1836 / 275 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nigin war unpaͤßlich; es gingen verschiedene Geruͤchte von Em— pöͤrungen, und Lissabon soll sich in einem Zustande großer Auf⸗ regung befinden.“ Der Courier sagt: „Die letzte Revolution würde in Lissabon nicht allgemein gebilligt, und uͤber die Mauern der Hauptstadt hinaus hatte sie sich gar nicht erstreckt. Es hat, so viel wir gehört, keine andere Stadt an der Bewegung Theil genommen, Ind' in Porto war am 11ten noch Alles ruhig. Man erwartete die Eroͤffnung der Cortes um den 1. Rov. Die Briefe, welche uns aus Lissabon zugegangen sind, geben keine so guͤnstigen Be⸗ richte, als man sie an einigen wohlunterrichteten Grten erhalten at. An diesen nämlich wird versichert, daß die Sachen in Jortugal viel guͤnstiger aussaͤhen, und daß die Bevslkerung ru— higer sey, als man hätte erwarten koͤnnen.“ Aus Falmouth vom 21. Sept. wird dem Globe geschrieben: „Durch die mit dem „Tyrlan“ eingegangenen Nachrichten wird das Geruͤcht widerlegt, daß Donna Maria ihre Zuftucht an Bord des Bri⸗ Besh aber genommen hatte. Doch war sie in der That sehr bestuͤrmt worden, dies zu thun, ob von ihren wahren Freun— den oder von falschen, das muß sich noch erst zeigen. Der Her— dg von Terceira mit seiner Gemahlin und der Graf Carvalho e en sich aber wirklich an Bord des Britischen Schiffs „Ma— labar“ gefluͤchtet, und es ging das Geruͤcht, daß auch die übri— gen Mitglieder des vorigen Ministeriums am Bord wären; dies war aber' nur ein Gerücht. Die Stadt Lissabon war den Um— staͤnden nach ruhig. Der bessere Theil der Bevoͤkerung billigte die äͤbercilte Proklamirung der Constitution von 1829 nicht, zu der man sich offenbar durch Pinto Basto hatte beruͤcken lassen, und es war in der That beim Absegeln des Paketboots der Ausbruch einer Contre-Revolution zu Gunsten der altsu Cortes und des vorigen Ministeriums sehr nahe. Am Abend vorher waren zwischen Leuten der beiden Gegenparteien in der Naͤhe von Belem einige Schuͤsse gewechselt worden; wie die Sache auslief, weiß man noch nicht. Man vermuthet, daß zwei Jaͤ⸗ ger-⸗Regimenter, die sich der fruͤheren Verwaltung geneigt zeig—⸗ ten, entweder mit dem Pabel oder mit anderen Truppen in Streit gerathen waren.“ In einem anderen Schreiben aus Falmouth heißt es: „Als der „Tyrian“ von Lissabon abse⸗ gelte, hatte sich dort die Begeisterung fuͤr die Constition von i829 sehr gelegt, und es war eine Reaction eingetreten. Das ganze fruͤhere Ministerium hatte sich an Bord der Englischen Kriegsfchiffe gefluͤchtet. Der Herzog von Terceira befindet sich am Bord des „Talavera“. Gẽrdaltthätigkeiten sind gegen Nie— mand versucht worden, und man hofft züversichtlich, die Portu⸗ giesischen Angelegenheiten bald so geordnet zu sehen, wie es die eifrigsten Freiheitsfreunde nur wuͤnschen koͤnnen.“ Die Englische Regierung scheint sich, wenn den Mitthei⸗ lungen der hiesigen Blaͤtter Glauben beizumessen ist, auf die in Por⸗ tugal zu erwartenden Ereignisse vorzubereiten. Die Morning Po st meldet in dieser Beziehung, daß die Lords der Admirali— äc bereits mehreren in Plymouth und Portsmouth ankernden Kriegsschiffen den Befehl ertheilt hätten, unverzuͤglich nach Lis⸗ sabon unter ö ehen, und daß noch anderen Schiffen zu Sheerneß und enn gleiche Befehle ertheilt werden soil⸗ ten. Außerdem soll noch ein bedeutendes Detaschement Marine⸗ Soldaten in Bereitschaft gehalten werden, um im Falle der Noth nach den Portugiesischen Kuͤsten abzugehen. Dem Briti—⸗ schen Gesandten in Liffabon, Lord Howard de Walden, sind un⸗— mittelbar nach der Ankunft der Naͤchricht von den Ereignissen am 8ten und 9ten Depeschen zugesandt worden, und uͤberdies ist ein außerordentlicher Courier nach Lissabon abgegangen, in Folge der Berathungen eines Kabinets⸗Conseils, welches am 2Isten Jehalten wurde. Ueber die Ansichten unseres Ministeriums in Bezug auf die Portugiesische Revolution haben sich die Organe dessel; ben bisher nur im Allgemeinen ausgesprochen, und es läßt sich aus diesen Andeutungen nichts weiter ersehen, als daß der Auf⸗ stand nicht mit besonders guͤnstigen Augen betrachtet wird, Man scheint zu fuͤrchten, daß der bisher fast dominirende Einsiuß des Englischen Ministeriums in Portugal, welcher ohnehin in der letzten Zeit bedeutend gelitten hat, ganzlich zerstoͤrt werden wurde, wenn es den Freunden der Constitution von 1820 gelingen sollte, dieselbe aufrecht. zu erhalten. Die Basis derselben ist der Art, daß sie einen solchen fremden Einfluß fast unmoͤglich macht. Sie beschraͤnkt mehr als jede andere Verfassung der neueren Zeit die Functionen des Koͤnigs und der Regierung, indem sie das Prin⸗ zip der Volks⸗Souverainetaͤt mit der aͤußersten Konsequenz durch⸗ suͤhrt. (Vergl. Portugal) K Der Kutter „General Evans“ ist gestern von San Se⸗ bastian, welches er am IHten verlassen hatte, mit 119 Invaliden, unter der Aufsicht des Major M'night, und einigen Offizieren hier angekommen. 5 Die Morning Chroniele ist sehr betruͤbt uͤber die Nach⸗ richt, die sie aus guter Quelle haben will, daß namlich die Spa⸗ nischen Karlisten ünd die ausgewanderten Anhänger des Koͤnig⸗ lichen Statuts zu Bayonne gemeinschaftliche Sache gegen die jetzige Spanische Regierung machten, und daß die Fränzoͤsischen Be— hörden beide Theile ungehindert zusammen gegen jene Regie⸗ rung machiniren ließen. . Der Eourier ertlaͤrt es fuͤr eine der wichtigsten Nachrich⸗ ten, die aus Paris eingegangen, daß die Franzoͤsische Regierung definitiv bischlossen habe, die Legion, welche in Pau organisirt murde, aufzuldsen und einen Theil derselben, der schon auf dem Marsch zum General Lebeau gewesen, zuruͤckzubeordern, Das würde, meint er, wohl hier von einer gewissen Partei stark ge⸗ radelt werden, aber vielleicht einige Rechtfertigung in dem Um— stande finden, der zugleich gemeldet werde daß naͤmlich Spa— nische Fluͤchtlinge, die zuvor Freunde der Koͤnigin und des Koͤ⸗ niglichen Statuts gewesen, nun gemeinschaftliche Sache mit den Karlisten machten. So habe der Kampf aufgehoͤrt, ein Streit über die Thronfolge zu seyn, und sey zu einem uͤber politische Interessen geworden, den die Franzoͤsische und die Englische Re⸗ gierung sich nie verpflichtet hätten, es sey auf der einen oder auf der andern Seite, zu unterstuͤtzen. Der Courier kommt dann zu folgendem Schluß: „Unter solchen Umstaͤuden, und ob— schon wir uns nicht anmaßen, zu errathen, viel weniger noch, zu wissen, was die Regierungen Englands und Frankreichs be⸗ schließen werden, kommt es uns so vor, daß sie nicht zu tadeln seyn würden, wenn sie, ohne die mindeste weitere Einmischung, die Parteien in Spanien den Streit unter sich ausmachen ließen.“ Vom Cap sind Zeitungen bis zum 1. Juli hier eingegan⸗ gen; die Berichte aus Grahamstown sprechen von haͤufigen Raäubereien und anderen Graͤueln, deren Veruͤbung jedoch nicht den Kaffern zugeschrieben wird; Die Dampfschifffahrts-Com— pagnie des Cap's hatte ihren Prospektus bekannt gemacht; sie wuͤl ihr unternehmen mit einem Kapital von 20,060 Pfund in 2990 Actien, eine jede zu 10 Pfd., mit 1 Pfd. Einzahlung, beginnen. . Nachrichten aus Buenos-Ayres vom 17. Juli zufolge, hatte am 30. Juni in der Provinz Rio Grande zwischen 7060 Mann von den Brasilianischen Regierungs⸗Truppen und einem Insurgenten / Corps unter Bentz Gonjalves ein blutiges Gefecht

