1836 / 294 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. seines Amtes entsetzt und an seine Stelle der Musselim von astamboli, Dede Mustafa Aga, ernannt worden.

Der Sultan hat verfuͤgt, daß die Beamten der hohen Pforte an Einem Tage der Woche von ihren Beschaͤftigungen ausruhen sollen, und hat zu diesem Ende den Donnerstag fest⸗ gesetzt. Demnach ist der Montag fuͤr Anhoͤrung der Prozesse im Arz⸗Odassi (Tribunal des Groß ⸗Wesirs) und der Dienstag fuͤr die Verhöre bei den beiden Kadiaskeren (obersten Landesrich— tern) bestimmt worden.

Der Statthalter von Erzerum ist vor kurzem auf einem Tuͤrkischen Dampfboote nach Trapezunt abgereist, um sich von dort nach seiner Bestimmung zu begeben.

Am 26sten d. M. ist ein Russischer Kutter in die Bai von Bujukdere eingelaufen. Die uber den Hafen von Konstantinopel fuͤhrende neue Schiffbruͤcke ist beinahe vollendet. Sie sell uͤber eine Million Piaster gekostet haben.

Berichten aus Smyrna vom 23sten d. M. zufolge, hatte die Englische Flotte am 19ten d. M. Vurla verlaffen, ohne daß man anzugeben wußte, wohin sie sich wenden wollte; sie wurde jedoch binnen kurzem wieder zuruͤck erwartet. Die Pestseuche nimmt leider zu; in Adrianopel richtet sie die furchtbarsten Verheerungen an. Seit einiger Zeit wuͤthet sie auch in Brussa.

Nach Briefen, welche die Morning Chroniele aus Konstantinopel vom 21. September erhalten hat, sollten am Tage darauf 3 Kriegs- und 8 Transportschiffe von dort abge— hen, um dem Tahir-Pascha, der die Stadt Mesurate einge— nommen hatte, Verstaͤrkungen zuzufuͤhren. Der Korrespondent desselben Blattes berichtet, daß Herr von Butenieff der Pforte eine Note uͤberreicht habe, in welcher er sich uͤber das dem Se— fer Beg, einem Tscherkessischen Häuptlinge, vom Sultan uͤber⸗ reichte Ehrengeschenk beklage, und worin auseinandergesetzt werde, daß das Verfahren des Sultans deshalb als sehr un— zweckmäßig erscheine, weil Cirkassien, welches dem Kaiser Niko— laus durch den Traktat von Adrianopel cedirt worden sey, sich jetzt in aufruͤhrerischem Zustande befinde und es daher einer be— freundeten Macht nicht zustehen koͤnne, einen Häuptling der Rebellen auszuzeichnen. Die Pforte soll auf diefe Rote durch ihren Minister erklaͤrt haben, daß sie keine Auskunft uͤber jenes Geschenk geben koͤnne, da dasselbe persoͤnlich vom Sultan aus—⸗ egangen sey, der es dem Tscherkessen wegen seiner großen Kunst— ertigkeit als Bogenschuͤtze habe uͤberreichen lassen.

8 r afl en.

Ris Janeiro, 2. August. (Times) Die Verwirrung in den Geld-Angelegenheiten, die Unordnungen in Rio-Grande und allgemeiner Mangel an Vertrauen legen dem freien Gange der Geschaͤfte so große Hindernisse in den Weg, daß man sich alle Hoffnung oder Erwartung eines besseren Standes der Dinge auf einige Zeit hin versagen muß. In der That, ehe nicht in diesen Beziehungen einige Besserung eintritt, wird man vergebens einer guͤnstigen Aussicht fuͤr den Einfuhrhandel entgegensehen, und es thut uns leid, sagen zu muͤssen, daß wir nichts wahr— nehmen, was uns berechtigen konnte, auch nur eine entfernte Hoffnung hierfuͤr auszusprechen. Die gesetzgebenden Kammern zeigen gaͤnzliche Gleichguͤltigkeit uͤber die Frage wegen der Lan— des⸗Valuta, und die Nachrichten aus Rio⸗Granda deuten auf nichts Gutes; sie berichten von einem Aufstand in Porto⸗Alegro, der Haupt⸗ stadt der Provinz, zu Gunsten der Central-Regierung, die nur dazu beitragen wird, die Macht der Parteien im Gleichgewicht zu halten. Der unterscheidende Charakter dieses Krieges scheint auf den Nationalvorurtheilen der beiden Klassen der Bevoͤlke⸗ rung, der Brasilier und der Portugiesen, zu beruhen; es ist im Grunde ein Kampf daruͤber, welche von beiden die Provinz be— herrschen soll. Die Partei, welche jetzt die nationale genannt wird, besteht aus den ansaͤssigen Portugiesen, und in den Reihen der Opposition oder der Rebellen findet man die im Lande geborenen Soͤhne der Ersteren. Bis die eine oder die andere Partei ein ent— schiedenes . erlangt hat, sehen wir keine Moglichkeit zur , der Ruhe, und wir finden dazu fuͤr jetzt keine Aussicht.

ehr , ist im vorigen Monat an den Markt gebracht worden. te Aerndte davon jenseit des Gebirges soll unguͤn— stigen Wetters wegen im Juni zuruͤck seyn, und die diesseitige ist fast gaͤnzlich ausgefuͤhrt worden. In den letzten zwei oder drei Wochen hätte keine gute Ladung zusammengebracht werden koͤnnen; in der That war selbst der größere Theil des im vori— gen Monate ausgefuͤhrten Kaffee's nicht gut, im Allgemeinen sehr gemischt oder gaͤnzlich aus alter Waare bestehend. Die Ausfuhr im letzten Theile des Monats war sehr gering. Als Vorrath in allen Qualitaͤten werden heute 6 8009 Saͤcke ge— meldet, meistens von geringen Qualitäten, und die Preise er halten sich daher fuͤr die besseren Sorten fest.

Inland.

