1836 / 301 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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daß Cabrera am 1Iten in Priego, nahe bei Cabra stand, und daß Gomez von Mentillo auf Lücena marschirte. Aus der Ver— Jeichung dieser Daten und Bewegungen geht wenigstens die Wahrscheinlichkeit des in Rede stehenden Gefechts hervor. Man koͤnnte annehmen, daß die Karlisten durch ihre Siege in dem Maße be— rauscht gewesen, daß sie den General Alaix zum Kapituliren aufgefor⸗ dert, und kuͤhn ihren Marsch nach dem Suͤden fortgesetzt und daß dieser General eine ihrer beiden Kolennen uͤberfallen und geschlagen hatte“ Der Erzpriester von Moya und die Karlistischen Haufen von Valencia und Nieder⸗-Aragonien haben sich vereinigt, um Can—⸗ tavieja zu entsetzen, welches durch den General San Miguel belagert wird. Die Nachricht, daß Sanz in Asturien geschla— gen worden, scheint sich nicht zu bestätigen. in eines der Viertel (barrios) von Oviedo eingeruͤckt; aber er konnte sich des ubrigen Theiles der Stadt nicht bemaͤchtigen, da die Garnison ihn durch einen lebhaften Widerstand zum Ruͤck⸗ 1 zuge zwang. Am 5ten uͤbernachtete er in Grado, am 6ten in Ri Salas auf der Straße nach Galizien, und am sten schlug er ! en Weg nach Castilien ein. Der Brigadier Peon, der ihn verfolgt,! fand die Karlisten am Sten d. M. in den Defileen von San, )! Rocca verschanzt, wo er sie, seinem Berichte zufolge, angriff. Aber es scheint nicht, als ob dieser Angriff Resultate gehabt

die Karlisten am 11Iten Leon bedrshten. Sanz hat bis jetzt fast It dasselbe System wie Gomez befolgt. Wird man ihn auch in? die großen Staͤdte von Alt-astilien eindringen lassen und bei jedem seiner Ersolge wiederholen, daß er in dem Orte, den er einzunehmen gewagt habe, sein Grab finden werde?“

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London, 22. Okt. Der Gesandte des Koͤnigs von Audih, Mulwi Ismael Chan, beurlaubte sich vorgestern bei dem Praͤ— sidenten der Ostindischen Kontrole, Sir John Hobhouse, vor seiner Abreise nach Loͤcknau.

In der (bereits erwähnten) Rede, welche der General— Prokurator Sir John Campbell am 17ten d. vor seinen Kon— stituenten in Edinburg hielt, erinnerte er zunaͤchst daran, daß er seinem Versprechen, ihnen alljährlich über seine parlamenta— rische Thaͤtigkeit Rechenschaft zu geben, stets getreulich nachge⸗ d kommen sey; dann fuhr er also fort: .

„Im Monat Oktober 1835 hatte ich die Ehre. Ihnen über die vorhergehende Session Bericht zu erstatten, und, Sie billigten ich kann wohl sagen, fast einstimmig den von mir eingeschlagenen Weg. u Ich darf daher wohl annehmen, daß unsere Rechnung bis auf jenen Zeitpunkt abgeschlossen ist, und es wird mir nun zur Pflicht, Juen d darzulegen, was geschehen ist, seitdem wir zuletzt öffentlich zusammen⸗ getroffen sind. Meine Herren, da die Ideen des Nevember vorüber Fgegangen waren, ohne daß die Tories es gewagt hätten, das Experi— ment vom Jahre zuvor zu wiederholen, so wurde es neth⸗ U mendig und passend, die Vorbereitungen zur Zusammenkuuft der Repräsentanten des Volkes im Parlamente zu treffen und dieje⸗ d nigen Waßregeln einzuleiten, welche geeignet erschienen, dem Bolke die Früchte der Reform-Bill zu verschaffen. Es wurden Maßregeln entworfen und vorbereitet durch die Regierung Sr. Maj. zu dem w Zwecke, die Rechte des Velkes zu erweitern, welche, wenn sie von dem te Bberhause angenommen worden wären und die Königl. Zustimmung erhalten hätten, die Rechte aller Klassen der Unterthanen Sr. Maj. ausgedehnt, Mißbräuchen abgeholfen und, ich wiederhele es, zum J Mutzen und Vortheile aller Klassen der Gesellschaft gereicht haben 3 würden. Für England, für Irland und für Schottland waren Maß- 8i regeln der Art vorbereitet worden, und diese Maßregeln sollten der Legislatur vorgelegt werden, in der Hoffnung, daß sie die Zustimmung beider Häuser des Parlamentes erhalten und zum Gefetze des Landes gemacht werden würden. Das Parlament trat zu Anfang des Februar zusammen; des Königs Thron-Rede gab einen Umriß jener Waßregeln, und es ist sogar von demjenigen, welcher

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der Leiter der Tory⸗Faction in diesem Lande geworden ist, anerkannt beschlossen haben könnte. hen, daß ich nun an das Ende meines 2 ten gelangt bin, welche die Thätigkeit des Parlaments während

worden, daß die Rede des Königs ein rühmliches Versprechen von PMtaßregeln gegeben habe, welche der Legislatur vorzulegen seyen, und welche, wenn sie in Wirksamkeit hätten treten können, unnennbare de Voriheile für Alle gehabt haben würden. Dasselbe Individuum, ich meine Lord Lyndhurst, hat gesagt, daß das Versprechen glänzend, die Ausführung sehr mangelhaft gewesen sey. Wessen Fehler ist dies aber, meine Herren? Es ist der Febler des Lord Lyndhurst und der— enigen, welche er, wie ich nicht umhin kann auszusprechen, irregeführt hat.

eine Herren, als diese Maßregeln in der Rede des Königs dargelegt worden waren, eutstanden überall Erwartungen, daß die gerade ge⸗ ge öffnete Session des Parlaments eine der wohlthätigsten in den An— nalen der Britischen Gesetzgebung werden würde; aber die Tories hatten es anders beschlossen, sie waren entschlossen, daß sie, wenn sie nicht die Reform-Bill aufzuheben vermöchten, wenigstens den Genuß ge der Früchte dieser Bill dem Volke nicht gestatten wollten. Wenn sie ie auch nicht den Muth hatten, die Zügel der Regierung zu ergreifen, s zu so waren sie doch entschlossen, die Regierungs-Maschine selbst, so bald wie möglich, zu einem vollkommenen Stillstande zu bringen. Zu An— fang der Session hegten sie große Hoffnungen von eiuem Attentate, welches gegen ein Parlaments-Mitglied wegen der Parlaments- vo Wahl von Carlow unternommen wurde, und glaubten, daß fu aus einem persönlichen Angriffe auf Herrn O'Connell für die Sache der Tories ein großer Vortheil entstehen werde. Meine Herren, ich wünschte, Sie hätten die langen Gesichter gesehen, als oh der Bericht der Kommission über die Wahl von Carlow erstattet, ser Herr O'Connell freigesprochen und als es bis zur Evidenz erwiesen würde, daß die gegen ihn erhobene Bestechungs-Klage falsch und ver— leumderisch war. Eine andere Hoffnung wurde dann gehegt, den Premier-Minister selbst mit Schmach zu bedecken. Meint Herren, la

