1836 / 321 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und der Preis behauptet sich auf Hafer ist um 6 C Die Aerndte in 8 als man erwartete, obgleich im—

ufuhr von Roggen ist knapp, ill bis 11855 C. fuͤr fallen, ordinaire nada ist doch be mer noch weniger als

*

rewird zu 60 C. verkauft. sser ausgefallen,

mittelmaͤßig.“

i d , aag, 12. Nov. Die Theilnehmer an dem ischen Amsterdam und Harlem haben eine bestehend aus den Herr

Sichel und D. F. Splitgerber,

Aus dem H Eisenbahn⸗Projekt zw , , , g warter, S. B. l

at ein Gesuch zu uͤbergeben, daß Sie

oncession zu dieser Bahn nach genehmigen, oder auch zu erlauben, nehmer gestrichen wuͤrden.

ö .

12. Nov. Der Koͤnig empfing gestern die De— enats, welche ihm die Adresse uͤberreichte, Der ete: „Meine Herren, ich empfange mit Vergnuͤ— n des Senats; er hat das Stellung des Landes zu wur ie Ereignisse haben meine Erwartung über— troffen; jeder Tag hat einige Vorurtheile zerstreut; die augen— blicklich durch die politischen Bewegungen gefaͤhrdeten mate⸗ riellen Interessen haben die ihnen noͤthige Sicherheit wiederge— Unser industrieller Wohlstand hat sich außerordentlich entwickelt und das blühende Belgien sieht von Außen alle seine Rechte anerkannt. Das sicherste Mittel, diesen gluͤcklichen Zu— stand der Dinge aufrecht zu halten, ist die vollkommen tracht zwischen meiner Regierung und den gesetzgebenden Ka! mern. Ich rechne, m. H., auf die freisinnige und loyale Mit— wirkung des Senats, der mir stets so viele Beweise benheit gegeben hat.“ Die Adreß⸗Kommi

en Julius Koͤnigs— um Sr. Maje⸗ geruhen moöͤchten, die anglichen Entwurf zu

dem urspr daß ö Namen als Theil⸗

Bruͤssel putation des Koͤnig antwort gen den Ausdruck der Gesinnunge

Benehmen der Regierung und die digen gewußt. D

/ . , .

von Erge—⸗

. ssion der Repraͤsentanten⸗ Kammer hat die Abfassung ihres Entwurfs ebenfalls beendigt. Der Theil dieses Entwurfs, der die Stelle der Thron-Rede in Betreff der gus waͤrtigen Angelegenheiten behandelt, lautet, wie folgt: „Die Gerechtigkeit unferer Sache und die Theilnahme der uͤbrigen Nationen gaben uns die Gewißheit, das unsere politischen Ver⸗ haͤltnisse sich nur befestigen konnten; wir sehen mit Bergnuͤgen, daß diese Gewißheit uns nicht getaͤuscht hat. n

stuͤtzt auf ihre Rechte, die, wie wir das Zutrauen hegen, immer

besser begriffen und geachtet werden, je nachdem die verdrießli⸗ chen Umstaͤnde, die wir gehabt, sich entfernen werden, die Na⸗ tion, Sire, wird mit Ruhe das Ende unserer politischen Zwi— stigkeiten in der Stellung, welche die Verträge uns gegeben, abwarten, eine Stellung, welche unsere Regierung, durch die t, mit Beharrlichkeit zu verthei—

, .

Die Nation, ge⸗

.

e

Vertreter der Nation unterstuͤtz digen wissen wird.“

Schweden und Norwegen.

Der Geburtstag Ihrer Majestaäͤt der Koͤnigin ward heute durch ein großes Diner auf dem Koͤ— niglichen Schlosse gefeiert. Auch ließ Se. Majestät der Konig an diesem Tage 166 Faden Holz unter die Armen der Haupt— stadt austheilen.

Zur Feier der Zuruͤckkunft des Oberst-Statthalters der Re—⸗ sidenz, Freiherrn Sprengtporten, haben der Magistrat und die Stadt-Aeltesten von Stockholm am 5ten d. M. ein Diner im großen Boͤrsensaale veranstaltet.

Christtanig, 4. November. sammlung vom 31. Oktober ward die Diskussion uͤber das Ma— rine⸗Budget fortgesetzt und es wurden die verschiedenen Mo— mente in dem Bedenken des Comité theils einstimmig, theils nach einiger Debatte angenommen. Comités hinsichtlich der den Zollbeamten waͤhrend des gegen— waͤrtigen Budget-Termins zukommenden Prozente, so wie hin— sichtlich der zukünftigen Organisation der Landwehr, wurden mit eringen Medificationen in den Versammlungen am 1. und 2.

oveinber vom Storthing angenommen. ö

Die Frage in Betreff des Benehmens des Repraͤsentanten Mjelva während seiner Reise nach Stockholm ward im Odels— thing am 3ten dieses vorgenommen; doch wurde auf Antrag des Repräͤsentanten Soͤrensen der Beschluß gefaßt, in Folge von spaͤtern aus Stockholm eingegangenen Aufklärungen nichts W teres in dieser Sache vorzunehmen.

d en ch l an d.

Dresden, 14. Nov. (Landtag s⸗Blatt.) Gestern, nach⸗ dem die Mitglieder der Stande-Versammlung dem Vormittags— Gottesdienste in der evangelischen Hof⸗Kirche beigewohnt hatten, bei welchem der Ober⸗Hosprediger r. von Ammon mit gewohnter mei— sterhafter Beredsamkeit eine Predigt uͤber „die wesentlichen Merk— male, an welchen sich würdige Vertreter des Volkes in unserer Mitte erkennen“, hielt, welcher Predigt der Text: Psalm 119. V. 63. zu Grunde lag, erfolgte Mittags um 12 Uhr im Thronsaale des Königl. Schlosses von Sr. Mailestaͤt dem Koͤnige die feierliche Allerhoͤchstdieselben richteten

Stockholm, 8. Nov.

