1836 / 293 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

unter Anderem heißt: „Lord Durham's Vaterland sollte ihm danken fuͤr seine Dienste und seine erfolgreichen Bemuhungen, nicht nur Vorurtheile aus dem Wege zu raͤumen, sondern auch seinem Vaterlande die hoͤchste Achtung zu verschaffen und seinen Landsleuten, die in Rußland wohnen oder dorthin reisen wol— len, alle Aufmerksamkeit zu sichern. Alle Russischen Institute und Industrie-Anstalten stehen zwar jedem achtbaren Reisenden offen, aber die beste Empfehlung bei allen Behoͤrden ist, als Lord Durham's Freund bekannt zu seyn. Lord Durham wurde von dem Kaiser eingeladen, ihn bei seinem letzten See-Mandver zu begleiten, was mit keinem anderen Ge— sandten der Fall war; auch mochte wohl Keiner derselben geneigt dazu gewesen seyn, denn das Wetter war ziemlich schlecht, und das Meer ging sehr hoch; dennoch blieh der Kaiser fast den ganzen Tag uͤber auf dem Verdeck. Ein Beweis, daß der Kaiser nichts zu verheimlichen sucht, ist, daß er eine Korvette zur Disposition des jetzt in Rußland reisenden Marine Capi— tains Crawford stellte, um die Flotte nach Gefallen besuchen zu koͤn nen. Ich habe Gelegenheit gehabt, mich zu uͤberzeugen, daß die mannichfachen Schilderungen von der Behandlung der un— gluͤcklichen Polen nicht nur uͤbertrieben, sondern gänzlich falsch sind. Alle Gefaäͤngnisse sind mir geoͤffnet, ihre Register mir vor— gelegt worden, und ich habe sie genau untersucht. Es ist kein einziges Kind nach Sibirien transportirt worden. Nach Allem, was ich von dem Kaiser gehoͤrt habe und ich hatte die beste Gelegenheit, die Wahrheit zu erfahren nehme ich keinen An—¶ Sand, ihn einen ausgezeichneten Mann zu nennen, der, wenn es noͤthig war, gezeigt hat, daß er einen hohen moralischen Muth besitzt, und daß er wohl weiß, welche Pflichten ihm als absolutem Herrscher eines noch unaufgeklaͤrten Volkes obliegen. Er ist von Natur großmuͤthig und human, ohne allen äußeren Schein und Prunk, und ich kann versichern, daß er von dem Volke außerordentlich geliebt wird.“ Nach Briefen aus Aleppo vom 9. September war Oöerst Chesney noch in Bassora, wo er auf die Ankunft der Post aus Bombay wattete; da sie nicht ankam, mußte er bis zur Wieder— kehr der Fluthen dort still liegen. Sein wieder vom Boden des Stroms emporgebrachtes Dampfschiff „Tigris“ hatte nur ge— ringen Schaden an der Maschinerie gelitten. In Aleppo ging das Gerücht, Mehmed Ali sey gefaͤhrlich krank, ja sogar ge— storben und Ibrahim Pascha nach Aegypten abgegangen. Es war in Smyrna zu einem Mißverständniß zwischen den Fran— zoͤsischen und den Rord Amerikanischen Behoͤrden gekommen, weil von einem Franzoͤsischen Kriegsschiff ein Amerikanisches Han— delsschiff gewaltsam durchsucht worden war, indem man zwei Deserteure auf letzterem versteckt glaubte. Der Amerikanische Capitain ließ fein Schiff in der Gewalt des Franzoͤsischen Ofsi— ziers, der es darauf nach Smyrna hin einholte. Nach Berichten aus Singapore vom 360. September war es bei den Romania-Inseln zu einem lebhaften Treffen mit den Seeräubern gekommen. Die Piraten bemächtigten sich nach einem scharfen Gewehrfeuer einer Junke, die 1266 Picols Reis und 85 Picols Zucker am Bord hatte. In den Vereinigten Staaten soll das Interesse fuͤr Texas etwas lau geworden seyn, weil die Freiwilligen sich in ihrer Hoffnung, dort Ländereien zu erwerben, getaäuscht fanden.

M der and e.

Aus dem Haag,. 15. Oktober. Die heutige Staats— Courant enthalt das Programm zur uͤbermorgenden Eroͤffnung der Session der Generalstaaten.

Der Koͤnig hat den General-Advokaten van Maanen zum Secretair der Kommission zur Revision der National“Gesegz— buͤcher ernannt.

