bereits gefaͤnglich eingezo— gen worden.

8 ni 4 Kiel, 21. Aug. Der Spanische Gesandte am Daͤnischen Hofe, Herr J. A. y Zayas, ist am 2hsten d. mit dem Dampf— schiffe von hier nach Kopenhagen abgegangen.

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Dresden, 27. Aug. Gestern Nachmittag trafen Seine Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen, Bru— Seine Königl. Hoheit der Prinz Wilh . ö der Sr. Maäjestaͤt des Koͤnigs, unter dem Namen eines Grafen von Glatz, aus Mainz kommend hier ein, stiegen im Hotel de Pologne ab und setzten heute sruͤh die Reise von hier uͤber Bauzen nach Schloß Fischbach in Schlesien fort.

Hannever, 26. Aug. Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin von Cambridge sind mit ihrer Familie gestern in erwuͤnschtem Wohlseyn von Rumpenheim hier wieder eingetroffen. Auch Ihre Königliche Hoheit die Prinzes⸗ sin Wilhelm von Hessen, geborne Prinzessin von Daͤnemark, ist hier angekommen. .

Der Staats- und Kabinets-Minister von Ompteda ist aus dem Bade Nenndorf hierher zuruͤckgekehrt.

Kassel, 25. Aug. Se. Hoheit der Kurprinz und Mitre⸗ gent haben den Prinzen Karl von Hessen Philippsthal zum Major bei der Hessischen Armee ernannt.

Fulda, 23. Aug. Gestern trafen JJ. KK. HH. der Her⸗ og und die Herzogin von Cambridge, unter dem Namen Gra— . von Diepholz, so wie der Prinz George von Cambridge, und J. K. H. die Prinzessin Withelm von Daͤnemark, unter dem Ramen Gräfin von Burgel, von Rumpenheim kommend, hier ein und setzten heute ihre Reise nach Hannover fort.

Munchen, 25. August. Ihre Majestaͤt die regierende Ko⸗ nigin und Se. Majestaͤt der Koͤnig Otto von Griechenland sind vorgestern Abend im besten Wohlseyn hier eingetroffen. ;

Dieser Tage sind auch Ihre Durchlaucht die Frau Land—⸗ graͤfin zu . . Prinzessin Tochter und Ge— olge vom Bade Ischl hier angekommen.

ö. Gestern and ein festlicher Ball nebst Feuerwerk des Ar⸗

tillerieLorps der Landwehr zur Feier des 50 jährigen eu

und Namensfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs im hlesigen 24

statt.

Da der Fuͤrst von Oettingen-Wallerstein, Staats-Min des Innern, von Nuͤrnberg zuraͤck wieder eingetroffen 6 werden nun die Berathungen uͤber Eisenbahn-Angelegenh⸗ in Bayern uͤberhaupt von den hierzu Abgeordneten ihren

fang nehmen. Das Staats⸗Ministerium

ßung vom 11. Angust die von dem Koöͤniglichen Kommissar Stadt Augsburg verfuͤgte und von der Donau-Kreises Kammer des Innern fortgesetzte Be der Druckschrift unter dem Titel: gedruckt in diesem Jahre“ mit dem Beifuͤgen bestaͤtigt, d Tonfiscation nebst dem Verbote der erwaͤhnten Schrift ein

ten habe.

Stuttgart, 23. August. heute unter nicht unguͤnstigen Vorzeichen begonnen. Di Markte gebrachten Quantitaͤten sind nach vorlaͤufiger Schi noch bedeutender als im vorigen Jahre; auch vernimmt von ansehnlichen Käufen, welche schon in den ersten Mann

stunden abgeschlossen worden

Käufern haben sich auch mehrere aus Bayern, Baden Schweiz und Frankfurt a4. M. eingefunden. Bei manchen selben zeugt ihr wiederholtes Erscheinen von ihrer Zufried n mit den auf der vorjaͤhrigen Messe gemachten Einkaufen. ;

Freiburg, 23. August. herzogin sind heute unter dem

getroffen und im Großherzoglichen Palais abgestiegen. Reise Ihrer Koͤniglichen Hoheiten wird sich, dem Vernehn nach, jedenfalls bis Heiligenberg, zum Besuche des Fuͤrsten,

Fuͤrstenberg, vielleicht auch bis

werden die hohen Herrschaften in Badenweiler zubringen.) Zweck dieser Reise erscheint der Wunsch, sich stets in persah Kenntniß von den Zustäͤnden des Landes zu erhalten; Fi keiten und Aufzuͤge sind verbeten worden, aber einen frohen herzlichen Empfang werden sich unsere Oberlaͤnder nicht isn

lassen.