Berlin, 20. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben auf eine unterm 22sten v. M. eingereichte unterthaͤnige Bittschrift des hiesigen Kaufmanns und Seidenwaaren-Fabrikanten Joel Wolff Meyer (Mit⸗-Chef des Handlungshauses Jakob Abraham Meyer et Comp.) die nachstehende Allerhoͤchste Kabinets-Ordre an den— selben zu erlassen geruht:

„Aus Ihrer . vom 22sten v. M., deren Anlagen hierbei zuruͤckgehen, habe Ich mit Befremden ersehen, daß Sie den Antrag gemacht, „„daß Ich durch ein Wort der Gnade Sie und Ihre Glaubensgenossen vor unverschuldeter Gering schaͤtzung schuͤtzen und vor unverdienter Verachtung bewahren moge““, und Sie haben die Veranlassung zu diesem Gesuch aus einer oͤffentlich bekannt gemachten Verordnung des Justiz“« Ministers uͤber die unpassenden Umschreibungen des Namens Jude, und in welcher zugleich an eine fruͤhere und nicht gehoͤ— rig beachtete Verordnung wegen juͤdischer Vornamen erinnert wurde, welche Meiner Ordre vom 19. Juni zum Grunde lag, entnommen. In dieser Ordre habe Ich den Ministerien und Behörden anbefohlen, in ihren Berichten sich, wenn von Ju— den die Rede sey, der modernen, vielfältigen Umschreibungen dieser Bezeichnung zu enthalten, und wenn hieraus Gering— schaͤtzung und Veraͤchtlichkeit in Hinsicht auf Juden gefolgert werden sollte, so kann dabei nur böoͤser Wille oder IrMrthum zum Grunde liegen, indem Ich nichts Anderes beabsichtigt habe, als diejenige Be⸗ zeichnung, welche in allen Gesetzen und auch in dem letzteren über die buͤrgerlichen Verhaͤltnisse der Juden vom 11. Marz 1812 aufgenommen worden ist, fuͤr die allein richtige zu halten, mithin auch fuͤr diejenige, deren sich die Ministerien und Behoͤrden zu bedienen haben. Sie werden hieraus Meine Absicht, den gesetzlich bestehenden Zustand der Juden aufrecht zu erhalten, und hieraus also auch entnehmen, daß es gar keines erneuerten Wortes der Gnade und Beruhigung bedarf. Eine vorurtheilsfrei unter— nommene Vergleichung der jetzigen und der fruͤheren Zeiten in

1194

kann wohl nur zum Vortheil der ersteren ausschlagen, und treue Erfuͤllung der Unterthanen- und Buͤrgerpflichten wird, zu wel— cher Religion sich auch die Einzelnen bekennen, von Mir nach wie vor stets anerkannt werden. Ich verstatte Ihnen, von die— ser Ordre jeden beliebigen Gebrauch zu machen. Berlin, den 15. Oktober 1836. (gez) Friedr ich Wilhelm. An den Kaufmann und Seidenwagren-Fabrikanten Joel Wolff Meyer, hier, Spandauerstraße Nr. 63.“

Durch die Allerhoͤchste Fuͤrsorge Sr. Masestät des Koͤnigs ist bei dem Marien-Gymnasium zu Posen ein Alumnat fuͤr beduͤrftige junge Leute katholischer Konfes— sion aus der Erzdiozes Gnesen-Posen, die sich dem geist— lichen Stande widmen wollen, errichtet und am 1. Juni d. J. eroͤffnet worden. Dieses Alumnat, das vorlaufig fuͤr 24 Stellen eingerichtet ist, hat seinen Sitz in dem aufgehobenen Bernhar— diner-Kloster, und die in dasselbe aufgenommenen Zoͤglinge er— halten freie Wohnung und Bekoͤstigung, Beleuchtung und Hei— zung, waͤhrend sie zugleich unter der Aufsicht des Religionsleh— rers stehen und im Marien-Gymnasium unentgeltlichen Unter— richt genießen. Außer diesen Freistellen ist in dem Gebaͤude noch Raum genug vorhanden, um einige junge Leute darin auf— zunehmen, die unter gleichen Bedingungen eine jährliche Pen— sion von 30 50 Rthlr. zu zahlen im Stande sind. Was das Marien-Gymnasium seibst betrifft, so ergiebt sich aus dem Programm, mittelst dessen der Direktor der Anstalt zu der diesjährigen oͤffentlichen Herbstpruͤfung einladet, daß im verflossenen Schuljahre 13 Lehrer (mit Ausschluß des evangelischen Religionslehrers) in 6 Klassen unterrichtet haben. Die Gesammtzahl der Zöglinge betrug zu Anfange des Schul— jahres 1835 bis 1836 401, und am Schlusse desselben 34tz; also verließen die Anstalt (mit Einschluß von 4 Gestorbenen) 55 Schuͤler, von denen 7 mit dem Zeugnisse der Reife zur Universität entlassen wurden. Ueber 960 Schuͤler genossen die Wohlthat der Schulgeldsbefreiung. Mit nächstem Fruͤhjahr soll, sowohl fuͤr die Schuͤler des Marien,, als des Friedrich— Wilhelms-Gymnasiums, der oͤffentliche Unterricht in Leibesuͤbun— gen beginnen. Fuͤr das Schuljahr 1836 bis 1837 wird das Marien-Gymnasium 8 Klassen enthalten, indem die Quarta in eine Ober- und eine Unterquarta getheilt und uͤberdies eine Vorbereitungsklasse, wie sie bereits am Friedrich⸗Wilhelms⸗Gym⸗ nasium seit zwei Jahren besteht, eingerichtet ist. Die dadurch noͤthig gewordene Vermehrung der Lehrkräfte ist durch die An— stellung zweier neuer Lehrer beschafft worden.

