1836 / 320 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fahrt am 9. Nov. 1453 stattgefunden hat. Als der Lord Mayor über die Westminster Brucke fuhr, platzte in der Naͤhe eine Ka⸗ none, welche zum Freudenfeuern benutzt wurde, und verwundete mehrere Renk. Am Abend gab der Lord-Mayor ein großes Banket, dem der Premier⸗-Minister nebst mehreren seiner Kolle— gen und einige fremde Gesandten, worunter auch der des Koͤ⸗ nigs von Audih, beiwohnten. Der Lord Kanzler, so wie Lord Melbourne, beantworteten die auf sie und die uͤbrigen Minister dargebrachten Toast's mit kurzen Reden, und der Letztere inson— derheit, der, als er zu diesem Zwecke sich erhob, lange von lau— tem Beifall, untermischt mit einigem Pfeifen, am Reden ver— hindert wurde, aͤußerte sich unter Anderem sehr lobend uͤber die verstaͤndige, ruhige und besonnene Weise, in welcher der Lord— Mayor alle Toasts eingeleitet, so wie es denn auch seine eigene Absicht durchaus nicht sey, auch nur ein einziges politi— sches Parteiwort vorzubringen. Nur so viel möchte ihm wohl zu sagen erlaubt seyn, daß es unter den Stuͤrmen der po— litischen Kaͤmpfe und der Bitterkeit, welche durch Partei- Ge— sinnungen natuͤrlich erregt werde, und die sich, wie er fuͤrchte, in diesen Tagen bei der Thaͤtigkeit und den Wirkungen einer freien Verfassung noch mehrten, doch noch sehr zufriedenstellend und ein Gluͤck sey, daß man wenigstens einen Tag der Herh— heit und Bitterheit dieser Kaͤmpfe entziehen koͤnne, um ihn ei— nem Gegenstande, in Bezug auf welchen Alle einig und uͤber— einstimmend seyen, zu widmen, naͤmlich der Achtungs⸗Bezeugung

fuͤr den ersten Beamten der großen Stadt London, der ersten

Handelsstadt der Welt, eine Aeußerung, die natuͤrlich mit allgemeinem Beifall aufgenommen wurde.

General Evans hat ein aus San Sebastian vom 1sten da ö 3 stens fuͤr deren Habhaftwerdung der Mayor jener Stadt eine Beloh—

nung von i900 Dollars ausgesetzt.

d. M. datirtes Schreiben an die Wähler von Westminster, wel— che er im Parlamente repraͤsentirt, erlassen. Er meldet ihnen in demselben mit Bezugnahme auf ein fruͤheres Schreiben vom

Anfange d. J., in welchem er die Absicht ausgesprochen hatte,

während eines Theiles der Session im Parlamente gegenwärtig a der Sy tionswuth Mann hatte vor 2 Jahren ein Gut in Sandusk-City fuͤr 30090

zu seyn, wenn die militairischen Operationen ihm eine tempo—

raire Abwesenheit vom Kriegsschauplatze gestatteten, daß nichts . verkauft. Die Herren Wilson und Poslethwaite, welche Nord-Ame⸗

ihn verhindern solle, bei Eroͤffnung der naͤchsten Parlaments— Session im kommenden Februar zugegen zu seyn und selbst schon

fruͤher nach England zu kommen, falls irgend ein politisches Er⸗

eigniß dies erfordern sollte. In welchem Ton und mit welcher Ansicht von der Lage der Dinge in Spanien dieses Schreiben abge— faßt ist, davon wird folgende Stelle einen genügenden Begriff geben: „Ich habe“, sagt Herr Evans, „in meinem fruheren Schreiben darauf hingewiesen, daß Eifersucht der politischen Parteien, selb— stischer oder ungeeigneter Ehrgeiz der Individuen moͤglicherweise die Einfuͤhrung gesetzlicher und freisinniger Institutionen in die- sem Lande verzoͤgern konnten, aber sie nicht wuͤrden verhindern koͤnnen. Es gereicht mir zur außerordentlicher Freude, Sie be— nachrichtigen zu koͤnnen, daß meine Ueberzeugung in dieser Hin— sicht jetzt noch staͤrker ist, als zuvor. Heftiger Zwist hat sich unter den Freunden liberaler Institutionen erhoben, zweimal innerhalb Jahresfrist ist die Regierung fast vernichtet worden, dennoch aber, ungeachtet dieser ungeheuren augenblicklichen Vor— theile fuͤr die Gegenpartei, erkennt bis auf den heutigen Tag keine einzige Stadt des Koͤnigreichs die Herrschaft des bigotten und grausamen Praͤtendenten an, während andrerseits, so verschieden auch die Ansichten in anderen Beziehungen seyn mogen, die Zueig⸗ nung und Anhaͤnglichkeit aller wahren Spanier, so fest, wie je an die wohlwollende Autoritaͤt der Regentin und an den Thron ihrer erhabenen Tochter geknuͤpft ist; und obwohl die Geißel der Rebellion noch immer das Land bedruͤckt, obgleich ein großer Theil der insurgirten Provinzen in der Gewalt der Banditen ist, welche dem civilisirten Europa zum Trotze den unversoͤhnlichsten Despotismus zu erneuern streben, so ist doch gewiß, wenn irgend etwas, das durch die neuesten Ereignisse zur unumstoͤßlichsten Gewißheit gemacht worden, daß die Sache des Don Carlos durchaus verzweifelt ist.“ ö Der General-Adsutant der Britischen Legion in Spanien, Brigade⸗General Le Marchant, ist mit Auftragen des General Evans an Lord Palmerston hier eingetroffen. Nachrichten aus Cadix zufolge, hatte die dortige Handels- junta am 28. Oktober eine Petition an die Koͤnigin Ehristine gerichtet, worin Ihre Majestaͤt ersucht wird, den Cortes die An— erkennung der Suͤd-Amerlkanischen Freistaaten vorzuschlagen.

Das letzte von Lissabon hier angekommene Packetschiff

war am 31. Oktober von dort abgesegelt; es wurde auf Ver— langen des Finanz-Ministers und des Ministers der auswaͤrti— gen Angelegenheiten bis Mittag im Tajo aufgehalten, um Be— schluͤsse hinsichtlich der Dividendenzahlung mitzunehmen, da die neuesten Schritte des Herrn Mendizabal in Madrid die Portu— giesischen Finanz-Verlegenheiten noch vermehrt hatten und man erst die Mittel aufzutreiben suchte, um die faͤlligen Zinsen zu

berichtigen. Dies hat auch an der hiesigen Boͤrse große Be— stuͤrzung erregt. (Die sonstigen Nachrichten, welche das Packet— boot aus Lissabon mitgebracht hat, theilen wir unter Portu—

al mit.)