Nachrichten aus Havana vom 1. Juli zufolge, waren dort in der ersten Hälfte dieses Jahres 12 Niederl. Schiffe ange— kommen, wovon 11 mit Kaͤse und Butter und eines mit ge— dörrtemn Fleische beladen, und waren mit Kaffee und Zucker wieder abgegangen. Amsterdam, 15. Okt. Am hiesigen Fondsmarkte sind diese Woche keine außerordentliche Schwankungen in den Preisen der Staats-Papiere vorgekommen; die Haltung der meisten ist indessen bei mäßigem Umsatz merklich flauer als vorige Woche geblieben, wo— von der noch stets anhaltende Geldmangel in London und die hin und wieder sich erneuernden Zweifel darüber, ob es das Spanische Finanz-Ministerium zur Zahlung der am nächsten 1. November fäl— igen Zinsen der auswärtigen Schuld wird bringen können, als die nichsten Veranlassungen betrachtet werden können; doch scheint auch die gegen die Schweiz eingetretene Spannung Eindruck auf die Ge— müther der Spekulanten zu machen. Der Cours der Spanischeu Ar— doin-Obligationen richtele sich nach den von Paris und Antwerpen gekommenen Notirungen und varürte anfangs zwischen 23 und 2513 pCt.; die letzte Englische Post brachte dieselben aber merklich niedriger, wodurch Ardoin-Sbligationen hier gestern bis 23 * pCt. gewichen sind. Holländische Staais-Papiere folgten größtentheils dem Gange der Spanischen; nur der, gestrige Markt machte eine Aus— nahme, indem einige Aufträge für inländische Rechnung selbst eine geringe Verbesserung der vorigen Preise bewirkten. Integrale gingen erst bis „23 herunter, erreichten dann 53, wichen wieder pCt. und wurden gestern bei lebhaftem Handel zu 82159 pCt. abgenom— men; mit zproc. wirkliche Schuld, Syndikat-Obligationen und Kanz⸗ Billets ging es in demselbigen Verhältniß; Acetien der Handels-Geseli— schaft standen nacheinander 174, 171 ½ , 17MM, 1732 und machten gestern wieder einen plötzlichen Sprung auf 177 pCt. Russische In— scriptionen wurden dieser Tage häufiger ausgeboten und zuletzt zu 637“ pCt. abgelassen; dagegen behaupteten sich Wiener Metalliques auf 985 pCt.; in Preußischen Prämien-Scheinen fand einiger Um— satz zu 109 Fl., später aber auch zu 1081 und „Mae Fl. statt. Von den Süd-Amerikanischen Obligationen erhielten sich die Brasilianischen auf ungefähr 83 pCt. Columbische gingen dagegen auf 1816 und Peruanische auf 12, pCt, zurück. Der Geld-Cours bleibt moderirt, indem man bei Leih-Geschäften zu A, à AM leicht ankommen kann. Am hiesigen Getraldemarkt ging es diese Woche mit Weizen und Roggen recht lebhaft her, da ausehnliche Zuantitäten sowohl zur Wiederausfuhr als auf Speculation verhandelt wurden. Hierbei er— reichte Weizen indessen mit Mühe nur eine Preis-Verbesserung von 3 bis A Fl.; für Roggen zum Verschiffen legte man gestern aber gern 3 Fl. höher an; auch die Hafer-Preise blieben im Aung ehen. Gestern ward bezahlt: für 132pfünd, weißbunten, Polnischen Weizen 270 Fl., 125 pfünd. dito 245 Fl., auch für 128pfünd. geringeren dito 218 Fl., für 121pfünd. rothen Königsberger 265 und, 210 Fl., für 131 psünd. alten Rheinischen Weizen 225 Fl., 123 pfünd. Rostocker 220 Fl, 129 pfünd. Pommerschen 215 Fl., 129 pfünd. inländischen Weizen 215, 215 und 218 F., für 12 und 123 pfünd. Münsterschen Roggen im Entrepot zahlte man 112. 115 Fl, im Verhrauch für 119 pfünd. alten Preußischen Roggen 160 Fl., für 129 pfünd dito von den letzten Zuführen 155 Fl., 123 pfünd. Rheinischen 165 Fl., 122pfünd. Mün— sterschen 158 5, 122. 124pfünd. inländischer Roggen galt 169. 162 Fi, 709pfünd geringer feiner Hafer 83 Fl., 90 pfünd. feiner 1092 Fl., 99 pfünd. dicker 100 Fl.

Belgten. Bruͤssel, 15. Okt. Der Koͤnig reist heute Nachmittag von hier nach Paris ab; die Abwesenheit Sr. Maj. wird jedoch nur von sehr kurzer Dauer seyn. Die Koͤnigin und der Kron—

1192

Am Mittwoch hatten die Mitglieder des Provinzial-Conseil

duͤrfnisse jener Provinz vor, worauf der Koͤnig versicherte, da

koͤnne, sehr am Herzen liege. auch mit mehreren Mitgliedern des Conseils.

Herr von Meulengere ist am Mitwoch nach Bruͤssel zu ruͤckgekehrt und hat seine Geschaͤfte als Minister der auswaͤrti gen Angelegenheiten wieder übernommen.

Fr. von der Belgischen Regierung in London erstanden worden bei Gyselinck in Gent in Druck erschienen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 14. Oktober. gestern im Königl. Theater der Auffuͤhrung von Schiller's Ma

dargestellt wurden.

Grafen von Mornay, den Nordstern-Orden verliehen. terstedt, wird am 19ten in Helsingborg erwartet.

Lieutenant liehen.

tung einer Provinzial-Bank, die ** / . —— ö IJoͤnkoͤping ihren Sitz haben wuͤrde.

erschienen, durch welche die Jagd auf diese Thiere gewissen Ein— schraͤnkungen unterworfen wird.

e m a nr J Kopenhagen, Lz. Oktober. Vorgestern fand die feier— liche Einweihung des neuen Universitätsgebäͤudes statt. Um 12 Uhr betraten Se. Majestaͤt der Koͤnig nebst Ihren Koöͤnigl. Hoheiten den Prinzen Christian und Ferdinand, und Sr, Hoch— fuͤrstt. Durchl. dem Prinzen Wilhelm von Hessen und Gefolge den Festsaal. Die eingeladene zahlreiche Versammlung bestand nicht allein aus hiesigen Gelehrten, Professoren der Unwersitaͤt, Beamten und der Geistlichkeit, sondern auch aus Individuen anderer Klassen. Die Studirenden hatten ihren Platz unten im Saale und auf der Gallerie. Nachdem Se. Maj. Platz genommen, wurde das Fest mit dem ersten Theil einer Kantate vom Prof. Oehlen⸗ schlaͤger, in Musik gesetzt von dem Organisten P. Jensen, eroͤffnet. Darauf betrat der Etatsrath und Professor Werlauff den Rede— suhl und entwickelte in einer historischen Schilderung, wie die Veraͤnderung in den Universitäts-Gebaͤuden, in drei verschiedenen Epochen, mit der eigenen Organisation der Universität in Ver— bindung gestanden. Nach dieser Rede wurde der zweite Theil der Kantate gesungen, Nun trat eine Deputation der Stu— denten in den Saal und uͤberreichte Sr. Maj. ein Exemplar eines vom Professor O. Bang verfaßten Gesanges mit einer schoͤnen Melodie von Herrn Kröjer, der von zwoͤlf Studirenden ohne Instrumental-Begleitung abgesungen wurde. Se. Maj. geruhten von Ihrer Tribune herabzutreten und den Studen— ten in den huldreichsten Ausdruͤcken zu danken. Darauf nahmen Se. Masestat und die Koͤniglichen Prinzen das Ge— baͤude in Augenschein. Mit Vergnuͤgen und zur Ehre des verdienstvollen Architekten, Herrn Professor Malling, fuͤgen wir hinzu, daß er bei der Auffuͤhrung der großen Halle mit preis— wuͤrdiger Sorge den akustischen Forderungen Genuͤge geleistet. Ueberall wurden die Worte der Rede gehoͤrt, die Musik erklang in vollen Toͤnen, und die herrliche Melodie in dem Gesange der Studenten entzuͤckte jedes Ohr.

w e .

