1836 / 277 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Bekanntmachungen.

Edietal⸗ Citation.

Der verdorbene Ostpreußische Pfandbrief Schoen. berg, Mohrungenschen Landschafts⸗Departements Nr is uͤber 600 Thlr., auf welchem jedoch weder die angegebene Nummer, noch die bezeichnete Summe, noch auch das Datum der Ausfertigung mehr kennt lich ist, der aber nach Ausweis der Hypotheken⸗Aꝛtten am 30. i n. 1793 vollzogen und sh Noa. 28. Ruhr. III. in das Hypothekéenbuch von Schoenberg , und anscheinend suh No. 6 in das Land⸗ schafts-Register eingetragen worden ist, soll auf den Antrag des Kirchen-Kolleglums zu Schoenfließ amor—⸗ tisirt werden. Es werden daher alle diejenigen, welche

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Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

nisses des damaligen Eigenthüͤmers ad Protocollum de 6. Februar 1796 und Kuhr. III. No. 11. eine Forde⸗ rung von 10,5769 Thlr. 2 sgr. 9z pf. fuͤr die Alexan⸗

Anerkenntnisses des damaligen Eigentbuͤmers ad Pro— tocollum de 23. April 1797 eingetcagen.

Posten aber bezahlt seyn sollen, so werden auf An⸗ trag der gegenwartigen Besitzerin von Politzig die unbekannten Erben der Helene von Kalkreuth und

die sonst an deren Stelle getreten, aufgefordert, ihre

nen Kalkreuth, gebornen von Tossow, eine Forderung schaftlichen Kredit⸗Instituts, nach Inhalt unserer von M2 Thlr. o gr. 16 pf. auf Grund des Anerkennt⸗ Bekanntmachung von 28. November v. F beschlosse=

nen und Allerhöchst genehmigten Herabsetzung des Zinsfußes der saͤmmtlichen im Cours befindlichen Chur- und Neumaͤrkschen Pfandbriefe werden wir

der Von Kalkreuthschen Erben auf den Grund des auch wieder far den Termin des 1. Juli k. J. einen

Theil von den bis jetzt noch nicht gekuͤndigten pro centigen Pfandbriefen zur Kuͤndigung bringen, wie

Da die Erben der Helene von Kalkreuth und die dies durch unsere fruheren Bekanntmachungen, resp des Alexander von Kalkreuth unbekannt sind, die vom 28. November, und 23. Dejember v. J. fuͤr den

Termin des Juli d J. und diejenigen vom 15 Mar und 29. Juni d. J fuͤr den Termin des 1. Januar k. J geschehen ist, und dies wiederum in zweien verschie—

des Alexander von Kalkreuth, deren Cessionarien, oder denen Kuͤndigungen bewirken, von denen die erste

am 1. November d. J und die zweite in der

an den bezeichneten Pfandbrief, als Eigentbümer oder etwanigen Ansprüche bis zu oder späͤtestens in dem auf letzten Hälfte des Dezembers d. J. erlassen

deren Erben, Cessionarien oder sonst aus irgend einem andern Grunde, Anspruͤche zu haben vermeinen, auf— gefordert, spaͤtestens in dem auf

den 17. Dezember 1836, Vorm 11 uhr, vor dem Deputtrten, Ober Landesgerichts⸗Rath Sieg= fried, im Konferenz Zimmer des Sber-Landesgerichts⸗ Gebäudes hierselbst anberaumten Termin entweder versdnlich oder durch legitimirte Mandgtarien, wozu denselben die hiesigen Justiz-⸗Kommissarien John, Brandt, Koebler, Schmidt in Vorschlag gebracht werden, ihre Anspruͤche anzumelden und zu begruͤnden.

Sollte bis zu dem anstehenden Termine, oder in demselben sich Niemand, weder schriftlich noch sonsi melden, so wird der gedachte Pfandbrief amortisirt und dem Kirchen⸗Kollegium zu Schoenfließ statt des⸗ selben ein anderer Pfandbrief ausgefertigt und ertra.— dirt werden.

Marienwerder, den 5. Mai 1836.

Königl. Over-Landesgericht.

EC dietal⸗ Citation. Von dem unterzeichueten Koͤniglichen Ober⸗-Landes gerschte werden nachstehend genannte verscholl ene Per⸗ sonen, als: 1) die Gebrüder ; a) der Fleischergeselle Theodor Valentin Ra— domskt, geboren am 11. Februar 1783,

b) der Hutniachergeselle Johann Joseph Radom ki, am 28 Dezember 1785 zu Gnesen geboren, welche im Jahre 1804 nach Warschau auf die Wan- derschaft gegangen sind;

2) Christoph Pohl, geboren im Jahre 1783, welcher bei dem v. Köhlerschen Husaren⸗Regiment den Feldzug in Preußen 1807 mitgemacht und nach dem Tilsiter Frieden den Militairdienst verließ;

z) Julianna Pohl, geboren den 18 April 178 zu

chneidemühl, welche sich im Jahre 1801 aus Czechanowo entfernt hat; .