. Visconde Cabreira, ehemaliger Portugiesischer Gesandter in Paris, hat eine Darstellung der Gruͤnde herausgegeben, weshalb er den Eid auf die Verfassung von 1820 nicht habe leisten können.

Den Huller Zeitungen zufolge, hätte die Englische Re— gierung wirklich beschlossen, naͤchsten Sommer abermals eine Expedition zur Auffindung der Nordwest-Passage abzusenden.

Herr T. Gardiner in Belfast, ein in der wissenschaftlichen Welt bekannter Mann, soll eine Methode erfunden haben, welche, ohne den Gebrauch von Medizinen oder Opiaten irgend einer Art, den gesundesten Schlaf erzeugt. Herr Gardiner hat seine Methode . bei Vielen, die zuvor nur wenig schlafen konnten, probirt, und bei allen Gelegenheiten soll sie ihm voll— kommen gelungen seyn.

In den hiesigen Blaͤttern las man kuͤrzlich folgende An— zeige des großen Stiefelwichse-Fabrikanten Robert Warren, die als ein Muster origineller Marktschreierei dienen kann: „Un— längst ward ein Schiff der Ostindischen Compagnie gegen ein Felsenriff in den Suͤdseinseln zerschmettert, und die ganze Mannschaft ertrank, mit Ausnahme von einem Dutzend, die das Gluͤck oder, wenn man will, das Ungluͤck hatten, in dem trau— rigsten Zustande an die Kuͤste geworfen zu werden, wo ihnen nichts Anderes uͤbrig blieb, als den Hungertod zu sterben, oder von den Insulanern, die bekanntlich Kannibalen sind, aufgefres— sen zu werden. Wirklich erschienen diese alsbald, umringten die armen Schiffbruͤchigen, machten sie zu Gefangenen und tra— fen Anstalten, eine scheußliche Mahlzeit von ihnen zu hal— ten. Zu den Vorbereitungen fuͤr dieses Festmahl gehoͤrte auch, daß die Ungluͤcklichen vor das hoͤlzerne, bunt angestrichene Bild des Goͤtzen Mumbojumbo gefuͤhrt und gezwungen wurden, vor demselben niederzuknieen. Schon brannte das Feuer, an welchem die ungluͤcklichen Christen gebraten wer— den sollten, schon war das Schlachtmesser uͤber ihnen erhoben, als plotzlich die Heiden wie versteinert vor Verwunderung stehen

blieben. Die Stiefeln des Englischen Schiffsschreibers standen un⸗

ö 1412 weit des brennenden Holzstoßes und waren so glaͤnzend, daß die darauf fallenden Feuerstrahlen das Goͤtzenbild ganz deutlich re— flectirten; dies ergriff die Wilden dergestalt, daß sie alle den Englaͤndern zu Fuͤßen fielen. Die erstaunten Matrosen wurden ihrer Ketten entledigt, während die Kannibalen vor den gewichs— ten Stiefeln, auf welchen sich ihr Gott praͤsentirte, niederfielen. Jene wurden sodann, ohne daß ihnen ein Haar gekruͤmmt wor— den, nach Bombay gebracht, so daß sie, statt das Leben zu ver—⸗ lieren, den Wilden die Erhaltung desselben verdankten. Die erwaͤhnten Stiefeln waren gewichst mit Warrens unvergleich— licher Wichse.“

Von Schottland ist kuͤrzlich wieder Heu nach den Verei— nigten Staaten, zu S 9 Pfd. die Last, verschifft worden.

Das Provinzial-Parlament von Ober-Kanada ist auf den 10. Oktober einberufen.

Die Zahl der in diesem Jahre in Kanada angelangten Aus— wanderer belaͤuft sich bis jetzt auf 15,6069; die Zahl der dort an— gekommenen Schiffe ist ungefahr dieselbe geblieben, wie im vo—

rigen Jahre.

Die Montreal-Zeitungen vom 14. Oktober melden:

„Es geht hier allgemein das Geruͤcht, daß das Dampsschiff

„Oswego“ vergangenen Donnerstag, Oswego gegenuͤber, mit

459 Passagieren untergegangen ist.“

Die „Belvidera“ von 46 Kanonen ist am 1. Oktober von Jamaika init dem Marquis von Sligo an Bord in New-VYVork angekommen.

Die New-Horker Zeitungen vom 13. v. M. berichten

von einer in der Stadt Troy stattgefundenen Feuersbrunst, die

das Werk von Brandstiftern gewesen seyn soll; wenigstens hatte

Eine Amerikanische Zeitung fuͤhrt einen merkwuͤrdi— gen Fall von dem Steigen des Werthes von liegenden Gruͤn— den an, als eine natuͤrliche Folge der Speculationswuth. Ein

Dollars gekauft und es nunmehr fuͤr 100,000 Dollars wieder

rikanische Freiwillige nach Texas gefuhrt hatten, entwerfen in einer Kentucky-Zeitung eine hoͤchst duͤstere Schilderung von dem moralischen und politlschen Zustande von Texas. Die Masse des Volks, sagen sie, sey hier schlechterdings unfaͤhig, sich einen Begriff von wahrer politischer Freiheit zu machen, und das Land werde nichts dadurch gewinnen, wenn es von Mexiko unabhän— gig werde.

Das Paketschiff „Eclipse“, welches Veracruz am 10. Sep— tember verlassen hat, bringt von dort 5tz g, O0 Dollars fuͤr kauf— maͤnnische Rechnung mit.

Briefe aus Rio Janeiro vom 2. September bestaͤtigen

die stattgefundene Beraubung des Schatz-Amtes um 506,060

Milreis in neuen Noten, welche so eben hatten ausgegeben wer— den sollen, was denn die Regierung bewogen hatte, die Einloͤ— sung ihrer Noten mit den betreffenden Nummern zu verweigern. Dies hatte großes Mißtrauen erweckt. Der Cours auf England hatte im August zwischen 39, „2 und ü geschwankt, war dann aber, wegen jenes Umstandes, so wie auch wegen der unerwartet

geringen Kaffee⸗Zufuhr aus dem Innern, auf 39 gesunken.

