1836 / 247 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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wünschen, die Mittel dazu dargeboten sind. Was den Zustand des Kapital⸗Vermöogens betrifft, so hat sich das—⸗ felbe im vorigen Jahre um 608 Thlr. vermehrt. Im laufenden Jahre ist der Stiftung ein Legat des Pupillen⸗Raths Calmberg in Berlin von 306 Rthlr. in Staatsschuldscheinen zu Theil geworden. Ueber die Waisen-Versorgungs⸗Anstalt zu Klein-Glienicke ist Folgendes zu bemerken: Die Haupt⸗-Tendenz dieser Stiftung (wie der Vorsteher derselben, Regierungs⸗Rath von Tärk, solches in der letzten General-Versammlung naͤher entwickelt hat) ist nicht etwa bloß einige Waisen, die sonst ver⸗ lassen dastehen wuͤrden, zu versorgen, sondern sie zu moͤglichst brauchbaren Maͤnnern, theils fuͤr die Gewerbe, Feld., ünd Gartenbau, ganz vorzüglich aber fuͤr den Lehrerstand zu bilden, um dereinst als Schullehrer auf dem Lande und als Elementar-Lehrer in den Städten, dem Staate Dienste leisten zu koͤnnen. Die Zöglinge werden hiernach zu allen Arbeiten, Die beim Acker- Und Gartenbau, bei der Obstbaum- und Bie— nenzucht, beim Seidenbau vorfallen, angeleitet und darin prak— tisch geuͤbt. Der wissenschaftliche Unterricht beschraͤnkt sich auf den Religions- Unterricht, dem eine ganz vorzügliche Sorgfalt gewidmet wird; sodann auf den Unterricht in der Deutschen Sprache, verbunden mit Styl- und Declamations⸗Uebungen, in der Geographie, in den Elementen der Naturkunde, in einigen historischen Kenntnissen, im Rechnen, Zeichnen und Gesange. Dicjenigen, welche fuͤr den Lehrerstand bestimmt sind, erhalten all Unterricht im Klavierspielen und werden dadurch, daß sie zuweilen die juͤngeren Zoͤglinge unterweisen muͤssen, hierzu vor⸗ bereitet. Alle haben auf der von dem Vorsteher der Stiftung gegruͤn⸗ deten und fortdauernd geleiteten Schwimm⸗Anstalt das Schwim⸗ men erlernt. Die Gesundheit der Zöglinge war stets gut; ihr Betra— gen offen, bescheiden und anstaͤndig. Was das Vermsgen der Stiftung betrifft, so hat sich dasselbe im Jahre 1835 um 827 Rthlr. vermehrt.

111

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Jens Baggesen's poetische Werke in Deutscher Sprache. Herausgegeben von den Söhnen des Ver⸗ sassers, Karl und August Baggesen. V Bde. Leip⸗ zig, Brockhaus. 1836. ö. /

Jeuͤs Baggesen, ein geborener Däne (geb. 1764), hat an einer Perlsde der Beutschen Literatur, welche wir jetzt wohl schon eine vergangene nennen dürfen, thätigen Antheil genouumen, er stand mit fast allen damals berühmten Namen in freundlicher Verbindung; er imme Cie von ihnen angeschlagenen Töne mit an, und es floß ei⸗ uiges von ihrem Ruhm auf ihn über. Als er im Jahre 1789, damals on als Danischer Dichter rühmlich bekannt, nach Deutschland kam, glänzten Wieland und Klopstock am hellsten; er schloß sich diesen an ad wurde ihr Rachahmer, was freilich damals fast alle Geister zwei⸗ ien Ranges, waren. Später hegte die Freundschaft mit Voß die under seinet Muse und der Einfluß davon trat ganz unverkennbar hervor. Auch zu Göthe und Schiller hatte Baggesen ein freundli⸗ ches Verhältniß; was später erwuchs, blieb ihm fremd und hatte nur noch seine Satire zu erfahren. Der Dichter starb bekanntlich, nach einem vielbewegten Leben, nach mannigfaltigem Herumschweifen in Deutschtand, Frankreich und Italien, im Jahre 1826 zu Hamburg, auf der Rückreise in's Dänische Vaterland.