Warschau, 15. Okt. Der Fuͤrst Statthalter des Koͤnig— reichs ist vorgestern von hier nach Brzesc-Litewski abgereist, wird aber schon heute Abend wieder hier zuruͤck erwartet. Gestrn reiste der wirkliche Geheimerath, Graf von No— . von Hamburg kommend, hier durch nach St. Pe— tersburg.

Auf den letzten Warschauer Markten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 7“ 8 Fl., Weizen 13 16 Fl., Gerste 8 9 Fl. und Hafer 5 5 Fl.

Deutschlan d.

. Dresden, 18. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kron— prinz von Preußen sind am 16ten d. M. Nachmittags nach 3 Uhr hier angekommen und! haben Sich sogleich nach dem Sommer-Hoflager zu Pillnitz begeben. Da die Unpaäͤßlichkeit Ihrer Königl. Hoheit der Frau Kronprinzessin gehoben ist, so werden, dem Vernehmen nach, Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin morgen die Ruͤck— reise von Pillnitz nach Potsdam antreten.

Se Koöͤnigl. Majestaͤt haben Hoͤchstihren Haus Orden der Rautenkrone dem Fuͤrsten Heinrich L XIII. juͤngerer Linie Reuß und dem Fuͤrsten Otto Victor Herrn von Schoͤnburg verliehen. Am 15ᷣten d. M. ist der Konferenz-Minister, Wirkl. Geh. Rath und Ordens-Kanzler von Nostiz und Jaͤnckendorf, auf seinem Gute Oppach in der Oberlausitz, im 76sten Jahre ge— storben. In der Dichterwelt war derselbe auch als Arthur von Nordstern ruͤhmlichst bekannt.

Koburg, 12. Oktbr. Die Gothaische Zeitung ent— haͤlt Nachstehendes: „Der in die außerordentliche Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 453. und 454. aufgenommene Artikel aus Lissabon, Mitte Juli, angeblich aus einem Privatbriefe ausgezogen, ward von einem gewissen Friedrich Tietz aus Koͤ— nigsberg in Preußen, welcher auf sein Nachsuchen und auf Ver— wendung angesehener Personen im Jahre 1830 von Sr. Her zogl. Durchlaucht dem regierenden Herzog von S. Koburg— Gotha, mit dem Praͤdikate als Legationsrath begnadigt worden war, bereits unterm 6. Juni d. J. von Muͤnchen aus an einen hiesigen Staatsbeamten mit dem Zusatze uͤbersendet, daß derselbe nach Ablauf von 14 Tagen durch eine der vorzuͤglichsten Zei— tungen zur Publicitaͤt gebracht werden solle, wenn die Her— zogliche Regierung bis dahin es nicht wuͤnschenswerth finden

von Brabant die Ehre, vom Koͤnige empfangen zu werden. Der Baron von Viron stellte Sr. Maj. in einer Rede die Be—

ihm Alles, was zur Befoͤrderung ihres Wohlstandes beitragen Se. Majestaͤt unterhielten sich

So eben ist das beruͤhmte Gedicht von Reineke Fuchs, in Flamaͤndischer Sprache, eines der interessantesten Denkmäler der alten Flamändischen Literatur, wovon das Manuskript fuͤr 4000

Die Koͤnigl. Familie wohnte ria Stuart bei, bei welcher Gelegenheit auch lebende Bilder

Se. Maj. der Konig haben den Pair von Frankreich, Mar— schall Gerard, zum Ritter Ihres Seraphinen-Ordens ernannt und dem bei Ihrem Hofe beglaubigten Franzoͤsischen Gesandten,

Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf Wet—

Der Schach von Persien hat dem Schwedischen Artillerie— 8 2 8 . r 8 J. W. Kennedy den ELoͤwen- und Sonnenorden ver—

Auch die Provinz Smaͤland trifft jetzt nach dem Beispiele mehrerer anderen Provinzen des Reichs Maßregeln zur Errich— entweder in Calmar oder in . Um der voͤlligen Ausrot— tung der Elenthlere, einer der schoͤnsten Thier-Arten Schwedens, zuvorzukommen, ist unterm 11Iten d. eine Koͤnigl. Verordnung

s licher Aufregung hervorgegangenen Ansinnen d

Herzoglichen Dienste angelegentlich gesucht ur 5

weniger eine willfaͤhrtge Beruͤcksichtigung zuwen

getragen hatte: so hat der Verfasser desselben Drohung realisirt und den in Frage stehenden gegenwärtig aus Lissabon, Mitte Juli, datirt am 8. Juni vorher mit

. ben.

entstellten Artikels uͤberlassen wird, ist nur no daß Se. Herzogliche Durchlaucht der (Sachsen-Koburg-Gotha aus Anlaß der von dem

gesehen haben, demselben das unterm 2. Okt. Praͤdikat eines Herzoglichen Legations-Raths w z h 14 . ziehen.

Hannover, 15. Okt. (Hann. 3tg.)

seit dem Jahre 1791, und zwar zuletzt als O

Achtung seiner bisherigen Bataillons, Kamergde

ten militairischen Laufbahn seyn kann. heutigen Musterung vor Sr. Königl. Hoheit de voller vor

unter des

Paradehaltung

seinem jetzigen der Wohnung

Herrn Obersten

uͤberreichen. mit Trophäen verziert.

chen der Herr Oberst von der Decken wahrend militairischen Laufbahn beiwohnte.

das andere, das Freiherrlich von der Deckensch

mee bilden die Schildhalter. Den Deckel ziert deren entsprechenden militairischen Emblemen, un Namen der Individuen des Offizier-Corps gravi Muͤnchen, 14. Oktober. Koͤnigl. Hofkirche zu St. Cajetan der jaͤhrliche fe

milian statt, dem Seine Majestaͤt der Konig, die Koöͤnigin, Seine Majestaͤt der Koͤnig von

der Einwohner eingekommen.

S ch w ez. Neuchatel, 11. Oktober. Das gesetgeber

gegen 9 Stimmen angenommen: Die Gesandtsch

satzung in der Angelegenheit Conseil's abgegebene achtet, man muͤsse Frankreich die Genugthuungel

und in Uebereinstimmung mit den alten freundsch haͤltnissen der Schweiz zu Frankreich, zu fordern in Bezug auf die Verhaltnisse der Schweiz zum

werden.