Man spricht von Absendung von Truppen an die Etz zer⸗Graͤnze in Bezug auf die obwaltenden Verwickelungen

follen 3 Bataillone Infanterie

nebst 8 Geschuͤtzen zu diesem Zwecke bestimmt seyn; sie wa vollzählig bereit gehalten, der Abmarsch aber scheint erf kuͤnftigen Monat vorgesehen zu seyn.

Haupt⸗-Corps gebildet werden,

zer ihrerseits ein Corps aufstellten, zum Nach ruͤcken ii

zu seyn. Biebrich, 21. Aug. hier angekommen.

Frankfurt a. M., 26. uͤber erhoben worden sind, ob

die Abgabe von 8 Kr. pr. Centner von allen aus dem s

Verkehr abstammenden Meßg werden, sind nunmehr durch

Hess. Buͤrgermeisterei zu Offenbach vom 30. Juli voͤllg

ben worden. In derselben he

vertrag mit Frankfurt sind die Meß— und Kontirung s⸗-Bestimm gen fuͤr Offenbach und Frankfurt ein und die selben! nun der Artikel 23 der Frankfurter Meßordnung sub e. bestinng „von saͤmmtlichen, aus dem freien Verkehr abstammenden M ren, welche in den Messen von auswärtigen Verkaͤufern

Meßhandel aufgestellt werden

Frantfurt ein Beitrag zu den Meßkosten von 8 Kr. p Centner Brutto zu entrichten“, so folgt hieraus und aus dern gefuͤhrten Bekanntmachung der Buͤrgermeisterei zu Offen daß auch dort jene Meßabgabe erhoben wird.

. Se. K. K. Majestaͤt haben den Kl Kammerer und Staats-Kanzleirath, Alphons Freiherrn de Mn

Wien, 24. Aug.

zum Wirklichen Hofrathe und

Se. Durchl. der Prinz Peter Oldenburg, Bräutigam der Prinzessin Therese von Nastn

hein

des Innern hat mittelst Entschs

oled agt

„Sechs schoͤne medii 23 n lt

Regierung des

Unsere zweite Tuchmesst

sind. Neben vielen inlandisz

Der Großherzog und die Cn Jubel der Einwohner hit

Konstanz erstrecken. Einige n

und einige Schwadronen et

n. Außerdem soll not um für den Fall, daß die Sch

August. Die Zweifel, welche auch auf dem Meßplatz Ofen

uͤtern kuͤnftig zu entrichten; die Bekanntmachung der Gu

ißt es wortlich: „Im Zollbeinmn

sollen, ist bei dem Eingang

Geheimen Staats⸗Offiziglen n

den K. K. Gesanotschafts-Attaché, Ferdinand Maria Fräith

von Wydenbruck zu Loe zum Nach und nach verlassen

rige Personen, so wie die Mitglieder des diplomatischen (i Wien, um sich zur Kroͤnung nach Prag zu begeben. Ihre serlichen Hoheiten die Erzherzoͤge Fcanz Karl, Ludwig und werden erst in den letzten Tagen dieses Monats nach Pra reisen, um den Kroͤnungs-Feierlichkeiten beizuwohnen.

Der bisherige Paͤpstliche Nuntius beim hiesigen Hofe,

dinal Ostini, hat seine Ruͤckr Woche angetreten.

Daß Karl X. sich in Görz zu fixiren entschlossen ist ö. Schon sind uͤber 300 Kisten mit Zinmermoͤbeln langt und theils in dem Schlosse Grafenberg, welches dem

gewiß.

fen Coronini gehort, und wo

dem schoͤnen Hause des Grafen Strasoldo niedergelegt . Nach den aus Boͤhmen eben eingehenden Nachrichten wit Koͤnig in der ersten Haͤlfte des Oktobers in Goͤrz eintt Von seinem Gefolge befinden sich schon mehrere Indwidue

Eine Tuͤrkische Fregatte,

Wien bestimmte Tuͤrkische Botschafter sich befindet, ist ind

Hafen von Triest eingelaufen.

Ein Geruͤcht uͤber eine a

Leben des Sultans, das hier

kei verbreitet worden, hat sich bis jetzt wicht bestaͤtigt; gierung ist, dem Vernehmen nach, daruber nichts zug

Dies Geruͤcht scheint dadurch

. * 4 '. 2 561 3 der Sultan sein Hoflager schnell in den, Palast seiner . vermaͤhlten Tochter verlegt hatte, weil einige Pestfaͤlle ii des Serails sich ereignet hatten.