ö

In der Storthings-Ver⸗

Auch die Bedenken der

./ . . , . . . 2 m 6

Eroͤffnung des Landtags. folgende Worte an die Versammlung: ö

„Meine Herren Stände. An diesem Tage, wo Ich das erste Mal nach Meinem alleinigen Regierungs-Antritte Sie um Mich ver— sammelt sehe, ist gewiß das erste Gefühl, welches diese Versammlung bewegt, das der Trauer über den schmerzlichen Todesfall, der vor we— nigen Monaten Ihuen den liebevollsten, um das Wohl Seines Vol— egenten, Mir einen zweiten Vater entriß. Gerecht ist unser Schmerz; denn die kurze Zeit Seiner Regierung ward be— zeichnet durch ein fortwährendes Bestreben, die Seinen zu beglücken, und die Verfassungs-Urkunde nebst anderen dankenswerthen Einrich— tungen sind Zeugen Seines väterlichen Wohlwollens. Nicht besser können wir aber Sein Andenken feiern, ais wenn wir in seinem Geiste fortwirken; und dies ist auch Mein fester, ernster Wille. den Er gelegt,

kes besorgtesten

fortbauend, erfüllend, gangen, soll mein eifrigstes Bestreben dahin gerichtet senn, von Ih— rea Einsichten, Ihren Erfahrungen unterstüßt, unserm gemeinsam̃en Vaterland die Wohlthaten einer guten Verwaltung und Gesetzgebung zu sichern, das Recht stets heilig zu halten, ver Allem aber den reli— giösen Sinn zu pflegen, den das Sachsenvolt bis jetzt auf so ehren— werthe Weise zu bewahren wußte, und somit den Beweis zu liefern, daß die Bahn, anf der wir jetzt wandeln, die Bahn des gegenseitigen Vertrauens, diejenige sey, auf welcher allein das wahrhaft Bessere zu erstreben i. Wenn Mich das Bewußtseyn dieses ernsten Willens ütigen Tage besonders erhebt, so ist Mir dieser Tag dop— pelt erfeculich, da. Ich die Beruhigung habe, Sie die wich— äigsten Arbeitön, die Sie von nnn an beschäftigen werden, un— ter den günstigsten Bemhältnissen beginnen zu sehen. Der ruhige, ge— ne Gang der Verwaltung, die Gewi aller cingegangenen Verpflichtungen, das ungestört einträchtige Ver— bältniß zwischen Regierung und Ständen habeu uns Achtung und Vertrauen uach außen gesichert und verbürgen auch für die Zukunft die Fertdauer des jetzt bestehenden freundschafilichen Verhäültnisses mit allen auswärtigen Regierungen.

Auf dem

ssenhafrigkeit in Erfüllung

Besonders erfreulich erweifen

M. . M

sich die Ergebnisse des mit dem größten Theile der Deutschen Staa⸗ ten geschloffenen Handels-Verbandes, nicht allein in der engeren Vereinigung Deutscher Regierungen und Deutscher Völker, sondern auch in' gesteigerten inneren Wohlstande und in der nach allen Nichtun⸗ gen vermehrten Thätigkeit. Die am letzten Landtage beschlossenen wichtigen Gesetze und organischen Einrichtungen bewähren schon in der kurzen Zeit ihrer Wirksamkeit ihren wohlthätigen Einfluß. Das Budgei, das Ihnen vorgelegt werden wird, wird Ihnen den günstigen sinanziellen Zustand des Baterlandes naächweisen, der es möglich macht, nicht allein die laufenden Ausgaben zu bestreiten, fondern auch andere wünschenswerthe Berbesserungen zu verfügen und die Ausgleichung einiger Natural-Leistungen auf die Staats⸗ Kasse zu Übernehmen. Ohnerachtet des lurzen, seit dem Schluß des letzten Tandtages verflossenen Zeitramns ist es doch möglich gewesen, das Wefentlich? der an demselben gefaßten Beschlüffe zur Ausfüh⸗ rung zu bringen und dahin ju gelangen, daß, außer, dem Eutwurfe eines Krimina!-Gesetzbilchs, noch mehrere andere wichtige (Gcgenstinde Ihnen zur Berathüng vorgelegt werden können, Ueber das was hierin geschehen ist und im Laäuse dieses Landtags heabsich⸗ tigt ird, wird Ihnen durch den vorsizenden Staats-Minister eine Urtbersicht mitgetheilt werden. Mit der festen Ucherzeugung, daß der den Sachsen eigenthümliche Geist der Arbeitsamkeit, der Ordnung, der Gesetzlichkeit, der Achtung für Religion unz für. bestehendes Recht, auch Sie, Meine Herren Stände, im Laufe dieser Berhäand⸗ lungen begleiten wird, lege Ich diese, für das Vaterlandswohl so wichtigen Arheiten in Ihre Fände, und lebe der Zuversicht, daß der heut beginnende Laudtag, unter dem Schutze unserer Verfa ssung, seegtusreiche Früchte für das Vaterland tragen und das schöne Band des gegenseitigen Vertrauens immer fester schlingen ,, Nachdem Se. Majestäͤt geendet, nahm der Staats. Minister von Lindenau das Wort, und gab in einer laͤngeren Rede eine Uebersicht uͤber die Resultate der vollbrachten und der dein jetz; gen Landtage vorzulegenden Arbeiten. Wir suͤhren hier zunachst an, was im Laufe der gegenwärtigen Stande Versammlung zur Vorlage an dieselbe kommen wird. Es werden in dieser Be— ziehung Dekrete genannt uͤber „die Vertheilung der Parochial⸗ Lasten“, „die Begruͤndung einer Wittwen- und Waisen Kasse fuͤr Kirchen- und Schuldiener“, „neue akademische Gesetze, die Rechts-Verhaͤltnisse der Studirenden betreffend“, „die Ressort— Verhaͤltnisse des Kultus-Ministeriums zu den in evangeélicis beauftragten Staats⸗-Ministern und die Ausuͤbung des dem Staate zustehenden juris eiren sacrasuͤber die katholiche Kirche.“ In Bezug auf die Rechtspflege ist bekanntlich der Entwurf eines Kriminal-Gesetzbuchs den ain letzten Landtage erwäaͤhlten Deputationen zur Pruͤsung mitgetheilt worden, welche ihre Ar⸗ beiten den Kammern in abgesonderten Berichten vorlegen wer— den. Im Lause des Landtags wird ein Gesetz uͤber das Ver⸗ fahren in Kriminalsachen und eben so ein Strafgesetz uͤber Forst⸗ Vergehen zur Vorlage gebracht werden, wenn sich eine festere Ansicht in Folge der Verhandlungen uͤber das Strafgesetzbuch herausstellt. Dringendes Beduürfniß macht aber in Erwartung allgemeiner Gesetzbuͤcher die Erlassung spezieller Gesetze noth— wendig. Dahin gehort unter Anderem ein verändertes Pro⸗ zeßverfahren über ganz geringe Forderungen und die Beseitigung der Weitläuftigkeiten und Hindernisse, die sich der exekut. pen Verfolgung rechtlich enischiedener Anspruͤche entgegenstellen. Fer— ner wird hier genannt ein Gesetz uͤber das Verfahren in den an den Staats-Gerichtshof gelangenden Sachen. Hinsichtlich der Finanz-Berwaltung werden unter andern den Staͤn— den besondere Mittheilungen über mehrere, die indirecten Steuern betreffende Gesetzgebungs-Gegenstände, über Nachtraͤge und Erlaͤuterungen zum Gewerb- und Personal-Steuergesetz, uͤber die veräußerten Staatsgrundstuͤcke, uͤber das Staats-Schulden— wesen und die Uebernahme der Ober-Lausitzer Schulden, uͤder die Vorarbeiten fuͤr das neue Grundsteuer-System, uͤber die

weitere Ausbildung des Zoll-Verbandes, uͤber die Staats, Lot⸗

terie, zugehen. Auch ist ein Haus Gesetz bearbeitet worden, um ben Standen vorgelegt zu werden. Seit dem letzten Land— tage geschah Vieles und Wichtiges fuͤr die innere Verwal— tung; allein zahlreiche Gegenstaͤnde bleiben noch den Staͤnden zur Berathung vorbehalten, und namentlich folgende: Aufhe— bung der Bannrechte, Verbot der Theilnahme an auswaͤrtigen Lotterieen und Bestrafung des Lotto-Spieles, Organisation von