theils fuͤr den

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Staub immer siegreich hervorleuchten wird. 1 rere ähnlicht Versüche an, denn es fehlt selten an solchen, welche geöffnete Bahnen benutzen wollen; unter ihnen ist Baggesen's Parthenais und Kofegarten's „Jucunde und die Jnselfahrt. besonders zu nennen. Allcin Beide haben den Sinn jener weitüberlegenen Bestrebungen faum gefaßt und was sie ihrerseits als eigenthümliches Element, wohl gar als Steigerung hinzubringen wollten, kann nur für Mißverstnd⸗ niß und Ausartung gelten. Kosegarten versetzte leider den idyllischen Ton mit zu viel Sentimentasitltt und wiederum hochtrabender Reflexion, namentlich mit Platonischer Philosophie. Baggesen mischk, was nach damaligen Begriffen vom Epos erforderlich schien, eine ausgedehnte Göttermaschinerie ein, die Götter des Olymps neh— men, wie vor Troja, für und wider Antheil au, der Unternehmung des nordischen Jünglings, welcher mit drei Mädchen das Beruer Tberland besteigen will, und Merkur, der besonders eifrig die Sache hintertreibt, nimmt die Verkleidung eines Schweizer Bürgers an, um den Postillon zu täuschen und ihn zur Abfahrt ohne die Passagiere ju bewegen. Wie nahe dies, was ernst gemeint ist, ans Komische streift, kann nicht entgehen, es entging sogar in seinen späteren Jah⸗ ren dem Berfasser nicht. Er ging mit dem Gedanten um, das Gedicht von der Griechischen Mythologie zu reinigen; der Tod aber verhinderte ihn daran und wir haben nun die Parthenais, tinige kleinere BVer⸗ besserungen abgerechnet, noch ganz in der alten Gestalt, und hiermit wird man auch zufrieden seyn, da das Interesse der Dichtung, die manchts Schöne enthält, doch im Ganzen mehr ein historisches ist. Hier schiießt sich zunächst ein ähnliches episches Gedicht Derania in fühf Gesängen an, stellenweise unvollendet. Es ist dem Ton nach noch Klopstockischer als das vorige, und als Gööttermaschinerie bekommen wir sogar den im hohlen Innern der Erdkngel hau⸗ senden bösen Geist der Perser, Ahriman, der freilich etwas seltsam zu Coof's Weltumseglung, welche den Inhalt ausmacht, passen will. Baggesen ist unleugbar in der leichten, zumal komischen Erzählung auf feinem eigenthümlichen Felde. Hier möchte man, dem Ton nach zu urtheilen, Adam und Eog für das älteste halten, weil es sich gzuz in der Wielandischen Weise hält, zwar nicht ohne ihren Reiz, aber auch mit gar zu puͤnktlicher Befolgung ihrer Fehler; dahin gehört na— mentlich eine gewisse Styllosigkeit und gar zu bunte Einmischung mo⸗ derner Reflexionen, worauf leider meistens der Scherz beruhen soll. Viel gelungener ist der Schecrenschleifer, der sogar eine sehr eigen: thümliche Färbung hat. Wenn die scherzhaften Dänischen Gedichte Baggesen's von dieser Art sind, so läßt sich wohl begreifen, weshalb man 'sie in Dänemark hochschätzt. Ueberdies gehört das Fragment des Scheerenschleifers in eine spätere Periode des Verfassers, worin die—⸗ ser überhaupt etwas selbstständiger hervortritt, doch leider wohl zu spät, denn bald wird eine Abnahme der produktiven, Kraft merk⸗ lich. Der „vollendete Fausi“, in zwei Theilen, soll nicht etwa eine Fortsetzung des Götheschen seyn, nicht, wie Baggesen sich selbst in cinem Briefe dartiber ausdrückt, ein llias post Honrerum; sondern, wie er meinte, „ein prophetischer.“ Es ist, um es kurz zu sagen, ein satprisches Drama, das einerseits „die Philister“ und andererseits ganz besonders den Unfug der Romantiker züchtigen sollte; Göthe and Schelling, Schlegel und Tieck, Fichte ünd Jean Paul sollten in diesen Wolken ihre Schattenseiten mit Sokratischem Lächeln er⸗ blicken; doch schimmert zugleich durch, daß der Dichter einer früheren Zeit angehört, als laudator temporis acti. Unter den zahlreichen dermischten Gedichten findet sich einzelnes Anzichende, und unter den poetischen Episteln an v. Brinkmann ist namentlich auch der Abdruck der Antworten des Letzteren sehr willkommen, denn es zeigt sich darin eine so gewandte und feine Beherrschunmg der Sprache und des Styls, wie man sie selbst in neuester Zeit nicht allzuhäufig, findet. Bei Baggesen dagegen darf man, was den Ausdruck betrifft, nicht ver⸗— essen, daß die Deutsche Sprache ihm fremd war (die Herausgeber . sich hier aller Korrekturen enthalten) und daß er zugleich der

Dänischen wie der Deutschen Literatur angehört. Gr.

Hier schlossen sich meh⸗

, Den 3. Septemher 1836.

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22 Er. Co 10.

. ene, ag. St. Schuld- Sch. 4 102 Pr. Enzl. Ob. 30. * 190 k'o nm. 0. . PrämSch. d. Seeh 621i y 1 Kur- u. Neum. do. 1007 Rurm. Ohl. m.. C. à 1092. d, go. , , w Nm. Int. Sch. do.“ 1031 ! zerl. Stadt- Obl. 4 102 Königsh. do. Elbinger do. Dauz. do. in Th. -

. . . Westpr. Pau dbr.

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CQ äatpeé. Pfandhbr. 1103 4 1

Schle inche do. Ri ckst. C. und 7. Sen. d. K. r. N. 87

God al marco. 2153, enge Dußk. 18* 4 riechieh d'or, l', D Saonto., . 4

Grofsh Pos. do. ca- ee , ..

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do. Hamburg 300 Mr. do. 300 Mk.

Wien in 20 Xr. Augshurg

Breslau

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Frankfurt a. II. Wx.

Fetershurg

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100 Tlil. 100 Tii. 150 FI.

100 Rbl.

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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 29. August.

Niederl. wirkl. Schuld 55,2. do. 1027 83. Kauz - Bil 2315. 6. P09 Span. 305,8. Passive . Aus. Sch. . Zins. 115 reuss. Prüm.-Sch. 110. Haln. 1171“. Cesterr. Met. 100*.

. Antwerpen, 28. August.

Neue Anl. 293

Frankfurt n. M., 31. August.

Gesterr. 3M Met. 10359. 10319. , Io 83. 9073. 212 383 2. 194 25. ir. Bank-Actien 16s3. 1611. Hurtial-Obi. 13912. H Loose zu 500 kl. 114. 1132357. Laose zu 100 FI. 217. Hreun rüm. Sch. 6213. do. AM Anl. 100. Br. Haln. Loose 6 65 ½. S0 Span. Aul. 30. 297/93. 2 o 0 Hloll. Saz, 4. dad /s.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 4. Sept. Im Opernhause: Der Kapellmeiste aus Venedig, musikalisches Quodlibet in 1 Aufzug, Hierauf Aline, Koͤnigin von Golconda, großes Ballet in 3 Abth., vo Hoguet.

