1836 / 260 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zihten können. Es ist zu wünschen, daß die Staats männez die über Fie Geschicke Spaniens . entscheiden haben, sich in die ser Beziehung icht täuschen und den Beruf Spaniens zu einem Föderativ Staate in ernsiliche Erwägung ziehen mögen; sonst dürften sie ernstliche Fehl⸗ griffe thun. Jene Siaatsmänner müssen besonders nicht vergessen, daß sie es mit einer ungeheuern Halbinsel zu ihun, haben, die von wenigen Straßen, Kanälen eder schiffbaren Flüssen durchkreuzt

ird, und wo es allgemein an Transportmitteln fehlt; daß Spanien außerordentlich eifersüchtig auf seine Unabhängigkeit ist und daher immer nur mit Abneigung fremde Bajonette auf feinem Gebicte sehen bird; endlich daß, wenn man auch das Beispiel einer früheren glück lichen Intervention hat, dieser augenblickliche Erfolg unter anderen liniständen nichts beweist; denn er lag augenscheinlich darin, daß die Sindringenden im Sinne des Spansschen, Volles handelten. Wen will man glauben machen, daß eine Französische Armee die Halhinsel pem Rorden nach dem Süden durch ichen kon ate, obne den gering- sten Widerstand zu sinden, daß sie vielmehr Überall freundschaftlich aufgenommen würde, wenn man nicht annimmt, daß jene Armer, die das Land von einer ihm durch die Soldateska ausgezwöüngenen Ke⸗ gierung befreite, die Ration für sich hatte! Die Lenie, die Spanien sennen, und befonders die Militairs, die zu Napeleon's Zeiten jeusrit der Pyrenäen gedient, haben sich darüber ulcht getäuscht; sie waren alle der Meinung, als sie die Truppen in Masse weichen und den alten Ver= theidigern der Spanischen Freiheit beim bloßen Erschrinen unserer Seldaten die Waffen entfallen sahen, daf

ß die Regiernug, die wir umzustürzen kamen, durchaus nicht national sey, und ihre Ansicht

vard darch die schwache Vertheidigung von Cadiz gerechtfextigt, des⸗ sen Fall jenem kampflosen Marsche, dem man nicht den Ramen ei⸗ nes Kritzes beilegen kann, ein Ende machte. Man darf nach dem

en mit Recht behaupten, daß jede bewaffnete Inttrecn—

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Borhergehen tion in die Spanfschen Angelegenheiten ein Unternehmen der aller—

wichtigsten Art ist, und zwar aus zwei Gründen: erstens wegen der Schwierigkeit des lnternth⸗ment an und für sich, und zweitens weil es nnr durch eine einzige Kentinenta . Macht ausgeführt werden kann, weshalb es nethwendig ist, daß diese Macht sich gegen den ganzen übrigen. Theil des Kon⸗ inents sichere, bevor fie ein einziges Bataillon die Pyrenäen über⸗ schreittn läßt. Man muß es aber sehr xeiflich überlegen, ehe man etue Froßarlige militairssche Haltung anninmt und ehe man Millio: nen über Millionen in den Äsgrund der Zurüstungen aller Art wirft! Wenden wir nun diese allgemeinen Betrachtungen über eine, be⸗ wasfnete Intervention in Spanien auf, die gegenwärtigen Umstände an. Wenn man die ungehenren Schwierigkeiten des Unternehmen und die eben so ungehenren als unvermeidlichen Opfer, die dazurch herbeigeführt werden würden, einräumt, so wird man es natürlich

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nien; sie befehden sich gegenseitig aufs hef Diet Armee

1 sammeln, ist die eines Prinzen von Spanischem Geblüt, den m als einen Aufrührer bezeichnet; nur bei ihm findet man jetzt eine Regierung. Diese vortreffliche Stellung haben ihm seme Feinde be⸗ reittt, und sie kann ihn, wenn er sie recht benutzt, in kürzer Zeit toeit führen. Aber dieser Prinz ist der Verfechter des Despotismus nnd des Feudalismus im südlichen Europa, und seine Sache kann uns Feanjosen, die wir Feinde der alten Ideen sind, nur verhaßt seyn. Dies ist der Einwand des liberalen Frankreichs. Wir wollen versuchen, darauf zu antworten.“ (Schluß folgt.)

Geoßbhritanien und Irland,

London, 10. Sept. Der Koͤnig hat dem Kapitel von Chichester den hr. der Theologie, Herrn William Otter, zum Bi— schof fuͤr diese Diöscese empfohlen.

Tord Melbourne ist gestern auf seinen Landsitz Brockethall in der Grafschaft Hertford abgereist, von wo aus er dem Gra— fen von Essex einen Besuch abstatten will.

Die heutige Times beginnt ihr Blatt mit solgendem Ar— tikel: „Wir haben in der letzten Zeit an ein paar Orten als eine Art von Drohung fluͤstern hoͤren, daß das Ministerium es mit einer Aufloͤsung des Parlaments versuchen wolle, und man hat mit einiger Wahrscheinlichkeit gesagt, daß zwei Handlungen von Lord Mulgrave's Berwaltung der Irländischen Angelegen— heiten eine solche Absicht von Seiten des Kabinets bestaͤtigten. Die erste ist das eifrige Bemuͤhen Sr. Herrlichkeit, die O Con— nellsche Wäahlerschaft durch Befreiung derjenigen dieser acht— baren Clique, die unter der druͤckenden Herrschast der Landes⸗ gesetze Gefaͤngnißstrafe leiden, möglichst zu vermehren. Die andere ist die Unterwürfigkeit desselben edlen Lords un— ter die Gebote des „unabhaͤngigen Central-Klubs“, in—

dem er die Sitzungen zur Registrirung in der Stadt Dublin wieder eröffnet hat. Es ist wahr, diese beiden