2) Joseph Ignatz Brostowski, auch Brostowicz ge⸗ nannt, Sohn der Zimmermeister Brostowskischen Eheleute, welcher in Kloster Gärki bei Lobsens Bernhardiner Mönch gewesen und vor 2 bis 26 Jahren aus demselben entsprungen und unter das Militair gegangen seyn soll;

3) der Baͤckergesclls Friedrich Adam Huhn, geboren den 4. Dezember 1790 zu Inowraclaw, welcher im Jahre 1806 oder 1808 Inopwraclaw verlassen und spaͤter in der Oesterreichischen Armee als Feldbaͤcker gedient haben soll;

6) Franz Chohngckt, geboren in Jahre 12388 zu Thclmie bei Strzelno, welcher von dort sich im Jahre 1806 in die Gegend von Posen begeben haben soll, um herrschaftliche Dienste zu suchen;

7) Fohann Christoph Schmelz, welcher im Jahre 1810 zu Thorn Tabagist war und sich 1811 aus Bromberg entfernt hat;;

8) der Fleischermeister Friedrich Willmann zu Brom- berg, wo er im Jahre 1809 oder 1816 sich mit der verwittweten Thiem, gebornen Leczynska, ver⸗ chelicht hat und im Jahre 1814 nach Berlin ge— reist seyn soll: ö. ;

3) Johann Gottlieb Christoh Kühn, geboren den 26. November 1781 zu Czarnikau, welcher vor

etwa 30 Jahren als Tuchmachergeselle von dort

auf die Wanderschaft gegangen ist;

10) der Burger Jobann Eymiüski, geboren den 27. Maͤrz 1780 zu Lobsens, welcher sich im Jahre 1805 von dort entfernt hat,

1) der Arbeitsmann Johann Suchland, welcher in einem Alter von 52 Jahren den 31. Maͤrz 1821 aus Floͤttenau sich entfernt bat,

12) die Barbara von 3 Tochter der bereits verstorbenen Michael und Anna von Zagorski⸗ schen Eheleute aus Sroczyn, welche vor unge⸗ fähr A Jahren in einem Alter von 15 Jahren verschollen ist,

13) der Fleischergeselle Simon Idinski, welcher vor 2 Jahren von Gnesen nach Warschau gewan. der und von dort unter das Polnische Militair gegangen seyn soll,

19) Chriffoph Kletzmann, geboren den 27. October 775 zu Kowalewo bel Schubin, welcher im Jahre 1809 nach Hromberg gegangen und da⸗ selbst bei einem Militair⸗ Corps Feldbaͤcker ge⸗ worden seyn soll, .

15) die Gebruͤder Gabriel und Joseph von Romie⸗ jewsli aus Taszkowo, welche im Jahre 1782 ihren Geburts- und Wohnort verlassen haben,

und welche seitdem nichts weiter von sich haben hbren

lassen werden auf den Antrag ihrer Verwandten, Cura⸗

toren und des Fiskus der Kbnigl Regierung hierselbst, sie für todt zu erklaͤren, sammt ihren unbekannten

Erben und Erbnehmern aufgefordert, uns sofort an.

zuzeigen, wo ste leben, oder sich spaͤtestens in dem auf

den 21. Augus 1837 vor dem Deputirten, Herrn Ober-Landesg richts

Referendar Schultz, im Ober⸗Landesgerichte hierselst

anberaumten Termin versönlich oder durch einen Be⸗

vollmächtigten zu melden, wozu ihnen die Justiz⸗

Komnmifsiarien Schbpke und Vogel vorgeschlagen wer—

den, um weitere Anweisung zu empfangen, oder zu

gew srtlgen, daß sie fur todt erklart und ihr Vermb,. gen denjenigen zugesprochen werden wird, die sich als ihre naͤchsten Erben legitimiren. Bromberg, den 19. August 1836. Königl. Ober- Landesgericht. Kuhlmeyer.

Bekanntma ch un g, Im Hypothekenbuch des im Meseriher Kreise bele⸗ enen ablichen Guts Policko oder Politzig ist Kubr. III. o. 10 für die Erben der Anna, verehelicht gewese⸗

den z. November 18356, Vormittags 10 uhr, vor dem Referendarius Espagne anberaumten Ter⸗ mine anzumelden, widrigenfalls sie damit praͤkludirt und die Posten im Hypothekenbuche geldscht werden sollen. Posen, den 18 Juni 1836.

Königl. ODber-Landesgericht I. Abtbeilung

tothwendiger Verkauf. Land⸗ und Stadtgericht Graudenz.

Das dem Friedrich Muͤller gehdrige Erbpachts Vor werk Annaberg, auf 11,901 Thlr. 8 sgr. 2 pf gericht⸗ lich abgeschaͤtzt zufolge der nebst Hypothekenschein in un serer Registratur einzusehenden Taxe, soll im Termine den 20. Februar 1837, Vormittags 10 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle r , . werden Toobe.

