1836 / 297 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

treffe, so gebe es zwei große Parteien im Lande, welche behaup⸗ teten, daß in derselben gar nichts geleistet worden sey. Die eine dieser Parteien sey die der Tories, welche nichts eifriger wuͤn⸗ sche, als jede Handlung der Regierung herabzusetzen. Nun lasse sich aber doch nicht leugnen, daß die Regierung, welche vor Allem verpflichtet sey, religioͤse Freiheit zu befoͤrdern, zwei bedeutende Maßregeln zu Gunsten der Dissenters durchgesetzt, welche noch dazu als die natuͤrlichen Konsequenzen der von den Tories bewirkten Emancipation der Katholiken und der Aufhe— bung der Test- und Corporations- Akten betrachtet werden müssen, Maßregeln, welche seit Jahren vergebens erstrebt worden seyen. Wenn man die Fruͤchte nach dem Verhaͤlt— niß der zu ihrer Reife erforderlichen Zeit schätzen wolle, dann muͤsse man den lange vergeblich nachgesuchten Akten wegen der Heirathen der Dissenters und wegen Negistrirung der Hei— rathen und Geburten unendlichen Werth beilegen. Diese Akten aber hätten die Minister durchgesetzt, und doch behaupteten die Tories, es sey in der letzten Session nichts geschehen. Ob denn die Regulirung der Englischen Zehnten-Frage, welche ebenfalls während der letzten Session zu Stande gekommen, nichts sey? Pitt habe dieselbe vergeblich versucht; sie sey von dem Ackerbau treibenden Theile der Bevoͤlkerung als ein Mittel der Erleichte— rung seiner Lasten erstrebt, von der Kirche als ein Mittel zum eigenen Schutze gewuͤnscht worden, und doch behaupte man, diese Mahßregel sey nichts. Endlich koͤnne man auch die Ermaͤßigung des Zeitungs-Stempels nur als einen Beschluß von sehr großer Wichtigkeit betrachten, da sie die Mittel darbiete, sowohl politi— sche Kenntnisse, als nuͤtzlichen Unterricht aller Art auf die be— quemste Weise bis in die entferntesten Theile des Reiches zu verbreiten. In fruͤheren Zeiten wuͤrde die Erreichung einer einzigen von diesen Maßnahmen als ein Ereigniß von Bedeutung erschienen seyn; aber das Volk sey neuerdings durch die Erlangung der Reform-Bill und demnaͤchst der Munizipal-Bill verwöoͤhnt worden, und wenn die Regie— rung jetzt weniger wichtige Maßregeln vorzuschlagen habe, so komme das nur daher, weil die bedeutenderen schon durchgesetzt seyen. Außer den Tories aber sey noch eine andere ganz von ihnen verschiedene Klasse, die der eifrigeren Reformers (der Radikalen) mit der letzten Session unzufrieden; auch sie behaupte, daß in derselben nichts geleistet sey; aber mit gleichem Unrecht. Indessen liege Beides in der Natur der Sache; denn es pflege meistens so zu gehen, daß sowohl derjenige, welcher nichts ge— ben wolle, als derjenige, welcher nur die Hälfte von dem, wa

er haben wolle, erhalte, die Zweckmaͤßigkeit und Nuͤtzlichkeit des Gegebenen bestreite. Aller dieser Klagen ungeachtet bleibe es aber doch gewiß, daß die Sache der Wahrheit, der Freiheit und

des Rechtes durch die letzte Session gewonnen habe, und wenn dies der Fall sey, so sey die Session nicht verloren. Dessenun⸗ geachtet aber lasse sich nicht leugnen, daß in einzelnen Ereignis—

sen und Ergebnissen der Session für das Volk im Allgemeinen und fuͤr das Volk von Irland im Besonderen Ursache liege, sich in seinen Erwartungen getaͤuscht zu finden, und daher sey fuͤr die Zukunft noch Vieles zu thun uͤbrig. Was Irland be— treffe, so habe das Ministerium namentlich die Pflicht, die beiden bedeutsamen Maßregeln der Kirchen- und der Muni— zipal, Reform von neuem vorzubringen, und er (Herr Spring Rice) sey fest uͤberzeugt, daß die Irlaͤndische Munizipal— Reform-Bill auf gleiche Grundsätze mit der Englischen, und die Irlaͤndische Kirchen-Bill unter einer oder der andern Modifica— tion werde durchgesetzt werden. „An dem Erfolge“, sagte Herr Spring Rice, „kann kein Zweifel seyn. Man ssagt uns zwar, das Oberhaus werde den Erfolg hindern. Ich will mit aller Achtung von diesem dem Unterhaüse koordinirten, jedoch nach mei— ner Ansicht nicht gleichgestellten Zweige der Legislatur reden; ich will mit Achtung von der Gewalt reden, welche demselben durch die Berfassung verliehen ist; aber wenn die Erfahrung, welche die Vergangenheit lehrt, wahr ist, so hat sie gezeigt, daß, wenn eine Sache recht und gerecht war und durch das Haus der Ge— meinen unterstuͤtzt wurde, fruͤher oder später der Sieg nicht aus— bleiben konnte. Es ist bekannt, daß sich das Oberhaus der Emancipations-Akte, der Reform-Akte und der Aufhebung der Test-Akte widersetzt hat, dennoch hat die Sache der Freiheit trium— phirt, alle jene Fragen sind siegreich durchgefochten worden, und auch die Irlaͤndischen Fragen werden auf dieselbe Weise und mit demselben Erfolge durchgefochten werden. Um aber die Schlacht zu gewinnen, muͤssen sich die Reformer derselben constitutionnellen Mittel, wie bisher, bedienen, nicht das Spiel der Tories spielen und nicht durch das Haschen nach Neuerun— en jener Partei zu dem Vorwurfe Ursach geben, daß sie die Lrfl ng umzustuͤrzen suchten, waͤhrend auf verfassungsmaͤßi— gem Wege Alles, was sie wuͤnschen, errungen werden kann. Fruͤher oder spaͤter wird der Zweck erreicht werden; doch liegt ein großer Unterschied zwischen diesen Worten. Das, was spät und wider Willen einer Partei ahgenommen ist, verliert, wenn es endlich der Nothwendigkeit wegen gestattet wird, den Reiz, der sonst der Gabe durch den Geber mitgetheilt worden waͤre. Wenn aber das Begehrte gegeben wird, weil es Recht ist, es zu geben, dann gewinnen Empfänger und Geber zu gleicher Zeit.“

Der Limerick Chronickle zufolge, ist Herr Maurice O'Connell von einer langen Krankheit wieder genesen.