Handlungen des liberalen Lord-Lieutenants schmecken stark nach Derrynahe, und da Lord Mulgrave sich nur dazu im „Schlosse“ beündet, üm die Befehle des Meisters der „Abtei“ zu voll— strecken, so ist seine Einwilligung in jegliches Verlangen, so ver⸗ kehrt dasfelbe auch seyn mag, nicht unerklärlich. Dennoch sind wir nicht geneigt, eine Aufiösung des Parlaments bloß deshalb ar wahrscheinlich zu halten, weil ein Lord-Lieutenant von Irland diese neue Art und Weise, öffentlich um die Stimmen der Wah- ler zu ambiren, gewählt hat. Eben so wenig scheinen uns die seisen Drohungen der ministeriellen Blatter in dieser Hinsicht von großem Gewicht zu seyn. Die Sache ist die, daß die un— glücklichen Verzweifelten der Whigistisch-radikalen Faction nicht wissen, was sie thun sollen. Das Parlament aufzuloͤsen, würden sie nicht wagen, wenn es auch in ihrer Macht stände, aber es ist noch keinesweges gewiß, daß diese Macht zu ihrer Verfügung steht. Sie sind schon so wenig darauf gefaßt, dem jetzigen Parlamente die Stirn zu bieten, da sie eine Session vor sich haben, in der sich alle Schwierigkeiten der letzten durch die zu— nehmende Staͤrke ihrer Gegner innerhalb und außerhalb des Daärlaments und vor Allem durch das herannahende Ziel der thoöͤrichten und leichtfertigen Laufbahn Lord Palmerston's, als Einmischers in die Spanischen Angeiegenheiten, noch bedeutend vermehren werden. Welch' ein aͤrgerlicher Punkt dies letztere für die Regierungs-Presse ist, ersieht man aus den taͤglich schmerzlicher werdenden Klagen, womit sie die von Ludwig Philipp eingeschlagene Politik beweinen, und gus ihren vergeblichen Be— mützungen, den Franzoͤsischen Monarchen durch ihr Geschrei von seinem eigenen Regierungsgange abzubringen. So wird zum Beispiel die Koͤnigin von Spanien aufgefordert, nicht als eine Gunst, sondern als ein Recht, von Frankreich Huͤlfe zu verlan— gen, und man fuͤgt hinzu, Ludwig Philipp werde nicht lange mehr die Macht haben, diese Huͤlfe zu verweigern. Ja, man sagt dem Könige der Franzosen, die Ereignisse auf der Halbin— sel gingen so schnell vorwärts, daß sie wohl der Festigkeit der Hrleansschen Dynastie einen gefährlichen Stoß versetzen koͤnn— ten. Da haben wir eine Probe davon, was daraus entsteht, wenn ein unterthäniger Skribler uͤber Dinge schreibt, von denen er nichts versteht. Die Minister, deren Organ das Blatt, wel— ches sich so ausdruͤckte, eingestandenermaßen ist, sollten doch einen **berrevisor fuͤr dasselbe ernennen, denn abgesehen von der Un— angemessenheit, sich einer drohenden Sprache gegen einen frem—

1660 den, uns befreundeten Stagt in einem Blatte zu bedienen, von beni man welß, daß es die Ansichten der Regierung ausspricht, lst auch die erwahnte Stelle so gewaltig toͤlpelhaft abgefaßt, daß sie alle betheiligte Parteien lächerlich machen muß. Wenn die Ereig⸗ niffe auf der Halbinsel bis zu einem der Orleansschen Dynastie durch ihren Einfluß auf die oͤffentliche Stimmung in Frankreich gefahrdrohenden Grade vorwärts schreiten, so entsteht naturlich die Frage, unter wessen geschickter Leitung die Sache in diesen gefaͤhrlichen Strudel hineingesteuert worden ist. Ohne Zweifel unter der Leitung Lord Palmerston's., Und die Resultate allein, welche die Politik Sr. Herrlichkeit herbeigefuͤhrt hat, muͤssen, so scheint es uns, Ludwig. Philipp's Abneigung rechtfertigen, einem so gefaͤhrlichen alten Herrn noch langer in seiner Staats⸗ kunst zu folgen. Aber die Regierungs- Blaͤtter haben sogar die unhegreifliche Frechheit, über den heraufbeschworenen Sturm zu frohlocken. Wir glauben, daß Ludwig Phi—⸗ genau Lage der

lipp eine genauere Kenntniß von der wirklichen : 22 e, 2 . . W z (8 Spanischen Sache in allen ihren Beziehungen hat, als

sie unser auswärtiges Amt weder durch die Wachsamkeit unse⸗ res Botschafters in Madrid, noch durch die Erfahrung des Vri⸗ tischen Generals zu San Sebastian sich jemals hat verschaffen konnen. laubt irgend Jemand, daß, wenn man noch ein Jahr

mit der Ausfuhrung von Lord Palmerston's Plaänchen nach den

Bestinmungen des Quadrupel-Traktats vergeudete, Spanien der z * ö 3 ö 50s an . 5 ha Erreichung des Zwecks, um dessenwillen dieser Traktat abge—

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schlossen wurde, namlich der Begruͤndung einer vonstitutiont len Monarchie in Spanien, um einen einzigen Schritt naͤher geruͤckt seyn wuͤrde? Was will man denn also mit dem Festhalten an den Stipulatisenen des Quadrupel = Traktats sagen? Die ministeriellen Blatter muͤssen erst auf diese

Frage antworten, ehe sie dem Koͤnig der Franzosen Vor⸗ wäͤrfe daruber machen, daß er sich weigert, Lord Pal⸗

merston's bisher stets fehlgeschlagener Politik blindlings zu sol⸗ gen. Wir unsererseits gestehen, daß wir nur inen Au s⸗ weg aus den Verwickelungen sehen, in welche die Spanische Sache gerathen ist, nämlich die Abdan—⸗ kung oder Entlassung des jetzigen Englischen Mini⸗ sterlum s. Wir sind uͤberzeugt, daß, wenn die auswärtigen An— gelegenheiten wieder in die Hande des Staatsmannes tamen, der sie nach dem allgemeinen Urtheil am besten versteht, das Bertrauen, welches fuͤr die Erledigung von National Angele⸗ genheiten so wichtig ist, bald zurückkehren und daß wir Eng land wieder als den geehrten Schiedsrichter in diesem langwi— rigen Kampfe erblicken statt daß es jezt die Nolle eines Einmischers spielt, und zwar in der erniedrigend⸗ sten Stellung und in keine Einwohner—

r Sachen, die Klasse dieser Koͤnigreiche interessiren, ausgenommen die

. vurden,

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Whigistisch-radikale Faction, die den Streit nur, anschuͤrt, um die jammerlicen Zwecke ihrer verächtlichen Partei zu befoͤrdern.

