1836 / 262 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2

, , , u , , , .

a. .

. · / VUQKKi— / /

.

junge Madchen ganze Nächte hindurch auf Gebirgs CEbe len, die an Hoͤhe dem Montblgne gleichkommen, obgleich Sausstz e bei seiner Ersteigung des Montblane kaum Kraft en . seine Instrumente zu gebraucl en. Die Schlacht bei Pichinche in dem Süd Amerkkanischen Freiheits⸗-Krieg fiel in einer Höhe vor, die der Höhe des Monte Rosa wenig nachsteht. . Kuͤrzlich trat ein reich gekleideter junger Herr , h Restaurateur ein, ließ sich die kostharsten Gerichte auftragen un trank die feinsten Weine. Kaum hatte er geendet, als ein Ve— amter des Sheriffs mit zwei Polizeidienern ankaim, Uach seinem Namen fragte, ihn verhaftete, in einen egen, warf. und in der Richtung nach dem Polizei-Vureau abfuhl! Den eünern tief der Polizeibeamte noch zu, sie mochten sich wegen ihrer Ger de rungen nur bei der Polizei melden, Als sich nun die. Kellner bei der Polizei meldeten, zeigte es sich, daß der angebliche Be amte des Sheriffs mit seinen beiden Polizeidienenn. ebenfalls Betruͤger waren, die dem jungen Herrn auf diese Weise die Kosten der Mahszeit ersparen wollten. J Die Frau eines Zimmermanns in der Grafschast Surrey ist jetzt 29 Jahr alt und hat innerhalb 1 Jahren 17 Kin! zur Welt gebracht, darunter 9 Kinder in Geburten.

2* 958611

Der Salisbury Herald meldet aus Portsmouth: Wir

. ö , ,

erhielten so eben Nachricht, daß das Schiff „Lord VSillia m Ben⸗ welches vor einiger Zeit Verbrecher nach Sidney ge—

dahin verungluͤckt ist, und wir fürchten, daß wenige, oder gar Niemand von den an Bord Gewesenen gerettet sind.“ 9 n⸗Ge⸗

isch ' sandtschafts-Hotel, die Vexeidigung der hier ansässigen Spnailen auf die Constitution von 1812 stattge funden. Zuerst leistete den

der Vice-Konsul, der Finanz-Agent des Spanischen Ministerinms,

Spanische Ex⸗-Minister Isturiz aus Madrid in der Verkleidung

eines Englischen Couriers entslohen sey, in DVenleitung eines nach Lissabon bestimmten Handels-Couriers. Seinen politischen

Rauber uͤber fallen und ganzlich ausgepluͤndert. „Dies,, sagt das genannte Blatt, „ist bereits das vierte Mal, daß Isturiz gezwungen worden ist, Madrid als Fluͤchtling zu oerlasten, Zu⸗

zoͤsischen Heeres, und zum dritten male im vorigen Jahre, ais die

nach Unterdruͤckung derselben, die Rache des Ministeriums Toreno fürchten mußte. Bekanntlich suchte ihn nachher Mendizabal, dessen

.

Freund er bis dahin gewesen war, fuͤr sein Ministertum zu gewin⸗

lukratlve Stelle eines Königlichen Iniendanten in . 29164

weigerte, weil er seine Fähigkeiten in dem Amte eines Mini—

des Zollamtes warten zu muͤssen, um zu seinen Effekten zu ge⸗

ten. Im Gasthofe wurde ihm, als angeblich Britischem Cou—

Kopf geseßt seyn sollte; er fuhr zusammen, seufzte tief, dann

sich in die Lippen und fuhr fort: aber in Spanien giebt es

Die Morning Chronele theilt Briefe aus San Se— bastian bis zum ten d. M mit, welche wenig von Bedeutzng enthalten; sie melden indeß, das der abgegangene Brigade-Ge—

Legion durch den Obersten Godfrey vom Sten Niegimente er se⸗ worden sey. Der Courier verwahrt. sich bei dieser Se egen het ausdruͤcklich dagegen, daß die Verabschiedung jenes verdienstvol—

* * .

upten, durch ei⸗ nen indiekreten Arttkel in seinen Kolumnen herbeigesůhrt worden sey, in welchem bei einer BVeschreihung des verunglückten An⸗ griffes auf Fuentarabia im Juli d. J. die Maßnahmen Hes Ge neral Shaw zum Nachtheile der Anordnungen des Ober-BVe— fehlshabers, General Evans, belobt wurden, wodurch des Letzteren Empfindlichkeit gegen seinen Untergebenen rege geins cht worden seyn soll. Der Courier beruft sich guf einen ebenfalls von ihin mit getheilten Brief des General, Shaw selbst, in welchem derselbe mehreren auf ihn bezuͤglichen lobenden Bemerkungen in jenem Berichte, als uUnwahr, wider spricht, und will die Entlassung des General Shaw vielmehr dadurch erklären, daß sich unter den hoͤheren Offizieren der Legion ünmer niehr die Ueberzeugung von der gegenwartigen Nutzlosigkeit derselben ver⸗ breite und daß ein Jeder sich daher gern einen auch nur einiger⸗ niaßen plausibien Vorwand zu Nutzen machen werde, um eines Dienstes enthoben zu werden, welcher nichts als gerauschte Er— wartungen hervorrufe. Der „Courier“ bisher der eifrigste Verfechter der Interessen und des Werthes der Legion, fuͤhlt sich bei dieser Gelegenheit zu folgendem Eingestaͤndnisse veran⸗ laßt: „Die einfache Thatsache ist die, daß die Legisn keine Er— folge erzielen kann; und diejenigen, welche an ihrer Spie ste⸗ hen, mit sich selbst und mit Anderen unzufrieden, greifen begie— rig nach jedem Mittel, um ihren Unmuth uͤber die ngtuͤrlichen Folgen des Mißlingens der Unternehmung auszulgssen.“ ö

Eine hier gestiftete Peninsular-Dampfschifffahrts-Gesell—⸗ schaft, die schon ein Dampfschisf: „Iberia“ in der Fahrt hat, ließ am Sonnabend in Limehouse ein zweites von Stapel lau— fen, welchem der anwesende Portugiesische Gesandte, Baron von Moncorvo, den Namen „Don Juan“, zu Ehren des Herrn

dendizabal, gab. Die Gesellschaft beabsichtigt, eine regelmäßige Dampsschifffahrt nach und von der ganzen Kuͤste von Coruna bis Malaga einzurichten, die fuͤr die Communication zwischen England und der Pyrenaͤischen Halbinsel sehr wichtig werden durfte. ö.