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stattgefunden, in welchem die ersteren mit großem Ver hust ge⸗ schlagen wurden. Die Revolutionairs hatten auch zwei Bra⸗

silianische Schooner weggenommen und eine Barke an den

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Strand getrieben, und sie drohten mit einem Angriff auf die Stadt Rio Grande. Andererseits hatte die Garnison von Puerto Alegro, durch eine Abtheilung Deutscher Kolonisten un—⸗ terstuͤtzt, die vevolutionairen Behoͤrden abgesetzt und den recht⸗ mäßigen Praͤsidenten proklamirt.

An der hiesigen Boͤrse haben in den letzten Tagen wieder bedeutende Schwankungen in den Coursen der Staatspapiere stattgefunden. Am Sonnabend wurden wenig Geschäfte ge— macht; Consols begannen zu SSr a l per Cassa und schlossen eben so; Spanische aktive Schuld ging von 233 auf 23 ½ her⸗ unter; Portugiesische 5 procentige Obligationen sanken von 5235 auf 5, die 3Zprocentigen standen 33. Am Montage sielen die

Fonds in Folge des panischen Schreckens, der an der Pariser

Börse stattgefünden hatte, noch mehr, die Spanischen auf 2) 1½, die Portugiesischen, auf die auch die mit dem Paketboot „Ty⸗ rian“ in Falmouth eingegangenen neueren Nachrichten aus Lis⸗ sabon vom 12ten unguͤnstig wirkten, bis auf 48, die 3p Tts. auf 30. Am Schluß der Boͤrse hoben sich indeß die Spanischen wieder auf 211, die Portugiesischen 5procentigen auf 50a, die 3procentigen auf 33. Consols auf Abrechnung galten 877 und per Cassa S à U. Heute machte sich in den Englischen Fonds eine entschiedene Tendenz zum Steigen bemerklich; die Consols schlossen 8 * auf Abrechnung und dvs per Cassa; auch die Spanische aktive Schuld begann zu 21 ½ à *, fiel aber wie⸗ der auf 2l, eben so sanken die Portugiesischen 5 procentigen von 50 auf 493, und die 3 procentigen von 331 auf 3253.

Nieder land e.

Aus dem Haag, 27. Sept. Gestern hat hier die feier⸗ liche Taufe des heugebornen Sohnes Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich stattgefunden. Der junge Prinz hät die Na— men Wilheim Friedrich Nicolaus Albrecht erhalten. Zeugen der Taufhandlung waren außer Ihren Masestäten und den Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses auch Ihre Koöͤnigl. He— heiten der Kronprinz und Prinz Albrecht von Preußen.

Deutsch land.

Stuttgart, 26. Sept. JJ. KK. HH. der. Prinz und die Prinzessin Wilhelm von Preußen sind zum Besuche bei Ih⸗ ren Königl. Majestaͤten gestern Abend hier eingetroffen und in den fuͤr Hoͤchstdieselben im Koͤnigl. Residenzschlosse bereit gehal⸗ tenen Apartements abgestiegen.

München, 25. Sept. Die Allg. Ztg. widerruft die gestern mitgetheilte Nachricht von dem Tode des Erzgießerei⸗ Inspektors Stiglmair, üdem es dieser nicht ist, welcher mit Tode abgegangen, sondern dessen Bruder, der als Werkmeister in der Königk Erzgießerei angestellt war, Der Irrthum war in der ganzen Stadt verbreitet und selbst durch das Todten— Verzeichniß in den hiesigen Blättern bestaͤtigt.