Geldbanken, Bestimmungen uͤber Actien-Unternehmungen und wenn thunlich, eine Landgemeinde⸗Ordnung. Hinsichtlich des

Militair⸗-Departements sollen besondere Gesetzentwuͤrfe uber den zweiten Theil des revidirten Strafgesetzbuchs, uͤber die Mi⸗ litair-⸗Pensionen, uͤber einige auf die Staatskasse zu uͤbernehmende Militair-Leistungen und die dafuͤr zu gewährenden Verguͤtungen vorgelegt werden. Der Rede des Herrn Staats-Ministers von Lindenau folgte nachstehende Erwiderungsrede des Praͤsidenten der ersten Kammer, von Gersdorf: ] „Allerdärchlauchtigster, Großmächtigster König. Allergnädigster König and Herr! Auf Ew. Majestät Ruf versammelten sich die ge—

treuen Stände des Reichs, die Vertreter des Volks, vor den Stufen

des ihnen heiligen Thrones, um die ihnen für den zweiten constitu— tionnellen Landtag werdenden Anfgaben zu empfangen. Auch sie em— pfinden in diesem hochfeierlichen la genblftke den tiefsten und gerech—⸗ testen Schmerz über das Ableben des hechseligen Königs, unter des⸗ sen zwar kurzer aber fegeusreicher Regierung dem Vaterlande so große Wohlthaten ertheilt würden. Der höchste Lohn, der dem Regenten werden kann, die Liebe und Dankbarkeit eines beglückten Volks, folgt Ihm, dem väterlichen König Anton, in das Grab. Doch,‘ Allergnädigster König, neue und, schöne Hoffnungen sind es, die uns jetzt emporblühen! Den geliebten Prinzen Mitre— gent, von dem jene Segnungen zugleich mit ausgingen, erblicken wir nun in der Kraft des männlichen ÄAlters als Alleinherrscher; von Ih— nen, als König, vernehmen wir jetzt die hochwichtigen Zusicherungen, nach den Grundsätzen der Verfaffung, in dem Sinne und Geiste des allbetranerten Königs Anton regieren zu wollen. Mit Freude er— füllen diese Zusagen uns, mit Frende werden sie das ganze Land er⸗ füllen, und mit treuer Ergebenheit und Pflichterfüllung werden die Stände so huldvollen ünd Königlichen Gesinnungen eutgegen— kemmen. Dann mag eine schöne Zeit für das theure, Sachsen⸗ land aufgehen. Regierung und Stände mögen im schönen Ver— eine, gestützt auf die Grundsätze wahrer Religiosität und unter dem Schutze der Verfassung, fest und einig in Anwenzung derselben, nur auf dat unzertrennliche Wehl des Königs und Vaterlandes hinwir— ken. Es wird uns dann die Achtung von Außen gesichert, und der blühende Zustand des Innern, über den wir so erfreuliche Eröffnun— gen rerneßmen, noch mehr gehoben und befestigt werden. Möge der Allmächtige Ew. Majestät Regierung eine langdauernde und glückliche seyn lassen, möge er von unferer wahrhaft hochverehrten Kö— niglichen Familie allen Schmerz abwenden. So wie wir aber, von Wehmuth erfüllt, der traurigen Ereigunisse gedachten, die unser erhabenes Königs— haus trafen, so gedenken wir auch der freudigen und sprechen laut aus un sere innige und herzliche Theilnahine an dem frohen Ereigniß, däs sich seit dem letzten allgemeinen Landtage in demselben zutrug. Aus dem Allen, was Ew Maj. uns noch durch Ihren Staats-Ministee haben eröffnen lassen, ersehen wir, was alles seit dem Schluß des letzten allgemeinen Landtags geschehen ist, und was uns zunächst zur Aus— gabe für unsere Thätigkeit dienen soll. Ein weites Feld eröffnet sich vor unserm Blicke, doch was guter Wille, Fleiß und Thatkraft ver— mögen, geloben wir zu thun. Wir geloben unserem Könige Treue und Gehöorsam, und lange und glücklich regiere unser König Friedrich August, der Gerechte und Gütige!“ ;

Der Staats-Minister von Lindenau erklärte nun im Na— men Sr. Majestaͤt des Koͤnigs den Landtag fuͤr eröffnet, wor—

die man die Untersuchung Conseil's? uennt, sollte man Untersuchung Montebello's“ nennen, denn es ist eine Un⸗ die einzig nur geschah, um darzuthun, daß in dem Hause

auf Se. Majestaͤt Sich vom Throne erhoben und, unter Ba achtung des gleichen Ceremoniels, wie beim Beginn der m beendigten Feierlichkeit, Sich in Ihre Appartements zuruͤck Nachmittags halb 3 Uhr versammelten sich die Praͤ ten, deren Stellvertreter, die Secretaire und die Abgeord beider Kammern in den Zimmern Ihrer Majestät der wo, vor Anfang der Koͤniglichen Tafel, zu welcher saͤmmtlit Mitzlieder der Staͤnde Versammlung eingeladen waren, Ih Herrschaften Cour und Praͤfenn

tersuchung, weit eher,

Gesandten eins Fälschung begangen worden sey. Warum wurde jl vor den Untersuchungs-Richter von Bern gestellt?

rner Gebiet von falschen Pässen Gebrauch machte. Ich ob Conseil, hierüber befragt wurde? oben so wenig alle diej nigen, welche an dieser Sache Theil ge— en hatten. Seine Mitschuldigen wurden nicht aufgefordert, in Beziehung irgend eine Erklärung abzugeben. t, ohne sie mit Conseil über diesen wesentlichen Punkt kon— Wie soll man dies erklären? Dadurch, daß in der hn und in Folge der dem Instructions⸗ Richter gegebenen Anlei— ingen, nicht die den Tonseil betreffenden Thatfachen, sondern dieje. nigen, die man dem Gesandten zĩur Last legen wollte, den direkten mdausschließlichen Gegenstand der Untersuchung bildeten. Conseil wurde nicht als Angeklagter angeseyen, sondern als ein Zeuge, den man ge— agen den Gesandten abhörte, als ein Werkzeug, um gegen den Letz⸗ Die Einsicht dieser Untersuchung giebt Es ist etwas Ungeheures, sich eines Zeu— Schloß und Riegel zu bedienen, um eine Untersuchung zrjunchmen, die man für gesetzlich und ordnungsgemäß ausgeben möchte. Ich bin kein Rechtsgelehrter, aber alltägliche Einsichten ge— igen, um dieses Urtheil ohne Anstand zu fällen. iso ihrem Grunde fehlerhafte Untersuchung eben so mangelhaft in der rm. Hat man Conseil mit seinen Ankägern konfromirt, um den des auf den Ramen Hermann lautenden Passes die Handschrift des Herrn von Belle— Sach perständigen

er auf Be

frage nun, Keinesweges.

