1836 / 297 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

schen Capitulationsdienste gestanden, auf so lange uͤbernommen habe, bis entweder Frankreich dieselben wieder wie bisher aus— richten oder die Tagfatzung in Folge dieses Antrags anders dar— über verfügt haben werde. 5. 4. Die Gesandtschaft wird uns seiner Zeit uͤber die Verhandlungen der Tagsatzung vollstaͤndigen Bericht erstatten und von denselben inzwischen dem kleinen Rathe Kenntniß geben. Bei allen, durch diese Instruction nicht vorgesehenen wichtigen Faͤllen, hat die Gesandtschaft von uns weitere Weisung einzuholen.“ Zu Gesandten wurden erwaͤhlt die Herren Oberst Fetzer und Regierungsrath Berner.

Thurgau, 12. Oktbr. Der große Rath ertheilte in sei— ner außerordentlichen Sitzung vom Iten und Iten dieses der Gesandtschaft des Standes Thurgau folgende Instruction: J. In der Angelegenheit Conseil's: 1) „Die Gesandtschaft ist angewiesen, bei dem hierauf bezuͤglichen Tagsatzungsbeschlusse vom 9. Septbr. stehen zu bleiben. 2) Die Gesandtschaft wird dazu mitwirken, auf angemessene Weise die Gruͤnde darzulegen, welche aus voͤlkerrechtlichem Gesichtspunkte den Beschluß vom 2. Septbr. hervorgerufen haben, gleichzeitig aber auch die An— schuldigungen, welche in der letzten Franzssischen Note enthal— ten sind, gebuͤhrendermaßen zuruͤckzuweisen.“ II. Betreffend den vom großen Rathe des Kantons Waadt unterm 28. Sept. gefaß⸗ ten Beschluß: „Die Gesandtschaft wird in unserm Namen erklären, daß, obgleich auch Thurgau dem Tagsatzungs⸗Konklusum vom 23. August nicht in allen Theilen beigestimmt hat, hierorts dennoch an dem Grundsatze fest gehalten werde, daß in solchen Faͤllen die Minderheit sich nach dem Willen der Mehrheit zu richten habe und das genannte Konklusum fuͤr alle Stände ver— bindlich sey, folgeweise dafür stimmen, daß der Kanton Waadt wiederholt alles Ernstes aufgefordert und verpflichtet werde, sich der Vollziehung desselben in jeder Hinsicht zu unter— ziehen und daher auch der Wahl eines eidg. Repraͤsentanten statt zu geben.“ In Beziehung auf die Frage wegen Gegen— maßregeln wurde der G e , ff keine besondere Instruction ertheilt. -In Bezug auf Waadt wurde der Gesandtschaft all— gemeine Vollmacht gegeben, . Vollziehung des Konklusums mitzuwirken. Ein heroischer Antrag des Hrn. Pfr. Bornhau— ser, welcher sowohl Hrn. v. Montebello, als Hrn. v. Tschann abberufen und Gegenmaßregeln eintreten lassen wollte, erhielt nur die Stimme des Antragstellers selbst. Zu Gesandten wur— den erwählt die HH. Dr. Kern und Staatsschreiber Gräͤflein.

Freiburg, 12. Oktober. In der heutigen Sitzung des großen Raths wurde der durch eine Kommission etwas gemaͤ— higte Instructlons-Antrag des Staatsraths angenommen. Vesandttn wurden ernannt die Herren Oberst Maillardoz und Deglise.

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Rom, 6. Okt. (Allg. Ztg.) Man hat lange besorgt, die Wendung der Spanischen und Portugiesischen Angelegenhei⸗ ten wuͤrde auf Italien einwirken, und die unruhigen Köpfe durch auslaͤndischen Einfluß sich auch in diesem Lande regen. Wenn es bisher ruhig blieb, so hat man dies dem gesunden Sinne des Volkes zu verdanken, denn es hat nicht an Versuchen ge— fehlt, es gegen die Regierungen aufzuwiegeln. Nachrichten aus Neapel melden, es seyen in Sicilien und Calabrien, von Malta aus, Proclamatienen eingeschwärzt worden, worin dem Volke eine freie Constitutign versprochen und es aufgefordert werde, sich zu bewaffnen. Die Proclamation soll von einer hohen Per— son unterzeichnet seyn, deren Namen, wie man hier glaubt, zu diesem Zweck mißbraucht worden ist. Der schlechte Erfolg recht— fertigt einigermaßen diese Ansicht, da trotz aller Versprechungen sich das Volk nicht bewegt, und nur einige Individuen kompro— mittirt wurden.

Der vereitelte Versuch, die Bank in Neapel um einige Millionen Ducati zu bestehlen, hat hier Aufsehen gemacht, da unsere ersten Haͤuser dabei betheiligt sind. Mehrere Bank-An⸗ gestellte sollen einverstanden gewesen und mit den Dieben bei der That ergrissen worden seyn.

Die Nachrichten, welche man in Genua und Turin aus Spanien hatte, lauten fortwährend sehr beängstigend fuͤr die Negierung in Madrid, oder besser fuͤr die Koͤnigin-Regentin. Der Plan, mit dem Cordova vertraut gewesen, und der, wie schon fruͤher gemeldet worden, darauf hinausging, die Regentin und ihre Tochter in der Mitte der Armee aufzunehmen, sie so aus den Händen ihrer Tyrannen zu befreien, und ihuen im schlimm—⸗ sten Fall einen sichern Zusiuchtsort in Frankreich zu oͤffnen, ist durch Cordova's Entfernung vom Kommando gescheitert. Es scheint, daß dieses Vorhaven ruchtbar geworden ist, und die geheimen Gesellschaften Alles aufgeboten haben, um es bei Zei— ten durch die Entfernung Cordova's zu vereiteln. Die Köni— gin, eine wahre Staatsgefangene in Madrid, muß sich jetzt in ihr Schicksal fügen, und mit Nesignation ihre Befreiung von irgend einem zufälligen Ereignisse abwarten. Man faͤngt an, Mitleid mit ihr zu fühlen, und ihre Lage sehr zu bedauern.