Die Actien-Banken haben fast allgemein ihren Zinsfuß auf 3 pCt. erhoht, und dabei muß ihnen die Bank von England kon— traktmaͤßig noch immer Geld zu 3 pt. schaffen.

Von den meisten Britischen Haͤfen gehen Berichte von den großen Verheerungen ein, welche die Stürme daselbst angerich— tet haben. Das Dampsschiff „Magnet“ hat den „Red Rover“ gestern fruͤh während eines starken Nebeis uͤberfahren, so daß letzteres sogleich ins Sinken gerieth und nicht gerettet werden konnte; doch soll kein Mensch dabei ums Leben gekommen seyn. Auch der „Magnet“ ist stark beschaͤdigt und hat nicht welter fahren konnen.

Die Bevölkerung von Großbritanien vermehrt sich jetzt j́hrlich um 280 366,000 Seelen.

Wes die Maßregeln der Englischen Regierung, welche die fruher schon erwähnten Verstärkungen von Marine-Soldaten am 15ten d. wirklich nach dem Taso abgesandt hat, in Bezug auf die Portugiesischen Angelegenheiten betrifft, so haben dieseb, ben bei den Tory-Blattern, namentlich bei der Morning Post, vielen Tadel gefunden. Dieses Blatt findet besonders in den auch von dem Korrespondenten der „Times“ erwaͤhnten (gestern gemeldeten) Demonstrationen der Britischen Flotte im Tajo und der auf derselben befindlichen Marine-Truppen die Absicht klar angedeutet, die Bewohner der Hauptstadt Portugals in Schrek— ken zu setzen und dadurch der Königin, oder vielmehr dem Prin— zen Ferdinand, in ihrem Plane, die neue Verfassung zu stuͤr— zen, Beistand zu leisten, und zwar soll, den Erklaͤrungen der Morning Post zufolge, dies Alles nur geschehen, weil der Prinz Ferdinand der Vetter der praͤsumptiven Thronerbin Englands, der Prinzessin Victoria, ist und Lord Palmerston, der Urheber jener

seiner kuͤnftigen Souverainin in Gunst zu setzen wuͤnsche. Auf diese Bemerkungen der „Post“ erwidert die Morning Chro— nicle, das ministerielle Organ, Folgendes: „Einige unserer Kollegen haben den Umstand, daß ein Britisches Linienschiff eine ungewoͤhnliche Stellung im Tajo eingenommen hat, ganz falsch gedeutet. Sie haben dies geradezu fuͤr eine Intervention der Britischen Seemacht erklaͤrt. Die Pflicht der Britischen Re— gierung ist es, das Leben und das Eigenthum der in Lissabon residirenden Engländer zu schuͤtzen. Es mochte nicht uͤber flůͤssig seyn, unsere Leser zu benachrichtigen, daß der hauptsaͤchlich von den Englaͤndern bewohnte Theil der Stadbt, in welchem sie vorzugsweise ihre Geschaͤfte betreiben, der sogenannte Schwarze⸗Roß⸗Platz ist, vor welchem der „Talavera“ geankert hat. Die von demselben dadurch eingenommene Stellung ist nicht nur die beste, sondern fast die einzige, von der aus, im Falle der Noth, einem großen Theile der in Lissabon wehnenden Englaͤnder und Englischen Kaufleute virksamer Beistand geleistet werden konnte. Dies, glauben wir, genuͤgt, die wohlberechnete Vertheilung der Streitkräfte zu recht— fertigen, welche Admiral Gage vorgenommen hat, ohne daß man sie als eine entschiedene und furchtbare Demonstration zu Gun— sten einer besonderen Regierungs- Form zu erklären brauchte. Indessen ist zweifelsohne die Britische Flotte bereit, wie wir auch schon früher bemerkt haben, im Falle der Noth, sowohl die Koͤnigin als ihren Hof zu beschätzen“

Der Courier sagt: „Unsere Briefe aus Madrid vom Lten bestätigen nur zu sehr die fruͤher schon hier eingegangenen Nachrichten von der Bewegung des Gomez und uͤber seine Er— folge. Sie behaupten auch, daß die Koͤnigin ernstlich daran denke, Madrid zu verlassen; aber Gomez scheint vermoͤge seines Marsches nach Andalusien entschlossen zu seyn, ihr den Ruͤckzug nach dem Suͤden abzuschneiden. Zu Burgos wuͤrde sie waͤhr— scheinlich eben so unsicher seyn wie in Madrid.“

Aus Cadir hat man hier Zeitungen vom 29. September erhalten, in denen gemeldet wird: „Der Franzoͤsische und der Englische Konsul, so wie die Befehlshaber der hier vor Anker liegenden Kriegsfahrzeuge beider Nationen, haben dem Gene— ral-Capitain unserer Provinz einen Besuch gemacht und dem⸗ seen unter den jetzigen Umstaͤnden ihre Dienste und ihre Mit— wirkung zu Gunsten der Freiheit und des constitutisonnellen Thrones angeboten, sobald die Behoͤrden es fuͤr noͤthig faͤnden.“

Das Dampfboot „Pluto“ hat in Plymouth Artillerie-Vor—

raͤthe far die Nordkuͤste von Spanien an Bord genommen;

Demonstrationen des Britischen Admirals, sich zum Voraus bei

auch soll eine Abtheilung Königlicher Marine-Truppen, die schon

seit einiger Zeit zur Einschiffung bereit sind, mit demselben un—

ter Segel gehen.