Aus Para hat man uͤber Portugal Nachrichten bis zum

209. September erhalten. Es war um diese Zeit dort Alles wie—

der ruhig, und die Geschaͤfte hatten die frühere Lebhaftigkeit an— genommen, obgleich im Innern des Landes noch große Verwir⸗ rung herrschte. Die Empoͤrer hatten sich ziemlich weit von der

Stadt Para entfernt; man glaubte sie von den Truppen der sie durch eine Reise nach der Insel Norfolk und nach Reu-Serlan

unterbrochen wurde, und dazu diente, seine durch das Klima Indien gefährdete Gesundheit wiederherzustellen Bei der Veh, liebe, welch: Freiherr von Hügel seit vielen Jahren der Flora vel NReunholland geschenkt hatte, benutzte er diesen Aufenthalt, um sit 14 I

Regierung umringt und hielt ihre Ergebung fuͤr gewiß, da sie

all ihr Pulver verschossen hatten. Schiffe verschiedener Netionen hatten hinreichende Zufuhr von Lebensmitteln nach Para ge— bracht. Im Hafen lagen die Britische Korvette „Raceborse“, eine Franzoͤsische Kriegsbrigg und 4 kleine Brasilianische Kriegs— schiffe.

Der Capstädtische Csmmercia! Advertiser vom 10.

September klagt uͤber die gewaltig uͤberhandnehmende Fortwan⸗ derung von Familien aus der Kolonie nach dem Innern Afrika's,

was in einem so sparsam bevoͤlkerten Lande, wie Suͤd-Afrika,

fuͤr ein wesentliches Ungluͤck zu rechnen sey, und verlangt Ver— huͤtungs⸗Maßregeln.

Aus Kalkutta meldet der Hurkaru vom 6. Juni, daß das Schiff „Jadul Kurrin“, nach Amboina mit mehr als 3095

Personen bestimmt, verungluͤckt und daß diese Menschen fast alle

umgekommen seyen. Die Briefe, welche England am 1. Juni

verlassen haben und uͤber Alexandrien und Suez vermittelst der Dampfschifffahrts-Verbindung befoͤrdert worden, sind schon am

16. Juli in Bombay eingetroffen, und so hat das Schiff „Park— field“, welches am 28. Juli von Bombay abging, Antworten auf die Briefe vom 1. Juni mitbringen knnen. Nach dieser Erfahrung hofft man, daß die Ostindische Compagnie die ge— dachte Befoͤrderungsweise fortan mit mehr Theilnahme beguͤn— stigen werde.

Bei sehr wenigen Geschaͤften an der gestrigen Fondsborse war Alles sehr flau und die Aussichten duͤster. Man glaubt, die Bank habe sich zum erstenmale durch eigenen Verkauf von Schatzkammer-Scheinen einem Verluste unterworfen und be— schlossen, Herrn Spring Rice, der immer noch nicht hier ist, zur Erhohung des Zinses derselben zu zwingen. Dadurch wa— ren denn alle einheimischen Fonds gedruͤckt und fremde fast gar nicht anzubringen. J

J,

Aus dem Haag, 11. Nov. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien ist hier wieder eingetroffen, nachdem Hoͤchst— derselbe auch noch in Begleitung seines zweiten Sohnes, des ö Alexander, einen Ausflug nach dem Leo gemacht hatte.

Am letzten Dienstage war bei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Friedrich eine glanzende Soirée, bei welcher sich auch Herr Strauß und sein Orchester hören ließen.

Die zweite Kammer der Generalstaaten wird sich erst am 29sten d. M. wieder zu einer offentlichen Sitzung versammeln.

Belgien

Bruͤssel, 11. Nov. In der gestrigen Sitzung der Re— präsentanten⸗Kammer uͤbergab der Finanz-Minister das Ein— ahme und das Ausgabe⸗-Budget fuͤr das Jahr 1837 und stellte dabei die sinanzielle Lage des Landes als glaͤnzend dar. Mit der Bank ist ein Vertrag abgeschlossen worden, demzufolge die⸗ selbe zur Deckung der seit dem Jahre 1839 gemachten Vor— schuͤsse die Waldungen von Soignes (5000 Hektaren) soll ver— aͤußern konnen. Auf den Antrag des Herrn Dumortier eroͤffnet die Kammer eine Diskussion daruͤber, ob sich diejenigen Deputirten, die zu Buͤrgermeistern oder Schoͤffen erwaͤhlt wer— den, einer neuen Wahl zu unterwerfen haben.

lungen, um selbst, nach einer beinahe sechs jährigen Abwesenheit, nach R

O e st err e ch.

Der Oesterreichische Beobachter bestaͤtigt die (im y; wia, wegen der dor 3 gestrigen Blatte der Stagts-Ztg) von unserm Dresdener h gte Dulmatiner ordinaire Post ber das bekannte Hochgebirge, Ca— la, ruͤcksichtlich des daselbst gefallenen tiefen Schnees und der

Üüißerst großen Verwehungen, so wie wegen der auf benanntem sebirge ganz besonders herrschenden Bora, von erwaͤhnter Post⸗ tion nicht abgefertigt werden konnte, ausgenommen, man tte das Leben des Postillons und der demselben von Seiten s dortigen Compagnie⸗ Kommando des Oguliner Graͤnz⸗-Regi— ents beigegebenen Huͤlfeleistung, als ein Opfer des unausbleib—⸗ en Erfrierens, aussetzen muͤssen. Aus dieser Ursache ist auch Wiener Post, welche am 29sten v. M. dort haͤtte eintreffen en, nicht angelangt, und die Dalmatiner Post mußte am sten v. M. auf Packpferden, von zahlreichen Ausschauflern Bahntretern begleitet, nach Josephsthal expedirt werden.“

Spanien. Nov. In der heutigen Sitzung der Cortes stattete err Caballero, Secretair der Special⸗Kommission fuͤr die Beendi⸗ ng des Buͤrgerkrieges, einen Bericht ab, von dem Folgendes das zie Regierung behaͤlt sich das Recht vor, die ihr kein Vertrauen einfloͤßen, aus den entfernen und bewährte Buͤr— Miliz aufzunehmen. Die Organisirung dieser Miliz Bataillone wird binnen einem Monate vollendet seyn. zug auf die gerichtliche Verfolgung d ein Gesetz angenommen werden, das die Todesstrafe gegen

respondenten mitgetheilte Nachricht uͤber das Ableben Sr. M des Koͤnigs Karl X. Die genannte Zeitung erdͤssnet Blatt vom 11. Nov. mit nachstehender Anzeige: „Aus Gi ist die betruͤbende Nachricht eingegangen, daß Se. Maj. der; nig Karl X. daselbst in der Nacht vom öten auf den Gten d. nach einer kurzen Krankheit, mit Tode abgegangen ist.“

