1836 / 283 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ane, .

Uberrascht die Kleinstädter, er bricht, vom Winde in schräger Richtung getrieben, von der einen Seite herein und hat den Fluß und die drüben liegenden Häuser noch nicht erreicht. Fußgänger tetten sich unter ein aufgespanntes Zelt, das die Bewohnerin selbst verlassen hat; aber ein Fuhrmann mit seinem schwerbeladenen Wagen und seinem schweren Stiergespann zieht ruhig seines Weges weiter in das grane Regenwetter hinein, das ja wohl nicht lange anhalten wird. Das Bild ift mit leichtem aber kräftigem Pinsel entworfen, das Ein⸗ zelne könnte fast sorglos und vernachlässigt scheinen, aber dem auf— amen Betrachter kaun wieder die Feinheit nicht entgehen, womit

ostufungen der Trübung durch den Regen in den verschiedenen Eutfernnungen gegeben sind. Daß der Künstler den Regen nicht das ganze Bild einnehmen, sondern erst von der einen Seise hereinstür— zen ließ, während auf der andern noch Alles hell und klar, wiewohl bon einem früheren Guß schon gehörig durchnäßt erscheint, gab nicht nur dein Ganzen noch ein viel größeres Leben, sondern gewährte auch für das Bud den großen Vortheil des Kontrastes der kräftigen

seischen Farben gegen die in Gran abgeschwächten.

auch die Bewegung in der oberen Luft, welche die schnelle Entladung der NRegenwolke vollends anschaulich macht; sollten wir etwas wünschen, so wäre es vielleicht, das siedende Aufschlagen und Spritzen der Regen— tropfen auf dem Boden und theilweise auf dem Wasser, besonders aber auf dem Steinpflaster, ausgedrückt zu sehen, denn dieser Ueber— zug des Bodens mit hellspritzendem Schaum ist gewiß eine der cha—

1kteristischsten Erscheinungen bei einem Platzregen.

Das Glück hat es gewollt, daß uns noch zwei Gemälde zuge— sommen sind, welche nns die Entwickelung der Französischen Land— schaftsmalerei in ihrem Verlauf ziemlich überblicken lassen.

z Kunstwerk von Coignet würde kaum für die Leistung eines osen erkannt werden, so sehr sind seine Vorzüge von dem ver— e uns sonst an seinen Landsleuten zunächst überrascht. Das Bild, von bedeutender Dimension, unterscheidet sich schon da— durch, daß es keine Verdute, sondern, wie kaum ein Zweifel seyn So ist es denn namentlich der ernsie Kunst—

den, was

ann, komponirt ist.

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nieht verleugnen. Coignet ist im vollen Besitz aller

und Kunststücke, um eine an optische Illusion gränzende Naturwahr— heit zu erreichen, und doch geht, fein Streben vielmehr nach einer ganz andern und zwar der gegenüberstehenden Richtung. Es ist hier auf eine viel größere Abgemessenheit der Linien uad Massen, über— haupt auf Schönheit und Gleichgewicht der Formen abgeschen. Es

J nicht bloß Auswahl und Zusammenstellung des Entnemmenen, sondern alle Formen haben erst einen gang durch die Phantasie bestehen müssen, und von

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scheint.

so einig und so befriedigend, als bei Gudin nennen.

cine größere Ruhe Und Einfachheit des Wolkenhimmels dem Ganzen . vortheilhaft seyn können, und wenn die Farbentöne des Mittelgrundes, 58. 19,½ 25. Br. Bank-Actien 1610. 1608. Hartial-Obl. 1381/2. Br.

welche uns schwankend und flau erscheinen, entschiedener, klarer und! Looss zu S00 FI. 113. 113. Loose zu 100 FI. 216. Br. reuss.

welcher viehmehr an ein altes Bild von Poussin, als an Neun-Französisches erinnert, und doch konnte der Franzose in einzelnen Theilen mit seiner grellen Naturnachahmung

ten der Natur ist nur soviel beigesetzt, um diese Entstehung wieder

verdecken, welche, unsers Erachtens, aber dennoch deutlich hindurch⸗ Man schaut in eine Gebirgsgegend am Meer, die Gipfel der fernen Berge sind mit Schnee bedeckt, ein Städtchen mit einem Rastell liegt auf einem Vorberge,; den Abhang hinunter ziehen sich grüne Matten bis an ein flaches Wasser; ein Aquädukt führt darüber. Näher im Mütelgrunde schöne kräftige Piniengruppen, welche sich bis in den Vorgrund ziehen; wo ihre Stämme mit einer hand— greiflichen Wahrheit gemalt sind. Es herrscht eine siille weiche Luft, im reinen Blau schweben leichte geballte Wolken; und nur als Zei— chen, daß in diese arkadische Gegend auch Stürme dringen können, liegt die welke Krone einer Pinie am Boden, während der nackte Stamm die Splitter des gewaltsamen Bruches emporstreckt. Aus Feisen murmelt ein klares Wasser kühl dem Beschauer entgegen; eine Gruppe von Landleuten mit einem Mönch giebt eine angemessene Belebung. Das Stück gehört zu den Zierden der Ausstellung, und hat viel Außerordentliches, doch mögen wir den Eindruck in sich nicht

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energischer waren, hätte das Aug punkt gefunden, während es jetzt

Während nun die verschledene

Das Conventionelle, der Mangel all

Ein r, Lrrisffe Dürftigkeit der Formen, b

Bäumen; mehr Aufinerksamkeit wu ein zartes Gefühl, und der Natur ab

begnügt. Im Ganzen genommen Anfang bis zu dem gegenwärtigen bis zur optischen Täuschung gehen ili

der Kunstgriffe

aus der Natur gewissen Durch⸗ den Zufälligkei—

zur unverwischten, unabgeschwächte

Unschönen und selbst Unwahren.

des Poetischen.