Im Sun liest man: „General Cordova befindet sich jetzt

in Paris und steckt bis an den Hals in Intriguen mit allen Parteien. Da ist Cordova in seinem Element. Bildet er sich doch ein, in der Diplomatie dem alten Talleyrand gleichzulom— nen; rechnet man dazu sein unruhiges Temperament, seine rast—

und wieder mit der Gesellschaft des Grafen Mols kokettiren zu sehen. Der beste Spaß aber ist, daß Cordova Herrn Mendi— zabal unter seinen Schutz genommen hat und mit aller Gewalt bei dem Franzoͤsischen Conseils-Präsidenten und den großen Ka— pitalisten die Sache des Spanischen Finanz-Ministers fuͤhrt! Tordova hat auch Herrn Mendizabal versichert, daß er seinen Ein— fluß auf die Franzoͤsische Regierung dazu anwenden werde, die Festig⸗ keit des jetzigen Spanischen Kabinets zu befoͤrdern und der Koͤnigin die Huͤlfe zu verschaffen, die sie fuͤr noöͤthig erachten moͤchte. Man wird sich erinnern, daß Cordova hauptsaͤchlich das Werkzeug zur Bildung der ungluͤcklichen Isturizschen Verwaltung war, uͤnd daß es ihm durch seine Freundschaftsbezeigungen gegen Mendi— zabal und General Evans bei einer fruheren Gelegenheit gelang, die Verwaltung des Einen zu stuͤrzen und die Truppen des An— deren zur offenen Meuterei zu treiben, nachdem ihm der Plan, sie den Handen der Karlisten zu überliefern, fehlgeschlagen war. Und doch soll dieser Mann der Vertraute Mendizabal's seyn. Wenn dies wahr ware, so wuͤrde es dem mannlichen Charakter des Spanischen Ministers wenig Ehre machen.“

Aus Ober-Kanada wird gemeldet, daß Herr Mackenzie auf eine Petition an den Konig antragen wolle, worin Seine Majestät ersucht werden sollen, Kanada fuͤr unabhaͤngig vom Mutterlande zu erklären. .

Bei der Einführung des neuen Gouverneurs von Ja— maika, Sir L. Smith, stellte sich Sir J. Rowe, der Ober— Richter, demselben zur Rechten und der Bischof der Insel zur Linken. Dies nahm der Sprecher des Versammlungshauses, der auf den letzteren Platz Anspruch machte, so uͤbel, daß er sich augenblicklich entfernte. Sir L. Smith hat gleich nach sei— nem Regierungsantritt eine große Anzahl der von dem fruͤheren Statthalter, Marquis von Sligo, ernannten Beamten abgesetzt.

Ueber die entsetzliche Art, mit welcher der Krieg gegen die Indier in Florida gefuͤhrt wird, erzaͤhlt ein Nord-Amerika— nisches Blatt unter Anderem Folgendes: „Eilf Krieger der Krihks mit ihren Weibern und Kindern wurden auf ihrer Flucht aus Georgien nach Florida von einer Compagnie Georgischer Freiwilliger aus der Grafschaft Lee eingeholt und fast alle nie— bergemetzelt. Zwei junge Indianerinnen von 16 bis 17 Jahren warfen sich, als sie die Flucht unmoͤglich fanden, dem Georgi— schen Offizier zu Fuͤßen und flehten ihn um Schutz an. Er versprach ihn und versicherte sie, daß er fuͤr ihre Sicherheit buͤrge. Da zwei der Indianer entkommen waren, entfernte sich der Offizier, um sie zu verfolgen, nachdem er die Mäd— chen einem Soldaten seiner Compagnie, Namens Jen— kins, anvertraut hatte. Waͤhrend seiner Entfernung band dieser E lende Beide mit ihren Haaren zusammen und zerschmet— terte ihnen die Schaͤdel. Dann ergriff er ein 7jaäͤhriges Kind und suchte es mit Messerstichen zu ermorden, es wurde jedoch von einem der Soldaten, welche dieser graͤßlichen Scene zu⸗ schauten, gerettet. Indianische Frauen und Kinder, von Geor— gischen Freiwilligen gefangen, waren in eine Scheune gesperrt worden. Eine der Frauen entkam. Nach ihrer Flucht fand man ihre Kinder todt; sie hatte dieselten vergiftet, um sie so den Mißhandlungen der Weißen zu entziehen. Am 2. August griff Oberst Wood ein Corps Indianer an. Nach dein Kampfe fand er auf dem Schlachtfelde neben den Leichnamen von In— dianischen Kriegern die einer großen Anzahl von Kindern, von ihren Vätern getoͤdtet, damit sie nicht in die Hände der Weißen fallen sollten.“ .

Die Zeitungen aus Caraccas reichen bis zum 1. Sep— tember. Die Gaceta erklaäͤrt, daß sechs Personen, Briten und Irlaͤnder, die in Diensten der Bolivischen Bergbau—⸗-Gesellschaft gestanden, ermordet und daß diesem Verein 105500 Dollars ge— raubt worden. Der Englische Gesandte, Sir R. Kerr Porter, hatte die Bestrafung der Thäter verlangt, man scheint sie aber noch nicht haben entdecken zu koͤnnen.

Mit einem Schiffe, welches Para gegen Ende August ver—

ten-Haͤuptlinge hingerichtet worden seyen. Geschwader lag bei Tutuca.

Nieder land e.

zweiten Kammer der Generalstaaten wurde

. . r zur Wahl Kandidaten fuͤr die Praͤsidentenstelle geschritten.

der hl der ster. nannt, um Se. Majestät von dem Resultate dieser Kenntniß zu setzen.

Der Prinz von Montfort ist in Rotterdam angekomm

sỹ e . ö ) z 3 V ; wo sich derselbe nach London einzuschiffen gedenkt.

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Bruͤssel. 19. Okt. Der Moniteur Belge meldet,) der Staats-Minister, Baron Evain, und der Ober Marg Graf von Arschot, die Koͤnigliche Erlaubniß erhalten haben ihnen von der Koͤnigin von Portugal verliehenen Grohh tragen zu duͤrfen. .