Majestäten und die hoͤchsten tion anzunehmen geruhten. 3.

Munchen, 11. Nov. Bekanntlich hatte sich n in Muͤnchen bestehende Frauen-Verein zur Unterstuͤtzung arm Woͤchnerinnen schon bei unzähligen Gelegenheiten namhaßhß Beiträge von Seiten Ihrer Masestät zu erfreuen. Als di Tage eine Versammlung dieses Vereins stattfand, erschien g Ihre Majestät die Koͤnigin, druͤckte ihr Wohlgefallen über d erfolgreiche Wirken des Vereins aus, und damit unter den genwärtigen Zeit-Verhältnissen die Mildthätigkeit desselben n weiter, als auf den urspruͤnglichen Zweck dieses Institutes, auszudehnen vermochte, machten Ihre Majestäat einen n ; Auch besuchten Ihre Majestaͤt ) Kleinkinderbewahr-Anstalten der Hauptstadt, uͤberzeugten st persoͤnlich von dem segensreichen Fortgange dieser Anstalten m erfreuten dieselben ebenfalls mit einem Geschenke von 260 den, damit den armen Kleinen unentgeltlich daselbst eine wam kraftige Suppe verabreicht werden koͤnnte. derbewahr-Anstalt der Vorstadt Au hatte sich eines Besuch Ihrer Majestät und ebenfalls eines Beitrages von 169 Gulde Bei dieser Gelegenheit händigte die huldr Koͤnigin dem Vorstande des Landgerichts Au eine zweite Summ von 199 Gulden ein, um Stroh-Matrazen etc. fuͤr die N leidenden seines Bezirkes anschaffen zu lassen. Auch Se. Koni Hoheit der Kronprinz hat eine neue Geldspende von 500 Gu den zum Zwecke allgemeiner Unterstuͤtzung bestimmt.

Seine Majestaͤt der Konig Otto von Griechenland sp heute Vormittag gegen 10 Uhr von hier nach Oldenkurg ab Im Gefolge Sr. Majestaͤt befanden sich der Graf w Saports und Herr A. Miaoulis, Adjutant Sr. Mazjestaͤt.

Der amtliche Bericht uͤber den Stand der Brechruhr 10. Nov. lautet: Von wenigen Tagen verblieben 123; neu hi zugekommen 41; Summe 161; davon sind gene 7 und in ärztlicher Behandlung verblieben 149.

Bremen, 12. Nov. Dem Vernehmen nach, wird der gr nig von Griechenland auf der Reise nach Oldenburg den 18m d. hier erwartet. ö

Hamburg, 14. Nov.

Man hat sie fort⸗

frontirt zu haben.

ismittel zu finden. es Resultat deutlich.

Beitrag von 209 Gulden. Es ist also diese

unterworfen; aufgefordert, Eintheilnng der Gemächer der Gesandtschaft nachzuweisen Diese nterfuchung ist eine handgreifliche und nicht zu entschuldigende . Wenn man ihre Rechtmäßigkeit be— aupten ibollte, so würde sich die Schweiz auf den schlimmsien Bo⸗ ie würde sich der Gefahr aussetzen, daß man sireng oigerecht auch gegen sie auf diese, Weise verfahren würde. 'r Sch veij im Jnnern eines Französischen Fauses untersuchen könnte, hinge es von dar Französischen Regierung ab, sich durch eben fo schänd— ich Mittel in den Stand zu setzen, die Sch beleidigen und zu beschimpfen, und sogar Schweijzerische Magistrate zu Hhestrafen, deren sis habhaft werden und die das Recht dez Exterritorialität zicht ankufen konnten; wenn die Schweizer der Gegenstand einer Herechtigkeits-Pflege werden sollten, ähnlich der, die man aufstellen wollte, so wäre ihre Lage die bedauernswürdigste unter allen Völ— Der zweite Punft ist die Zergliederur Hinpt-Thatsachen, deren Wahrheit, Wahrscheinlichkeit oder t, nach den Ausdrücken des Kommissions-Berichtes, das meiste Ich schene mich nicht, indem ich ihre Prüfung zginne, die Minung auszusprechen, daß sie alle entweder rechtlich falsch soderrechtlich nichtig sind. Die erste Thatsache ist: der Gebrauch, den Conseil Fon Papieren gemacht haben soll, deren Unechtheit ihm bekannt war. diese erst: Thatsache, sagt der Bericht, ist außer allem Zweifel. Nun, diese Thatsache, daß Conseil Gebrauch von Papieren gemacht, eren Unechiheit er kannte, ist materie!! falsch. Bestz von drei Pässen unter angenommenen Ramen. r dem Namen Cheli, ist der einzige, von dem er Gebrauch machte, der amtlich nachgewiesenen Zustimmung der Berner Behörde. onseil wegen dieses Passes zu verurtheilen, wäre ein unwürdiger Was den zweiten Paß unter dem Namen CEo— ö belaugt, so hab er keinen Gebrauch davon gemacht. Wer hat die— sen Paß vorgezeigt? Bertola, als er, ein Mitschuldiger Censeil's, auf der Gewiß, wenn jemand bei dieser Gelegen— heit schuldig ist, so ist es zunächst Bertola, und nichtsdestoweniger hat man die Frage der Miischuld so wenig auf ihn angewendet, daß man dieses Judividunm in Freiheit gesetzt hat, „weil er weder eines Berbrechens noch eines Vergehens angeklagt war“, und man hat ihn n Freiheit gesetzt, ehne ihn nur mit Conseil wegen des Passes kon— Der dritte Paß ist derjenige auf den Namen Nun kam

der Prüfung

Auch die Kleink offentlichen

zu erfreuen. rictzung des Völkerrechts.

Ferns Europa's. sen 7; gesterhe nteresse darbieten.