Der Ausbruch der Cholera im Neapolitanischen ist nicht mehr zu verbergen, und die hiesige Regierung hatte gleich er— klärt, wenn man in Neapel sich nicht entschließen wollte, die be— sallenen Ortschaften abzusperren, wie man es hier mit Ancona gemacht, so sähe man sich genöthigt, die Gränzen gegen Neapel ganz zu verschließen. Mehreres Hin- und Herschreiben hat die Sache bis jetzt hingehalten; die gänzliche Sperrung hat nur einige Tage stattgehabt, und wurde wieder aufgehoben. Nun— mehr aber, da die Cholera sich mit jedem Tage der Stadt Nea— pel nähert man spricht von einigen Faͤllen, die selbst in Nea—⸗ pel vorgekommen wären und die dortige Regierung den Wuͤn— schen der hiesigen nicht entspricht, so sind die Kordone wieder angeordnet. Ob eine Quarantaine damit verbunden oder eine gänzliche Absperrung anbefohlen ist, weiß man noch nicht.

Neapel, 9. Oft. Man hat nun endlich einen Kordon gegen die Provinzen am Adriatischen Meere gezogen, der aber Anlaß zu vielen Streitigkeiten giebt, weil die hingesandten Trup— pen nicht ausreichen. Viele Aerzte behaupten noch immer, es sey dort nicht die Cholera, sondern das gewohnlich um diese Jahreszeit in den niedrigen Kuͤstengegenden herrschende Fieber, nur in einem stärkern Grade als in andern Jahren. Uebrigens fehlt seit fuͤnf Tagen die Post aus jenen Gegenden, und es ist daher unmoͤglich, etwas Bestimmtes zu melden. Die Regierung beobachtet ein tiefes Stillschweigen, erlaͤßt aber unter der Hand Verordnungen an die untern Behoͤrden, die aber von denselben oft ganz verkehrt, selbst auf lächerliche Weise in Ausfuͤhrung gebracht werden. So behauptet man, es seyen zwar einige Spitäler in Bereitschaft gesetzt, aber Niemand im Publikum von deren Existenz benachrichtigt worden, so daß sie auch bei eingebrochener Krankheit unbenutzt blieben. Von hier fluͤchten sich bereits viele Personen nach Marseille oder Sicilien. Die zuletzt dahin abgegangenen Dampfschiffe waren gedraͤngt voll.

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Spanien.

Madrid, 5. Okt. Am 2. fand hier die Wahl der Cortes—

Deputirten fuͤr die Provinz Madrid statt. Die 21 Wahlherren ernannten die HH. Arguelles, Cantero, Calderon de la Barca, Argumosa, Fermin Caballero, Dionisio Valdes und Rodriguez Leal zu Vertretern dieser Provinz. Diese Herren gehoͤren saͤmmtlich zu der Mendizabalschen Fraction der Bewegungspartei. In Se— govig wurden die HH. Aniceto Alvaro, Burguesio und Aspiroz gewahlt; in Saragossa die nämlichen Deputirten, welche in der letzten Kammer so entschieden gegen Hrn. Isturiz auftraten; in Valladolid der fruͤhere Privat⸗Sekretair Mendizabal's, D. Valentin Llanos, und mehrere Anhaͤnger der raschesten Bewegung. In Algesiras fanden bei Gelegenheit der Bezirkswahlen blutige Sce— nen statt; der Poͤbel rief aus: muera la gente de levstu! (es sterben die Leute, welche Fraks tragen!), und verhinderte alle an— staͤndigen Leute, an den Wahlen ö, nehmen. Des Nachts wurden Dolchstiche ausgetheilt Hr. Mendizabal hat dem Finanz⸗Ministerium eine neue Organisation gegeben; da er aber hierbei die Mehrzahl der bisher angestellten Beamten absetzte und die leer gewordenen Plaͤtze ausschließlich mit seinen alten Gevattern ausfuͤllte, so hat er dadurch ein allgemeines Mißfallen erregt, welches selbst von dem nun ultraministeriellen Eco del Comercio getheilt wird. Seinen Privat-Secretair Llanos hat er zum Archivar des Finanz-Ministeriums ernannt, wodurch alle wichtigen Rechnungen der Obhut dieses fruͤher nicht im offent— lichen Dienste gestandenen Mannes anvertraut werden. Den D. Aniceto Alvaro hat er dagegen wegen des Ihnen in meinem letzten Schreiben mitgetheilten Artikels abgesetzt. Ein Englisches Blatt meldet aus San Sebastian vom 9. Oktober: „Mehrere Bewohner von San Sebastian, die in der Umgegend Besitzungen haben, sind sehr unzufrieden daruͤber, daß der General Evans sich geweigert hat, die Ver— luste, welche sie durch Niederschießen der Haäuser, Abhauen der Obstbaͤume u. s. w. erlitten haben, zu bescheinigen. Der Grund dieser Weigerung ist wohl, daß sie zu hohe Forderungen mach— ten und daß der General in der gegenwartigen Krisis die Ver— legenheit der Regierung nicht noch vermehren wollte. In Folge der letzten Kaäͤmpfe haben einige Beförderungen in der Legion stattgefunden.“

. n g. 6 .