Nachstehendes ist der (in Nr. 317 der Staats-Zig. erwaͤ te) von den Wiener Blaͤttern mitgetheilte Bericht uͤber wissenschaftliche Neise des Freiherrn von Huͤgel:

„Karl Freiherr von Hügel, dessen Bemühungen für Botanik; Pflanzen-Kültur durch die biesigen Blumen-Ausstellungen, deren th ger Mitbegründer er gewesen war, und durch dessen mittelst se Sendungen aus dem Orient bereicherte Gewächshäuser zu Hietzin geneigtem Andenken der Bewohner dieser Hauptstadt erhalten wo sind, ist von feiner auf eigenen Antrieb und aufeigene Kosten untern menen wissenschaftlichen Reise am 18. Oktober in London eingetroffen, erwartete nur die Weiterbeförderung seiner am Bord des „Child Haro auf welchem er Bombai am 8. Juni verlassen hatte, befindlichen San

zurückzukehren. Es dürfte aber den Lesern angenehm senn, mit Anzeige der bevorstehenden Rückkehr unsers vaterländischen Ra den eine gedrängte Uebersicht seiner Reise und der Ausbeute den ben zu erhalten. In der zweiten Hälfte des Jahres 1830, auf ein Ausfluge nach Paris und London, faßte Freiherr von Hügel Idee einer größeren wissenschaftlichen Reise, und sie ward in Nähe des seither der Wissenschaft geraubten Baron Cuvier, t

festen Entschlusse. Rach einem kurzen Besuche Wiens veiß Freiherr von Hügel diese Hauptstadt im Dezember 1830, sich zu Paris zu seiner Reise vorzubereiten, auf welt ihn ein Französischer Raturforscher, Herr Rour, aus Mars ein Französischer Maler, Herr Marilhat, und zw

Aerzte, die Herren von Wels und Prunner, begleiten sollten. den drei Letztgenannten schiffte sich Baron von Hügel im Monat 1831 zu Toulon am Bord eines Französischen Kriegsschiffes ein, suchte Worea, Athen, die Insel Candien, und landete im Juni Alexandrien, wohin ihm später Herr Roux folgte. Nach einer eis Reise in Aegypten besuchte er Syrien und Palästina, durch forsch vorzüglich den Libanon als Botaniker, und kehrte, nach einer schü ren Erkrankung am Klimasieber, welches seinen Deutschen Dien dahinraffte, nach Aegypten zuruck. Mit der Besichtiaung dieses s

nach Europa heimzukthren) am Bord des Englischen Dampfschis nach Bombav einschiffte. Diese Stadt erreichte er, nach einem sm

bis zum Oktober 1832, wo er, nach Absendung seiner Sammlunzt aus der Präsidentschaft nach Europa, feine Reise (Hr. Roux blieb in Bon bav zurück, wo er das Jahr darauf starh) allein nach dem südlichen End der Halbinsel fortsetzte und unverzüglich die Nilgherries (blaue Berge) durchforschte. Die Insel Ceylon ward in den ersten Monatgh / des Jahres 1833 der Gegenstand der Forschungen des Freiherrn vo Hügel, die er nach verschiedenen Richtungen durchzog, und wo ch sich im Angust nach Madras einschisste, von wo er die Ausbeute die ser Reise nach Wien sandte. Von Madras ging Freiherr von Hügch Ende September 1833 an Berd der Englischen Fregatte „Alligator“

welche Batavia, Sumatra und Sincapoor berührte, nach Reu-Hel land, besuchte nach und nach die drei Englischen Riederlassunga Swan⸗River, Vandiemensland und Nen-Süd-Wales. In dem letz

reien, über 2660 Nummern stark, nach seinem Garten ir zu schicken, woselbst ein großer Theil derselben bereits angebaut i und in erfreulichem Gedeihen viel Seltenes und selbst bisher Unhe kanntes darbietet. Auch von hier aus sendete er zahlreiche Samm lungen naturhistorischer und ethnographischer Gegenstände. Vͤl Sidney segelte Freiherr von Hügel im Oktober 1831 nach Manillg verweilte daselbst einen Monat und erreichte Canton in den ersttt

dem er mit Güte und Auszeichnung empfangen worden war, z

ei Den

des beschäftigte er sich bis zum Febr. 1832, wo er sich zu Cosseir, ing gleitung des Herrn Roux (die Herren von Wels und Prunner warn die Dienste des Vice⸗Köͤnigs getreten, und Herr Marilhat blieb zurt

zen Aufenthalte in Mocca, im Monate April. Die Ausbeute Rh ser ersten Reise, ein vollständiges Tagebuch, ein reiches Portefenß von Zeichnungen, zoologische, botanische, entomologische, eihnograph sche Und autiquarische Sammlungen, wurden durch das Oesterr. Cl neral-Konsulat in Aegypten an seine Familie nach Wien gesendt Die Präsidentschaft Bombay durchwanderte hierauf unser Reisend

teren machte er einen Aufenthalt von beinahe einem Jahre, der nn

1 ein reiches Herbarium zu bilden, und seine Sammlung von Sä—

Tagen des Jahres 1835. Bon da ging er über Sincapoor und M dras nach Calkutta, wo er im Monat März ankam. Aus der Ha stadt des Britischen Indiens reiste er den Ganges hinauf, nach de Himmalaya⸗Gebirgen, verweilte einige Monate daselbst, und m

eingeholter Erlaubniß des Maharadscha von Lahore, Rundschit Sing

unternahm er, von einem Offizier desselben begleitet, eine zeise nn Kaschmir, wo er einige Monaie mit der genauen Untersuchung ses Thales und seiner geographischen Bestimmung zubraͤchte. Lahore zu Anfange des Jahres 1836 angelangt, um dim Mat radscha für den genossenen Schutz und die Unterstützung seiner hi senschaftlichen Forschungen persönlich zu danken, wurde er von Re sem ausgezeichneten Fürsten aufs gnädigste empfangen und erhith

von demselben, der ihn liebgewonnen hatte, die glänzendsten und ein. ladendsten Dienst-Anträge, welche er aber, da er sich nach der Heimath zu rücksehnte, nicht annahm. Bon Lahore reiste Freiherr von Hüge! durch di von der Ostindischen Compagnie unabhängigen Länder der Radsch, puten auf geradem Wege nach Bombay, und erreichte nach einen mühsamen Matsche ohne alle Begleitung diese Stadt am 14. April, iR Jahre nachdem er Indiens Boden daselbst zum erstenmale betreten hatte Erst am 8. Juni fand er ein Schiff, um nach Europa zurückzukehren