In Charlottenburg: Die Leibrente, Schwank in 1 At von G. A. von Maltitz. Hierauf: Die Bekenntnisse, Lustspie in 3 Abth, von Bauernfeld.

Montag, 5. Sept. Im Schauspielhause: Trauerspiel in 5 Abth., nach Shakespeare, uͤbertragen und die Buͤhne bearbeitet von Kaufmann. ö. (

Dienstag, 6. Sept. Im Schauspielhause: Das Kamaͤleon Lustspiel in 5 Abth., von H. Beck.

Koöͤnigstädtisches Theater.

gekommen und im Hotel de l'Europe von dort, daß in dem

belcgene Grundstuͤck der Rathsmauermeister Jobann

Zewiß wird man den Söhnen des Dichters die Herausgabe des sänmtlichen Rachlasses und die Vereinigung aller früher erschienenen Schriften danken. Am bekanntesten ist wohl seine Parthenais, zuerst auf diese basirt sich vornehmlich die Stelle,

im Jahre 1802 gedruckt;

velche Baggesen in der Deutschen Literatur einnimmt. 4 sche Epos macht eine der eigenthümlichsten Seiten unserer jngstver⸗ Vossens Luise, zuerst theilweise im

gangenen Literatur-Epoche aus.

Dentschen Merkur und dann vollständig in den J

Musen.Amanachs von 1783 und s* abgedruckt, später im Einzelnen diclfach ausgefeilt und nachgehämmert, eröffnet die Reihe, ihr folgt

im Jahre 1797 Herrmann und Dorothea von Göthe. damals der Vossischen Luise und noch mehr einigen

prophezeite,

en Kleinod, das hoch über jeder Anfechtung steht

*

daß sie einen beneidenswerthen Platz in Deutscher Lite⸗ ratur behalten würden, ist hoffentlich auch heute noch nicht unwahr Wend . . geworden; in Herrmann und Dorothea dagegen besitzt die Natura

Sonntag,

Das idylli⸗ Morgens

1836. 6 Uhr. ,

2 September. 2 Uhr. ahrgängen des e . Lu fsiwärme ... Thaupur kt. .. Dunstsattigung Wetter .....

n

12,19 R. 4 8.770 R. 76 vt. A7 Ct. halb heiter. trübe. W SW. Wolkenzug ... W. Tagesmittel: 334,38“ Par. ..

Was Wieland seiner Idyllen

und aus deren

Meteorologische Beobachtung. Nachmittag

336, 25“ Par. 333,91“ Par. 33 3,54“ Par. 20,20 R 100 0R.

4 15, 0 R

Akten, von J.

Nach einmaliger ö. Montag,

Abends Beobachtung.

10 Uh..

2

Franzoͤsischen,

Quellwärme 7,59 R. ĩ der alten Zeit.

Flußwärme 11,0 0 R. Bodenwärme 135 R. S8 vt. Ausdünstung O89 Rr. halbhester. Niederschlag O 271. Rh.

W. Nachtlälte 4 859 R.

um 5 u. NM. Gew. Rg. 4 10.00 R... 70 pCt.

i200. 41120 R.

2

4. Sept. sothwendige und das Ueberfluͤssige.

Die beiden Nachtwandler, oder: Da . cberft Posse mit Gesang in! Nestroy. Musik vom Kapellmeister A. Muͤller.

5. Sept.

von L. Angely. Hierauf: Das Ehepaar aus Lokaler Scherz in 1 Akt, als Vnudeville behan—

delt von L. Angely.

Redacteur E d. Cottel. J , .

Gedruckt bei A. W.

Hayn.

* * 2

ö ö

Allgeme

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf. Staztgericht zu Berlin, den 19. Mai 18236. Das hierselbst in der alten Jacobsstraße Nr. 65

Gar Friedrich Guͤtheschen Erben, tarixt zu 12,43 Thle. 21. gr. 3 pf, soll Schulden halber

an. J. Fanuar 4837, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hopothékenschein sind in der Registratur einzusehen.

Gericht der Herrschaft, Dro ig.

Die beiden Guͤter des Johann Friedrich Weißenborn zu Streckau, das unter 3. auf 151 Thlr. 21 sgr. 8 pf. eschätzt, und das unter 15. auf 2628 Thlr. s sgr A pf. geschätzt, sollen mittelst nothwendiger Versteigerung

den 24. März 1837, Morgens 11 Uhr,.

an Gerichtsstelle hier oͤffentlich verkauft. werden.

Die Schatzungs Urkunde kann in hiesiger Registra⸗ tur eingesehen werden.

Droyßig, am 29. August 1836.

x

E diet al- Lad ung.

Demnach die Wittwe des Fleischers Staffhorst zu Oker, Sophie Katharine, geborne Bruns, fruͤher ver⸗ wittwet gewesene Schuͤtte, auf Todeserklaͤrung ihres am 6. Januar 1789 zu Oker geborenen Sohnes Jo⸗ hann Äugust Heinrich Schuͤtte, welcher als Briga⸗ Fier im Train der sten Weßfaͤlischen Artillerie Bri. gade im Jahre 1812 mit nach Rußland marschirt ist und seit dem 13. Januar 1813, wo er zuletzt aus Danzig geschrieben, keine Nachricht von seineni geben Und Aufenthalte gegeben hat, angetragen, auch den

iner Anzeiger für

einem Rechtsgrunde Anspruͤche an das Vermdͤgen

des Abwesenden zu haben vermeinen, solche Anspruͤche

im- obigen Termine bei Strafe des Ausschlusses an⸗

zumelden.