Die Lissaboner Brieffelleisen, welche in den letzten Jahren durch Kriegs-Briggs fortgeschafft wurden, gehen nun auf regel— maͤßigen Packetschifsen, deren Zahl vergroͤßert worden ist. Ein Theil derfelben wird hierzu regelmaͤßig drei Monate verwende— und dann durch eine andere Reihe abgeloͤst.

Briefe von der Afrikanischen Küste bis Mitte Juni melden, daß das Britische Kriegsschiff „Lynx“ eine sehr schoͤne Spanische Brigg mit Sklaven, die erst vier Stunden vorher den Neu⸗Ca— labar-Fluß verlassen, genemmen hatte. Die 25 auf den Skla— venhandel ausgeruͤsteten Schiffe, deren Berurtheilung in Sierra

z

J *

ha s.

*

11 53 fe 32809 89*I 3 . len Offiziers, wie fast alle anderen Blätter b

Ausstellung zum Besten der Sonntagsschulen statt.

1668

hingezögert werden kann. Unsere Offiziere konnten sich naturlich

Nachrichten aus Malta bis zum 23. August ze o ge, war h chwader von Alexandrien an demselben Tage, auch schon wieder abgesegelt.

Die neuesten Berichte aus Barbadoes vom 5. v. Mt.

eh re

der Abberufung des Marquis von Sligo vom General⸗Gouver⸗ nement von Jamaika zu bestaͤtigzen. Die Zeitungen von Barba⸗ does zeigen nämlich an, daß der bisherige Gouverneur von Var— hadoes ünd dem Britischen Guiana, General-Major Sir Lio—

nel Smith, zum General-Gouverneur vyn Jamaika an die Stelle des Marquis von Sligo ernannt worden sey.

Privat-Sriefe aus Rew-Hork melden die Ankunft tase stie“ von England mit 2, 0 Me fd. am Berd, welche

*

Priv 8M fuͤr Rechnun—

*

* x 6 . * 865 9 , 151 der Bank von Pennsylvanien und der Regierung 3 4 9 4155 6 ö 64 34 . *,, Snot 218 verschifft sind. Das Schiff, welches wegen sch lecht ern Wetters auf den Azoren einlaufen mußte, war schon verloren gegeben worden, und der befuͤrchtete Verlust des Geldes hatte eine nach— theilige Wirkung auf den Geldmarkt geaͤußert.

2

.

,, .

Aus dem Haag, 13. Sept. Morgen wird Se. Mase— staͤt der König dus dem Loo in der hiesigen RNesidenz zurück⸗ erwartet. Dem Vernehmen nach, haben Hoͤchstdieselben in den letzten Tagen wiederum einige Schmerzen aun Fuße verspuͤrt, was auch der Grund gewesen ist, daß Se Majestat nicht. die Truppen im Lager, vor der Auflssung desselben, koch einmal inspiziren konnten. Gegenwöaͤrtig befinden sich Se. „Majestät Je—

doch viel besser. . . . ö In Amsterdam sollen jetzt Bohrversuche auf Ahtesische Brunnen angestellt werden.

Delg ien.

Bruüͤssel, 4. Sept. In Eoᷣwen findet jetzt eine Indußrie— ĩ Um diesen sthätigen Zweck zu befördern, hat die Koͤnigin ein von ihr selbst gesticktes Tabouret, so wee ziwei Plumenvasen, de stellung zum Geschenk gemacht Diese Gegenstaände soll

ö . ö 9 . 7 Vr a5. RIVND 56 c 116 4 . verloost werden, und ist der Preis jedes Looses auf 4 gesetzt. . , ö .

Der General Chrapowizky, General⸗ Adjutant Sl Maosest at des Kalsers von Rußland, üst gestern von hier abgereist, nach— dem er sich acht Tage hier aufgehalten hat.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 13. Sept. e Sta. Zeitung vom ißten d. publizirt den am 21. Nai d. I. zu Stockholm zwischen der Schwedischen und Franzoͤsischen Dꝛegle⸗ rung abgeschlossenen Traktat zur Abschaffung des Sklaven handels.

Das Hofgericht hat in der Sache des Kaufmanns Krook in Ystad, der einer Gewaltthaͤtigkeit gegen die Zoll Beamten angeklagt war, dahin entschieden, daß besagter Kroor zu zwei

* * 6

Zahre Festungsstrase und auch die uͤbrigen bei jenen Vorfallen betheiligten Hersonen zu großeren oder geringeren Hestungsstra—

fen verurtheilt worden.

Christiania, 9. Sept. Das Reichsgericht trat heute um 9 Uhr Vormittag zur Abstimmung in der Anklage gegen den Staats Minister Loöwensklold zusammen. Diesen Akend um auf 19 Uhr verlas der Praäͤsident folgendes Urtheil: Der Minister Lowenskiold, Ritter und Commandeur hoͤchster

.

SG * * . 9

1

„, soll, weil er nicht gegen den Koͤniglichen Beschluß vom

in Folge dessen Norwegens achter ordentlicher

rthing 6 deffeiben Monats aufgeloͤst ward, protestirt

äß dem Gesetze vom J. Juli i828 5. 2 u. . w. als ße an die Stagtskasse 16 060 Norwegische Spezies-Thaler er⸗ „eben so soll er auch als Salarium an den Defensor, den okaten des höchsten Gerichtes und Ritter Petersen, 3969 Spe—

. j r* . 25 woe R 9 Thaler, an den Jastiz-⸗Secretair Rieck 129 Spezies-Thaler

zies⸗ X

.