Noch einmal, es laßt sich kaum denken, wie das Ministerium unter einer solchen Verantwortlichkeit vor dem Parlamente er— scheinen will. P

die gegenwärtigen Uebel ertragen, als zu einer Aufloͤsung des

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Parlaments seine Zuflucht nehmen; denn sie wissen daß sie das ganze Land von gleichem Gefuͤhl wie das Parlament erfullt befinden wuͤrden, und dann, um uns der Worte eines ihrer eigenen Genossen zu bedienen, wenn die Whigs einmal vom Ruder gebracht sind, würden sie auch im naͤchsten halben Jahrhundert nicht wieder dazu gelangen . 36 Die Morning Chronicte toͤmmt nech einmal auf ihre Versicherung zurück, daß das Thierssche Kabinet nur deshalb ent lassen worden sey, weil es nicht die Verantwortlichkeit fuͤr die Ablehnung der im Quadrupel-Traktat übernommenen Verpflich⸗ tungen habe auf sich nehmen wollen. Zwar, meint das genannte Blatt, habe die Britische Regierung mittlerweile die Versiche⸗ rung erhalten, daß der Koͤnig und die Französische Regierung, weit entfernt, sich aus dem Quadrupel-Traktat zuruͤckzuziehen, vielmehr fest entschlossen seyen, demselben treu zu bleiben; allein es sey auch nie behauptet worden, daß Ludwig Philipp von je— ner Allianz sich offen lossagen wolle; man wisse, daß er dies nicht thun werde, aber seinen Worten ständen seine Handlun⸗ gen entgegegen; aus ihnen erhelle, daß Ludwig Philipp nur noch dem äußern Scheine nach ein Mitglied der westliche: Al⸗ lianz sey. Zum Beweis suͤhrt die „Morning Chronicle! dann abermals das Motiv des Ministerwechsels an. Herr Thiers,

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sagt sie, habe schlechterdings nichts weiter verlangt, als die Mit⸗ wirkung, welche Frankreich in dem Quadrupel-Traktat der Koͤ— nigin von Spanien verheißen. Werde diese ferner verweigert, so sey damit der Wechsel in der Politik Frankreichs gegen das Audland so deutlich ausgesprochen, daß man es nicht zugeben sollte, daß Frankreich ein nominelles Mitglied des Vertrages bleibe. Demselben Blatte zufolge, beabsichtigt Calatrava die Constitutioön von 1812 namentlich auch durch Einfuͤhrung einer ersten Kammer zu ändern, deren Mitglieder theils erwaͤhlt, theils von der Krone ernannt werden sollten. ö ö. Obgleich die Privat-Nachrichten aus Lissabon fuͤr die Ruhe Portugals gunstig lauten, so haben sie doch an der hiesi⸗ gen Boͤrse keine wesentliche Verbesserung in den Obligationen bdieses Landes zu Wege gebracht, und es scheint Niemand ge. neigt zu seyn, bedeutende Geschaͤfte darin zu machen. 2 In der Fabrik der Herren Stephenson und Comp. in Rew— castle wird gegenwartig‘ eine Dampfmaschine fuͤr eine Cisen⸗ bahn von 6 Fuß Breite und für die Schnelligkeit von 49 Engli— schen Meilen in der Stunde gebaut. Sie ist fuͤr den Kaiser von Rußland bestimmt und soll zu den Reisen des Kaisers von St. Petersburg nach einem seiner Paläste im Innern des Lan— des angewandt werden. Auch ein kostbar ausgeruͤstetes Dampf— schiff, welches auf Befehl des hiesigen Russischen Genergl⸗Kon— suls, Ritter Benkhausen, gebaut worden und fuͤr den Kaiser von Rußland zu Reisen nach entfernten Hafen bestimmt ist, wurde hier am Montag vom Stapel gelassen und bei dieser Gelegen— heit einer Gesellschast von 60 Personen ein großes Gastmahl gegeben, an welchem elle vornehme Russen, die sich hier befin— den, Theil nahmen. Nach dem Gastmahle machte die Gesell— schaft eine Tour nach Nore und kehrte am Abend nach London zuruͤck. . . ö Herr Bunn, der Pächter des Drurylane-Theaters, der sich ent é Paris befindet, hat Mlle. Taglioni fuͤr die näch ste Sai⸗ son engagirt. . Herr Green ist gestern in Vauxhall mit seinem (in Nr. 255 der St. Z. näher beschriebenen) großen Lustballon aufgestiegen; acht Perfonen machten die Luftfahrt mit. Der Ballon nahm eine fuͤdostliche Richtung und kam nach anderthalb Stunden un— weit Rochester gluͤcklich wieder zur Erde. —t Mit dem Schafwollhandel in Neu-Suͤdwales scheint es gut zu gehen. Nach der amtlichen Angabe hatte die Ausfuhr dieses Artikels im letzten Jahre, verglichen mit dem vorangegan— genen Jahre, um 3060 Ballen zugenommen; 3, 145, 108 Pfund waren im Laufe des Jahres verschifft worden, deren Werth

. * 1

Aber dennoch wuͤrde es vermuthlich noch lieber

en sehr wohl,

à 1 Sh. 6 P. per Pfund 255,995 Pfund beträgt. Jahren hatte die Ausfuhr um Silz Ballen zugenommen.

Die Times berichtet: „Es scheint, daß man in den Ver, einigten Staaten damit umgeht, die Kupfermuͤnze ganz abzu schaffen und ein nicht so schweres und schmutz iges Metall an beren Stelle zu setzen, indem man, wie in vielen Landern Eurg, a's, Silber mit einein gewissen Theil Kupfer legiren will. Di Unbequemlichkeit des jetzigen Kupfergeldes in den Vereiniglen

1. Sta

2.

aten macht sich sehr f 1

iman ; ,, . oe. rung die vorgeschlagene Veränderung sehr dringend anempfehlen

zu wollen.

ganze Union zu verbreiten, sind oft erwahnt worden, ber mn scheint sich in den einzelnen Staater h

dagegen zu straͤuben. i eine offentliche Versammlung gehalten, um uͤ·ber die Zweckm ßigkeit einer solchen Filial-⸗Bank in dieser Stadt zu berathschh gen; man kam aber zu dem Beschlutz, daß eine Anstalt der An die nachtheiligsten Folgen fuͤr Suͤd⸗Karolina's Handel, Gewerh und Ackerbau haben wurde, indem gar kein solches Beduͤrfn

vorhanden sey, da die eigenen Banken des Staates vollkommm

hinreichten, die ersorderlichen Dienste zu leisten.“

ö .