Von der Boöͤhmischen Graͤnze, 27. aun! Kaiserl. Hoheiten die Prinzen Albrecht und Karl Ferdng Soͤhne Sr. Kaiser. l Hoheit des Erzherzogs Karl, sind i d. M., von Rumburg kommend, in Zittau und Herrn ug sen und haben nach einem kurzen Aufenthalt ihre Reise g großen Manufakturstadt Reichenberg in Voöͤhmen fortgesekt— hier begeben sich Hoöͤchstdieselben nach Neuwald, um di so beruͤhmte Glasfabrik zu besuchen, die in Kunst, dent Schoͤnheit und Mannigfaltigkeit in der That Außeroꝛ uu st

leistet. Die Prinzen wollen

Schneekoppe besuchen und sich von dort in das

Kaisers nach Gitschin begeben. Man meldet aus Prag, d

Kammerer ernannt.

alle zum Kaiserlichen Hoft

eise nach Rom zu Anfang i

der Koͤnig wohnen soll, htl

i an deren Bord der neut

. . 9 igebliche Verschwoͤrung gegen durch Handelsbriefe aus . ekomj seyn,

veranlaßt worden zu

sdann die nicht weit enn alsdar ) h fllner

. yl die Ruhrkrankheit, woran

)

zuntius,

alten, manche auch starben, und die man als Cholera be— lr n, fehr nachgelassen habe und in ein paar Tagen wohl hee. erreichen werde. Man kann uͤbrigens bei Allen die hbsien Dlaäͤtfehler nachweisen; auch blieb die Krankheit fast 'in der untersten Volksklasse. Da der Tag der Ankunft nz ers sich naͤhert, so mehrt sich auch die Zahl der Frem— ; mit jeder Stunde. Am 28sten d. werden der Paͤpstliche ; Fuͤrst Altieri, und der Franzoͤsische Botschafter, Graf St. Aulaire, von Wien eintreffen. Fuͤr ein einziges Zim— ö waͤhrend der Kroͤnungszeit werden schon 109 Fl. C. M. ge— ar. Der Kaiser genießt auf der Reise der besten Gesund— ö und wird uͤberall mit Jubel begruͤßt.

5 wm e

Neuchatel, 20. Aug. Se. Königl. Hoheit der Prinz albert von Preußen ist auf einer Vergnuͤgungs-Neise durch Schweiz gestern inkognito hier angekommen. Se. Koͤnigl. höhelt hat alle unsere oͤffentlichen Anstalten besucht und den kunsch geaͤußert, sich nach der Tourne zu begeben, um die dor⸗ schoöne Aussicht zu genießen; allein das schlechte Wetter ver⸗ nderte dies. Nachdem der Prinz dem Praͤsidenten des Staats— athes, Grafen von Pourtales, einen Besuch abgestattet, kehrte rrselbe nach Greng zuruͤck, um die Reise nach Lausanne und uf fortzusetzen.

Bern, 19. Aug. Der Herzog v. Montebello hat bei dem zorort Klage gefuͤhrt uͤber einen Artikel des „Nouvelliste Vau—

ois“, hberschrieben: „Wie man uns behandelt“, in welchem

Konig der Franzosen als Ueberlaͤufer von Famars und eineldiger des Stadthauses bezeichnet wird. Der Vorort hat Klage der Waadtläͤndischen Regierung mitgetheilt. .

Der große Rath von Freiburg hat den Tagsatzungs Beschluß

insichtlich der Fluͤchtlinge genehmigt, jedoch mit der Beschraͤn⸗ ng, daß der Kanton sich in zweifelhaften Fallen die Entschei— nh vorbehalte. In Waadt und Genf sind Protestationen ge— nediesen Tagsatzungs-Beschluß eingelaufen. Der dreifache andrath von Glarus hat denselben einhellig genehmigt, jedoch Er Gesandtschaft Auftrag gegeben, dafuͤr zu stimmen, daß die sationalehre in der Antwort an Montebello gehörig gewahrt de. ĩ In der Sitzung der Tagsatzung am 18. d. kam die Glarner zerfasungs Revision und die von den bisher beguͤnstigt gewese— n Katholiken dagegen eingelegte Protestation zur Sprache; es jurde jedech kein definitiver Beschluß gefaßt.