Man vernimint jetzt, daz die Vermählung Sr. Maj. des Koͤnigs Otto mit der Prinzessin Amalie von Oldenburg nicht hier, sondern in Oldenburg statthaben werde. Das Koͤnigl. Paar wird sodann hierher kommen und bis zum Dezember in Muͤnchen bleiben, wo die Abreise nach Griechenland stattsinden wird.

In den Orten Alt- und Neu⸗Oetting ist nunmehr ebenfalls die Cholera zum Ausbruche gekommen. Dem am 19gten erfolg⸗ ten Tode eines in Alt-Oetting angekommenen Maurer⸗Gesellen folgten rasch mehrere andere Sterbefalle, und die Krankheit hat binnen wenigen Tagen neun Opfer gefordert. Bereits sind meh⸗ rere Aerzte sowohl von hier als von Mittenwald nach den ge— nannten Orten abgesandt worden.

Leipzig, 29. Sept. Se. Maj. der Konig, begleitet von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Johann, gerühten heute auf Allerhöchstihrer Ruͤckreise nach der Residenz die erste Section der im Bau begriffenen Eisenbahn in Augenschein zu nehmen. Der Kreis-Direktor von Falkenstein, der Ober⸗ Ingenieur der Bahn, der Wasserbau⸗-Direktor Hauptmann Kunz, der Vorsitzende

des Direktoriums und der Bevollmächtigte hatten die Ehre,

Se. Maj. zu den interessantesten Punkten des Baues zu gelei⸗

ten. Zuvoͤrderst geruheten Se. Maj. in Sommerfeld abzustei⸗ gen, um den daselbst schon in bedeutender Ausdehnung liegenden Dberbau welchem nur die Eisenschienen noch fehlen, um vollig fahrbar zu seyn, in Augenschein zu nehmen; sodann besahen Allerhöchstdieselben die bedeutenden Damm Arbeiten bei Gerichs— hayn und nahmen ein besoͤnderes Interesse an der auf den Damm gelegten Huͤlfseisenbahn, mittelst welcher in mehreren aneinan⸗ der gehängten Wagen 200 Etnt. erde von 2 Pferden mit Leichtigkeit transportirt werden, geruhten weiterhin die Arbeiten in den tiefen Einschnitten bei Posthausen und Machern zu be⸗ sichtigen und dem Erdwagenbau auf dem Werkplatze des letztern Orts, endlich aber dem schoͤnen, fast vollendeten Bau der Eisen⸗ bahn Bruͤcke uͤber die Mulde Allerhoͤchstihre Aufmerksamkeit zu schenken. Se. Majestät, auf allen? unkten durch ein freudi—⸗ ges Lebehoch der zahlreichen Arbeiter empfangen, widmeten dem ganzen Bau die lebhafteste Theilnahme, geruhten in alle Ein / zelnheiten desselben mit großer Sachkenntniß einzugehen und Sich uͤber das unter der Bberleltung des Hauptmann Kunz mit rastloser Thätigkeit bereits Geleistete huldvollst und aner— kennend auszusprechen. ö

Set des Abbate Vella diplomatischer Vetruͤgerei (Codex diploma. .. 1791. A. und dessen Livius Fol.), durch die sich sogar Sachkenner taͤuschen ließen, hat wohl keine Frage uͤber Echtheit oder Unechtheit eines literarischen Fundes so viel In⸗ teresse und Aufsehen erregt, als die Sanchuniathonische Streit⸗ frage. Die Untersuchungs⸗Akten scheinen schon jetzt zum Spruche reif zu seyn, wenn man die hierauf bezuͤglichen, ungedruckten Aktenstuͤcke liest, welche Herr Pr. C. L. Grotefend in der Hahn— schen Hof-Buchhandlung u. d. T.: „Die Sanchuniathouische Sireitfrage nuch unge diucklen Brieten gewürdigt“ (Hannever 1836. 25 S5), veröffentlicht hat. Von entscheid enden Ge⸗ wicht ist der hier abgedruckte Brief des Herrn Adolf Noͤldecke aus Porto den 15. August 1836. Die angebliche Handschrift der Urgeschichte der Phoͤnizier von Sanchuniathon nach Philo's Uebersetzung, welche in einem Portugiesischen Kloster aufgefun⸗ den worden feyn soll, ist nach den hier vorlegenden Beweisen eine Mystification, und es fragt sich nur noch (s. S. 18 dieser Schrift) ob der Herausgeber des bekannten Auszugs aus jener Handschrift „der Getaͤuschte oder der Taͤuschende sey.“

. Oesterreich.

Wien, 27. Sept. Bei dem feierlichen Empfange Ihrer Kaiserl. Majestaͤten ward Höchstdenselben von dem Buͤrgermei⸗ ster von Wien die nachstehende Bewillkommnungs⸗ Adresse in einem silbernen kunstvoll gearbeiteten und verzierten Etui uͤber⸗ reicht: . . . „Allergnädigstet Herr! Als Eure Majestät mit der erhabenen

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Landesmutter nach der Hauptsiadt Ihres Königreichs Böhmen z iden Koͤniginnen in Sicherheit uu bringen, schei * Krönung zogen, kannte die Bürgerschaft Wiens keine größere Pic . . , c a ,, 5 als Euren Majestäten ihre inn igsten Gebete folgen zu lassen, daß L Liözer Expedition Rodil's verspreche ; Herrlichkeit jener glorreichen Feier durch nichts getrübt werden moch der Er ö,, , recht ;

Der Allmächtige hat unsere Bitten erhört. Ihre Majestäten kehin = Siet Morning Chroniele meldet in einem Korrespon⸗

. 83 2 = 4

sn blühender Gesundheit, vom Schimmer der Heiligen Krone des vin nz / Artikel aus Spanien „Nach den Ereignissen in La Granja ten Karl, umstrahlt, von den Segnungen Ihrer getreuen und gi bd der Proctamation der Verfassung von 1812 durch das ganze aher Böhmen begleitet ein die Riestzenzsadts irie nen, greie, sandtz die Portugiestsche Regierung dein Baron das stimmige Jubel eines Volkes, dessen Wer en. Ihre erhabenen Ahn l ne der die Portugiesische Ralfs, Legion kom

