1836 / 326 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

* . . . 4 4 . J

daß er den Schleichhandel au der Afrikanischen Kuste befoͤrdere, daß er gewissermaßen Freibriefe ausstelle, wodurch es den In— surgenten im Lager von Mesurate moglich gemacht werde, sich mit allen erdenklichen Kriegsartikeln zu versehen und zum gro— ßen Nachtheil fuͤr das Ansehen der Pforte das Feld zu behaup— ten. Um diesem Uebel Einhalt zu thun, blieb Tahir Pascha nichts Anderes uͤbrig, als den Befehl zur Aufbringung aller Schiffe und zur Festnahme aller Individuen zu ertheilen, die im Verdachte stehen, daß sie die Insurgenten unterstuͤtzen. Mehrere Schiffe, die unter Englischer Flagge segelten und mit Dokumenten versehen waren, welche ihnen Herr Warrington ausgestellt hatte, sind in Folge dieser Anordnung von den Tuͤr⸗ kischen Behörden zu Tripolis angehalten worden, wogegen der Hr. General-Konsul reklamirte. Nachdem ihm vorgestellt wor⸗ den, daß jene Schiffe einen unerlaubten Handel getrieben und nach allen voͤlkerrechtlichen Beziehungen die Confiscation ver— wirkt hätten, soll er sich sehr leidenschaftlich benommen und der Regentschaft zu Tripolis geantwortet haben, man werde ihr zeigen, wie ein Englischer Konsul sich Achtung zu verschaffen wisse, und daß man nicht ungestraft die Britische Flagge insul⸗ tire. Wirklich schickte er ich einen Expressen nach Malta, um von der dortigen Statlyn mehrere Kriegsschiffe nach Tri— polis beordern zu lassen, die seinen Androhungen Gewicht ver— leihen sollten. Tahir Pascha, uͤber diese Demonstration er⸗ schrocken, setzte sogleich die reklamirten Schiffe in Freiheit, ver⸗ wahrte sich aber gegen das gewaltsame Verfahren des General— Konsuls, und sieht seine tellung kompromittirt, wenn Hr. Warrington nicht eine Zurechtweisung erhält, oder von seinem Posten entfernt werde. Dem Lord Ponsonby scheint dieser Vor— fall sehr ungelegen gekommen zu seyn, da er selbst noch in ei— ner schiefen Stellung zur Pforte steht, und hier sowohl, als in London durch sein etwas vorgreifendes Benehmen sehr im Kre⸗— dit gefallen seyn soll. Er muß daher sehr leise auftreten, um nicht neue Blöͤßen zu geben und nicht als parteilich in einer Frage zu erscheinen, die gerade in einem Augenblick zur Sprache kommt, wo das Englische Kabinet bemuͤht ist, bei der Pforte guͤnstige Handels-Bedingungen zu erwirken und den seinem Ab— sauf nahen Handels -Tarif erneuern zu lassen. Ueber diesen letz= ten Punkt soll sich die Pforte sehr willfaͤhrig zeigen, vorausge— setzt, daß man auch ihr entgegenkommt. * Churchill, der nach London abreisen wollte, ist noch immer hier. Es scheint, daß seine Abreise durch wichtige Gruͤnde verspaͤtet worden, in dem die Pforte das Auftreten dieses Mannes in London fuͤrch— tet, und ihn uͤber die hier erlittenen Mißhandlungen erst zu beruhigen wuͤnscht. Die Ausruͤstung mehrerer Kriegsschiffe ist von der Pforte angeordnet worden. Das Einuͤben der Mi—

lizen wird mit großer Thaͤtigkeit betrieben. Bei der Miliz der Hauptstadt ist das neue Reglement schon ins Leben getreten,