verweilte eine Woche des Monats August auf dem Kap der guten Hosfnung, und langte während der Stürme der zweiten Weche de Monats Oktober in den Britanischen Gewässern nach einer Ueber fahrt von vier Mongten an. Die Haupt-Ausbeute dieser sechsjährm gen Reise, auf welcher sich Freiherr von Hügel der gefälligsten Anf nahme und Unterstützung sowohl der Englischen Behörden, als du eingebornen Fürsten zu erfreuen hatte, und während welcher er nach den Verhältnissen der Länder bald mit zahlreichem Gefolge, bald als ein— samer Wanderer rriste, bald von aller Pracht des Drients und den Annehm— lichkeiten des Englischen Komforts umgeben war, bald mit den Schwie— rigkeiten und Mühseligkeiten der Fremde und der Wildnisse zu käm—, pfen hatte, stets aber in dem Europäern feindlichen Klimaten lebte, sind: ein vollständiges ausführliches Tagebuch, ein reiches Herbarium,

eine große Sammlung von Sämercien, Sängethieren, Vögeln,

Cx

phibien, Crustaceen, Insekten, Idolen, ethnographischen Gegenstän

den z. 34. Alles, was Freiherr bon Hügel bis zu seiner Ankunft t Kalkutta 1835 sammelte, ist bereits in beinahe 196 Kisten hier ein

getroffen; die später gemachten Sammlungen sind theils am Bon des „Child Harold“, theils werden sie direkt über Kalkutta nach Lom don gesendet werden, um von dort unserem Reisenden nach der Hei⸗

math zu folgen.“

Agram, 5. Nov. In der hiesigen Zeitung liest man: „Der Winter scheint dieses Jahr seine Eigenthuͤmlichkeit in ei—

nem sehr strengen Grade zu beweisen, was uns um so schmerz—

licher faͤllt, als dieses fuͤr unser Land besonders fruͤhzeitig ge—Q schieht. Am 29. v. M. erschien hier sein Vorbote, und, wie wir vernehmen, auch in Wien, indem dort an diesem Tage gleichfalls der erste Schnee fiel. Auf unserer Militairgraͤnze und namentlich beim Oguliner Regimente trat dieser Vorbote

em ein, indem die am 29. v. M. in der Poststation Jese⸗ t herrschenden Bora, erst spaͤt in der Nacht ange⸗

Madrid,

esentlichste ist: senigen Personen, die 'lihen der National, Garde zu

der Feinde der Freiheit

den feßsstellt, der mit dem Feinde konspirirt oder ihn unterstuͤtzt. Provinz wird ein Tribunal eingesetzt, bei dem Hie kozesse summarisch eingeleitet werden. einals laͤnger als vierzehn

et keine Appellation statt.

Die Instruirung darf Gegen das Urtheil Die Gouverneure der Provinzen Erden ermächtigt, die noͤthigen Truppen auszuheben und aus— üsten und die disponiblen Gelder zu diesem Zweck zu ver— Truppen ist Sache der Pro— zial⸗Juntas.“ Der Secrerair forderte nun die Cortes auf, sosort mit der Diskussion desjenige le eschaftigen, der von der Organisirung der Miliz handelt. Herr arcia Blanco nahm das Wort und erklärte es fuͤr un— schlich, die National Gardisten ihren Provinzen wahrend eine zahlreiche Armee vorhanden sey. Herr Olo⸗ ga unterstuͤtzte die Beschluͤsse der Kommission, die auch von Kammer angenommen wurden.

Tage dauern.

Die Unterhaltung

heiles des Berichtes

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en zu entrei—

Als die Minister in den erklärte der Präsident, daß die am vorhergehenden ge abgebrochene Diskussion fortgesetzt werden solle, worauf er Domenec uͤber die Militair-Operationen in der Mancha Die täglichen Bulletins der Armee, inte er, seyen von der Art, daß sie zu ernstlichen Klagen Der Zustand des Landes sey uͤbrigens nicht so urig, wie man ihn schildere; die National-Huͤlfsquellen seyen zes veges erschoͤpft, und die Armee und die National-Garde en in jeder Beziehung dem Feinde uͤberlegen und wuͤrden ch ihren Zweck erreichen, wenn man die Besorgnisse, welche n im Lande verbreitet habe, beschwichtigen koͤnnte. bst vor dem Schlusse der Sitzung abging, so fehlt auch der hlußber icht uͤber dieselbe.) Die Hof ⸗-Zeitung huptquartier

d Estremadura sprach.

j laß gaͤben.

nachstehenden Salas datirten des General— pitains von Alt-Castilien an den Kriegs-Minister: Die Nacht hat es verhindert, aus der vollkommenen listischen Corps unter Sanz alle moöͤglichen iehen. Dieser Parteigänger hatte sich nämlich bei a aufgestellt, wo die thaͤtige Verfolgung der unter mei— em Besehl stehenden Truppen ihn zum Kampfe zwang. SE sbhte den vortheilhaften Uebergang uͤber den Fluß zu vertheidi— , wurde aber, ungeachtet seines hartnäckigen Widerstandes, der tapfern ersten Brigade und von der Kavallerie der Ober— Tur und Sierra, die unter dem furchtbaren Feuer des des über den Fluß setzte, in die Flucht geschlagen. en einige Gefangene gemacht, auch sind mehrere Ueberlaͤuse Ich erwarte morgen neue Resultate, denn unsere Da ich Ihnen fuͤr jetzt keine exen Details mittheilen kann, so ersuche ich Sie, dies zur antniß Ihrer Majestaͤt zu bringen, deren Namen ich siegreich acht habe.“

Der Befehlshaber der Central-Armee hat nachstehenden icht uͤber die (bereits erwähnte) Einnahme von Cantavieja den Kriegs-Minister eingesandt:

„Cantavicja befindet sich in der Gewalt der constitutionnellen ppen. Heute früh um sechs Uhr bin ich an der Spitze der ersten drüten Brigade und der ersten Division der Armee des Centrums der Hülfs-Brigade vom rechten Ebro-Ufer in diese Stadt achtzehntägige Expedition, Hinderniß

ederlage des

sppen verfolgen den Feind.