Oeffentliche Vorladung. Die am 16. September 176 zu Dubkow bei Leipe geborne Christiane Friederike Charlotte Schramm, ver wittwet gewesene Roͤhrich, spaͤter verehelichte Timpf. welche sich im Jahre 1811 von hier nach Luͤbbengu begeben, von dort aber ohne weitere Nachricht wie— der entfernt hat, so wie deren etwa nachgelassene un—⸗ bekannte Erben werden hierdurch aufgefordert, sich binnen neun Monaten, und spaͤtestens den 26. Mai 1837, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle schriftlich oder personlich zu melden und weitere Anweisung, ausbleibenden Falles aber zu gewaͤrtigen, daß mit der Todeserklaͤrung der verschollenen Timpf, gebornen Schramm, verfahren und ihr zuruͤckgelassenes Vermbgen den naͤchsten sich legitimirten Erben ausgeantwortet werden wird. Crossen, den 30. Juli 1836. Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

Bekanntmachung. ,, ,, . Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 15. Maͤrz 1836. Das in der neuen Koͤnigsstraße Nr. 3a belegene Grundstuͤck des Tischlermeisters Trutschel, taxirt zu S806 Thlr. 1 sgr. A pf, soll am 11. November 1836, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Königl, Stadtgericht hiesiger Residenzien, Abtheilung für Kredit⸗, Subhastations— und Nachlaßsachen.

Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 10. Mai 18368.

Das hicrselbst in der alten Jacobsstraße Nr. 65 belegene Grundstück der Rathsmauermeister Johann Carl Friedrich Guͤtheschen Erben, taxirt zu 12,413 Thlr. 21 sgr. 3 pf, soll Schuldenhalber

am 6. Januar 1837, Vormittags 11 uhr, in der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen

Bekanntm ach ung.]

Die der hiesigen Kaͤmmerei gehörigen 3 Mahl—

und 2 Schneidemühlen, und zwar:

a) die dem Neustaͤdtischen Muhlenthore zunaͤchst be⸗ legene Mahlmuͤhle von à Gaͤngen, die Vorder— mühle genannt;

b) die hinter dem Dom belegene sogenannte Burg— mahlmuhle mit 3 Gaͤngen;

e) die dicht am Krakauer Thore belegene sogenannte Krakauer Mahlmuͤhle von 3 Gaͤngen;

d) die hinter dem Dom am Grillendamm dicht bei der Krakauer Muhle belegene, im Jahre iss! ganz neu erbaute Altstaͤdtisch Schneidemuͤhle, und

e) die vor dem Steinthore am Mühlengraben be— legene, im Jahre 1832 vollstaͤndig ausgebaute Neustaͤdtische Schnerdemuͤhle;

sollen auf sechs Jahre pra Trinitatis 1833 einzeln oder

zusammen verpachtet werden,

Zur Entgegennahme der Gebote haben wir einen

Termin auf

den 24. Oktober e. Vormittags 10 Uhr,

zu Rathhause vor dem Stadt-Syndikus Brandt an⸗

gesett, zu welchem Pachtlustige hierdurch mit dem

Bemerken eingeladen werden, daß die Ertrags-An⸗

schlaͤge, die Beschreibungen der Muͤhlen und die spe—

ztellen Verpachtungs-Bedingungen taͤglich in unserer

Registratur eingesehen werden koͤnnen, auch Abschrif—

ten davon, gegen Kopialien, von unserem Registrater

Angerstein zu erhalten sind.

Brandenburg, den 27. September 1836

Ober-⸗Büͤrgermeister, Hürgermeister und

Rath hiesiger Ehur- und Hauptstadt.

Gericht der Herrschaft Droyßig.

ju Streckau, das unter 4 auf M51 Thlr. 21 sgr. 8 pf zeschäͤtzt, und das unter 11. auf 2628 Thlr. 8 sgr. A pf. geschaͤht, sollen mittelst nothwendiger Versteigerung den 241. Marz 1837, Morgens 11 uhr, an Gerichtsstelle hler öffentlich verkauft werden. Dle Schaͤtzungs Urkunde kann in hiesiger Registra—⸗ tur eingesehen werden.

Droyßig, am 29. August 1836.

Bekanntmachung. Zur weiteren Ausführung der von der General— Versammlung des Chur⸗- und Neumaͤrkschen Ritter⸗

werden wird.

Indem wir dies hiermit im Voraus zur offentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir zugleich, daß wir bei diesen Umstaͤnden, die nach unserer letzten Be kanntmachung vom 20. Junt d. J. zur Convertirung von Pfandbriefen bis zum 1. Oktober d. J bestimmt gewesene Frist hierdurch noch bis zum 1. November d. J verlaͤngern.

