1836 / 260 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

, . , . . . . , , .

uung des Herrn ern e n n g nf von Herrn Kiß aus⸗

ĩ im Frontispice gesorgt. vefis n Cre d T, . an welchen fortlaufende, regelmäßige Beobachtungen Angestellt werden, ist bis jetzt der Meridian-Kreis, das Haupt? Insirument für Meridian Beobachtungen, noch in der Werksstatt des Geheimen Postraths Pistor in Arbeit; er ist seiner FPollendung indessen so nahe, daß er in kurzem aufgestellt pe m dürfte. In der Richtung von Ost nach West ist das kleinere Dol⸗ londsche Mittags⸗-Fernrohr, welches Herr Dertling sehr zweckmäßig in den Haupttheilen zu seinem jetzigen Gebrauche umgearbeitet hat bereit? seit cinigen Monaten angewandt worden. Der große Nefrat⸗ tor ward im Sttober vorigen Jahres aus deu einzelnen Theilen, welche schon seit acht Jahren hier in Verwahrung lagen, zusammen, gesetzt und hat in den Prüfungen auf feinere, Gegenst ande, wie zu erwarten stand, den Ruf der Münæener Arbeit schon beim iht,

In den letzten Jahrzehnten haben sich die größeren Seh-Instru—

ments so fehr vervielfältigt, wie früher kaum zu hoffen war. Spie⸗

gel-Teleskope der größten Art sind, so viel bekannt, jetzt nur noch in England in Gebrauch, wo der berühmte und in jeder Hiasicht aus⸗ gezeichnete Astronom Sir John Herschel im Besitze eines Verfahrens ist, welches die Spiegel in der größten Vollkommenheit herzustellen gestattet. Es scheint unentschieden zu seyn, ob in Hinsicht auf Prä⸗ eiston der Bilder diese Spiegelteleskope mit den Refraktoren des Kon⸗ tinents wetteifern können, weil der Vergleich noch nicht so unmit⸗ telbar, wie dazu nöthig ist, hat angestellt werden können. Daß die zwanzigfüßigen Spiegel⸗Telestope an Lichtstärke die bisher angewand⸗ ken Refraktoren übertreffen, kann man vielleicht aus der Auffindung der Uranus-Trabanten schließen. Von den , n. Refraktoren, die in Paris von Canchoir gefertigt sind, von 11 bis 12 Zoll Oeffnung, befinden sich drei in England in Cambridge, in Kensington und bei Herrn Cooper. Sie sind von dem Künstler nicht mit dem nothwendigen Äufstellungs-A1pparat versehen worden, dessen Ausführung bei einigen derfelben Schwierigkeit gehabt zu haben scheint, so daß sich über ihre Vorzüglichkeit noch kein ganz, festes Urtheil fällen läßt. Der größte jetzt vollendete aus der Münchener Werkstatt ven Uzschneider, in welcher Herr Merz die Stelle des unvergeßlichen Fraunhofer's ersetzt hat, ist zugleich der, welcher höchstwahrscheinlich das Meiste leistet. Wenigstengs spricht dafür die Auffindung eines Saturns-Frabanten, den bisher nur Herschel, der Vater, gesehen hatte. Er steht auf der Sternwarte von Bogenhausen, deren Direkter Herr Lamont ist; seine Oeffnung von 1042 Zoll wird noch übertroffen werden von dem In— strumente, welches für die Petersburger Sternwarte bestellt worden. Am bekanntesten und durch die zahlreichen Arbeiten des Herrn Di⸗ rektor Struve am fruchtbarsten . die Astronomie ist bis jetzt der Dorpater Refraktor von Uzschneider und Fraunhofer gewesen. Seine Dimenstonen (Oeffnung 9 Zoll) sind fast in allen Theilen vollkom⸗

men übereinstimmend mit dem jetzt in Berlin aufgestellten, da beide

Instrumente gleichzeitig ausgeführt wurden. Endlich besitzt Königs⸗ derg in dem großen Heliometer (Oeffnung 6 Zoll) ein Instrument, welches, wenn es auch in optischer Kraft wee die anderen Mün⸗ chener Refraktoren zurücksteht, doch in der Messung der Winkel ih⸗ nen gleichkommt oder sie übertrifft. Refraktoren von dieser etwas kleineren Dimension, 6 Zoll Oeffnung, 8 Fuß Brennweite, während der Dorpater und Berliner 9 Zoll Seffnüng und 15 Fuß Brenn—⸗ weite hat, werden jetzt ebenfalls in München gefertigt und einige davon sind auf Flusẽfhen Sternwarten, namentlich einer in Helsing⸗ fors, in Thätigkeit. . ; )

Ein günstiger Umstand hat gestattet, daß gleich bei der Gründung und ersten Benutzung der neuen Berliner Sternwarte ein sonst mit Schwierigkeit genau zu erhaltendes Element, die geographische Länge sehr befriedigend hat fesigesetzt werden können. Die Königl. Dänische Regierung hatte schon früher mit der so vielfach bewährten günstigen Gesinnung für die Förderung der astronomischen Wissenschaften durch eine kostbare, aber dafür auch erschöpfende Chronometer-Expedition Altona mit Greenwich verbunden, und folglich auch mit Paris, weil Greenwich mehrfach mit Paris in Verbindung gesetzt ist. Der Ge— brauch der Chronometer zu Lande schien etwas unsicherer zu werden, des schwierigen Transportes wegen. Indessen hatte der Herr Etat g⸗ rath Schumacher durch eine ihm eigenthümliche Combination diese Schwierigkeit bei der Bestimmung des Längen-Unterschiedes von All⸗ tona und Lübeck so überwunden, daß kein Zweifel an der Möglich keit des Gelingens auch in größeren Entfernungen übrig blieb. Li beck

1058 war durch die Russische Chronometer-Expedition in der Ostsee an Petersburg geknüpft. Im vergangenen Jahr wurden auf, den An⸗ trag des Herrn Etatsraih Schumacher mit 29 der vortrefflichen Dä⸗ nischen Chronometer 10 Reisen, sowohl von Altona nach Berlin als von Berlin nach Altona, von den Gehülfen der Altonaer Sternwarte emacht und die Zeit so Übertragen, wodurch sich eine Sicherheit für ie Zeit-Uebertragung ergiebt, die schwerlich je übertroffen werden wird. Auf diese Weise sind Paris, Greenwich, Altona, Kopenhagen, Berlin, Stockholm und Petersburg mit einer bis dahin noch uner— reichten Genauigkeit in gegenseitige Verbindung gesetzt. Die geographische Lage der neuen Berliner Sternwarte ist:

520 36 169“ nördliche Breite,

zu 3 27,8 östlich von Ferro.