Stämmen der Pinien im Vordergrunde und ihren für Nadelholz vielleicht zu saftig behandelten Kronen in Anspruch genommen wird. In dieser Rucksscht ist es gewiß eine wohlbegründete Regel, das Detail ber Vordergründe nicht zu stark hervorzuheben, weil der Ein⸗ druck der Landschaft doch am wesentlichsten von Mittelgrund und Ferne bedingt ist; allein die Franzosen haben es einmal in der Art, Überall bis ans Aeußerste gehen zu wollen: dies würde auch sonst nicht auffallen, aber gegenwärtiges Bild zeigt im Uebrigen so viel Maaß

f b S6 sen n S ic N Tesz hr 1836. Morgen Nachmittags Abends Nach einma unh weise Sparsamkeit, und ein Streben, die Natur durch Fesihalten ihrer ,, ü 1 in. Deb sn

schönen Hauptformen, durch Ausschlies ung des Zufälligen und Zerstreu⸗ 8 Otiorer. ten und durch eine allgemeine Harmonie dem Gemüth näher zu bringen.

schaftsmalerei bei uns so gut repräsentirt sind, muß es um so schätzba⸗ rer seyn, in dem Werk eines ältern Künstlers auch den früheren Zustand und den Ausgangspunkt für die jetzige Blüthe zugleich mit Vortrefflich ist Föerschauen zu können. Wir haben ein Bild von Bertin, eine An⸗ Wetter ...... heiter. heiter. heiter. sicht von Cortona darstellend. Bertin ist der Lehrer Watelets, wie sich trotz aller Verschiedenheit auch noch hinzurch erkennen läßt, und Bertin wieder schließt sich noch ganz der Manier des vorigen Jahr— hunderts an; er hob die Landschaftsmälerei aus dem Verfall, aber er konnte selbst noch nicht alle Kennzeichen des Verfalls von sich abstreifen.

und demzufolge auch eine monotone, langweilige, flaue Art des Vortrags, dem es an aller speciellen Charakteristik fehlt, dies war die Weise jener guten alten Zeit; Bertin's Bild hat durchaus nech diesen be⸗ guemen, aber auch unbelebten und unerquicklichen Pinsel, und eine

mit felchen, welche sich dem Herkommen nach ein für alleinal auf der Pa⸗ lette fanden. Nun haben wir aber auch im hiesigen Kunstbandel ein äl⸗ teres Bild von Watelet sehen können, welchts in vielen Stücken noch an derselben Abflachung der Formen litt; ja für seine Bäume hat der Künstler sich auch in späteren Bildern häufig mit den allgemeineren

che, belebte, geistreiche Pinselführung über alles setzt. M auf die künstlichsien Manipulationen gekommen, man wendet die sorg⸗ samste Mühe auf, um sorglos zu erscheinen, man treibt die kecke Freiheit des breiten Pinsels bis zur Wunderlichkeit, ja man nimmt sichs nicht übel, bis ins Unsaubere zu fallen, um hier nur ein mildes Wort zu gebrau— chen. Dasselbe gilt von der Kühnheit in der Farbenwahl; man lauscht der Natur die kleinen pikanten Accente der Beleuchtung ab, und mit sichtlicher Freude trägt man sie vor und sorgt, daß es ja nicht unbemerkt bleibe. Aber wenn hierin Kraft und Leben ist, so geht der Ausdruck häufig bis an die Gränze des Grimassirten, und der Anlauf, den man

unter so heftig; daß man mit dem ersten Sprung schen wieder jen⸗ seits über die Natur hinaus ist, im Manicrirten und Affektirten, im

erfreulich seyn, doch auch auf der andern Seite wieder zu sechen, daß sich ein Streben nach Maß und Geschmack, nach Styl und Schönheit geltend macht: hiervon gab uns Coignet das beste Zeugniß. Gudin aber bewährt uns vor allen, daß, wovon man auch ausgehen möge, das große Talent immer auf jene Höhe der Kunst gehoben werde, wo alle Forderungen sich leicht und harmonisch vereinigen unter dem Zauber

Präm. Sch. 614. G. do. 4M. Anl. 1090. Bre. PEoln. Loose anz, gan, nl. 2153. 21. 2i n o Holi. Sas, di. J . SoM Rente pr. compt. 1085. 30. fin conr. 105. 35. zn eompt. 78. 35. fin eour. 78. A8. S0ο Neap. 97. 30. 50 g Rente 2578. assive 7! 3. Neue Ausg. Seh. Ausg. Ich 30M ortug. 322.

e vielleicht einen volleren Mittel⸗ zunächst von den marfig gemalten

Meteorologische Beobachtung.

2 6.

kuftdruct .... 33 36 var 3320 par. 32 aus Har. , nn. I Luftwar me... 4 8,9 o R. 4 17,50 R. 4 12.29 R. Flußwärme 102t Fhaupunkt.. 4 500 R. 44 260 R. 4 560 R. Bodenwärme 100⸗ Dunstsättigung S0 ot. 31 pCt. S9 yt. Ausdünstung ls⸗

Wind ..... WS. Sw. SR. Niederschlag . Wolkenzug. .. SW. Nachttalte n Togesmittel: 333,20 Par.. 1260 R. . MMO R... M

n Tendenzen Französischer Land—

**

Königliche Schauspiele. Montag, 10. Okt. Im Schauspielhause: Die Ahn Trauerspiel in 5 Abth, von F. Grillparzer.

In Potsdam: Der Vielwisser, Lustspiel in 5 Akten, Kotzebue.

Dienstag, 11. Okt. Im Schauspielhause, zum ersten wiederholt: Koͤnig Richard 1I1., Trauerspiel in 5 Abth, Shakespeare, uͤbersetzt von A. W. Schlegel. Fuͤr die eingerichtet von Eduard Devrient.