und seit einigen Tagen ist sie unter den Waffen. Ihr Anse— hen verraͤth allerdings noch wenig militairischen Geist, aber in kurzem wird sie die noͤthige Haltung erhalten und dem Lande von wesentlichem Nutzen seyn. Man spricht abermals von einem Anlehn, woruͤber die Pforte mit fremden Handelshaͤu— sern in Unterhandlungen getreten seyn soll. Es ist stark die Rede davon, daß nachdem nun Silistria wieder in den Besitz des Sultans gelangt, mehrere Englische Kapitalisten das Pro— jekt gefaßt haben, suͤdoͤstlich von 3 Platze herab einen Kanal zur Verbindung der Dongu mit dem schwarzen Meere anlegen zu wollen. Kaͤme dieses Projekt zur Ausfuͤhrung, woran jedoch Viele aus dem Grunde zweifeln, daß es fast unbesiegbaren Schwierigkeiten unterworfen sey, so wuͤrde daraus eine wesent— liche Umgestaltung der Verbindungen mit den orientalischen Laͤndern entstehen, und fuͤr die Folge der Waarenzug nicht von Wechselfaͤllen der Politik abhaͤngig gemacht seyn.

Die Gazzetta di Zara meldet unter dem 4. November: „Es ist uns ein? Schreiben aus Serajevo vom 10. Oktoher ed e men welches die Nachricht von der Unterwerfung saͤmmt⸗ icher Rebelien, und zugleich die Verfuͤgung enthaͤlt, nach wel— cher der tapfere Osman Pascha mit dem . nach Livno abgesendet wurde, die dortigen Forts zu besetzen, und als Mus—⸗— sesim daselbst zu verbleiben. Ein weiteres Schreiben aus Du vno vom Wsten bestäͤtiget den Einzug des Osman Pascha an der Spitze von 600 Mann in Livno, bei welcher Gelegen— heit sich die dortigen Einwohner ohne alle Schwierigkeit

1324

Familien und Wohnstaͤtten abgesendet worden. Alles dieses be⸗ rechtigt zu der Erwartung, Bosnien werde endlich einer wohl— thaͤtigen Ruhe genießen.

Das genannte Blatt meldet ferner aus Antivari vom 25. Oktober: „Der durch seine, in den Monaten September und Oktober des vorigen Jahres bewiesene Tapferkeit bekannte Wesir von Bitoglia (der Rumeli-⸗Walesi) hat am 1. Okt. d. J. zu Preserend oder Prisrendi eine große Feierlichkeit abgehalten, und fuͤr die von seinen Untergebenen zu jener Zeit an den Tag gelegte Tapferkeit mehrere goldene Medaillen vertheilt. Diese stellen von einer Seite die Topane-⸗Moschee, und von der andern die Chiffre des Sultans dar. Am 6. Oktober aber ist dieser in Albanien so beruͤhmte und gefuͤrchtete Mann nach Einigen an Gift, nach Andern an der Cholera, mit Tode abgegangen. Chios Mehmed Pascha, welcher vor etwa zwei Monaten zum Kom— mandanten von Preserend ernannt worden war, soll bereits die Stelle eines Wesirs von Bitoglia erhalten haben.“

Der Lloyd Austriaco meldet nach Berichten aus Corfu vom 27. Okt., daß, in Folge des (oben erwaͤhnten) Ab— lebens des Mahmud Pascha, obersten Stellvertreters von Ru— melien, Emir Pascha zu dessen Nachfolger in der Eigenschaft eines Seriaskers bestimint worden sey, und daß er von Larissa seine Reise nach Janina antreten sollte. Dasselbe Blatt meldet ferner nach Briefen aus Konstantinopel vom 19. Oktober: „Die Pestseuche nimmt fortwährend uͤberhand, da, einem offi—

viduen davon ergriffen wurden.“

h lan d.

Berlin, 21. Nov. Im Verlaufe des Monats Okltober d. J. sind in die verschiedenen Hafen des Reg. Bez. Stralsund 127 Schiffe von 50,“ durchschnittlicher Lastengröße ein- und 65 Schiffe von 36 durchschnittlicher Lastengrsße sind aus denselben ausgelaufen. Mit letzteren wurden unter Anderem seewaͤrts verschifft: 1832 Wispel Weizen, 385 Wispel Roggen, 472 Wis— pel Gerste, 550 Wispel Hafer, 514 Wispel Rapps, 1277 Cent— ner Oelkuchen und 434 Centner Hohlglas.