Am 15ten d. M., als am Geburtstage Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen, fand zu Breslau die feierliche Ein— weihung der dort neuerrichteten hoͤhern Buͤrgerschule, der er— sten Anstalt dieser Art in Schlesien, statt. Den Einladungen war eine viel zahlreichere Menge Theilnehmender gesolgt, als deren in dem enn geraͤumigen schoͤnen Saale des neuen Ge— baͤudes Platz finden konnten. Die Pforte des Hauses, Flur und Treppen waren mit den mannigfachsten Blumen und Zier— pflanzen geschmuͤckt. Unter Musik fuͤhrte der Oberbuͤrgermeister Menzel mit den Kuratoren der Anstalt und einer Deputation des Magistrats, die saͤmmtlichen Lehrer der neuen Schule in den Saal und nahm, nach einer auf die Feier bezuͤglichen Rede, den Rektor und Prorektor der Anstalt, unter Aushaͤndigung ihrer Bestallungen, in Eid und Pflicht. Eine Rede des neuen Rek— tors (Dr. Kletke) und ein von einem Sängerchor vorgetragener Choral beschlossen die festliche Handlung. „Welchem dringen— den Beduͤrfniß,“ so berichtet man von dort, „durch die Grün— dung dieser neuen Schul-Anstalt abgeholfen worden, beweist hin—

teren Klassen schon jetzt 216 Schüler eingeschrieben sind.“

In die drei Hafen des Regierungs-Bezirks Coͤslin und auf der Rhede bei Leba sind im verflossenen Monate 26 Schiffe und 30 Boͤte angekommen und es gingen von da 27 Schiffe und 25 Bote in See. Die hauptsaͤchlichsten Gegen— staͤnde der Einfuhr vom Auslande bestanden in Häring, Bruch— steinen, Kaffee, Kreide und 1280 Ctr. Schmelzeisen von St. Petersburg. Nach dem Auslande wurden 410 Klafter Brenn— holz, S8 Schock Stab- und Klappholz, 181 Ctr. Leinwand, 915 Scheffel Roggen und Gerste und 156 Scheffel Malz verschifft. Der Werth der gesammten ein- und ausgeschifften Waaren be— trug vom Auslande älsh Rthlr., nach dem Auslande 19,2165, Rthlr., vom Inlande 36,799 Rthlr. und nach inländischen Ha— fenplätzen 48,473 Rthlr.,, zusammen 99,668 Rthlr.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Das neueste Drama vom Verfasser von Lüge und Wahrheit (die Prinzessin Amalie von Sachsen fährt fort, unter dieser pseudeny— men Bezeichnung ihre dramatischen Werke der Bühne zu übergeben, obgleich ihre Autorschaft notorisch ist)h hat gleiche Ansprüche auf eine Sielle in diesen Blättern, wie ihre früheren. Es führt den Titel: das Fräulein vom Lande; doch wollen wir uns weder auf die Er— zählung seines Inhalts, noch auf eine kritische Auseinandersetzung seiner einzelnen Bestandtheile und ihre Verbindung zum Ganzen ein— lassen, sondern nur überhaupt die Erscheinung einer solchen Reihe von Lustspielen (seit drittehalb Jahren ist das in Rede stehende das achte) in der gegenwärtigen Periode der Bühne und des Geschmacks des Publikums betrachten, und auch diese Betrachtung kann nach Beschaffenheit dieser Blätter nicht in die Tiefe des Gehalts einzu— dringen versuchen, sondern soll nur zu einem gewissen leichten Ueber— blick führen. Wenn man im Allgemeinen nicht ohne Grund behaup— ten darf, daß alle diese Stücke von einer geivissen Originalität zeu— gen, so bleibt doch immer die Frage übrig, in welchem Lichte sich das Originelle offenbart. So weit unn Refer. sich des Gegenstandes zu bemächtigen fähig gewesen ist, scheint ihm unzweifelhaft, daß die hohe Verfasserin ihr angebornes Talent mehr durch Studium guter Mäaster, als durch theoretische Forschungen ausgebildet hat, und hierbei jeigt sich die Intelligenz ihres feinen Blicks, allerdings begünstigt durch ihre hohe Stellung, eben so llar als das Talent selbst, ohne welches freilich ihr Studium und ihre Intelligenz keine Früchte ge— tragen haber würden. Aber eben darum möchte vielleicht die Origi— nalität bestritten werden; nicht zu gedenken, daß gewisse Theaterfreunde immer flink bei der Hand sind, wenn es gilt, Reminiscenzen von Stel— len und Situationen als Beweise einer steifen Rachahmüng anzufüh— ren; so ist leider auch ein solches Bemühen oft nur das Geschäft vieler gelehrten Kunstrichter: sie kleben am Einzelnen und korrigiren Wort und Silbe mit rother Tinte. Ein Studium guter Mäuster, wie Refer. es im Auge hat, indem er seine obige Meinung über die dramatischen Arbeiten der Verfasserin ausspricht, ist auf das geistige Element in seinem ganzen Vermögen, in seinem Gelingen und Miß— lingen gerichtet; sie hat, wenn man will, Stücke Iffland's und Kotze— bue's gelesen und ihre Stoffe einer dramatischen Behandlung werth gefunden; aber sie hat, wie selbst Leibnitz von sich bekannte, alich aus schlechten Büchern etwas gelernt und ihre Fehler vermieden. In jedem Fall thut auch unsers Erachtens jeder Dichter, wenn er nicht, wie das Genie Shakespeare's, gleichsam die ganze Welt im Busen trägt und mit seinem Werk auch gesetzgeberisch zugleich die Regel angiebt, immer das Bessere, wenn er sich nach Mustern und nicht nach Theorieen bildet. Vollends in unserer Zeit, die, wie ein erleuchteter Kenner alter und neuer Kunst, Friedrich August Wolff, sagt, so über⸗

Bezug auf die Verhältnisse der Juden im Preußischen Staate

laͤnglich der Umstand, daß fuͤr die vorlaͤufig errichteten vier un⸗

sind, fast von aller Kunst leer zu werden. Hat man doch selb

dies hat nicht etwa ein vorlauter tet, sondern der tüchtige, gebildete Heinrich von Collin. Re