Mittwoch, 12. Okt. Im Opernhause: Johann von gg Singspiel in 2 Abth.,, mit Tanz. Musik von Boieldieu. Marrder: den Groß⸗-Seneschall, als Gastrolle.) Hierauf Mutter Namenstag, oder: Der geprellte Alcade, Ballet Akt, von Hoguet.

Im Schauspielhause: Pour la rentrée de Mr. 1) Michel et Chrisline, vandevilie en 1 acte, par Serihf Rabelais, vaudeville anegdotique en 1 acte. 3) Aung vaudeville en 1 acte. (DHaus la premiere piece, Mr. remplira le role de Stanislas, et dans la scconde, ech Rabeluis.)

es ursprünglichen Ratur⸗Studiums

esonders in den einzeln siehenden rde auf die Ferne verwandt, hier ist

gelauschte Töne stehen im Konslikt

aber welch ein Abstand von jenem Streben nach Raturwahrheit, die will und nunmehr eine charakte⸗ Man ist

Koöonigstädtisches Theater.

Montag, 19. Okt. Der Barbier von Sevilla. Kon

Oper in 2 Akten, aus dem Italiaͤnischen, von Kollmann. von Rossini. (Mad. Pohl-Beisteiner:; Rosine. Herr

Figaro. Herr Koͤhler, vom K. K. Hof-Opern-Theah

Wien: Graf Almaviva, als erste Gastrolle.) (Im zweitth

wird Mad. Pohl⸗-Beisteiner folgende Einlagen singen: h

riationen von Hummel, komponirt fuͤr Mad. Malibran.

Große Arie von Paccini.) Dienstag, 11. Okt.

in 4 Akten, frei nach dem Franzoͤsischen, von Dr. C. Tin

n Natur-Wahrheit nimmt, ist mit⸗

Nun muß es in hohem Grade

Vielleicht hätte

Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 6. Oktober. Oesterr. J0½ Met. 103 ½. 103).

Gr. Hierauf: Charlatanismus. Lustspiel in 1 Akt, von Achat. Redacteur Ed. Cottel. A0, 99. 991. 21/6 O

Gedruckt bei A. W. Hayn.

—— ——

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung, wegen Verpachtung der Do maine Lonkorreck. Die 3 Meilen von der Markistadt Graudenz und der Weichsel belegene, zu Trinitatis 1837 pachtlos werdende Domaine Lonkorreck soll von da ab ander⸗ weltig auf 23 Jahre zur Verpachtung gestellt, und es werden die zu derselben gehorenden Vorwerke: 1) das Vorwerk Lonkorreck, mit der Brau- und Brennerei und 1323 Morgen 26 MRuthen, 2) das Vorwerk Krotoschin, mit 1108 Morgen 112 NRkuthen, und 3) das Vorwerk Wawrowitz, mit 1119 Morgen 63 MRuthen, mit den außerdem zu den Vorwerken gehorenden Fischereien und Aufhuͤtungsrechten in den Königl. Forsten zur Sevarat-Vervachtung ausgeboten werden. Wir werden die Minima der Pacht und den Ter⸗ min der Licitation oder Submission bͤffentlich bekannt machen, sobald das vorgesetzte Koͤnigl. Ministerium die demfelben bereits vorliegenden Verpachtungs⸗Plaͤne und Bedingungen genehmigt haben wird, Pachtlusttge mögen sich aber schon jetzt mit den Verhaͤltnissen der Dotwerke an Set und Stelle bekannt machen und koͤn—⸗ nen in unserer Domainen-Registratur die Plaͤne und Vermessungs-Register, desgleichen die noch der hoͤhern Nevision unterliegenden Pacht-Bedingungen einsehen. Marienwerder, den 23. September 1836. Königl.! Preuß. Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domai⸗ nen und Forsten.

6 diet tn tien

Der Kuͤster und Schullehrer Saar zu Rufen hat die ihm von der Ritterschaftlichen Privatbank zu Stettin ausgefertigten Obligationen Lit. B. Nr. 5940 vom 8. Mai is32 über 200 Thlr und Lit. B. Ne. 6213. vom 4 Juli 1832 uͤber 250 Thlr. angeblich bei einem am 238 Juli 1831 zu Rufen stattgefündenen Brande verloren? Auf seinen Antrag werden alle dicjenigen, welche an vokgedachte Obligationen, als Eigenthuͤ⸗ mer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Brief⸗Inhaber. Auspruch zu haben vermeinen, aufgefordert, in dem auf den 5 Fanuar 1837, Vormittags 19 uhr, vor dem Davutirten, Referendarins Otto, im hiesi⸗ gen Oder-Landesgericht anstehenden Termine ihre Anspeüche darzuthän, widrigenfalls sie den Verlust derselben und die Amortisation der vorgedachten Ob— ligationen zu gewaͤrtigen haben.

Frankfurt a d. O, den 25. September 1836.

Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

Das in der großen Scharrnstraße hierselbst gelegene, Va. J. Jo. 30 des Hypothekenbuchs verzeichnete, zum Nichlasse des Rentier Johann Christlieb Boetzel ge— vöcige, auf 25,222 Thlr ? gr. 7 pf. taxirte Haus soll Theilungs halber

am 27. April E J, Vormittags 10 uhr,

Allgemeiner Anzeiger für

Hypotbekenschein und Tarte sind in unserer Regi⸗ der à und 5procentigen Vales bei mir realisirt wer⸗ ; ; den koͤnnen. J W. Boike' s

stratur ceinzusehen. Frankfurt a d. O., den 7. September 1836. Konigl. Preuß. Land, und Stadtgericht.

Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 5. Juli 1836. Das in der Fischerstraße Nr. 2 belegene Grund⸗ stuͤck des Rentiers Muͤlser, nebst dazu gehdriger

Wiese, taxirt zu 8515 Thlr 28 sgr. 1 pf, soll

am 14 Marz 1837, Vormittags 11 uhr,

an der Gerichtsstelle suohastirt werden. Taxe und

Hypothekenschein sind in der Regisiratur einzusehen. Bekanntmachung.

Noth wendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 8. Juli 1836. Das in der Auguststraße Nr. is belegen ihrundstuͤck des Mauermeisters Krause, taxirt zu 11,879 Thlr. 15 sgr, soll am 10. März 1837, Vormittags 11 Üühr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger, der Rathsmauermeister Johann Adam Goerisch und der Banquier Samuel Wulfsheim oder deren Erben werden zum Termine oͤffentlich hiermit vorgeladen.

Gerichtliche Vorladung. Da die Frau Caroline Philippine Susette Christiane von Lundblad, geborne von Normann, bei uns ange⸗ zeigt hat, daß ihr Ehemann, der vormalige Königl. Schwedische General- Consul und Legations-Rath von Lundblad sie seit mehreren Jahren verlassen und daß sie von dem jetzigen Aufenthalte, Leben oder Tode desselben keine Wissenschaft habe, weshalb sie auf die öffentliche Vorladung ihres gedachten Ehemannes und auf die demnaͤchstige Aufbebung der mit ihm einge⸗ gangenen Ehe angetragen hat so citicen Namens Seiner Koͤnigl Majestät, kraft hahenden Amtes, wir den vormaligen Koͤnigl. Schwedischen General Con— sul und Legationg⸗-Rath von Lundblad hierdurch eln fuͤr allemal, mithin peremtorig. und wollen, daß der selbe sich am sechsten (6) Januar 1837, Mor⸗ gens 10 Uhr, im Königlichen Consistorio einfinde und wegen seiner Entfernung von seiner Ehegattin verantworte. Derselbe mag nun erscheinen oder nicht, so wird dennoch weiter, was den Rechten gemaͤß ist, erlannt werden.

Datum Greifswald, den 17. September 1836.

Königliches Consistorium hierselbst.

ö Niemeyer.

[L. S8.

Bekanntmachung Behufs der Zinszahlung der Spanischen

A und 3procentigen Vales. Bezugnehmend auf meine Bekanntmachung vom 29. v. M, benachrichtige ich hiermit, daß von heute

an ordentlicher Gerichtsstaͤtte öffentlich verkauft werden.

ab die am 1. Oktober e. faͤllig gewordenen Zinsen

8 1

Preußischen

Staaten.

Die Haus-Listen zu

Berlin, den 6 Oktober 1836

; 5. n , Allgemeinem Wohnungs-Anzeiget

füuͤr Berlin, Charlottenburg u umg ebun auf das Jahr 1837, redigirt vom Koͤnigl Polizei-Fnspector Winckler. Ate Serie. Sechszehnter Jahrgang Wir uͤbernehmen die Realisation der am 29 8 M. gr, Sro. Subscriptions-Preis 1 Thlr 3 sut, in Umsterdam verloosten Russ-Hopeschen 5pprocenti- sind in diesen Tagen den Herren Wirthen mi

; Benachrichtigung. fuͤr die Fnhaber von Ru ss⸗-Hopeschen 3p ro⸗ centigen Certificaten

gen Certificate, àte Serie, so wie den Umtausch der- ergebenen Bitte uͤberreicht worden, die Circh

selben gegen andere unverlooste Certificate Berlin, den 7. Oktober 1836. Nathan * Comp., Linden Nra13.

tion derselben in ihren resp. Hau sern!

anlassen zu wollen. Die eigenhändige tragung der Einwohner Berlins mach moͤglich, Stand und Geschaftsthaͤtigkeit ö selben mit derjenigen Genauigkeit und d . 9 st and igkeit einzugeben, . der . , s = j ] zeichnet zu seyn wünscht. Wir bitten daher, un

Liter arisch e A nzeig en. ., sorgfaͤltigen Angaben zu versehen.

Stuttgart. In der unterzeichneten Verlags hand⸗ Auch nehmen wir Geschafts- Anzeigen jehä lung ist so eben erschienen und bei E S. Mittler gegen Insertions-Gebuͤhren von 23 igr fur d in Berlin (Stechbahn Ne 3), so wie in dessen Hand- wie im vorigen Jabre an. Zu solchen Verf lungen zu Posen, Bromberg, Culm und Gnesen, chungen eignet sich das Buch vorzugsweise, n zu haben: einer bedeutenden Zahl von Exemplaren dal Jahr hindurch in den Händen des Publikurnn der Fremden . Außer bei uns, ang

, , , ,. ; serivtionen, Meldungen, Inserate u s wa nl

auf , . von J. . Boite, König sgraben Nr , za een Geh. Rathe u Hrof an der Untversftät zu Heidelberg. den. . über Form und Inhalt des

Mit Stahlstichen, Lithogravbiecn und Hostschnitten. enthalten 3 ,, .