6 n 5 ͤ Xetra nhtas, der ugiesische Huͤlfs, Legion kommandirt, den vorbertitét, und Eure Majestät, der Erbe der Tugenden Ihres unverg l selbige uͤber die Graͤnze ur nck ufuͤhren. Dieser Be⸗ lichen Kaiserlichen Vaters, gepflegt und erweitert haben, wird nur bn De bem General Mend 83 z . ie s . keel anne peh Dankes der durch Ezire Majestät begtücten Un ar Cor . 3 igo mitgetheilt, der, als der tbanch Übertönt. So ist der heutige Tag, an welchem Böhm ee Offizier nach Lordova's Abgange, das Heer einstweilen die daunkbarsten Erinnerungen, feiert, für Sesterreich derjenige, fehligte. Man ersuchte den General das Antas, noch zwei welchem es den Himmel für die herrlichste Gegenwart zu preisen rei Tage zu warten, was er auch that. Nach Verlauf die⸗ Die Gefühle der glühendsten UÜnterthanenlsebe und der kindlich eit aber hielt er aufs neue num die Erlaubniß an, abgehen ö . . ,, Anlasse ind 6 laut u däfen. Mendez Vigo sagte, es sey noch ein Tag mehr noö— en. Vergbnnen Eure Majestäten in gewohnter? uld auch Ihn * um erwaͤ in u aße, Ats aue treuen 6 durch das ö feiner Bürgerschaft, jene er en H kön en, woas ar zugt un are, bela! ö sprechen zu dürfen, und geruhen Sie, mit dem heißesten Wu für die stets gleiche Wohlfahrt, Eurer Majestäten bis in di, fen Zeit auch die unterthänigstt Bitte um die Fortdauer Ihrer Kasss chen Huld und Gnade binzunehmen“

läcte jedoch, er muͤsse dem Befehle seiner Regierung folgen und ortugal marschiren. Mendez Vigo antwortete: „Ich habe hier S. Kaiserliche Majestaät haben darauf an den Obeist m Mann unter meinem Befehl; unterne d men Sie es, Kanzler folgendes Kabinetsschreiben erlassen. e Dwvision aufbrechen, zu lasseng so. wird Befehl gegeben „Lieber Graf Mittrowsky Bei Meiner Zursckkunst vden, auf sie zu feuern.““ Der Portugiesische General uͤber⸗ Meine Residenz hat Mir die Buͤrgerschaft von Wien die jeder Gelegenheit bewahrte Anhänglichkeit neuerdings an m Tag gelegt. Ich finde Mich veranlaßt, dem Buͤrgermejnn und der Buͤrgerschaft Meine volle Anerkennung und Zufrien heit zu bezeugen, was Sie denselben im gehörigen Wege Kenntniß zu bringen haben. Schönbrunn, den 25. Sept. 19 Ferdinand.“

Der Hof- und Staats,-Kanzler, Fuͤrst von Metter reiste am 2ästen d. auf die Graͤflich Zichysche Herrschaft J s ndiz ab e burg bei Preßburg ab, um der Vermählung seiner Richte, it worden seyn. Man hielt es fuͤr sehr zweifelhaft, ob die jungen Fuͤrstin Odescalchi, mit dem Koͤnigl. Preußischen ) panischen Truppen auf die Portugiesen gefeuert haben wuͤrden, mnerherrün und Legations-Rath Grafen Heinrich von R. bie auch, ob nicht die Letzteren, die aus sehr schoͤnen und beizuwohnen. Ani 27sten d. wird Se. Durchl. wieder hie ruͤck erwartet. Der Staats⸗-Minister Graf v. Kolowrat verweilt noch ö seinen Herrschaften in Böhmen. Se. Excellenz hat von Der Courier theilt nachstehendes Schreiben aus San Maßjestaͤk dem Kalfer auf. dringendes Anfuchen einen sechsm] FHbast ian vom 18. Sept, mit; „Die Aussichten der Legion lichen Urlaub erhalten, Behufs der Herstellung seiner gesch! Nen sich, seit kurzen bedeutend verbessert, ten Gesundheit. Der Minister wird uͤbrigens i Laufe 15,060 Piaster ist angekommen, und 20,000 Piaster wer⸗ Monats November hier erwartet. von Bordeaux erwartet, während der Oberst de Lancey mit Der fruͤher viele Jahre als Kaiserl. Russischer Botsch Pfd. von Madrid unterweges und eine ahnliche Summe noch hier accreditirt gewesene Fuͤrst von Rasumowsky ist vorgess sprochen worden ist. Rodil wird, iwie es heißt, mit einer be— hier in hohem Alter gestorben. Man erzaͤhlt sich, daß er tenden Summe die Hauptstadt verlassen, um das Kommando nige Stunden vor seinem Tode noch ein Schreiben an Se. Nord Armee zu uͤbernehmen. (27) Die Operationen werden da⸗ sestaͤt den Kaiser von Rußlgnd verfaßt habe, und hierauf su bald beginnen. Das Erste ward wohl die Wiederherstellung und fast unbemerkt eingeschlummert sey. Verbindung mit Pampelona seyn. Der General Evans befindet

ö . wohl, und der Zustand der Legien verbessert sich täglich.“

. e Rom, 17. Sept. (Allg. Ztg.) Es scheint sich nunn ! . ö ; J zu betätigen, daß die Regierung eine allgemeine kämnnestil Lissabon, 12. Sept. Die Hof-Zeitung enchaͤlt in e alle Gefangenen, die sich in politischer Hinsicht gegen den Siem Supplement nachstehendes Königliches Dekret; (. verfehlt haben, ergehen lassen werder Es soll einem Jeden „Da Ich den von einer großen Anzahl von Buͤrgern Meir 3 werden, ob er in seinem Gefaͤngniß bleiben oder n machten Vorstellungen beistimme, und nach einer reiflichen rasilien nbergeschisst werden will, wo man für diz Un ent kwäͤgung der übrigen deutlichen Darlegungen des Natignal= ten Sorge traten wird, daß sie auf irgend eine Art ihr Fon zillens zu Gunsten der Wiederherstellung der politischen Con⸗ kommen finden. Wie man vernimmt, sellen bereits mehrerb dc tution vom 23. Sept. 1822 mit den durch die Umstände nothig sen Vorschlag eingegangen seyn un ihre Familien davon! hordenen Modificationen, habe Ich es fuͤr geeignet gehalten, nachtichtigt haben. Dleser Akt der Gnade, dem der Kaiser M erllaren, daß jene Constitution wieder in Kraft treten, daß die allge⸗ Oesterreich mit einem so schoͤnen Veispiel voranging, wodu linen Cortes der Portugiesischen Nation sich versammeln und daß er sich die Anhaͤnglichkeit veler seiner Italiaäͤnischen Unterthm