Genies in das philosophische Gebiet keinesweges unzufrieden hätten vielleicht ein zweites Exemplar der „Räuber“ und der mehr, aber keinen „Wallenstein“, keine „Maria Stuart'

6 geistreiche Verfasserin des vorliegenden Lustspiels und

ganz neuer Stoffe Verzicht zu leisten, aber reich genug, ja die gangbarsten, neu und besser zu ordnen und mit zu beleben, dem man zutrauen darf, daß er anch nen. Wenn Ref; in diesem Betracht auch nur auf Einzelnez ben will, wie einleuchtend ist in Vergleichung mit den Familien- Gemälden die Vermeidung seiner grellen Ausmalung nackten Wirklichkeit, der peinlichen Schilderung ihrer armseli stände und des gemeinen Strebens auf Mitleid derjenigen 3 die sich etwa in ähnlicher Lage befinden; und in Verglei Koßtzebus diese Decenz des Ausdrucks, diese reine und doch leben volt stellung der wirklichen Verhältnisse des Lebens, ohne, wie er, allen Schwächen, kränklichen Gefühlen und Leidenschaften das Lob der verlornen, reuig wiederkehrenden Söhne

gl⸗

Aber diese Erhebung des materiellen Stoffes ist es nicht allen unsere Verfasserin von jenen ehemaligen beiden Koryphäen der unterscheidet, sondern eben so auch ihre formelle Behandlun

rakters und in ihrer Situation sprechen müssen; in den

von mehr als tausend Menschen, die gewiß nicht da sind, inn nüchtern zu langweilen, sondern sich in eine nicht gewöhnlich müthsbewegung versetzen zu lassen. Diese Anklage des meistens von denen erhobeu, die nicht fähig sind, Effekt zu m Uebrigens versteht es sich von selbst, daß ein Unterschied zu mit, zwischen dem gerechten Streben nach Wirkung und der Et Von eben derselben Beschaffenheit ist aber auch der Vorn Theater-Coups. Wenn ein Theater⸗-Coup nichts Anderes ist.

ohne Zwang herbeigefülrt ist und in Handlung dargestellt win

müßte denn behaupten wollen, daß ein Lusispiel zum Lesen um zur lebendigen Darstellung bestimmt sey.

, Den 29. 0ktoher 1836.

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unserm Schiller behauptet, daß er unser Shakespeare geworden würde, wenn er sich nie an spefulatibe Philgsopbie gewagt 166 Journalist der neuern Zeir ben

seits ist indeß über diese Abschweifung des Schillerschen .

51 gleich Jungfrau von Orleans“ und keinen, Wilhelm Tell“. Genn

, , , . h ) so vieler heren ist bescheiden genug gewefen, auf den Ruhm der Erf die bekannn mit einem G. hätte erfinden

J land gin 26 sti chumy

zu schmeih ; ö ö. und der gefallener weihlicher Tugend mit verführerischen Farben ausg.

Stoffes; ihre Pęrsenen sprechen, wie sie nach der Anlage itt

. n,. . Koß schen Stücken sprechen alle zwar nicht ohne Geist, aber .

Effefi⸗ .

interessanter, überraschender Moment, der keinen Widerspruch hn

sind allerdings die Lustspiele unserer Prinzessin nicht frei davon in sie würden keine gute Lustspiele seyn, wenn sie es wären, oder m

Amtlicher Eon d S- I fa e Id. CO. Zætte .

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ist

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Allgemeine

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Berlin, Sonnabend de

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Amtliche Nachrichten. i ,, .

Ge. Majestät der Koͤnig haben in gnaͤdiger Anerkennung, ü di Grain Viereck, erste Hof- und Staats-Dame der ichssseligen Koͤnigin M jestät, vor funszig Jahren als Hof— mne bei der damaligen Prinzessin Friederike von Preußen, nach⸗ nigen Herzogin von York Koͤnigl. Hoheit, angestillt worden für ihre seitdem bewwiesene treue Anhaͤnglichkeit, derselben ö Praͤdikat Excellenz zu verleihen geruht.

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ihn

hre Koͤnigl. Hoheiten der Kronprinz und die Kron—

vor dem Babvlonischen Thurmbau, alle reden mit einer 3 52 6 esden bier einaetroffe in einer Weise, wir hören nur immer den eitlen dichter nn inßessin sind von Dresden hier eingetroffen. deter möchte übrigens vielleicht der Vorwurf scheinen, daß he w men der fürstlichen Frau nicht dasjenige verschmähen, was mu d . fekt und Theater Coups nennt. Darauf erwidern wir zurn! Der Schluß der diesjährigen Dampfschifffahrt zwischen daß, da denn doch dramatische Werke, und ror Allem Lusispi . reisßzvald und Istadt tritt mit dem 3. November ein, an wel⸗ die lebendige Qarstellung bestimmt sind, man doch wird zugeban mn Lage das latzie Dampsschiff von Greisswald nach Yiadt sen, daß sie Effekt machen sollen, Effekt auf eine Verfann = serliz werden wird. Hiervon wird das Publitum in Kennt—

gesetzt. Verlin,

den 20. Oktober 1836. General-⸗Post⸗Amt.

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Zeitung s-Nachrichten.

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Fe gn e h Paris, 15. Okt. Der Oesterreichische Botschafter, Graf hn Äppony, überreichte gestern dem Koͤnige in einer Privat⸗ udienz das Not fications- Schreiben seines Souverains wegen r Geburt einer Prinzessin, Tochter des Erzherzogs Joseph. Der Herzog von Srleans ist gestern fruͤh um 9 Uhr nach

.

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2 Fr. Ton g 3 RBruͤss. ereist, wo er bis zum 20sten d. verweilen wird.