rerstehen Sie mich recht; ich sage, daß alle achtbaren Mitglieder der tigen. Prolestanten nöthig ist, dieser Ütberschuß für den all— Tory⸗Partei sich schämten, das Attentat gegen Lord Melbourne ein- geineinen Unterricht der Katholiken und Protestant:n verwen—

zugestehen, doch darf ich zu gleicher WMaisse jener Partei mit eifrigem Blicke auf den Ausgang des Pro— zefses harrte, und daß sie von dem Ausspruche der Geschworenen ihre we Rückkehr zur Macht erwartete. Ich freue mich des Gedankens, daß ich an der Darlegung der Falschheit jener Anklage und an dem Be— weise der Unschuld der Angeklagten Theil gehabt habe. (Sir John ter Campbell führte bekanntlich mit dem Sergeant Wilde zusammen die Vertheidigung Lord Melbourne's.) Meine Herren, ich erlangte eine ruhm da

volle Belohnung für allt meine Mühe, als ich, nachdem die Jurv ein Prixilegium, sondern eine Pflicht des Staats, diesen Ueberschuß

ihren Ausspruch des „Nicht schuldig“ gethan hatte, in das Unter- zu haus eintrat und den Beifallsruf der Repräsentanten des Volkes hörte, welche sich freuten, daß die Wahrheit obgesiegt hatte. Nach- wr dem diese Hoffnungen der Tories vereitelt worden waren, blieb nichts Anderes übrig, als ein Spstem anzunehmen, durch welches, so weit wtct die Tories es ausführbar fanden, aller Thaͤtigkeit der gesetzgebenden Gewalt ein Ende gemacht werden sollte. Es scheint mir, meine Herren, daß die Tories zu diesem Zwecke ihren Führer wechselten. Sie warfen nun alle Art von Nachgiebigkeit bei Seite. Sie waren (che nicht länger Pseudo-⸗-Liberale, sondern entschlossen sich, nach den ech— ten Prinzipien des Torvismus zu handeln. Sie sahen Sir Robert Peel für wenig mehr als einen Radikalen an. (Eine Stimme: „Wenn er könnte, wäre er das gern.“ Und was den Herzog von Wellington be⸗ f sta trifft, so galt er, wie es scheint, für allzu wenig energisch und kraftvoll. (Gelächter. Deshalb nahmen die Tories ihre Zuflucht zu Lord Lynd—

hurst. Bon diesem edlen Lerd sage ich nur ungeru etwas, was im Englischen Städten wunderbare Fortschritte statt, und es mindesten den Anschein eines Tadels haben könnte. Ich habe ihn herrscht unter allen Klassen der Bevölkerung allgemeine Ein— lange gekannt. tracht und Zufriedenheit. (Beifall.. Ist es nun redlich,

Ich habe Salz mit ihm geg ssen, und dies kann ich nicht vergessen, wenn er es auch vergessen kann. Er ist ein Mann me von glänzenden Talenten, von sehr angenehmen Manieren; er ver⸗ Ut. steht es, eine gefällige Form anzunehmen, wenn er, will. Ich erin⸗ sie nere mich, daß er von mir einmal sagte, er glaube, ich sey ein Whig,

und ich meinerseits muß sagen, daß ich glaube, er sey ein Whig ge⸗ Co

nech einmal wieder auf unsere Seite treten zu sehen. lichen Meinungswechseln unterworfen, wobei er jedoch ohne Zweifel immer ganz gerbissenhaft handelt, und obgleich es den Anschein hat, daß dieser Meinüngswechsel mit dem Wechsel seiner Juteressen zu— sammentrisst, so besitzt er doch Großmüthigkeit genug, immer nur sei— nen Meinungen gemäß zu handeln. (Gelächter. Wenn er zur Sache der Frreihett zurückkehrt, iwerden wir ihn mit Freuden begrülßen, aber doch unmer Sorge tragen müässen, daß er uns nicht zu schneil mit sich fortreißt (Gelächter), Und daß er nicht in seinem Eifer uns dazu dränge, Maßregeln in Borschlag zu bringen, welche die Monarchie, unter der wir geboren sind und unter welcher, wie ich hoffe, wir alle zu leben wünschen, umzustürzen vermöchten. . , Bestrebungen des doch einige,

r war a en Maßregeln nicht zu vereiteln, und zwar weil die öffentliche Meinung ju Gunsten derselben nicht nur bestand, sendern sich auch bereits für sie ausgesprochen hatte; und ich glaube behaupten zu dürfen, daß,

gen und die Maßregel vereitelt werden; hat sich aber einmal die Srimme des Volkes geäußert, dann muß sie gehört werden und wird durchdringen. Meine Herren, eine wichtige Maßregel ist in der verflossenen Session habe, denn Peon befand sich am 9ten noch in Tineo, waͤhrend durchgesetzt worden, nämlich die Bill wegen Umwandlung der Zehn—

einer derartigen Maßregel erfreut,

In Eugland dagegen waren die Zehnten fortwährend eine unnenn— bare Bürde, eine Steuer auf das Wirthschafts-Kapita!l, welche alle Verbesserungen hinderte und fortwährende Zänkereien und böses Blut r g, dem Pfarrer und den Mitgliedern seiner Gemeinde erzeugte. Jetzt

Zahlung entrichtet, wie sie schon lange in Schottland eingeführt ist. Außerdem sind noch von der größten Wichtigkeit für die Dissenters in England sind. sie auch noch so gewichtige Gewissens-Sfrupel gegen die Heiraths— Ceremonie hatten, in England genöthigt, diese Feierlichkeit nach dem Ritus einer Glaubens-Partei vornehmen zu lassen, welcher sie nicht

land, wie hier in Schottland, kann jener heilige Bund jetzt durch

ters, welche ebenfalls in der vorigen Session durchging, ist die Registrirnugs⸗-Bill,

schenden Kirche betreffen, regelmäßig einregisteirt werden sollen, wo—

Jahre hindurch in England zwischen den Dissenters und den Mit— gliedern der herrschenden Kirche bestanden hat. E regel, durch welche sich die vorige Session ausgezeichnet hat, ist die

Ehre hatte, Sie zu sehen, war ich sehr besorgt wegen eines Versuchs, er gemacht worden war, jene Logen auch über Schottland zu ver— breiten. Ich hörte, daß protestantische Associationen, wie sie genannt wurden, in verschiedenen Theilen meints Geburtslandes errichtet

der protestantischen Religion, in der ich geboren und erzegen bin.