35 —w— K 8 8 2 2 S3

3 3 8 * 8 2 —— =

und als Vergütung an die Nuntien des hoͤchsten Gerichtes,

Roͤsholm und Horn, fuͤr Verkuͤndigung der Citation und fuͤr Dienstleistung beim Reichsgerichte zusammen 37) Spezies / Thaler erlegen.

1

Deutsch land.

Munchen, 12. Sept. J. M. die verwittwete Koͤnigin wird Morgen ihre Reise nach Dresden antreten. .

Der Königl. Hannoversche Bundestags-Gesandte, Freiherr von Stralenheim, welcher auch am hiesigen Hofe Aakkredititt ist, ist hier von Berchtesgaden angelommen, wo er Ihren Koͤnigl. Maäjestaͤten aufgewartet hat. Der Koͤnigl. Hannoversche Ge⸗ schäftstrger, Graf von Kielmangegge, befindet sich jetzt auf. sei⸗ nen Guͤtern in Nord-Deutschland. Der Königl. Griech!sche Gesandte am Russischen Hofe, Fuͤrst Sutzo, ist in diesem Au— enblicke hier anwesend.

. Der Königl. Preuß. Geh. Negierungs⸗Rath Wilke, welcher kürzlich durch einen Slurz aus dem Wagen beschaͤdigt wurde, besindem sich auf dem Wege der Besserung.

Das Bayerische Regierungsblatt enthielt vor kurzem eine Bekanntmachung vom 10. August, die wesentlichen Ergeb⸗ nisse der Gemeinde- und Stiftungs-Rechnungen in den Eiadten und Markten mit magistratischer Verfassung diesseit des Nheius fuͤr das Verwaltungs⸗Jahr 1833 33 betreffend. us den bei— gesügten Tabellen ergiebt sich unter Anderem die Familienzah! saämmnatlicher Gemeinden. Wir heben hier die zwanzig m stãrk⸗ sten bevölkerten Städte aus. Wuͤnchen zaͤhlte 16, hs, Familien hierzu die Vorstadt Au mit 2263); Nuͤrnberg 88h; Augsburg satz; Regensburg 5173; Bamberg 4538; Würzburg 3838; Baireuth 532; Ansbach 3260; Fuͤrth z0l4; Erlangen 2322 Paffgu 2155; Hof 2026; Straubing 1896; Schwabach 1817 Amberg 1791; Kempten 1753; Aschaffenburg 1714; Schwein⸗ furth i761; Rothenburg 1630; Eichstaͤdt 1619. ;

Die hler verbreiteten Geruͤchte von dem Ausbruche einer choleraartigen Krankheit im Oberlande hat manche furchtsame Leute etwas beängstigt, aber bei dem groͤßeren Theile des Publi— kums herrscht fortdauernd guter Muth, was bekanntlich eines der besten Mittel gegen die Cholera ist. Die zu Mittenwalde, an der Bayerisch-Throler Graͤnze ausgehrochene Krankheit ist zwar in ihten Symptomen der Cholera sehr nahe gekommen,

nen endlich die schon mehrfach mitgetheilte Nachricht von

doch halten die Aerzte sie nicht fur die eigentliche Cholera, so Tracht und das Brautpaar mit dein gebräuchlichen Geleite dern nur fur eine gemilderte Abart derselben. Inzwischen und dem die Ausstattung tragenden Wagen. Die Vaum— sind auch noch andere Orte in Bayern von gefaͤhrliche wollen fabr kation dieses gewerbreichen Kreises stellte ein Wagen Krankheiten heimgesucht (namentlich Trostberg und Wassh nit allen hierzu erforderlichen Maschinen dar, die durch ein burg im Isarkreise, wo mehrere Menschen an einer typhösn tunstreiches Getriebe in Bewegung gesetzt wurden. Zunachst Krankheit starben), die sich jedoch von der zu Mittenwaß ward ein zus Glaserzeugnissen zusaminengesetzter, ein Tempel herrschenden Epidemie unterscheiden und schon wieder abgenon bildender Aufsatz getragen, und Proben aller hier verfertigten men haben. Hier in Muͤnchen erregte vor einigen Tagen dM Luchgattungen zu einer bunten Pyramide in einander gefügt. schnelle Tod eines bekannten Mitgliedes des Magistrats, , Sas Brautpaar des Chrudimer Kreises, welches nun folgte, Magistrats⸗Raths Neuschmid, zwar einige Sensation, und viele M sichnete sich, so wie sein Hochzeitsgeleite durch die eigenthüͤm⸗ schen gingen auf den Kirchhof, um seine Leiche im dortigen i che Tracht, wie sie in der Getzend von Leitomischel uͤblich ist,

Laus. Trompeter mit Fischottermuͤtzen ritten voran. Zunaͤchst

ward die Kreisstandarte getragen, welcher ein Zug wohl beritte⸗

chenhause ausgestellt zu sehen; da sie jedoch keine blaue Fall

hatte, wie die Cholera,Leichen, so hat man sich um so mehr h ; weichere ber ner lediger Männer, zum Beweise dessen Blumen und Spiegel auf den Huͤten tragend, folgte. Dem mit bebaͤnderten Rosma—

ruhigt, als man der Wahrheit gemäß erfuhr, daß der Verstn rinzveigen geschmuͤckten Bräutigam zur Seite ritt der Hoch—

bene fich die Krankheit durch späten nächtlichen Aufenthalt 1 6 . 2 6 90 . etzredner; dann fuhren in mehreren Wagen die Weiber und

seinem Garten zugezogen hatte, was bei seinem vorgerückten] ter leicht gefährlich werden konnte. 1 (. . Hädchen aus der Freundschaft mit dem Schlüssel zur Truhe