Ein Deutscher Korrespondent giebt von dem Belgish Lager in Beverloo nachfolgende Schilderung: „Es befanden im Lager 3 Bataillone Jäger zu Fuß; 14 Bataillone lu Infanterie; 6 Eskadronen des 2ten Chasseur⸗Regiments; 966 kadronen des 2Tten Uhlanen⸗Regiments; 2 Batterieen reiten Artillerte; 2 Batterieen fahrender Artillerie; 1 Batterie Di. rungs⸗-Artillerte; 2 Compagnieen Pioniers. Im Ganzen in faͤhr 15,000 Mann, alle im vortrefflichsten Zustande. Der (. nig kam am 27. Sept. Nachmittags um 3 Uhr in Begleltn seiner beiden Neffen, der Prinzen von Sach sen⸗Koburg j Kriegs- Ministers, zweler fremder Ofsiziere, des Oberst a nants Baron von Wichmann, des Ohersten Walles und met rer seiner Adjutanten im Lager an. Unmittelbar nach n Ankunft ruͤckten die Truppen aus, und stellten sich in z wei gin auf; die Infanterie bildete das erse Treffen, die ng lerie und Artillerie das zweite. Nachdem der Konig beiden Fronten entlang geritten war, difilirten sammitz Truppen mit musterhafter Haltung vor dem Konig voruͤber n ruͤckten wieder ins Lager ein. Am 28sten war Feld⸗Mnsy in zwei Corps, und obgleich der Regen in Strömen von hy mel stuͤrzte, war doch die groͤßte Ordnung, eine außerorden Ruhe und Manoͤvrir-Fertigkeit bei den Truppen zu bent Am 29sten sollte ein großes Corps-Mandver stattfinden; din gunstige Witterung war Ursache, daß dies ausgeselzt im

lassen, erfaͤhrt man, daß dort Nuhe herrsche und die Insurgen—

Gegen Mittag benutzte man einen wolkenfreten Augenblithn die Artillerie ausruͤcken und nach der Scheibe schießen zu lisn die Resultate waren trotz des starken Windes im Ganzen s guͤnstig (auf 160 Schuß 121 Treffer). Der Artillerie⸗H alpin Bormann, OrdonnanzæOffizier des Koͤnigs, machte bel dieser s

legenheit die Versuche mit den von ihin verbesserten Gum

6 . 5 Kartätschen, di Zufriedenhe: s Koͤnias ielen, un lose Beweglichkeit, so kann es nicht Wunder nehmen, ihn hin Kartaätschen, die zur, Zufriedenheit des Koͤnigs ausftelen, um ; mehr als guͤnstiges Resultat lieferten.

essanten Ergebnisse dieses Geschosses wird nächstens in den M tair-Zeitungen erscheinen. Ani z0sten exerzierte die Infantuz und Kavallerie brigadenweise im heftigsten Platzregen mit h groͤßten Ruhe und Praͤzision. Die Infanterie ist in einem n zuͤglichen Zustande, die Kavallerie aber hat besonders in den! ten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht; sie ist im Allgem nen sehr gut und zweckmaͤßig beritten, hat in der Packerel se gewonnen und manoͤvrirt mit einer Sicherheit, die sie dreist n der Kavallerie anderer Armeen in die Schranken treten it

Am 1. Oktober war die Fortsetzung des am 28sten v. Ah M

gonnenen Feld-Mandvers, und nach diesem verließ der ln

das Lager, nachdem er zuvor dem General Grafen Briat, n die Truppen des Lagers kommandirte, seine Zufriedenheit ii die gute Haltung der Truppen und über die musterhafte MM nung, die uͤberall im Lager herrschte, an den Tag gelegt hatnn

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 18. Okt. Am 15ten d. brach in einem? Außengebaͤude des Königl. Lustschlosse! Drottningholm Fah aus, das bei starkem Sturm rasch an Heftigkeit zunahm; d ward es durch die Entschlossenheit und den Eifer des beim schen beschäͤftigten Personals schon innerhalb einiger Stunt gedaͤmpft, so daß selbst die Außengebaͤude keinen bedeuten Schaden erlitten.

Man beschaͤftigt sich jetzt hier viel mit einem Prozesse, J seit einigen Monaten beim Kriegsgerichte gegen mehrere 95 ziere der hier stationirten Flotten-Abtheilung anhängig ist. k Premier-Lieutenant bei derselben, Namens von Schantz, sch nämlich vom Schwedischen Kensul-in Stettin eine Sum Geldes geliehen, es aber versaͤumt, dieselbe am festgesetzten 2 wiederzuerstatten und wegen der Bezahlung um einen verh. gerten Termin angehalten. Als dieses ruchbar geworden, n fuͤgten sich mehrere Offiziere der Flotte zu dem Lieutenant in Schantz, beschuldigten ihn, ehrlos gehandelt, die Ehre der i form und ihres Corps kompromittitt zu haben, und verslch es, ihn zu der Erklaͤrung zu zwingen, daß er M Dienst aufgeben wolle. In Folge dieses Verfahren si nun diese Offiziere, worunter auch der durch seine Resehuhd Schriften bekannte Gosselmann beim Kriegsgericht anhli worden, und es hat bereits der Kriegs Fiskal Rhodin gegin z; selben auf Absetzung, so wie auf zweijährige Festungsstrafe, ub Thaler Geldbuße und eine dem Lieutenant von Schantz zu n chende Ehrenerklaͤrung angetragen. Auch der Contre . Abmi und Chef der Verwaltung des Seewesens, Graf Cronstedt a die Sache nicht fremd gewesen seyn soll, hat sich dieser M vor das Kriegsgericht zum Verhoͤr stellen müssen.

Christiania, 12. Okt. Se. Excellenz der Reichs / Ei halter, Graf Wedel Jarlsberg, ist hier angelangt, und am pn gangenen Montage machten ihm saͤmmtliche hiesige Milthn und Livil-Autoritäten ihre Aufwartung. .

Eine Kommission ist ernannt worden, um die Errichlt einer polytechnischen Lehr-A1nstalt hierselbst in Erwägung zu lie

Kongsberg's Silber-GBergwerk hat im zehnten Beig. Mo dieses Jahres 2151 Mark é Loth gediegenes Silber produs

Deutschtand.

Verm ll. el im git t geschth

ben wird.