Wolfenbuͤttel, den 22 April 1836.

Herzogl. Braunsch w. Lüneb. Kreisgericht daselb st. ;

Das große Wettrennen von Pferden aus allen Theilen Daͤnemarks findet in Kopenhagen am . und 19 September statt, so daß die mit dem Dampfschiffe Dronning Maria am 8. September von Stettin abge⸗ henden Passagiere demselben beiwohnen und erforder⸗ lichen Falls schon am 13ten d. wieder heim seyn konnen. Stettin, den 1. September 1836.

A. Le monius.

Bekanntmachung in Beziehung auf die Anmeldung der Land— schaftlich Polnischen Pfandbriefe.

Behufs der am 1. Oktober d. J. in Warschau zur Verloosung kommenden Landschaftlich Polnischen Pfandbriefe koͤnnen solche bis zum 13ten d. M. in meinem Eomptoir angemeldet werden.

Berlin, den 3. September 1836.

Arons Wolff, Linden Nr. A4.

8

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Literarische Anzeigen.

In Kommission bei B. G. Korn in Breslau is erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stech⸗

Anforderungen der Verordnung vom 5. Januar 1821 enge geleistet hat, so wird gedachter Johgnn Au⸗ gun Heinrich Schütte hierdurch vorgeladen, sich 3 des Koͤniglich Preußischen Heeres,

nen Fahresfrist und spaͤtestens in dem dazu auf Sven iI. Mai 1837, Morgens 16 uhr,

vor hiesigem Herzoglichen Kreisgerichte anberaumten Ternninzeinzufin den, oder bis dahin wenig siens Nach⸗ Koͤnigl. Preuß Intendantur⸗Rath beim Garde⸗Corps. richt über seinen Aufenthalt zu geben, widrigenfalls die Todeserklärung gegen ihn ausgesprochen und häöstorische

über sein Vermoͤgen den Rechten gemaͤß erkann werden wird.

Zugleich werden diejenigen, welche Nachricht von dem Abwesenden erhalten haben sollten, aufgefordert, solche dem unterzeichneten Gerichte mitzuthellen, und

,,,,

bahn Nr. 3), Posen und Bromberg, zu haben: Die Medicinal-Einrichtungen

historisch und systematisch dargestellt von E K. H. Freiherrn von Richthofen,

Erster Theil, oder: ̃ Darstellung der Preußischen t Militair⸗Medicinal⸗Verfassung bis zum Jahre 1825. Breslau, 1830. Preis 1 Thlr. 15 sgr. Vl und 316 Seiten in Syo.

haben endlich auch alle diejenigen, welche aus irgend

—— 6 n . 5 er nnr, e rr , die . 4

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Anleitung zum Referiren

bei Preußischen Gerichtshöͤfen, nebst einem Anhange von praktischen Beispielen von , Köͤnigl Preuß. Ober-Landesgerichts Rathe— Zweite durchaus umgearbeitete Auflage. Preis 1 Thlr. 15 sgr. Diese neue Auflage des in allen kritischen Blattern hoͤchst vortheilhaft beurtheilten Werkes ist beinahe um das Doppelte vermehrt und mit neuen Beispielen ver— sehen worden. Die erste Auflage wurde in wenigen Jahren vergriffen; die heste Anerkennung seines Werthes! D ne würd gkei ten der Graͤfin Maria Aurora Königsmark und der Königsmarkschen Familie. Nach bisher unbekannten Quellen von Friedrich Cramer. Erster Band. Mit einer Beilage: Biographische Skizze Friedrich August des Starken. Zweiter Band. Mit einer Beilage: Quedlinburgische Geschichten. Gr. Srv0o. 3 Thlr. = Diese Denkwuͤrdigkeiten, Studien zur Geschichte eines vielfach bewegten Zeitalters, geben die interes— santesten Aufschluͤsse uͤber das Leben jener berühmten Frau und der Personen, mit denen sie in weruͤh— rung kam; sie werden Vieles in einem xichtigern Lichte erscheinen lassen, als man es zu sehen bisher gewohnt war. Leipzig, im Juni 1836. F. A. Brockhaus. Zu hahen ist Obiges in der Nicolaischen Buchhandlung in Berlin (Bruͤderstr. Nr. 13), Stettin, Elbing u. Thorn.

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Büchner, K., und F. Herum ann, flandhäch der neueren französischen Sprache und Eiter tur, oder Auswäalil interessanter, chronologise geordneter Stücke aus den hesten neueren ren zösischen Prasaisten und Dichtern, nebst Nach richten von den Versussern und ihren Were Prosaiscler Töreil. weite, ducechvwveg vet kiesserte und vermehrie Anszalie. Gr. Svo. 13 Ihl Der poctisehe Theil kastet ehenfalls 15 7h

Cooper, J. F., Streifereien durch die Schweh Nach dem Engl. von Dr. G. N. Baäͤrm ant 2 Thle. Gr. 12imo. Geh. 3 Thlt

Gabler, (i. A., de verae philasaphiiʒae erga rel

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Heuffi, J, die Experimental⸗Physik, methodisth dargessellt. Erster Eursus: Kenniniß der Phi nomene. (Mit 38 eingedruckten Holzschnitten, Gr Svo. Thlt.