Im Laufe des vorigen Monats sind auf dem Rhein bei Koblenz 2719 Fahrzeuge angekommen und 287 abgegangen. An Produkten und Fabrikaten wurden eingeführt: fur Holland und die Freihafen bestimmt, 17,02 Centner, fuͤr das Inland 94,770 Eentner, zusammen 111,782 Centner; ausgefuͤhrt:

dem Inlande 129,820 Centner, zusammen 201,325 Centner. Der Eisenhuͤtten⸗Betrieb im Regierungs⸗Bezirk Koblenz ist bei gutem Absatze fortwährend sehr lebhaft. Bei der Rhein— boͤller Huͤtte im Kreise Simmern wird ein zweiter Hochofen er— baut, und dadurch bei der umsichtigen Betriebsamkeit der Huͤt—

Nahrungszweig eroͤffnet.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Am vergangenen Donnerstag, den 17. November, wurde in dem medizinisch-gymnastischen Institute zu Berlin bekanntlich einer neuen Heil⸗Anstalt für Verwachsene⸗ mit den sämmtlichen in derselben befindli⸗ chen jungen Patientinnen eine spezielle Uebung abgehalten, hei wel⸗ cher der Geheime MedizinalsRath Lr. Barez, der die obere Leitung des Instituts in medizinischer Hinsicht übernommen hat, so wie meh⸗

der Pforte unterwarfen, und sich sogar reumuͤthig ze g⸗ ten. Uebrigens sagt dieses Schreiben nicht, was aus dem Ex Tapitain von Livno, Firdus Beg, seit der nun erfolgten Ernennung des Osman Pascha zum Musselim jenes Ortes, werden soll. Aus Banialuka ist ein anderes Schreiben mit der erfreulichen Nachricht eingelaufen, daß, nach nun beendigtem Aufstande, die Christen wieder mit Menschlich⸗

keit Sehandelt werden, und daß an Osman Pascha in Livno eine

Deputation aus Tuͤrkisch⸗roatien mit dem Anerbieten freiwilli⸗

ger Unterwerfung und mit der Bitte um Beruͤcksichtigung der

rere Damen als Zuschanerinnen zugegen waren. Es ergab sich bei dieser Gelegenheid ein höchst erfreuliches Resultat, sowohl in Bezug auf den Fortschritt der Kuren, als auf die Gesundheits-Verhältnisse der Patienten, und es scheint hiernach, daß das von dem Direkter der Anstalt, Herrn Berwald, angewendete gymnastische Verfahren einer um so größeren Beachtung verdiene, als die ganze Methode sich auf eine täglich zweistündige Behandlung und Uebung beschränkt, so daß die übrige Tageszeit den Patienten völlig frei bleibt. Was das Institut selbst mit seinen vielen nach anatomisch⸗physiologischen Prin—⸗ ipien berechneten und erfundenen Apparaten, so wie die complizirte Inwendung derselben betrifft, so kann man sich hiervon nur durch eigenes Anschauen einen richtigen Begriff machen, weshalb es deun auch seit seinem Bestehen von den meisten hiesigen und vielen fremden Aerzten in Augenschein genommen worden ist. .

Die ausgezeichnete Italiänische Bravour Säugerin, Madame Crescini, über deren Eintreffen in Berlin bereits in Rr. 2095 dieser Zeitung berichtet worden, hat sich seitdem in den höchsten Kreisen ünserer Residenz hören lassen und ist überall als eine sellene Erschei— nung Madame Crescini vereinigt nämlich mit ihrer umfangrei— chen Altstinme einen grandiosen, ihrem Vaterlande wahrhaft eigen thümlichen Vortrag begrüßt worden. Von viclen Seiten dazu aufgefordert „wird die Künstlerin am Donnerstag den 24. Nov. im Saalke des Königl. Schauspielhauses ein großes Konzert veranstalten, auf welches wir aufmerksam zu machen nicht versäumen wollten. 30.