Die von Sr. Majestaͤt dem Koͤnig noch als Kronprin ih

Aus dem Haag, 19. Okt. In der gestrigen Sitzung! ö chlosses zu

2 . p, Die mei Stimmen erhielten die Herren Luzac, de Jonge und Dur

Eine Kommission von acht Mitgliedern wurde darauf Liments Konig Otto, Wahl

Ein Bericht uͤ·ber die nn

mehrerer Hundert Armen, die alljaͤhrlich am hottober zum Andenken der Leipziger Voöͤikerschlacht abwech— nd in den Staͤdten Regensburg, Wuͤrzburg und Aschaffenburg finden soll, 6 diesmal im Gartensaale des Königl. Resi— j uͤrzburg vor sich. Es waren 450 Personen, unter viele Veteranen aus dem Niederlaͤndischen Kriege und Rapoleonischen Feldzügen, die jetzt den Ruhegehalt genie⸗ 3. Während des Mahles spielte die Musik des Infanterie— Dit Pinakothek ist nun dem Publikum geoͤffnet, welches ate zum erstenmal dahin stroͤmte und sich in den herrlichen in, welche die Auswahl der Kunstschaͤtze Bayerns enthalten pon 71600 Gemälden, welche die National“ Gallerie besitzt, söhur 1500 aufgenommen ergoͤtzte, Uebrigens ist das Ganze weit von seiner Vollendung entfernt. Die Gallerie der mnigeschichte l freseo soll erst in einigen Jahren fertig wer⸗ und die Kupferstichsammlung wird erst in einem Jahre

, und die n . den ihr im rer de elsausée angewiesenen Lokalitäten Besitz

men.

iir der Realisirung der Ober⸗Donau⸗Dampfschifffahrt geht es sch voran. Der Techniker, der das Strombett von Regens⸗ ln bis Linz untersuchte, hat einen sehr guͤnstigen Bericht er⸗ zitet, und in Folge desselben wird in den naͤchsten Tagen eine herutatien von Regensburg nach Wien abgehen, um mit der zrtigen Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft eine Allianz zu schließen d Verguͤnstigungen fuͤr die Bayerischen Dampfschiffe zu er— len. .

; Hatteuth, 17. Okt. Nach mehreren hier eingetroffenen schrichten ist die Asiatische Brechruhr seit 5 Tagen in Eger gebrochen. Sowohl die angraͤnzenden Bayerischen, wie die esserreichischen Aerzte haben diese Krankheit konstatirt. In henigen Tagen ergaben sich 9 Todesfaͤlle. Der Magistrat in zer hat beschlossen, nach dem Muster der prophylaktischen und sderer santtätspelizeilichen Anstalten in Bayern ebenfalls An— fdunngen zu treffen, und namentlich die äaͤrmere Volksklasse it Nahrungsmitteln und Kleidern zu unterstuͤtzen.

Koburg, 16. Okt. Am 4ten d. wurde hier das dosaͤhrige sätor-Jubiläum des Geheimen Medizinal-Rathes Dr. Johann smue! Sommer gefeiert. Der Staats-Minister von Carlo— huͤberreichte dem Jubilar im Namen unsers Herzogs das bnthur-Kreuz des Herzogl. Saͤchsischen Ernestinischen Haus— tdens. Die groͤßte Auszeichnung wurde demselben aber wohl nch unsere Frau Herzogin, die ihren Gluͤckwunsch persönlich ssattete.

e r r i ch.

Oeffentliche Slatter enthalten einen Aufruf zu Samm— ngen fuͤr ein dem Andenken Mozart's gewidmetes Monument. s heißt darin: „Das Andenken dieses außerordentlichen Mannes t bis jetzt noch kein seiner wuͤrdiges Ehrendenkmal fuͤr die Nachwelt aufbewahrt. Man koͤnnte einwenden, daß er deren cht beduͤrfe, und sich selbst das herrlichste Monument in seinen ö sterblichen Werken gesetzt habe; allein nur gar zu oft retten sich Gleichguͤltigkeit und Undank hinter dergleichen Redensarten, uns zu allen Zeiten haben gebildete Nationen sich selbst zu ehren

eglaubt, indem sie die Verdienste ihrer großen Maͤnner durch

rrichtung wuͤrdiger Denkmale anerkannten. Ueberzeugt nun, es bei den Freunden der Tonkunst nur der freundlichen Er— merung bedarf, daß in Ruͤcksicht auf Mozart dieses Versaͤumniß ch nachzuholen bleibe, hat zufolge mehrfacher Aufforderung

im In und Auslande das Museum in Salzburg es uͤber—

Jhmmen, jene Erinnerung auszusprechen, und, wenn sie wohl—

blend aufgenommen und von guͤnstigem Erfolge begleitet wird,

e zustandebringung des Denkmals in Salzburg, wo Mozart

licht der Welt erblickte, und seine Wittwe noch jetzt lebt, zu

sorken. Das Museum giebt sich demnach die Ehre, die wohl— benden Musik-Freunde zu beliebigen Beitraͤgen, die Herrn Ka— flmeister und Tonkuͤnstler aber zur Verwendung ihrer Talente ir zu diesen Ende zu veranstaltende Konzerte hiermit einzula—

n. Den ersten Beitrag zur Ausfuͤhrung dieses Unternehmens

dete bereits der Ertrag eines großen Vokal- und Instrumen—

„Konzertes, welches der Großherzoglich Oldenburgische Hof—

apellmeister und Königl. Dänische Professor August Pott am

B. Juli d. J. im Stadthaussaale zu Salzburg gab, in wel—

em auch sein Nesse und Schuͤler, Adolph Krollmann, saämmt—

che musikalische Mitglieder des Museums und; die uͤbrigen onkünstler und Kunstfreunde Salzburgs mitwirkten. Die Ra— rn aller derjenigen, welche auf irgend eine der oben angedeu— ten Weisen zu dem Monumente beitragen, werden, sobald es Stande kamm, oͤffentlich bekannt gemacht werden. Beitrage bittet man unter der Adresse: „An das Mufeum zu Salzburg, Handen des Großhaͤndlers Hrn. Spaͤth jun in Salzburg.“

Schweiz.

Zürich, 16. Okt. Der große Rath von Waadt hat ünmehr, in Gefuͤhle, daß es in einem solchen Augenblicke der srisis nicht eidgendͤssisch sey, die aͤußeren Verlegenheiten durch here zu vermehren, dem Konklusum der Tagsatzung wegen der hichtlinge entsprochen und am 13. Oktober mit? 119 gegen o tinimen beschlossen, den geforderten Repraͤsentanten zu er— rennen.