Erste und zweite Abtheilung mit 6 Stahlsichen. Berlin, 9 , siraße t Subsersptions Preiz einer Abtheilung 13 sgr. eit C Comp., Jaͤgerstraße Rt Die Absicht des Herrn Verfassers ist: „das geylo— . gische Wissen zu einem Gemeingute aller Gebildeten Im Verlage von E. Wagner und Richte, zu machen und diese, indem man ihnen neue Quel- azgdehurs sind so eben erschienen und in, len von Belebrung und von Unterhaltung auischsteßt, Mäsikalien- und Buchiliandlangen zu hahn. in' eines der schoͤnsen Genuͤsse theilbaftig werden zu las⸗ bei k. Besch, (Schlosshlalz und Breites. Hl sen“ Wie richtig derselbe das Bedürfniß des gebil- Baldenecher, J. D... zwei CQaudlihiel: deten Publikums eekannt, mag am besten daraus er— eingelegt in die Burleske: „Das Königreis sichtlich seyn, daß, noch ehe die zweite Lieferung Weiher“, lür eine Singt. m. Begl. des h

JJ oder Naturgeschichte der Erde

ausgegeben ist, bereits eine ; sorse. „reis 158 -r. zweite unveränderte Auflage Zwei Märsche fir das Dianofarte. nach!

der beiden ersten Abtheilungen gedraäckt werden mußte, ma's der Opern: „Anna Balena“ ¶Monleec die so eben fertig geworden ünd an die vielen neu Cahäuletif. . Stranicru.. Preis 3 egr. eingetretenen Subscribenten versendet wurde. VUagarischer Natinnallanz und Janne. l Prospectus sowohl als Exemplare des Werkes selbst naise, für das bianosorte comp. Preis l liegen in allen Buchhandlungen zur Einsicht vor Flüge], G. 8 Lircder in Beg. des Pfle, län und wird, wie wir fest uͤderzeugt sind, das Wuch von Stimme lierHchneJl. At Lie sar. Preis ld Niemand unbhefriedigt aus der Hand gelegt werden. Ehrlich. C. E., Ductt für Sc̃prun u. Tenoh Der aͤußerst billige Subseriotions-Preis besteht bis lfte. Op. 13. Preis 10 38m. zu Erscheinen des ersten Bandes fort nachher tritt Körner. V., Frühlings-Walzer sür das Pi der um ein Drittheil eihbbte Lidengreis ein. la Strauss comp. HPrris 18 sr. . Fuͤr Liebhaber von Pracht Ausgaben haben wir eine Schfe lzäost Galapp füc das Psse. Preis ' kleine Anzahl Exemplare auf dickes Velinpapier druk Jüdin. Galopp, nach 1Lkemäa's aus der Open; J ken lassen und hiervon den Preis auf 223 sgr festgesetzt Jüdin. Här dus Piu. arrung. von Baldenc Alle Buchhandlungen Deutschlands und der an— Preis 23 sgr. grenzenden Lander nehmen fortwährend Bestellun. Redoutenfänze, Magdehurger, (ür das plle( zen . 146 ö haltend . 3 262010 i 3 m September ; SeCegen. Sclialzgräber- Galopp für das Hin E. Schweizerbart's Verlagshandlung. . 24 sgͤ. ö ki

Der Pariser Taugenichts. luss

prtußi

Allgemeine

/ 2

Berlin, Dienstag den 11 Okt

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r

t Staats -Zeitung.

31 1

*

Amtliche Nachrichten.

Kronitk des Tages.

Se. Majestaͤt der Köoͤnig haben dem Probst Fischer an der atholischen Kirche hierselbst den Rothen Adler-Orden dritter Flasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der Konig haben dem hiesigen Posamentier— ! den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verlei—

erlht.

ö 3 Majestäͤt der Koͤnig haben dem evangelischen Lehrer nd Organisten Kunsemuller zu Rahden, im Regierungs— bezirk Minden, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

k Bei der diesjährigen Preisbewerbung der Zöglinge des Koͤ— glichen Gewerbe-Instituts wurden die Preise wie folgt zuer— nnnt: ? 4 J. Die silberne Denkmuͤnze oder der erste Preis dem K. Crampe aus Stettin, Maurer, sowohl in der beschrei⸗ benden Geometrie, als in der Statik und Mechanik; dem H. Niedergassel aus Bielefeld, Bleicher, in der Physik; dem W. Kruͤger aus Potsdam, Mechaniker, im Maschinen⸗

eichnen; den . Nottebohm aus Wattenscheid, fuͤr den Entwurf der Anlage einer Papier-Muͤhle, mit einer Papier-Maschine ohne Ende; ö dem B. Suermondt aus Utrecht, im freien Handzeichnen. II. Die eherne Denkmuͤnze oder der zweite Preis dem W. Fischer aus Stettin, Zimmermann, in der Physik und Chemie; dem E. Wischer aus Seldecker, Regierungs⸗Bezirk Stralsund, Maurer, im freien Handzeichnen; dem E. Hoffmann aus Berna, Regierungs-Bezirk Liegnitz, Mechaniker, im Maschinenzeichnen; dem W. Kampmann aus Schwerdte, Regierungs⸗Bezirk Arns— berg, Mechaniker, im Modelliren und Bossiren. Berlin, den 10. Oktober 1836. Beuth.

Angekommen: Der Fuͤrst Basil Kotschubey, von

Dresden.

Der Köoͤnigl. Großbritanische außerordentliche Gesandte und

evollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Lord William Rus— el, von Frankfurt a. M

Der Bischof der evangelischen Kirche und General-Super— undent der Rheinprovinz und der Provinz Westphalen, Dr. oß, aus den Rheingegenden. ͤ

Abgereist: Der Königl. Großbritanische außerordentliche esandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl. Sächsischen ofe, Reginald Forbes, nach Dresden.

Zeit ungs⸗Nachrichten.

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r .

Paris, 4. Oktober. Der Koͤnig kam gestern Mittag zur tadt, um in einem Ministerrathe den Vorsitz zu fuͤhren und hrte gegen 5 Uhr nach Neuilly zuruͤck.