In diesen Tagen wurde versucht weise von Altona her telegraphirt. Obgleich es neblig und eine dunkle Dampfwolse der vor Anker liegenden „Elbe die Gesichtslinie durchstroͤmte, so waren doch die Signale d gute Fernroͤhre deutlich zu sehen. rem Senate ein Lebehoch und andere passende Wuͤnsche zu; braucht zu jedem Zeichen nur eine einfache Bewegung, daher arbeitet er sehr schnell und korrekt. Der Gegenstand gewaͤhrn dem gebildeten Publikum viel Interesse und der Wunsch wa allgemein, bei guͤnstigem Wetter bald eine Wiederholung dei Versuchs zu sehen.

Conseil war im Der erste,

Der Telegraph sandte un

Eniff (2 t- ι ns.)

bost einen Koffer abholte.

O e ster r en ch. Wegen des Ablebens Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Karl X. ist am hiesigen Hofe schon von heute an eine Hoftrauer von 20 Tagen angeordnet worden, und finden heute Abend 5 Uhr in der Kaiserlichen Hof-Pfarrkirche die Vigilin und morgen Vormittags um 11 Uhr das Seelen Amt statt. Heute Abend sind alle Theater geschlossen.

Prag, 13. Nov.

Wien, 17. Nov. t tomirt zu haben.

Ferrmann, unterzeichnet von Hexen von Belleval allein. Run, seser Paß nie aus der Tascheé Conseil's, ehe die heiden Italiäuer, Drohungen Ich frage nun, ist es Conseil, der Gebrauch Fon feinem Passe gemacht hatte? Rein, gewiß nicht. Also ist dieser p̃auptpunft tine , . ö. . weite Thatsache ist, daß, als der Gesandte seine Rete vom .. ; 6 B. Juli . ö ind hatte, daß Conscil ein Spion sey. lags den 7. Nov., hörte die Tagsatzung den Bericht der wegen enn man nun den historischen Theil im Einzelnen betrachtet, so

Ut die Kommission selbst bekaunt, daß man über diesen Punkt sich f dem schläüpfrigen Boden der bloßen süte weiter gehen und sagen sollen, daß er rechtlich falsch sey. perechtigkeit erforderte, daß man diese, dem Gesandten beigemessene hatsach?: nicht als unwahrscheinlich, sondern als falsch erkläre. Thatsache, Juli und besonders vor dem 6 August von der Eigenschaft Con⸗ als eines Spions Kenntniß gehabt, wird von der Kommis— on als ausgemacht angenommen. Und worauf gründet sie diese Be— sauptung! Auf die bloßen Angaben Conseil's ohne irgend eine Be— Und was ist Conseil in den Augen der Kommission? Und auf die

btgleiteten, vermittelst

Dolche bemächtigten.

Der praͤsidirende Staats⸗Ministen Graf von Kollowrat hat sein Portefeuille wieder Üübernomme und kehrt nach Wien zuruck, wo beim Staatsrath eine Veraͤ derung eintreten wird. Seit zehn Tagen giebt es in Prag keine Cholera-Kranke mehr. .

S ch we Bern, 4. Nov. (Munch. pol. Ztg.) Es verdient, oͤffenn lich bekannt zu werden, daß Lord Palmerston in seiner letz ten Depesche an Hrn. Morier, Britischen Gesandten in Bern der Schweiz oder vielmehr der Tagsatzung eine ziemlich lang! Unter Anderem wird darin gesagh, daß allerdings Faͤlle eintreten koͤnnten, wo eine Regierung bo rechtigt sey, uͤber einen bei ihr accreditirten fremden Gesandte Klage zu fuͤhren, ja sogar auf seine Abberufung anzutragen. J einem solchen Falle sey es aber eine durch Klugheit und H kommen vorgeschriebene diplomatische Regel, derartige Schrin geheim zu thun; nur wenn die Vorstellungen der betheiligten Negierung kei derjenigen des Gesandten keine Beruͤcksichtigung finden, sey Erstere berechtigt, das Geschehene zu veröffentlichen, der Conseilschen Angelegenheit hatte aber die Schwer im Widerspruche mit dieser Maxime ; einen Fehler begangen, den nur sie allein wieder gut machen Eine fremde Gesandtschaft oͤffentlich einer infamiren Handlung beschuldigen und uͤberdies noch Gesetze citiren, welch die Strafe fuͤr dieselbe aussprechen, das sey ein Benehmen welches die Macht schwer beleidigen muͤsse, gegen die dasselt Frankreich sey also im vollkommensten Rechte wenn es fuͤr eine solche Beleidigung Genugthuung verlangt und England könne aus diesem Grunde nichts Anderes thun als der Schweiz den Rath geben, den begangenen Fehler wie Daß der Inhalt einer solchen Depe auf Herrn Dr. Keller aus Zuͤrich den groͤßten Eindruck in de Schweiz machen mußte, begreift sich leicht, da bekanntermaße dieser Mann es ist, welcher die Tagsatzung zu einer so jaͤmmer lichen und verstandlosen Politik gegen Frankreich verfuͤhrt und den laͤcherlichen Wahn hegte, England werde dieselbe um ter stuͤtzen.

Bern, 8. Nov.

riuthungen befinde.

diplomatische Lection hielt. wecisfsihenng. fin Feigling, ein Lägner, ein Spion, ein Fätscher. oßen Anzaben eines solchen Menschen sagt man: „wir haben als 1verlässig angenommen,“ und anderwärts fogar: „die Sache ist aus macht.“ Es ist etwas Erschreckliches um eine solche Behauptung; es ist es och mehr, wenn man bedenkt, daß dieser Mensch dazumal im Gefäng— Und anf die Aussage eines solchen Zeu— en hat man Thatsachen als ausgemacht angenommen, welche einen Die vierte Thatsache ist die Ausfer— Passes anf den Namen Herrmann, der die Unterschrift Herrn von Belleval allein trägt. Dieser Punkt ist einer derjt— igen, welche ausschließlich der Französischen Gerichtsbarkeit angehö— . Die Kontrolle der Handlungen einer Französischen Kanzlei un= regt nur der. Französischen Gerichtsbarkeit. schchen, als von dsesem Aktenstücke der Franz. Regierung eine Privat— Rittheilung zu machen. Aber die Eröffnung einer Untersuchung durch eine ernerische Behörde über cine Thatsache dieser Natur ist ein rechtlich nich⸗ ger Akt, und wie man anderwärts gesagt hat, eine Verletzung des. Bölkerrechts. Die fünfte Thatsache ist der Befehl, welchen der err Gesandte dem Herrn von Belleval gegeben haben soll, Conseil in Paß zuzustellen, von dem oben die Rede ist. immt diese Thatsache als wahrscheinlich an und fügt bei, es sey lanbt zu zweifeln, ob Herr von Belleval diesen Schritt ohne die uächtigung seines Chefs gewagt hätte. chts gegründete Vermuthung;

war, und es noch ist!

esandten entebren sollten!

gehandelt und dam

Es fonnte nichis

beobachtet werde.