Die Lage der alten Sternwarte ergiebt sich hieraus und aus einer kleinen zu diesem Zwecke ausgeführten trigonometrischen Operation 52 31 12,7 nördliche Breite,

z! 3 21,9 östlich von Ferro. E. In der Nr. 201 der Staats-Zeitung ist bei einer im Uebrigen sehr günstigen Beurtheilung des, 3 ; topozraphisch⸗statistischen Wörterbachs der Preußischen Monar⸗ chie von Fß. W Heidemann, Leipzig bei Breitkopf und Häctel, gerügt worden, daß, außer einigen anderen Srten, das Dorf Ros⸗ witz im Reg. Bez. Marienwerder in demselben nicht zu finden sey. Wäs nun diefes Dorf betrifft, so ist Ref. kürzlich darauf aufmerk⸗ sam gemacht worden, daß dasselbe allerdings in dem Buche aufgeführt stehe, jedoch unter dem richtigeren Namen Rospitz. 8 *

Meteorologische Beobachtung.

1836. Morgens Nachmittag? Yrends Nach einmaliger 15 ö 6 Uhr. 2 Uhr. 19 Uhr. Beobachtung. ö

/ ö 719 * Lustdrug .... 338, 12“ par. 337, 10 par. 337,31“ ear] Queltwarme 7.1 R. Luftwãrme. .. . 81. . 120 R. 27 3 R. zlußwarme 1180 R. Thaupunkt... 4 M20 N. 4 320 R. 4 626 R. Bodenwärme 1172 R

. 3 . . Ausdünslung 0 os! “Rh.

Minde ..,, öh 80. Sd. Niederschlaz 0.

Wollenzug... OSO. 1nNachtkälte 4 7.00 R. Tagesmittel: 337,78“ Par... P 9,509 R... E A690 R... 60 pCt.

E 5 r M e.

Den 16. September 1836. Amtlicher Fonde- und Ge /d. COMuTCS Z 2.

.

37 Fr. Cour. 37 Br., Cour.

8 Brief. Geld. r! Erief. Geld. St. · Schald. Sch. 10252 191 Oetpr L'randbr.. 4 10288 Pr. Engl. O0vpI. 3. 4 1001,42 99 */ Pomm. do. 4 1025

PrämSeh. d. Seel 63 J 61 6 Kur. u. Neuin. do. 10075 . Kurm. Ovl. m. . . 1021, 101753 0. do. do., 32s 988, . Nm. Int. Seh. do. 1102 9. Sehlesische do. 4 106 . Berᷣ. . Ohl. Rückst. C. nud Z. Königs. do. Seh. d. K. u. N. Elbinger do. . .

* 2 2

2

D S 28

*.

2 86.

Gold al mareo. 4 2152, 214

Danz. di. in Th. 4 * Nene Dulce. . 185 Vertyr. Esaudbr. 1 1025 . Friedriehsd'or. . 132 13 / Gross. Pos. do. 1 104 Diseouto. —— A 5

Auswärtige Börsen.

Riodol. vir dent H, r Sr m ber- oderl. virkl. Sehuld Sy s. So do. Kanz ill 237. Passive ' Nene Anl. 80. 16 0 anz-B] 3 .

Antwerpen, 19. September.

Pussive Sz. G. Austz. Seh. Zinsl. 105. C63. Neue Anl. 20513.

Frankfurt a. M., 13. September. Oesterr. SoM, Met. 10356. 1030½ug. 0M gos. 0011. 25 II8! . Br. 109 251“ 8. G. Bank-Aetien 1615. 161. irn, yl jf Br. Loose zu 500 FI. 113. 11353. Loose zu 100 FI. 217. Br. Pren Prüm -Sch. 62. 613. do. A0, Anl. 100. Br. Poln. Loose 6] 685 ½. Do Span. Anl. 283½. 28,4. 21,5 G Holl. Sa? 6. . Paris, 10. September. 9

zo Rente pr. compt. 106. 60. sin our. 106. So. (Coup. q; 30,9 pr. eompt. 79. 75. fin cour. 79. 85. Scυ C Nenp. 99. 75. h Spän. Rente 291,3. Passive Ss. Neue Ausg. Seh. —. . Seh. —. 3 HortuB. —.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 17. Sept. Im Schauspielhause: des Herrn von Malesherbes. Hierauf: Iphigenia in Taun Trauerspiel in 5 Akten.

In Potsdam: Der gruͤne Domino. merdiener, Posse in 4 Akten, von Leitershofen. Nachtwächter, Posse in 1 Akt.

Sonntag, 18. Sept. Im Opernhause: Die Stumme n Portici, große Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Auh

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten M ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

In Charlottenburg: Die Novize, Lustspiel in 1 Akt, n C. Blum. Hierauf: Er mengt sich in Alles, Lustspiel in Abthl., von J. F. Juͤnger.

Montag, 15. Sept. Im Schauspielhause: Die Lich steiner, dramatisches Gemaͤlde in 5 Abth., nebst einem Vorsp Der Weihnachtsabend, von Bahrdt.