Deputirten, außer ihrer gewohnlichen Vollmacht, auch noch sicherte, wird hier gewiß seine Wirkung eben so wenig verseh

Auftrag erhalten sollen, alle diejenigen Aenderungen in der Der Uditore bei der Paͤpstlichen Nunciatur in der Schwe

jnstitution vorzunehmen, die sie fur zweckmäßig halten. Der 3 . s inist 3 8 . j 8E 6 5 . 2

D. Michele Viale Prela, ist vom Papst unter die Zahl sen snister des Innern hat dies Dekret in Ausfuhrung zu brin—

Caméerieri segreti aufgenommen worden,

und Mir sofort die Maßregeln vorzuschlagen, die fuͤr die

Der Ex⸗Minister⸗Praͤsident, Herr Thiers, traf gestern nelle Beschwoͤrung der Constitution und fuͤr die Einberufung Frau und Begleitung von Paris, über Toulon ünd Eivita ve Cortes erforderlich sind. Palast Necessidades, 109. Septem⸗ hier ein. Wie man vernimmt, will er sich mehrere Wochen)

di. zufhalten, um die Merkwuͤrdigkeiten der Stadt und Umge (gez. Die Königin, k ; ö 36 (gegengez Mandel da Silva Passos.“

ö Die Grundzuͤge der jetzt in Portugal angenommenen Ver⸗ Neapel, 15. Sept. Man spricht hier wenig mehr von 1 ö ; ö

ö ö e ung, aufgestellt durch den im Jahre 1821 versammelten Cholera, dennoch besteht die Sperre zwischen hier und N es werden den Reisenden weder dort noch hier die Pässe v

berordentlichen und konstituirenden National-Kongreß, sind

ĩ Daͤss Wesentlichen folgende: Die Verfassung erkennt zunaͤchst die Auch in den Quarantaine⸗Maßregeln wurden noch keine Aba rungen getroffen, wodurch denn der Handel ungemein leidet,

chte der individuellen Freiheit Und des Eigenthums, die Gleich— en ngeme ̃ t Aller vor dem Gesetze, das Recht der Bedankenfreiheit und

neulich in Trant das bereits erwähnte boͤsartige Fieber ausht

wurden von der Regierung mehrere Aerzte hingeschickt.

Preßfreiheit in der größten Ausdehnung an. Was alsdann , ; te hir ö Rechte der Nation und der Regierung betrifft, so wird die von ihnen erklärte es in seinem Berichte fuͤr die wahre Cho wurde aber, da die Regierung dies nicht zugeben wollt̃,

Gefaͤngniß gesetzt.

stere als eine in der Dynastie des Hauses Braganza erbliche stitutionnelle Monarchie bezeichnet, durch deren Grundgesetz Ausübung der drei politischen Gewallen geregelt wird. Die uverainetät ist ausschließlich in der Nation enthalten. Nur Nation steht es zu, die Verfassung oder das Grundgesetz Die Ruh ch ihre gesetzmäßig erwahlten Repraͤsentanten zu schaffen. 'se Verfassung, wenn sie einmal vollendet ist, kann erst nach rlauf von vier Jahren nach ihrer Publication verandert rden, und zwar erst von der nach Ablauf dieser vier Jahre sählten Legislatur, deren Mitglieder, zu Liesem Behufe . Spezial⸗-Vollmachten versehen, zu zwei Drittheilen sich die Veranderung erklären muͤssen. Die Verfassung unt auf das bestimmteste die drei Gewalten. Die legislative kwalt wird durch den Kongreß (in einer Kammer) ausgeuͤbt, ter der Sanctionirung des Koͤntgs, der jedoch nie ein absolu— , sondern nur ein suspensives Veto hat. Die Exekutiv⸗Ge⸗ lit besitzen der Koͤnig und seine Minister. Die richterliche Ge⸗ lt wird durch die Tribunale ausgeübt. Da das Gesetz nach kser Verfassung als der Ausdruck des Willens aller Buͤrger gesehen wird, den dieselben durch ihre im Kongresse versam⸗ uten Repräsentanten aussprechen, so ist auch, damit Alle bei E bfassüng der Gesetze konkurriren, allen Bürgern das Recht geraͤumt, ihre Repraͤsentanten zu wählen. Die Initiative ht nur den im Kongresse versammelten Repraäͤsentanten der ation zu. Der Kongreß tritt alljährlich einmal an einem be⸗ 1lnmten Tage in der Hauptstadt des Reichs zusammen; er eibt drei onate versammelt und kann seine Session noch um hen Monat verlängern, wenn zwei Drittheile der Deputirten es fuͤr nöthig halten. Der Koͤnig kann den Kongreß weder rtagen noch auftoͤsen. Der Kongreß ernennt, im Falle der Erledi⸗ ng des Thrones vor der Volljaͤhrigkeit des Erben, die Regentschaft nd bestimmt deren Befugnisse. Dem Kongresse steht es ferner zu, ffensfi- und Defensiv⸗, Allianz,, Subsidien, und Handels⸗Trak⸗ te zu genehmigen, den Einlaß fremder Truppen in das Koͤ— greich zu verweigern, den Werth, das Gewicht und das Ge— äge der Muͤnzen zu bestimmen. Eine von Kongresse gewaͤhlte vmmisston von steben Mitgliedern desselben bleibt permanent nen neuen Sieg davontruͤge. Ein solches Ercigniß würde vol, der Hauptstadt, um in den eurch die Verfassung bestimmten das Vertrauen erschuͤttern. Die Vorbereitungen, die seit äͤllen einen außerordentlichen Kongreß zu berufen und die Be⸗ ger Zeit im Koͤniglichen Schlosse getroffen werden, um even gnisse zu wahren, welche ihnen vom Kongresse zuertheilt wer—

Spanien.