liberalität der Wahrheit der Sieg verschafft werden kann. für Freiheit, für Verbreitung des Unterrichts, für Gestattuͤng des Rechts der freien Forschung, und dadurch, behaupte ich, wird die Frei⸗ heit den Sieg erringen. Die Orangisten-Logen sind unterdrückt, und ich glaube, daß dadurch dem Lande ein eben so großer Vortheil ver— schafft worden ist, als durch irgend ein Gefetz, welches die Legislatur

ich aufgezählt habe, sind von großer Wichtigkeit und werden, wie ich glaube, von dauerndem Nutzen seyn; keine Session vor Annahme der Reform-Bill hat deren bedeutendere aufzuweisen. ren keinesweges geeignet, die Erwartungen zu befriedigen, welche das Volk auf die Annahme jener Bill zu begründen berechtigt ist. wessen Schuld ist es, daß nicht mehr geschchen?

sagt: mentarischen Erwartungen mit der traurigen Wirklichkeit zu verglei— chen, die seitdem eingetreten ist.““

Einführung einer bedeutenden Kirchen Reform in Irland daselbst Frieden und Eintracht zu begründen. meinen angenommen und den Lords übersandt; was die Lords damit

sogenannte Appropriations-Klausel enthielt. würdig, daß im Jahre 1835 cine dem Wesen nach fast gleiche Bill

der Aippropriations-Klausel? Meine Herren, es ist weiter nichts, als der Grundsatz, daß, wenn die Einkünfte der Irländischen Kirche mehr betragen, als zur Erhaltung der protestantischen Religion in Ir—

eit behaupten, daß die große det werden (Man ruft: Rein, nein!)

bedurfte, daun würde allerdings gerechter Grund zur Klage vorhan— den seyn, denn ich halte die für den Religions-Unterricht ausgesetz⸗

den sie bestimmt find. Aber, meine Herren, sobald ein Ueberschuß

als zu allgemeinen Unterrichtszwecken. verstümmelte sie so, daß man wohl wußte, sie müsse dadurch vernich— blem Lord Lyndhurst's hinsichtlich der eingetretenen traurigen Wirk— lichkeit zu lösen, ist die Irländische Corporations⸗-Bill. Sie Herren, können am besten die Weisheit und Zweckmäßigkeit einer sol— land, bei denen eine gänzliche Usurpation der Rechte des Volkes, und leider große Verderbtheit herrscht; aber die Ihrigen sind nichts im Vergleich zu dem Mißbrauch, der bei den Corporationen in Irland

langt; England hat nach einem langen Kampfe eine Munizipal-Cor— porations-Reform erlangt, und in Folge davon finden fast in allen

ten und Engländer erlangt haben?

Desselben Arguments hätte er sich gegen die Schottische Munizipal—

5 2 wesen und noch viel mehr, und daß ich nicht daran verzweifele, ihn

Er ist plötz⸗

Meine Herren, ungeachtet der

Lord Lyndhurst waren doch einige hochwichtige

venn die öffentliche Meinung sich klar und unzweideutig zu Gunsten rgend ciner Maßregel ausgesprochen hat, diese Maßregel obsiegen nuß und durchgesetzt werden wird. Wenn das Volk, obgleich es eine Maß— tegel billigt, in Bezug auf dieselbe in cinem Zustande scheinbarer Apathie ind Gleichgültigkeit verbleibt, so kann daraus allerdings Vortheil gezo—

en in England. Das Velk von Schottland hat sich schon lange und es muß derselben der blü—

zende Zustand des Ackerbaues in diesem Lande zugeschrieben werden. 3 ?

ist dem Uebel abgeholfen, und es wird eine feste jährliche

andere Maßregeln durchgegangen, welche

rüher, seit dem Jahre 178M, wie ich glaube, waren dieselben, wenn

ugehören wollten. Diese Beschwerde ist jetzt beseitigt, und in Eng— ie Geistlichen jedes Glaubens ⸗Bekenntnisses ges.hlossen wer⸗ en. Eine andere wichtig- Maßregel zu Gunsten der Dissen—

s derzufolge alle Heirathen, alle Geburten nd Todesfälle, mögen sie nun Dissenters oder Mitglieder der herr—

urch der gehässige Unterschied aufgehoben wird, welcher so viele Eine andere Maß—

nterdrückung der Qrangtsten- Logen in Irland. Als ich zuletzt die

erden sollten. Ich glaube behaupten zu dürfen, daß diese pro— stantischen Assoctationen nichts mehr und nichts weniger als rangisten-Logen sind. Ich bin ein wahrer und aufrichtiger Freund

ch hege einen eben so großen Haß gegen das Papstthum, wie irgend emand von Ihnen; ich glaube aber, daß nicht durch Verfolgung, irch Aufhetzung von Nachbarn gegen einander, daß nicht durch Il— Ich bin

Doch ich muß zu meinem Leidwesen geste— Ber eich nisses der Wohltha⸗

r letzten Session dem Lande verliehen hat. Die Maßregeln, welche

Doch sie wa—

Aber Ich habe eine an— blich von Lord Lyndhurst gehaltene Rede bei mir, worin derselbe „„Ich bitte Sie, die in der Thron-Rede enthaltenen parla—

Nun will ich Ihnen weiter sa— n, worin diese traurige Wirklichkeit besteht. Ersiens wurde nach r in der Thron-Rede enthaltenen Empfehlung eine Bill eingebracht, die m Zweck hatte, durch Erledigung der Zehnten-Angelegenheit und durch

Diest Bill ward von den Ge— rnahmen, kam, wie sie recht gut wußten, einer gaͤnzlichen Verwer⸗ ng dieser Bill gleich; und was war der Vorwand? Daß sie die Nun ist es aber merk—

ne die Appropriatious-Klausel ins Oberhaus gesandt und von die— mebenfalls verworfen wurde. Was ist es denn aber um den Popanz

1nd und zur Befriedigung der geistlichen Bedürfnisse der dor⸗

soll. (Stürmischer Beifall). Ist das ein Raub? ; ) Wenn Sie der Kirche nehmen wollten, is dieselbe zur Sorge für die geistliche Wohlfahrt ihrer Mitglieder a Fonds für heilig, so lange sie bleß zu dem Zweck hinreichen, fur ist, sobald mehr da ist, als gebraucht wird, dann ist es nicht nur verwenden, und hesser kann er sicherlich nicht verwendet werden, Unter (Hört, hört!! Jene Bill irde also verwerfen, sie wurde so gut als verworfen, denn man werden. Eine andere Bill, deren ich sodann erwähnen muß, um das Pro⸗ Sie, meine

n Maßregel beurtheilen, denn Siet haben Corporationen in Schott—

ttfindet. Meine Herren, Sic haben eine Munizipal-Reform er—

ine Herren, den Irländern vorzuenthalien, was die Schot— Ja, sagt Lord Londburst, weil

ir d , dem Geblüt, der Sprache und der Religion nach, sind.