& Briet. Geld. & ner ' . , m, r n. 3. eine vergleichende Ueber— St Sella ser. 4 195 101 Détpr. Ffararr,. 7s iiüs = ht des Ertrages der indirekten Steuern in den ersten Mo“ e n, , , Je, Komm. do. “* 102, ten d. J. mit demsenigen der Jahre 183 und 1835. Es er— K . . a ö. . bt sich, im Vergleich zu dem Jahre 1834 eine Mehr— , , ,,, 103) w , n. ö. 1 e. . ißt innahme von 33,ü 18,0060 Fr., und im Vergleich mit dem Jahre hen. Staat 0. 1 1029, 102 snaällrr'ernd'. eine Mehr -Linnahme von 23,3 15, 066 Fr. ; Könisgsb. da. Seh. d. . 1. S. 86 ö Der General Lemarrols, einer der Adjutanten Napoleon s, Elbinger do. i Gold al marco. 218“ 2 Bsgestern in einem Alter von 60 Jahren mit Tode abgegangen. ben, n e . 33, T Gere har. 1853 3 Man versichert heute für ganz gewiß, daß der, Vesehl nach an, d, m wwe, naß, Ferrer. , lee mn at gcganget sey, die ᷣorshäazeu Minister Kark's : in meh

te Krankenhaäuser zu vertheilen.

Er. Com.

Il e ch Se l- Con. riet . z t

Briefe aus Lisieux enthalten die sehr unwahrscheinliche

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n ,,,, 250 FI. Kuræ 141 G, 260 FI. 2 Mt. 1405, 11 ,, . 300 Mee. Kurz ö J 30 Mz. 2 Mt. 169 ,, 118t. 3 Mt. 6 Iꝛ . A0 Fr. 2 At. 80! 3 . ,,, 150 FI. 2 Mt. 1015, ö 150 FI. 2 Mt. 102 , 100 Tul. 2 t. 99 1 100 Tul. 8 Tage. 1023 Frankfurt a. M. Wz... 150 FI. 2 Mt. 1017, , i 10) Rhl. 3 Woch. 30121

achricht, daß der republikansche Kandidat, Herr Voyer d Ar⸗ enson, große Aussicht habe, bei der bevorstehenden Wahl uͤber herrn Guizot zu siegen.

Das Journal de Paris

. enthaͤlt folgenden Artikel:

Einigen Journalen, die dem neuen Kabinette vorgeworfen ha— en, daß es die Zusammenberufung der Kammern absichtlich ver— hiebe, erwidert das Ministerium, daß die Eroͤffnung der par— mNentarischen Sessionen schon seit so langer Zeit auf die letzten age des Dezembers anstehe, daß dieser Zeitpunkt gewissermaßen aditionell geworden und daß der Gedanke, einen anderen zu Pahlen, der Regierung nicht einmal eingefallen sey. Die obige Behauptung ist schon faktisch ein großer Irrthum, wie wir es

Aus würtige Börsen.

ö Amsterdam, 15. Oktober. ö Nie leyl· wirke Schuld 821 gra. 9½0 do. 1005. Kanz · 21513. SG Span. 22. Fussive 7. Ausg. Seh. —. ius. 9. Pr Früm.- Sch. —. Faln. —. Oesterr. Met. 9811.

Antwerpen, 14. Oktober. Aus. Sch. 23. Linsl. 976. krankfurt a. M., 17. Gktober. Qesterr. 3J0½!, Met, 10218. 102. A060) o8 . 5719. 19, 25. Br. Bank- Aetien 1596. 189. Loose 2 500 l. 112. 11216. Laose zu 100 EI. 218. (G. Hun Prim. ch. 613. Ado. A, Aul. 90d 4. holn. Loose . dM, Spun. Aul. 19*½u. 19. G lioll. Sl 7M s. 515.

ktlüithur, 18. Oktober. Bank-Actien 1303. 1391. Enz. Russ. 10. 30 31½;. Keue Anl. 21. Paris, 14. Oktoher.

509 Rente 105. 15. Span. Kente 20*. —. 309 Portug. —.

Fassive —.

.

Passive 6. Ausg. Sch. —.

Wien, 15. Oktober. 5 0 Met. 1038. AG 1601½2. 3 Gιο 735.

21,5, 0, l —. Banlé- Actien 13495. Neue Aul. 5706. .

. Königliche Schauspiele.

Freitag, 21. Okt. Im Schauspielhause: Tasso's U Trauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach.

Sonnabend, 22. Okt.

auf: Die Liebe im Eckhause, Lustspiel in 2 Abth., vob Cosmar.

König städtifches Theater.

Schauspiel in 5 Akten, von Iffland.

Sonnabend, 22. Okt. Auf Begehren: Sevilla. Komische Oper in 2 Akten. (Herr Kohler, vom K. K. Almaviva, als letzte Gastrolle. Herr Hölzel: Figaro.) i Akt wird Mad. Pohl-Beisteiner Variationen von Re ingen.

Redacteur Ed. Cettel.

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reich an tiefgedachten Kunstlehren ist, daß wir darüber in Gefahr

Gedruckt bei A. W. Han.

Neue Anl. 22

ß,. A lartia]l - bl. Ji

SoM, Port. B. lt.