Madrid, 18. Sept. (Franz. Bl.) Hauptstadt, deren Aufrechthaltung ausschließlich der Nat Garde anvertraut ist, welche den Dienst auch mit vielem versieht, ist seit dem Aufbruch der dem Gomez ent geschickten Regimenter nicht gestoͤrt worden; denn ernste Unruhen darf man einiges aufruͤhrerische Geschrei! betrachten, das auf der Plaza mayor und vor dem neuen K hause erhoben worden ist. Bin anscheinende Ruhe der stadt ist um so merkwuͤrdiger, als die letzten Unternehmth des Gomez uͤberall Besorgnisse erregt hatten, welche die R stoͤrer zur Erreichung ihrer Absichten leicht haͤtten benutzen nen. Jedenfalls wird indessen die Ruhe nicht von langer Di seyn; es giebt der Parteien zu viele, und es laßt sich nicht nehmen, daß ein eben erst neu gebildetes Ministerium es drei Feinden zugleich werde aufnehmen koͤnnen, nämlich mit Junten, den Karlisten und den begeisterten Enthusiasten öl?“ Doch find dies die Gegner, die das Ministeriun Paaren treiben muß, wenn es selbst festen Fuß fassen will. Maßregel von großer Wichtigkeit und gewissermaßen ein Pio stein fuͤr die Regierung ist ihre Weigerung, eine in Ma bestehende patriotische Gesellschaft anzuerkennen. Man wird erinnern, daß diese Gesellschaft dem Gouvernement eine stellung eingereicht hatte, um ihre Bestätigung von ihm zu langen. Da die Regierung dieses Gesuch abgeschlagen han bleibt der Gesellschaft, wenn sie sich dennoch kon stitu will, nichts weiter übrig, als den Ministern Troh, bieten, und es wäre nicht unmöglich, daß diese Uneh keit zuletzt die Aufloͤsung des Kabinets zur Folge hätte, ö nigstens soll Herr Mendizabal auf das bestimmteste ertlaͤrt ben, daß, falls jene Geselischaft sich gleichwohl organisiren so er sofort aus dem Ministerium ausscheiden wurde. Die en lichsten Verwickelungen aber würden eintreten, wenn Goms

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den. Der Koͤnig ist unverletzlich. Seine Minister sind für die Aufrechthaltung der Gesetze verantwortlich, besonders sofern sie etwas gegen die Freiheit, das Eigenthum und die Sicherheit der Buͤrger unternehmen oder oͤffentliche Gelder verschleudern oder mißbrauchen. Es soll ein Staatsrath ernannt werden, des⸗ sen Mitglieder von Seiten des Kongresses in Voͤrschlag gebracht werden. Die Auflegung von Abgaben und die Ärt ihrer Ver— theilung wird ausschließlich durch den Kongreß bestinmt. Die Land. ünd Seemacht, deren Große der Kongreß bestimmt, steht unter den alleinigen Befehlen der Regierung.

Die Times enthält nach stehendes Schreiben aus Lissa⸗ bon vom 11. September: „Das Ministerium ist endlich voll⸗ zaͤhlig. Der Graf Lumiares ist Präsident des Conscils und Kriegs-Minister, Manoel da Silva Passos Minister des Ja— nern.! Mandel Lopez Vieira Minister der Justiz und der geist lichen Angelegenheiten, Vis conde Sa da Baudeira Finanz⸗Minister

nd interim t stischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten, An— tonio Caesor de Vasconcell os Correa Marine⸗Minister. Der Graf von Lumigres und Mandel da Silva Passos haben, un⸗ geachtet sie ein Portefeuille übernommen, oͤfsentlich erklart, daß das gegenwartige Regierungs-System mit ihren Gesinnungen nicht äbereinstinme, und daß sie nur um des allgemei— nen Besten willen ins Ministerlum getreten seyen. Da das fuͤnfte Jäger-Regiment, das Lieblings-⸗Regiment Dom Pedro's, welches sich in dem Kampfe gegen Dom Miguel be⸗ staͤndig auszeichnete, ferner das zweite Infanterie- und das vierte Kavallerie Regiment sich der aufruͤhrerischen National⸗ Garde anschlossen, so begab sich diese gestern Nachmittag um zwei Uhr nich dem Palast Necessidades, den sie umzingelte, worauf der Graf von Lumiares und der Visconde Sa da Ban— deira ein Dekret entwarfen und der Koͤnigin zur Unterzeichnung vorlegten. Diese weigerte sih jedoch, es zu unterzeichnen, weil darin gesagt worden, sie habe die Constitutlon von 1829 freiwil⸗ lig angenommen, was doch nicht der Fall sey. Die genannten beiden Minister bestanden aber darauf und erklarten, daß das Leben der Königin in Gefahr sey, wenn sie sich noch ferner weigere. Bei dieser Gelegenheit waren Lord Howard de Wal⸗ den, Baron van de Weyer, Graf von Reventlow, Graf von St. Priest und Herr Macedo zugegen, und Alle protestirten gegen die Gewalt, die man der Königin anthue; namentlich sagte Lord Howard de Walden zu dem Grafen Lumiares, es sey unbegreiflich, wie er die Koͤnigin zwingen könne, ein Dekret zu unterzeichnen, von dem er selbst wisse, daß es falsch sey. Allein der Graf und sein Kollege achteten darauf nicht, und die Koͤnigin sah sich endlich genoͤthigt, zu unterzeich⸗ nen. Wahrend dieser Zeit waren die fremden Gesandten Gefangene im Palaste, denn es wurde Niemand weder aus noch eingelassen, bis der Entschluß der Koͤnigin bekannt wer. Auf diefe Weise ist die von Dom Pedro diesem undankbaren Volke gegebene Constitution durch einen Poͤbelhaufen umgestuͤrzt wor⸗ den. Von den Befehlshabern der National-Garde haben nur drei, namlich Cunha, Morgens und Justino Fereira Pinto Bastos, an dieser schimpflichen Nevolution Theil genommen. Nachdem die fremden Gesandten den Palast verlassen hatten, machte der Graf von Lavradio dem Grafen von Lumiares uͤber sein Benehmen Vorwürfe, nannte ihn einen Elenden und eine Schande fuͤr den Adel und das Volk, dem er angehoͤre, und fuͤgte hinzu, er hoffe, man werde ihn noch durch die Stra— ßen von Lissabon schleifen, wenn es ihm selbst auch am Tage vorher so ergehen sollte. Als Lord. Howard de Walden der Koͤ— nigin die Anerbietung machte sich auf das Schiff „Hastings“ zu begeben, fragte ihn die Herzogin von Ficalho, ob er, im Falle die Königin an Bord gehe, ihr den Thron garantire, worauf der Lord erwiderte, eine solche Verantwortlichkeit könne er nicht auf sich nehmen, er koͤnne Ihrer Majestaͤt nur Schutz versprechen. Als gestern der Admiral Gage drei bewaff— nete! Böte nach den Trepyen von Belem sandte, wo⸗ durch der Verdacht entstand, die Königin wolle entfliehen, gab der Visconde Sa da Bandeira sogleich den Befehl, die Truppen auf dem Campo d Hurique zu versammeln, und um 3 Uhr Abends wurde Ihre Masestäat gezwungen, sich unter einer starken Kavallerie⸗Bedeckung nach der Munizipalitaͤt zu begeben, um die Constitution von 1829 zu beschwoͤren. Man bemerkte, daß die Königin auf ihrem Wege dorthin Thränen vergoß, und daß der Prinz Ferdinand sehr niedergeschlagen war. Das auf dem Platze versammelte Volk war schr begierig, zu erfahren, ob die Königin unterzeichnet habe oder nicht, und um diese Neu⸗ gier zu befriedigen, erschien Jemand auf dem Balkon und zeigte ein Papier, von dem er sagte, daß es die Koöͤnig— liche Unterschrift enthalte, worauf das Voik sich zerstreute. In der Nacht wurden die Thuͤren des Palastes und die Koͤnig⸗ sichen Staͤlle mit Wachen besetzt, die den gemessensten Befehl hatten, Niemanden hinaus zu lassen und nicht zu gestatten, daß ein Pferd aus dem Stalle genommen werde. Auch dem Adju— tanten des Prinzen Ferdinand wurde es nicht gestattet, den Palast zu verlassen. Das Britische Schiff „Malabar“ hat, Belem gegenuͤber, gleich unterhalb des Palastes Necessidades, Anker geworfen. Jose Fereira Pinto Bastos, Tabackspaͤchter und Haupt der revolutiongiren Partei, zog gestern, um die Truppen bezahlen zu koͤnnen, einen Wechsel auf London im Be⸗— trag von 509 Pfd., zu 57 , pCt., also pCt. mehr als der gewohnliche Wechsel-⸗ours en der Boͤrse ist. Wer wird aber den Wechsel acceptiren? Diese Revolution ist uͤbrigens kei— nesweges eine Volks-Bewegung; alle achtbare Personen sind uͤber die Umwaͤlzung entruͤͤstet, und die Pairs, namentlich die