Berlin, den 3090 September 18335.

Chur⸗ und Neumaͤrksche Haupt⸗Ritter⸗ schafts⸗Direetton. Graf von der Schulenburg. Graf von der Schulenburg. C. von Voß.

Stettiner Dampfschifffahrt.

Waͤhrend des Monats Oktober wird das Dampf⸗— schiff Dronning Maria, Capitain Lous, am 6ten und 1zten Mittags 113 Uhr seine gewohnlichen Fahrten von Stettin nach Kopenhagen machen und am Aten, [Iten und 18ten von dort zuruͤckkehren um nach Voll bringung der letztern Reise die Winterlage zu beziehen

Das Bampfschiff Kronprinzessin, Capitain Bluhm, wird fortfahren, an jedem Montag und Donnerstag Morgen von Stettin nach Swinemuͤnde abzugehen und, nach Maaßgabe der vorfallenden Bugsirungen, am Diensag oder Mittwoch, Freitag oder Sonn— abend zuruͤckkehren.

Das Dampfschiff Alerander Nicolajewitsch wird nach einer andern Anzeige der Direction in Riga in diesem Jahre keine Fahrten mehr zwischen Swine— münde und Riga und Swinemuͤnde und Luͤbeck machen, indem derschiedene bedeutende Reparaturen seinen Aufenthalt in Riga zu sehr verlaͤngern.

Stettin, den 29. Sepeember 1836.

A. Le monins.

kd . die Zinszahlung von den Hollaͤndischen Fprocentigen Certificaten und den 4 und zuprocentigen Syndicat- Obligationen betreffend. Die Inhaber vorbemerkter Effekten⸗Gattungen wer⸗ den hierdurch benachrichtigt, daß die am sten dieses faͤligen Zins- Coupons von heute an bei uns zum höͤchstmoͤglichsten Course bezahlt werden. Berlin, den 1. Oktober 1836. Nathan & Comp., unter den Linden Nr. 13.

K die Zahlung der zins-Coupons und der ausgelvosten Kapitalien von den Koͤnigl Poln. 5procentigen Schatz-Obligationen betreffend. Die Inhaber von Poln. 3procentigen Schatz Obli— ationen werden hierdurch benachrichtigt, daß die ins-Coupons pro 1. Oktober , so wie die ausge— soosten Kapitalien selbst, von heute an bei uns zum vortheilhaftesten Course erhoben werden koͤnnen. Berlin, den 1. Oktober 18536, Nathan C Comp., unter den Linden Nr. 13.

Literarische Anzeigen.

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Berlin, Mittwoch den 5ötu Oktober

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Amtliche Nachrichten. Rroönil des Tag es.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Liegnitz ist der bisherige Ober-Diakonus an der Kirche E St. Peter und Paul in Liegnitz, Matthäi, zum Pastor n der Kirche zu U. L. F. daselbst ernannt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime

Btaats- und Minister des Innern und der Polizei, von Ro— bow, von Brandenburg an der Havel ö

Abgereist: Se. Excellenz der Koͤnigl. Wuͤrttembergische

Cneral' Lieutenant, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤch—

zte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Bismarck, nach Dresden.

* Zeitung s⸗Nachrichten. . u s l g nd.

66

Paris, 28. Sept. Der König und die Königl. Familie haben hh gestern Nachmittag um 4, Uhr in Begleitung des Conseils⸗ srasidenten, so wie der Minister des Innern und des oͤffentli— en Unterrichts, von Neuilly nach Compi gne begeben.

Nach Briefen aus Bastia hat der Prinz von Capua sich 15ten auf dem Dampfboote „Napoleon“ mit seiner jungen jemahlin nach Malta eingeschifft.

Man hat in diesen Tagen viel von Unterhandlungen ge—

rochen, die mit der Familie Buonaparte eingeleitet worden aͤren, um ihr die Ruͤckkehr nach Frankreich zu gestatten, und nzugefuͤgt, daß Joseph Buonaparte bereits die Erlaubniß zur Es scheint in der That, daß man dem Prinzen Joseph gestattet habe, einige Monate in Frankreich zu rweilen, aber weder er noch die Wittwe Murat's duͤrsen ihren Bohnsitz in Frankreich nehmen, und die Regierung hat alle an eren Gesuche der Familie Buonaparte zurückgewiesen. Der wardinal Fesch, der in Rom lebt und die kostbarste Gemaͤlde⸗ anmlung besitzt, die vielleicht in der ganzen Welt existirt, sute der Französischen Regierung den Vorschlag machen lassen, ne Sammlung Frankreich zu vermachen, wenn man der Ver— nung der Familie Napolcon's ein Ende machen wolle. Der ardinal erhielt zur Antwort, daß es ihm fuͤr seine Person frei ehen solle, seinen Wohnsitz in Frankreich aufzuschlagen, daß an aber den anderen Mitgliedern seiner Familie noch nicht seselbe Gunst bewilligen koͤnne. Der Kardinal Fesch erklärte grauf, er verlange Gerechtigkeit fuͤr Alle und nicht fuͤr sich lein. Die Unterhandlungen wurden hiernach nicht weiter fort— esezt. . neue ministerielle Abendblatt: „die Charte von 18390“ gestern zum erstenmale erschienen. Als verantwortlicher Her⸗ sgeber nennt sich der vormalige Redacteur des „Figaro“, herr Nestor Roqueplan, der in seinem Programme zugleich an— igt, daß das Ministerium des 6. September bloß ein Nachfolger er Ministerien vom 13. Maͤrz und 11. Oktober sey.