Aus Homburg vor der Hoͤhe, der Vaterstadt der beiden

hrehenstein, die kärzlich oͤfters in offentlichen Blaͤttern bei Ge—⸗ genheit der Umtriebe in der Schweiz erwähnt wurden, will sn bie sichere Nachricht von dem Ableben des aͤlteren Bruders hallen haben. Derselbe hat fruͤher als praktischer Arzt in eben ner Residenz gelebt und als solcher sich berelts einen bedeuten“ Ruf erworben, bevor er seine ungluͤckliche politische Lauf— Ihn betrat. Der juͤngere Bruder, heißt es, sey nach Amerika tbmmen. Am 12. wurden zu Bern zwei Preß-Prozesse verhandelt. hn Redacteur des „Schweizerischen Beobachters“ wurde wegen 1snahme eines Artikels aus der „Neuen Zuͤricher Zeitung“ uͤber hömn zu einer Geldstrafe von 50 Franken, 19taͤgiger Haft und ner Ehren-Erklaͤrung verurtheilt. Dr. Frei, Privat-Dozent der zecht der Hochschule, wurde, wie es scheint, wegen eines Ar— kel im Beobachter, ebenfalls zu einer Ehren-Erklärung gegen se betreffenden Behörden und einer Geldstrafe von 25 Franken, dann noch zu einer 13woͤchigen Verweisung verurtheilt.

Bu Interlaken und Unterseen hat am 14. Nachts ein Ge— bitter großen Schaden angerichtet. Die beruͤhmten Nußbaͤume ei Mnerlaken sind zum Theil verstuͤmmelt.

Aargau, 20. Aug. Im großen Rathe wurde gestern das Ir Begutachtung an eine Kommission gewiesene Tagsatzungs— Fonklusum in Betreff der Fluͤchtlinge behandelt. Der Antrag ser Kmmmission ging dahin: der Beschluß der Tagsatzung sey icht nothwendig, gefährlich und unzweckmäßig, und Aargau sey s seiner Ehre schuldig, einem solchen Tagsatzungs-Beschluß, der unter fremdem Einfluß zu Stande gekommen sey, nicht beizu— simmen. Nach langer und sehr lebhafter Diskussion, in welcher t. Fer namentlich den Kommissional-Antrag mit uͤberzeugen— ker Kraft bekaͤmpfte, während die Kommissional-Mitglieder ihn ut schwach zu vertheidigen wußten und zuletzt noch selbst mo— ösziren wollten, wurde der Antrag der Kommission mit 118 ge— gen 5H Stimmen verworfen und der Tagsatzungs-Beschluß mit hh gegen 60 Stimmen unbedingt angenommen. Hierauf ver— pihnen sich viele Mitglieder zu Protokoll, worunter natuͤrlich 1 welche der Volks-Pruͤgelei in Wohlenschwyl bei— hdelohnt.

Vasel, 22. Aug. Die hiesige Zeitung meldet: „Die

Hzestrige Volks- Versammlung auf dem Schuͤtzenfelde in Wiedikon

bei Zürich hat einen sehr unschuldigen Ausgang genommen. Es burde eine Adresse an die Tagsatzung verlesen und von dem muitsenden Volk durch Aufheben der Haͤnde bestaͤtigt, die nichts hr besegt, als was schon zuvor in geeigneter Weise von den Ennts-Behoörden angeordnet war. Die Zuͤricher Zeitung be— mut, der schoͤne Tag habe die zuversichtlichen Erwartungen des ttetlandsfreundes vollstaͤndig erfuͤllt. Wenn dem so ist, so i uch zu erwarten, daß alle Kantone in Wegweisung kom— tnder Fluͤchtlinge dem Begehren der Mächte genuͤgend shcchen werden und damit jeder Anlaß zu Weiterungen ver— . Die ebenfalls gestern in Reyden bei Solothurn ab— gählltene VolksVersammlung soll durch keinen anderen Unfall, h einen tuͤchtigen Regen, gestört worden seyn, im Gan 6 den Erwartungen der Besuchenden, die in ungeheurer . den benachbarten Kantonen herbeigestroͤmt waren, nicht er e wn haben. Der Schauplatz war auf der rechten Seite hin⸗ uuf . r; die Fahnen der anwesenden Gesellschaften wurden sessan dnerbůhne gepflanzt. Eine in Nittertracht gehnllte Maske buli nnlsch'als Sitznild der alten freien Zeit. Durch Kanonen⸗ esan Musik und Gesang wurde der Aktus er offnet und die . mlung durch Herrn Advokat Schmidt, Namens seiner unleinde in einer Antritts-Rede bewillkommt. Nach ihm be— uch . Kasimir Pfyffer die Buͤhne, welcher, nachdem er Ditan nile langen Eingang und weitlaͤuftige Darstellung von di 9 viele Zuhdrer ermuͤdet hatte, zwei Antraͤge stellte: sin; muthungen Frankreichs mit allem Nachdruck abzuwei⸗ gen Ge e lbherafung des Herrn von Montebello zu verlan— ler , Applaus. Ihm folgte Herr Seminar, Direktor . eln . gleiche Thema mit gehoͤriger Salbung behandelnd, Erhi⸗ atzregen seinem warmen Erguß und der steigenden der Zuhörer eine wohlthätige Kuͤhlung beibrachte. Andere sollen dann noch die Buͤhne bestiegen und Koll . unter denselben sich durch seine bekannte Roh⸗ seder ausgezeichnet haben. Auch ein Antrag zur Bundes—