war, glücklich ich den durch die Feinde unbrauchbar gemachten Weg ausbessern sen, und am letzten Tage mußte ein ganz neuer Weg eröffnet ben. Während der letzten vier Tage hat der Soldat kein Brod lten, und seit dem 23sten, an welchem Tage wir vor dieser Stadt nen, war der Soldat der ganzen Rauhigkeit der Jahreszeit aus— es möglich gewesen wäre, ihm einen Tropfen Brannt— oder Wein zu geben. Bei der Errichtung der Batteriren haben die ppen bewundernswerthe Ausdauer gezeigt. Endlich haben wir nun die schte derselben geärndtet und sind im Besitz einer Stadt, die der on Unter-Aragonien und der benachbarten Länder war. hat uns zugleich die Genugthuung gewährt, den Brigadier ej und seine unglücklichen Gefährten, nämlich ah 30 Ofsiziere do 900 Soldaten, die in den Kerkern dieses nackt waren und vor Hunger umkamen, zu befreien. Ekte Garnison hat die Flucht ergriffen, als die Haupt⸗-Ra— Feuek gegen die Mauern anfing. Sie hat nicht nur die Stadt, ern auch die Umgegend verlassen.

es seufjten,

Gist alles, was ich für Morgen werde ich einen ausführlicheren Bericht . Der General Baron de la Manglona.“

Der Castellano enthält folgenden Artikel: „Nach der dem interimistischen Kriegs-Minister in den Cortes gegebe— Erklaͤrung duͤrfen wir ganz ruhig seyn; denn seinen Worten Alge, ist zwar das Bombardement von Bilbao allerdings ine Thatsache““, und der Verlust von Almaden ebenfalls ne Thatsache““, aber um uns zu entschaͤdigen, „„erwartet segierung weitere Nachrichten““ und „„ergreift sogar Maß—

melden kann.

In der Revista liest man: „Wir bemerken mit unaus— clichem Vergnuͤgen den Eifer und die Geschicklichkeit, welche ztional⸗-Kongreß in der Ausfuhrung aller ihm zu Gebote stehen⸗ Mittel zur Beendigung des Bürgerkrieges ent wickelt. Kaum ist zu diesen Zwecke ernannte Kommission versammelt, als sie auch on den Kriegs-Minister auffordert, alle erforderlichen Nach- ten zu geben. In den bis jetzt stattgehabten Sitzungen dersel— rsichert, die groͤßte Einigkeit geherrscht. Die in dem ngreß gemachten Vorschläge haben dieselbe Tendenz. Wir rathen ‚eß den Cortes, die kuͤnftigen Vorschlaͤge und namentlich die chnungen der drei letzten Jahre mit? der gewissenhaftesten

hat, wie man ve

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Aufmerksamkeit zu pruͤfen und sich unerbittlich gegen die geringste Betruͤgerei oder Verschwendung zu zeigen.“

Dem Eco del Comercio schreibt man aus Barcelona vom 28. Okt.: „In Gemaͤßheit der durch ein Englisches Kriegs— Dampfboot uͤberbrachten Depeschen, wird der „Rodney“ nach Malaga unter Segel gehen.“

Die in den Englischen Blättern vom 16. November enthaltenen Privat-Korrespondenzen aus San Sebastian, die bis zum 1. November reichen, schildern die große Geldnoth, welche in der Britischen Legion und unter den in Spanischen Diensten befindlichen Englischen Seeleuten herrscht; die Letzteren sind, aller ihrer Vorstellungen wegen ihrer vierzehnmonatlichen Soldruͤckstaͤnde ungeachtet, so gaͤnzlich von der Regierung ver— nachlaͤssigt, daß General Evans sogar seinen Proviant mit ihnen hat theilen muͤssen. Der Korrespondent der Times meldet, daß das Dampfboot „Rhadamanthus“ Depeschen des Lord Pal— merston fuͤr General Evans uͤberbracht habe, deren Beant— wortung die größte Eile erfordert habe. Der Gene— ral-Adsutant Le Marchant ist in Folge dieser Depeschen nach England abgegangen. Es heißt, daß er beauftragt ist, dem Englischen Ministerium die hoͤchst precaire und schwierige Lage auseinanderzusetzen, in welcher sich die Legion in Folge der au— genscheinlichen Unfähigkeit der Spanischen Regierung, die Sold ruͤckstände zu bezahlen und ihre anderen Verpflichtungen zu erfuͤllen, befindet; zugleich soll er Lord Palmerston zu einer Ue— bereinkunft mit der Spanischen Regierung zu vermoͤgen suchen, der gemäß der Englische Schatz gegen genügende Sicherheit die Zahlungen an die Legion ubernehmen sollte; endlich wird hinzu— gefuͤgt, daß, falls dieser Plan an der Weigerung Lord Palmer ston's oder der Spanischen Regierung scheiterte, General Evans fest entschlossen sey, sich mit der Legion einzuschiffen und nach England zuruͤckzukehren.

In einer dritten Ausgabe ihres Blattes vom 109. No— vember liefert die Times Nachrichten uͤber den Zustand der Dinge vor Bilbao. Sie ruͤhren theils von ihrem Korrespon— denten zu San Sebastian, theils von einem im Karlistischen Lager vor Bilbao befindlichen Augenzeugen her, demselben, welcher schon fruͤher Berichte aus dem Karlistischen Hauptquar— tier zu Durango geliefert. Der Letztere meldet zwar, daß die Karlisten in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober genoͤthigt worden seyen, ihre Artillerie von Bilbao zuruͤckzuziehen und die Belagerung in eine Blokade zu verwandeln, in Folge des An— marsches einer Kolonne Christinos unter Espartero, setzt aber in späteren Berichten vom 1. November hinzu, daß Don Car— los vor Bilbao angelangt sey, und daß man die Absicht habe,

die Belagerung von neuem zu beginnen. Die Artillerie aber war bis dahin noch nicht wieder aufgefahren. Espartero stand

am 1sten mit 17 Bataillonen nahe bei Balmaceda, Castañeda war mit sieben Bataillonen Christinos in Portugalete einge— ruͤckt, und Villareal, welcher dem Ersteren entgegengegangen

war, hatte gegen diesen, wie der Korrespondent der Times sagt,ů en g

einen so schwierigen Stand, daß er nicht zu den Operationen gegen Bilbao mitzuwirken vermochte. In dem Briefe der „Times“ aus San Sebastian wird die Aufhebung der Belage— rung von Bilbao als ganz gewiß gemeldet, jedoch als erst am 31. Oktober erfolgt. An diesem Tage war nämlich der Fluß bei Bilbao noch immer blokirt, indeß hatte ein Englisches Kanonenboot die Passage, trotz eines heftigen Musketenfeuers von beiden Ufern, bis uͤber Oliviaga hinaus forcirt, und an demselben Tage Mittags um 1 Uhr war von der Signalstation auf dem Hügel Vandera den Bri⸗ tischen Kriegsschiffen, welche bei Portugalete lagen, signalisirt worden, daß die Belagerung aufgehoben worden sey und der Feind sich

zuruͤckziehe. Zugleich sah man die Karlisten in großen Massen bisherige Franzoͤsische Gesandte, Graf von St. Priest (den Herr Boislecomte als Geschaͤftstraͤger ersetzt), an diesem Tage feine Abschieds-Audienz erhielt, nach welcher die Koͤnigin nicht auch