Die letzte Note der Franzoͤsischen Regierung an die Eidge—⸗ ssenschaft giebt dem Temps zu folgenden Betrachtungen An— ß: „Die Schweiz und Frankreich sind durch langjährige undschaftliche Verhaͤltnisse, durch gegenseitige Achtung und ch gemeinschaftliche Interessen mit einander verbunden. Die

830 in beiden Landern vorgegangenen Veränderungen ha—

senen Banden eine neue Staͤrke verliehen. Bei diesem Zu— nd der Dinge ist im Allgemeinen weder ein Grund noch e Wahrscheinlichkeit zu einem Bruche zwischen beiden Voͤl— n abzusehen. Am wenigsten aber kann man sich entschlie— in den wenn auch nicht der Form doch dem We— nach unbedeutenden Ursachen, die den gegenwaͤrtigen diespalt herbeigeführt haben, einen Anlaß zu ernstlicher Feind— aft zu erblicken. Diese Betrachtungen, die sich sogleich auf— uzen, wenn man die in Rede stehenden Thatsachen leiden— aftssos uͤberblickt, werden alle Gutgesinnten und alle wahren ntrioten beider Nationen beruhigen, wenn sie vielleicht eine nothwendige und so natuͤrliche Verbindung gefaͤhrdet glauben. ir hoffen mit Bestimmtheit, daß jene Debatten sehr bald zu

einzig moglichen Ziele kommen werden, nämlich zur Wie— herstellung der guten Verhaͤltnisse, nachdem Explicationen ttgefunden haben werden, die durch gewisse Handlungen bei—

Theile nothwendig gemacht worden sind. Nichtsdestoweni—

darf, man sich nicht verhehlen, daß in dein Zustande

Aufregung, in den gegenseitige Fehler und Un— chicktheiten die Gemüther versetzt haben, die Wie—

herstellung des guten Einverständnisses fast unmoͤglich „wenn beide Parteien wieder direkt mit einander Berührung kommen. Deshalb zweifeln wir auch, daß die zte der Franzoͤsischen Regierung den gewuͤnschten Erfolg haben rde. Wir glauben im Gegentheil, daß sie nur die Quelle neuer chwierigkeiten seyn wird, und wir fordern dringend zu einer rmittelung auf, die allein diesen Streit schlichten kann. Eine bieterische Sprache von Seiten Frankreichs und Gegen⸗Beschul— zungen von Seiten der Schweiz, das sind die Grundzuͤge des erfahrens der beiden Parteien. Wenn nun die letzte Note der anzoͤsischen Regierung ein gluͤckliches Resultat hätte herbeiführen len, so hätte sie nicht denselben Charakter an sich tragen muͤs— der alle vorhergehenden bezeichnete. Nur unter dieser cdingung hatte man von Seiten der Eidgenossenschaft len Schritt zur Erleichterung einer Annaͤherung erwarten 163. Dem ist aber nicht asso. Frankreich erklaͤrt sich fuͤr 7 es verlangt schleunige nnn, unter Androhung

Maßregeln, die es nich näher bezeichnet, und es schreibt

8 2 ——

die Beleidigungen, uͤber die es sich beklagt, dem factioͤsen und anarchischen Geiste zu, der jetzt das Land und die Behörden be— herrsche. Dies ist der wesentliche Inhalt der Note. Wenn man sich fur beleidigt erklaͤrt, so muß man durchaus eine wirkliche Genugthuung erlangen; man kann es bei einer befreundeten Macht mit der Form dieser Genugthuung weniger genau nehmen; im— mer aber wird es sich um einen fur das National-Ehrgefuͤhl de⸗ muüthigenden Schritt handeln. In dem vorliegenden Fall ist die allgemeine Form der Genugthuung angegeben; man verlangt einen Widerruf. Ein Widerruf aber ist von keiner Regierung, welches auch ihre Form seyn moͤge, leicht zu erlangen. Aber noch schwerer wird es, wenn man mit einer berathenden Koͤr— perschaft zu thun hat, die 22 Souverainetaͤten repraͤsentirt, de⸗ ren Beschluß durch die Majorität ihrer Einwohner ratifizirt und im Angesicht des Landes und Europa's berathen worden ist.“

Den neuesten hier eingegangenen Nachrichten aus der Schweiz zufolge, hat der Vorort nach Empfang der Note der Franzoͤsi— schen Regierung unter Anderem auch beschlossen, dem Geschaͤfts⸗ traͤger der Schweiz in Paris aufzugeben, jede Verbindung mit der Franzoͤsischen Regierung abzubrechen und das Ministerium durch eine Note davon in Kenntniß zu setzen.

Aus Toulon schreibt man vom 28. Sept. „Der Tele— graph ist seit gestern fruͤh um 8 Uhr bestaͤndig in Bewegung. Es heißt, der Admiral Hugon habe den Befehl erhalten, sich bereit zu halten, um auf das erste Signal unter Segel gehen zu koͤnnen. Alle Schiffe seines Geschwaders haben fuͤr 6 Mo— nate Lebensmittel an Bord genommen.“ .

Im Memorial Bordelais liest man: „Auf die Nach⸗ richt von der Niederlage des General Gomez bei Villarosbledo ist der General Villareal schleunigst mit einer Karlistischen Di— vision nach dem Mena-Thale marschirt, und hat demaach die Linie des Ebro uͤberschritten; durch diese Bewegung ist die ganze Linie von Navarra und Alava in Thaͤtigkeit versetzt worden. Man muß die Resultate dieses kuͤhnen Unternehmens abwarten.“

Nachrichten aus Bayonne sprechen von einem Siege, den

der General Rodil in Person uͤber die Karlisten davon getra— gen haben soll. In dem Phare de Bayonne vom 1. 9kt. heißt es: „Die wichtige Operation der Aufloͤsung des auf Befehl des vo— rigen Ministeriums in Pau gebildeten Huͤlfs -Corps geht mit der Regelmäßigkeit, mit der Ordnung, mit der Mannszucht vor sich, die bei seiner Organisation vorgewaltet hatten. Die Offi⸗ ziere, Unteroffiziere und Soldgten konnen entweder zu ihren resp. Corps zurückkehren der n die Afrikanischen Regimenter eintreten. Die Ardflerie ie Kavallerie befinden sich schon auf dem Marsche nach ihr estimmung. In einigen Tagen wird in Pau keine Spur mehr von dem Huͤlfs-Corps zuruͤck— bleiben.“

Das Journal du Commerce will Nachrichten aus Ma— drid vom 26sten erhalten haben, wonach die Weigerung des Mi— nisteriums, die Eroͤffnung des Klubs zu erlauben, eine große Gährung in den Gemuͤthern hervorgebracht habe und neue Un— ordnungen fuͤrchten lasse, deren Resultat leicht eine Veraͤnde— rung des Ministeriums seyn koͤnne. .