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zn Oranien kommt wieder nach Tilburg, das des Genengh Lieutenants van Geen nach Breda und das des Herzogs Bern hard von Sachsen-Weimar nach Boxtel.

Der Minister des Kultus hat durch eine Verordnung von 6ten d. M. dem in Amsterdam richteten „Niederländisch“⸗Isrm litischen Seminar“ ein Reglem nt verliehen, demzufolge an die neuen Direktoren desselben bereits ernannt worden sind.

Selg ien.

Brüssel, 12. Sept. Der Graf Felix von Merode h

von Ihrer Majestaäͤt der Koͤnigin von Portugal das Großkrer des Christus-Ordens erhalten.

Der Moniteur vom 9gten d. M.

ordnung mit, durch welche auf den Vor

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s th C2

J chlag der „Gesellse

zur Befoͤrderung der Niederdeutschen (Holländisch⸗Flamändischen

Sprache und Literatur“ ein Preis auf die beste Beantwortun der Frage, wie die verschiedenen Schreibungen dieser Sprach kritisch ünd historisch auf ein gemeinsames Prinzip zuruͤckzufn ren seyen, ausgesetzt wird.

Medaille und einer Summe von 50 600 Fr. Die Abham lungen muͤssen bis zum 1. Oktober 1837 an den Minister de Innern eingesandt werden.

Zu einer Musterung der Bürger-Garde, die gestern in Am werpen stattfand, hatten sich 59 Gemeine und 166 Offiziere ein gestellt, so daß immer auf einen Gemeinen zwei Offiziere i men. Der Major und der Oberst der Buͤrger-Garde hatten ba bei noch das Ungluͤck, von dem Volke wegen dieser seltsamn Parade verhoͤhnt zu werden.

Deut schl and

Hannover, 14. Sept. Herr Syndikus Schöoͤff Thonn aus Frankfurt a. M., Abgeordneter zu der bevorstehenden R viston des Ober ⸗Appellationsgerichts der freien Staͤdte, ist gester hier angekommen und heute nach Bremen, Hamburg und L

beck weiter gereist. 39 . . Von Eichhorn's Deutscher Staats- und Rechtsgeschichte i

die vierte Auflage mit dem Aten so eben zu Göttingen bei Van

denhoeck und Ruprecht erschienenen Bande vollendet worden. Kassel, 11. Sept.

den Bericht uͤber die Kasseler Herbstmesse: „Wenn in Fog

des Hinzutritts der freien Stadt Frankfurt zu dem Zoll⸗Verein

zu befuͤrchten stand, daß der Verkehr auf der hiesigen Messe hin

sichtlich verschiedener W aren ⸗Artikel einigermaßen bengchtheiliz werden wurde und in der zuerst nach diesem Anschluß hier al gehaltenen diesjährigen Fruͤhjahrsmesse, wegen der d Sache, noch nicht mit Sicherheit uͤber den herbeigeführten Eu stuß geurtheilt werden konnte, so war es von besonderem 9 teress', den Verkehr auf der diesjährigen Herbstmesse mit Au

a ' *. Neuheit di

6161

merksamkeit zu beachten, und das Ergebniß dieser Beobachtu

gen ist in Folgendem niedergelegt: Im Allgemeinen waren Geschaͤfte im Großhandel von groͤßerem Belang als in den letz Messen, dagegen war es im Kleinhandel weniger lebhaft. it rere Handelsleute aus der Provinz Oberhessen und aus dem Wi deckschen, welche ihren Wagren-Bedarf in der voxigen Messe in Fran furt a. M., oder seit einigen Messen in Offenbach angekan haben, hatten sich wieder hier eingefunden, auch fanden s Handelsleute aus dein Preußischen nach und nach wieder größerer Anzahl auf den hiesigen Messen ein, und selbst⸗ den Hannoverschen Und Lippischen Landen bemerkte man ei Kaͤufer hier, welche seit mehreren Jahren keine Handels schäfte an unserem Ort gemacht hatten, Hinsichtlich der ein nen Waaren⸗ Artikel bestand folgendes Verhältniß: Der Ha nit Sohlleder bewegte sich in den gewoͤhnten Graͤnzen, es aber weniger inländisches Sohlleder hier, als in den letzt

mer und wird dort besser bezahlt als dische Sohlleder von jeher vorgezogen wurde, Buͤnstiger ill sich das Verhältniß mit den Kleinledersorten aller All hiervon waren zwar bedeutend großere Vorraͤthe, an fahren, als in den letzteren Messen, gleichwohl ist in wenig unverkauft geblieben, dasselbe war groͤßtentheils inlaͤnd schen Ursprungs, es waren aber auch aus den Preußischen un Waldeckschen Landen betrachtliche Partieen zum Verkauf ausgestel Im Ganzen war das Kleinleder diesmal, von besserer Besn fenhelt als in der vorigen Messe. Inlaͤndische Wollentůich waren in Menge und zwar von guter Beschaffenheit hier, fal

hier, wo das Niederl

den guten Absatz, obgleich, als Folge der in diesem Jahre be auch die Tuchpreise etwas gestit Tücher wurde im Allgemeine! immer mehr; auch gute Biber um Baumwolle Gewebe in guter Beschaffenheit und angemessenen Preisen fal den Käufer, doch waren die leichteren Gewebe weniger gesuch Auslaͤndische weiße und buntfarbig Baumwollen-Waaren fanden viel Abnehmer, im Allgemeine Eimmt aber die Nachfrage nach Englischen Zeugen mehr und me : ab; auch Franzoͤsische und Schweizer Fabrikate dieser Art werdel

zahlten hoheren Wollenpreise, gen sind. Die Qualität dieser geruͤhmt und bessert sich

Flanclle fanden schnell Abnehmer. Inlaändische

als die schweren Fabrikate.

weniger gesucht als sonst und durch die Vervollkommnung de Deutschen Fabriken nach und nach verdrängt,

als sonst gewohnlich hier, und fand guten Absatz. Kurze Waa

In vier

üͤhlbar, besonders wegen der langen Reisen, die dort, vermöge der Beschaffenheit des Landes, Jeder in fortwährend zu machen har, und man scheint der Regie