Revision hat natuͤrlich nicht gefehlt. Ob Beschluͤsse gefaßt wor— den sind, oder was für ein Resultat diese Sonntags-Belustigung eigentlich darbietet, haben wir nicht in Erfahrung bringen koͤnnen.“

Dem Schwäbischen Merkur wird aus dem Jura vom 21. August geschrieben: „Bekanntlich haben bisher Ba— sel⸗Stadt und Basel-Landschaft, namentlich bei politischen Fra— gen, nie in gleichem Sinne gestimmt; dies ist nun aber zum erstenmale in voriger Woche geschehen, indem sich beide Halb— staͤnde fuͤr den Beschluß der Tagsatzung hinsichtlich der fremden Fluͤchtlinge ausgesprochen haben. Auch in anderen Kantonen, wo man mit Gewißheit die Verwerfung dieses Beschlusses er— wartete, wie z. B. in Luzern und im Aargau, ist derselbe mit großer Mehrheit genehmigt worden; trotz dem, daß sehr einfluß— reiche Maͤnner dagegen stimmten. Es ist somit als gewiß an— zunehmen, daß die von der Tagsatzung vorlaͤufig beschlossene Maßregel die Zustimmung der Mehrheit der Stände erhaͤlt. Die etwaigen Beschluͤsse, welche die heute in Zurich und Reiden stattfindenden Volks-Versammlungen fassen werden, koͤnnen da— her keinen Einfluß mehr auf das Schicksal des besagten Beschlusses bei der Tagsatzung ausuͤben, wie uͤberhaupt voraussichtlich die—⸗ selben zu keinen weiteren Folgen fuͤhren werden. Was unse— res Wissens in neuerer Zeit bei uns noch nie vorgekommen und was fuͤr die Schweizerische Journalistik von hoͤchster Wichtig— keit seyn muß, das ist ein Preßprozeß, den jetzt ein auswaͤrtiger Gesandter wegen eines seinen Herrn beleidigenden Artikels einem Schweizerischen Blatte macht. Dieser Gesandte ist der Herzog von Montebello und das angeklagte Blatt der Nouvelliste Vau— dois. Man ist auf die weitere Entwickelung dieser Sache um so mehr gespannt, als allgemein geglaubt wird, dieser Schritt sey nur ein Vorbote von anderen noch ernsthafteren. Die Gebruͤder Wahl bestehen zwar fortwaͤhrend auf ihrer Forderung, in den Besitz des von ihnen erkauften Guts gesetzt zu werden, und haben sich deshalb an das Franzoͤsische Ministerium gewen— det, nichtsdestoweniger ist aber die Sperre gegen Basel? Land— schaft seit einigen Tagen aufgehoben.“

nö,

Madrid, 15. Aug. Die heutige Hof-Zeitung enthaͤlt nunmehr die verschiedenen Dekrete, welche die verwittwete Köoͤ— nigin in Bezug auf die Proklamirung der Verfassung von 1812 und die dadurch nothwendig gewordenen Aenderungen in der fruͤheren Verwaltung erlassen hat. Sie lauten also:

„Als Koͤnigin Regentin von Spanien befehle Ich hiermit, daß die Verfassung von 1812 proklamirt werde, bis die durch die Cortes repraͤsentirte Nation ausdruͤcklich ihre Bestaͤtigung zu erkennen giebt oder eine andere ihren Beduͤrfnissen entsprechende Constitution annimmt. San Ildefonso, 13. August 1836.

(gez. Ich, die Koͤnigin Regentin. An Don Santiago Mendez Vigo.“

Die nachstehenden fuͤnf Verordnungen sind sämmtlich aus San Ildefonso vom 14ten datirt und ebenfalls an Don San⸗ tiags Mendez Vigo adressirt.

1) Da die Umstaͤnde, die Mich veranlaßt hatten, die Haupt⸗ stadt in Belagerungs-,Zustand zu erklären, sich geändert haben, so befehle Ich im Namen Meiner erhabenen Tochter, der Koͤ— nigin Donna Isabella II., daß die Wirkungen jener Maßre— gel unverzuͤglich aufhoͤren sollen. Ihr habt es vernommen rec.