3 Y, do. ,. 80. 8d 9/9 Neap. 97. j0. 9 Neue Ausg. &

; ; Im Schauspielhause: Die Gun des Augenblicks, Lustspiel in 3 Abth, von E. 1 Hil

Freitag, 21. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Dienstpfsch

Der Barbier nn Musik von Rossj,

Hof -Opern-Theater zu Wien: 9

urch die Data beweisen wollen. Die Session von 1831, um icht in eine zu entfernte Vergangenheit zuruͤckzugehen, ward am B. April 1832 geschlossen. Am 29. November desselben Jah— 6, und also nicht in den letzten Tagen des Dezembers, ward e Session von 1832 eröffnet und dauerte bis zum 25. April 833. Am folgenden Tage, den 26 April 1833, und also nicht den letzten Tagen des Dezembers, wurde eine andere Ses⸗ on eroͤffnet, die bis zum 27. Juni 1833 dauerte. Die folgende BZession wurde in der That am 24. Dezember eroͤffnet und auerte bis zum 25. Mai 1834. Zwei Monate darauf, am J. Lug. 1833, und also wieder nicht in den letzten Tagen des De— embers, ward ene neue Session erdͤffnet und nach Ver— uf von 14 Tagen bis zum Schlusse des Jahres proro— irt. Aus diesen Daten geht hinlaänglich hervor, daß man r die Erxoͤffnung der parlanentarischen Sessionen keinen estimmten Zeitpunkt angenommen hat, fondern daß die Zeit der Eröffnung immer von den jedesmaligen Umstanden abhängig jewesen ist. Ist es nun aber wahr, wenn man behauptet, daß

dern, so wie sich jeder Einfuhr von Waffen fuͤr Miguelistische Guerillas zu widersetzen. Es ist wahrscheinlich dah man zu demselben Zweck ein Franzoͤsisches Schiff im Mittellandischen Meere kreuzen lassen werde.“

Das ministerielle Abendblatt enthaͤlt die (bereits ge— stern von uns mitgetheilte) telegraphische Depesche, worin das Einruͤcken des General Gomez in Cordova angezeigt wird und fuͤgt dann hinzu: „Unsere Privat-Korrespondenz aus Spanien bringt uns Nöchrichten aus Madrid vom Sten d. M. Abends. Gomez marschirte, nach einem kurzen Aufenthalt in Cordova, auf Sevilla. Sanz ist am 2ten d. M. in Oviedo eingeruͤckt; die Portugiesischen Truppen, die in Eile zum Beistande der Stadt abgesandt worden waren, sind zu spaäͤt gekommen.“ Das Journal des Dabats bemerkt uͤber die obige Mitthei— lung: „Die heutigen Nachrichten sind, wie man sieht, sehr verschieden von den gestrigen. Gomez geht nicht mehr uͤber die Sierra Morena zuruͤck; er ist im Gegentheil in Cordovg einge— ruckt und marschirt schon auf Sevilla. Wir glaubten ihn aufs aͤußerste verfolgt und durch 5 bis 6 Corps von allen Sei⸗ ten umzingelt, während nun der Brigadier Alaix noch 5 Tages maͤrsche zuruͤck und der General-Capitain von Andalu⸗ sien, Espinosa, noch damit beschaͤftigt ist, Truppen in der Um gegend von Carmong zu sammeln. Wenn Gomez und die Gei— nigen so leicht in Cordova, einer Stadt von 55,600 Seelen, einruͤcken und seinen Weg in das Herz von Andalusien mit ei— nigen Tausend Mann forisetzen konnte, so muß die Apathie, wo nicht gar die Unterstuͤtzung der Einwohnerschaft, ihm zu Huͤlfe kommen, und dies ist, nach Allem, was man uns uͤber den pa— triotischen Aufschwung der Andalusier gesagt hatte, ein sehr trau— riges Zeichen. Obgleich die seltsamen Entwickelungen und die unerwarteten Erfolge, die die Expedition des General Gomez bis heute dargeboten hat, jede Art von Gelingen bei ihm wahr— scheinlich macht, so wollen wir doch gern noch daran zwei— fein, daß sich ihm die Thore von Sevilla eben so leicht offnen werden, wie die von Cordova, und im schlimmsten Falle sind wir auch überzeugt, daß er sich daselbst nicht würde halten koͤnnen. Man glaubt, daß die fernerweitige Be⸗ stimmung seiner Expedition die Provinz Algarbien in Poriusal sey. In dieser Hypothese wuͤrde Gomez die Gebirge westlich von Sevilla zu gewinnen suchen, um uͤber die Guadiang zu ge— hen, welcher Fluß die Gränze zwischen Portugal und Spanien bildet. Diese Version ist um so wahrscheinlicher, als ein Por⸗ tugiesischer General und mehrere Portugiesische Offiziere mit Gomez marschiren und als man, nach den letzten Lissaboner

Zeitungen, einen Miguelistischen Aufstand in Algarbien befuͤrch— tete. Das Einruͤcken des Don Pabls Sanz in Oviedo ist eine Verlegenheit mehr fuͤr Spanien, indem durch diese Expedition Castilien bedroht wird. Mora, der Ort, wo sich, der telegraphi⸗ schen Depesche zufolge, Rodil befindet, liegt sechs Stunden suͤd— lich von Toledo, zwischen dieser Stadt und Consuegra, auf der Straße nach Ciudad⸗Real. Diese Stellung ist gleich weit von Andalusien, wie von den Gränzen von Valenzia entfernt. Man sagt nicht, welchen Feinden Rodil die Spitze bieten will, indem er sich auf diesen Punkt begeben hat. Dies sind die heutigen Nachrichten. Wir publiziren sie, wie immer, so, wie wir sie vorfinden, und die Noten, mit denen wir sie begleiten, haben nur den Zweck, den Sinn derselben nach der materiellen Bezeichnung der Orte und der Daten zu erklären.“ Der Moniteur befindet sich nun seinerseits heute im offenen Widerspruch mit dem ministeriellen Abendblatte; denn statt der Nachricht von dem Einruͤcken des Don Pablo Sanz in Oviedo, giebt derselbe die nachstehende telegraphische Depesche aus Bayonne vom 14. Okt.: „Sanz hat Oviedo am 4àten d. angegriffen, aber er hat einigen Widerstand erfah⸗ ren und darauf die Richtung nach Elgrado eingeschlagen. Gomez hat eine ruͤckgngige Bewegung gemacht und ist in Baeng eingeruͤckt, wo erein Scharmützel mit Escalante gehabt haben muß. Alaix verfolgte Gomez am 6... chier wird die telegraphische Depesche durch die eintretende Dunkelheit unterbrochen.“ Ob Gomez auf Sevilla marschirt, oder ob er eine ruͤckgängige Bewegung ge— macht habe, ob Sanz in Oviedo eingeruͤckt sey, oder ob die Gar— nison seinen Angriff zuruͤckgeschlagen habe, ob der „Moniteur/! oder ob die „Charte de 18350“ besser unterrichtet gewesen, muß nach den obigen Mittheilungen fuͤr jetzt dahingestellt bleiben. Die legitimistischen Blatter, die uͤbrigens die Einnahme von Oviedo schon vor einigen Tagen angezeigt hatten, machen sich, und wohl nicht ganz mit Unrecht, uͤber das System lustig, wel— ches die Regierung bei der Bekanntmachung ihrer Nachrichten aus Spanien befolgt. ö