München, 13. Sept, (Muͤnch. pol. 3g.) Auf Alu er Braut. Diese folgte in weißem Seidenmantel, das Haar höchsten Befehl Sr. Königl. Majestät gehen heut acht jun] von einem netzartigen Gewinde umsponnen und umgeben von Aerzte nach Mittenwald ab, um sich aus eigener Anschauu dem Brautweibe und den Kranzeljungfern. An ihrer Seite mit dem Charakter der dort herrschenden Krankheit ganz ü] rieb der Hochzeitsnarr in bebänderten Struͤmpfen und mit dem traut zu machen und sodann auf jedem etwa bedrohten Pu Kegelhute seine ublichen Späße. Auf dem Ausstattungswagen vollkemmen entsprechende Huͤlfe leisten zu koͤunen. Auch ist z zemerkte man eine Menge schoͤnen Flachses, als den vorzuͤglich— mit der Brechruhr durch feine Reise nach Oesterreich vollkon sn und bedeutsamsten Theil der Aussteuer. Den Czaslauer

men vertraute Central-Impfarzt Dr. Reüter in Begleitung n zu) eroͤffnete der Richter von Chotusitz zu Pferde und 8 Amts—

l 3 ö orsteher im vierspäaͤnnigen Wagen, dann kamen die Vrautleute 4 t é nach dein auf der Herrschaft Stecken uͤblichen Gebrauche, zu griffenen Aerzten, so wie den dem letzten Semnester des Uni Juße, er mit dem rothen Halstuche, was die Braut ihm bei der Ab⸗ ; blung zur gemeinsamen Beichte geschenkt hat, sie in rothen Strür— pfen und Stsckelschuhen, die sie bei diesem Anlasse von ihm erhielt. Dem Brautpaare aus dem Elbogner Kreise, und zwar aus dem Egerlande folgte nach dortiger Sitte die ganze Sippschaft. in er eigenthüinlichen sonderbaren Tracht, die Männer in weiten umphosen, in langen Roͤcken die Weiber, die Kopfe mit rei— chem Goldschmuck und langen Reihen eingefaͤdelter Dukaten ge⸗ ziert. Spielleute mit Dudelsack und Geige schritten dem Zug oran, dem die Ausstattung der Braut, dann die Betten mit in von der Pathin geschenkten Kissen nachgefuͤhrt wurden. Ben in diesem Kreise blühenden Hopfenbau stellte ein Zug von Hopfenwinzern von der Herrschaft Falkenau dar, die Bursche nit spitzigen Filzhüten, die Madchen flache Goldhauhen auf dem Kopfe trägend. An den Festzug des Kaurzimer Brautpaares eihte sich auf drei vierspännigen Wagen eine Darstellung der nder Naͤhe von Prag so bluͤhenden Gartenkultur. Die Blu— mnenpflege, die Obst- und Weinzucht und der Bau der Kuͤchen— Hhewaͤchse waren in lieblicher Weise ausgedruͤckt. Gartner, Winzer ind Winzerinnen und junges Landvolk in der in der Umgegend zrags uͤblichen Tracht, fuͤllten und begleiteten die sinnig ge— hmückten Wagen, auf deren einem eine ganze Bauerwirthschaft, mselbst Getralde dreschende Bursche sich befanden ein ande— rer eine Gesellschaft Schnitter und Schnitterinnen unter einem folossalen Strohhute trug. Die schoͤnen Pferde des Zuges, welche wohl auch bei anderen Kreiszuͤgen, besonders dem chru— dimer und bidschower bemerkbar waren, repraͤsentirten die in diesem Kreise immer mehr gedeihende Pferdezucht. Zunaͤchst folgte der t J Hochzeitszug aus dem klatiauer Kreise in der malerischen Tracht, wie scauern und das Fest begann mit der Ankunft des Hofes, gel sse im Böhmerlande heimisch ist und nach der Sitte jener Ge— cher gegen Mittag eintraf und mit tausendstimmigem Vivatuss gend geordnet, voran der Brautfuͤhrer mit dem Czekan, der von dein Oberst-Burggrafen, den Landes-Offizieren und cher Hammer und Beil vorstellt, hierauf Geiger und Sackpfeiser großen Zahl der Herren Stande an der breiten, ganz in Fo] und der Sprecher (recnjk), ohne. welchen keine Hochzeit gehal— nem Tuche uͤberzogenen Treppe des im schoͤnsten korinthischtl ten werden darf und der das Geschenk fuͤr den Geistlichen, einen

Seiten des dortigen ärztlichen Regierungs-Commissairs, h Pfeuffer, jeder nur irgend erwuͤnschliche Vorschub harre. .

pt. Vorgestern sand das von den Sig auche veranstaltete Volksfest statt. N zelcher sich im Nordosten der Stadt hin

Ping le 8 . D * De * 22 . aͤngs dem Moldau-Ufer und an den h .

e

den nach altem Br

weite Wiesengrund, welct

dem Invalidenhause laͤng 24. ]

hängen des Ziskaberges ausbreitet, war zum Schauplatze dit e

heitsren und bedeutungsvollen Festes gewahlt worden. Ind Mitte desselben erhob fich der fär den Hof bestimmte Pavill umgeben von einer Terrasse, von welcher die Allerhöchsten Ha schaften, so wie das diplomatische Corps und der Adel den n ten Plan uͤbersehen konnten. Fuͤr jeden Kreis waren einn Buden, in welchen das Volk Erfrischungen fand, und luft mit Blumengewinden geschmückte Tanzboden errichtet, und f sonstige Unterhaltung war durch Schauspiele und Velustigt uf verschiedenen Punkten gesorgt, so daß die Men getheilt und uͤbermäßige Zusammenstroͤmung verhuͤtet Schon am fruͤhen Morgen fuͤllten sich die Zugänge mit froh chen Gaͤsten, die in allen Richtungen herbeistroͤmten, und d ihnen von den zur Aufrechthaltung der Ordnung aufge stelltt Bürger-Corps, der einzigen Wache, die man hier gewahr wan angewiesenen Plaͤtze ruhig einnahmen. Auch der nahe Fluß he lebte sich mit Schiffen und Kaͤhnen, von deren Masten bum Wimpfel wehten. Indeß fuͤllten sich die Tribuͤnen mit u

.