2) Als Regentin waͤhrend der Minoritaäͤt Meiner erhabenen Tochter, der Koͤnigin Donna Isabella II., ernenne Ich hiermit zum Staats-Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten und Con— seils-Präsidenten Don José Maria Calatrava, zum Staats-Se—⸗ cretair fuͤr die Finanzen Don Joaquim Ferrer und zum Staats— Secretair fuͤr das Innere Don Ramon Gil de la Cuadra, statt des Don Franzisco Xaver Isturiz, des Don Felix d'Olabergue e Blanco und des Herzogs von Rivas, die bisher jene Aemter bekleideten. Es ist Mein Wille, daß der neue Conseils-Praͤsi⸗ dent Mir in moͤglichst kurzer Frist die fähigsten Maͤnner vor— schlage, um Don Antonio Alcala Galiano, Don Manuel Bar— rio Ayuso und Don Santiago Mendez Vigo zu ersetzen, indem Letzterer sein Amt nur noch Behufs der Publication Meiner Koͤnigl. Dekrete behalten soll. Ihr habt es vernommen ꝛc. ꝛc.

3) Als Königin Regentin und im Namen Meiner erhabe— nen Tochter, der Koͤnigin Donna Isabella 1I., erkläre Ich, daß die Madrider National-Garde reorganisirt werden soll; sofort sollen die Gewehre mindestens an zwei Drittheile der kuͤrzlich entwaffneten National-Gardisten zuruͤckgegeben werden. Ihr habt es vernommen zꝛc. 2c.

4) Im Namen Meiner erhabenen Tochter, der Koͤnigin Donna Isabella II., und als Koͤnigin Regentin dieses Reichs entziehe Ich hiermit das Amt eines General-Capitains von Neu— Castilien und den Titel eines General-Kommandanten der Koͤ— niglichen Garde dem General, Marquis von Moncayo, und er— nenne statt seiner den General-Major, Don Antonio Seoane, der, außer dem Ober-Refehl uͤber die Infanterie, den sein Vor— gaͤnger hatte, auch noch den Ober-Befehl uͤber die Kavallerie der Königlichen Garde haben soll. Ihr habt es vernommen zc. ꝛc.

) Als Koͤnigin-Regentin waͤhrend der Minderjaͤhrigkeit Meiner erhabenen Tochter, der Koͤnigin Isabella II., entziehe Ich das Amt eines General-Inspektors der Provinzial-Milizen und den Titel eines General-Kommandanten der Koͤniglichen Garde von derselben Waffe dem General Grafen von San Ro— man, und bestimme zu seinem Nachfolger in beiden Aemtern den Marquis von Rodil. Ihr habt es vernommen ꝛc. ꝛc.

Vereinigte Stagten don Nord Amer ka.

New-⸗York, 22. Juli. Die Freunde von Texas haben hier dieser Tage in großer Zahl im American-Hotel gespeist; einer der ausgebrachten Toasts lautete: „Texas! Bein von un— serem Bein, Fleisch von unserem Fleisch, moͤge es durch unauf— loͤobßare Bande der Union mit uns vereinigt werden!“

Unsere Zeitungen fuͤhren Klage, daß die Insassen der Ar— beitshaͤuser in England zu uns transportirt wuͤrden. Fast kein Tag vergehe, an dem nicht ein Schiff aus Großbritanien mit einer Ladung Armer im elendesten Zustande anlange, die dann, des Privilegiums, in einem freien Lande zu seyn, eingedenk, so— gleich und mit großer Industrie zu betteln anfingen.

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Wissenschaft, Kunst und Literatur.

In der Bachemschen Hof-Buchhandlung in Köln hat der Hof— rath Und Büreau-Dirigent bei der Königl. Provinzial-Steuer⸗-Direc— tion zu Köln, Herr Philippi, so eben in einem starken Oktav— Bande auf 264 Seiten einen

Nachtrag zur Sammlung sämmtlicher neueren Preu—

ßischen Gesetze über dite indirekten Steuern herausgegeben. Dieser Nachtrag zu den von demselben Verfasser im Jahre 1830 erschienenen Repertorium über sämmtliche Preußische Steuer-Gesetze der neuen Zeit erstreckt sich über alle gesetzliche Bestimmungen, die vom J. Sepiember 1830 bis zum 30. April 1836 zur öffentlichen Kunde gelangt sind. Er begreift daher nicht bloß