Die Morning Chrontele enthält folgendes Schreiben aus Lissabon vom 7. Oktober: „Die Angelegenheiten dieses Landes scheinen einer neuen Krisis entgegenzueilen. Die Oppo— sition gegen die neue Ordnung der Dinge wird taͤglich staͤrker und entschiedener. Der „Talavera“ von 71 Kanonen ist von Vigo hier angekommen und mitten in der Stadt, bei dem Han— delsplatze, vor Anker gegangen. Die Gegenwart dieses Schiffes, welches zur Beschuͤtzung des Britischen Eigenthums unumgaͤng̊ lich nothwendig ist, hat hier großes Aufsehen erregt, und seltdem wird in jeder Nacht die National-Garde zu den Waffen geru— fen. Von den uͤbrigen Englischen Schiffen liegen der, Malabar“, von 71 Kanonen, bei Belem, der „Hastings“ und der „Cornwallis“, beide von 74 Kanonen, die Fregatte „Endymion“ und die Korvette „Pearl“ liegen in der Mitte zwischen dem „Malabar“ und dem „Talavera.“ Außerdem erwarten wir taͤglich noch mehrere Schiffe. Der Zustand von Alemtejo ist nicht sehr zufrieden stellend. Die Spanische Post ist ausgeblieben, und man wollte sogar wissen, daß Gomez in Badajoz angekommen sey. Dies ist indeß nicht der Fall; dagegen scheint Remeschido seine Stel— lung in Algarbien noch immer zu behaupten; man wollte sogar wissen, er habe sich fur die Constitution von 1820, jedoch mit Dom Miguel, als constitutionnellem Koͤnige, erklart. Es ging das Geruͤcht, daß man mehrere hohe Personen, deren Abneigung gegen den neuen Zustand der Dinge bekannt ist, z. B. den Her— zog von Terceira, den Marschall Saldanha u. A. verhaften wolle. Auch dem Prinzen hat man gedroht, und was die Koͤ— nigin betrifft, so weiß man sehr wohl, daß mehrere Versuche gemacht worden sind, die Nationalgarde und die Truppen 8 einer neuen Bewegung gegen den Palast aufzureizen.

ie Koͤnigin befindet sich nit ihrem Gemahl fortwährend im Palaste Necessidades und besucht kein Theater, waͤh— rend sie sonst fast jeden Abend entweder in der Italiaͤni— schen Oper oder im Franzoͤsischen Schauspiel erschien. Die Theater sind uͤberhaupt fast ganz verlassen, und Lissabon, sonst der Sitz der größten Froͤhlichkeit, hat jetzt das Ansehen einer Stadt, die durch irgend ein allgemeines Ungluͤck in Trauer versetzt worden ist. Die Kaffechäuser werden früher als gewoͤhn— ich geschlossen, und auch die Straßen sind fruher leer, als dies sonst der Fall war.“ Der Times wird aus Lissabon vom 8. Oktober ge— schrieben: „Man hat hier am 6ten eine Verschwoöͤrung zum Umsturz der gegenwärtigen Constitution entdeckt. Das fuͤnfte Jäger⸗Regiment, dasselbe, welches am A September sich zuerst fuͤr die Constitution von 1820 erklärte, wollte die von Dom Pedro gegebene Constitution proklamiren. Die Truppen verließen ihre Kasernen nicht, aber die National-Garde blieb bis Mitternacht unter den Waffen. Hiermit war das Ganze vorbei. Die Ankunft des Britischen Schiffes Talavera“, welches einen so ungewoͤhnlichen Ankerplatz an der Praga do Comercio gewahlt hat, so wie die Landung von 359 Marine-Soldaten an dem gegenuberliegenden Ufer, angeblich um daselbst zu exerciren, haben hier große Un— ruhe erregt. Saͤmmtliche Minister begaben sich nach dem Pa— last und baten die Königin, nicht zu gestatten, daß irgend Etwas unternommen werde, wodurch das Land in Anarchie und Blut— vergießen gestuͤrzt werden koͤnnte. Das fuͤnfte Jaͤger-Regi— ment ist gestern Morgen nach Algarbien eingeschifft worden. Ungeachtet des schlechten Wetters begab sich der Prinz zweimal nach dem Einschiffungsplatze und wurde jedesmal von den Sol— daten mit dem Rufen Es lebe die Constitution von 1829! empfangen.“

Tren,

Konstantinopel, 14. Sept. (Journ. d Odessa) Den hier eingegangenen Nachrichten aus Persien zufolge, ruͤstet sich der Schach zu einer großen Expedition gegen Muhammed⸗-Chan von Kabul, der ein Verbuͤndeter der Engländer und mit Rund— schit Sing, dem Sultan von Lahore und Beherrscher der Seiks, im Kriege begriffen ist. Der Tuͤrkische Botschafter soll dem Schach die lebhaftesten Vorstellungen dagegen gemacht und so⸗ fer seine Paͤsse verlangt haben. Auch versicherte man, daß ammtliche in Persischen Diensten befindliche Englische Offiziere ihre Entlassung nehmen wollten und dies zum Theil schon ge— than hatten.

Aegypten.

Alexandrien, 23. August. (Journ., de Smyrne) Das plötzliche Steigen des Nils hat alle Besorgnisse zerstreut,

Begen Marseille wurde die Quarantaine hier aufgehoben.

naͤchsten Aerndte. Ungeachtet der vorgeruͤckten Jahreszeit der großen Hitze herrscht die Pest noch immer, Heute ist sa in der Stadt ein Fall vorgekommen; namlich im Hausen Polizei⸗Direktors, der zugleich Inspektor der mission ist.

Inland.

Berlin, 23. Okt. Ein am 2]. April d. J. verstorbener Bij Breslaus, Namens Gottfried Ferdinand Pathe, welcher keine 1 wendige Erben hinterlassen, hat in seinem Testament ein Kayitn! Zwanzigtausend Thalern zur Unterstuͤtzung unverschus verunglückter dasiger Burger, die das sechzigste Jahr ubersch ten und weder Frau noch Kinder haben, mit der Maßgabe stimmt, daß zu ihrer Aufnahme ein Haus angekauft und den gemäß jeder Benesizigt mit zwei Thalern woͤchentlich benz werden solle. Dem Magistrat in Breslau ist die Ausfthrn der Stiftung, nachdem diese die Allerhoͤchste Koͤnigl. 3 gung erhalten, uͤbertragen worden.