Der Ehrenhandel mit Frankreich wegen der Untersuchung egen Gonseil, dem es an rechtem Stoffe fehlt, um große Be— en, zu erhalten, scheint seiner friedlichen Erledigung auch aher gerückt. So derb die Sprache der Franzoͤsischen Note ist, sehr sie den ganzen Radikalismus in der Schweiz mit Einem schlage zu vernichten droht und so laut sie mehreren Reglerun— [U seng Fehde ansagt, so scheint sich dennoch die Franzoͤsische H nach 6 Angaben der ministeriellen Journale min— . ien , , zufrieden zu geben und froh zu seyn, n In ö erletzung des äußeren Anstandes aus der Sache an erkij if zer anderen Seite ist die Schweiz ebenfalls ge⸗ chte rungen zu geben, welche bekräftigen, daß die Absicht 9 . en, Frankreich zu beleidigen. Man kann gegen— . 4 Sicherheit voraussehen, daß die meisten Kan— ö rn Tagsatzung zu einer solchen Erklaͤrung stimmen' wer—

U da selbst die Radikalen in den großen Raͤthen sich in sol— en Sinne ausgesprochen haben. .

5 . h Rath 36 14. Hkt. Am 13ten und 13ten d. war der große math außerordentlich versammelt und beschloß folgende Instruc—

igs-Gesandtschaft des Standes Waadt: hat den Auftrag: Französischen G Sorgfalt die Ur esichtspunkte aus, lngeleg 1g in die inneren Rape sein Sinne zu den visch doch ir runds

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herrschende Gesichtspunkt für die Angelegenheit des Conseil in der Note vom 19. Jult liege, welche dieses Individuum als einen ge— fährlichen Flüchtling bezeichne, während erwiefen scheint, daß I, wee. ein Spion war. Der Gesandte wird zugleich erklären, daß der Kan⸗ ton Waadt bereit sey, alle Opfer zu bringen, welche die gegenwärtige schwierige Lage der Schweiz erheischen könnte. 2) Wenn irgend eine andere unvorhergesehens Verwickelung zwischen der Schweiz und den fremden Mächten entstünde, wird der Gesdndi! sich bestreben, die fried⸗ lichen Verhältnisse aufrecht zu erhalten, ohne jedoch die erhaltenden Grund— sätze der Unabhängigkeit, der Ehre und Würde der Schweiz aus den Augen zu verlieren. 3) Im Falle, daß neue Ereignisse eine so ernste Lage der Dinge herbeiführtẽn, daß es nöthig schiene, zu Vollziehungs— Maßregeln zu schreiten, kaun der Gefandte, nach seiner Einsicht und den in den vorhergehenden Instructionen ausgesprochenen Grund— sätzen, an den durch die Umstände gebotenen Vorberathungen Theil nehmen; aber er ist gehalten, darüber unmittelbar zu referiren, ohne ein bindendes Votum seines Kantons abzugeben. A) Der Gesandte wird entweder für die Vertagung, oder für die Auflösung der Tag- satzung stimmen, je nach der Wichtigkeit der Umstände. 3) Im Fall die Tagsatzung aufgelöst wird, wird er im Nothfall die dem Bobort durch die vorhergehende ordentliche Tagsatzung Übertragenen Vollmach⸗ ten hestätigen.“

wälen.

Rom, 6. Okt. Nach Briefen aus Turin, erwartet man da— selbst; daß die Franzoͤsische Regierung mit aller Strenge gegen die Schweiz vorgehen und die Austreibung der politischen Fluͤcht⸗ linge, wie die verlangte Genugthuung erzwingen werde. Von Seiten des Turiner Hofs sind unter solcher Voraussetzung Vorkeh⸗ rungen getroffen, um denen Frankreichs gemaͤß zu handeln. Die ande⸗ ren Staaten haben sich in eine Verfassung gesetzt, um nicht nur eine strenge Absperrung gegen die Schweiz anordnen, sondern im Nothfalle die Koerzitivmaßregeln noch weiter ausdehnen zu koͤnnen. Man hat allen Grund zu glauben, daß, wenn der Vor— ort den Wuͤnschen der Nachwarstaaten nicht entsprechen, oder wenn er sich weigern sollte, die Ausweisung der Fluͤchtlinge ohne die geringste Restriction anzuordnen, oder wenn seine Au⸗ toritaͤt von den Kantonal-Regierungen mißachtet wuͤrde, die mili⸗ tgirische Besetzung eines Theils der Schweiz stattfinden wuͤrde. Es waͤre also allen Schweizerbehoͤrden zu rathen, es nicht aufs Aeußerste kommen zu lassen, und ohne Verzug zur Entfernung der politischen Fluͤchtlinge zu schreiten.

Neapel, J. Okt. Die hiesige Zeitung theilt ausfuͤhr⸗ liche Nachrichten uͤber den Gesundheits-Zustand der Provinz Apulien mit. Hiernach soll es einzig und allein die Stadt Rad! seyn, in welcher wirklich die Asiatische Cholera ausgebrochen ist; an allen uͤbrigen Orten soll bloß die gewohnliche sporadische Brechruhr herrschen. Inzwischen sind doch alle verdaͤchtigen Orte mit den strengsten Kordons umgeben worden. „Hier in der Hauptstadt“ sagt die offizielle Zeitung, „ist vor eini— gen Tagen ein Zoll⸗Beamter unter choleraaͤhnlichen Symptomen gestorben, doch ist diesem uͤberdies zweifelhaften Falle bisher kein anderer gefolgt.“

Spanien.