über die Huͤgel zwischen Artigua und San Domingo abziehen. Ueber den Verlauf der Belagerung berichtet der Karlistische Korrespondent der „Times“ im Wesentlichen Folgendes: Sie wurde am 19. Oktober von dem Karlistischen Kriegsrathe be— schlossen, und schon am 24sten befanden sich 22 Karlistische Ba⸗ taillone unter Villareal mit 19 Kanonen und mit dem zu einer zwoͤlftägigen Belagerung noͤthigen Material vor der Stadt.

Seit der letzten Belagerung derselben, bei welcher Zumalacarre⸗ guy bekanntlich geblieben ist, haben die Christinos alle Anhoͤhen, welche die Stadt beherrschen, befestigt, mit Ausnahme der hinter

der Vegona⸗-Kirche befindlichen, auf welcher die Karlisten eine Bat— terie zu errichten suchten, welche nebst zwei andern dazu be—

stimmt war, Bresche zu schießen, weil man eine ordentliche Be lagerung wegen der Nähe der Christinischen Nord-Armee nicht

fuͤr zweckmaßig hielt und die Stadt leicht erstuͤrmen zu koͤnnen hoffte. Am 25sten und 26sten wurde die Stadt beschossen; das Feuer der Christinos, welches ebenfalls sehr lebhaft war, toͤdtete

und verwundete den Karlisten viele Leute in ihren Bresche⸗Bat⸗

terien; unter Anderen (wie schon fruͤhere Berichte angegeben haben) wurde der Portugiesische General Cuelho getoͤdtet und Montenegro verwundet. Am 26sten um 11 Uhr Nachts unter— nahmen die Karlisten mit 20h Mann Deserteuren von der Fran— zoͤsischen Fremden-Legion und mit 00 Spaniern vom 3. Regiment von Castilien, Letztere unter dem Befehle des bekannten Baron de los Valles, einen Sturm, wurden aber, obgleich 12 oder 14 Mann von der Fremden-Legion bereits in die Stadt eingedrun— gen waren, mit großem Verluste zuruͤckgeschlagen; es waren den Karlisten 2 Offiziere getoͤdtet und 6 verwundet und 25 Solda— ten getoͤdter und 113 verwundet worden. Nachdem am 2sten und 28sten die Kanonade lebhaft fortgesetzt worden war, und nachdem an dem letzteren Tage, an welchem in den Karlistischen Batterieen mehrere Geschuͤtze demontirt wurden und unter An— deren der Oberst Rochefaucauld blieb, die Christinos einen we— nig ersolgreichen Ausfall gemacht hatten, wurde am 29. die Belage⸗ rung aufgehoben. Dieser Karlistische Berichterstatter erklärt das Fehl⸗ schlagen des Unternehmens durch de schlechten Maßnahmen Villa— real's und die Laͤssigkeit der hoͤheten Offiziere, welche während der ganzen Zeit der Operationen sich nirgends in den Belage— rungswerken blicken ließen. Er meint, daß, wenn die Belage— rung unter dem Befehle des General Eguia erneuert werden sollte, der Erfolg unzweifelhaft seyn werde, da die Soldaten der Karlisten von dem besten Geiste beseelt seyen. Der Bericht des Korrespondenten der Times zu San Sebastian stimmt im Allge— meinen mit den obigen Angaben uͤberein. Er fuͤgt jedoch hinzu, daß die von den Karlisten geschossene Bresche fast 200 Schritte breit gewesen sey, und daß die Katlisten beim Sturme 200 Todte und Verwundete in derselben gelassen hätten.

Hort ug n

Lissabon, 31. Okt. Das (neulich erwähnte) vom Dia—

rio do Governo mitgetheilte Dekret uͤber die Naturalisirung von Ausländern in Portugal lautet folgendermaßen? „I. Aus— laͤnder muͤssen, um naturalisirt zu werden und die Rechte Por— tugiesischer Buͤrger erwerben zu koͤnnen, 25 Jahre alt seyn, zwei Jahre in Portugal gewohnt haben und die nöthigen Sub— ih i, besitzen. II. Wenn Portugiesen, die Brasilianische uͤrger geworden, bei ihrer Ruͤckkehr nach Portugal einer Mu—

nizipal⸗Kammer die schriftliche Erklarung uͤbergeben, daß sie wie⸗ der Portugiesische Burger zu werden wuͤnschen, so sollen sie,

unabhaͤngig von anderen Umstaͤnden, als solche betrachtet wer— den. III. Jeder Ausländer kann, ohne Ruͤcksicht auf die zweite Bestimmung des Artikels 1., naturalisirt werden, wenn er nachweist, daß er von vaͤterlicher oder muͤtterlicher Seite von Portugiesischer Abkunft ist und auf Portugiesischem Gebiete sich niederzulassen wuͤnscht. IV) Die Regierung kann die im Art. J. vorgeschriebene Zeit abkuͤrzen, wenn der Ausländer be— weist: 1) daß er mit einer Portugiesin verheirathet ist; 2) daß er wegen seiner Anhaͤnglichkeit an das Repraͤsentativ-⸗System ver⸗ folgt worden; 3) daß er irgend eine Landstraße in Portugal neu angelegt oder verbessert hat; A) daß er in der Bank, in Han— dels- oder anderen Unternehmungen oder in National-Manu— fakturen ein betraͤchtliches Kapital angelegt hat; 5) daß er eine nuͤtzliche Erfindung oder eine Verbesserung bei dem Ackerbau oder in Fabriken eingefuͤhrt hat; 6) daß er einen bedeutenden auswärtigen Handel treibe oder eine Fabrik in Portugal anlegen wolle; 7) daß er den Portugiesen einen großen Dienst geleistet, oder ihnen eine große Wohlthat erwiesen hat. Fuͤr Naturalisi—

rungs-Patente bezahlt der Ausländer in Allem 48,40 Reis.“

Die Times vom 10. November theilt in ihrer zweiten Ausgabe Korrespondenz Berichte aus Lissabon vom 31. Okt. mit, die von einer beabsichtigten Ministerial-Veraͤnderung und namentlich von einem Eintritte des Marschall Saldanha in das Ministerium sprechen. Auch glaubte man noch immer an eine Tontre- Revolution zu Gunsten der Charte Dom Pedro's und hatte sogar die Zeit auf den Anfang des Monats November festgestellt. Der Korrespondent der „Times“ meint, daß die