Ranke, L., Fuͤrsten und Völker von Suͤd⸗Eurobt im 16ten und 17ten Jahrhundert. Vornehm— lich aus ungedruckten Gesandtschafts- Berichten. zter und ter Hand. Auch unter dem Titel:

Ranke, Leo p., die römischen Paͤpste, ihre Kirch und ihr Staat im 16ten und 17ten Jahrhundert, 2ter und zter (letzter) Band. Gr. Syn. 55 Thlt. Bd. J. koßet 2. Thlr. das Ganze glso 83 Thli

Stuüwe, F, die Handelszuͤge der Araber unte den Abbassiden durch Afrika, Asien und Ost⸗Eu⸗ ropa. Eine von der Königl. Societät der Wis⸗ senschaften zu Gottingen im Januar 1836 mit Auszeichnung gekroͤnte Preisschrift. Mit 1 Kattt Gr Sog. 25 Thlr.

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geben von L Ranke. T2ter Band, tes Heft. Preis des Bandes von I Heften 5 Thlr. ;

Montag, 5. Sept. Truͤbsale einer Postwagen-Reise, K misches Gemälde in 6 Rahmen und 2 Aufzuͤgen, frei nach den

Allgemeine

tant sS-Zeitun

w mtlii che Nachrichten.

, Der Justiz-Kemmissarius und Notarius Gretsel zu Kett—

bus ist in gleicher Eigenschaft, mit Verstattung der Praxis als

Justiz-Kemmissarius bei den saͤmmtlichen Unter-Gerichten des Jörlitzer Kreises vom J. Januar k. J. ab, nach Goͤrlitz versetzt

vorden.

. Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Koln ist der bisherige Pfarr-Verwalter zu Morsbach, franz Joseph Wurth, zum Pfarrer daselbst ernannt worden. 1

Durchgereist: Se. Excellenz der Königl. Saͤchsische Ge— neral-Lieutenant von Cerrini, aus Rußlald kommend, nach Dresden. :

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Commander der 106ten Division, von Hofmann, nach Posen.

Zeitungs-Nachrichten.

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5 6 ch

Paris, 29. August. Der General Sebastiani wurde vor— gestern Nachmittag in Neullly von Sr. Majestaͤt empfangen. Hestern Mittag kamen der Konig, die Koͤnigin und die Prin⸗ zessin Adelaide nach geraumer Zeit einmal wieder zur Stadt. e. Majestaͤt arbeiteten sofort mit dem Grafen von Montalivet nd hatten demnaͤchst eine anderchalbstuͤndige Unterredung mit dem Grafen Molc. Um 517 Uhr kehrten JJ MM. nach

Koͤnig Lea Neuilly zuruͤck.

Der' Koͤnig beider Sicilien ist am 26sten d. in Toulon an— abgestiegen. Man meldet Augenblick, wo er angekommen, auch der Prin; von Capua in demselben Gasthofe eingetroffen war ind ein Zimmer in der Nahe des Koͤnigs bezogen hatte. Es oll die Äbsicht des Prinzen seyn, die Verzeihung des Koͤnigs ür die gegen seinen Willen abgeschlossene Vermaͤhlung zu erbitten.

Im Journal de Paris liest man: „Mehrere Journale haben angezeigt, daß der Herzog von Hrleaus nach Paris beru— fen worden und daselbst in einem bedenklichen Gesundheits— Zustande eingetroffen sey. Diese Nachricht ist ganz ungegruͤn⸗ det. Se. Königliche Hoheit hat das Lager von Cempiegne nicht verlassen Und der Zuͤstand seiner Gesundhett ist im hoͤchsten Grade befriedigend.“

Der Prinz Paul von Wuͤrttemberg befindet sich seit gestern wieder in Paris.

Das Journal des Débats sagt heute: Es scheint ge—

wiß, daß die gestern Abend verbreitet gewesene Nachricht, daß der Graf Mols mit der Bildung des neuen Ministeriums be— auftragt worden sey, mindestens voreilig war.

Herr Guizot ist gestern Mittag um 1 Uhr hier eingetroffen.“ Die Paix be⸗ staͤtigt die Ankunft des Herrn Guizot und meldet, daß derselbe am Abend in Neuilly eine Audienz beim Koͤnige gehabt habe. Nach andern Blaͤttern haͤtte diese Audienz, bei der auch Herr

Montalivet zugegen gewesen, 23 Stunden gedauert. Nach Veen— S

digung derselben, um 11 Uhr Abends, wurde noch Herr Thiers !

dom Koͤnige empfangen. An der Boͤrse zirkulirte heute folgende Minister ⸗Liste: Herr

Gutzot, Minister des öffentlichen Unterrichts; Herr Guillemi—

gen Angelegenheiten; Herr Duchatel, Handels-Minister; Herr Dumont, Finanz-Minister; Herr Persil, Großsiegelbewahrer; err Rosamel, See⸗Minister.

Gestern fruh um 9 Uhr ist der Herzog von Grammont, hemaliger Anfuͤhrer der Gardes-du⸗Corps Sr. Maj. Karl's . hierselbst im 81sten Lebensjahre mit Tode abgegangen.