der Opposition angehörenden, sind ergrimmt; sie haben zu spaͤt

ihre geschwätzige Thorheit eingesehen. Uebrigens ist man all⸗ gemein der Meinung, daß dieser Zustand der Dinge nicht lange dauern kann. Es läßt sich unmoͤglich voraussehen, welche Wirkung die letzten Vorgange auf die Provin— zen haben werden, wo, namentlich in Tras os Montes und im Koͤnigreiche Algarbien, Dom Miguel noch viele Anhänger zählt, und wo der bekannte Romeschido nicht zoͤgern wird, die gegenwärtige Krisis zu seinem Vertheil zu benutzen. Am T2ten landete eine Feluca unter Spanischer Flagge an der Muͤndung der Guadiang Pulver, Waffen und andere Kriegs— Beduͤrfnisse, die von einer Abtheilung der Guerillas des Ro⸗ meschido in Empfang genommen wurden.“

Derselbe Koͤrrespondent der Times fuͤgt unterm 12. Sep⸗ tember um 2 Uhr Nachmittags noch Folgendes hinzu: De Regierung ist beschaͤftigt, die Civil-Gouverneure und Admini— stratoren im ganzen Koͤnigreiche durch andere zu ersetzen. F. Soa⸗ res Caldeira, der in der Nacht vom 9ten die Aufruͤhrer kom— mandirte, ist zum Civil-Gouverneur von Lissaben, und J. Vel— hozo da Cruz zum Civil-Göouverneur von Porto ernannt wor— den. Der Bberst Pimentel (Baron von Campanha) vom fuͤnf— ten Jäger-Regimente ist entlassen. In Villafranca und Al— meida ist die Eonstitution von 1827) proklamirt worden. Von anderen Orten habe ich bis jetzt noch nichts erfahren. Die Königin ist unwohl, was nach der Unruhe und Angst seit dem

Freitag eben kein Wunder ist. Alle Personen mit weißen Hüten werden insultirt. Das ist eine Probe der neuen consti— tutionnellen Freiheit!“

In einem vom Courier mitgetheilten Schreiben aus Lissabon vom 12. Septernher heißt es; „Lord Howard de Walden ist von Cintra angekommen und hat eine Unterredung mit der Königin gehabt. Allein das Uebel ist nun einmal ge⸗ schehen. Der Zustand der Hauptstadt ist sehr precair. r* Kaserne des fuͤnften Jaͤger-Regiments ist ein Bersuch zur Em— pörung gemacht worden, und zwischen den Truppen und der

Natiohaf⸗Garde fallen beständig Zwistigkeiten vor, Der „Ma⸗

labar“ liegt noch immer bei Belein vor Anker, um die Koͤnigin auf⸗— zunehmen, wenn sie bei fernern Unruhen in dem Palaste nicht mehr sicher seyn sollte. Es wird nächstens ein Dekret erscheinen, wo⸗ durch das Schatz-Tribunal abgeschafft und statt dessen Lin aus drei Mitgliedern bestehendes Kollegium eingesetzt werden soll, als dessen Praͤsident F. A. de Campos genannt wird. Man scheint wenig Vertrauen auf die neuen Minister zu setzen, da es meistens unbekannte und unerprobte Männer sind. Fuͤr das auswärtige Departement, welchem einstweilen der Visconde Sa da Bandeira mit vorsteht, nennt man die Herren Lionel Ta— varcs und Barreto Fejo. Mir fuͤr mein Theil erscheint diese ganze Revolution von Anfang bis zu Ende so abgeschmackt, daß ich daruͤber lachen muß.“

Kon stanting gel, 22. Aug. Journ. d' H desfa.) Der Scheich-Islam soll im Namen der Ulema's den Sultan gebeten haben, ihnen sein Portrait zu verehren, um die von den Uebel⸗ wollenden verbreiteten Geruͤchte, als suche die Geistlichkeit das Volk gegen diese Neuerung aufzureizen, dadurch zu widerlegen. Man sagt, der Sultan habe diesen Wunsch soglesch erfuͤllt.