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die eigentlichen Gesetze über indirekte Steuern in sich, sondern auch die Gewerbe- und Klassensteuer, die Bestimmungen über Waaren-Ver⸗ sendungen mit den Fahrposten, über das Lohnfuhrwesen, über die Nhein⸗- und übrigen Flußschifffahrts-Angelegenheiten, über die Salz⸗ regal, über das Chausseewesen, über die Meß-Angelegenheiten, über den Hausirhandel u. s. w., Alles in großer Vollständigkeit und kor⸗ rekten Abdrücken der betreffenden Gesetze und Verträge. Endlich enthält der Nachtrag auch eine chronologisch geordnete Nachwei⸗ sung aller in denselben und in das erste Werk aufgenommenen Al— lerhöchsten Kabinets-Ordres, so wie Bekanntmachungen, Verordnun⸗ gen und Institutionen anderer Königlichen Behörden, auch ein mit vieler Uebersichtlichkeit angefertigtes Register über den Nachtrag und über das Hauptwerk.

Dieselbe Sorgfalt des fleißigen Verfassers, durch welche sich die erste Schrift allen Steuer- und Verwaltungs-Beamten, Kaufleuten, Rechts—⸗ gelehrten und anderen Geschäftsmäunern empfohlen hat, wird ihnen auch der Nachtrag zu einem nützlichen Hand- und Hülfsbuche in ihren verschiedenen Geschäfts-Verhältnissen machen. Aber auch zur Würdigung der großen und unablässigen Anstrengungen, durch welche das welthistorische Werk des Deutschen Zoll-Vereins zu Stande gekommen ist, enthalten die in diesem Werke gegebenen Zusammenstel— lungen wichtige Momente und geben ihm also auch für diejenigen ein Interesse, welche nicht mit der unmittelbaren Handhabung und Ausführung der Steuer-Gesetze beschäftigt sind. b

Bei Gelegenheit der mit so lebhaftem Beifall aufgenommenen Aufführung der sogenannten Feen-Oper, das Rothkäppchen drängen sich uns so manche Betrachtungen, namentlich in Betreff des für eine musikalische Behandlung paßlichsten Stoffs auf. Man ist so geneigt, das Wunderbare und Romantische in seinen mannig⸗ faltigsten Gestalten und Schattirungen dem Singspiele zuzuweisen, ja man lehrt sogar in den theoretischen Doktrinen, daß das fraz⸗ jenhafteste Wunderbare recht eigentlich seine Stelle in dem Singspiele habe und die Gründe, welche man zur Unterstützung dieser Behaup⸗ tung anführt, laufen darauf hinaus, daß, weil in dem Singspiele die Unnatur einmal herrsche, es auf ein Mehr oder Weniger des Unsinns gar nicht ankomme. Es fehlt nicht viel, so müßte durch diese Art der Demonstration der Einführung der Musik selbst in das Drama der Prozeß gemacht und der Gesang statt Rede und Dialog als etwas ganz Unnatürliches verworfen werden. Nur hätte man nun noch einen Schritt weiter gehen und gerade heraus sagen sollen, daß die Oper der Schauplatz alles Unnatürlichen, Tollen und