Heute Nachmittag hat die Regierung noch eine neuere te—

jegenwaͤrtig kein Umstand obwalte, der eine baldige Zusammen— serufung der Kammern wuͤnschenswerth oder nothwendig mache?

L'setzten Meinung sind. Sie machen bemerklich, daß ein Mühister— Wechsel in der Zeit zwischen beiden Sesstonen eine in den parläamen— arischen Aunalen höͤchst seltene Thatfache sey, die nicht schnell genug heregelt werden koͤnne. S

die auswärtigen Angelegenhesten, aus denen jene Twatsache her—

j

zütz lich seyn koͤnne, die Einsichten des Kabinets mit den Ein— ichten der parlamentarischen Majorität zu verbinden. Wenn pas Ministerium sich aber darauf beruft, daß die Kammern je— anfalls noch in diesem Jahre zusammen berufen wuͤrden, so weint dies als eine sehr dberflh fin Versicherung, denn der arte zufolge, darf jene Zusammenberufung nicht bis auf das uͤnftige Jahr verschoben werden.“

Ein hiesiges Blatt enthaͤlt Folgendes: „Es sollen dem ldmiral Hugon fur seine Station an der Portugiesischen Kuͤste ; 9 , ., Instructionen ertheilt worden seyn: 1) Sich en Gesegenheiten mit dem Englischen Admiral zu verstaäͤn—

nn. 2) sich seiner ganzen Macht zu bedienen, um' die Fran— . , in Portugal zu schuͤtzen und die Sicherheit on ig chen Ulnterihanen in Portugal zu verbuͤrgen; 3) noͤ—⸗ m ö 'ewait anzuwenden, um Komplotte zu unterdruͤcken

esonders um die Landung des Dom Miguel zu verhin—

Wir kennen sehr viele verstandige Leute, die ganz der entgegen⸗

Sie machen außerdem bemerklich, daß

borgegangen, von großer Wichtigkeit waͤren und daß es sehr

legraphische Depesche erhalten, worin ihr die gluͤckliche Ankunst des Herrn von Latour-Maubourg in Sgragossa angezeigt wird. Ueber die Bewegungen des Brigadiers Alaix enthält die Depe— sche nichts Neues. J

Aus Bayonne schreibt man vom 11Iten d.: „Es scheint, daß die Karlisten Verstaͤrkungen aus dem Innern erhalten ha— ben, und eine starke Kanonade, die man gestern in der Richtung von San Sebastian horte, laßt glauben, daß sie neuerdings die Linie der Christinos angegriffen haben. Es ist hier das Ge— Rruͤcht verbreitet, daß der General Sanz am zsten d. den Gene— ral Espartero drei Stunden von Burgos geschlagen habe.“ (Wenn der General Sanz am 1sten d. noch bei Vurgos eine Schlacht geliefert hat, so kann er unmoͤglich am 2ten se⸗ on in Sviedo eingerückt seyn, da diese beiden Städte in gerader Rich— tung etwa 20 bis 25 Meilen von einander entfernt liegen. ö

Don Carlos hat seit dem Gten sein Hauptquartier in Du— rango aufgeschlagen, und Alles laßt vermuthen, daß er daselbst laͤngere Zeit verweilen werde. Das Hauptquartier Villareal' s ist in Salinas. ;

Im Messager liest man: „Der General Cordova, der sich bekanntlich selt einiger Zeit in Paris befindet, hat, wie man versichert, viel dazu beigetragen, den Herrn Ardoin zu veran—

—— 1

ken in den Operationen der Inhaber Spanischer Fonds. cheint jetzt vollkommen erwiesen, daß die Zinsen am 1. Novem— ber nicht werden gezahlt werden. Aber man sagt, daß die Agen— ten der Spanischen Regierung Buͤrgschaft fuͤr die Zahlung jener Zinsen am 1. Januar oder am J. Februar des kuͤnftigen Jah⸗ res stellen wüͤrden. Wenn man einem solchen Versprechen Glau— 1 gen; aber man scheint alles Vertrauen zu den Huͤlfsquellen der Spanischen Regierung verloren zu haben. schloß zu 221.

sondere Unterstuͤtzung angedeihen zu lassen.

lassen, Herrn Durou bei der Mission, die ihm Herr Mendizabal uͤbertragen hat, zu unterstuͤtzen. Herr Ardoin nahm, auf den Rath des Herrn von Toreno, Anstand, sich neuerdings mit den

8 Spanischen Angelegenheiten zu befassen und es bedurfte der ganzen Ueberredungs-Kraft des General Cordova, der sich den Herrn Mendizabal genähert hat, um ihn dazu zu bestimmen.“

An der heutigen Boͤrse bemerkte man ein großes Schwan— Es

en schenkte, so wuͤrden die Spanischen Papiere unbedenklich stei⸗

Die aktive Schuld

Geoßßettant en and elan d. London, 15. Okt. Im Palaste zu Kew werden große Ver—

besserungen vorgenommen, dem Vernehmen nach wegen der be— vorstehenden Ankunft Sr. Koͤniglichen Hoheit des Herzogs von Tumberland.

Ihre Koͤnigliche Hoheit die Prinzessin Sophie wird sich

in einigen Tagen auf einem Auge der Staar-⸗Operation unter⸗ ziehen.