Bern, 11. Okt. In der gestrigen außerorde raths-Sitzung wurde der Antrag des Regierung Gesandtschaft auf die außerordentliche Tagsatzung

wickelungen mit Frankreich auf eine der Ehre un sind“, nach beinahe 11stuͤndiger Verhandlung mi

enommen. Merkwuͤrdige Aufschluͤsse uͤber Prozedur gaben die HH. Muͤller, von Tavel,

Heute wird uͤber die Weigerung Waadt's in Bet klusums instruirt und die Wahl der Gesandten

werden. Es heißt, Bertola und Migliari seyen verhaftet worden. Conseil habe dem Praͤsidenten

worden, und daß er sie foͤrmlich widerrufe.

Bei Genf wurde einigen . welche

Franz. Gebiet besitzen, nicht einma

begab, wurde auf zwei Stunden in Verhast gesetzt, bescheinigen und schrieb an sein Ministerium. bereits viele Auftrage zum Verkauf Franz. Fonds

traͤge fuͤr alle diejenigen zu sammeln, die durch

werde, nach Maßgabe einer mit dem Verfasser deshalb zu tref— fenden Uebereinkunft, sich der Feder desselben in dem Sinne zu bedienen, wie es ihre Interessen in Vesprechung der Angelegen— heiten des verwandten Portugals erfordern mochten. Da jedoch

reich stehen, sind mehrere Schweizer, die den zoͤsischen benachbarten

prinz bleihen in Laeken.

die Herzogliche Regierung diesem gus Eigennutz und leidenschaft⸗

regieren

hierbei bethaäͤtigten Verleumdung hoher Personen sich h

von der Decken, Commandeur des Guelphen-Ordens

Cambridge marschirte namlich das Garde-BJaͤger

; auf; zier⸗Lorps begab sich zu demselben, um ihm, en von kurzen Anrede, welche die Gefuͤhle der freudigen Anerlen ausdruͤckte, einen großen und sehr geschmackvollen Ehrenyihs Derselbe ruht auf vier Loͤwen-Klauen, der ß Sechszehn erhaben gearbeitete g der enthalten die Namen von Achtzehn Haupt-Schlachte

tragt werden, zu erklären, daß der Stand Neuch

Englaͤnder, der, trotz des Verbotes, aus Genf sich nach

abgegangen. In Yverdon haben sich mehrere angesehene ner zu einem Aufrufe an ihre Mitbuͤrger vereinigt, um

brodlos werden sollten. Auͤf der Gränze des Bisthums, Einwohner in täglichem und stuͤndlichem Verkehr mit 8 Markt eines oh Dorfes besuchten, durch Gendarme rückgewijesen worden. Ganz in der Nahe, auf einem an

; es gedach Tietz, welcher im verflossenen Jahre ein Unterkommen 1 .

; Wes⸗ ; ; ' 14 1 versuch zun eine Beschäftigung bei dem Herzoglichen Hof-T halten hatte, jedoch wegen ungeeigneten Benehmens in den schäften, nach kurzer Zeit wieder entlassen worden war

heater

Un den konnte

! der angeblich aus einem Lissaboner Schreiben ausgezogen? L tikel die unverkennbarsten Merkmale eigener Erfindung

g an

nunmehr s Artikel, ul

ist, aber st

. dem erwahnten Drohbrief her nach Koburg gesendet worden war, der Publicitaͤt

üben

Indem nunmehr dem Publikum die Beurtheilung leidenschaftlich abgefaßten, durch Verleumdung und Un wg

ü ihn ch zu bemn de Herzo— j gedachten 9 Mm um eijt zl ch Der Obaestg

. belt berst⸗ Lieu

1

iederum

und Commandeur des Garde⸗Jaͤger⸗Bataillons, gedient 9 empfing am heutigen Tage einen Beweis derjenigen liele ö .

n, welcher

die Folge einer so langen und in jeder Beziehung ausgeyeit⸗ Nach Beendigun

m Herzoge n Batailn / Commann

das M

seiner n

cher Zwei Wappenschilden n Lorbeer-Kraͤnzen umgraͤnzt, das eine die Inschrist: Oberst-Lieutenant von der Decken die Bataillons-Kamernn

n

96 C2 5. e Wappen nn

haltend, bezeichnen die Dedication. Soldaten der Jäaͤger⸗--e der Koͤniglich Deutschen Legion und der Kur-Hannoverschenn

eine geschin

volle Trophaͤe von Fahnen, Gewehren, Hirschfangern ung

ter welchen rt sind.

Heute um 11 Uhr fand inn ö St. an ler liche ol Gottesdienst fuͤr Seine Hoͤchstselige Masestät den Koͤnig M

Ihre Mag Griechenli

Seine Königliche Hoheit der Kronprinz Maximilian, Königliche Hoheit der Prinz Karl von Bayern, Ihre Kön liche Hoheit die Frau Erbgroßherzogin von Hesfen un Ei Hoheit der Erbgroßherzog von Hessen beiwohnten.

Die neuesten aus Mittenwald, Alt- und Neu-⸗Oetiing gelaufenen Berichte haben die erfreuliche Versicherung gtgch daß die dort ausgebrochene epidemische Brechruhr ganzlich gehoͤrt oder doch ihren bisherigen Charakter verloren habe. h aus den uͤbrigen Theilen des Isar- und Unter-Donau-Krß sind die beruhigendsten Nachrichten uͤber den Gesundheitezist

ide Corps

heute folgenden Instructionsantrag des Staatsraths mi

haft soll het zatel, mit?

zugnahme auf das von seiner Gesandischaft auf der legten

n Votum, eisten, v

dasselbe nach den im Voͤlkerrecht angenommenen Grunstgs

aftlichen berechtigt Aus lande

Allgemeinen soll die Gesandschaft darauf bestehen, daß d Verhaͤltnisse auf dem Fuße eines guten Vernehmens erhe

itlichen Cn 5⸗ Ratht, j dahin s n

struiren: „nach bestem Wissen und Gewissen zu denjenigtst regeln zu stimmen, welche auf konziliatorischenn Wege h It

d Win A

Schweiz zutraͤgliche Weise ein Ende zu machen Üm

t dem zisch

des Ratifications-Vorbehaltes mit 131 gegen 80 Stimmen n

die Koch und Ry Zu heroischen Maßregeln gegen die Franzosen stimmten die h Fellenberg, Schneider, Stettler, Neuhaus und Ober J

Consesst

richter In reff des vor genon in Frank Bassinget

klaͤrt, daß seine fruͤhern Aussagen ihm durch Gewalt enttist

Schweizer Blätter schreiben: „Die Graͤnzspern⸗ t. da und dort mit großer Strenge, anderwaͤrts gar nicht voll⸗] Landguͤter! die Heimkehr gestattet,

Fel sieß sich

Aus Genf. s

nach Pu Man

V die Ey] Frim Fru

ausgehen konnte.

unkt, ist der Verkehr noch frei, Kinder bis zu sieben rdurfen uͤberall durchpassiren. Zwischen Genf und Lyon le ie Geld- und Waarensendungen ungehindert fort. Nach hen von Reisenden ist von nun an auf der Huͤninger 4. der Eintritt fuͤr Schweizer nach Frankreich nur dann

1 wenn sie Paͤsse bei sich fuͤhren, die von der Franzoͤsi— Hesendischaft vor dem 28. September ausgestellt wurden.

ren daͤrfsen durchpassiren, sofern die Fuhrleute keine Schwei— ,, .

sind.