Die Nachricht von der Bewegung des Genergl Villareal uber den Ebro machte an der heutigen Boͤrse einen unguͤnstigen Eindruck auf die Spanischen Papiere, die bis auf 25 zuruͤck— gingen. Auch die Franzoͤsischen Fonds erlitten in Folge der Wendung, die die Schweizer-Angelegenheiten nehmen, eine Preis Erniedrigung. Es zeigten sith uberhaupt von allen Papiergat— tungen weit mehr Verkaͤufer als Käufer, und man fuͤrchtet, die niedrigen Course des vorigen Monats wiederzusehen.

Großbritanien und Irland.

London, 4. Oktober. Die Prinzessin Victoria wird naͤch— sten Mai volljährig; sie spricht, wie hiesige Blaͤtter berichten, die meisten neueren Sprachen, versteht gut Latein und Mathe- matik und ist auch in der Musik sehr bewandert. ;

So eben ist von dem Parlaments-Mitglied fuͤr Maryle— bone in Form eines Briefes eine Flugschrift, unter dem Titel: „Die Lords, die Regierung und das Land,“ herausgegeben worden, worin eine Ausgleichung der Spaltungen zwischen den Whigs und den Radikalen versucht wird, und die bei dem Ta— lente des Verfassers, dem Gegenstande, den er behandelt, und dem Zeitpunkte der Publication des Schreibens, großes Aufse— hen erregt. Ueber die Reform des Oberhauses spricht Herr Bulwer keine entschiedene Ansicht aus, glaubt aber, daß die Pruͤfung dieser Frage im Parlamente nicht ausbleiben werde.

Jemand, der kuͤrzlich die suͤdlichen Theile von Irland durch— reiste, versichert, der elende Zustand des dortigen Landvolks sey noch weit unter dem, den er vor zwei Jahren in Suͤd-Afrika unter den Kaffern vorgefunden habe.

In ganz Irland finden Truppenverlegungen statt, und mehrere Regimenter werden nach Schottland versetzt.

Da der Stadtrath von Oxford erfuhr, daß der Direktor am Kanzleigerichtshofe, der den Befehl zur Ernennung der Kuratoren der milden Stiftungen zu ertheilen hat, darauf be— stehe, daß wenigstens einer derselben ein Geistlicher der Angli— kanischen Kirche seyn muͤsse, so hat diese Behoͤrde, ohne erst zu einer Abstimmung zu schreiten, den bekannten Professor der Theologie an der Oxforder Universitaͤt, Dr. Hampden, gegen dessen Ernennung der Senat der letzteren angeblichen Haͤresie wegen sich so lange straͤubte, zu jenem Posten empfohlen.

Die Beerdigung der . Malibran fand am 1sten d. M. zu Manchester statt. Dr. Belluomini, der die Verstor⸗ bene in ihrer letzten Krankheit behandelte, hat ein Schreiben an die „Morning-Post“ gesendet, dem zufolge es die Absicht des Herrn de Beriot gewesen waͤre, die Leiche nach Bruͤssel bringen zu lassen, zu welchem Zwecke derselbe einen Courier abgeschickt haͤtte, um die fruͤher von ihm an— ü Beerdigung in Manchester abzubestellen; der Courier ey jedoch durch die letzten Stuͤrme verhindert worden, uͤber den Kanal zu kommen, und so habe der ihm ertheilte Auftrag unausgefuͤhrt bleiben muͤssen. Ein von Dr. Belluomini an den

durch Herrn Beriot mit Besorgung des Leichenbegaͤngnisses be— auftragten Herrn Beale gerichteter Brief, in welchem derselbe die veraͤnderte Absicht des Herrn Beriot anzeigt, war unberuͤck— sichtigt geblieben. Der ganz unerwartete Tod der Madame Malibran hatte in Manchester zu so verschiedenartigen Geruͤch— ten uͤber die Veranlassung zu demselben und uͤber die Art der aͤrzllichen Behandlung des Dr. Belluomini, der ein ziemlich obsturer Homöopath ist, gegeben, daß es nur noch der allge— meines Staunen verursachenden Abreife des Herrn Beriot nach Bruͤssel, unmittelbar nach dem Tode seiner Frau, bedurfte, um den Argwohn der Behörden zu erregen und sie zur Veranstal— tung einer Todtenschau zu veranlassen. Bevor jedoch dieselbe stattfand, wandte sich der Todtenbeschauer an das Comité, wel— ches mit der Anordnung des Musikfestes beauftragt gewesen war, und deren Mitglieder der Madame Malibran wahrend ihrer Krankheit fortdauernd thätige Theilnahme bewiesen hatten. Diese uͤberzeugten den Koroner, daß eine Einschreitung der Behoͤrden nicht noͤthig sey und daß die allerdings auffallende Abreise des Herrn Beriot, eine oder zwei Stunden nachdem seine Frau den letzten Athem ausgehaucht hatte, sich durch die Gebraͤuche seines Vaterlandes erklaͤre. Zugleich theilten sie ihm eine nachher durch die Zeitungen veroͤffentlichte Erklaͤrung mit, welche, auf das Gutachten eines der ausgezeichnetsten Aerzte von Manchester begruͤndet, den ploͤtzlichen Tod der Mad. Malibran einem Nervenfieber zuschreibt, das durch eine schnelle Reise und durch die , , bei dem Musikfeste herbeigeführt, durch ihr sanguinisches Temperament und wahrscheinlich auch durch den schnellen Uebergang von der allopathischen Kur der Manchester— schen Aerzte zu der homsopathischen Heilart des aus London herbeigerufenen Dr. Belloumini toͤdtlich geworden sey. Der Koroner ließ sich durch diese Gruͤnde uͤberzeugen, daß keine Ur— . . Verdachte vorhanden sey, und die Todtenschau un— terblieb. .