Hierauf: Der Km Und: 2

Köoͤnigstädtisches Theater. Sonnabend, 17. Sept. Auf Begehren: Die beiden Ni wandler, oder: Das Nothwendige und das Ueberfluͤssige. P mit Gefang in 2 Akten, von J. Nestroy. Sonntag, 18. Sept. Der Wagen des Emigranten. litairisches Schauspiel in 5 Akten, frei nach dem Franzoͤsish

von Friedrich Genée. ; Montag, 19. Sept. Der Pariser Taugenichts. Lust in A Akten, von Hr. C. Toͤpfer. Hierauf: Der Dachdel

Komische Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angely.

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 15. September 1836. .

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. auch 1 Rthli Sgr. 2 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 2 Sgr., auch 28 Sgr. 9 Pf.: Gerste 26 Sgr. 3 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 23 9 Pf.; Hafer 22 Sgr. 5 Pf., auch 17 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 8R 8 Sgr. Eingegangen sind A8 Wispel.

Zu 2Wafser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 28 Sgr., auch 1 R 21 Sgr. 3 Pf. und 1 Rthlr. 18 Sgr. O Pf.; Reggen 1 Rh auch 28 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 226 6 Pf.; Erbsen 1 Rihlt.? Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 401 A pel 11 Scheffel. .

Mittwoch, den 14. September 1836.

Das Schock Stroh 5 Rihlr., auch A Riblr.; der Centner

1Rthlr. 3 Sgr., auch 20 Sgr. ; Branntwein ⸗Preise vom 9. bis 15. September 1836.

Das Faß von 2090 Quart nach FTralles 8m pCt. oder 10) Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: Kan Branntwein 19 Rthlr.; Kartoffel-Branntwein 18 Rthlr. 2 6 Pf., auch 17 Rthlr.

Redacteur Ed. Cottel. ö

Gedruckt bei A. W. Hayn.

. / r 66 * *

——

we. P 2 3 . . 2 * 5 E * . Allgemeiner Anzeiger füuͤr die Preußischen B l k ann tma ch Un 9 en. . ,, . vom 18. Juni ?. ergebenst eingeladen.

A n ] ö Es soll die Kreditmasfe des am 15. September 1828 verstorbenen Amtmanns Christian Klatt unter die be⸗ kannten Gläubiger desselben vertheilt werden, wel⸗ ches hiermit öffentlich bekannt gemacht wird. Marienwerder, den 30. August 1836.

gerichts.

ESdietal⸗ Citation

Wilhelm Barcz (Firma: W. Baregg jn.) haben wir wegen muthwilligen Banquerutts die Kriminal-Un⸗ terfuchung eröffnet. Derselbe wird daher zu seiner

Verantwortung auf den 12. 6 1837, Vormittags 10 Uhr,

uͤbertreten,

im Kriminalgericht, Molkenmarkt Ne. 3, vor dem erbffnen und zur Theilnahme unter nachfolgenden Herrn Justiz⸗-Rath. Noerner unter der Verwarnung wan n, einladen.

ie Unterzeichnungtn werden mit dem Vorbe⸗ halt angenommen, daß die Theilnehmer an der Eiberfeld⸗Wittener Section die gezeichneten Sum⸗

4g ( ; ige L ts ist 33 Thlr. men nicht fämmtlich auf die Rhein- Weser⸗Bahn rig, Ladenpreis ift 3 Tt . Diese zte Ausgabe des ten Bandes gehort zur 3ten verläßt fo eben die Presse und kostet ein zein]

und Aten Auflage der ersten 5 Bande, welche die ganze a9 ; j 63 . 3 . . Kane 2h sgr. Um die Erwerbung des interessanten Bu * 1 38 . * 2 anorganische Chemie, mit einem vollstaͤndigen Regi⸗ sedoch möglichst zu erleichlern, ist fuͤr den gu

Erstanmeldenden den Vorzug. sster verseden, enthalten und, in allen Buchhandlun— des Fahnes 1ͤ836 jede Buchhandtung in den St , Fahre X 9 gen, zu Berlin in der Stuhr schen, zu haben sind. zesetz; ; beide Bände u ngetren at, alsg 2

vorgeladen, daß bei seinem Ausblelben mit der Un tersuchung und Beweisaufnahme verfahren werden, er seiner etwanigen Einwendungen gegen Zeugen und Dokumente wie auch aller sich nicht etwa von selbst ergebenden Vertheidigungsgruͤnde verlustig ge⸗ hen, demnaͤchst nach Ausmittelung des angeschuldig⸗ ten Verbrechens auf die gesetzliche Seng: erkannt und das Urtel in sein zuruͤckgelassenes Vermbgen und sonst, so viel es geschehen kann, sofort, an seiner Per⸗ son aber, sobald man derselben habhaft wird, voll⸗ streckt werden wird. Berlin, den 10, September 1636. Die Kriminal⸗-Deputation des Königlichen Stadtgerichts.

=

Rhein⸗Weser⸗Eisen bahn.

unfere früheren Bekanntmachungen guf den 10. Sep⸗ tember beflelt: An mehreren Orten ist aber schon jetzt die dahin zur Disposition gestellte Summe überschrit⸗

gung zugesichert werden konnten. Wir finden uns da⸗ durch zu folgender Anzeige und Aufforderung veranlaßt: ; Nach vollendetem Dauck unsers Prospectus wur⸗

den wir durch Ministerial⸗Reseript, datirt Carlsbad, unter den in dem

den 19. Juni c., in Kenntniß gesetzt:

daß le nriben getlenl Geseiffchaften, welche sich Junt 183J fesigestel ten Bedingungen zu übernehmen.

von he far die Eiberfeld⸗ Wittener und die Duffeldorf⸗= gen en 168 Pr. Tolporteure gleich nach Erscheinen in der Nähen, Elberfelder Sertionen der Rhein-Weser-Bahn tat es r hren n gigen. Königl. , ,, 1 sgr. zu haben seh früher bereits gebildet hatten, verpflichtet seyn Rbhein⸗Weser⸗Eisenbahn. Erser Theil. Bestellungen erbittet

sollten, die denselben gleichzeitig ertheilte vorläͤu⸗

gen Gesellschaft abzutreten, welche sich zum Bau

den Theilnehmern an den Gesellschaften fuͤr jene Seetionen die Befugniß vorbehalten bleibe, das gezeichnete Aetien- Kapital auf die Rhein-Weser⸗ Bahn zu uͤbertragen.

so wollen wir für diesen Fall eine nachtraͤgliche Aetien Subseription bis zum Belauf von Oh, ho0 Thlr Von g J. J. Berzelius, Lehrbuch der Chemie ꝛe. und ihrer Ausführung Haupzeigenschasten der

übertragen möchten. Sollse mehr gezeichnet werden, als zur Dek kung des Ausfalls erforderlich ist, dann haben die

Wenn eine Ueberschußsumme unter demselben Dato angemeldet worden, bestimmt ein fuͤr die⸗ sen Zweck durch die naͤchste General⸗Versamm— lung zu erwäͤblender Ausschuß die Reduction.