ziellen Berichte zufolge, in der vergangenen Woche 5200 Indie

aus Holland und den Freihafen kommend, Tl, 605 Centner; aus

tenherren, Gebruͤder Puricelli, der dortigen Gegend ein neuer

Berliner BöStae. Den 21. November 1836. Amtlicher Ende RJ e d- Go , Ie , gel

6 3 og . * i gg Gst. Schuld. Sch. d 10123 Io 13 sortpr. Pfandbr. i, dm. pr. Engi. r. 2c O0. 2833 spomm. do. 1025 h Präm Seh. d. Seeh - 65 S2, Kur- u. Neum. do. 100, kKurm. Oil. n. 1.0. * 10116 1002! do. do. do. at Nm. Int. Seh. do. 4 101 )j Schlesische do. 4 106 Rerl. Stadt · Ou. 4 162½ 102 Riüehst. C. uud z. Königsb. do. 4 ö. Soh. d. K. u. N. Elbinger do. 4. ö Gold al mareo. 213 Danza. do. iu Th. A3 Neue Duk. Westpr. Pfandhr. 1 10214 1013 Friedriehsd'or. 13 *2 grossh. Pos. do. 41 1932 Dis eonto. . A

m. *

Auswärtige Börsen. Ams ter dam, 16. November.

Niederl. wirkl. Schuld 5113566. S0, do. 99 l d. Kan- h

214. So Span. 29. Pussive 51 iͥĆ. Ausg. Sch. —. 8,2. Freuss. U'räm.- Sch. FHolun. —. Gesterr. Met. —. Antwerpen, 15. November.

Passive —. Ausg. Sch. 247. Linsl. Sz. Neue Anl. 26.

Frankfurt a. a2i., 18. Novemher.

Gesterr. S0, Met. 1026. 1023/3. AG 9853. 981-9. 21½n

22. 16 . . 4. h. S6 3/a. 199 25 1, 9, Br. Bank- Actien 1616. 165116. Parnᷣal- Obi. as 4 Loose zu 500 FI. 11A. 1137½. Loose zu 1090 FI. 220. Pren briüm. Sch. 625. (G. do. 40½ Anl. 99 14ꝶ2. Holu. Loose 617½.

5 Span. Anl. i778. 173. 213 Gο olf. SI V6. 5136. tLlam burg, 19. November.

Bank- Actien 1328. 1325. Engl. Russ. —. SM Port. —.

309 3253. Neue Anl. 19. London, 15. November.

Cons 395 874. Beltz. :, Neus Anl. 191,9. Passive 8] Ausg. Seh. 73. 21 90 Iloll. S3 4. SM½ 99s. So υ Port. dę]

do. 39 357. Engl. Rus. 10635. Bras. 80. Columb. 22119. M

—. Peru . Chili —.

. Paris, 15. November.

o Rente pr. compt. 105. 55. fin cour. 105. 75. 30,

eompt. 18. 70. tin cour., 78. S9. Zo Neap. 98. 23 504

1 2014. Hassire dz. Neue Ausg. Sch. Ausg. Seh. „o Fortug. —.

Wien, 16. November.

8M, Met. 1933.3. 96.59. 3c 2332. 2 v I

. Häns Aetien fs. Neue Ani. 87816.

* *

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Amtliche Rachrichten. Kronik des Tages.

en dem Gutsbesitzer und Fabrik— ißen den Titel eines Geheimen leihen und das daruͤber ausgefertigte st zu vollziehen geruht.

Des Koͤnigs Masestaͤt hab

sternehmer mmerzien⸗Raths z ztent Allerhoͤchstselb!