Auf dem diesjährigen Herbst⸗Wollmarkt zu Sch wenn waren eiwa 660 Centner groͤßtentheils Sommerwolle aus! Umgegend und den Gebirgs-Kreisen zum Verkauf. gestellt m wurden an Fabrikanten und Handelsseute aus der Provinz in abgesetzt. Die ordinaire Wolle galt 38 68 Rthlr., mitzt 70 30 Rthlr. und bessere 82 92 Rthlr. der Centner.

Im Regierungs-Bezirk Duͤsseldorf sind im verwit nen Monat 2101 Kinder geboren und es starben 1431 Persth; mithin betrug der Zuwachs 957 Individuen. Im Reg. Achen wurden 1100 Kinder geboren und die Zahl der Gesy . betrug 677, woraus sich ein Zuwachs von 423 Een ergiebt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Das am 18ten d. M. hier in Berlin bemerkte Nord icht istg in den Rheingegenden beobachtet worden. Zunächst berichtet m darüber aus Poppelsdorf bei Bonn: „Am 18ten Abends wunde was vor neun Uhr am nordwestlichen Himmel ein Nerd. icht bat tet. Es siellte sich dar in einer Röthung, die sich über einen an lichen Theil des Himmels verbreitete, aber nicht das Sternbs Bärs erreichte, und die in schnellen Abwechselungen bald ditt bald heller roth erschien. Gegen Ende des Phänomens, etwa 9 Uhr, zog sich die mehr oder weniger gleichmäßig verbreitete R in Streifen zusammen, welche sich nicht ganz senfrecht, sondeng etwas gegen Morden geneigt, auf den Horizont herabzogen. M nach einer Dauer von einigen Minuten verschwanden diese Sung und damit das ganze Phäuomen. Wie lange dieses Nordlick dieser Beobachtung schou gedauert haben mag, und ob sich von Röthung weiße Lichtbegen mit dem diesem Phänomen so eigen lichen Blitzen, Flackern und Zucken gezeigt haben, darüber kön vielleicht andere Btobachter nahere Auskunft geben. Auch war,) jene rothen Streifen sich zeigten, nicht die sogenannte Nordlichtsin im Zenith zu bemerken. Uebrigens war das rothe Licht sowohll mehr oder weniger gleichmäßig verbreiteten Röthung, als auchn

ter machte und sie zuweilen ganz verdunkelte. Ueber den vorhergh genen Zustand der Almosphäre kann ich einige Mittheilungen machti!

die entfernteren Gegenstände verdunkelte. Der Sonnenuntergang? nicht klar, sondern der westliche Horizont mit einer Bräunung! deckt, in welcher die Sonne undeutlich verschwand. Dagegen stt der Mond mit ganz scharfen Umrissen am südöstlichen Himm Hiernächst meldet die Düsseldorfer Zeitung unterm Mon „Gestern Abend gegen 9 Uhr hatten wir hier die interessante Erstt nung eines ziemlich bedeutenden RNordlichtes, welches zuerst bei ng Unkundigen die Meinung erregte, es sey Feuer ausgebrochen Meteor war von dunkler blutrother Farbe, stieg ziemlich im Merßg nordwärts vom Horizont auf und breitete sich, in geringer Entfemn vom Zenith, etwa um den halben Quadranten in westlicher Rich aus. Die Dauer desselben betrug eine kleine halbe Stunde, waͤhrn welcher die Fäcbang mehr oder weniger stark hervortrat. Dit sh gewöhnlichen säulenförmigen Strahlen waren nicht bemerkbar, i nur wenn das spärliche Mondlicht sich in der Erscheinung reflektt bemerkte man eine Art Bewegung.“

Aus würtige Börsen.

Amsterdam, 18. Oktober. Schuld 53. 59,9 do. 10135. Kanz - 2. HFassirs —. Ausg. Sch. . Lins Palu. —. Cesterr. Met. 987. utwerpen, 17. Oktober. Ausg. Seli. 23878. Linsl. 9] /. Fraukkurt a. M., 20. Oktober. Oerterr. So, Met. 102. 10176. A0 98 ,. 984. 21 57. 1096, 251,9. Br. Bank- Actien iòᷣ89, 1887. KHäarsfisl-Obl. Izs Loose zu 500 iI. 11225. 1121/8. Lose zu 100 FI. 218. (i. Pte Prim. Seh. 611,4. do. A0, Anl. 993 3. i'aln. Loose 63 d Fo Spau. Anl. 197½.. 19168. 21 S Holl. Si 76. SI a. tLüamburg, 21. Oktober. Reus Aut. 21. London, 18. Oktober. ! Belt. —. eue Anl. 19563. Hassip . og Holl. 852153. 50, 98 V. do,, Port. C. Russ. —. Brat. Coluinb. llt

Niederl. wirkl. 217/93. S0½, Span. Preuss. Präöm. - Seh. 10812.

Passive —.

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399 PHartug. 33.

Cons. 30 Ane. Sch. 7M. do. 309½,9 323,4. Peru —.

22 1* de r, Engl. Chili —. Paris, 17. Oktober. oo Rente pr. Compt. 168. 50. sin cour. 108. 65. HMI. cCempt. 78. M5. sig eour. 78. 50. S0 Neap. 97. 60. 5g zit Eenie 25. Hassire 714. Neue Ausg. Seli. Ausg. dil. zu, bortug. 337. Wien, 18. Oktober.