Die Ausfuhren von der Clyde und von Liverpool in den letzten neun Monaten uͤberschreiten die der entsprechenden Zeit des vorigen Jahres um 12 Millionen Ellen Baumwollengewebe und 17 Million Pfund Baumwollengarn, und an Werth dieser beiden Artikel um 365,000 Pfund Sterlinge.

Ein furchtbarer Sturm hat vorgestern an unsern Süͤd⸗-Kuüͤ— sten gewuͤthet, und man hort bereits von mehreren Schiffbruͤchen. Trotz der Witterung ist Lord Lyndhurst uͤber den Kanal nach Frankreich gereist. ;

Im noͤrdlichen Schottland hat es zwischen dem 20sten und 2lsten v. M. schon stark geschneit und gefroren.

Zu Madrid wurde im Jahre 1824 eine junge Engländerin von großer Schoͤnheit, unter dem Vorwande des Wahnsinns, in ein Kloster gesperrt, wo sie Anfangs, wie es heißt, von der Prinzessin von Beira besucht wurde, die aber späͤter Vertraut? an ihrer Stelle schickte. Sie soll jetzt 30 Jahre alt seyn; ihr Name und ihre Verhaͤltnisse zur Prinzessin sind unbekannt, doch wird die Sache jetzt gerichtlich untersucht.

Nach dem Morning-Herald haͤtte Herr Ellis, nachdem

er wider den oͤstlichen Marsch des Persischen Heeres protestirt, die in demselben stehenden Britischen Offiziere dahin instruirt, es zu verlassen. . Man meldet aus Kanada, es sey dem Gouverneur Sir Francis Head gelungen, durch Unterhandlungen mit den In dianern die Abtretung des Landes nördlich vom Huron -⸗See zu erlangen. Diese Strecke umfaßt etwa eine halbe Million Acres; es wird vorgeschlagen, diese neue Besitzung in Parcelen von 30 bis 2090 Acres Britischen Ansiedlern zu niedrigen Preisen zu uͤberlassen. Es ist der Plan, eine Eifenbahn sängs dem fuͤdli⸗ chen Ufer des St. Lorenzstroms durch die Herrschaft Beauhar— nois nach dem See St. Francis anzulegen; die Laͤnge derselben wuͤrde ungefaͤhr 15 Englische Meilen seyn; das vorlaufig von einer Gesellschaft aufzubringende Kapital fuͤr diese Anlage wird zu 50,000 Pfd. angegeben, wozu ein Mitglied derselben, Herr Ellice, gleich 10,006 unterschrieben hatte.

Nach Berichten aus Singapore vom 15. April hatte dle Seeraͤuberei dort so stark uͤberhand genommen, daß die Rauber es sogar wagten, bei hellem Tage zu landen. Es sollten flache Dampfboͤte gegen sie ausgesandt werden. Von Singapore nach Penang wird wöchentlich ein Dampfschiff abgehen und unter weges in Malakka anlegen.

In Nord⸗Amerika ist ein riesiges Eisenbahn⸗Projekt entwor⸗ fen worden, und die Unterzeichnungen sind bereits fast vollzäh— lig, nämlich von Brunswick-Harbour an der Georgischen Kuͤste nach Apalachicola⸗ River in Florida. Auf diese Weise wurden 12 1400 Englische Meilen gefaͤhrlicher Schifffahrt erspart wer⸗ den, und man wuͤrde New-Orleans von New-⸗Hork aus in 6 Ta— gen erreichen koͤnnen. . .

Die Cholera hat sich in Charleston (Ver. St.) gezeigt. Zwischen dem 24. und 29. August sind fuͤnf und vierzig Fälle vorgekommen, von denen funfzehn toͤdtlich waren; doch sind nur Neger und unmäßige Leute von der Krankheit befallen worden.

Aus Rio-Janeiro vom 12. August wird von einer Be— raubung des Schatz⸗Amtes gemeldet, die S3, 900 Pfund Sterl. betragen haben soll, doch ohne naͤhere Umstaäͤnde. Dies, so wie die Nachricht von Mißwachs im Lande, brachte große Schwan— kungen in dem Wechsel⸗ourse hervor. Kaffee war von 1359 auf 200 Reis die Arroba gestiegen; die Ausfuhr im Juli hatte 5l,z44 Saͤcke betragen, was 106,2 weniger, als im Juli des vorigen Jahres ist.

Nachrichten aus Buenos-Apres vom 16. Juli zufolge, war dort ein Brasilianisches Schiff ausgeruͤstet worden Und im Begriff gewesen, mit Klarirung nach dem Kap abzusegeln, als es zur Kunde des Englischen und des Brasilianischen Gesandten gekommen, daß dieses Schiff fuͤr den Afrikanischen Sklavenhan del bestimmt sey, worauf dieselben dessen Anhaltung durch die Regierung bewirkten.

Niederlande.

Aus dem Haag, 5. Okt. Se. Majestät der König hab dem Herrn Gallenius in Rudolstadt, Verfasser eines * en

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