Der Constitutionnel enthaͤlt nachstehendes Schreiben seines Korrespondenten aus Madrid vom 9. Oktober: „Die Ereignisse in Andalusien nehmen jetzt die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch. Gomez und Cabrera sind in Cordova eingeruͤckt, nachdem sie einen heftigen Kampf mit der National, Garde be— standen, von der sie dreimal zuruͤckgeworfen wurden, die aber zuletzt doch der Uebermacht weichen mußte und sich in das In⸗ qJuisitions-Gebäude und in die Thürme, welche die Stadt um̃ge— ben, zuruͤckzog. Man schaͤtzt die Zahl dieser National⸗-Gardisten auf 300 Mann. Die Einnahme von Cordova durch die Karlisten war das Resultat einer Ueberraschung. Gomez und Eabrera gingen von Andujar uͤber Montero nach der Sierra Morena hin, aͤnderten indeß plotzlich ihre Richtung und schlugen den Weg nach Cordova ein, wo sie deshalb auf einen weniger energischen Widerstand trafen. Ueberdies zählte man in Cordova auf den Beistand der Natio— nal-Garde von Cadix und Sevilla, die sich, bei der Nachricht von dem Erscheinen der Karlisten in Andalusien, sogleich in Marsch setzte. Leider fehlte es aber diesen Bewegungen an Ue⸗ bereinstimmung. 6009 Mann begaben sich nach Earmona, einer kleinen auf einem Huͤgel gelegenen Stadt, vierzehn Stunden von Cordova, um dort sich mit der Miliz von Granada und Malaga zu vereinigen, allein obgleich diefe beiden maͤchtigen Staͤdte so oft ihre thaͤtige Mitwirkung versprachen, muß ich doch mit Bedauern sagen, daß sie den allgemeinen Plan nicht unter— stuͤtzt hͤben. Quiroga, welcher in der Provinz Granada kommandirt, der Liebling des Volks, hat dasselbe nicht bewegen koͤnnen, seine Mauern zu verlassen. Namentlich hat Malaga erklärt, daß es mit Granada nichts zu thun haben, sondern unabhangig von demselben bleiben wolle. Diese Spaltungen unter den Eiüwoh— nern derselben Provinz koͤnnen die traurigsten Folgen haben. Zu allen diesen Schwierigkeiten kommt noch der langsame Marsch des Generals Alaix, der durch die Hartnäckigkeit, womit er da— bei beharrte, bei seiner an dem Tage von Villarobledo gemach— ten Beute bleiben zu wollen, den Erfolg jenes Sieges aufs Spiel gesetzt hat. Er ist jetzt vierzig Stunden von den Karüsten ent— fernt, die er gar nicht haͤtte aus den Augen verlieren sollen. Diesem Fehler ist die Einnahme von Cordova zuzuschreiben. Wir wissen weder, wie lange Gomez in Cordova geblieben, noch wohin er sich von dort gewendet. Es stehen ihin zwei Wege offen: die Straße nach Estremadura, die ihn in die Gebirge von Toledo fuuͤhren, und die Straße nach Huesca, Jaen voruͤber, die weni— ger wirkliche Gefahren darbieten wuͤrde. In diesem Falle han— delte es sich nur darum, die in Andalusien gemachte unermeß— liche Beute, worunter sich 2000 Pferde und bedeutende Sum— men Geldes befinden, der Nord-Armee zu opfern Auf dem Wege nach Estremadura wuͤrde es ihm leicht seyn, in den Ber— gen von Toledo sich mit der in Asturien eingedrungenen Divi— sion zu vereinigen. Gluͤcklicherweise scheint indeß der Ge— neral Rodil durch seine Operationen diese Plaͤne ver— eiteln zu wollen. Er steht an der Spitze zahlreicher Streitkraͤfte, mit denen er namentlich die Hauptstadt zu decken beabsichtigt. Wir haben daher von dieser Seite nichts zu fuͤrch— ten, obgleich man taglich von der Ankunft Villareal's bei den Karlisten des Centrums spricht, und hinzugefuͤgt wird, daß er nur die Vereinigung aller Karlistischen Streitkräfte diesseit des Ehro erwarte, um einen Handstreich gegen Madrid zu unter— nehmen. Wir glauben jedoch nicht an die Realisirung eines so kühnen Entwurfs. Olozaga ist fuͤr die Provinz Logroño zum Deputirten erwählt worden. Mehrere Mitglieder des Kabinets suchten ihn aus der Kammer zu entfernen und ernann— ten ihn zum Fiskal des hoͤchsten Kriegs- und Marine-Gerichts, wodurch seine Erwählung in Madrid vereitelt wurde. Das war von Maͤnnern, die ihn fruͤher zu ihren Kollegen hatten machen wollen, nicht edel gehandelt. Das jetzige Ministerium hat eben keine Aussicht auf eine lange Dauer; jedes Mitglied desselben

sehr thaͤtig betrieben. Die in der letzten Zeit so vernachlaͤssigte militairische Disciplin ist so gut als moͤglich wiederherge⸗ stellt worden. In Madrid herrscht Ruhe, obwohl 's fast ganz von Truppen entbloͤßt ist, und seit mehr als vierzehn Tagen sind nicht die mindesten Unordnungen vorgekommen. Seit einigen Tagen erscheint hier ein neues Journal, „„el CTorsario,““ das heftig gegen den General Tacon, Kommandan⸗ ten von Havanna, der die Constitution nicht beschworen hat, zu Felde zieht. Es ist von Havanesen gegruͤndet, die sich hüer aufhalten und den General Tacon los zu seyn wuͤnschen, um die Kolonie unabhaͤngig zu machen. Diejenigen, welche die ge⸗— genwaͤrtige Regierung von Havana kennen, sind' der Meinung, daß ihr Benehmen weniger aus einer feindseligen Gesinnung gegen die Regierung in Madrid, als vielmehr aus der Furcht vor einer Revolution entspringt, die das Zeichen zur Proklami⸗ rung der Unabhängigkeit seyn wuͤrde. Man spricht auch noch von dem Erscheinen eines anderen Journals, das den Titel „el Tribuno“ fuͤhren soll und dadurch schon den Geist, in dem es redigirt werden werd, kundgiebt. Die Mitglieder jener patrio— tischen Gesellschaft, die keine Köͤnigliche Bestaͤtigung erhielt, sind die Redacteure des Blattes.“