305 Met. 10355. Aon 10. 3 00 751. 216 .

Bank- Actien 13R3. Neue Anl. 570. Br. S683 2. C.

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Königliche Schauspiele.

Montag, 24. Okt. Im Opernhause: Ouvertlre sudl mide, von Gluck. Hierauf, zum erstenmale: Undine, die 3 ser⸗ Nymphe, Feen-Vallet in 3 Afth., nach de la, Motte, guss Roman, vom Königl. Solotaͤnzer Paul Taglioni. Mh von H. Schmidt. Diejenigen Meldungen, welche zu der heutigen Vorstc lun wegen Mangel an Raum, nicht beruͤcksichtigt werden ten sind zu der, auf Dienstag 25sten d., angesetzten ersten . holung des Ballets „Undine“, uͤbertragen worden, und wu ; sucht, die Billets bis Montag, 24sten d., Mittags l uin, Billet⸗Verkaus⸗Buͤreau abholen zu lassen, wiedrigenfalls uͤber selben anderweitig disponirt werden muß.

Koͤnigstädtisches Theater. jn Montag, 24. Okt. Der Glockner von Notre-Dame. 9 mantisches Brama in 6 Tableaux, nach dem Roman des jn tor Hugo, frei bearbeitet von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. (M Koͤhler: Gervaise als Gastrolle.)

Redacteur Fd. Cattel. 3

und man hegt jetzt die guͤnstigsten Erwartungen ruͤcksichtlich der

. Fedruckt bei A. W. Haph.

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Streifen so intensiv, daß es die Sterne, über die es wegging, nn

ich mich gestern Nachmittags auf dem Drachenfels befand. Der Hin war zwar wolkenlos, aber es schwebte auf der Erde ein leichter Duft, witz

Nous Aul. 2. ö

Departeme ron dort nicht zu entfernen.

In Condom ist Herr Persil mit 222 Muret Herr Rémusat mit 228 gegen 2 Stimmen, und in

eine offenkundige Thatsache und man wär

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Berlin,

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Oktober

Amtliche Nachrichte Kronik des Tages.

se von dem unterzeichneten Rektor und Richter hiesiger zrch⸗Wilhelms⸗Universitat vorschriftsmäßig zu pruͤfenden uche der Studirenden J um Stundung und resp. Erlaß die Vorlesungen fn nicht nur durch genuͤgende

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der Honorare fuͤr

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Maturitaͤts-Zeugnisse (

,, kin insbesondere auch durch Zeugnisse der Beduͤrftigkeit ge— begruͤndet werden.

on Ansehung dieser Bedürftigkeit s-ALAtteste sst sestge⸗

effenden Vormund—

daß sie bei den Waisen nur von der betr ; Le⸗

„Behörde und fuͤr Studixende, deren Aeltern noch am snd, von dem Magistrate des Wohnortes oder von den g„Vorgesetzten des Vaters ausgestellt werden koͤnnen, und n diesen Zeugnissen folgende Punkte ausdruͤcklich enthalten

mit eugniß der Reife bei den Inlaäͤndern) und resp. durch guͤn⸗

weder Luast zum Handeln, noch bestimmte Pläne; sie beschraͤn⸗ ken sich auf Wuͤnsche.“ Die Gazette de France erwi—

tails weder einzugestehen, noch sie zu bestreiten, und beinerker

nussen: . . . Angabe des Vor- und Zunamen und das Alter der direnden; 4 J Imt, Stand und Wohnort der Aeltern, und bei Waif der Vormuͤnder; J Zahl der etwanigen ubrigen versorgten oder unversorgten Kinder, oder Bemerkung, daß keine vorhanden seyen; Angabe der Lehr-Anstalt, auf welcher der Bittsteller seine Vorbildung erhalten hat;

die von den Aeltern oder Vormuͤndern zu machende be— stimmte Angabe der Unterstuͤtzung, welche dem Studiren— den jährlich zugesichert worden, aus welcher Quelle sie auch komme und von welcher Art sie auch seyn moͤge;

die bestimmte Versicherung, daß die Aeltern oder Vormuͤn— der nach ihren der attestirenden resp. Behoͤrde genau be— kannten Vermoͤgens-Verhältnissen dem studirenden Sohne oder Muͤndel nicht mehr als die unter Nr. 5 anzugebende Unterstuͤtzung gewähren konnen. ö Indem wir diese hohen Anordnungen hierdurch zur oͤffent— n Kenntniß bringen, damit dieselben bei Ausstellung der be— sneten Duͤrftigkeits-Zeugnisse von den resp. Behoͤrden in der chriftsmaͤßigen Art beruͤcksichtigt werden, sind wir zu der Be— kung verpflichtet, daß bei mangelhaften Attesten die von uns chriftsmaͤßig zu pruͤfenden Gesuche um Stundung der Ho— re fuͤr die Vorlesungen nicht bewilligt werden koͤnnen. Berlin, den 22. Oktober 1836. '

er Rektor und der Richter hiesiger Friedrich W Universitaͤt.

F. Krause.

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ilhelms⸗ Busch.

Angekommen: Der General-⸗Major und Commandeur Ilten Kavallerie⸗Brigade, von Gräwenitz, von Breslau. Abgereist: Der General-⸗Major und Commandeur der Kavallerie-⸗Brigade, Freiherr von Krafft II., nach Stargard.

5 paris, 18. Okt. Durch eine Verordnung vom gestrigen je hat der König auf das Gesuch der Herren Peyronnet und ntelauze, deren Gesundheit tief erschütrert ist, befohlen, daß nus dem Schlosse Ham entlassen werden. Herr Peyronnet die Erlaubniß erhalten, seinen Wohnsitz in Monferrand (im artement der Gironde) und Herr Chantelauze den seinigen nt der Loire aufzuschlagen, gegen ihr Ehrenwort,

22 Stimmen gegen 18,

e egen 87 Stimmen wieder zum D

. * 98 * 16 ;

lbee Herr Vitet mit 235 9 rten gewaͤhlt worden.