Das Englische Danipfboot „Essex“ ist vor einigen Tagen von hier abgegangen, um mehrere Hafen des Marmora⸗ Meeres zu besuchen. Das neulich erlassene Verbot in Betreff dieser aft scheint also nicht mit großer Strenge ausgefuhrt zu werden.

Der Finanz⸗-Minister und Direktor der Muͤnzen, Mirizi⸗ Pascha, hat dem Sultan einen Entwurf in Bezug auf die Be— arbeitung der Bergwerke vorgelegt, und es sind bereits Engli— sche Ingenieure mit der Ausbeutung der Steinkohlen⸗Gruben von Semakoff, Karaburnu und Rodosto beschaͤftigt. Diese Steinkohlen versprechen der Tuͤrkei großere Reichthuͤmer, als alle Goldminen Thessaliens.

In der Nacht vom 7. August verspüͤrte man in Smyrna und der Umgegend ein ziemlich startes Erdbeben. Die Sitoͤße hatten eine wellenfoͤrmige Bewegung in der Richtung von Nor— den nach Suͤden.

Die Pest hat im Serail voͤllig aufgehört, und wenn noch einige Krankheitsfälle vorkommen, so sind sie nicht jener Seuche, sondern dem unmaßigen Genusse von schlechtem Obst und un— verdaulichen Huͤlsenfuͤrchten zuzuschreiben. Dagegen ist in Tra⸗ pezunt die Pest ausgebrochen.

Einem Schreiben aus Metelino vom 8. August zufolge, hat die Pest daselbst unter den Griechen vollkommen aufgehoͤrt. Nur unter den Tuͤrken kommen noch einzelne Falle vor, weil sie sich den unter diesen Umstaͤnden erforderlichen Maßregeln nicht unterwerfen wollen. ,

Kon stantinopel, 6. Sept. Unsere Stadt ist von einer großen Feuersbrunst heimgesucht worden; das ganze Stadt Quar— tier, Sultan Bajazid genannt, im Mittelpunkte Konstantinopels, ward ein Raub der Flammen. Viele gefuͤllte Waarenlager sind verbrannt, und der Schaden wird auf 2 Millionen Piaster geschaͤtzt.

Ein an sich unbedeutendes Ereigniß erregte in der Diplomatie einiges Aussehen. Der Logothet Nikolaki Aristarchi ward namlich plotzlich abgesetzt, ihm der Tuͤrkische Orden ab- und das Recht genom⸗ men, mit fremden Gesandten zu kommuniziten; die Veranlassung ist nicht bekannt. Es war derselbe Palast⸗ Dragoman an der Seite des Pallast-Ministers Muschir Ahmed Paschg, Zugleich war er Logothet des Griechischen Patriarchats und Agent des Fuͤrsten Ghika von der Wallachei, wie Wogoridis in gleicher Eigenschaft (als Kapu⸗Kigja) den Fuͤrsten Stourdza von der Moldau in Konstantinopel vertritt.

Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Nach⸗ richten aus Bucharest zusolge, hat am 12. Sept. die gaͤnzliche Raumung der Tuͤrkischen Festung Silistria stattgefunden. Die Agenten von Frankreich und England, welche sich dahin begeben hatten und dem Abzuge der Russischen Truppen beiwohnten, wurden von dem bereits in Silistria eingetroffenen Tuͤrkischen Festungs⸗Kommandanten sowohl, als von den Russischen Stabs— Offizieren mit Auszeichnung behandelt. Die Russischen Truppen werden auf dem Ruückmarsch in ihre Heimath naͤchstens in Jassy erwartet. Die Gesammtzahl derselben soll sich auf 1600 Mann belaufen, welche an den Graͤnzpunkten Leowa und Skuleni ihre Quarantaine halten werden.“

Die Schlesische Zeitung berichtet von der Ser⸗ bischen Gränze vom 16. September: „Eine wunderliche Geschichte hat sich in dem an Serbien angraͤnzenden westlichsten Theile Bulgartens zugetragen, Man erzaͤhlt sie mit verschie— denen Modificatlonen; ich theile sie mit, wie ich sie von glaub— würdigen Reisenden erfahren. Unerwartet war dort ein im Dienste des Fürsten Milosch stehender Beamter erschienen und hatte einen Aufruf an die Bewohner erlassen, worin er diesen verkuͤndet, daß jetzt der Zeitpunkt gekommen sey, gleich den Ser— bern das Tuͤrkische Joch abzuwerfen, wozu er im Namen des Serbischen Gouvernements allen Beistand zuzusagen ermaͤchtig sey; nicht nur Infanterie, sondern auch Kavallerie und Artiller e werde dasselbe senden. Auf dieses hin versammelten sich in aller Schnelle beilaͤufig 19, 9800 Mann mit den verschiedensten Waf— fen, die ohne Verzug unter Fuͤhrung des Serbischen Beamten auf den mit einer Tuͤrkischen Besatzung versehe⸗ nen rt Sarkoi (Scheherkoi) losmarschirten und densel⸗ ben unter Androhung des Sturmes zur Uebergabe auffor— derten. Waͤhrend dessen erhielt das Serbische Gouvernement Kunde von diesen Vorgängen und mit weiser List griff es rasch in dieselben ein. Es gab sich den Schein, als sey es in der That geneigt, den Aufstand zu unterstuͤtzen, jedoch muͤsse, er— klärte der eillgst abgeschickte Bevollmächtigte des Fuͤrsten, gewar— tet werden, bis die auf dem Marsche befindliche „Hülfe aus Ser⸗ bien angelangt sey, ehe ein ernstliches Vorhaben ausgeführt werde. Dadurch gelang es, die Insurgenten zur vorlaufigen Unthätigkeit Und zum Ruͤckzug von Sarkoi zu bewegen. Die begeisterten Köpfe wurden während dessen ruhiger und ein Theil derselben kehrte jetzt schon nach Hause zuruͤck mit dem Versprechen, wenn man sie brauche, wieder zu erscheinen. Der Furstlicke Commissair aber hatte nichts eiliger zu thun, als aber die Ver⸗

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