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Dem Lissaboner Privat⸗Korrespondenten der Times zu⸗ folge, soll der (gestern erwahnte) Verschwoͤrungs⸗Plan zum Um sturz der Verfassung von 1820, zu welchem man sich des 5ten Jäger-Regiments bedienen wollts, unter den Soldaten dieses Regiments nur wenig Anklang gefunden haben. Mehrere Personen, welche in dem Verdachte stehen, die Soldaten erkauft zu haben, sind verhaftet worden; unter ihnen der aͤlteste Major des Regiments, welcher, wenn er von einem Beinbruche, durch einen Sturz vom Pferde verursacht, hergestellt seyn wird, vor ein Kriegs-Gericht gebracht werden soll. Auf Befehl der Re— gierung versammelte sich die National-Garde am Abende des zum Ausbruche der Verschwörung bestimmten Tages, wurde in dier Brigaden vertheilt, welche die bedeutendsten Punkte der Stadt besetzt hielten, und blieb bis Mitternacht unter den Waffen, waͤh⸗ rend die Linien⸗Truppen in ihre Kasernen konsignirt waren. Eine starke Reserve der National-Garde hielt die Hauptposi—⸗ tionen auch waͤhrend des uͤbrigen Theiles der Nacht besetzt. Auf diese Weise scheiterte das Contre⸗Revolutions⸗Projekt, und bis zum Abgange der Nachricht war keine Storung der Ruhe vorgefallen. Die National-Garde der Hauptstadt hat beim Ab— gange des 5ten Regiments nach Algarbien eine Abschieds⸗-A1Adresse an dasselbe erlassen, in welcher sie die zuversichtliche Hoffnung aͤußert, daß es die „elenden Banden der Anhaͤnger des Usurpa— tors“ vernichten werde, und zugleich verspricht, inzwischen das Kleinod der Verfassung unverletzt zu bewahren, welches sie, die National⸗Garde, in Gemeinschaft mit den Linien⸗ Truppen am 9. September erobert habe. Der (bereits mitgetheilte) Pro⸗ test der Pairs gegen die Revolution ist nur privatim in Um— lauf gesetzt und nicht durch die offentlichen Blaͤtter verbreitet worden; deshalb wird an der Echtheit des Dokuments gezwei— felt. Auf gleiche Weise zirkulirt ein ahnlicher Protest gegen die Verfassung von 1820, welcher die Unterschtiften einer Anzahl von Mitgliedern der zweiten Kammer trägt. Die Königin? ihm rerseits weigert der Revolution jede außerordentliche Anerken— nung. Die Gesuche wegen Befoͤrderung und Belohnung der bei der Revolution besonders betheiligten Individuen sind von ihr sämmtlich abgeschlagen worden.

Aus dem Bericht eines Korrespondenten des Courier in Falmouth erfaͤhrt man, daß, ungeachtet des angeblichen Widerstandes der Koͤnigin Donna Maria gegen die Sanctioni— rung der Revolution, am 9. Oktober, dem Tage, an welchem das letzte Packetboot Lissabon verließ, die feierliche Beschwoͤrung der Verfassung durch die Koͤnigin stattfinden sollte. Ob die Feierlichkeit wirklich stattgefunden hat, ist nicht bekannt; doch

at man vom Bord des Paketschiffes, als dasselbe den Tajo inabsegelte, eine Menge Feuerwerke gesehen, woraus man sch lie⸗ ßen will, daß die Eides-Leistung vorgenommen worden ist. Die Passagiere, welche das Paketboot nach Englang gebracht hat, berichten ferner, das sich das 14te Portuglesische Infanterie— Regiment dem Insurgenten⸗-Chef Remeschido angeschlossen habe.

k Smyrna, 9. Sept. (Journ. de Smyrne.) Aus Muͤn⸗

chen hier eingegangene Briefe sollen die Nachricht enthalten, daß der Koͤnig Otto vor seiner Ruͤckkehr nach Griechenland noch eine Reise nach Paris machen werde. Dies wuͤrde zwar seine Ankunft in Griechenland, der man daselbst schon sehnlichst ent⸗ gegensieht, noch verzoͤgern, allein man hofft auch, daß es ihm persoͤnlich gelingen werde, alle obwaltenden Schwierigkeiten, de⸗ ren Beseitigung seinen Gesandten bisher unmoͤglich war, zu heben.“

Der Kaiserlich Oesterreichische Gesandte am Griechischen Hofe, Ritter Prokesch von Osten, ist am 28. Aug. hier ange⸗ kommen, und wird, wie es heißt, bis zum Eintritt des Winters hier bleiben.

Die neuesten Nachrichten aus Syrien sind nicht von Be— deutung. Die Bedruͤckungen währen nicht nur immer noch fort, sondern nehmen aller Klagen und Beschwerden der Einwohner so wie der fremden Konsuln ungeachtet mit jedem Tage zu. Das Elend und die Unzufriedenheit haben den hoͤchsten Glad erreicht. Ibrahim Pascha befestigt sich auf allen Punkten und trifft Vorkehrungen, als ob er angegriffen zu werden fürchtete, oder vielmehr, als ob ihm ein Feldzug bevorstaͤnde.

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Berlin, 26. Okt. Das Rektorat der Rheinischen Friedrich⸗ Wilhelms-Universitaͤt zu Bonn ist am 18ten d. M. auf den Professor r. Wutzer, Direktor des chirurgischen und augen⸗ aͤrztlichen Stationariums und Polyklinikums an der gedachten Universitaͤt, uͤbergegangen.

„Die Fabriten sind in neuerer Zeit uͤberall lebhaft betrieben worden, nachdem der Wassermangel aufgehoͤrt hatte. In den Tuch-Manufakturen und den Bgumwollen-Zeugwebereien herrschte ebenfalls lebhafte Thaͤtigkeit. Nicht minder ist der Fruchthandel von ziemlicher Bedeutung gewesen; von Neuß gingen nicht un— erhebliche Quantitaͤten nach Holland, wo Aufkäufe fuͤr Nord— Amerika stattgefunden haben sollen. Die Ausfuhr von Neuß betrug uͤberhaupt: a) nach Holland 3188 Schffl. Weizen und 3338 Schffl. Roggen; h) nach dem rechten Rhein Ufer 871 Schffl. Weizen, 501 Schffl. Roggen und 1477 Schffl. Gerste, Hafer und Buchweizen, zum Gesammtwerthe von 12,345 Rthlr. Der niedrige Wasserstand der Ruhr hat wahrend des gröͤß— ten Theils des Monats September die Abfuhr der Kohlen fort— während gehindert und eine bedeutende Anhaäͤufang der Vorrä—

scheint nur dahin zu arbeiten, sich das Portefeuille moͤglichst

lange zu sichern. Die Mohilisirung der National⸗Garde wird

the auf den Ruhrzechen zur Folge gehabt.“

Man schreibt aus dem Regierungs-Bezirk Duͤsseldorf:

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