Sir H. Seymour, Britischer Gesandter in Belgien, der

dieser Tage von Bruͤssel hier angekommen ist, hatte gestern eine Unterredung mit Lord Palmerston.

Lord Cloncurry hat es versucht, einen zwischen Herrn

O'Connellund Herrn Sharman Crawford ausgebrochenen Zwist zu vermitteln. In einem Schreiben, welches er an den . ge⸗ richtet, bemuͤht er sich, die Nothwendigkeit darzuth

Irlaͤndischen Reformer eng zusammenhalten und bei ihren ge— meinsamen Bestrebungen, Gerechtigkeit fur Irland zu erlangen, kleinere Differenzen uͤbersehen muͤßten. zige gute und nuͤtzliche Maßregel, welche Irland in den letzten sechs Jahren gewahrt worden, sey die Unterrichts-Kommission, und diese habe man allein Herrn O Connell Herrlichkeit mißbilligt die vorgeschlagenen Bills ten und der Munizipal-⸗Reform als ungenuͤgend und fuͤhrt mehrere Maßregeln an, deren Irland, seiner Ansicht nach, noch beduͤrfe, unter anderen eine Veraͤnderung in dem ganzen Magistratswesen und eine fernere Reform der Polizei; diese Maßregeln aber, meint Lord Cloncurry, koͤnnten ohne eine Reform der Pairie nicht be— werkstelligt werden. dringt man nicht auf eine Kreirung und fuͤgt fuͤr diesmal, um die Wuͤrde des Oberhauses so wenig als moͤglich zu schmaͤlern, demselben so viele lebenslängliche Pairs hinzu, als noͤthig seyn mochten, um jene von Seiner Majestaäͤt empfohlenen oder vom Volke gewunschten nothwendigen Maßregeln, worunter mir die geheime Abstimmung eine der wichtigsten scheint, durchzusetzen?“ Die Times findet die beste Charakteristik dieses Schreibens in seinem eigenen Schluß, wo Lord Cloncurry sagt: nun diesen zu taͤdiosen Brief schließen, der vielleicht fuͤr einen Pair und Geheimen Rath nicht ganz geziemend erscheinen duͤrfte.“

1, daß alle Er behauptet, die ein—

u verdanken. Se. insichtlich der Zehn⸗

In dieser Hinsicht bemerkt er: „Warum

„Ich muß

Dr. Carpue machte am Donnerstag Abend dem literarischen

Institut in Leicester-Square eine interessante Mittheilung uber einen Plan zur Errichtung einer Statue Shakespeare's, die je— des Standbild, das jemals einem beruͤhmten Manne gesetzt worden, an Groͤße uͤbertreffen soll.

Der Koöͤnig und die Koͤni— nigin, sagte er, haͤtten eingewilligt, diesem Unternehmen ihre be— Die Statue solle auf einer Erhoͤhung von 200 Fuß uͤber dem Wasserspiegel der

Themse errichtet werden, ihr Piedestal 60 und sie selbst 80 Fuß

hoch seyn, und eine Treppe solle bis zu Shakespeare's Scheitel hinauffuͤhren; auch habe man den Plan, daneben ein Haus ganz nach dem Muster desjenigen, in welchem Shakespeare ge— boren worden, zu bauen, in welchem ein noch lebender weibli— cher Abkoͤmmling von Shakespeare's Schwester, jetzt in sehr duͤrftigen Umstaͤnden befindlich, wohnen und den Ertrag von dem Zeigen der Statue genießen solle. Herr Carpue eröffnete ferner, daß die Kosten sich auf 20,000 Pfund belaufen wuͤrden, die durch Subscription aufgebracht werden soll— ten, doch solle Niemand mehr als eine Guinee beitragen. Er zweifelte nicht, daß die erforderliche Summe bald beisammen seyn werde. Diese Mittheilung wurde von der Versammlung mit enthusiastischem Beifall aufgenommen.

In der vorigen Woche sind abermals bei einer Explosion in einer Kohlengrube bei Blackrock 11 Menschen ums Leben ge— kommen.

Die Times meint, es moͤchte fuͤr Frankreich wuͤnschens— werth und tlug seyn, die Zerwuͤrfnisse mit der Schweiz auf friedlichem Wege auszugleichen zu suchen, denn die Schweizer seyen ein kriegerisches Volk, in Kämpfen eines der kuͤhnsten, verwegensten und geschicktesten und ihr Land eine gewaltige Veste; besser sey es also, daß die Franzoöͤsische Regierung bei Zeiten zu Unterhandlungen schreite, als daß sie es aufs Aeußerste kommen ließe, besonders wenn sie bedenke, daß sich die Offiziere des Don Carlos in einem Distrikt, der nicht ein Drittel so groß sey, wie die Schweiz, und nicht ein Zehntel so fest, so lange gegen eine Armee gehalten, von der sie auf ossenem Terrain in vierzehn Tagen vernichtet worden waren.

In ihrer feindlichen Gesinnung gegen die Sache des Don Carlos bleibt die Tim es, obgleich sie jetzt als ein Haupt⸗Organ der konservativen Partei gilt, sich unverändert gleich; doch ist sie der setzigen Tendenz der Christinischen Sache noch mehr abhold, wie aus folgendem Artikel hervorgeht, den dieses Blatt heute ent— haͤlt: „Es gereicht uns zu keiner Freude, durch die letzten Nachrichten aus Spanien zu erfahren, daß, welche partöelle Erfolge auch detaschirte Corps der Karlisten oder Christinos ge— habt haben moͤgen, doch aus allen entgegegengesetzten Angaben die eine eben so wichtige als unbestreitbare Thatsache hervorgeht, daß der Kampf sich rasch nach Theilen der Halbinsel hin ver— breitet, die bisher seinen Heimsuchungen entgangen wa— ren. Kein Englischer Protestant und Freund constitutionneller Freiheit koͤnnte es als ein lauteres Gut ansehen, wenn Carlos,

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