Die Bemuͤhungen der Pennsylvanischen Bank de Vereinigten Staaten, Filial⸗Banken oder Agenturen uber. d

noch eben so sehr als So wurde am 29. Juli in Charlestol

eilt eine Koͤnigl. V

Der Preis besteht in einer Ehren

Die hiesige Zeitung giebt folgen

Messen; dasselbe findet in den Messen zu Leipzig mehr Abneh

Leinen war ineht

en mangelten fuͤr den Großhandel in mehreren Artikeln. Fuͤr lle andern Waaren Artikel bestand im Großhandel das gewohn— iche Verhaͤltniß. Dasselbe gilt fuͤr den Kleinhandel, jedoch mit hlusnahme der Waaren/ Artikel, welche ihre Abnehmer vorzugs— zeise unter der geringeren Klasse der Landleute finden, die nur in geringer Zahl auf der Messe gesehen wurden. Man haͤlt da— ir, daß das Mißrathen des Flachsbauts und in Folge dessen Mangel an Verdienst durch Garnspinnerei, die Ursache des f dem Lande bemerkte: Mangels an unlaufendem Geld ist, nd dies wirkt denn folgerecht auf den Besuch der Messe von Seiten der Landleute um so mehr ein, als in vielen Gegenden n Kurhessen das Garngespinst oͤfters die Stelle des Geldes hertritt.“ . ;

Hamburg, 14. Sept. Das Dampfschiff „Hamburg“, jon Hamburg nach Havre bestimmt, war am Jten d. daselbst soch hicht eingetroffen; es soll schlechten Wetters halber in Ca— a6 eingelaufen seyn. Da außerdem, wie wir hoͤren, das Schiff se seiner Ankunft einige leichte Ausbesserungen vorzunehmen gat, so duͤrfte es in dieser Woche schwerlich nach Hamburg zu— äckkommen.

Die Kaiserl. Russische Korvette „Lrvitza“ von 26 Kanonen, jefehligt von Capitain Junkar, ist am 1äten d., von Kronstadt üuf der Rhede zu Travemuͤnde angekommen.

Am 11iten d. Nachmittags ist von Kopenhagen das auf der Rhede gelegene Kaiserlich Russische Geschwader suͤdwaͤrts ab—

st aus der Cremper- und Wiister-⸗Marsch zugefuͤhrt worden. e;

: mach heine cirea 25, nach dem Hannoverschen, Mecklenburgisch

schen, hamburg und der Umgegend eirea 7 Stück. . Der Oesterr. Beobachter giebt aus dem Berichte ines Jlugenzeugen folgende Schilderung der letzten Ereig—

ksse in Madrid: „Madrid, 20. Aug. Seit fuͤnf Tagen ist sese Hauptstadt den Graͤueln der furchtbarsten Anarchie preis— ezeben. Die verhaͤngnißvollen Auftritte in San Ildefonso, er gräßliche Tod des heldenmuͤthigen Quesada und die jaͤmmer— che Farce, welche seither von den Matadoren und Vertuͤndern er Constitution auf der Plaza del Sol gespielt worden ist, werden ereits, wenigsten in allgemeinen Umrissen, zu Ihrer Kenutniß elangt seyn, wenn anders die Nachricht hiervon den Weg uͤber ie Pyrenäen gefunden hat; denn selt vier Tagen waren alle osten aufgefangen und selbst einem Englischen Courier, trotz en Reclamationen des Englischen Botschafters, von den Sol— aten von San Ildefonso die Depeschen abgenommen worden. hier folgt Einiges zur Ergänzung des Gemaͤldes, wie ich es Abst erlebt und mit eigenen Augen geschaut habe. Am 13ten Morgens war nach einer im Ganzen ruhigen und nur durch inzelne Mordanfaͤlle gestoͤrten Nacht die erste Nachricht von der rohenden Stellung, welche die Truppen in San Ildefonso an— senommen hatten, hier eingetroffen. Sogleich erscholl von allen zeiten der Ruf: via la constitution! viva Isahel II. consti. lulional! mura QGuesada! mueran los iyranos! u. s. f., wie ies seit einigen Tagen schon gehört worden, nur zahlreicher and drohender. Gleichwohl verlor Quesada seinen Gleichmuth icht; mit der groͤßten Kaltbluͤtigkeit sah man ihn, von wenigen Reitern begleitet, in den Straßen, allenthalben die Ordnung er— wingend und ohne Furcht vor der nahenden Gefahr. Die Mi— sister waren seit dem fruͤhesten Morgen versammelt, konnten aber ange zu keinem Entschlusse gelangen; Quesada entschied sich da— är, schleunigst eine Kolonne der hiesigen Garnison in Postwagen ach San Ildefonso zu schicken, um die Koͤnigin aus den Händen zer Wuͤthriche zu befreien, die sie in ihrem Palaste gefangen hiel— en; dagegen erhoben sich jedoch die gegruͤndeten Bedenken, ob ine solche Schwaͤchung der hiesigen Besatzung nicht fuͤr die hauptstadt selbst gefährlich werden koͤnne, ob man auch auf die kreue der abzusendenden Truppen zählen duͤrfe, ob nicht die nur lerzehn Stunden von hier entfernte Karlistenbande Basilio's, oder illareal, der mit 20 Bataillons in Castilien eingefallen war, ob icht die revolutionairen Junten von Andalusien, die ja bereits er Regierung mit Waffengewalt gedroht hatten, diesen Umstand u einem kühnen Handstreiche gegen die Hauptstadt benutzen Hürden. Diese Befuͤrchtungen bestimmten das Conseil, statt iner Kolonne, zwei Offiziere, die in früherer Zeit die Truppen San Ildefonso befehligt hatten, dahin abzusenden, um die euterer durch Geld und gute Worte zur Ruhe zu bringen. Die Wahl siel auf den Kriegs⸗Minister Mendez⸗Vigo und den brigadier Villalonga, die sogleich aufbrachen, San Ildefonso doch zu spaͤt erreichten, um der Königin die erwuͤnschte Hülfe bringen. Bereits am fruͤhesten Morgen desselben Tages (um b 3 Uhr nach Mitternacht) war diese unglückliche Fuͤrstin von einer us Unteroffizieren und Gemeinen hestehenden Deputation der empoͤr— n Truppen zur Annahme der Constitution gezwungen worden. Den est der Nacht und den folgenden Tag hatten die Meuterer zu benutzt, die Stadt in Allarm zu verfetzen, viele Haͤuser, Magazine und Weinkeller zu pluͤnderhn und sich Ausschweifungen ler Art zu uͤberlassen. Als Mendez-Vigo und Villalonga trafen, war ihre Raserei aufs aͤußerste gestiegen und eine ütliche Beschwichtigung unmoͤglich. Dje rasende Beredsamkeit nes Sergeanten entslammte vielmehr die Wuth der Soldaten, , die beiden Abgesandten nur durch das Versprechen, mit ihnen zur Königin zu begeben, um den Befehl zur roklamirung der Constitution in Madrid von ihr zu erlan— En, entgehen konnten. Nun drang die Rotte abersngis ins chloß und in die Gemächer der Regentin ein. Dle jam— iervolle Scene, welche hierauf folgte, läßt sich nicht wohl eschreiken. Die Geschichte kennt nur Ein aͤhnliches Ereignißz; es ist der Zug des Pariser Poͤbels nach Versailles im Ihre 1792. Die wuͤthenden Soldaten in San Ildefonso uͤber⸗ lahmen die Rolle der Pariser Fischweiber, und die Königin par eine ganze Stunde hindurch der scheußlichsten Behandlung usgesetzt. Umsonst versuchten die beiden Offiziere, mit groͤßter sefahr für ihr eigenes Leben, die tobende Menge, welche die Kö— igin mit den schmutzigsten Schmahungen uͤberschäͤttete und zuletzt gar Hand an sie zu legen sich erfrechte, mit gezüͤcktem Degen ʒů⸗ uczutr eiten, Die ungluͤckliche Fuͤrstin verlor die Fassung keinen inne,, bat die sie schütenden Ossiziere, ihr Unglück nicht lie fee n gen zu n . 1m Uebrigen wolle sie sich in ö ei moͤge in Neadrid eine beliebige, den Umstanden . legierung errichten und Alles Noͤthige nach Gut— .. kehren. So unterzeichnete sie die bekannten Dekrete an elben Orte, wo vier Jahre vorher der erste Keim zu den