.

tale en.

8. Oktober. Das heutige Diario widerspricht der

mnilich von Franzoͤsischen Vlaͤttern mitgetheilten Nachricht

acona, daß die dasigen Behoͤrden beim Ausbruche der

mn die Kranken in den Hausern eingesperrt und sig ihrem

hisale allein uͤberlassen hatte . vielmehr habe die Gesund⸗ säommision in Ancona mit eigener Aufopferung Alles ge⸗ was Gesetze und Menschenliebe ihr vorgeschriben. Alles, n jener i publizirt worden, sey erdichtet.

Die Prinzessin Maximilian von Sachsen, Schwester des

Rom,

vas von Lücca, ist am 1Üsten d. M. in Lucca eingetroffen.

tz 1. Okt. (Allg. Ztg.) In der Nacht vom 28sten ien v. M. wurde hier ein Verfuch gemacht, in die Koͤ—⸗ Bank einzubrechen, wo eine Baarschaft von, ungefaͤhr 20 L. Ducati in Gold und 5 Mill. Ducati in Piastern aufbe⸗ irt liegt. Die Bank befindet sich in dem sehr ausgedehnten I. Finanzgebäude, das außerdem noch alle Ministerien, die ei, Praͤfektur, Boͤrse u. s. w. in sich schliezt. Ein oder zwei nen hatten sich Abends in einen der vier Hofe, durch en m der Bank gelangen kann, und in welchen Nachts keine zwache steht, versteckt. Sie wußten mittelst salscher Schluͤs⸗

a, Brechwerkzeuge die Thuͤren zu oͤffnen, und fuͤhrten ihre 9 15 bis 16 an der Zahl, worunter auch ein Angestell⸗ i je kamen wirklich unbemerkt an die Gemächer, wo sich

4 Neapei,

* 8

Kassen D

be; sie hat lden, aus hährend sie in herum irrien und sich ihren naͤhert zen die fuͤnf Ausgänge des Gebaudes mit starken V b Bt; die Polizei, die schon am Abend vorher durch einen Mit⸗ ssser des Vorhabens davon unterrichtet worden, folgte ihnen ich die dunkeln Treppen und Corridors und uͤberraschte sie jen, als sie mit dem Oeffnen der Zimmerthuͤren beschäftigt wa— n. Es fielen jedoch nur fuͤnf in ihre Gewalt; die uͤbrigen ent⸗ rangen durch einen unbesetzten Ausgang; man spuͤrt ihnen er nach und hofft, daß sie der Gerechtigkeit nicht entgehen wer— En. Auf die letzten Nachrichten aus Spanien sind die hiesigen enten um zwei Prozent gefallen; worauf im Auftrag der Re⸗ gierung bedeutende Ankaͤufe stattfanden. Seit einiger Zeit üurstren an der hiesigen Boͤrse mehrere Obligationen Spani⸗ her zprozentiger perpetuirlicher Rente, in Don Carlos Na⸗ zen ausgestellt, als Modelle, um Liebhaber dafuͤr zu suchen. e Krankheit an der Ostkuͤste unseres Reichs, laͤngs dem Adria—⸗ schen Meere, nimmt fehr uͤberhand. Die Menschen, welche swon überfallen werden, sterben in wenigen Stunden. Als snziges Rettungsmittel, wenn es gleich Anfangs angewendet kann, zeigte sich bisher Hel mit CTitronensaft Obgleich ziele behaupten, daß es nichts Anderes als die Asiatische Cholera , so scheint doch die Regierung anderer Meinung, da zwischen nen Provinzen und hier nicht die mindeste Sperre besteht, hährend sie doch gegen das Ausland ihre strengen Maß⸗ egeln fortdauern läßt. Die Communication mit Rom ist war wieder erlaubt, doch nicht ohne Quarantaine. Eben so st Alles, was von Marseille, Genua und Livorno kommt, obgleich her Gesundheitszustand dort sehr gut ist, fortwährend einer Qua— antaine unterworfen. Die Briefe aus allen Gegenden werden onder hiesigen Sanitatsbehoͤrde in Essig getaucht, geraͤuchert, hebrannt und auch nicht selten verbrannt, so daß man kein Wort nehr davon lesen kann, wahrend die Briefe aus der Provinz, wo die boͤsartige, wenigstens der Cholera sehr aͤhnliche Seuche herrscht, ohne die geringste Vorsichtsmaßregel hier ausgegeben werden. Die Schwester von Miß Penelope Smyth, jetziger Gemah⸗ in des Prinzen von Capun, hat sich mit einem hiesigen Edel⸗ nann verheirathet. Der Prinz von Capua ist mit seiner Ge— nahlin in Malta angekommen. Der Vesuw hat seit einiger Zeit bestaͤndig sehr stark geraucht. Im Getraide wurden in den letzen Tagen sehr bedeutende Geschäfte gemacht, und die Preise stiegen bis auf 191“ Carlini fuͤr den Tomolo. Auch das Oel zieht immer mehr an. Die Hprozentige Rente steht auf 160. Nachschrift. Bei der naheren Untersuchung des obenerwähn⸗ ten Diebstahlsversuchs in der Bank zeigte es sich, daß die Diebe das Finanzgebaͤude in Brand zu stecken beabsichtigt hatten. Das Archiv befindet sich namlich ganz in der Naͤhe der Bank, in dem— selben Fluͤgel des Gebäudes. Man fand viele und verschieden— sarige Brennmaterialien bei ihnen, wahrscheinlich wollten sie dann die Unordnung benutzen, um zu entfliehen. Es war ein foͤrmliches wohl durchdachtes Komplott. Zugleich waren die Diebe mit allen möglichen Instrumenten versehen, und schienen auf Alles gefaßt. Den ersten Polizei⸗Agenten und Gendarmen, die sich ihnen naͤherten, wurden ganze Säcke feinen Staubes in die Augen geworfen. Dann entstand ein Handgemenge, und in dieser Verwirrung gelang es den meisten zu entkommen. Der eine Angestellte hatte die Erlaubniß bekommen, in dem Gebäude zu schlafen, da er Schulden halber nie vor Sonnenuntergang tko (. Es scheint nun erwiesen, daß die längs der Adriatischen Kuͤste herrschende Krankheit die wirkliche Cholera ist; man wollte einen Kordon gegen jene Kuͤste bilden, aber der Konig will kein Militair dazu hergeben, wahrscheinlich damit die Hauptstadt nicht von Truppen entbloͤßt sey, falls die Krank— heit Zu ihr vordringen sollte. Allerdings könnte sie bei der Be— schaffenheit unseres Volkes leicht Unruhen veranlassen. Bis jetzt wurden auch von Seiten der Regierung hier noch keine Sicherungs-Vorkehrungen getroffen.