der vom Oberhause in der letzten Session verworfenen Bilk

nichts geholfen haben. Sie würden über eine solche Sprach füuͤr den Seedienst zu kurz ist. Schweden hat kei

z j j ; ö ache Men bar fuͤr den z z ist. eden hat keine . seyn undzwie es Ihre Borfahrgus gethan, Daräuf besteyen, . bestaͤndig unter Waffen, als die Garden in Stockholm, Rechte ssgenteken, auf bie, l fuciec dürft lspruch beben b btäe vrei Arkillerie,Reginenter. Diese Truppen werden ge— Erne siliderde Taltlfen fte dh esfdend helene Horn nil, Handzeld zufs ech, Jehrz. woran ste ah wee

verworfen worden, als den von Lord Lyndhurst angegebenen bo ? , . . . fürchte, daß es schwer seyn wird, dem Aufruhr und Tumult n pöhnlich fortdienen. Es ist eine schoͤne martialische Solda—

land Einhalt zu thun, so lange in dem System der Gesetzgehun, 6ka, diese Garde-Regimenter, mit ihren besondern Grenadier— dieses Land keine Aenderung vorgenommen wird, weil es in 3 zen und schraͤg uͤberlaufenden Roßhaarkrempen, den dunkel— setzen der Natur liegt, daß der Unterdrückte sich zu rächen such. J h i Maͤnteln, die uͤbergehängt, ohne im Aermel zu stecken, habe Kon cinem takferen Offizier gehört daß in ganz Schettland Er an die alte Kaiser? Garde erinnern, welche Taͤuschung ö . 36, n n mn ,,, Ich die großen herrlichen Gestalten und die praͤchtigen gifentlichen Ruhr. (Bann . , w hwedischen Soldaten, Gesichter erhoht wird. Der, Schwede Ihrer stehenden Armee erfordert, und warum? Weil Lord eon zum Soldaten geboren. Die ganze Nation, ohne Ausnahme, ünd, seine Anhänger die Irländer als Fremdlinge dem Geblieh i ber Conscription Unterworfen, und jeder muß beim Zugange Religion und der Sprache nach betrachten. Unter der Rien z Wochen die Wassen tragen. Von der Lernfaͤhigkeit der Karls II. wurde die Hauptmasse der Englischen Armee in Cn gchweden macht man sich kaum einen Begriff. In drei Wo— land erfordert, und warum? Weil unsere Vorfahren verfolgt Ie. 1. ist jeder Mann vollkommen zu Fuß dressirt. Das stehende den; aber sobald wir zu unseren Rechten gelangten, sebald nun 9 bildet sich auf folgende Weise. Jeder Bauer, der ein Gut Sehe lan! Kändelten lie inerten z ituntrttz en fzrtz Frizn n oder beitzt, muß einen Soldaten steilen. Ist einer nicht Ruhe in Schottland ein, man bedurfte der Soldaten niche, in lich genug dazu, so stehen mehrere zusammen, welches und die Gesetze wurden geehrt und beobachtet. Aus an ich möglich genug dazu, s ; zue g .

.. . ö 2 * ö ? 283 * 6. sachen gehen ähnliche Folgen hervor. Beifall. Eine h Der Soldat er—

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mmentlich bei Reitern der Fall seyn muß. Der ; mit Bezug auf, Irland eingebrachte Bill war die sn l von demjenigen, der ihn stellt, einen Acker und ein lische Trauungs-Bill. Es ist nämlich in Irland, wie in Scholin höuschen, das ihm als Eigenthum bleibt, so lange seine der Brauch, daß eine Ehe ohne Hinzuzichung eines Geistlichh? huführung genugt. Dies ist der beste Buͤrge fuaͤr Mo— schlossen werden kann. Eine solche Ehe mag immerhin eine ny llt, denn wie ein Soldat ausgestoßen wird, ist er mäßige seyn, aber in rechtlicher Hinsicht ist sie gültig. Es is ler Vortheile der Ansaͤssigmachung verlustig, da der Bauer aber auch cin Gesetz in Irland, wesches einen Theil der noch n Iren andern Soldaten stellen muß, der naturlich in die Rechte den Strafgesetzbuchs bildet, wonach, wenn ein katholischer t 1 4 tritt. Der neu gestellte Soldat tritt bei fei einen Protestanten und eine Katholikin oder einen Katholikch n n . ö. ö : ö ö. a, ie 9 i . eine Protestantin traut, die Etze, die fonst gültig seyn wärde,n Kegiment ein, das heißt. er wird an den fuͤr die Rekruten— möge der Hinzuziehung eines solchen Priesters null und nichij Einübung bestimmten Ort ges chickt, und nach empfangener Die erwähnte Bill, die diesen Mißbrauch abstellen sollte, un Bresuur ruͤckt er in das alljährlich stattfindende Lager. Der Faballerist erscheint schon als Rekrut mit dem Pferde, das