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. Umwälzungen gelegt ward, deren Opfer sie nun e, und der Hause entfernte sich. Als Mendez-Vigo, den

1661 die Königin inständigst gebeten hatte, sie nicht zu verlassen und wenigstens noch einige Tage an ihrer Seite zu verweilen, am Morgen des 15ten mit der Kunde von diesen Vorfällen nach der Hauptstadt zuruͤckkehrte, hatte sich die Scene daselbst bereits geaͤndert. Quesada's Ko¶mmando war an den neuen General— Capitain Seoane uͤbergegangen, er selbst, so wie die Minister, viele Beamte und Freunde der gefallenen Verwaltung, verbor— gen oder fluͤchtig. Auf der Plaza del Sol, in der Calle de Atocha, auf der Plaza Mayor spielten die National-Garden, die noch Tags vorher vor den flachen Saͤbelhieben einiger Kuͤrassiere die Flucht ergriffen hatten, in Uniform und mit dem gruͤnen Con— stitutio võbande, auf dem die Worte: viva isabel 11. constitu- tiona!! zu lesen waren, die Helden der wiedererwachten Frei— heit; zaßlreiche Proclamationen zirkulirten unter ihnen und in

issechusern. Abends war die Constitütion auf allen Plaͤtzen ausgerufen, hierauf die Stadt erleuchtet und die Feier 1. *

1. verstuͤmmelten

No 8 2s X 8 6 234

des Tages durch die Reste des Leichnams Dio sndhad ä Er Rorßꝶpsiel syor M ö 05 Franke Quesada's verherrlicht, dessen Moͤrder mit disen Trephäen riumphirend durch die Straßen zogen. Seither ist die

Vorfaͤlle in San Ildefonso. Unter solchen Umständen klingen Benennungen wie die unsterbliche Christine, die Mutter des Vaterlandes, die Begluͤckerin der Nation, die Wiederherstellerin der Freiheit, wie bitterer Spott! Und solche Lobeserhebungen finden sich in jeder der zahliosen Aufforderungen, welche die Blaͤtter der progressiven Partei fortwährend „an die Bewohner der Hauptstadt und ihre tapfere Besatzung“ richten. Der Weg, den die siegende Faction zu nehmen gedenkt, ist hierin deutlich zur Genuͤge ausgedruckt. Zur Probe folgen hier einige Stellen aus einer vor dem Sturze des Ministeriums Isturiz von der Gesellschaft der Söhne des Vaterlandes (iijos de sa Patria) am 11. August erlassenen Proclamation. „Die Koͤnigin Regen⸗ tin (heißt es in diesem Aufrufe), die unsterbliche Christine, die Mutter des Volk

es, deren einziges Bestreben das Gluͤck und die Wohlfahrt der Spanischen Nation ist, hat gestern Morgens aus freiem Willen (lihremente) das heilige Grundgesetz der Constitution vom Jahre 1812 beschworen. Statt nun diesen ru nmwuͤrdigen Be— schluß der Koͤnigin zur Kenntniß der entzuͤckten Nation zu bringen, wagt ein eben so thöͤrichtes als vermessenes Ministerium minister tan esltüäpido como audaz), aus niedrigem Egoismus, und um nicht seine einträglichen Stellen zu verlieren, sich diesem

feierlichen Acte zu wiedersetzen und in maßloser Verblendung die heilig sten Rechte der Nation zu verkennen. Madrider! Soldaten! Gekommen ist der Tag der Rache, der Tag, an velchem ansere Tugend, unsere Herzhaftigkeit eine Verwal—

tung vernichten soll, deren

( e e verbrecherische Ranke die Straßen dieser Hauptstadt mit unserem kostbarsten Blute getränkt, den Thron der unschuldigen Koͤnigin untergraben und die gute Sache mißkannt haben. Auf denn, Madrider! Ein Jeder greife zu den Waffen, um vereint mit den herzhaften Truppen diesen Knechten und Vertheidigern der Willkür und des Des— potismus für immer ein Ende zu machen. Eines sey unser Loo— sungswort, Eines unser Wille, Eines unser Bestreben. Tod einem Jeglichen, der so heiligem Zwecke sich widersetzt, und fuͤr einen Verräther gelte Jeder, der nicht mit uns zu den Wassen greift. Es lebe die constitutionnelle Isabella! Es lebe die un— srerbliche Christine! Hoch lebe die Freiheit! Verderben dem Ministerium!; Tod den Tyrannen!“ Am Abend des 17ten kehrte die Koͤnigin-Regentin mit den beiden Prinzessinnen, dem Begehren der National-Garde gemäß, der es nur mit Mühe gelungen wer, sie den Soldaten in San Ildefonso zu entrei— ßen, nach Radrid zuruͤck. Aber umsonst bemühte man sich, ihrem Einzuge den Anstrich eines Festes zu geben; zwar wurde sie mit Glockengelaute und Kanonendonner begrüßt, und die auf ihrem Wege durch die Stadt, man wußte nicht, ob zum Schutze oder zur Bewachung, in doppelten Reihen aufgestellter Nationial-Garden brachten der Constitutton und der Freiheit