Spanien.

Madrid, 5. Oktober. Die Hof-Zeitung enthaͤlt nach— stehendes, an den Minister des Innern gerichtetes und von Herrn Mendizatal unterzeichnetes Reskript: „Excellenz Der General Intendant von Valladolid meldet mir, daß die Be— waffaungs-Kommission dieser Provinz ihm untersagt hat, ohne ihre Erlaubniß uͤber die fuͤr die Befreiung von der Conserip— tion Und dem mobilen Dienst der National-Garde eingegange— nen Summen zu nerfuͤgen, weil dieselben zur Befestigung der

1193 Karlisten bedroht werde, verwendet werden muͤßten. Es ist klar, daß, wenn jede Bewaffnungs⸗-Kommission willkuͤrlich uͤber die National -Huͤlfsmittel verfuͤgen und nur ihre eigene Provinz beruͤcksichtigen wollte, jede Verwaltung und Regierung unmoͤglich und alle Anstrengungen und Opfer der Spanier, um die Beendigung des Bürgerkrieges zu beschleunigen, vergeblich seyn wuͤrden. Wie waͤre es moͤglich, eine Armee zu unterhalten, wenn der Regierung nicht alle Huͤlfsmittel des Landes zu Gebote staͤnden? Wie soll man die fremden Legionen, die uns unterstuͤtzen, besolden und so wich— tige Plätze, wie San Sebastian, Bilbao und Santander befe— stigen? Wie kann ich mich endlich der schweren Verantwortlich⸗ keit unterziehen, die in dem schwierigen Posten, den ich bekleide, auf mir lastet? Ueberzeugt von diesen Wahrheiten hat Ihre Majestaäͤt die Koͤnigin-Regentin mit Betruͤbniß die von der Bewaff⸗ nungs- und Vertheidigungs-Kommissoon von Valladolid getroffenen Maßregeln wahrgenommen, und Heauftragt Sie daher, jener Kommission von Valladolid, so wie allen ahnlichen im ganzen Koͤnigreiche, anzuzeigen, daß das Land bei Aufbringung außer— ordentlicher Huͤlfsmittel, auf ihren Patriotismus rechnet und daß es uͤberdles nicht gestattet ist, uͤber die ordentlichen Huͤlfs— mittel der Regierung zu verfuͤgen, indem es zur Rettung des Landes nicht hinreicht, einem isolirten Dednrß e abzuhelfen, sondern daß darauf vielmehr alle Beduͤrfnisse, die der Krieg er⸗ zeugt, gleichmäßigen Anspruch haben. Sie werden der Kommission von Valladolid und allen, die sich mit ihr in gleicher Lage befinden, auch bemerklich machen, daß sie nicht das Recht haben, sich in die Amtsverrichtungen der Intendanten zu mischen und diesen eine ungesetzliche Verant— wortlichkeit aufzubuͤrden, indem sie dieselben zum Ungehorsam gegen die Befehle der Regierung auffordern. Demnaͤchst wer— den Sie der Kommission befehlen, die Summen, die sie ohne Autorisation der Regierung erhoben hat, dem Schatze wieder zuzustellen. Ich werde dem Kriegs-Minister schreiben, daß er seinerseits die noͤthigen Maßregeln trifft, so wie dem Intendan⸗ ten von Valladolid, daß er, bei Strafe der Entlassung, ohne Ermaͤchtigung der Regierung kein Geld verabfolgen laßt. Gott erhalte Sie. Madrid, den 3. Oktober 1836. .

Dasselbe Blatt meldet, daß Gomez am 24. September in Baeza eingeruͤckt sey. Der Español theilt nachstehendes Schreiben aus Alge— siras vom 19. September mit: „Die Agenten des Don Car⸗ los stiften Zwietracht unter uns, und wenn die Regierung nicht ernergische Maßregeln ergreift, so wird der Verrath ihr alle Anhänger entfuͤhren. Gestern Morgen begannen die Wahlen; Matrosen und Schmuggler riefen: „„Nieder mit den Bewoh— nern von Sevilla l!““ und verhinderten das Militair und die Buͤrger, ihre Stimmen frei abzugeben. Am Abend wurden friedliche Personen mit Dolchen verwundet. Es ist offenbar, daß eine uͤnsichtbare Hand alle diese Unordnungen leitet, um das gegenwartige Regierungs-System verhaßt zu machen.“ Aus einer Madrider Korrespondenz hebt der Eng— lische Courier folgende Stelle hervor; „Die letzten fingnziel⸗ len Maßregeln der Regierung haben bis jetzt nur ungenuͤgende Resultate gehabt, und es ist zu befuͤrchten, daß, wenn Olozaga in das Ministerium tritt, noch haͤrtere Maßregeln werden er— griffen werden. Fuͤr jetzt ist er zum Fiskal beim Kriegs⸗Tribu⸗ nal ernannt worden. Er wird indeß damit nicht zufrieden seyn, da er nach der Praͤsidentschaft des Ministeriums strebt, und Al⸗ les laßt glauben, daß er seinen Zweck erreichen wird. In die⸗ sem Falle moͤgen sich die Steuerpflichtigen nur in Acht nehmen.“