das Unterhaus und. wurde dein Oberhause, zugesandt. 3 ses verwarf die Bill; warum, das weiß ich nicht; ich sun urch eine Kommission strenge gepruͤft und sogleich ver— mir, leinen vernünftigen, Grund dafür denken; aber so garen wird, wenn nur das mindeste Gebrechen nachgewiesen heiß ich sdaß zi ß gen, die stt - Bmwerf ing cst tautis in é kann, Mann und Pferd sind vom Bauer vosschriffts— er war in Irland der Priester, der eine solche Ehe einsegnete, . ,, d zgeruͤstet d alle Kavallerie-Offizie der Strafe der Suspendirung vom Amte und sodann der dam Käß montirt und ausgerustet, und alle Kaävallerie-Hffiziere, r . Sup 9 l . de re Dehn che ich daruͤb ach, stimmen uͤberein, daß die Beispiele lionsstrafe ausgesetzt, (Lautes Gelächter So ist das Gesß, g Becht ich daruber sprach, 3 , n , kaun es Ihnen veisichern; aber die Parteien, welche jetzt . bein Pferd ausgestoßen, oder eine vorschriftswidrige Klei⸗ werden, sind die unschuldigen Frauen, die eine gesetzmäßige er mnz zurckgewiesen werden mußte, sehr selten vorkamen. schließen glauhen, und tbre schuldlosen Kinder, die zu Bangrdn Die Kavallerie sendet ihre dazu bestimmten Offiziere und die stempelt und ihrer bürgerlichen Rechte beraubt werden (Mun nannten Bereiter, welches geuͤbte Reiter der Schwadronen Pfui), Ich habe Ihnen nun von den drei Maßregeln mißt en den Dreffurplatz des Regiments, wo die Remonten 6 Irland . . . Tiejen gen übergchn n *” Rekruten binnen neunzig Tagen komplett exerzirt seyn 11 D Cadher fes dich hien ntes ln e fillirte Erh ji diese Land- Regimenter stets ehrenvoll mit den Garden Der Redner ließ sich hierauf in eine detaillirte Er dim walttten. Nach dem Lager geht jeder wieder auf fein Guͤt— hen und bestellt sein Feld. Das naͤchste Jahr ist er dann schon in gedienter Soldat und begiebt sich bloß zu dem Lager auf Taze in Neih' und Glied. Auffallend ist die Froͤhlichkeit, Nannszucht und Manoͤvrir-Faͤhigkeit dieser Land-Regimenter jeben den stets versammelten Garden, und schon diese Erschei— ung beweist die Vortrefflichkeit eines Systemes, das fuͤr ein rmes Land das passendste ist. Der Stab des Regiments leibt in Mitte des Rayons, welcher die Soldaten liefert; die Offiziere sind auf den Stationen vertheilt und besuchen nebst en Unteroffizieren häufig die Wohnungen dieser zufriedenen Bolqlats laboureurs, um nach dem Stand ihrer Pferde, Waf— en und Montirungen zu sehen. Beinahe die ganze Schwedi— che Armee ist verheirathet, ohne daß der Staat Pensionen n die Wittwen zu bezahlen hatte. Das Aerar hat dem gan— ßen. Heere nichts zu verabreichen, als die Offiziers-Gehalte und ze Portionen wahrend der Lagerzeit. Denn selbst dafuͤr ha— hen die Staͤnde sich bereitwillig erklärt, daß der Mann gegen ine kleine im Allgemeinen angeschlagene Verguͤtung sich auf sosten seines Bauern auf den Allarm- oder Lagerplatz bege— en muß. Welche heilsame Ruͤckwirkung diese Selbststaͤndig— eit des einzelnen Soldaten auf den sittlichen Charakter der janzen Truppe ausuͤbt, erhellt aus der freiwilligen Disciplin er Schwedischen Armee, wo Strafen beinahe ohne Beispiel nd, und wo die Humanitaͤt der Offiziere den Soldaten den Dienst eben so sehr erleichtert, als die tadellose Auffuͤhrung der— ben und ihre freudige Hingebung den Vorgesetzten jede Ge— egenheit zur Unzufriedenheit benimmt. Wo diese Institution bp mit den Sitten und Gebraͤuchen einer Nation verstlochten ist, a hoͤrt sie auf, eine Last zu seyn, und wurde laͤngst ein inte— rirender Theil. Karl XI. hat mit seinen Staͤnden diese woyl— hatige Enrichtung nach Schweden gebracht, in deren Entwicke— ung der König jeden Augenblick uͤber sechzigtausend Mann erfügen kann, ohne daß es ihm mehr kostet, als die Erhaltung er Cadres.“

Verbesserung der Reform- Akte und der Englischen Munhs Akte, der Schottischen kleinen Schulden-Gerichte, der Ven tung milder Stiftungen, der Rechtspflege am Kanzleihofe, j jetzigen Gesetzes uͤber Verhaftung der Schuldner und einzh anderer unbedeutenderer Maßregeln ein, sprach dann uͤhtt ih Sympathie der Konservativen fuͤr Don Carlos, vertheidlateh auswärtige Politik des Ministeriums, namentlich mit Hinsz auf Spanien und Portugal, wobei er sich jedoch auf sehr gemeine Phrasen beschraͤnkte, und schloß mit der (im vote gen Blatte der St. Ztg. schon mitgetheilten) Rechtfertigunz Verhaͤltnisses der Minister zu O'Connell und mit einigen d Pairie ertheilten Warnungen, indem er es fuͤr seine feste Uehg zeugung erklärte, daß der jetzige politische Kampf in Englm nicht ein Kampf zwischen dem Volke und dem Koͤnige, sondn zwischen dem Volke und der Pairie sey.

Die Times erklart die Vermuthung Franzoͤsischer Bätz daß Sir R. Peel und Lord Lyndhurst in Paris im Eimwverstit, nisse mit den Doctrinairs einen Anschlag zum Sturze des lischen Whig-Ministeriums gemacht hatten, fuͤr einfaͤltiges d lon⸗Geschwätz.

Der Courier, der mit der Bank von England in günm Vernehmen zu stehen scheint, wahrend diese von anderen Ih tern theils wegen ihrer Handlungsweise in der letzteren I angefeindet, theils, wenigstens auch in der „Times“, sehr schif beurtheilt wird, enthält folgende Aeußerung, welche die Sym nung zwischen der Bank und dem Kanzler der Schaßkemm (die auch der radikale „Constitutional“ in gleichem Grade i in gleicher Weise andeutet) ziemlich klar bestäͤtigt: „Wir hal nicht gehoͤrt, daß Herr Rice zur Stadt zuruͤckgekehrt ist, ot daß das Schatzamt die Absicht angezeigt hätte, die es fuͤrpzh schon vor sechs Wochen haͤtte ankuͤndigen sollen, den Zins h Schatzkammerscheine auf 4 oder A pCt. zu erhohen. Di unverantwortliche Apathie in einem so kritischen Zeitpunkte st das Erstaunen jedes wohlunterrichten Kaufmanns und Bansuf in der City erregt.“

D nem ar ß.

Kopenhagen, 22. Okt. Morgen wird durch Herolde die En 30. und 31. Oktober so wie am J. November zu haltende hier des Reformations-Jubelfestes verkuͤndigt werden. Gestern t in dieser Anleitung eine Beranntmachung ergangen.

Unterm 1Iten d. M. hat der Koͤnig der Daͤnischen Kanzlei sefohlen, wegen eines in Nr. 252 des in Christiania heraus— dinnenden „Constitutionnellen“ Sonntag den gten d. M. auf— nommenen Artikels die noͤthigen Anstalten zu treffen, sowohl, bah die gedachte Nummer dieses Blattes unterdrückt, als auch, E6hindert werde, daß das Blatt selbst in Zukunft im Lande H von einem Königl. Unterthanen gehalten werde. . ö . erst vor kurzem bei uns das Post⸗Privilegium , n . 9 ein Zeichen besonders wohlwollender Ge⸗ ne, mu . egit jung angesehen werden mußte. Nicht ö ,,, werden, daß gedachtes Blatt mit Ertan . . die Ausgeburten der Norwegischen Presse ö . heißt, hat es sich den Unwillen unserer 8g ch . einen ungeziemenden Artikel zugezogen, den

er Alg. Zeitung entlehnt hat.