1a 1. 1 , sęo kackt. an R * 8 218 Ra J zahlreiche Lebehochs; aber die Straßen waren veroͤdet, und

; 5 *. 6 714 875382 1438 2 3 . z 8 ö wo das Volk sich zeigte, blieb es kalt und regungslos, und ] F j 3. 9 2 2 . 22 eine Todtenstille, die lauter sprach, als der Donner der E

schuͤtze und das Gebruͤlle der National-Garden, begleitete die

. een ,, . 6 . 2 2 x * w ungluͤckliche Furstin bis in das Koͤnigliche Schloß. Vorgestern ara ort affe 5. rr e dJ e,, F. 3 r Morgens trafen nun auch die „tapfern pen von San Il— defonso“ Rö5bil Und own (6 8928115 6 * 87121 ö i sonso!, Modil und den Sergeanten Se a, einen der wu— thendsten Revolutionairs, an der Spitze, hier ein und wurden . Ss nal ö ir Fan ae,, n R ü g- S von einem Poͤbelhaufen mit den ausschweisendsten Freudens⸗Be—

5 ‚. 222 8M , lasen w 65 En H zeugungen begrüßt. . gleich Einttitt dieser Rotte in die . J. 77. ö 1666 * 8 n 6m Be, , wet 8401 Hauptstadt sollte mit Mord und XB utrvergie ßen bezeichnet werden.

Ein dumpfes Geruͤcht verbreitete sich alsdald in der Kaserne der Ankoͤmmlinge, daß das dritte Garde-⸗Infanterie⸗Regiment sich wei— gere, den Constitutionseid zu leisten, und man selbst den Ruf: viva el Rey asoluto! gehoͤrt habe. Es kam zu Haͤndeln mit den eben angekommenen Truppen, Ansa: en einzelnen Soldaten, dann in großeren Massen. Umsenst bemuͤhten sich die Agenten der geheimen Gesellschaften, in deren Interesse es lag, jetzt die Ruhe aufrecht zu erhalten, die Angrelfenden zuruͤck zu halten; die Soldaten der Garnisen von San Ildefonso griffen zu den Waffen und stuͤrzten, verstärkt von einigen Nationalgarden und einem Poͤbelhaufen, der Kaserne del Soldado zu, wo sich ein Bataillon des dritten Regiments befand und der Kampf bald allgemein wurde. Die Angegriffenen zogen sich nun in ihre Ka— erne zuruͤck, deren Thore jedoch durch fuͤnf Schüsse aus den auf Seoane's Befehl aufgeführten Kanonen zertrümmert wurden, worauf sich das Batgillon ergab. Aber erst nachdem sich die Wuth der Angreisenden in dem aslute der Besiegten, von de— nen eine große Anzahl niedergemetzelt ward, gekuͤhit hatte, ge— lang es dem General-Capitain, die Ruhe herzustellen, und die Soldaten in ihre Kasernen zuruck zu führen. Die Menge ver— lief sich nun, aber an 23 Leichen blieben in den Straßen zuruͤck! Dies ist der Zustand dieser Stadt, deren Bewohner sich den Ausschweifungen einer wilden Soldateska, die keinem Chef mehr

hr Werk zu vollenden. Seit

in San Ildefonso die Mas liche Fratze ungescheut in : gezeigt hat, herrscht hier voͤllige Anarchie. wuth und Rzub und Mordsucht des jedweder hemmenden Au— toritaͤt entledigten Poͤbels haben sich in die Herrschaft uͤber Besitz und Recht, Eigenthum und Lesen der Bewohner dieser ungluͤck— lichen Stadt getheilt. Anfangs war der Mordruf nur gegen die Feinde der Constitution gerichtet, jetzt hoͤrt man bereits Ge— schrei gegen die „Granden“, die „Aristokraten“, gegen die „Reichen und Vornehmen.“ Von diesen sind viele gestohen, einige gluͤcklich genug, mit großen Opfern zu entkommen; an— dere, weil keine Pässe ausgetheilt werden, Maßregel hat der jetzige Terrorismus

dem Wohlfahrts⸗

denn auch diese

1

.

ner Unterthanen

ausschusse von 1793 abgelernt haben ihre Wohnungen ver— lassen und fliehen von Versteck zu Versteck. Seine Habe sucht Jeder außer Hauses, so gut er kann, zu sichern. Eigentliche Sicherheit findet man doch nirgends, denn kein Gesetz und kein secht ist jetzt mehr heilig. Selbst gegen mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps, besonders gegen die Agenten jener Machte, welche die Regierung Isabella's nicht anerkannt haben, und welche die Bewegungs⸗Partei mit dem Namen Einbajado— res sacciosos bezeichnet, wurden Drohungen vernommen, und sogar der Englische Gesandte soll Besorgnisse fuͤr seine persoͤn— liche Sicherheit geäußert haben.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗RNork, 16. August. Die Quebec Gazette ent⸗ halt einen Artikel unter der Ueberschrift: „Pflichten der Natio—⸗ nen gegen einander“, worin es heißt: „Wir haben sehr wenig Vertrauen zu der Moralität der Nationen in ihrem gegenseiti⸗ gen Verkehr. Es giebt allerdings Etwas, das man Völkerrecht nennt, es findet sich in Buͤchern, aber nicht oft in der Praxis. Der Krieg ist nicht wesentlich unmoralisch; er ist eben so gut erlaubt, wie die Selbstvertheidigung des Einzelnen erlaubt ist. Wir muͤssen bekennen, daß das Verfahren der Britischen Re— gierung in Bezug auf den Buͤrgerkrieg in Spanien uns mit Betruͤbniß erfuͤllt hat. Wenn das vereinigte Koͤnigreich durch einen Traktat verpflichtet war, die Autoritaͤt der Königin zu unterstuͤtzen, so konnte dies nur in nationaler Hinstcht gesche— hen, zur Vertheidigung eines großen National-Interes⸗