ratzenhaften, gleich sam das Exil seyn müsse, wohin die Wahrheit verwie⸗ en werde, damit sie sich dort mit all den selbstgeschaffenen Unge— zeuern und Ungethümen statt menschlicher Gesellschaft die Zeit ver— treibe. Ref. seinerseits kann in seiner Würdigung der Kunst und ihrer Gegenstände, insbesondere aber der lebendig darstellenden Kunst des Dramas die Mahnungen der Erfahrung nicht loswerden. Wollte er fie verzetteln, so würden sie gar kein Resultat geben, wollte er blos die Summe derselben addiren, so ergäben sie nur ein konfu— ses Facit. Aber wenn ihm erlaubt ist, ohne Anmaßung zu sagen, daß ihn in dem Lauf und Kreislauf seiner Erfahrungen gewisse lei tende Ideen immer begleitet und ihm, so zu sagen, die kleine Landkarte seines Wissens illuminirt haben, so darf er sich nicht scheuen zu beken— nen, daß gerade die fabelhaften mythologischen Stoffe, je treuer sie in ihrer ursprünglichen Reinheit gehalten waren, sich um so weniger be— währt und, statt Antheil an der Handlung, immer nur Langeweile hervorgebracht haben. Es mag seyn, daß die Behandlung zuwei⸗ len nicht die beste gewesen ist, aber auch die beste, wenn sie sich nicht den Begriffen und Gefühlen der gegenwärtigen Zeit atko⸗ modirt hätte, würde auf der Schaubühne der Gegenwart, die nicht dazu da ist, die ursprüngliche Reinheit der Fabel zu dokumentiren, sondern das Interesse daran, in sofern es ein rein menschliches ist, zu erhalten, keinen Effekt gemacht haben; und in sofern sind denn auch zeitgemäße Veränderungen und Modificationen erlaubt, ja nöthig. Ref. zweifelt, um seine Meinung durch ein Beispiel . illustriren, daß die Fabel des „Oberon“, der ursprünglichen leberlieferung gemäß, treu gehalten, das Interesse bewirkt ha⸗ ben würde, was Wieland's willkürliche Veränderung, so zu sagen seine Modernisirung der Fabel in der Lesewelt zur Zeit der ersten Erscheinung seines „Oberon“ hervorgebracht hat und auf alle empfäng⸗ lichen Gemüther noch heutiges Tages hervorbringt. Das französirte „Rothkäppchen“ ist, mit einem Worte, für die gegenwärtige Schau— bühne, nicht bloß für die Französische, wie gemacht; im Einzelnen hätte Manches wegbleiben, Manches weiter oder anders ausgeführt werden können, im 9 ist es just ein Wesen, an dessen Rai— vitäten sich die gebildete Welt etwa so ergötzen mag, wie an der Art und Weise, wie das Idvllische auf der Bühne vorgestellt wird. Und das ist gerade der Beschaffenheit ähnlich, die unsere ersten Deut— schen Singspiele, die Weisseschen, den damaligen Theaterfreunden so empfahlen, aber nicht bloß das Wohlgefallen an der theatralischen Vorstellung erzeugten, sondern auch ihre Wirkung auf das gesammte gesellige Leben verbreiteten. Das Bravo und Da Capo der No⸗ tenkenner, nicht der Widerhall der aufgeregten Lebenslust, ist das Zengniß, daß der Gesang den rechten Fleck getroffen habe. Es freut uns, aussagen zu können, daß in der jetzigen Erneuerung des „Rothkäppchens“ gar Vieles eben so gelungen ist und, wie vormals in den Weisseschen Singspielen, den rechten Fleck getroffen hat. Alle Repräsentanten der einzelnen Personen des Stückes haben ge— rechten Antheil daran.

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Meteorologische Beobachtung.

1836. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 28. August. 6 Uhr. 2 Uhr. 19 Uhr. Beobachtung. e n r m, , , , , K 1 ; . e n, Lustdrug .... 336. 38“ Par. 336 78“ Par. 326,02“ Par. Quellwärme 7,5 0 R.

Flußwärme 1440 R. Bodenwärme 12,5 0 R.

Luftwãrme.. 4 13,60 N. - 16170 R. - 14,10 R. Thaupunkt... 4 7,89 R. 4 S, 9 R. 4. 8,40 R.

Dunstsättigzung 6A pCt. 346 pCt. 64 pCt. .

; ö. ; . . Ausdünstur og Rh.

Wetter. heiter. heiter. heiter. . . ng O oo Rt

Wind... QB S2. SWB. Niederschlag 0C.

Wolkenzug. .. SW. Nachtkälte 4 9,369 R. Tagesmittel: 336,309“ Par... 4 14,8 0 R... 8,39 R... 61 56Ct.

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Königliche Schauspiele.

Dienstag, 309. Aug. Im Schauspielhause: Feen⸗-Oper in 3 Abth., Musik von Boyeldieu.

Mittwoch, 31. Aug. Im Opernhause: Die Schwestern,

Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely.

Hierauf: Der Marquis von Carabags, oder: Der gestiefelte Kater, komisches Zauber-Ballet in 2 Aufzuͤgen, von Hoguet.

Koͤnigstädtisches Theater.

Dienstag, 30. Aug. Die beiden Nachtwandler, oder: Das Nothwendige und das Ueberfluͤssige. Posse mit Gesang in 2 Aufzuͤgen, von J. Nestroy. Musik vom Kapellmeister Adolph Muͤller.

Mittwoch, 31. Aug. Der Pariser Taugenichts. Lustspiel in 4 Akten, frei nach dem Franzoͤsischen, von hr. Karl Toͤpfer. Hierauf: Die Wiener in Berlin. Posse mit Gesang in 1 Akt, von K. v. Holtei. Die Instrumental/Musik ist vom Herrn Musik⸗Direktor Kugler.

Donnerstag, 1. Sept. Auf vieles Begehren: Eulenspiegel, oder: Schabernack uͤber Schabernack. Wiener Lokal Posse mit Gesang in 4 Akten.

Rothkaͤppchen,

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