Die erste Einzahlung 1 Thlr. pro Actie bleibt ausgesetzt, bis die fest? Zusicherung erfolgt. Anmeldungen in der bisherigen Form werden an den bekannten Stellen entgegen genommen. Minden, den 6. September 1836.

undert Thalern Preuß. Courant, hbetheiligen zu wol⸗

Die Herren Actionnairs der Rhein⸗ ö e sige Coneession und ihre saͤmmtlichen Vorarbeiten bahn werden zu der ersten , gegen Erstattung der getriebenen Kosten derjeni⸗ lung, welche in Minden am

Mittwoch, den 28. September e.,

stattfinden wird, hierdurch in Folge des Prospectus Betrachtung der UÜrbestimmungen des Geistes

Minden, den 7. September 1836. . ; Comité für die Eisenbahn-Anlage zur Ver- es drei Theile, wovon der Iste die allgemeine M

bindung des Rheins mit der Weser.

2. e. Staaten. schreitet fort zur Erkenntniß und Darstellung sth Wirklichkeit Diesem Gange entsprechend, beg

physik oder Ontologie des Geistes enthalt det die Anthropologie desselben, der 3Zte die then

Diesem gendß mußten wir 960,090 Thlr., welche 3 fuͤr die Elberfeld Wirtener Section bereits gezeich net Civil-Senat des Königl. Ober⸗Landes⸗ waren, fuͤr den Fall der Uebertragung in Reserve

halten. Da nun eine Erklaͤrung hieruͤber vor erfolg—⸗ ter Constituirung der Actien/ Gesellschaft fur die Rhein. Wefer⸗Bahn fuͤglich nicht gefordert und noch weniger g erwartet werden kann, auf die Möglichkeit, vielleicht Gegen den von hier entwichenen Kaufmann Stephan Wahrscheinlichkeit, aber Bedacht zu nehmen ist,

daß nicht alle Actionnairs der Elberfeld-Witte⸗ ner Section zur Rhein-Weserbahn-⸗Gesellschaft

So ehen ist erschienen:

reinen Arzuneimittellehre. 249 Bogen. Preis 2 Thlr. Leipzig, im September 1838.

lich beizugeben. Dresden und Leipzig, 1836.

Actien, jede zu zwei⸗

en, und verpflichte mich hierdurch, vorbenannte Zahl i ; 55 ei In 2 woͤchentlichen Nummern 3 3 Bogen, von Aetien, oder so viel mir davon zugeschrieben wird, ö ,, K Da Sub eriyttons Preis für die gan ze Folge rospectus d. d. Minden, den 18. ses Herschtes ist auf 15 sgr. festgeseht, und wet

Literarische Anzeigen.

Stapf, Dr. E., Medizinalrath, Beitrage zurslosophie des objeküiven Geistes! 3) aus der Ph Ir Bd. Ge. Srorsophie der Geschichteę. Die Bearbeitung

C. H. Reclam.

An alle Lehr-Anstalten, Aerzte, Apotheker, gen. Kameralisten und Landbesitzer.

erscheint so eben der Cte Band der 3ten sehr Jerbesser⸗ hichtniae i ; che ; ten Auflage in o Heften 3 Thle, zusammen 23 Thlr. wichtige literarische Erscheinung zu nennen sceh ö. im Praäͤn.⸗Pr. bis Michaelmesse d. J

, . , . Ladenpreise 15 Thlr. s is Michael d. J. sind solche jedoch, auf ausdruͤck⸗ z .

liches Valan gen / olh im , von . . , . in l . böͤbere 107 Thlrn. durch alle namhafte Buchhandlungen ö einzeimen , , ,, bekommen. Im Verweigerungsfalle erbieten wir uns,! so wie die Stuhr sche Buchhandlung in Berlin, bei Baarsendung oder giltiger Anweisung des Betrages von 19 Thlrn pr. C. die Exemplare an jeden Ort

Der Schlußtermin fur die Actienzeichnung ist durch Comit« für die Eisenbahn-Anlage zur Ver⸗ zu liefern und auf 10 Exemplare das 11te unentgelt⸗— bindung des Rheins mit der Weser.

Formular zus Actien⸗-Anmeldung,. Ich Unterzeichneter erklaͤre, mich bei dem unter—

ten, und es sind noch weitere Anmeldungen erfolgt, nc en aer , ; J . 1 nbahn-Anlage zur Verbindung des welche nur unter dem Vorbehalt spaͤterer Genehmi lr rr, wre her r e nn ge 3 9

Arnvldische Buchhandlung

In der Buchhandlung von Karl Curths in Berlin, Jaͤgerstraße Ne 47, ist zu haben:

En eyklopädte der gesammten Geisteslehre, auch die einzelnen Nummern durch dazu angefll

Gr Soo. 2 Thlr. 10 sgr. Der Zweck dieses Werkes geht dahin, eine moög⸗ lichst erschbpfende und umfassende Wissenschaft des Geistes darzulegen. Es beginnt mit der spekulativen

gische Geisteslehre Der zweite Theil, oder Anthropologie des Geistez, ist seiner Natur nach untfassendste. Er besteht ) aus der eigentli p sychologie, 2) aus der Prag matologie g

nach des Verfassers Erklarung) von selbststaͤnd Prinzipien aus und tragt durchgaͤngig den Chr ter ,,. Theorie. Das Reichhaltige des V ergiebt sich schon aus diesen vorlaͤufigen Anden Was dessen philosophischen Werth betriff, daef wohl der Name des Verfassers die Burg geben, daß Gediegenes bei Eigenthuͤmlich keit der

seyen. Jedenfalls möchte sie gerade jetzt eine Der zweite Theil:

Der nachher P ragmatologte des Geistes, Philo sophi Geschichte und spekulgtive Theologt

gleich genommen, fuͤr 3 Thlr. 10 sgr. abzul

. August Oßwald's uUniviversitaͤts Buchhandlung in Heidelbetz

——

Im Verlage des Unterzeichneten erscheint inh nidchsten Woche in dhnlicher Art, als e‚ß wahrend letzten Ausstellung der Königl. Akademie der Kun im Jahre 1831 geschah:

Bericht über die Berliner Kunst-AUusstelll im Jahre 1836, von A. Scholl und F. Kugler.

George Gropius, Koͤnigl. augemeine Bauschule Nr. 1

Die Ri z

Allgemeine

6

Berlin, Sonntag den

,

*

18ten September

// „// / // / / / /// / / /

ö f

Amtliche Nachrichten. tr den ages.

Se. Majestät der Koͤnig haben dem bei der Oesterreichi— schen National⸗Bank angestellten Ober⸗Buchhalter Salzmann den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der Koͤnig haben dem ehemaligen Kaufmann, jebzigen Rentier Christoph Friedrich Huübener in Stendal, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Alle diejenigen, welche sich, ohne nach den bestehenden Ge—

setzen immatriculat onsfͤhig zu seyn, dem chirurgischen oder

pharmazeutischen Studium bei der hiesigen Koͤniglichen Frie— drich⸗Wilhelms-Universitit widmen oder das schon begonnene fortsetzen wollen, werden hierdurch veranlaßt, sich noch vor An— fang des bevor te henden nenen Stuten, Semesters bei dem Un⸗ terzeichneten, Franzoͤsische Straße Nr 42, in den Morgenstun⸗ den von 8 190 Uhr, mit Beibringung der uͤber ihre Schul— kenntnisse oder über bereits gehoͤrte Vorlesungen sprechenden Zeugnisse zu melden, wonaͤchst sie, wenn sie geeignet befunden werden, die Zulassung und nähere Anleitung zum betreffenden Studium zu gewärtigen haben. Berlin, den 15. September 1836. Der Direktor des chirurgisch-pharmazeutischen Studiums bei hiesiger Koͤnigl. Universitaͤt.

Rust.

nhalt Cöoͤthensche Kammerherr

Abgereist: Der Herzogl. Anhal . Russischen Hofe, von Kuͤster,

und Geschäftsträger am Kaiserl. nach St. Petersburg.

Zeit ungs-Nachrichten. J

Rußland.

St. Petersburg, 10. Sept. Die Nordische Biene giebt folgenden weiteren Bericht uͤber die Reise Sr. Majestaͤt des Kaisers: „Am 28. August nahm der Kaiser in Nischni Nowgorod die verschiedenen dort ausgefuͤhrten neuen Bauten in Uäagenschein, unter Anderem die Ufer -Arbeiten an der Wolga, den Kasernen-⸗Platz ꝛc. und zeigte sich sowohl mit den Fortschrit— ten der Werke, wie mit der Art ihrer Ausfuhrung sehr zufrie⸗

den. Am nächsten Tage empfing der Kaiser mehrere Armenier aus Astrachan, Tiflis und Kisliar, Tartaren aus Kasan und Kassimow, Einwohner von Derbent und Schirwan, Bucharen,

Tscheremissen und Tschuwaschen, welche zur Messe nach Nischni Nowgorod gekommen waren, ließ verschiedene Truppen-Abthei—

lungen die Revue passiren und durchstreifte Nachmittags die MNesse.

Am 30sten besuchte der Kaiser die staͤdtischen oͤffentli— chen Anstalten, inspizirte wiederum einige Bataillone und reiste Mittags 2 Uhr auf einem mehreren Privaten gehoͤrigen Dampf— boote nach Kasan, wo Se. Majestät am 1sten d.ͥ,‚, Morgens 8 Uhr eintrafen.“

Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem Kaufmann Paul Ne— budschenoff in Lipetzk die Erlaubniß ertheilt, dort auf eigene Ko— sten ein dem Andenken Peter's des Großen gewidmetes Denk— mal zu errichten. Dasselbe wird bei der dasigen Mineralquelle, die von Peter entdeckt wurde, seinen Platz erhalten und sowohl daran als an die von demselben Kaiser geschehene Begruͤndung der dasigen Eisenguß-Fabrik durch Embleme und Inschrift er— innern.

p 91en.

Warschau, 13. Sept. Vorgestern, als am Namenstage Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers, verrich⸗ ute der neue Erzbischof von Warschau, Herr Choromanski, zum erstenmale das Hochamt in der hiesigen Kathedrale; sammtliche Behoͤrden und viele Einwohner der Hauptstadt wohnten der got, tesdienstlichen Feier bei. In der neuen Griechischen Kirche fungirte der Bischof Antoni bei dem Gottesdienst. Abends war freies Theater und Erleuchtung der Stadt.

Der Fuͤrst Statthalter des Königreichs ist gestern wieder in Warschau eingetroffen.

r g nnr e, ch

Paris, 11. Sept. Der Koͤnig kam gestern Mittag zur Stadt, empfing den neuen Polizei⸗Praͤfekten, Herrn Delessert, arbeitete eine Stunde lang mit saͤmmilichen Ministern und kehrte um 6 Uhr nach Neuilly zuruͤck.

Die Fregatte „Iphigenia“, an deren Bord sich der Prinz von Joinville befindet, lag am 14. August bei Malta vor Anker. Der Prinz war in den ersten Tagen seiner Reise etwas seekrank gewesen, hefand sich jedoch zu jener Zeit vollkommen wohl. Die „Iphigenia“ stand im Begriffe, nach der Levante abzusegeln.