Style erbauten großartigen Pavillons empfangen wurde. WU Kuchen und eine Henne, unter dem Arme trägt, dann die Braut— es von altersher Sitte, hatten die Stänze auch die leute und das uͤbliche Geleite. Durch nicht minder eigenthuͤm—

mal die Veranstaltung getroffen, daß außer den Bewohnern di liche Tracht zeichnete sich das Koͤniggräͤtzer Brautpaar und sein Fefolge aus, dem ein Schnitterzug von der Herrschaft Senf— enberz und ein altes Ehepaar zur Feier der goldenen Hoch— eit folgte. An den Hochzeitszug des Leitmeritzer Kreises t schloß sich ein anderer Zug von Winzern und Winzerinnen an den Freuden des Tages Theil nehmen In, die, Traubenkränze, Fäßchen und Glaͤser tragend, . Splelleuten geleitet, einem mit Reben geschmuͤckten paare, aus jedem Kr . ĩ Dauptstä Vagen voranzogen. Ihnen ward das Gluͤck zu Theil,

Ihrer Maj. ein Glas mit dem in ihrem Kreise erzeugten Weine efuͤllt uͤberreichen zu durfen, woraus Ailerhoͤchstdieselben unter inbeschreiblichem Gejauchze und endlosem Vivatrufe der ver— ammelten Menge auf die Gesundheit ihres getreuen Boͤhmischen Bolkes tranken. Die von den Vaͤtern ererbten Gebrauche, wie

haltende Heiserkeit dem Feste beizuwohnen gehindert, den Ständer

sie, geleite . ö. rn n e noch heute im Pilsner und Prachiner Kreise beim Kirchgange Aeltesten ihrer Heimath, an dein Hofe voruͤberzogen. Diese zi efolgt werden, wurden zunäͤchst an den eben so reichen, als an— waren eben so innig als prachtvoll, wenn gleich von allem ihs huthigen und eigenthuͤmllchen Hochzeltszuͤgen dieser beiden Kreise zrzlischen Pompe fern, und vereinigten sich mit der heitern !! kannt. Dem Rakonitzer Hochzeitszüge, in welchein sich die gebung der sonnigen Landschaft, über welcher sich ein wolt Beiber durch ihren Kopfputz und die kostharen Mieder auszeich—

eten, schloß sich ein feoͤhlicher Aerndtezug an, worauf die mit ornähren geschmückten Brautleute des getraidreichen Saazer reises folgten; hinter ihnen kamen Wagen der Braut mit der ssteuer. Ein Hochzeits, und Aerndtezug aus dem Taborer sreise machte den Beschluß der Brautzüge, worauf die Bergleute Inter dem Vortritte des Przibramer Ober-Kunstmeisters Heirowsky, 5h Mann stark, den Gold-, Silber-, Blei-, Zinn- Und Eisen— sergbau, und die Kobalt- und Schmalt-Bereitung, welche jedes— hal mit eigenen Fahnen bezeichnet waren, vertretend, so wie sine Abtheilung des uniformirten Prager Schützen-Corps mit knen Schützen voruͤberzogen, welche bei dem von den Standen oͤhmens veranstalteten Bestschießen auf der Schuͤtzen-Insel die sten Preise errungen hatten. Diese Preise wurden ihnen, so die den Brautpaaren die Ausstattungs-Geschenke, und den Rich— ern die Kroͤnungs-Münzen von dem Herrn Oberst-Landhofmei— ter Freiherrn von Heß und von dem Erb-Laisdschatzmeister färsten Ferdinand Lobkowitz, mit Beihuͤlfe des staͤndischen Aus— chuß⸗Mitgliedes, Freiherrn von Hennet, im Namen der Stande inter der Tribüne Ihrer Majestät der Kaiserin uͤberreicht. Inzwi⸗ chen hatten sich die verschiedenen Zuͤge nach den ihnen angewiesenen zlaͤtzen in der schoͤnsten Ordnung begeben, wo sie, so wie das brige Volk, reichlich bewirthet wurden. Den Wagen und

ser Himmel aufrollte und dem bunten Volksgewuͤhle zu ein

Tracht und im festlichen Aufzuge, wie che Hochzeitsbrauch heischt; Erzeugnisse des Bodens l des Gewerbfleißes, wie sie einem jeden der Kreise z zuͤglich eigen, wurden hinter ihnen hergetragen, so ö. ein jeder Zug die geschichtliche Tradition und die il des Lebens feines Kreises in einem festlich bewegten Vilde de stellte. So trat zunächst den Pragern der Berauner Kreis her. Ein Fahnenträger und zwanzig Vauernbursche mit ti und weißen Faͤhnlein auf ländlich geschirrten Hserden er ffut den Zug. Auf mehreren Wagen mit dem Hurstlich Lol kon schen Wappen gesch mückt, folgten die Dratitleute und ihr 0 leite, die Aeltern, die Brautfuͤhrer und Kranz Jungfern, de nach der in den meisten Gegenden üblichen Sitte der Died und Spaßmacher und auf einem eigenen Wagen die Truhe 9 Braut und die geschmuͤckten Brautbetten. Hieran schoß ein Zug von Schäͤfern und auf einem Wagen eine Grun von Schaäͤferinnen, mit der Schur von Laminern beschäͤfti

als Andeutung der in diesem Kreise bluͤhenden Scha Pferden der Kreiszuge waren in ein ger Entfernung eigene 1 ; z . 9 . 8 9. . 2 84 . . zucht. Auch die daselbst so. ausgebreitete Korbflechtet Nlaͤtze angewiesen, damit sich das Landvolk ungestöͤrt auf den

anzboͤden mit ihrer Musik beim Tanze belustigen koͤnnte. Erst einem mit dem Fuͤrstlich Oettingen⸗Waslersteinschen Wappen achdem Ihre Naje stat die Kaiserin und Königin geraume Zeit zierten Wagen einherfuhren, und die weitberühmten Graͤfli n der Mitte Ihres getreuen und fröhlichen Volkes verweilt Wrbna'schen Eisenwerke von Horzowitz durch eben so diele nd im offenen Wagen alle Plaͤtze besucht hatten, begaben Sie sellen, welche auf einem andern Wagen, der einen denen . mit dem gesammten Hofe nach der ö än cl. Die und sonstiges hierzu gehoͤrlges Geraäthe trug arbeiteten, ihre Ver . Gäste blieben aber noch bis zur Abend⸗Dammerung ter. Die Hochzeitszuͤge aus dem fischreichen BVidschowgr n , . worauf sich Alles in bester Ordnung und ohne daß Budweiser Kreife geleiteten Fischer in ihrer heimathlichen . dieses Tages durch irgend ein unangenehmes Ereigniß die Bidschower den beliebten Hauptkarpfen aus den bop een, FHestoͤrt worden waͤre, entfernte.