Die Morning-Chroniele theilt Briefe aus San Se⸗ bastian und Bayonne vom 7. Okt. mit, die aber wenig Neues melden, als daß, wie es heißt, durch Intriguen der Kaufleute am letzten Orte, auf die von Madrid aus zur Befriedigung der Forderung der Britischen Legion abgesandten Wechsel die Zah⸗ lung verweigert wird, so daß der zwischen dem Ministerium und den Agenten der Legion geschlossene Vertrag illusorisch zu wer— den und, bei gaͤnzlicher Leere der Kriegs-Kasse, abermals die Geldnoth mit ihrem unseligen Gesolge in San Sebastian be— vorzustehen scheint. Die Bayonneser Briefe geben den Verlust der Karlisten im Treffen vom J. Okt. auf 965 Mann an Tod ten und Verwundeten an; der Korrespondent der „Chronicle“ zu San Sebastian dagegen theilt einen Auszug aus einem Pri— vatbriefe des Karlistischen Befehlshabers Guibelalde mit, in wel⸗ chem derselbe sich uͤber sein Mißgeschick und seinen Verlust also äußert: „Wir haben den Flor Guipuzeoas verloren; unser Ver⸗ lust belaͤuft sich auf nicht weniger als 1200 Mann. Iturrizza und Ibero haben mich durch ihr uͤberriltes Geschwaͤtz in diese verdammte Lage versetzt.“ In seinem offiziellen Berichte stellt der General Guibelalde, dem, wie es scheint, der ehemalige Anhaͤnger Dom Miguel's, der Englische Oberst Campbell, als Rathgeber zur Seite stand, das Gefecht als das Resultat einer Rekognoszirung en masse dar, welche unternommen worden sey, um zu erforschen, ob der Abenteurer Evans bei den staͤrken Befestigungen, mit welchen der— selbe neuerdings San Sebastian umgeben, die Absicht hege, sich daselbst dauernd festzusetzen. Von dieser Absicht des Eng— lischen Generals behauptet Guibelalde nun vollkommen uͤberzeugt zu seyn, weil derselbe, obgleich mit bedeutender Artillerie verse⸗ hen, sich waͤhrend des ganzen zwoͤlfstuͤndigen Gefechts auf der Defensive gehalten habe. Die Karlisten haben, diesem offiziellen Berichte zufolge, die Englaͤnder zu verschiedenen Malen in ihre Verschanzungen zuruͤckgetrieben, drei Kavallerie-Ohargen der— selben mit glaͤnzendem Erfolge abgeschlagen, zwei Haͤuser ge. nommen und in dem ganzen zwoͤlfstuͤndigen Gefecht nur 20 Todte und 100 Verwundete gehabt, während der Verlust der Engländer als viel bedeutender und mindestens 600 Mann be— tragend dargestellt wird.

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Der Lissaboner Korrespondent der Times widmet einen Abschnitt seines Briefes vom 3. Oktober (aus dem wir bereits vorgestern einen Auszug mitgetheilt haben) der Erzählung des Verfahrens, welches einer der neuen Minister, der Bisconde Sa da Bandeira, bei der letzten Revolution beobachtet hat. In der Nacht vom 9. September, bei Anfang der Volksbewegung, verfuͤgte sich naͤmlich eine Deputation der National⸗Garde zu dem General, um ihn zu veranlassen, sich an ihre Spitze zu stellen; er weigerte sich aber entschieden und sagte ihnen, er wolle nicht durch seine Gegenwart die Bewegung foͤrdern, da es mit der Ehre eines Mannes, der bei der Vertheidigung der Charte von 1826 seinen Arm verloren und fuͤnf Schußwunden erhalten habe, unverträglich sey, diese Charte zu stuͤrzen, selost wenn dies zu Gunsten der Constitution von 1829 geschehen sollte; da das Volk am besten uͤber das, was ihm gut sey, ur— theilen koͤnne, so wolle er die Bewegung weder foͤrdern noch bekämpfen. Bei Tages-Anbruch am 1hten erhielt er einen Be— fehl der Königin, im Palaste zu erscheinen, dem er augenblick—