Der heutige Moniteur enthält zwei Königl. Verordnun— gen, beide aus Neuilly vom 16ten d. M. datirt. Durch die erste wird der bisherige Präfekt des Departements des Eure und Loir, Herr Gabriel Delessert, statt des Herrn Gisquet, der seinen Abschied genommen hat, zum Polizei-Präfekten von Paris, und durch die zweite wird der Deputirte Herr Carl von

emusat, statt des zum Minister des Innern befoͤrderten Herrn von Gasparin zum Unter-Staats-Secretair in dessen Ministe— rium ernannt.

Herr Cousin ist gestern von hier nach Holland abgereist, um sich von dem dortigen Zustande des oͤffentlichen Unterrichts nähere Kenntniß zu verschaffen; er wird erst gegen Ende Okto— ber in Paris zuruͤckerwartet.

Das Journal de Paris enthaͤlt folgende (zum Theil schou gestern nach der Madrider Hof-Zeitung gegebene) Nach— richten aus Spanien: „Zufolge einer Depesche aus Bayonne

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vom Tten ist der General Oraa, der bis zur Ankunft Rodil's den Oberbefehl der Christinos hat, in Salvatierra eingeruͤckt, wo er viel Getraide gefunden hat. Da die Karlisten- Chefs Quilez und Cabrera sich nicht verstäͤndigen koͤnnen, so ist der General Sanz mit vier Bataillonen aufgebrochen, um den Oberbefehl uͤber alle Karlistischen Streitkräfte in Nie— der-Aragonien und der Provinz Valenzia zu uͤbernehmen; der General Lebeau wird ihm indessen den Weg versperren. Aus Madrid wird Niemand mehr ohne Cautions-Leistung weggelas— sen. Eine Depesche aus Bayonne vom gten meldet den Ein— gang der Madrider Zeitungen bis zum Aten. Diese Zeitungen bestaͤtigen die Niederlage des Lopez durch den Karlisten⸗Chef Go— mez; eine Nachricht, die in Madrid große Besorgnisse erregt hat. Rodil war am 30sten mit allen seinen Truppen ausgeruͤckt, sedoch auf die Nachricht wieder zuruͤckgekehrt, daß Gomez den Weg nach Lima eingeschlagen habe, nachdem er in Guadglaxara eine Con— tribution von 19,909 Rationen ausgeschrieben.) Drei Dekrete vom 30sten verordnen den Verkauf der Glocken und des Mobiliars der Kloͤ⸗ ster, die Verwendung der National⸗Güter zur Bestreitung der Kriegs⸗ Beduͤrfnisse und eine Zwangs-Anleihe von 40 Millionen Rea— len, ruͤckzahlbar innerhalb vier Jahren.“ Die Gazette de France fuͤgt, nach Privatbriefen aus Madrid, hinzu, daß das Gefecht zwischen Lopez und Gomez sehr hartnaͤckig gewesen sey und daß zuletzt 200 Mann der Koͤniglichen Garde das Gewehr gestreckt haͤtten. Das Journal des Dabats giebt ein Pri— vatschreiben aus Madrid vom 1sten, wonach die Christinos die Absicht hatten, dem Karlisten⸗ Chef Gomez den Ruͤckweg durch Alt-Castilien abzuschneiden. „Wir erfahren indeß uͤber Bahonne“, fuͤgt das gedachte Blatt hinzu, „daß Gomez sich nach Molina auf der Graͤnze von Neu-Castilien und Aragonien gewandt hat. Auf diese Weise hatte er all' die combinirten Bewegungen der ihn verfolgenden Kolonne vereitelt und sich, bloß in der Absicht, sie irre zu fuͤhren, das Ansehen gegeben, als ob er auf Madrid marschiren wolle. Ueber Bayonne , . wir zugleich auch, daß Gomez in Guadala⸗ rara, einem Orte mit 135,000 Einwohnern und zugleich der Hauptstadt einer ganzen Provinz, gewesen ist. Er ist hiernach der erste Karlisten⸗Anfuͤhrer, der sich in so große Staͤdte wagt; er hat nach einander Oviedo, St. Jago de Compostella, Leon, Palenzia und zuletzt Guadalaxara, zwei Tagemaͤrsche von Madrid, besetzt. Seit zwei Monaten durchstreift er den nordwestlichen Theil und das Centrum Spaniens, indem er Contributionen ausschreibt, Rekruten aushebt, Pferde, Munition und eine ungeheure Beute mit sich nimmt, die er, wie kuͤrzlich Don Basilio Garcia, nach Navarra fuͤhrt. Aehnliche Betrachtungen stellt auch das „Eco del Co— mercio“ an und dringt daher in das Ministerium, die Organi— sirung der National-Miliz möͤglichst zu beschleunigen. Acht oder zehn Bataillone, meint dasselbe, wurden den Dienst in Madrid ganz fuͤglich versehen koͤnnen, während die Garnison zur Vernich— tung der Karlisten mitbenutzt werden konnte. Espartero liegt in Lerma krank darnieder; indessen soll er bereits in der Besse— rung seyn.“

Man schreibt aus Bayonne unterm 6ten: „Der General— Quartiermeister der Britischen Legion, Herr Black, der unlaͤngst durch die Vermittelung des hiesigen Spanischen Konsuls eine Unterstuͤtzung von 109,669 Franken zur Bestreitung der Beduͤrf— nisse der Legion erhalten hatte, war neuerdings mit einer aͤhn— lichen Forderung hierher gekommen, um die noͤthigen Lebensmit— tel fuͤr jenes Corps anschaffen zu koͤnnen. Er hat jedoch dies— mal unverrichteter Sache zuruͤckkehren muͤssen. Im Uebrigen geht die Legion ihrer gaͤnzlichen Aufloͤsung entgegen; sie wird in einzelnen Detaschements, die moͤglichst in der Stille eingeschifft werden, wieder nach England gebracht. So sind z. B. in der verflossenen Woche etwa 3090 Mann von San Sebastian abge— gangen. Wie bedrängt uͤbrigens die Lage der Legion in San Sehbastian ist, ergiebt sich aus folgendem Umstande: Als Herr Black mit leeren Händen von hier dorthin zuruͤckkehrte, wurden die Lieferanten, die, da sie keine Zahlung erhielten, seit dem 31. August ihre Lieferungen eingestellt hatten, aufgefordert, den Rest ihrer Vorräthe freiwillig herzugeben, widrigenfalls man sie ihnen mit Gewalt wegnehmen wuͤrde.“

Der in Bayonne erscheinende Phare theilt das nachste— hende Dekret des Don Carlos mit:

„Königliches Dekret.