Britische Flotte diesem Versuche den kraäͤftigsten Beistand ge— währen wuͤrde. Die Ankunft der Verstaͤrkungen fuͤr das Bri—

tische Geschwader im Tajo, welche Anfangs Besorgnisse erregte,

hatte um so mehr in den Augen des Publikums an Bedeutsam— keit verloren, als Admiral Gage einen Theil der Schiffe, dessen

Anwesenheit er nicht fuͤr noͤthig hielt, wieder weggeschickt hatte. Es

lagen indeß noch immer sechs Britische Linienschiffe, von denen eines vor der Praga do Commercio, und zwei Franzoͤsische Linienschiffe im Tajo. Das Geschwader des Admiral Hugon war noch nicht angekommen. Die Britische Korvette „Pearl“ ging am 27. auf Ansuchen der Portugiesischen Regierung nach Madeira ab,

weil Letztere kein Kriegsschiff dort hat. Das Linienschiff „Ta— lavera“ war am 30. nach England abgesegelt. Besondere Ver—

legenheit verursachten noch immer die Finanzen, und namentlich jetzt die Zahlung der faͤlligen halbjährigen Dividende, welche

durch die Nichtzahlung der Spanischen Dividende noch schwie— riger geworden zu seyn scheint. Drei Kabinets-Conseils waren uͤber diesen Gegenstand gehalten worsen. Das Portugiesische Ministerium hatte an alle Gesandtschaften im Auslande den

Befehl ertheilt, die Constitution von 1829 beschwoͤren zu lassen.

Die Gesandten zu London, Baron Moncorvo, zu Paris, Vis— conde Cabreira, und zu Bruͤssel, Chevalier da Camera, so wie die Geschaͤftsträger zu Kopenhagen und Rom haben sich gewei—

gert, dem Befehle Folge zu leisten. Aus Atgarbien fehlen

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alle Nachrichten uͤber die Bewegungen der Miguelisten.

Viele Nationalgardisten, die nach der neuen Verfassung

sich sonntäglich Canstatt, wie bisher, nur jeden ersten Sonntag im Monat) zur Inspection und zum Exereiren ein— stellen sollten, verweigerten dies als nicht dazu verpflichtet, wes— halb eine Untersuchung angeordnet werden sollte. Am Geburts— feste des Prinzen Ferdinand am 2hsten flaggten und salutirten die fremden Kriegsschiffe auf dem Tajo, allein das Lever unter— blieb, obgleich nach einem Dekret vom 13. Mai ein großer Ga— latag hätte seyn sollen. Die angegebene Ursache war, daß der

noch ein Lever halten wollte. Der zum See-Minister ernannte Herr Cesar Vasconcellos Correa hatte nach langem Bedenken diesen Posten abgelehnt. Um die Nation und den constitution— nellen Thron gegen etwanige Unternehmungen Dom Miguel's zu schuͤtzen, war ein Dekret zur unverzuͤglichen Reorganistrung der mobilen Nationalgarden-Bataillone und alten Freiwilligen ergangen.

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Bex lin, 16, Nov. Am 13ten d. M. feierte die hiesige paͤdagogische Gesellschaft ihr jaͤhrliches Stiftungsfest. Herr Di— rekter Herter eröffnete die Sitzung mit einer Darstelluͤng uber die Thaͤtigkeit der Gesellschaft im verflossenen Jahre, woran sich Bemerkungen uͤber die Grundlage der menschlichen Natur an— schlossen. Dann las Herr Direktor Die sterweg uͤber die Ent— wickelung des Deutschen Buͤrgerstandes, und Herr Rektor Bor— mann stellte den Zweck und die Einrichtung des mit der Mäd— chenschule auf der Friedrichsstadt verbundenen Seminars für Lehrerinnen dar.

In einem Schreiben aus Bonn vom 12ten d. heißt es: „Seit einiger Zeit ist man auf unserem Gottesacker beschaͤf— tigt, ein groͤßeres Denkmal fuͤr den beruͤhmten Historiker, Staats— rath Niebuhr, zu errichten. Der Zuwachs der Studsrenden auf unserer Umwversitaͤt ist in diesem Semester bedeutend gewe⸗ sen und wird den starken Abgang im vorigen uͤbertreffen. Die in unserer Stast begonnenen Unterzeichnungen zu Beitraͤ⸗ gen fuͤr Beethoven's Monument haben einen sehr guten Erfolg.“

Man meldet aus Koblenz vom 10. November: „Der „Eremit von Gauting“, Herr von Hallberg, ist auf seiner gteise nach Algier heute hier angekommen. (Die Rhein- und Mosel⸗ Zeitung bringt noch keine näheren Details uͤber die gestern ge— meldete Luftfahrt.“) 9 ö Rheinische Blatter berichten von der Un ter-Mo— sel vom 8. November, daß in den meisten Gemeinden am 29 Oktober mit der Weinlese begonnen und dieselbe in der vergangenen Woche beendet wurde. Der Ausgang des Ottobers war so eiskalt, daß das Wasser fror und die Trauben, wegen der erfrorenen Stiele, vom Stocke fielen und Alles hinaus zur Lese eilte. Nach der Süße des Mostes zu urtheilen, wird der diesjaͤhrige Wein dem 1835er nicht nur an Güte und Starke gleichkommen, sondern denselben uͤbertreffen. In der Quantitat fand man sich äußerst getäͤuscht. Wer z. B. 4 Ohm zu herbsten glaubte, kelterte deren kaum 212; denn die Trauben waren groͤßtentheils vor der Zeit durch den regnerischen September faul geworden und durch den sonnigen Oktober vertrocknet. . Nachrichten aus Köln zufolge, soll die Getratde-Aerndte in Nord-Amerika in diesem Jahre sehr unergiebig ausgefallen seyn, und es geht deshalb viele Frucht rheinabwärts. Allein auch am Oberrhein sind die Preise gestiegen, so daß vor kurzem nicht allein Kaufleute, die dort fuͤr Holland ankaufen wollten unverrichteter Dinge haben zuruͤckkehren muͤssen, sondern sogar Getraide aus Rhein-Preußen rheinaufwäͤrts gegangen ist.

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