Die Nouvelle Minerve enthält lilaire Ministerium reicht den Leg

solgenden Artikel: „Das die Hand; dies ze dieselbe vergebens verheimlichen suchen; es rechnet bei den Wahlen auf die Le— misten, falls die Kammer fruher oder spaͤter aufgeloͤst werden e. Die legitimistische Partei ist in zwei, fast feindliche Lä— gethei lt: in dem einen befinden sich die Unbesserlichen, die ischütterlichen der Partei, das heißt, diejenigen, die noch an Koͤnigthum Karl's X. glauben und auf die Abdankungs— „den Nambouillet keinen Werth legen. „„Diese Abdan— g, Magen sie, „„war bedingt; da nun aber von dem einen ile die Bedingungen nicht erfullt worden sind, so ist auch andere Theil nicht mehr an jene Atte gebunden.““ Dies ohne Zweifel ein vortrefflicher Grund vor einem Notarsus, 6 vor einem Tribunal erster Instanz, aber einer großen Na— gegenuͤber, ist derselbe von geringer Bedeutung. In dem

seren Lager haben sich die Anhänger der Monäarchle Hein— „M gesammelt. Diese betrachten die Akte von Rambouillet

(ine vollendete Thatsache; für sie gehort Karl X. nur noch der hichte an. Ihre Idole sind die Herzogin von Berry und

kerze Pon Vordegur, und ihr Wahlspruch sind die Worte des . Chateaubriand; „Ihr Sohn ist niein Koͤnig!““ Die 9 ig zwischen diesen beiden Fractionen ist so lebhaft und so ent⸗ den, daß die Anhänger Karl's X. die Anhänger Heinrich's *. fast

Jakobiner behandeln. Jede der beiden Parteien hatte fruͤ— n,. . aber, um der, royalistischen Meinung

n . geben, 39. if. beide in ein einziges zu ver— tr sten k luhaͤnger Karl's X. haben in diesem an n le Majorität; sie bestehen aber fast ausschließ— ranken und kraftlosen Greisen. Man findet bei ihnen

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die Verhandlungen in dem Prozesse der s

Gerichte verurtheilten Personen, so wie auch der Ge

sehr gefallen.“ Das Journal des Débgts begleitet diese

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und die goldenen und silbernen Gefaͤße der reichen Kathedrale

und nach dem Palaste der Inquisition zu bringen, um sich ih— rer nöͤthigenfalls als Geiseln bedienen zu hatte

dert auf diesen Artikel: „Wir haben die Wahrheit jener De— nur, daß es in Frankreich gerade 57 Personen giebt, die sich zu der Meinung bekennen, daß man die Guͤltigkeit und die Folgen der Abdankung von Rambouillet nicht aneclennen dürfe. Die „Nouvelle Minerve“ hat ohne Zweifel zu viel richtiges Gefuͤhl, als daß sie dies ein feindliches Lager nennen und jene geringe Anzahl von mehr oder weniger aufgeklärten, mehr oder weniger bei der Frage betheiligten Personen für eine Partei halten sollte. Ihnen gegenuber stehen als Royalisten alle dieje⸗ nigen, die die Akte von Rambouillet fuͤr guͤltig und obligato— risch halten, und diese bilden gewiß eher eine Majorität, als eine Minoritaͤt.“

Heute begannen vor dem hiesigen Koͤniglichen Gerichtshofe e sogenannten Pulver— Berschwoͤrung der Oursinestraße, da die von dem Zuchtpoljzei— neral⸗Pro⸗ kurator, letzterer a minima, von dem Straf-Erkenntaiß der ersten Instanz appellirt hatten. Die Debatten werden wahrscheinlich 8 Tage dauern.

Das Geschwader des Admirals Hugon war am Eten d. um 11 Uhr Morgens im Angesichte von Barcellona. Das Englische Schiff „le Rodney“ begrüßte dasselbe mit den gewoͤhn—ↄ lichen Salutschuͤssen, welche die Franzoͤsischen Schiffe erwieder— ten, ohne jedoch iz den Hafen einzulausen. ö

Die Regierung hat folgende telegraphische Depescbhe aus Bayonne vom 16ten d., 8 Uhr Abends, erhalten: „Nachdem Goinez am 6ten den General Escalante, der von Malaga ge— kommen war, um sich ihm in den Weg zu stellen, bei Baena geschlagen hatte, besetzte er Alcala⸗-la-⸗Real. Die Avantgarde des Brigadier Alaix war an demselben Tage in Jan eingetroffen und hoffte, ihm den Weg nach Granada abzuschneid man sieht in Madrid dem schließlichen Erfolge dieser Mansvers mit großer Besorgniß entgegen. lb

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Einstweilen sind die Fonds daselbst Depesche mit folgenden Bemerkungen: „Alcala⸗la⸗Real ist eine kleine Stadt auf dem halben Wege zwischen Cordova und Gra— nada. Die Entfernung zwischen diesen beiden Staͤdten beträgt 18 Spanische, aiso etwa 25 Franzoͤsische Lieues. Die heutige Depesche stimmt mit der vorgestrigen, die die Ankunft des Generals Gomez in dem Dorfe Baena (nicht Vaeza) und sein wahrscheinliches Zusammentreffen auf diesem Punkt mit Escalante anzeigte, uͤberein. Es scheint, dgß Gomez der feindlichen Kolonne entgegengegangen ist und sie geschlagen oder daß sie sich bei seiner Annaherung zurückgezozen hat, da wir die Karlisten in Alcala la⸗Real, welches 3 Stunden jenseits Baena, auf dem Wege nach Granada, liegt, einrücken sahen. Das sruͤhere Eintreffen des Generals Gomez in Cordovg laßt sich nicht mehr bezweiseln. Er ist drei Tage lang im Besitz der Stadt gewesen. Die Freiwilligen hatten sich mit Artillerie in dem vormaligen Palaste der Inquisition und in einem anderen Gebäude, la Carraola genannt, verschanzt Die Behörden wa— ren mit ihnen dorthin gegangen; auch hatte man den Schatz

von Cordova, so wie andere Gegenstaͤnde von Werth, dorthin gebracht. Unter anderen Sicherheiis-Maßregeln hatte man auch 8 6. s. 8 15 852 or . die ergriffen, alle angesehenen Karlisten der Stadt zu verhaften