Grafen Lumiares gemeinschaftlich ein Ministerium zu bilden. Dies lehnte er ab, so wie eine ahnliche Anforderung, welche 2 Stunden spaͤ—⸗ ter durch den Herzog von Terceira und die Herren Silva Carvalho und Freire mit großer Dringlichkeit an ihn gemacht wurde. Bald darauf sedoch ließ ihn der Prinz Ferdinand zu sich ent— bieten und erklaͤrte ihm, in Gegenwart des Franzoͤsischen und des Belgischen Gesandten, daß die Königin keine Entschuldigung annehme und daß sie, wenn er anders noch die frühere An⸗ haͤnglichkeit an ihre Person besitze, nur seinen Eintritt in das Ministerium als den Beweis der Fortdauer dieser Gesinnung ansehen koͤnne. Darauf, um Anarchie und Blutoergießen zu vermeiden, fuͤgte er sich dem Wunsche der Königin und bildete, in Gemeinschaft mit dem Grafen Lumiares, das Ministerium aus den faͤhigsten Mitgliedern der Oppositions-Partei. Es war allgemein bekannt, daß einige Leute der Koͤnigin gerathen, sie solle auf das Britische Linienschiff „Hastings“ entfliehen, und am 1Iten wurde dem Visconde, als er die Treppen des Pala— stes herabstieg, ein Papierstreifen in die Hand gesteckt, auf wel⸗ chem ihm angezeigt wurde, daß die Königin jenes Vorhaben in der sol— genden Nacht auszufuͤhren gedenke. Der Offizier vom 5ten Jaͤger⸗Re⸗ gimente, welcher die Palast-Wache befehligte, fragte gleich darauf den General, als er in seinen Wagen stieg, was er zu thun habe, wenn die Koͤnigin entfliehen wolle. „Gehorchen Sie ihren Befehlen, das ist Ihre Pflicht“, war die Antwort; „Sie ha⸗ ben hier die Ehrenwache bei Ihrer Majestaͤt, und es steht ihr frei, zu gehen, wohin es ihr Königlicher Wille und ihr Belie— ben ist.“ Diese Antwort wurde bald im Palaste bekannt, und die Königin war daruͤber so erfreut, daß sie ihm selbst dies sagte und ihn zugleich um seine Meinung uͤber die Zweckmaͤßigkeit des Planes befragte. Mit eben so vieler Entschiedenheit äußerte er nun der Königin sein Bedauern und sein Erstaunen daruͤber, daß ihr Jemand einen so unpolitischen Rath habe geben koͤn⸗ nen, welcher, wenn sie ihn befolgt hätte, ihre Krone haͤtte in Gefahr bringen koͤnnen, da die Constitution dem Souverain nicht gestatte, das Königreich ohne vorgaͤngige Zustimmung der Cortes zu verlassen. (Man vergleiche ubrigens die Bemerkun⸗ gen der Times unter London im vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitg., wo diese Korrespondenz als ein Versuch bezeich⸗ net wird, das jetzige Portugiesische Ministerium moͤglichst zu rechtfertigen und zu entschuldigen.) . Nach der Lissaboner Korrespondenz des Morning He— rald vom 2. Okt. war im Beamtenstande eine umfassende Epu— ration im demokratischen Geiste vorgenommen worden. Ihr Werk der Sparsamkeit schienen die Minister bis zu der hoͤchsten Ausdehnung treiben zu wollen; sie schmeichelten sich, dadurch die Gunst des Volkes zu gewinnen und ihr Amt sich damit sichern zu koͤnnen. Die Ruhe war nicht weitec gestoͤrt worden, was man jedoch groͤßtentheils dem Umstande zuschrieb, daß der Britische Gesandte noch immer keine Instructionen von seiner Regierung erhalten hatte. Die Koͤnigin befand sich wiederum wohl, doch war sie, dem Anscheine nach, niedergeschlagen, Und man zweifelt nicht, daß sie und der Prinz den Wunsch hegten, am Bord eines der Britischen Kriegs -Schiffe Zuflucht zu suchen, und dann der Portugiesischen Na— tion die Nichtigkeit ihrer durch Zwang erpreßten Anerken— nung der Constitution von 1820 zu erklären. Diese Ueberzeu— gung von der eigentlichen Gesinnung der Koͤnigin hatte auf dle große Mehrzahl der Buͤrger sowohl in Lissabon als auch in Porto, besonders unter den hoheren und reicheren Klassen, ge—⸗ wirkt und sie veranlaßt, sich durchaus passiv zu verhalten. Man meinte allgemein, die Britische Anerkennung der gegenwärtigen Portugiesischen Regierung werde so bald nicht zu erwarten seyn. Von Britischen Kriegsschiffen lagen auf dem Tajo der „Corn— wallis“, „Malabar“, „Endymien“, „Hastings?“ und „Pearl“, jedes derselben bereit und im Stande, der Koͤnigin, sollte sie entkommen, alle nur moͤgliche Bequemlichkeit und Sicherheit zu gewähren. Ein Reisender, der mit dem Dampfschiffe von Porto angekommen war, sagt aus, das Volk habe dort gedroht, mit bewaffneter Hand gegen Lissabon zu ziehen und Dom Pedro's Herz mitzunehmen, welches im Kloster der Serra ruht. Dimissio⸗ nen uͤber Dimissionen gingen bei der Regierung ein, darunter von zwei erklärten Liberalen, Mouzinho da Silpeita und Fer— reira' Borges, welcher Letztere in einem Schreiben an die Kö— nigin erklaͤrte, er glaube sich durch seinen Eid gegen die Charte von 1820 gebunden, obgleich er einer von denen gewesen, wel— che die Constitution am 24. August 1320 zu Ports proklamirt hatten. Am 2. d. sollen sogar saͤmmtliche Raͤthe der Koͤnigin Und noch 120 Beamte entlassen worden seyn; in der Stadt herrschte die groͤßte Verstimmung, und auch die Mitzister glaubten sich ihrer Stellung nicht sicher. Besonders unbehaglich war das Verhaͤltniß des Prinzen Ferdinand, und man glaubte, daß die auswärtigen Machte ihm Rath und Beistand gewähren wuͤrden, da sein Ehe-Kontrakt durch die neuesten Maßregeln verletzt worden. Bei aller Abneigung gegen die Constitution scheint dieselbe dennoch durch das Militair aufrecht gehalten zu wer— den. In Algarbien treten die Miguelisten drohend auf, und der mehrerwaͤhnte Guerilla-Chef Remeschido befand sich mit 5090 Mann in dem ungestoͤrten Besitze von Odemira und hatte allen bis jetzt gegen ihn abgesandten Truppen-Abtheilungen Trotz geboten.

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Konstantinopel, 28. Sept. Den neuesten von Reschid Mehmed Pascha eingegangenen Berichten vom 16ten d. zu— folge, hatte derselbe einen Feldzug gegen den Kurdenstamm, ge⸗ nannt Revendus, unternommen, wobei er von den Statthaltern von Bagdad und Moßul unterstuͤtzt wurde. Das Land ist in jener Gegend so gebirgig und die Wege sind in so schlechtem Zustande, daß man die groͤßte Muͤhe hatte, die Truppen veiter zu bringen; dessenungeachtet ward das Unterneh— men Reschid Pascha's mit dem Ersolge gekroͤnt;

besten das ganze Land war besetzt und den Rebellen waren funfzig be— festigte Platze und Schanzen abgenommen worden. Revendus Bei, welcher jene Provinzen mit dem Titel eines Pascha zu beherrschen sich angemaßt hatte, ist gefangen genommen worden, eine große Anzahl der Rebellen wurde mit dem Schwerte ver— tilgt, und der uͤbrige Theil hat sich bereits dem Sultan unter— worfen, so daß die Angelegenheiten von Kurdistan als beendigt angesehen werden koͤnnen. Reschid Pascha ertheilte der Tapser— keit der Tuͤrkischen Truppen, die unter seinem Befehle gedient haben, des groͤßte Lob.

Am 2lsten wurde der Kaiserl. Oesterreichische Vice⸗Admiral Graf Dandolo dem Sultan von dem Internuntius Freiherrn von Stuͤrmer in einer im Serail von Defterdar Burun ertheil— ten Audienz vorgestellt. Graf Dandolo wurde von Sr. Hoheit auf eine sehr verbindliche Weise aufgenommen und mit einer mit Brillanten verzierten Dose beschenkt.

Der bisherige Iftissab Nasiri (Marktrichter) von Smyrna,

genannten Hauptstadt, die von den uͤber den Ebro gegangenen

lich Folge leistete, worauf die Koͤnigin ihm auftrug, mit dem!

Hussein Bei, Sohn des hiesigen Mauth-Direktors Tahir Bei,

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