Von dem steten Wunsche beseelt, den entsetzlichen Trübsalen des gegenwärtigen Kampfes ein rasches und glückliches Ende zu ma— chen eines Kampfes, der hartnäckig von einer Partei fortgesetzt wird, welche gegen alles Recht den Ansprüchen, die meiner Krone unbestreitbar gebühren, entgegentritt und dabei ihre ganze Gottlosig— keit und Rohheit anwendet, um (als ob dieses möglich wäre) die hei— lige christlichs Religion zu vernichten, alle Sittlichkeit mit Füßen zu treten, die Säulen der gesellschaftlichen Ordnung umzustürzen, das Land zu verwüsten und die Diener Gottes, so wie die friedfertigsten und ehrenwerthesten Einwohner ungestraft ihrer unsinnigen und kir— chenräuberischen Wuth aufzuopfern hat mein Königliches und väterliches Herz geglaubt, daß das beste Mittel, den gerechten Zorn Gottes zu entwaffnen, darin hestehe, seine Barmherzigkeit mit Demuth anzuflehen, damit er fortfahre, seine Segnungen über Mein Heer und über alle Meine getreuen Unterthanen auszubreiten. Demnach befehle Ich hiermit, daß in allen Kirchen des Landes, die nicht dem Joche der Usurpation unterworfen sind, öffentliche und ge⸗ heime Gebete durch die mächtige Fürbitte der heiligen Mutter Got— tes angestellt werden, in deren Schutz, unter der besonderen Anru⸗ fung der „Schmerzensreichen“, Ich von neuem Meine Waffen und das Schicksal der ganzen Monarchie stelle. Ihr habt es vernommen n. s. w. Gegeben zu Ajpeitia den 25. August 1836. .

(gez Ich der Konig. Au Don Juan Baptista de Erro.“

Das Journal des Dabats enthält heute in Betreff der Spanischen Angelegenheiten einen sehr ausfuͤhrlichen Artikel, der demselben angeblich von einem hoͤheren Offizier der Franzoͤ— sischen Marine eingesandt worden ist. Das genannte Blatt haͤlt den Aufsatz fuͤr wichtig genug, um ihn ausfüuͤhrlich seinen Lesern mitzutheilen, bemerkt indeß, daß derselbe in einigen Punkten

) Nach der gestrigen Mittheilung aus der Madrider Hof⸗Zei⸗ tung schien es, als ob Gomez gar nicht in Gnadalaxara gewesen sey.

von seiner eigenen Ansicht abweiche. Der Artikel lautet seinem wesentlichen Inhalte nach folgendermaßen:

„Spanien hat wenig Aehnlichkeit mit anderen Ländern. Man darf sein Volk oder vielmehr seine Völker, nicht nach denjenigen Eu— ropäischen Nationen beurtheilen, die sich jetzt fast ausschließlich dem Handel ergeben und keine andere Leidenschaft mehr, als ihr mate— rielles Wohlbefinden, zu haben scheinen. Dahin ist es in der Pyre— näischen Halbinsel noch nicht gekommen. Es giebt hier noch ganze Menschen; sie sind im Allgemeinen offen, rechtlich und ihrem Worte getreu; dagegen sind sie aber auch stolz, hartnäckig und grausam bis jur Wildheit. Man kann von ihnen sagen, daß sie alle Tugenden und alle Fehler der Barbaren besitzen. Ibre Unwissenheit ist eben so wie ihre Trägheit sprüchwörtlich geworden; aber wenn man glauben wollte, daß sie unwissend und träge nach Art der Unwissenden und Faullenzer in Frankreich sind, so würde man sehr irren. Sie küm— mern sich in der That wenig um manche Spielereien und litera— rische Lappalien, denen unsere künstliche Exisienz einen gewissen Werth beilegt; aber es läßt sich wetten, daß, wenn man blindlings eine gewisse Anzahl Personen aus ihren niederen Ständen nimmt und sie mit derselben Anzahl aus den unsrigen vergleicht, die Waage sich hinsichtlich des Elementar⸗Unterrichts nicht auf unsere Seite neigen wird. Was die Trägheit betrifft, deren man sie zeihet, so irrt man sich darin ebenfalls; weil sie nichts thun, um sich eine gewisse Behaglichkeit zu verschaffen, wonach wir unauf— hörlich streben, so schelten wir sie indolent und außer Stande, sich einer anhaltenden Anstrengung hinzugeben; aber wenn sie die tau— send Annehmlichkeiten des verseinerten Lebens, die wir nicht entbeh— ren können, gar nicht kennen oder sie verachten, warum sollten sie sich Mühe geben, dieselben zu erlangen? Man beurtheilt die Spa— nier zu sehr nach einigen Central-Punkten, die keine Industrie ha— ben, und wo die Faulenzerei durch die Gaben der Kloößster gewisser— maßen organisirt war; aber welches Volk in Europa ist mäßiger, gewerbfleißiger und thätiger, als der Catalonier, der Biscaver, der Galizier und der Bewohner des Andalusischen Küsten-Gebiets? Die Frauzosen müssen sich des Erstaunens erinnern, das sie empfanden, als sie zu Anfang dieses Jahrhunderts bei ihrem Durchmarsch durch Spanien den Zustand der Kultur und der Civilisation in mehreren seiner Provinzen kennen lernten. Strenge genommen ist es also nicht richtig, wenn man die Spanier unwisfend und trlhe nennt, sondern man kann nur sagen, daß sie viele Bequemlichteiten des Le— bens, die uns unumgänglich nothwendig scheinen, verschmähen und verachten; und übrigens dürfte es schwer seyn, zu eutscheiden, ob nicht auch hierbei der Vortheil auf ihrer Seite ist. Man kann wohl finden, daß ihr Leben nicht sehr angenehm, daß es hart und voller Entbehrungen ist; aber man kann wenigstens nicht leugnen, daß es, wenn man Soldaten zur Vertheidigung des Landes aushebt, besser ist, mit Leu— ten zu thun zu haben, die daran gewöhnt sind, der Härte der Jah— reszeit zu trotzen und Hunger und Strapazen zu erleiden, als mit feisien Landleuten, die täglich ihre vier Mahljeiten halten, oder selbst mit den verhältnißmäßig wohlhabenden Handwerkern unserer Städte. Die Spanier, durch das Klima und den Boden jeder einzelnen Pro— vinz von einander geschieden, sehen sich nur durch allgemeine Züge ähnlich. Die vier Provinzen diesseit des Ebro können in Bezug auf die anderen als der Kern der Nation betrachtet werden; indessen stehen ihnen Alt-Castilien, La Mancha und besonders Galizien und Asturien weder an Geist, noch an Muth nach. Dasselbe gilt von den Bergbewohnern der verschiedeuen Sierras. Die Andalusier allein gelten für verweichlicht und mehr zum Handel als zum Kriege geeignet; aber nur die Bewohner der Ebene, denn die Bölkerschaften der Sierra de Ronda haben ihre Proben abgelegt, und nnfere alten Soldaten erinnern sich dessen gewiß noch. Die laugen Unruhen in der Halbinsel und die Besorgnisse, in denen die Spanier beständig bis zur gänzlichen Vertreibung der Manren lebten, veranlaßten sie, in befestigten Städten und in ansehnlichen Ortschaften bei einander u wohnen. Sie sind nicht einzeln im Lande vertheilt, und nichts sin— det man hier seltener, als uͤnsere sogenannten Weiler oder Dörfer. Einzelne Häuser sieht man wenig oder gar nicht, und dieser Umstand giebt den Landschaften einen auffallend trüben Anstrich. Aber die