Schweden und Norwegen. Ueber die Schwedische Flotte und Armee giebt eine in d

Allgemeinen Zeitung enthaltene Privat- Mittheilung eilt Deutschen Reisenden nachstehenden Bericht: „Durch einen Hy fehl des Groß-Admirals der Flotte, des Prinzen Oskar, hilt ich Gelegenheit erhalten, die Scheeren⸗-Flottille zu sehen, welche eine, Schweden ausschließlich angehörige Einrichtung is. NM Kanonenboͤte, aus denen sie besteht, dienen zum Diens in zur Vertheidigung der Kuͤsten des Landes, welche man ihtct zaͤhllosen zackigen Einschnitte, Felsenriffe und Insen wegth Scheeren nennt. Diese Fahrzeuge zerfallen in kleinete Uhd größere. Erstere, die Kanonjoͤllen, sind flache Fahrzeugt nt Rudern ohne Kiel, die bloß einen Zoll über Wasfer gehen un

einen 24 Pfuͤnder auf der Spitze tragen. Sie haben Vorrath aussehh Wochen und sind unbedeckt. Die gröoͤßern, Kanonenslupps gensssn sind Bote groͤßerer Art mit Segel und Rudern und 51 Mun bemannt, wovon 32 rudern, die andern die Geschuͤtze bedienh, Sie tragen vorn eine Kanone, hinten eine Haubitze, hib Provision auf zwei Monate, Und die Halfte der Mannschu ist immer auf Verdeck, das man mit Zelt uͤberspannen kin und. wo sich auch eine Art Cabin fuͤr den Offizier befinm, Die neuere Construction des Capitains Sydon ist eben; schoͤn als zweckmäßig, besonders ist der Kiel gut geathe Alle diese Fahrzeuge, deren Schweden in Gothenburg, Cäh, krona und Stockholm 3 bis 4090 besitzt, sind nur auf die ö fensive berechnet, und deshalb ohne alle Bedeutung, so 9 Schweden nicht zur See angegriffen wird, welches hei 2 schaffenheit der Kuͤsten und der ÜUnmoͤglichkeit, die Wassert nach Stockholm zu nehmen, die weit leichter zu vertheidigen 1 als die Dardanellen, kaum je der Fall seyn Sarste. Ein soch Zufall aber, daß die Bothnische See ganz zuftlert, wie mee 18069, wo die Russische Armee auf dem Eise uͤber Aland heiß

und die Kosaken nur noch ein paar Stunden von Eta cthoe entfernt waren, duͤrfte selten wieder kommen, und ist nicht ö aus zu berechnen. Die von allen andern abweichende . tair⸗Grganifation Schwedens möchte doch, so vortrefflich sie

isch feyn, du sonst überall bewahrt, in der Marine nicht praktisch ern ,

. Deutsch!an d.

3 z . * * . 22 * =

. ö. no ver, 21. Okt. Die Universitäͤt Goͤttingen hat schon

6 einen empfindlichen Verlust erlitten durch den am 21 sten Hofraths Schrader, Professors der

M. erfolgten Tod des otanik und Direktors des botanischen Gartens.

d 5c 22 ĩ * ; nd 6 ,, J bofgeismar . 19 . DVegleitung mehrerer Stadtraͤthe von H . . hiesigen Residen; eingetroffen, um in . . vrucknahme der Maßregel der Ver— . 3 ö. dort stationirten Dragoner nach Kas— . ie Stadt Hofgeismar hat sich zu Allem be— ) . was von Sr. Hoheit dem Kurprinzen⸗Regen⸗ 6 . . war, und die Unterhandlungen haben zu ö err, few nschten Nesultate gefuͤhrt, daß die 680 hr bisheriges Standquartier behalten werden. e en ,, Kavallerie ⸗Kaserne zur Kasernirung der ; erbringung der Pferde in der Nahe des nicht

rporatious-Reform-Bill bedienen können; aber das würde ihm

ei ersell . von derselben abliegenden Bade⸗OHrtes erbauen.

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bie Matrosen nur Ein Jahr im Dienste bleiben und

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Hamburg, 25. Okt. Dem Vernehmen nach, soll ein klei— nes Dampfboot auf Helgoland gebaut werden, das theils zur ununterbrochenen Communication zwischen den Badeßrtern der Nordsee, theils zum Kuͤstenhandel, wie auch zur Lokomotive der Fischer-Schaluppen nach Hamburg und Bremen u. s. w. ge— braucht werden soll. Vielleicht duͤrfte auch das Lootsenwesen und die Expedition der Englischen Post im Winter Vortheile von dieser Einrichtung ziehen, welche also in mehrfacher Hinsicht sich dem Handelsstande empfehlen wuͤrde. Unternehmer soll der Schiffbauer J. A. Siemens seyn, derselbe, dem Helgoland seine Bade⸗Anstalt verdankt.

Detmold, 22. Okt. Am 18. Oktober Nachmittags 3 Uhr starb hierselbst am Schlagflusse der erste Geistliche des Landes, General-Superintendent Dr. iheol. Weerth. Von der hochseli— gen Fuͤrstin Pauline aus dem Bergischen zu diesem ehrenvollen Posten hierher berufen, hat er fast 52 Jahre lang im reichen Segen hier gewirkt.

Muͤnchen, 18. Oktober. (Schles. Ztg.) Mehrere Blaͤt— ter lassen sich von hier schreiben, daß der Oberst Gustavson sich unter dem Namen eines Oberst-Lieutenants Frhr. v. Moltke in Muͤnchen, im Gasthofe zum goldenen Kreuz, aufhalte. Wir koͤnnen versichern, doß der im goldenen Kreuz logirende Oberst— Lieutenant Baron Moltke nicht der Exksnig fey. Er beschwerte sich in unserer Gegenwart an der Table d'h6ie uber die ihm unbequeme Verwechselung, die durch das Geruͤcht entstanden, Oberst Gustavson werde als Baron v. Moltke reisen.

Darm stadt. 21. Okt. Se. Koͤnigl. Hoh. der Großherzog haben durch den Telegraphen und uͤber Koblenz die erfreuliche Nachricht erhalten, daß die Vermählung des Prinzen Karl mit der Prinzessin Elisabeth von Preußen am 22sten d. auf dem Königl. Schlosse zu Berlin selerlich vollzogen worden ist.

Frankfurt a. M., 21. Okt. Inder Sitzung der gesetzgebenden Versammlung vom 22sten d. wurde 1) uͤber den Kommissionsbericht vom 12ten d. M. Finanzwesen, in specie die Einfuͤhrung einer Ver— moͤgens- und Gewerbsteuer und 2) uͤber den Kommißssionsbericht vom 14. d. Errichtung eines Handelsgerichts betreffend Berathung geflo—⸗ gen: In Betreff der Finanzsache erfolgte der Beschluß: „Die gesetz⸗ gebende Versammlung beschließe die Ausschreibung der Einkom— mensteuer auch fuͤr das Jahr 18346, ersuche aber im Uebrigen hohen Senat, einen umfassenden und die bisherigen Aenderungen

direkte und indirekte Besteuerung für die nächste Steuerperiode

und des Gesetzvorschlags, so wie nach vorgaͤngiger Diskusston mit 62 gegen 2 und U suspendirte Stimme der Beschluß: da die diessaͤhrige gesetzgebende Versammlung wegen ihrer verfas— sungsmaäßig nahe bevorstehenden Aufloͤsung in die nahere Pruͤ— fung und Berathung dieses wichtigen Gegenstandes nicht mehr

erledigt, der naͤchsten gesetzgebenden Versammlung zur weiteren Beschlußnahme vorzulegen. .