Der Geschichtsmaler Merimée, immerwaͤhrender Seecretair er Schule der schoͤnen Kuͤnste, ist vor einigen Tagen hierselbst ͤ it Tode abgegangen.

1

1.

J

Ein hiesiges Blatt sagt: „Wir erfahren aus zuver laͤs⸗ ger Quelle, daß der Marschall Clauzel seine Entlassung ais Ge—

klassiunes lrangais des deus derniers ssh Rral-Gouverneur unserer Afrikanischen Besitzungen für den Aceompagnee (je reinurus his toriques el oll 3

jall angeboten hat, daß das Kabinet vom 6. September die An⸗ schten des Generals Bugeaud uͤber die Colonisation und uͤber lie neuen Expeditionen, die der Marschall vorbereitet, theilen blte. Man fuͤgt hinzu, daß sogar im Kabinette die Rede da—⸗ in gewesen sey, den General Bugeaud an die Stelle des Mar— halls zu ernennen, daß aber ein hoher Einfluß sich der Aus— hrung dieses Planes widersetzt habe. Die Fragen, welche der Narschall Elauzel dem Kabinerte durch Herrn von Rancs het

ö orlegen lassen, sind indeß noch nicht auf unwiderrufliche Weise

fischieden, und man fuͤrchtet noch immer, daß die Feinde der olonisation und der Expedition nach Constantine den Sieg da— ontragen werden.“

Auch den 29 Sapeurs, die in Lyon an der Besreiung Du— vel's gearbeitet haben, hat der König eine Gratification von (0 Franken zustellen lassen. J

Die Fregatte ersten Ranges „la Dryade“ ist am 2“ sten on Toulon nach Cadix abgegangen, um das dort stationirende inienschiff „Algesiras“, das sich nach Lissabon begeben soll, ab— ülosen. Das erstere Schiff soll in Cadix so lange bleiben, bis er „Algesiras“ dorthin zuruͤcktehrt; alsdann soll es sich nach em Tajo begeben und dort stationiren.

kit dem „Journal des Débats“, folgenden Artikel: „Die Nachrichten aus Spanien nehmen eine guͤnstigere Wendung. Bomez ist am 21 sten d. vollständig geschlagen worden. S

; ö . . ] Seine Niederlage war so entschieden, daß der General Rodil, der in llmaͤrschen herbeigekommen war, seine Truppen wieder nach

oh Madrid zuruͤckgeschickt und seinen Weg zur Nord⸗A1Armee sogleich

Mrtgesetzt hat. Man stimmt allgemein darin überein, daß Go— jez durch die Konzentrirung aller seiner Streitkräfte auf einen inzigen Punkt einen großen Fehler begangen habe. Da er die— enligen militairischen Kenntnisse, die zur Leitung großer Massen

fache, leichtbehaltbare und leichtdarstell bare 96 zuf dem Schlachtfelde unumgänglich ndͤthig sind, nicht besitzt, bilden, als die Grundlage des Entwurfs angegth 0 gewährte ihm nur der Güerilla-Krieg Aussicht auf Erfolg.

Die Vereinigung der Truppen Cabrera's und Serrador's unter einen Befehlen, war daher ein fuͤr die Christinos sehr gluͤckli⸗ thes Ereigniß; auch haben sie nicht gezoͤgert, dasselbe zu benutzen. Die Nachrichten aus Madrid lauten eben so gut, wie die von der Armee; die National-Garde, obgleich nach dem fehlerhaften esetze von 1822 reorganisirt, scheint doch von einem weit bessern

Das Journal de Paris enthaͤlt heute, uͤbereinstimmend

——

Geiste beseelt, als man es zu hoffen wagte; die Wahl ihrer

Offiziere ist dadurch merkwürdig, daß alle diejenigen, die an

den ÜUnordnungen Theil genommen haben, ausgeschlossen worden sind. Es scheint überdies, daß durch die Contribution den oͤffent— lichen Kassen bedeutende Summen zufließen; die Englischen und Franzoͤsischen Legionen haben ihren ganzen ruͤckständigen Sold erhalten und der Sold der Spanischen Armee ist fuͤr drei Mo— nate gesichert.“