Anhäufung der Bevölkerung in großen Orten ist nicht ohne einigen Vor—

theil. Zunächst wird dadurch die Ertheilung des Elementar-Unterrichts erleichtert und jweitens trägt die Gewohnheit des täglichen Verkehrs zwischen den verschiedenen Einwohner-Klassen dazu bei, sie alle bis auf einen gewissen Punkt abzuschleifen; auch findet man in Spanien sehr selten jene stupide Grobheit, oder jene bei uns auf dem Lande so gewöhnliche Tölpelei; man kaun behaupten, daß die Spanischen Bauern die Sprache weniger verstümmeln, als die unsrigen, daß sie eine gewisse Höflichkeit beobachten, die in unseren Dörfern ganz unbekaunt ist, und daß der . in den Städten weniger verderbt, wenn auch vie keicht grausamer als soust irgendwo ist. Dagegen macht aber die Konzentrirung der Einwohner die Wege unsicherer und bei einem Unfalle die Hülfe schwieriger. Ueberdies erjeugen die Zollstätten von Provin; ju Provinz eine unendliche enge von Schimuggiern, die, von den Landleuten gern gesehen, ihr Handwerk ganz offen treiben. Daher auch die Nachsicht des Volks gegen alle Banditen und die wirkliche Bewunderung für diejenigen unter ihnen, die sich darch kühne Streiche berühmt machen. Es existiren in der Halbinsel Tau— sende von Helden dieser Art, und es giebt fast keinen Ort, der nicht den seinigen gehabt hätte, oder noch hat. Daher erklärt sich auch die Leichtigkeit, mit welcher sich augenblicklich bewaffnets Banden bilden, die wir unter dem Namen Guerillas kennen. Die Tapferkeit wird Überalt geehrt; aber ich glaube nicht, daß man bei irgend einem anderen Volke die Bewunderung dafür so weit treibt, als bei den Spaniern. Auch empfinden die Bewohner anderer Länder nicht in dem Grade das Vedürfniß persönlicher Auszeichnung, welches den Spanier zum Straßenräuber macht, wenn er nicht durch edlere Thaten feinen Daͤrst nach Berühmtheit ünd Ruf löschen kann. Der Boden der Halbinse!, im Allgemeinen den Ueberfällen günstig, trägt auch dazu bei, die Art des Krieges zu befördern, den die Spanler lieben und der ih— rem Charakter so sehr zusagt. Man kann in Spanien fast keinen Schritt thun, ohne auf eine vortreffliche militairische Position zu stoßen, und eben deshalb wird die Eroberung des Landes immer so sehr schwer seyn. Eine andere Wirkung jener topographischen Lage ist auch noch die, daß sie jeder administratiben Centralifation wider steht. Es scheint in der That unmöglich, Spanien eben so wie Frankreich zu regieren, das man durch den Telegraphen von Straßburg bis Bavoenne lenken kann, und das sich, auf ein von Paris aus gegebenes Zeichen, wie Ein Mann erhebt. Es giebt eigentlich in der Halbinsel keinen Mittelpunkt, oder viel— mehr es giebt deren mehrere. Madrid ist weder bepölkert noch wohlhabend, noch einflußreich genug, als daß sein Beispiel den übrigen Theil des Königreichs nach sich ziehen könnte; es fehlt viel mehr nicht an Städten, die Madrid nöthigenfalls jene Ehre streitig machen würden, wenn die Sache überhaupt ausführbar wäre; abet die Ratur widersetzt sich einem solchen Uebergewicht. Spanien ist gemacht, um ein Land von mehreren Staaten zu seyn, die in der That eine gemeinschaftliche Sprache und Religion und auch gemein schaftliche Sitten haben, die aber auf ihre Individualität nicht ver—

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