Der Moniteur erstattet uͤber die Ereignisse in Madrid is zum 21sten d. solgenden Bericht: „Am 18ten gegen 5 Uhr Abends entstand aus einem unbedeutenden Umstande eine Schlaͤ— gerei zwischen zwei Soldaten, von denen einer dem Provinzial⸗ Bataillone, weiches die Revolution von San Ildefonso bewirkt

hatte, und der andere dem dritten Garde-Regimente angehoͤrte. Diese Schlaͤgerei artete in ein allgemeines Gefecht zwischen den eiden Corps aus. Die Provinzialen, an Zahl uͤberlegen und on der National-Garde uͤnterstuͤtzt, verfolgten ihre Gegner bis gach der Kaserne, wohin sie sich gefluͤchtet hatten. Nachdem die Angreifenden vergeblich versucht, den Eingang durch Flinten⸗ schuͤsse zu erzwingen, holten sie aus dem Artillerie, Park drei Kanonen, mit deren Huͤlfe sie bald den Widerstand, den man ihnen entgegensetzte, beseitigten. Die Thore der Ka— serne wurden gesprengt und mehrere der darin befindlichen Soldaten getoͤdtet; die uͤbrigen ergaben sich. Um 10 Uhr war Alles beendigt, und die Sieger kehrten unter Absingung der Riego-Hymne in ihre Quartiere zuruck. Dem General Seoane, durch dessen Bemuͤhungen dem Kampfe ein Ende ge— macht worden war, gelang es, eine Versoͤhnung zwischen den beiden Regimentern zu Stande zu bringen. Das Gesecht fand unweit des Hotels der Franzoͤsischen Gesandtschaft statt; mehrere Kugeln trafen die Mauern desselben; die Angreifenden hatten sogar einen Augenblick den Gedanken, sich in demselben festzu⸗ setzen; aber die Herren Drouye-de-Lhuys und Bois ⸗le⸗Comte beriefen sich auf die Unverletzlichkeit des Gesandtschafts-Hotels, und die Soldaten gaben sogleich ihr Vorhaben auf. Diejeni— gen von ihnen, die sich in einem benachbarten Hause, in wel— chem sich die Franzoͤsische Kanzlei befindet, verschanzt hatten, sanden es sogar fuͤr gut, sich das Zeugniß geben zu las— en, daß sie nichts aus demselben fortgenommen hatten.

m anderen Tage ereignete sich ein neuer Akt der Insubordi⸗ nation im Schoße eins anderen Theils der bewaffneten Macht.

not, Kriegs-Minister; Herr Sebestiani, Minister der auswaͤrti⸗

Im Augenblick der Vertheilung der Lebensmittel erklärten sehr viele Soldaten, daß sie Weißbrodt haben wollten. Man stellte ihnen die Unmoͤglichkeit vor, dieser Forderung zu genuͤgen; sie blieben aber dabei und drohten, sich das Geforderte von der Tafel der Königin zu holen. Der Streit endete mit einem Ueebereinkommen; sie erhielten Geld, um sich kei den Bäckern beliebiges Brod zu kaufen. Am 20sten um 5 Uhr Nachmittags begaben sich 12 Soldaten nach dem Palaste, drangen bis in die Zimmer der Kammersrauen der Koͤnigin ein und wollten dort Durchsuchungen anstellen. Man forderte sie auf, sich zuruͤckzu— ziehen; sie drohten aber, den Eintritt mit Gewalt zu erzwingen. Endlich aber fügten sie sich doch insoweit, daß sie darein willigten, zu— voͤrderst die Erlaubniß der Ober-Hofmeisterin J. M. einzuholen; und man hat darauf nichts wieder von ihnen gehoͤrt. Schon einige Tage zuvor hatten sich zwei Emissaire in das Schloß ein— geschlichen und versucht, die & zu uͤberwaͤltigen, die ihnen den Eintritt in eines der inneren Gemaͤcher verwehrte. Der Zweck dieser seltsamen Besuche war, wie es scheint, Herrn Isturiz und einige andere der Volksrache bezeichnete Personen zu suchen. Im Augenblicke des Abganges des Couriers war Madrid ruhiger; aber in allen Klassen und unter allen Parteien sah man mit großer Spannung den Schritten entgegen, die Frankreich etwa thun wurde. Tags zuvor hatten die beiden Koͤ— niginnen im Prado spazieren fahren koͤnnen und waren sogar gut aufgenommen worden.“

Der General Alava hat gestern eigen Courier nach Ma— drid abgefertigt. Man weiß, daß derselbe die foͤrmliche Weige— rung überbringt, sich dem vor einigen Tagen an ihn ergangenen Befehl des Herrn Calatrava, die Tonstitution von 1812 zu be— schwoͤren und von den Spanischen Unterthanen in Paris be— schwoͤren zu lassen, zu unterwerfen. Der Secretair und alle Beamten der Gesandischaft, so wie der Spanische Konsul, haben jeder einzeln eine gleiche Weigerung eingereicht.

Herr von Calomarde soll, wie man in Bayonne wissen will, die Spanische Graͤnze uͤberschritten haben und sich in diesem Augenblick in dem Hauptquartier des Don Carlos befinden.

Aus Bayonne schreibt man unterm 25sten d: „Don Carlos befand sich am 25sten d., noch zu Aspeytig. Man hatte daselbst erfahren, daß die in Vittoria stehenden Portugiesischen Truppen plotzlich von ihrer Regierung den Befehl erhalten häͤt⸗ ten, sich in Eilmaͤrschen nach Portugal zu begeben, und daß sie schon nach Zöamora abgegangen waͤren. Zu gleicher Zeit erfuhr man, daß der Commandeur des Ingenieur⸗-Corps in Vittoria zu den Karlisten uͤbergegangen sey. Vom 18ten zum 19ten mans— vrirte der General Ituralde mit einem Bataillon, der Com— pagnie der Junta und zwei Schwadronen zwischen Sesma und Lodosa, um den Eingang eines Transports Getraide und einer Heerde Schlachtvieh in Estella zu beschuͤtzen, als er von einer Christinischen Kolonne unter den Befehlen des Brigadier Iribarren uͤberfal— len wurde. Der Ueberfall war so plotzlich, daß ein Theil der Karlistischen Infanterie umzingelt war, ehe sie sich noch zur Vertheidigung vorbereiten konnte, so daß ohne Schwerdtstreich ungefähr 409 Karlisten zu Gefangenen gemacht wurden vergl. den Artikel Spanien) und dennsch wurden der Getraide⸗Trans— port und die Viehheerde gluͤcklich nach Estella hineingeschafft. Man versichert, daß der General Cordosa sich an der Spitze

einer Division von der Umgegend von Vittoria nach Pampelona

begeben habe, um von dort aus nach Frankreich uͤberzutreten. So eben kommen hier einige Polnische Reiter an, die, wie es heißt, den General Cordova bis an die Franzoösische Graͤnze es— kortirt haben.“