Die Kommission

der gut zu machen. n. ö Dies ist aber eine auf

keinen Beamten,

erlaubt man sich eine

auf eine Vermuthung hin erl Wenn diese Thatsache

irmsiche Anklage gegen einen Gesandten! Er Gegenstand einer Untersuchung gewesen wäre, so wäre auch fie schtlich nichtig, wie die vorhergehende. Da sie aber keinen anderen rund als eine Vermuthung hat, so ist sie Aus dieser Darstellung scheint mir hervorzugehen, daß von fünf lich die Kommission herausgehobenen Thatsachen vier rechtlich falsch nd, weil sie nur auf grundlosen Vermuüthungen oder auf Angaben ies schändlichen und ünter Schloß und Riegel sitzenden Menschen zuhen, und der fünfte juridisch nichtig, weil es der Schweiz Untersuchung

Die Allgemeine Schwetzer Zell berdies rechtlich falsch. tung theilt Nachstehendes als den Inhalt der Rede mit, welch Herr von Chambrier in der Tagsatzungs-Sitzung vom J. N vember uͤber die Angelegenheit des Conseil gehalten hat:

Redner geht zunächst von dem von Zürich gestellten Stam punkt aus und beleuchtet den Gegenstand, indem er folgende Gesichtt— punkte ins Auge faßt: 1) Das Recht der Tagsatzung in dem Cen 2) Die Wahrheit der 5 Hauptpunkfte der Untersk— 3) Die Angemessenheit und Gesetzlichkeit des von der Tag 4) Das Benehmen des Vororts si dem 9. September. Der Redner beweist mit Ansührung der be züglichen Stelle aus Vattel, daß man in Folge der Exterrltorialität eines Gesandten durchaus kein Recht hatte, über Dinge, welche in der Wohnung des Gesandten vorgehen konnten, irgend eine Untersuchun einzulciten. Dieser Haupepunkt, sagt Herr von Chambrier, ist nicht nur mißkannt, sondern im Kommissiena!-Bericht ganz übergangen worden. Der Redner fuhr nun sort: Die in Bern angestellie lln⸗

t zusteht, unterwerfen.

Angelegenheit in hat die Regierung von Bern getadelt, der eidgenössischen Ver— mnlung die Angeltgenheit Conseil's mitgeiheilt zu haben. Es hing Fer nur von der Tagsatzung ab, diese Meinung am 9. September 1 Die Tagsatzung konnte ihr die Akten zurückschicken. Em sie solche in Beraihung nahm, hat sie sich die Angelegenheit aàn— eignet, und seit dem 5. September ist Bern in vollem Rechte, von der Hand zu weisen,

seilschen Handel. eingeschlagene

satzung eingeschlagenen Weges.

iese Verantwortlichkeit der Tagsatzung ein Angriff auf alles,

was das Völkerrecht vorschreibt.

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Daß diese Thatsachen in den offiziellen Verhandlungen der Schweiz als Verbrechen von Seite des ö , wor⸗ den sind, daß diese Angelegenheit dec größten Publizität preisgege— ben wurde, alles dies bildet von Sciten der Schweiz eine Verletzung des Völkerrechts. Man hat gut sagen, wir haben Oeffentlichkeit, aber was heute geschicht, zeigt, daß, wenn man sich ihr entziehen wiJll? man es auch kann. Diese Entschuldigung ist daher nicht be— gründet. Tie auffallende Publizität war eine Beschimpfung für den Gesandten. Ich kann diese Meinung durch eine imposantere Autorität üunterstützen, als meine Wort. Alle Mitglieder dieser Versammlung wissen, daß mehrere Gr. Räthe der Schweiz in dieser Angelegenheit die Vermittt— lung Englands angerufen haben. Es ist ebenfalls jedem von uns bekannt, daß Lord Palmerston dem hiesigen Enaglischen Gesandten eine Depe— sche zugesandt hat. Der Inhalt derselben lautet: England glaubt, daß, wenn die Schweiz Beschwerden gegen den vranzösischen Gesand⸗ ten hatte, es ihr gestattet gewesen wäre, der Regierüng desselben die betreffenden Thatsachen aszuzeigen, aber nicht diefe Thatfachen als Verbrechen zu qualifiziren, noch ihnen irgend eine Pu blizität zu geben. Die Publication dieser Thatsachen wäre nur dann zuläsfig ge⸗ wesen, wenn Frankreich sich geweigert hälte, befriedigende Erklärungen zu geben, oder den Klagen der Schweiz Recht widerfahren zu laffen. Aber Lord Palmerston erflärt, daß im vorliegenden Falle „die Schwei; eine Beleidigung gegen Frankreich begangen hat und ihm Genug⸗ thunng schuldig ist. Ruu lasse ich über diese Meinung diejenigen urtheilen, welche die Vermittelung Englands in dieser Angelegenheit angerufen haben. Man wollte einen neutralen Richter. Da ist er. England erllärt, wie haben Unrecht. Diejenigen, mit deren Mei— nung die Meinung Englands übereinstimmt, werden sie nicht be— kämpfen. Die, welche seine Vermittelung angerufen haben, müässen sie anerkennen. Man verschanzt sich hinter die Idee, daß man unr die Absicht gebabt habe, Frankreich die Aktenstlicke des Projef— ses Conseil mitzutheilen, nicht aber den Kommissions-Bericht. Was die Absicht anbelangt, so lasse ich sie bei Seite, weil kein Mitglied der Tagsatzung damals die seinige ausgesprochen hat. Aber ich glaube, daß das Kontlusum den Vorort init zwei Dingen beauftzagt hat; 1 der Franz. Regierung die Prezeß⸗Akten zu übermachen, und 2), ihr zu⸗ gleich den wahren Sachverhalt mitzutheilen. Run wo war in den Augen

ch d, nie der Majorität der wahre Sachverhalt? Richt in dem Tommissions— izerischen Negierungen

1.

Bericht? Worauf hätte die Kanzlei ihre Meinung gegründet, wenn nicht

Auf die in dem Bericht enthaitrnen Thatsachen und Raifonnements!

Oder hätten Sie gewellt, daß der eidgens sische Vorort sich felbst nach

den Aktenstücken die Meinung hilde, die er für wahr halte, oder daß

es ihm frei stände, zuzugeben, daß der wahre Sachverhalt in der

utgegengesetzten Meinung auseingndergesetzt se? Gewiß wären Sie durch ein solches Zenchmen Überrascht worden. Für die Tag— satzung war der wahre Sachverbalt nur in dem Bericht? Wenn der

Vorort der Französischen Regierung andere Thatsachen und andere

Schlüsse mitgetheilt hätte, als die der Kommission, so hätte man ihn

getadelt. Diese Attensendung wurde von der Tagfatzung zu leicht⸗

sinnig beschlossen. Drei Viertheile der Deputirten hatten die Akten

in der Sache Conseil's nicht in ihrem ganzen Umfange gelesen.