Die Gazette de France will der Niederlage des Kar— listen-⸗Lhefs Gomez noch keinen rechten Glauben schenken; sie sagt heute; „Wir haben durchaus keine direkten Nachrichten über das Gefecht, das zwischen den Truppen des Gomez und den Christinos stattgefunden haben soll, und glauben daher, daß der Depesche des, Moniteur,“ wie den meisten Gerüchten aus dersel⸗ ben Quelle, sie mogen nun aus Madrid oder von der Graͤnze kommen, ein Irrthum oder eine Luͤge zum Grunde liegt. Schon fünftnagl hat man die Niederlage des Gomez in ofsizieller Form angezeigt.“ Die Quotidienne sagt uͤber denselben Gegenständ: „Die Nachricht des „Moniteurs“ ist durch die Vermittelung des Ma— drider schwarzen Kabinettes nach Paris gelangt; sie muß daher mindestens als uͤbertrieben betrachtet werden. Es wird sich mit dem Siege des General Alaix eben so verhalten, wie mit denen seines Vöorgaͤngers Espartero, der in seinen Buͤlletins die Kar— listische Expedition nach Asturlen wohl zwanzigmal geschlagen und vernichtet haben wollte. Auch in dem vorliegenden Falle sind wir um so mehr geneigt, die Nachricht des „Moniteur“ in Zweifel zu ziehen, als das neue ministerielle Abendblatt, nach

dem es anfangs erzählt, daß Gomez bei Villarobledo 1L6tz! Ge—

fangene verloren habe, weiter unten sagt, die Christinos hatten nur 150 Gefangene gemacht. Dem sey, wie ihm wolle, so berechtigt Alles zu der Vermuthung, daß die Karlisten in dem auscheinend von ihnen beabsichtigten Marsche nach den Ge— birgen von Toledo nicht wesentlich behindert worden sind.“ Das Journal des Débats findet sich seinerseits durch die Nachricht des Moniteurs zu folgenden Betrachtungen veran— laßt: „Villarobledo liegt in der Provinz La Mancha, 6 Stun den suͤdsstlich von San-Clemente Gomez scheint sich sonach in die Gebirge begeben zu wollen, die suͤdlich von Toledo liegen, und er wird in der Ebene der Provinz von den Christinos, die ihm an Kavallerie weit uͤberlegen sind, erreicht und geschlagen worden seyn. Im Uebrigen darf man auch annehmen, daß Gomez jetzt bloß wieder auf seine eigene Division beschräͤnkt ist, und daß die Karlisten⸗Chefs Cabrera, Quilez und Serrador in die Gebirge von Valenzia zuruͤckgekehrt sind. Es bestaͤtigt sich hiernach, was wir schon gestern mit der lebhaftesten Zufriedenheit ankuͤndig⸗ ten, daß nämlich die Sicherheit Madrids nicht mehr gefaͤhrdet ist.“

Das Mémorial bordelais meldet in seinem neuesten Blatte: „Nach allen Berichten, die uns aus Spanien zugehen, steht Madrid im Begriffe, von der Karlistischen Armee eingeschlossen zu werden. Wir sagen absichtlich Armee, da die Division des Gomez, mit den zu ihm gestoßenen kleinen Streif-Corps, eine zu beträchtliche Masse bildet, als daß man mit Verachtung auf sie herabblicken duͤrfte. Man berechnet jene Streitkraͤfte auf 16, 060 Mann mit 2000 Pferden. Gestern (26sten) war hier das Geruͤcht verbreitet, daß beide Koͤniginnen und die Minister sich nach Badajoz begeben haͤtten, um sich der Portugiesischen Graͤnze zu nähern. Dieses Geruͤcht duͤrfte wohl voreilig seyn; indessen ist so viel gewiß, daß zu jener Reise in Madrid Alles in Bereitschaft war.“

Die hier eingetroffenen Zeitungen aus Barcelena gehen bis zum 25sten d. M.; man findet aber in denselben kein Wort, weder von der lebensgefährlichen Krankheit Mina's, noch von der Absetzung des Generals Aldama.

Im Phare de Bayonne vom 24sten d. liest man: „Vil— lareal hat sein Hauptquartier nach Aguilar, also naͤher an den Ebro, verlegt. Am 18ten ließ Don Carlos in Estella die Bri— gade des Generals Pablo Sanz die Revue passiren, der bis jetzt durch die Truppen des Generals Lebeau in Navarra zu— ruͤckgehalten wird. Man glaubt, daß Don Carlos seine mili— tairifche Umreise in der Richtung von Vittoria fortsetzen werde.“

Es heißt, daß von den 860 Spaniern, die in Bordeaux wohnen, nur 64 der Aufforderung des dortigen Spanischen Kon⸗ suls genugt und die Verfassung von 1812 beschworen hatten.