Der Messager enthalt Folgendes: „Privatbriefe aus Madrid melden, daß Herr Lalatrava auf die an die Mitglieder des diplomatischen Corps gerichtete Anzeige von seiner Ernen— nung zum Premier⸗Minister keine Antwort erhalten habe. Jene Briefe fuͤgen hinzu, daß er auch keine erhalten werdt, da das diplomatische Corps erklärt habe, daß es bei der Koͤnigin-Regen⸗ tin akkreditirt sey, die kraft des Koͤnigl. Statuts, aber nicht kraft der Constitution von 1812 regiere.“ (Das genannte Blatt bemerkt zu obiger Nachricht, daß es dieselbe nicht verbuͤrgen koͤnne, sondern sie nur als ein Geruͤcht gebe.)

Großbritanien und Irland.

London, 30. Aug. Die Grafen Wetterstedt, Gyldenstolpe, Loͤwenhjelm und Björnstjerna kehrten gestern in Begleitung Lord Palmerston's von Windsor zuruͤck.

Graf Novossilzoff bereist jetzt die großen Kohlenwerke und Besitzungen des Grafen von Durham.

In der am 25. August in Dublin stattgehabten Versamm— lung der Irländischen General-Association wurde ein Schreiben O'CLonnell's, aus Derrynane-A btei datirt, verlesen, worin er der Versammlung anzeigt, daß der. Doktor Nolan, katholischer Bischof von Carlow, fuͤr die „Gerechtigkeits-Rente“ unterzeich⸗ net habe. Er uͤbersendet zugleich das an ihn gerichtete Schrei— ben dieses Prälaten, welches er, da derselbe sich bisher jeder Agitation widersetzt habe, als einen Beweis betrachtet, daß den Irlaͤndern das Messer an der Kehle sitze. Ueber Lord Lyndhurst, der an Allem Unheil Schuld sey, wolle er fuͤr jetzt nicht mehr sagen, sondern er verspare sich dies bis auf eine guͤnstigere Gelegenheit, nämlich bis auf die nächste Parlaments⸗Session. O'Connell uͤbersendet zugleich einen zweiten Beitrag von George Evans Bruce, der wegen der ersten von ihm beigesteuerten zehn Pfd. von den Tory— Blättern so arg mitgenommen worden war. Dies, meint O'Connell, sey unstreitig die edelste Weise, die Falschheit und Nichtswuͤrdigkeit der Tories zu beantworten. O'Connell ver— spricht ferner, der Association noch vor ihrer nächsten Versamm— lung zwei Adressen zu uͤbersenden, von denen die eine die Re— gistrirung betreffen, die andere an die Britische Nation gexich— tet seyn solle; denn es sey nichts wichtiger, als daß das Bri— tische Volk sich von der Gerechtigkeit der von den Irlaͤndern erhobenen Beschwerden uͤberzeuge.

Das Leichenbegaͤngniß des kuͤrzlich verstorbenen Irlaäͤndischen Pairs, Grafen von Fingal, dessen Stamm die Heraldiker des

Landes bis auf den faͤr Irland vindizirten Fingal Ossians zu— ruͤckfuͤhren, fand auf dem Schlosse Killeen in der AltIrlaͤndi⸗ schen Weise statt, wie sie bei dem Tode des Hauptes einer „Sept.“ (dasselbe, was Clan in Hoch-Schottland) uͤblich war. Eine Schaar Klageweiber in alterthuͤmlichen weißen Hauben und leinenen Mänteln zog vor der Leiche her. Mehrere von ihnen, mit der Irlaͤndischen Sprache wohl vertraut, sprachen das beredte Lob des geschiedenen Häuptlings und jammerten um den Verlust, den das ganze Geschlecht der Fingals und na— mentlich auch die Armen der Nachbarschaft erlitten, denen der alte Lord ein Wohlthäter gewesen war. Das „LCreening,“ (Greinen), wie diese Todtenklage genannt wird, ist ausschließ— lich das Geschaͤft bejahrter Weiber und macht einen eigenen Eindruck. Die seltsamen Geberden, die scharfen, erschuͤtternden Intonationen, die sich oft bis zum wilden Aufschrei steigern, dazu die hexenhaften und malerischen Gestalten, versetzten den Zuschauer um sechs Jahrhunderte zuruͤck, in jene Tage, wo auf dem Schlosse Killeen das Irlaͤndische Lehenwesen in feiner gan— zen duͤstern Herrlichkeit thronte. ö

Am 24. d. M. starb zu Killay bei Cardiff einer der aus— gezeichnetsten Capitaine der Königlichen Marine, Sir Christo— pher Cole, welcher sich besonders bei der Eroberung der Insel Banda und der uͤbrigen Gewuͤrz-Inseln im Jahre 1812 her— vorgethan hat. .