Gomez Sevilla

koͤnnen. Straße nach ploͤtzeich eine ent—

der aber

Avantgarde auf vorruͤcken lassen, schlug dann gegengesetzte Richtung ein und marschirte auf Granada. Man darf sich jetzt nicht wundern, wenn man ihn auch in diese Stadt einruͤcken sieht, die er leicht eben so entbloͤßt von Wicerstandemitteln finden duͤrfte, wie Cordova; indessen macht das Fort Alhambra, welches Granada beherrscht, die Vesetzung dieser Stadt schwieriger. Die Mauern und die alten Mauri, schen Thuürme rechnen wir fuͤr nichts, da man dem Gomez überall Thore der Staͤdte oͤffnet, obgleich er statt aller Artllerie nur jene zweipfuͤndige Feldstuͤcke bet sich fuͤhrt, die man auf den Ruͤcken von Mauleseln transportiren kann. Alaix stand am Gten in Andujar. Gomez hatte nur noch einen Vorsprung von drei Tagen, aber diese Zeit genuͤgte zu dem Zweck, den er im Auge hat, und der nur darin zu besiehen scheint, die Constitutionnellen zu ermuͤden, die Pfisvinzen, die er durchzieht, zu Grunde zu richten, die Bevoͤlkerung zu demoralisiren, die Städte zu brandschatzen, die Re⸗ gierung der Huͤlfsquellen des Landes zu berauben und alle dis— poniblen Streitkräfte im Schach zu halten. Gomez hatte das Geruͤcht verbreiten lassen, daß er sich nach der suͤdlichen Gränze Portugals wende, um daselbst einen Miguelistischen Aufstand zu unterstützen; zugleich ließ er aussprengen, daß er nach den Ge— birgen von Toledo ziehe; er selbst aber that, als ob er auf Se— villa marschiren wolle, so daß man ihn uͤberall erwartete, nur nicht auf der Straße nach Granada, die er jetzt eingeschlagen hat. Wenn Gomez wirklich auf diese Stadt losrüͤckt, so wird er spaͤterhin vielleicht nach Murcia und dem Koͤnigreiche Valencia

seine

Etchevarria, hat diese Bewegang mit Erfolg ausgefuͤhrt und sich dabei des Dorfes Zuriani bemaächtigt. Dis Christinos ha⸗ ben vergebens versucht, diese Stellung wieder zu nehmen. Der Englische Oberst Wilde ist durch einen in aller Eile abgesand—

ten Christinischen Offizier von diesem Umstand in Kenntniß

gesetzt worden, und muß nun, statt sich uͤber Valcarlos nach Pam— pelona zu begeben, den Weg nach Jaca uͤber Oleron einschlagen, um sich zu Espartero zu begeben.“

An der heutigen Boͤrse sind die Spanischen Papiere, in Folge der Bekanntmachung wegen Nichtbezahlung der am 1. Nov. fälligen Zinsen, um 5pCt. gefallen. (Da unsere Privat-Korre⸗— spondenz heute nicht eingetroffen ist, so konnen wir über die ei— gentliche Stimmung der Boͤrse den gewohnlichen Bericht nicht erstatten. Galignanis Messenger aͤußert sich, in Bezug auf jene Bekanntmachung, folgendermaßen: „Die augenscheinli— chen Manoͤvers, die man sich, in Bezug auf die Spanische Di— vidende erlaubt hat, erregen den lebhaftesten Unwillen bei dem— jenigen Theil des Publikums, der von einigen Personen, die mit den schwebenden Unterhandlungen vertraut waren, vollkommen zum Besten gehabt worden ist. Die offizielle Anzeige, daß die Spanische Regierung die Zinsen nicht bezahlen wolle, ward in Lon— don am Sonnabend und hier erst gestern nach der Boͤrse pu— dlizirt, obgleich einige wenige Auserwählte schon im Besitz der Nachricht seyn mußten und mehrere Stunden lang jeden beliebigen Gebrauch zum Nachtheil des Publikums da— von machen konnten. Man erinnert sich, daß in der letzten Zeit von gewoͤhnlich gutunterrichteten Personen mit Bestimmtheit angelündigt wurde, daß die Zinsen bezahlt werden wuͤrden und daß einige Agenten nach London gesandt worden waͤren, um die noͤthigen Vorkehrungen zu treffen. Auf dergleichen guͤnstige Geruͤchte folgte regelmäßig am andern Tage ein ganz entgegen— gesetztes. Diese abwechselnd von London und Paris ausgegan— genen Machinationen waren viel zu systematisch, als daß man sie nicht einem vorher überlegten und wohlberechneten Plane zu— schreiben sollte, den die betreffenden Personen, auf Kosten der Fonds- Inhaber, ins Werk gesetzt haben.“

!

Gee an n unnd AYrland.

London, 18. Okt. Sir R. Peel ist, wie hiesige Blaͤtter melden, schon am vorigen Freitage wieder hier eingetroffen und bereits nebst Familie nach seinem Landsitz abgereist. (Hiernach dürfte wohl die gestern unter Paris nach Franzoͤsischen Blaͤttern gegebene Nachricht auf einem Irrthum der letzteren beruhen, Sir R. Peel mußte denn die Absicht haben, noch einmal nach Paris zu reisen und dann laͤngere Zeit dort zu bleiben.) Auch Sir Henry Parnell ist von Paris hierher zuruͤckgekehrt.