In Sachen von geringer Wichtigkeit schreiten die Tagsatzung mit

manchmal bedauerlicher Langsamfeéit vor, und als es sich von nichts

SGeringerem, als einem Konflikte mit Frankreich handelte, benabm siie

sich mit beispielleser Eilfertigkeit. Ich bestehe endlich auf dem Lunkte, daß das Konklufum vom 9. Sept erst mit dein 30sten d. M. in Keaft überging. Rie werde ich zugeben, daß Deputirte das Protokoll durch Privat⸗-Briefe ausfüllen können, um so weniger,

wenn die Tagsatzung sich als geschlossen erklärt hat und folglich die Vollmachten der Deputirten erloschen sind. Die unangenehmen Fol⸗

gen einer entgegengesetzten Meinung sind leicht darzuthun. Der De—

pntirte könnte seine Meinung zurückdatiren, was niemand prüfen

könnte. Unsere ‚Grundsätze in dieser Materie sind einfach Das Votum der Stände geschseht nur auf zwei Arten: entweder in einem mit der Unterschrift der Kantonal-Behörden versehenen Aften— stücke, oder durch einen in der Tagsatzung im Fauteuil sitzenden De⸗ putirten. Wir kennen diesen letzteren amtlich nur, wenn er im Fau— teuil stimmt, und unsere Kanzlei besitzt keine Kontrelle der einfachen Unterschrift. Ich sage also, daß das Konklusum erst am 39. Septem— ber in Kraft übergegangen ist. Hätte nun die Tagsatzung den Vor-

ort, wenn er die Absendung der Akten nicht eingtfteüt hätte, uicht

beschuldigen müssen, die Schweiz durch eine voreilige Mittheilung in Verlegenheit gesetzt zu haben?“

Bern, 8. Nov. In der achten und letzten Sitzung, Mon.

der Vollziehung des Flüchtlings⸗-Konklusums niedergesetzten Kom mission an, und nach einer nicht sehr lange dauernden Verhand— lung wurden von 21 Staͤnden (Freiburg hatte keine Instrue— tion) die Anträge der Kommission genehmigt. Mit den Kblichen gegenseitigen Dankbezeugungen wurde diese außerordentliche Tag satzung fuͤr geschlossen erklart.

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Genua, 5. Nov. Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin sind gestern aus Turin hier eingetroffen.

Die Cholera, die seit drei Monaten hier geherrscht hat, ist nunmehr gänzlich verschwunden. .

Neapel, 1. Nov. (Allg. Ztg.) In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober und den ganzen darauf folgenden Sonntag wuͤthete hier ein furchibarer Sturm, von schrecklichen Blitzen und starken Regenguͤssen begleitet, der mehrere Bäume entwur⸗ zelte; andere in der Villa reale wurden vom Blitze zerschmet— tert. Die Witterung ist darauf ploͤtzlich sehr kalt geworden, und der Kegel des Vesuvs war den ganzen gestrigen Tag mit Schnee bedeckt. Mit der Cholera ist es nicht schlimmer geworden; es sterben taglich vielleicht 60 bis 10 Menschen, ungefahr “., von den Erkrankten. Das neueste offizielle Bulletin lautet:

25. Okt. 141 Faͤlle, 2 Todte und 9 in Behandlung

ö 65 * v

6644 d x

ö —— r

453 Falle, 183 Todte und 2770 in Behandlung.

Seitdem die Krankheit hier ist, wird bis zum 28. Okt. die Zahl der Falle auf 989, der Gestorbenen auf 475, der Genesenen auf Utz angegeben. In dem in der Riviera di Chiaja gelegenen Militair-Hospital ist seit vier Tagen von 59, die dahin gebracht worden sind, nicht ein einziger gestorben. Auch bei den Schwei— zer-Negimentern ist noch kein toͤdtlicher Fall vorgekommen; nur wenige wurden in das für sie bestimmte Spital gebracht, deren Krankheit vom uͤbermaͤßigen Genusse des neuen Weins herruͤhrte. Gestern wurden in der innern Stadt zwei Weinbuden von den Lazeroni erbrochen und ausgepluͤndert. Auch wurde gestern

eine Proclamation wegen der angeblichen Vergifter angeschlagen.

Obgleich Italtaͤnisch, ist sie in so verschrobenen Phrasen verfaßt, daß Niemand klug daraus werden kann. Man sche ut darin alle bis jetzt verbreiteten Geruͤchte widerlegen zu wellen und drohte denen, welche ferner solche verbreiten wurden, mit 160 Stock— pruͤgeln, mit 5 Jahren Galeeren z. Heute begeht man hier das Fest der Todten (i marti), an welchem Tage die Leichname oder noch guterhaltenen Skelette in den untersrdischen Gewoͤl— ben der Kirchen angekleidet und den Neugierigen zur Schau ge⸗ stellt werden. Bis heute wird die Zahü der Cholerafaͤlle mit 1291, der Todten mit 677 angegeben.

Die Allg. Ztg. schre bt von der Italiänischen Gränze vom 5. Nov.: „Die neuerlich in Sardinien stattgesundenen Verhéf⸗ tungen sollen in Folge einer Mitthei ung der Franzoͤsischen Re— gierung angeordnet worden seyn; sie scheinen auch bereits die Ueber— zeugung geliefert zu haben, daß ein weit verzweigtes Komplott be—

stand, das au lien gleichzeiti tirten Geistlichen sollen d die Hände gegeben haben. Das Eomi Partei der Bewe schildert wurde,

vorzuͤglichste Mitglieder mit gen die Verhafteten eingelei fuͤr alle Regierungen wesenili deckung von manch

fnichts Geringeres abzielte, als Frankreich und Ita giren. Die Aussagen eines stark komprom̃it⸗ Fäden der Vers⸗ chwoͤrung in téè⸗Directeur, das von der gung als nicht bestehend, als ein scheint nur

g zu in sur ehoͤrden alle

e Vision ge⸗ u gewiß vorhanden, und dessen amen gekannt zu seyn. tete Untersuchung duͤrfte daher haben und zur Ent—

uͤber die man bis jetzt welche in die Verschwoͤ⸗ bald in Turin sich den Ver⸗ ihrer Habhaftwerz ung er Verzweigungen des an bietet Alles auf, ihre glaubt, daß sie noch im Mitschuldigen verbor⸗ darmerie ist in großer Thaͤ— zoͤsischen in Verbindung gesetzt, ornen zu verfolgen. Nach entkommen konnen, denn den alle Reisenden sowohl von 1 Polizei bewacht. Der einzige eiz, an deren Gränze s Maßregeln getrof—

——

zesentliches Interesse b erlei Dingen fuhren, im Dunkel schwebte. Zwei Englaͤnder,

rung verflochten gewesen, und bald in G gesehen worden, haben bis jetzt M folgungen der soll viel zur voll Komplotts

Schlupfwin Lande sind und gen halten.

ittel gefunden, Justiz zu entziehen; dan! vollstndigen Nachweisung d in Italien abhaͤngen. M kel zu entdecken, denn mar sich irgendwo bei einem Die Sardinische Gendar tigkeit und hat sich mit der Fran um die Spuren der fluͤchtigen Ve Frankreich mochte jetzt schwerlich einer nit ungewöhnlicher Strenge wer der Franzoͤsischen als Sardinischei ihnen offenstehende Ausgang ist man jedoch

A die Schw Sardinischer Seits ebenfall

Spanien.