Teichen tragend, die Budweiser mit einer Fahne, ,, . Fuͤrstlich Schwarzenbergsche Wappen zu sehen war, nach 4 ) . . ö des Landes im schwarzen Schurzfell und ledernen ueber rue . ern, . Sept. In der Sttzung der Tagsgtzung am S. Dem Bunzlauer Hochzeitszuge führ ein Festwagen mit allege, . der Kommnissional-Bericht in der Angelegenheit schen Vorstellungen voran, ihm folgten Reiter in Altboͤhmisch nseil's verlesen. Die Umstaͤnde, welche derselbe offenbart,

fand in 8 korbflechtenden Mädchen, welche zunaͤchst c

190635

sind mit höchst unbedeutenden Varianten die naͤmlichen, wie sie Blatter fruher schon gegeben. Von der Mehrheit der Kommis— sion wird darauf angetragen, es solle der Franzoͤsischen Regie⸗ rung dieser Befund unter Anschluß einer beglaubigten Abschrift der Akten auf zuverlaͤssigem Wege uͤbermacht werden; die Min— derheit der Kommission aber will die diesfallsigen Schritte der Weisheit des Vororts anheimstellen. Die Abstimmung hatte kein Resultat; 19 Stände und Basel-Landschaft waren fur den Masoritäts Antrag, ein halber Stand fuͤr die Minoritaͤt, 1 fuͤr Mißbilligung des Vororts, fuͤr das Referendum, 4 behielten das Protokoll offen. Hierauf beantragte Zurich: Im Fall durch diejenigen Stände, welche sich das Protokoll offen behalten, sich innerhalb 1 Tagen (Graubuͤnden will 3 Wochen) keine Mehr— heit gebildet habe, so solle der Vorort nach Gutduͤnken handeln. Hierfuͤr ergaben sich 11 Stimmen.

Je n.

Rom, 9. Sept. Durch eine im heutigen Diario enthal— tene von dem Grafen v. Survilliers, so wie von dem Fuͤrsten von Canino und dem Grafen Ludwig von St. Leu veranlaßte gerichtliche Bekanntmachung, werden der Fuͤrst von Monfort, die Gräfin von Lipona (verwittwete Märat), die Graͤfin Ba— ciocchi⸗amerata und deren Gemahl, so wie endlich der Marchese Ludovico Potenziani (als Testaments-Vollstrecker) nach Rom vorgeladen, um bei der Eroͤffnung des Testamentes der verstor— benen Madame Laͤtitia Buonaparte gegenwärtig zu seyn.

Neapel, 3. Sept. (Allg. Ztg.) Ich zeigte Ihnen mit letzter Post die glückliche Ankunft Sr. Maj. des Königs an und bemerkte, daß er die Quarantaine in einem seiner Sommer⸗Pa— läste machen werde, der zu diesem Zweck eingerichtet wurde. Der Koͤnig hat bei dieser Gelegenheit einen schoͤnen Beweis seines populairen Sinnes gegeben. Man hatte dem Könige von hier aus eine Fregatte nach Toulon entgegengeschickt, die ihn daselbst aufnehmen soslte, so daß er nicht noͤthig gehabt haͤtte, bei seiner Ankunft hier Quarantaine zu halten. Als der Kommandant des Schisss ihm die Absicht seiner Reise zu erkennen gegeben hatte, weigerte sich der Koͤnig, das Schiff zu besteigen, ließ es seine Neise nach Marseille fortsetzen und schiffte sich auf dem von Marseille gekommenen Dampfboote ein. Vor seiner Ankunft in Neapel hatte man alle Maßregeln zu seiner Landung genom— men, allein als er hörte, daß die Passagiere der übrigen Dampf— schiffe die Kontumaz auf dem Schisse zu bestehen hatten, er— klärte er, keine Ausnahme machen, sondern das Schicksal der ubrigen theilen zu wollen. Er blieb auch wirklich an Bord, wo er sich heute noch befindet. Er scheint sich dort gut zu unter— halten und giebt Veranlassung zu manchem scherzhaften Auftritt. Das Dampsschiff, das vor dem Koͤnigl. Pallaste vor Anker liegt, ist den ganzen Tag von zahlreichen Barken, theils mit Neugie— rigen, theils mit Leuten vom Hof umgeben, und da erlaubte er sich den Scherz, seine Muͤtze vom Schiffe aus in ein Boot zu werfen, in welchem sich mehrere Kammerherren und Hofdamen befanden, die gekommen waren, um Se. Majestaͤt zu bewill⸗ kommen. Nun erklärte die Sanitaͤts-Behoͤrde sogleich die Barke durch die Beruͤhrung der Mütze fuͤr „suspect“; sämmtliche Per— sonen wurden zur Quarantaine verurtheilt und haben nun die Ehre, dem Koͤnige Gesellschaft zu leisten, was natuͤrlich seine Absicht gewesen war. Ein andersmal warf er sich vor dem versammel— ten Publikum ins Wasser, um ein Bad zu nehmen; auch ließ er den Kronprinzen sammt der Amme an Bord kommen, der, so schwaͤchlich er auch bei der Geburt war, doch jetzt sehr gesund und stark scheint. Die Marine⸗Musik spielt jeden Mittag waͤh—⸗ rend der Tafel, die auf dem Verdeck gehalten wird, Stuͤcke aus den neuesten Opern. Es ist unt so eher zu verwundern, daß der Koͤnig am Bord blieb, als die Witterung zwar sehr schoͤn, die Hitze aber auch desto staͤrker ist, die man an Bord eines im Hafen liegenden Schiffes viel mehr empfindet, als am Lande. Uebrigens muß man zum Ruhme des Koͤnigs sagen, daß er keine Fatiguen scheut und sich sehr abhärtet. Oft fah man ihn Nachts um 12 oder 1 Uhr, wenn er mit den Manoͤvern seiner Soldaten nicht zufrieden war, an der Spitze derselben noch einen Umweg von einigen Stunden machen, ehe er sie nach der Stadt fuuͤhrte; bei den Manoͤvern bivouakirt er des Nachts bei Sturm und Wind unter einem einfachen Zelte und wärmt sich am Feuer, gleich den Soldaten. So suchter sich bei Jedermann persoͤnlich beliebt zu machen. Waren bessere Räthe da, so wuͤrde gewiß auch Man— ches anders werden, was jetzt den Steinpel einer fehlerhaften Verwaltung traͤgt, welche durch die Einmischung der Geistlichkeit nicht besser wird. Der Koͤnig war von Paris bis Neapel, mit Ausnahme von sechs Stunden, die er in Toulon zur Be— sichtigung des Arsenals verwandte, nur 168 Stunden unter— wegs. Die Regierung hat einen Arzt nach Trani geschickt, der die daselbst herrschende Krankheit fuͤr ein gewöhnlich in die— ser Jahreszeit sich zeigendes Fieber erklärt.