Einige Journale versuchten seit mehreren Tagen Besorgnisse wegen neuer feindseliger Absichten der Niederlande gegen Bel— glen zu verbreiten, indem sie versicherten, daß der Konig Wil— helm wiederum einen bewaffneten Einfall in Belgien beabsichtige. Die Paix bemerkt daruͤber heute Folgendes: „Die von einigen uͤbelwollenden oder schlecht unterrichteten Personen verbreiteten Geruͤchte uͤber die Absicht des Koͤnigs der Niederlande, Belgien neuerdings anzugreifen, werden durch nichts gerechtfertigt. Der Koͤnig Wilhelm hat nicht allcin nicht diese Absicht, sondern die Niederlaͤndische Regierung legt auch seit einiger Zeit die sried— sertigsten und versoͤhnlichsten Gesinnungen in Bezug auf Belgien an den Tag. Beide Staaten sehen je mehr und mehr die Un— moͤglichkeit einer gezwungenen Verbindung ein und fühlen mehr als je das Beduͤrfniß, die Verhaͤltnisse einer guten Nachbarschaft wiederherzustellen.“

In demselben Blatte liest man: „Briese aus Turin

erklalen auf das bestimmteste, daß die von gewissen Pariser Journalen in Umlauf gesetzten Gerüchte von nahe bevorste— henden oder gar schon ausgebrochenen Unruhen in Italien ganz grundlos wären. Nichts deute auch nur darauf hin, daß das Land, welches sich der vollkommensten Ruhe erfreue, von einer solchen Plage heimgesucht werden wurde.“

An der heutigen Boörse fand ein bedeutendes Steigen aller Papiere, besonders aber der Spanischen und Portugiesischen statt. Die ersteren sind seit gestern von 23 auf 271, die letzteren von 33 auf 37 gestiegen. Ein bestimmter Grund zu dieser Steigerung war zwar nicht vorhanden, denn die Wirkung der Niederlage des Gomez hatte sich schon an der gestrigen Boͤrse geltend gemacht; indeß waren eine Menge fuͤr die Spa⸗ nischen Angelegenheiten vortheilhafter Gerüchte im Umlauf. Man versicherte z. B., daß der im kuͤnftigen Monat faͤllige Zins⸗Cou—

pon jedenfalls bezahlt werden wuͤrde, daß aus Lissabon und Ma— drid die allerberuhigendsten Nachrichten hen fc lh der Aufrecht haltung der öffentlichen Ordnung eingelaufen wären u. f. w. Hauptsaͤch lich schienen die Spekulanten durch den veränderten Ton der hiesigen ministeriellen Blaͤtter in Bezug auf die Spa—⸗ nischen Augelegenheiten ermuthigt worden zu seyn. Man glaubt an der Boͤrse⸗ daß die Vorstellungen des Herrn Campuzano und neuere Mittheilungen des Herrn Mendizabal das Ministe— rium veranlaßt hätten, den neuen Zustand der Dinge in Madrid mit minder grellen Farben durch seine Organe schildern zu lassen.

GSroßbritanien und Irland.

London, 28. Sept. Lord Brougham ist jetzt wieder ganz hergestellt und wuͤrde Glasgew noch in diesem Jahre besucht haben, wie er sich vorgenommen hatte, wollte er nicht jede neue Gefährdung seiner Gesundheit vermeiden, da es seine Absicht ist, bei der Wiedereröffnung des Parlaments seinen Sitz im Oberhause wieder einzunehmen.

WVorgestern fand in Southam in der Grafschaft Suͤd⸗-War— wick ein konservatives Diner zur Feier der Parlamentswahl des Herrn Shirley statt, der bei der letzten Wahl 19 Stimmen mehr als sein liberaler Gegner, Herr Skipwith, erhalten hatte, während bei der Wahl von 1832 Letzterer noch mit einer Ma sorität von 268 Stimmen uͤber Herrn Shirley siegte. Die Time e i än, , , n, .