ses, nämlich um das gegebene Wort zu halten und sich einer freiwillig und gesetzlich eingegangenen Verpflichtung

e zu entledigen. Wenn Britische Unterthanen von ihrem Koͤnige aufgefordert werden, unter seiner Autorität Krieg zu führen, so sind sie gerechtfertigt; aber, daß Engländer durch die Britische Regierung ermaͤchtigt werden, unter fremder Autorität zu kaͤmpfen, scheint uns des Charakters der Britischen Regie— rund unwuͤrdig und in voͤlkerrechtlicher Beziehung durchaus nicht zu rechtfertigen. Wenn England nicht verpflichtet war, zur Unterstuͤtzung der Koͤnigin einen Krieg zu beginnen, so hatte es auch uberhaupt kein Recht, zu interveniren. Eine Regierung, die sich nicht durch ihre eigenen Unterthanen zu halten vermag, ist cine tyrannische, welchen Namen sie auch fuͤhren, oder wie sie auch vor der Welt erscheinen mag. Man hat Englaͤnder autorisirt, Spanier zu toͤdten, um eine Regierung zu unter— stuͤtzen, die das Spanische Volk nicht unterstuͤtzen will, und die also eine tyrannische Regierung ist. Wenn England dies thun darf, so darf auch jede andere Regierung dasselbe thun, und es kann auf diese Weise jede Regierung, durch die Ein— mischung von Fremden, in eine tyrannische verwandelt werden. Was würde wohl das Englische Volk sagen, wenn die Regie— rung der Koͤnigin Fremde gegen die Engländer zu Huͤlfe riefe? Es ist zu fuͤrchten, daß dies Beispiel Englands einen Einfluß auf die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika ausgeuͤbt hat. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat allerdings ihre Burger nicht durch eine Proclamation aufgefordert, hinzugehen und die Mexikaner todtzuschlagen, aber sie hat eben so schlecht gehandelt; sie befahl die Ausuͤbung der Gesetze, welche die Anwerbung verbieten und druͤckte doch zu gleicher Zeit die Augen zu, als die Buͤrger gegen Mexiko die Waffen ergriffen. Der Präsident der Vereinigten Staaten sagte in seiner Botschaft bei Eroͤffnung der letzten Session, daß die Regierungen der neuen Staaten Suͤd-Amerikas noch nicht so befesligt waren, daß sie die Pflich⸗ ten der Nachbarschaft und des wechselseitigen Verkehrs mit fremden Nationen zu erfuͤllen im Stande seyen. Wenn nun die Vereinigten Staaten ihren Mexikanischen Nachbarn den Krieg erklären wollten, so mochten sie es thun; aber wenn sie, ohne eine Ursache zum Kriege zu haben, ihren Bürgern un— ter dem Vorwande, es nicht verhindern zu können, ge— statten, offen die Waffen gegen die Mexlkanische Nation zu ergreifen, sind sie dann besser, als jene Regierungen, über die sich der Praͤsident beklagt? Erfuͤllen sie etwa die ge— ; ͤ

wohnlichen Pflichten der Nachbarschast? Die Vereinigten Staa— 6

ten sind fuͤr die Gräuel des Krieges in Texas verantwort ich, wie Großbritanien es einigermaßen fuͤr den Buͤrgerkeieg in Spanien ist. j

Haben die Vereinigten Staaten das Schicksal hanen Arbuthnot und Ambrister vergessen, t ffen in der Hand gegen die Vereinigten Staa— ten ergriffen wurden, wahrend diese mit England im Frieden Wurden sie nicht vom General Jackson zum Tode ver— urtheilt, weil sie gegen das Voͤlkerrecht gehandelt, indem sie auf der Seite der Indianer kämpften, d weni⸗ ger Unterthanen der Vereinigten Staaten, a Mexiko's sind? Giebt es

19 der Britischen Untert ]

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e weit

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8 die Texria⸗ ein anderes

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8 yr ˖ X NMergiwiare; S t A . Me n; z Recht fuͤr die Vereinigten Staaten als fuͤr Mexiko? Haben die Vereinigten Staaten dadurch, daß sie ihren Buͤr—

n, bewaffnet das Mexikanische Gebiet zu betreten, igend alle Graäͤuel, die veruͤbt worden sind, oder werden koͤnnen, sanctionirt? Eine Nation ist nicht auf dieselbe Weise zurechnungsfaͤhig, wie Individuen. Der Einzelne kann nicht verantwortlich dafuͤr gemacht werden, wenn die Nation, der er angehoͤrt, ihre Pflichten dere Nationen verletzt; aber wir sragen, ob die Nationen

den gewohnlichen ungluͤcklichen Folgen eines solchen Ver— fahrens entgehen koͤnnen. Empfindet nicht das Volk der Vereinigten Staaten jetzt die Folgen seiner Ungerechtig

keit gegen die urspruͤnglichen Bewohner dieses Kontinents? und wann werden England und die Vereinigten Staaten von den Folgen des gegen die Afrikaner begangenen Unrechts befreit werden? Wenn es wahr. ist, daß „„Gerechtigkeit ein Volk erhoͤht““, so muß das Gegentheil natuͤrlich auch entgegengesetzte Folgen haben. Werden nicht diejenigen, die sich mit Graͤusam⸗ keit und Ungerechtigkeit vertraut machen, Beides in alle Ver— hältnisse des Lebens und der Gesellschaft uͤbertragen und dadurch die Grundlagen derselben untergraben? Wir haben hier nur von England und den Vereinigten Staaten gesprochen, weil es diejenigen Länder sind, wo das Volk den grsßten Einfluß auf die Regierung hat. Wollten wir noch andere Beispiele aus diesem aufgeklärten Zeitalter anfuͤhren, so brauchten wir nur das Buch der Geschichte seit der Franzoͤsischen Revolution aufzu— schlagen.“

Merit g.

e um 39. Juni

Schuld 5,0906 Anleihe von 3,206,ü 069 Pfd. waren 1,069, 300 Pfd.

eingelsst, es blieben daher noch 2,130,099 Pfd. uͤbrig.

sechsprocentigen Anleihe von 3, 200, 9009 Pfd. waren 50,090 Pfd.