Frankfurt a. M., 25. Okt. Der Spanische Staats— Bankerot giebt der Ober-Post-Amts-Zeitung zu nachste— henden Bemerkung Anlaß: „Gleichzeitig kommen aus London und Paris Jeremiaden. Die Finanz zu Madrid stellt Anwei— sungen auf Cuba aus und die Coupons-Inhaber sagen, das sey ein schlechter Scherz. Als wenn etwas anderes, als eine Aus— flucht auf fremde Kosten zu erwarten gewesen wäre! Angenom— men, Mendizabal haͤtte den am 1. November faͤlligen Zins-Ter—

kniffe, um nicht zu wissen, daß er es nur gethan haben würde, weil er berechnet, daß bei der Schein-Ehrlichkeit mehr zu ver—Q dienen sey, als bei ungeschminktem Wortbruch? So lange sich noch Darleiher fanden, so lange noch die papiernen Piaster in Quantitaͤten an den Boͤrsen zu versilbern waren, blieb es vor— theilhaft, Zinsen zu zahlen; die Illusion ward unterhalten und der Schwamm mochte bis zum letzten Tropfen ausgedruͤckt werden. Wenn nicht so schnoͤder Calcul im Hintergrunde lag, gab es ja ein politisch zu rechtsertigendes Mittel, die Schul— denlast um hunderte von Millionen zu erleichtern. Spanien durfte nur, schon unter Toreno oder waͤhrend Mendizabal's Diktatur, alle Anleihen annulliren, die ohne Cortes-Bewilligung abgeschlossen worden waren. Damit waͤre freilich der Kredit einige Jahre fruͤher erschuͤttert worden, allein er wuͤrde sich bald wieder erholt haben, wenn nur alle Cortes-Schulden regu— lirt und verzinst worden waͤren. Damit war aber den Toreno's und Mendizabal's nicht gedient. Sie fanden profitabler, vorzu— spiegeln, Spanien wolle zahlen, so bald es nur zu Athem komme; es erkenne in jedem Darleiher, moͤge er nun seine Thaler der Demokratie oder dem Absolutismus vorgeschossen haben, ja in jedem Fondshaͤndler, der Schuldbriefe aus der hundertsten Hand um Spottpreise eingethan, einen Glaͤubiger, dem sein gutes und volles Recht werden müsse; es wolle nur Zeit und voͤrerst neuen Kredit, zwei Elemente, womit es Wunder zu wirken ge— denke. So lautete die Syrenenstimme der Spanischen Finanz und unsere Umysse hatten ihren triftigen Grund, sich die Ohren nicht zu verstopfen. Sie setzten sich mit an die von den Law— Terrays des neunzehnten Jahrhunderts gedeckte Tafel, speisten gut, und sammelten noch viele Koͤrbe Brocken, mit nach Haus zu nehmen. Wer aber zahlt nun die stark angelaufene Zeche? Das sagen uns die neuesten Blätter des Zournahdes Dabats. Ein indignirter Ausfall auf die ehrlosen Kunstgriffe der Agio— tage, der nur etwas spät kommt, schließt mit dem Stoßseufzer, es müßten endlich Schritte geschehen, um einem System ein Ende zu machen, das seit nun sechzehn Jahren die Sparpfennige der dienenden Klasse in die Hande gieriger Wucherer und sorgloser Regierungen liefere. Wie dies zu verstehen, mag eine Ana— lyse des Artikels der Débats nachweisen. 1) Die Spanische Revolution hat eine neue Aehnlichkeit mit ihren altern Schwe— stern bekommen: sie hat bankerot gemacht. 2) Spanien zahlt seine Zinsen nicht und fuͤgt zu dem Schaden den Spott, in— dem es den Coupons-Inhabern Anweisungen auf Cuba anbie— tet (warum nicht Anweisungen, zahlbar im Monde?); die jaͤhrlichen Einkuͤnfte aus der Insel Cuba uͤbersteigen nicht Neun Millionen Franken; was will das heißen, gegen die stets anwachsende Zinsschuld? Ueberdies sind die Cuba⸗-Einkuͤnfte auf Jahre hinaus verzehrt oder verschrieben. 3) Daß eine Re— volution den Bankerot gebäre, ist nichts Neues Aber wie kommt es, daß die Piaster ein paar Stunden vor dem Bekanntwerden der Hiobspost um 2 pCt. stiegen? Läßt sich da nicht der Pferdefuß der Agiotage erkennen? Soll die Gesellschaft, soll die Regierung, die fuͤr das Gemeinbeste zu sorgen verbunden ist, langer noch bei solchen Katastrophen unthaͤtig zusehen? Soll der Wuchergeist sey es, daß er fuͤr Individuen oder fuͤr Staats-Gewalten schnellfingert endlos des

Vorrechts sich erfreuen, Familiengluͤck zu zerstoͤren? Soll

im hiesigen Finanzwesen beruͤcksichtigenden Gesetzvorschlag uͤber

anher gelangen zu lassen.! In Betreff der Handelsgerichts-An⸗ gelegenheit erfolgte nach Vorlesung des Kommissions-Berichtes

eingehen koͤnne, so ersuche sie hohen Senat, denselben, als un⸗—

min eingehalten, wer wäre so im Unklaren uͤber seine Finanz“

es unmoglich seyn, hier vorzubauen? 4) Leider ist die Moral unmaͤchtig; sie predigt gegen Wucher, gegen Spiel, gegen falsche Wuͤrfel, aber sie predigt in den Wind, sie hat keine zwingende Kraft. Das Gesetz hat gegen die Agiotage gethan, was es konnte; es hat die Handel auf Zeit nichtig erklärt; es konnte nicht weiter gehen, ohne in Willkuͤr zu verfallen; der Proteus der Agiotage ist kaum zu fassen uns entschluͤpft bald wieder; nur die oͤffentliche Meinung vermag ihn zu ent— larven, zu brandmarken. 5) Soll darum der Treubruch einer Regierung eher geduldet werden, als der Bankerot eines In— dividuums? Nein! Wenn es so weit gekommen ist, mag eine internationale Polizei einschreiten. Hat eine Regierung zuge⸗ standen, daß sie ihre Verbindlichkeiten nicht einhalten könne, so muß das Publikum gegen neuen Betrug geschuͤtzt werden. Nicht laͤnger soll die Frucht redlicher Arbeit von dem Finanz⸗ abgrund Spaniens verschlungen werden! 6) Die Unterhaͤnd— ler des Wuchergeistes wenden sich meist an die wenig bemittel— ten Klassen. Die Ersparnisse unserer Armen haben den Schatz zu Madrid genährt! Gelockt durch den hohen Zins hat der Un erfahrene die Frucht seiner Muhen hingegeben; zu spaͤt gehen ihm die Augen auf; er ist ruinirt und die Agiotage blüht nach wie vor. Die Debats meinen, es sey Zeit, diesem Uebel ab— zuhelfen, uͤberlassen aber der Regierung, zu Rath zu ge— hen, wie in so dllikater Angelegenheit zu helfen sey. Wenn Mendizabal gut belesen ist, kann er sich hinter einen Abbé stecken. Im Jahr 1770 waren die Finanzen Frankreichs etwas stark derangirt. Abbé Terray, damals General⸗Controlleur, schlug ein Mittel vor, das Deficit zu decken; es bestand in einem partiellen Bankerot; es war der Ehre und der Moral zuwider, fuͤhrte aber am kuͤrzesten zum Ziel. Abbé Terray fand Gehoͤr; er machte Operationen, die dem Staatsschatz eine Last von 13 Millio⸗ nen Livres Zinsen abnahmen Unter den Motiven seines truͤgerischen Verfahrens finden sich einige, die ganz auf den neuesten Bankerot Spaniens passen. Terray sagte nämlich: „Das System der oͤssent⸗— lichen Schuld darf nicht so absolut genommen werden, daß es die Staatsgewalt gefaͤhrden koͤnne; es giebt Faͤlle, wo eine Re— gierung allein zu entscheiden hat, ob sie druͤckende Verpflichtun— gen, die einzugehen sie durch die Noth gezwungen war, halten soll oder nicht.“ Abbé Terray zwackte den Rentiers aller Art etwas ab von ihrem Einkommen. Die Pariser aber troͤsteten sich uͤber den Verlust mit dem Witzwort: der Abbé sey, wie ein verzogenes Kind, er greife nach Allem!“ .