8 ani en Die Hof-Zeitung enthält

Madrid, 4. Sept. nachstehende Finanz⸗Dekrete:

J. „Damit mein Staats⸗Secretair fuͤr die Finanzen, in Gemaͤß⸗ heit der Artikel 321 und 3z ** der Constitution, den Cortes den Betrag der für den offentlichen Dienst erforderlichen Ausgaben, so wie das zur Bestreitung derselben üudthige Abgaben-System vorlegen koͤnne, und damit diese mit reiflicher Ueberlegung vorbereiteten wichtigen Arbeiten mit derjenigen Umsicht und Festigkeit ausge— führt werden, welche die Bedurfnisse der Nation erheischen, habe ich, nach Anhörung meines Ministerraths, im Namen meiner erhabenen Tochter, der Koͤnigin Isabella, beschlossen: 1. Es wird eine aus den Chefs der Abtheilung des Schatzes und anderen, von Ihnen mir vorzuschlagenden Personen be— stehende Kommission gebiidet, die sosort und mit Ueberge— hung aller anderen Arbeiten, die Ausgaben der verschie— benen Ministerien, die dazu gehörigen Dokumente, so wie den Betrag der oͤffentlichen Abgaben Und deren Berechnung zu pruͤfen haben. Die Kommission wird sodann alle Theile des all— gemeinen Budgets und den Entwurf zu den Steuern anordnen, und in einer Denkschrift alle Bemerkungen niederlegen, die ihr patriotischer Eifer und das wohlverstandene Interesse der Nation ihr eingeben, damit mein Finanz-Minister die den Cortes zur Prufung und Berathung vorzulegenden Arbeiten vorbereiten kann. 2) Die Kommission wird ihre Arbeiten in vier Tagen vollenden. 3) Die Kommission wird sich zur Unterstuͤtzung bei ihren Arbeiten so viele Beamte auswählen, als sie fuͤr unumgänglich noͤthig erach— tet. ) Die Mitglieder der Kommission werden ihre Arbeiten unentgeltlich uͤbernehmen; ich behalte mir jedoch eine Belohnung vor. 5) Die Kommission loͤst sich nach Beendigung ihrer Arbei— ten sogleich auf. Ihr habt Euch danach zu richten.

Madrid, den 2. September 1836.“

Ich, die Königin. An Don Mariano Egea.“ II. „Da der oͤffentliche Kredit sich weder befestigen, noch

erweitern kann, wenn die Staats-Glaͤubiger nicht die Ueberzeu— gung gewinnen, daß man geneigt sey, betrachtliche Einkuͤnfte, die schon im Voraus dazu bezeichnet sind und von den Cortes noch vermehrt werden koͤnnen, zur Konsolidirung und Amortisi— rung der Schuld zu verwenden, so verfuͤge ich im Namen der Koͤnigin Isabella: 1) Mein Finanz ⸗Minister wird die noͤthigen Maßregeln treffen, um die Ii r een meines Dekretes vom 19. Februar, in Betreff des Verkaufes der National-Guͤter, welche der Nation zuerkannt worden sind, zu beschleunigen. Er wird auch unverzuͤglich zum Verkauf des schon abgeschaͤtzten Grund-⸗Eigenthums schreiten. Er hat seine Aufmerksamkeit vor— zuͤglich anf die Theilung der großen Domainen zu richten, um die Burger zum Ankauf zu ermuntern. 2) Der Finanz⸗-Minister wird die Termine beschleunigen, die zufolge meines Dekrets vom 5. März in Betreff der Abloͤsung des Grundzinses, welcher an die aufgehobenen Kloͤster zu entrichten war, schon begonnen ha— ben. 3) In jedem Monate soll eine Uebersicht der aus dem Verkauf und der Abloͤsung des Grundzinses geloͤsten Sum— men, zugleich mit dem Ertrage des vorhergehenden Monates bekannt gemacht werden, damit die Nation und ihre Glaͤubiger dem Fortgange dieser interessanten Operation folgen koͤnnen. 4) Es sollen die wirksamsten Maßregeln getroffen werden, damit die bei den Verkaͤufen und den GrundzinsAbloͤsungen in Zahlung gegebenen Obligationen sofort vernichtet werden. Madrid, den 2. September 1836. Ich die Königin.“

ll. „Um die Cortes von dem wahren Zustande der Natio— nal⸗Schuld in Kenntniß zu setzen und um ihnen die Gesetz-Ent— wuͤrfe zur Berathung vorlegen zu konnen, die sich auf die Fest— stellung der verschiedenen Klassen der Schuld, auf die Bestimmung der Schuldscheine, welche die Schuld darstellen sollen, auf die Klassifizirung der inneren Schuld durch Angabe der Grundlagen der Konvertirung in Obligationen, die später noch näher zu be— zeichnen sind, auf die Feststellung der Garantieen fuͤr die Til— gung und der zur Zinszahlung noͤthigen Summen beziehen, so habe ich beschlossen: Es wird eine besondere Kommission ernannt, um die obengenannten Gesetz-Entwuͤrfe, die mein Ministerium den Cortes vorlegen soll, zu redigiren. Die Mitglieder dieser Kommission uͤbernehmen diese Arbeit unentgeltlich. Sie haben sich danach zu richten. Madrid, 2. Sept. 1836.