Bekanntlich hat zu Anfang dieses Jahres eine vom Koͤnige eingesetzte Militair⸗-Kemmissien ihr Gutachten uber die Abschaf— fung der Peitschenstrafe im Heere abgegeben und erklärt, daß diese Strafe nicht abgeschafft werden dürfe. Die Kommission sprach sich aber zugleich auch dahin aus, daß im Britischen Heere zu wenig fuͤr Belohnungen der gemeinen Soldaten gesorgt sey, und machte verschiedene Vorschlage zur Abhuͤlfe dieses llebel— standes. Diese Vorschläge haben bei dem Koͤnige Beruͤcksichti— gung gefunden, wie aus einem neuerdings publizirten Armec— Befehle hervorgeht. Demzufolge wird den Soldaten nach einer bestimmten Anzahl Dienstjahre eine Sold-Erhshung und zugleich das Tragen zweier oder mehrerer Tressen auf dem rechten Aer— mel, je nach dem Dienstalter, gestattet. Zugleich wird den Sol— daten, welche eine Reihe von Jahren tadellos gedient haben, der Austritt aus dem Dienste erleichtert. .

Die erfolglose Reise des Capitain Roß, zur Aufsuchung des verloren gegangenen Wallfischfängers, hat dem Admiralitäts— Kollegium vielen Tadel zugezogen, welches, wie es heißt, dem Capitain Roß den Befehl gegeben hat, nur eine bestimmte Zeit in den arktischen Regionen zu verweilen und dann die Näch— forschungen aufzugeben. Nach einem vom Courier mitgetheil— ten Briefe eines der Erpedition beigegebenen Offiziers wäre in⸗ deß die Instruction dahin gegangen, ein anderes Schiff, (wahr— scheinlich das des Capitain Backs, welches nachgeschickẽ werden sollte, zu erwarten und dann zuruͤckzukehren. Gewiß ist es, daß die Undurchdringlichkeit des Eises jeden Versuch weiteren Vordrin— gens unmoglich gemacht hat. Die Jahreszeit wird als ganz besonders unguͤnstig zu einem Unternehmen dieser Art ge— schildert. Capitain Roß verfolgte die Graͤnze des Eises so weit als moͤglich und kehrte erst um, als er an eine undurch— dringliche Eisfläche gekommen war. Er besuchte mehrere Daä— nische Ansiedelungen an der Gröͤnländischen Kuͤste und kehrte dann laͤngs des Eises nach der Kuͤste Labrador zurück, ohne ir— gend eine Spur des vermißten Schiffes gefunden zu haben. Der letzte Punkt, den er besuchte, war eine Ansiedelung der Missionaire an der Kuͤste von Labrador zu Aktack, von wo aus er nach einer Fahrt von drei Wochen zurückgekehrt ist.

Die Bank- Direktoren haben muͤndlich den Angaben, daß sie den Geldzins zu erhohen gedachten, widersprochen. z

Miß Martineau, die staatswirthschaftliche Schriftstellerin, ist nach zweijähriger Abwesenheit aus den Vereinigten Staaten jurucgele hrt . ;

Das Englische Kriegsschiff „Asia“ von S3 Kanonen ist auf der Fahrt nach Malta in Gibraltar angekommen. . S* get's Geschwader wird in Plymouth zuruͤck erwartet.

Nach den neuesten Nachrichten uͤber den Zustand der Mrs. Graham, befindet sich dieselbe gegen alle Erwartung in einer, wenn auch natuͤrlich sehr precaͤren Rekonvalescenz; man hofft sie in zehn oder zwoͤlf Tagen nach London bringen zu konnen Herr Graham ist mit dem wieder aufgefundenen Ballon nach Cheltenham abgereist, wo er morgen eine Luftreise halten wird.

Am Sonnabend wurden 180 junge Ehepaare, die nach Suͤd⸗Australien auswandern wollen, am Bord des Schiffes „Coromandel!“ festlich bewirthet. Der Globe bemerkt bei die⸗ ser Gelegenheit, daß die Regierung die Kolonisirung mit Ver— brechern aufgeben und nur rechtliche Leute nach den Kelonieen fenden . h

heute fruͤh ist eines der staͤrksten Feuer ausgebrochen, welche wahrend der letzten Jahre London , , ,,, ** * auf der Ecke der Tooley und der neuen Duke-Straße in Solth' wark an, zerstoͤrte zehn Speicher und Wohnungen und beschä— digte zehn andere Haäuser bedeutend. Der Schaden soll sich euf 260 500,000 Pfund belaufen. Mehrere Menschen, unter an⸗ deren der Kaufmann Wilson, der aus dem Fenster sprang, sind verletzt worden, Eine Frau und ein Kind werden vermißt.

Die Kaufleute in Jamaika haben eine sehr nachdräͤckliche Vorstellung an Lord Glenelg wider den Antrag bei der dorti— gen Legislatur auf eine Einfuhr⸗Abgabe von ausländischen Gü— ö. gar Bestreitung der inläͤndischen Beduͤrfnisse der Insel ein— gesandt.

Aus Valparaiso wird unter dem 25. Maͤrz gemeldet, daß General Orbegoso, der Praͤsident von Peru, in Dan , . seinem Alliirten, dem General Santa Cruz, Praͤsidenten von Bolivien, die Reorganisation von Peru zu bewerkstelligen suchte Es hieß, Santa Cruz gehe mit dem Gedanken um, Peru und Bolivien zu einem einzigen Freistaate zu verbinden. Der Glo be meldet, daß der Kongreß von Siguani die Trennung der vier suͤdlichen Provinzen, unter dem Namen „Estado sud Peruano“ und ihre Vereinigung mit der Republik Bolivien be— schlossen hat. Santa Cruz wird daher Präsident der beiden