Der Courier unterwirft in seinem gestrigen Blatte die finanzielle Politik des Kanzlers der Schatzkammer einer ziemlich scharfen Ruge. „Wir wollen gern glauben“, sagt dasselbe, „daß Herr Rice gute Gruͤnde hatte, waͤhrend der vorigen Ses— sion einer Fundirung von Schatzkammer-Scheinen auszuweichen, aber jetzt sind die Umstaͤnde ganz anders, und wenn der sehr ehrenwerthe Herr hartnäckig bei seiner Opposition gegen die ein— muͤthige Ansicht aller Individuen und aller Parteien, die in sol— chen Dingen ein Urtheil haben, verbleibt und sich weigert, den Zins der Schatzkammer-Scheine zu erhoͤhen, so daß sie mit an— deren gangbaren Obligationen auf gleiche Linie kommen, wird er große Verantwortlichteit auf sich laden und nicht nur die Interessen der Regierung, sondern die Wohlfahrt des ganzen Landes sehr ernstlich gefaͤhrden. Ueberdies ist es wohl unaus— bleiblich, daß der sehr ehrenwerthe Herr sich in nicht gar ferner Zeit genoͤthigt seyen wird, zu thun, was er schon vor laͤnger als sechs Wochen aus freien Stuͤcken haͤtte thun sollen, nämlich den Zins der Schatzkammer-Scheine auf 312 oder 4 pCt. zu erhoͤ—⸗— hen. Die Handels-Angelegenheiten des Reichs sind gelähmt, ein Gefuͤhl des Mißtrauens hat im hohen Grade um sich gegriffen, und selbst die talentvollsten und erfahrensten Individuen können nicht recht einsehen, wie die Sache sich entwickeln soll.“

Sowohl Tories als Liberale haben sich auch diesesmal wieder bemuͤht, die politische Ruhezeit während der Parlaments— Vakanz durch zahlreiche Bantkets zu beleben, bei welchen die Fuhrer ebensowohl wie die weniger bedeutenden Mitglieder der Parteien Gelegenheit erhielten, sich in den oft wiederholten Entwickelungen ihrer politischen Grundsaͤtze zu ergehen. Erst während der letzten Tage jedoch sind auch einige Mitglieder des Ministerlums in derartigen Versammlungen ihrer Partei erschie— nen, naͤmlich der General-Prekurator, Sir John Campbell, bei einem ihm zu Ehren in Cupar (Schottland) veranstalteten Di— ner, und Herr Spring Riee, der Kanzler der Schatzkammer in Limerik (Irland), ebenfalls bei einem Diner, durch welches seine Anwesenheit gefeiert wurde. Der Erstere beschäaftigte sich in seiner Tischrede weniger mit Angelegenheiten der allge— meinen Politik, als mit seiner eigenen politischen Lauf— bahn; Herr Spring Rice dagegen legte zwar ebenfalls sein politisches Leben seinem Vortrage zum Grunde, doch be— sprach er auch sowohl die Bemuͤhungen der liberalen Partei im Allgemeinen, als die von dem Ministerium bisher und nament— lich während der letzten Session des Parlaments gethanen und

zu gelangen suchen. Auf dieser Seite ist Niemand darauf vorbereitet, seinen Marsch aufzuhalten und er konnte dann ganz bequem Quilez, Cabrera und Serrador, die ihre Reihen durch viele Rekruten erganzt und sich durch eine ungeheure Beute bereichert haben, nach ih— ren fruͤheren Aufenthaltsorten zuruͤckbringen. Und dennech ind in den? Provinzen, aus denen Andalusien besteht, über 290,006 Mann der National-Garde wirklich mobilisirt und bewassnet; die Division Alaix ist 600 Mann stark; außerdem befinden sich in jenen Pravinzen wenigstens noch 6060 Mann Linien Trup⸗ pen und eben so viel koͤnnte Rodil ven seiner Armee detaschi— ren. Ein unbegreiflicher Unstern scheint seit Beginn des Bur— gerkrieges uͤber alle militairischen Operationen zu walten.“

Man schreibt aus Bayonne vom 13ten d. M: „Aus Eli— sondo wird berichtet, daß es den Karlisten gelungen ist, die Linie

die serner zu thuenden Schritte. Er erklaͤrte, daß die Reform— Partei nur dadurch bisher siegreich gewesen sey, daß sie eine zwiefache Maxime stets befolgt habe; diese Maxime sey, einer— seits kein einziges politisches Prinzip zu opfern, den Gegnern keine aͤngstliche und schwankende Konzessionen zu machen und andererseits alle Forderungen innerhalb der verfassungsmaͤßigen Graänze zu halten. Wenn die liberale Partei nichts als eine schwankende temporisirende Politik befolgt hätte, so wurde sie ihren Triumph eben so wenig verdient haben, als wenn sie nur wilden, traͤumerischen und unvernuͤnftigen Plänen nachgehangen haͤtte. Dadurch, daß die Partei der Whigs, sowohl (im Amte als außer— halb desselben, ihrem richtigen Systeme unveränderlich treu geblieben sey, habe fie nicht nur den Tories ersolgreichen Widerstand ge— leistet, sondern auch den Triumph der Reform und ihrer Kon—

von Pampelong nach Valcarlos zu durchbrechen. Das fuͤnfte

Navarresische Bataillon, unter den Befehlen des Don Luis.!

sequenzen errungen, einen Triumph, der ihnen nimmermehr entrissen werden koͤnne. Was die letzte Parlaments⸗-Session be—