Ich die Koͤnigin⸗-Regentin.“

Madrid, 4. Sept. (Franz. Blätter.) Von dem An— blick, den die Hauptstadt darbietet, kann man sich schwerlich einen Begriff machen. In den lebhaftesten Stadttheilen, wie in der Puerta del Sol und den daselbst muͤndenden Straßen, kann man keinen Schritt thun, ohne Gruppen von Leuten zu begegnen, die gruͤne Bänder im Knopfloche tragen und auf die Aristokraten, welche die Revolution rückgängig machen wollten, so wie auf die Generale, welche sich von den Karlisten schlagen ließen, schimpfen. Namentlich sind das Ministerium und der General⸗-Capitain der Provinz Madrid Gegenstand ihres Angriffes.

Das 4te Regiment der leichten Kavallerie, welches in Ciu— dad-Real in Garnison steht, hat seine saͤmmtlichen Offiziere weg— gejagt und einen Unter-Leutenant zum Obersten ernannt. Das Provinzial-Regiment von Murcia ist noch weiter gegangen, denn da, nach der Meinung der Soldaten, die Constituion einem Jeden erlaube, zu thun, was ihm beliebe, so haben sie das Re— giment aufgeloͤst und sind nach Hause gegangen. Taͤglich gehen neue Abschieds-Gesuche bei dem Ministerium ein, und obwohl man die Paͤsse dazu verweigert, werden doch die Auswanderungen dadurch nicht verhindert. Die Regierung scheint indeß mit Strenge gegen diejenigen verfahren zu wollen, die sich entfernen. Herr Mendizabal, der, ohne eine ofsizielle Stellung angenommen zu haben, die Seele des Conseils ist, bietet Alles auf, um das oͤffentliche Ver— trauen wieder herzustellen, aber weder die Anleihe von 260 Mil— lionen Realen, noch die Aushebung von 506,60 Mann, oder dle Mobilisirung der National-Garde, Maßregeln, die saͤmmtlich von ihm ausgehen, duͤrften zur Ausfuhrung kommen.

Der durch seine exaltirten Ansichten bekannte General Men— dez Vigo, welcher die Nord⸗Armee acht Tage lang kommandirte, ist nach Badajoz verbannt worden. Dies hat seine Anhänger in Zorn gesetzt und sie wollen seine Abreise mit Gewalt ver— hindern.

Ein Artikel des Eco del Comercio, worin dieses Blatt fordert, daß mehrere Generale zur Untersuchung gezogen werden sollen, und in welchem zuerst eine kurze Schilderung von dem Marsche der bei den Expeditionen von Don Basilio und Gomez gegeben wird, lautet folgendermaßen: „Die Kriegs-Ereignisse haben in wenigen Tagen bewiesen, wie schlecht unsere Truppen kommandirt worden. Don BDasilio ist im Stande gewesen, uͤber den Ebro nach Navarra zurückzukehren, und Gomez hat sich der Provinz Madrid naͤhern koͤnnen. Als Don Brasilio uͤber den Ebro in Castilien eindrang, haͤtte man glauben sollen, er werde keine Fortschritte machen koͤnnen. Bernuy's Kolonne ruͤckte ihm entgegen; Aspiroz ging mit der seinigen von Arenda ab, auch Burens mit der seinigen eilte herbei, und zuletzt langte noch der General-Capitain Manso mit den disponiblen Trup— pen Alt⸗-Castiliens an Ort und Stelle an. Wer haͤtte sich träumen lassen, daß Basilio zwei Tage in So— ria wuͤrde bleiben koͤnnen, daß Bernuy, ohne ihn angegriffen zu haben, nach Logroño zuruͤckkehren, daß Basilio die reiche Stadt Riaza, so wie Sepulveda und Penafiel, nach Belieben brandschatzen, daß er die Koͤnigliche Residenz San Ildefonso Und die Hauptstadt von Valladodlid in Schrecken setzen, daß er zu Aranjo eine der zu seiner Verfolgung abgefertigten Kolonlie uͤberrumpeln und 36 Mann davon zu Gefangenen macher daß er am Ende, nachdem er seine Streifzuͤge bis Aragonien erstreckt, ungehindert und mit einer ungeheuren Beute alt der— selben Stelle, wo er heruͤbergekommen, wieder uͤber den Ebro zuruͤckgelangen würde. Aber der Erfolg der Expedition nach Ga— lizien ist ein noch aͤrgerer Skandal. Nachdem Gomez die Re— serve-Division geschlagen, woran unsere Generale Schuld waren, dringt er in Asturien ein; er bleibt drei Tage in Oviedo; von da geht er nach Galizien, verweilt acht und vier zig Stunden in St. Jago, durchzieht die ganze Provinz, kehrt dann nach Asturien zuruck, steigt nach Castilien hinab, bemaͤchtigt sich Leon's und Palancia's. Darauf setzt er uber den Duero, kömmt nach Penafiel, Sepulveda und Riaza, marschirt von da an den Gebirgen Segovia's entlang und pas— sirt sie zuletzt, um in die Umgegend von Guadalajara vorzu— dringen. Dabei wird er Schritt vor Schritt von Espartero's Division verfolgt, er schleppt einen ganzen Zug von Wagen, mit Ochsen bespannt, mit sich herum, und man mußte glauben, daß vier bis fuͤnf kombinirte Kolonnen hingereicht hätten, ihm keinen Ausweg mehr uͤbrig zu lassen. Der Schluß, den man aus solchen Ereignissen ziehen muß, ist ganz einfach der, daß die Chefs und Generale ihre Pflicht nicht thun und daß die Regierung strenge und drohende Maßregeln gegen sie zu er— greifen hat. Es muß endlich ein Kriegsrath niedergesetze wer— den, um uͤber jeden General, der unsere Waffen kompro⸗