In der gestrigen Sitzung der von dem , 3. . Besoldung der Marine— szuzahlen, an die Kredit-Kom— Gesetz⸗Entwurf zur Mo⸗ angenommen, jedoch mit der Be— f gierung werde mit ge— dieser Autorisation Gebrauch des Herrn von 50,600 Mann diejenigen aüs— in der Na—

. Madrid, Lortes wurde ein gemachter Voischlag, die ruͤckstaͤndige Beamten in Staats-Papieren au mission verwiesen. bilisirung der Nationalgarde merkung,

3. November.

Hierauf wurde der

daß man darauf zahle, die Re hoͤriger Vorsicht von . den Vorschlag genwärtigen Aushebung zuschließen, tional Garde Diskussion, und sowohl die jener Vorschlag uͤberwiesen worden, sprachen sich dagegen aus. noch nicht zur Abstimmung gekommen.

Es fehlt hier durchaus an allen Nachrichten von der Nord— eL von Rodil und von Gomez. rals Narvaez, welche sich in Arganda, befindet, ist durch zwei Garde-Batai dronen Kapallerie verstärkt worden. nvollstaͤndig und die einzigen Ueberreste der Kolonne von Jadraque.

Einen Begriff von der gegenwärtigen Lage der giebt der Umstand, ; mehr gemacht werden.

Herr Morel, der mit einer außerordentlichen Mission der nzoͤsischen Regierung an das hiesige Kabinet beauftr er habe den Auftrag gehabt, stellungen darüber zu machen, daß sie r gion so großen Mangel leiden lasse. Mendizabal soll geäußert haben, die Legion werde nach ren ruͤckstandigen Sold bis zum 1. September erhalten

Hier hat sich das Geruͤcht verbreitet, daß die Karlisten mor—

rl's Tage, einen allgemeine

sich freiwillig zum Mitglieder der Kommission, der den, als auch mehrere Deputirte Bei Abgang der Post war es indeß

Die Division des Gene— funf Leguas von Madrid, llone und zwei Schwa— Die beiden

Vataillone

ö Hauptstadt daß an der Boͤrse fast gar keine Geschäfte

reist heute ab. Man versichert, der Spanischen Regierung Vor

daß sie die Fremden Le

gen, als am Aufstand versuchen

Briefen aus Cadir vom 28. Oktober ordentliche Gesandte und bevollmächtigte ten Staaten am hiesigen Hofe, Herr E Familie angekommen.

Nach Briefen aus Malaga war Q zu einem Dejeuner am Bord der Englise eingeladen und wurde mit einer Artille Abends gab ihm zu Ehren der Englische Konsul einen

Man versichert, daß der groͤßere Theil der sich in Almaden dem Gomez ergaben, nommen haben.

zufolge, ist der außer⸗ Minister der Vereinig⸗ aton, daselbst mit seiner

uiroga am 28. Oktober hen Brigg „Chasscur“ rie⸗ Salve em

Truppen, die Dienste bei demselben ge—

Die Times meldet in einer P San Sebastian vom 2. November: boot „Salamander“ kam geste hier an. Ein Franzoͤsis den Fluß hinauffuͤhr,

rivat⸗Korrespondenz aus „Das Britische Dampf⸗ estern Abends spaͤt von Portugalette ches Kanonierboot, welches am 26. v. M. d wurde bei Oliviaga von den Karli— sten angehalten, und sie haben es weder nach Bilbao weiter fahren, noch den Fluß hinab nach Mannschaft sind so

Eine noch unverantwortlichere und unmä Seiten der Karlisten ist die,

ter des Schwedischen Konful nach den schon mit Schnee bedeckten Gebirge: ben, wahrschei ; geld zu erpressen.“

alette zuruͤckkehren gut als Gefangene. u nnlichere That von daß sie die Gattin und die Toͤch— fortgeführt und 1 geschleppt ha⸗ eutendes Loͤse⸗

Offiziere und

s von Olivꝛaga

nlich um von dem Konsul ein bed

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Konstantinopel, 19. Okt. digte Personen⸗Wechsel im Mini die Gerüchte daruͤber sind vöͤllig v schen Angelegenheiten gruͤndet sich die M zen wieder ausgeglichen seye Reis-Efendi an das diplom Friede zwischen der Turkei und? leiden werde. Indessen zeigt si stoff genug vorhanden war: der Einfall de

t. (Sch le s. Ztg.) Der angekuͤn⸗ sterium hat nicht stattgefunden, und mt. Hinsichtlich der Persi⸗ Mittheilung, daß die Differen⸗ n, auf eine offizielle Erklärung des ; welche sagt, daß der Dersien keine Unterbrechung er— ich's immer deutlicher, daß Zuͤnd—⸗ n „die blutigen Handel zu Erzerum, . des Persischen Generals auf Tauͤrkisches Gebiet, und eine Korrespondenz desselben, welche bei dem Bey von Revan— dus gefunden worcen seyn soll, und fsrinlich unter dem Ver⸗ e seistung zum Widerstand auffordert, ben die gegenseitigen Verhältnisse aufs böchste gespannt, und es wird der angekündigten Englischen und Franzoͤsischen Vermitt⸗ lung wehl beduͤrsen, um selbige wieder auf einen freundsch aft lichen Fuß zurückzuführen, um so mehr, als Reschd Pascha bereits gegen die Perser zu agiren angefangen und verachtende Vortheile errungen haben soll. S Reschid Pascha's war zu Karbut. ist in lebhafter Unterhandlur

atische Corps,

sprechen kraͤftiger Huͤlfs

Das Hauptquartier Der Gesandte Oesterreichs ig mit den Ministern der Pforte wegen Wiedereroͤffnung der alten Donaumuͤndung, welche von 2 fast gerader Linie bei Kostendeje in das Schwarze Meer ausläuft. Dieses Unternehmen ist fuͤr die Do— nau-Schifffahrt von außerordentlicher Wichtigkest, indem dadurch fuͤr die Schiffe ein großer Umweg voller Hindernisse, Gefahren und Unbequemlichkeiten erspart warde. Die Pest entwickelt

Tschernavoda aus in