Times schreibt diese Fortschritte der konservativen Sache besen⸗ ders der Reaction zu, die unter den Paͤchtern der genannten Grasschaft eingetreten sey. Herr R. Canning, der Sohn des berühmten Staatsmannes, fuͤhrte den Vorsitz bei dem Diner und brachte nach dem Toast auf die Königliche Familie die Ge— sundheit des Herzogs von Wellington, des Herrn Shirley, der konservativen Wählerschaft, der Bischoöͤfe und Geistlich⸗ keit der Discese, Lord Lyndhurst's und des Oberhaunses, Sir Robert Peel's und des Unterhauses und des Mar quis von Chandos aus. Von Herrn Shirley ruͤhmte der Red— ner, daß er zum Besten seines Vaterlandes eine gluͤckliche Zu⸗ rückgezogenheit mit der unreinen Luft des Unterhauses vertauscht habe, denn unrein muͤsse er die Atmosphaͤre dieses Hauses nennen, wenn er den Charakter vieler Mitglieder der Majoritaäͤt dessel⸗ ben betrachte. „Die Konservativen“, sagte er unter Anderem, als er von den Waͤhlern des Herrn Shirley sprach, „werden niemals Sklaven einer Faction seyn; sie waren stets und wer— den stets ungbhaͤngig in ihren Grundsätzen bleiben. Ich habe oͤffentliche Blatter damit prahlen hoͤren, daß bei der nächsten Wahl in Suͤd⸗Warwick unsere Gegner die ihnen feindliche Ma⸗ jorität schon wieder reduziren wurden, und zwar vermittelst der „Sehnen des Krieges“; woher man diese Sehnen des Krieges nehmen will, weiß ich nicht, die Muͤnze müßte denn Befehl ha— ben, deren zu praͤgen, aber selbst dann wuͤrde ihre Hoffnung vergeblich seyn, denn die Konservativen verkaufen ihre Grundfatz⸗ nicht. Das Volk wird sich nicht langer durch die prunkenden Ver sprechungen dieser Liberalen taͤuschen lassen, die viel verheißen, aber nichts leisten. Ich bin überzeugt, daß die Masoritaͤt der Waͤh⸗ ler von Warwickshire in ihren Ansichten zu fest ist, als daß sie selbst der Münzmeister umprägen könnte.“ (Beifall. Bei Gelegen, heit des Toasts auf das Oberhaus sagte Herr Canning: „Wir haben jetzt eines der k Unterhaͤuser, die unser Land jemals gesehen. Zu großer Genugthuung aber muß es ge— reichen, daneben ein Oberhaus zu finden, welches entschlossen ist seine Pflicht zu thun und sich durch das Volksgeschrei nicht irrefüͤhren zu lassen, sendern gleichmäßige Gerechtigkeit auszu— uͤben, ein unabhaͤngiger Zweig der Gesetzgebung, an keine Partei gekettet, sondern bloß zum Wohl des Landes Gesetze ge— bend. Auf das Oberhaus sind jetzt die Blicke des Lan, des gerichtet, von ihm erwartet man die Erhaltung un— serer besten Institutionen. Man hat die Absicht, eine Reform des Oberhauses vorzuschlagen, verlauten lassen. Der Mann aber ist ein Verraͤther seines Vaterlandes, der eine solche Maß⸗ regel zu empfehlen wagt. Haben nicht Lord Brougham und der verstorbene Cobbett gesagt: Gott sey Dank, daß es ein Oberhaus giebt?“ Den Toast auf den Marquis von Chandos brachte der Vorsitzende besonders deshalb aus, weil dieser Edel— mann eine Klausel in die Reform-Bill gebracht, wodurch Paͤch— ter, deren Pacht 50 Pfund Rente bringt, für wahlberechtigt erklaͤrt werden; ein Pachter, meinte der Redner, mit 39 Pf Nente habe gewöhnlich 3 600 Morgen Landes inne und häuft ein Betriebs, Kapital von 1 20060 Pfund im Gange, was ihn also wohl berechtige, bei den Parlaments⸗Wahlen mitzustimmen.

Herr Tooke, das Parlaments⸗-Mitglied fuͤr Truro, hat kůrz⸗ lich seine Wähler in einer Versammlung haranguirt; aus seiner Rede theilt die Times „als eine Probe, wie weit Unverschâmt⸗ heit und Ignoranz gehen könne“, folgenden Auszug nach dem Bericht eines ministeriellen Blattes mit: „Herr Tooke machte dann auf das Benehmen des Hberhauses aufmerksam, inden dasselbe die fuͤr die Ruhe und Wohlfahrt Irlands so wichtigen Bills verworfen, die ihm das Unterhaus zugeschickt hatte, welches letztere alle Mittel der Versoͤhnung und Nachgiebigkeit umsonst aufgeboten. Er prophezeite, daß diese Bills, wenn man sie in der naͤchsten Session wieder einbringe, eben dasselbe Schicksai haben würden, und daß dann eine Appellation an das Volk nothwendig werden duͤrfte, uͤber deren Ergebniß kein Zweifel ae hegt werden konne. Er wurde, sagte er, mehr Schwierigkeit bei der Sache gefunden haben, waren die feindlichen Schritte der Lords durch die edlen Namen der Howard's, Russell's, Cavendishes und die ubrigen großen historischen Familien Englands gutgehelßen worden; da er aber wisse, daß diese jenes Verfahren auf dos staͤrkste mißbilligten, das von einer obskuren Masse von BPairẽ angenommen worden, und besonders da am letzten Tage der Session das Volk in seinen Reprasentanten durch einen Mann beschimpft worden sey, dem es eben so sehr an öffentliche Grundsaͤtzen als an Privat-Eigenthum fehle, und den daher die zerstoͤrerischen Folgen einer Spaltung zwischen den beiden Zwelgen der Gesetzgebung wenig kuͤmmerten, so glaube er, daß diese Spaltung nicht ausbleiben könne.“ .

Im gestrigen Boͤrsenbericht der Times liest man. Es

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