Wien, 22. Okt. (Schles. Ztg.) Der Herzog v. Lucca hat dieser Tage Wien verlassen, um sich nach mehrmonatlicher Abwesenheit wieder nach seinen Staaten zuruͤckzubegeben. Man ist hier noch immer in Ungewißheit, ob Graf Kolowrat die Functionen seines hohen Amtes wieder uͤbernehmen wird. Briefe aus Semlin zeigen an, daß Fuͤrst Milosch sein Schloß Toptschidere bei Belgrad gleich nach dem Eintritt der Fuͤrstin in die Kontumaz ebenfalls geraͤumt habe und nach Kragujevaz zuruͤckgegangen sey. Berichten aus Bucharest zufolge, war der Fuͤrst von Samos, Vogorides, in Galacz angekommen, um mit seinem Schwiegersohne, dem Fuͤrsten der Moldau, daselbst eine Zusammenkunft zu halten.

Sich weiz.

Bern, 19. Oktbr. Der eidgenoͤssische Vorort hat unterm 17. Oktober einen Bericht an die Tagsatzung abgefaßt über den Erfolg der gegen die politischen Fluͤchtlinge durch das Konklu— sum vom 25. August d. J. angeordneten Maßregeln. Dieser Bericht theilt sich in zwei Theile, wovon der eine dasjenige ent— hält, was von dem Vorort fuͤr Vollziehung des genannten Kon— klusums gethan worden, der andere, uͤber die von den Standen ausgegangene Vollziehung desselben nähere Aufschluͤsse ertheilt. In Bezug auf den ersten Theil wird auf die Stellung des Vororts als einer nicht mit Polizeigewalt versehenen Behoͤrde, die daher nur durch Vermittelung der vollziehenden Gewalten in den einzelnen Ständen fuͤr Vollziehung des Konklusums wir— ken konnte, aufmerksam gemacht. Von dlesem Standpunkte aus— gehend, wußte sich der Vorort zuerst ein Verzeichniß derjenigen Fluͤchtlinge zu verschaffen, welche durch die im Laufe dieses Jahres zu Bern vorgenommene polizeiliche Untersuchung mit auswaͤrtigen Ruhestoͤrern sich gravirt befanden. Jedoch schon zu derselben Zeit fand er sich veranlaßt, durch ein vom 235. August datirtes Kreisschreiben saͤmmtliche Stande einzuladen, alle die— jenigen Fluͤchtlinge und Fremde, welche durch den ersten Arti— kel des Konklusums betroffen werden, unverzuͤglich anhalten und auf eine Weise aus dem Schweizerischen Gebiet entfernen zu lassen, welche genugsame Sicherheit darbietet, daß dieselben nicht mehr in die Schweiz zuruͤckkehren koͤnnen. Als besonders drin- gend wurde den Standen die Verhaftung von Mazzini, den beiden Ruffini, Rauschenplatt's, Peters und Lizius vorgestellt. Am 3. Sept. befand sich der Vorort im Besitz eines Verzeich⸗ nisses von 82 fremden Individuen, die in der zu Bern vorge— nommenen polizeilichen Untersuchung mehr oder weniger impli⸗ cirt erschienen und deren Aufenthalt zum Theil unbekannt ist; und eines Verzeichnisses von 53, theils aus der Schweiz, theils nur aus einzelnen Kantonen, seit dem Juli d. J. wegen ruhe— stoͤrischer Bestrebungen fortgeschickter Fremden. Unterm 3. Sept. wurden diese Verzeichnisse den Standen mitgetheilt, so wie ein Verzeichniß derjenigen implicirten Fremden, von welchen nicht gewiß ist, ob sie die Schweiz verlassen haben oder nicht. Gleich— eitig wurden die Stände um naͤhere Angabe uͤber die unter Art. J. des Konklusums vom 23. August begriffenen in der Schweiz sich aufhaltenden Fremden ersucht. ch ein ferne⸗ res Kreisschreiben vom 14. September setzte der Vorort die Staͤnde in Kenntniß von den Namen derjenigen Frem— den, welche s 3 September aus der Schweiz

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seit dem weggeschafft worden und von einer weiteren Anzahl von Frem⸗ den, welche, im Falle sie sich noch in der Schweiz befinden soll— ten, aus derselben auf zuverläͤssige Weise zu entfernen waͤren. Unter demselben Datum wurde den Staͤnden auch der Bericht des Regierungs⸗-Statthalters Roschi mitgetheilt; und diejenigen Staͤnde, welche Mitglieder in den eidgen. Repräsentanten Rath zu ernennen haben, eingeladen, diese Ernennungen vorzunehmen, damit der Repräsentanten-Rath zusammentreten konne, so wie zwischen dem Vorort und den Staͤnden uͤber die Fortweisung eines Auslaͤnders eine Kollision entstehen sollte. Diese Ernen' nungen wurden von allen Kantonen, außer Glarus, vorgenommen und es sind erwählt worden: von Zuͤrich Obergerichts / Praͤsident Dr. Keller; von Uri Landammann Schmid; von Freiburg Oberst v. Maillardoz; von Graubuͤnden Landrichter Riedi; von Waadt Großraths⸗-Praͤsident Monnard. Indem der Bericht die sehr umstaͤndliche und zahlreiche Korrespondenz mit den einzel⸗ nen Staͤnden erwaͤhnt, durch welche Aufschluͤsse gegeben uͤnd eingeholt worden, geht er zum zweiten Theil, zu den von den Ständen getroffenen Maßregeln zur Vollziehung des Kon— klusums uͤber. In dieser Beziehung wird den Ständen

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