Im Bezirke der Königl. Regierung

rat-⸗Priester und Rektor der hoheren Peter Schumacher, zum Pfarrer cho das Absterben des Pfarrers Nießen erledigte u Roͤdingen berufen worden;

tz ist der bisherige dritte Pre au, Bock, zum zw der Theologie Anders zum dritten

u Achen ist der Ku ärgerschule zu

farrstelle z . ö diger an der evan—

che zu Glog eiten Prediger be— d der Kandidat

ediger bestellt worden.

eendigten Ziehung der 5ten Klasse

fiel der Haupt- Gewinn von auf Nr. 2826 nach Breslau bei Schreiber; on 10, 000 Rihlr. auf Nr. 28,626 nach Dan. 1Gewinn von 50860 Rthlr. auf Nr. 109,ů 87 tfeger; 1 Gewinn von 2040 Rthlr. au bei Schreiber; 4 Gewinne zu 59, 151. 66,871 und 81, A83

Bei der am 21sten d. M. b 6er Kdanigl. Klassen Lotterie gl Boo Rihlt. nn BFHaupt Gewinn v burg bei Schwerd Nr. Sl, M nach Bresl stelen auf Nr. 33,214.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 22. Nov. Im Schauspieihause: Magister Qu drat, Lustspiel in 1 Akt. nach dem Franzoͤsischen bearbeitet vn C. Blum. Hierauf: Die gefahrliche Tante, Original ⸗Lustspss

in 4 Abth., von Albini.

Mittwoch, 23. Nov. Im 9Hpernhause: Der Zoͤglin ; ö . * * 8. . 9 Lußh spiel in à Abth., vom Verfasser von „Luͤge und er grhe

Hierauf: Lebende Bilder. 1) Der Templer und die Juͤdin.

Italiaͤnische Damen, Schwaͤne fuͤtternd. 3) Der Burghof. h Mädchen, mit Waschen beschäftigt. 5) Ermahnung eines Pom merschen Bauern aus dem Waitzacker bei Pyritz an seine Toch ter, welche konfirmirt werden soll. 6) Ein Italiänisches Mäh chen. Portrait einer jungen Italiaͤnerin. Eine junge Dame in Griechischen Kostuͤm. Ein Maͤdchen mit einer Eichkatze spielend Zwei Madchen auf einem Berge, Zank des Schusters mit den

Schneider.

Im Sch auspielhause: 1) Le gamin de Paris, vandevjy en 2 aetes, par Mr. Baar. 2) La suite d'un bal nass

comsédie en 1 agele.

Donnerstag, 24. Nov. Im Schauspielhause: Griseldi, 4 Paris ldi, 3

estrigen Tage werde nber d. J. zusammenberuf Heute zeigt der Moni ne indeß wegen der anzuleg

Saämmtliche Blatter sind d allgemeinen Betrachtungen hitimistischen Blatter sprechen begreiflicherw erehrung von dem verstorbener eisten der uͤbrigen Journale äußern sich r zchicklichteit Aber den erlauchten Todten. e t man doch seinem persoͤnlichen Charakter und sogar das Journal du Com— nt folgenden Worten: freien Staates große Koͤnigliche Ei⸗ In den letzten

dramatisches Gedicht in 5 Abth., von Friedrich Halm.

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 22. Nov. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshan zu Terracing. Komische Oper in 3 Akten, von Scribe. Mus von Auber. (Im zweiten Akt wird Mad. Pohl-Beisteiner U riationen von Hummel, komponirt fuͤr Mad. Molibran, singen,

Mittwoch, 23. Nov. Graf Benjowsky, oder: Die V schwoͤrung auf. Kamtschatka. Schauspiel in 5 Akten, von A. Kotzebue. (Neu einstudirt.) (Herr Bosard, vom K. K. pt! Theater an der Wien zu Wien, neu engagirtes Mitglied die

Bühne: Stepanof, als drittes Debut.)

Montag, 28. Nov. Zum erstenmale: Die Juͤdin. On in A Akten, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von dried . Elmenreich. Musik von Halevy. (Kostuͤme und Decoratiohh

sind neu.)

Die Meldungen um Billets sind, so weit es der Ran

gestattet, beruͤcksichtigt worden.

Redacteur Ed. Cottel.

x,

Gedruckt bei A. W. Hayn.

*

ö KJ ö. Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

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Königl. Preußische General⸗Lotterie / Direction.

Zeitungs⸗Nachrichten. K

Frankreich. Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom n die Kammern auf Sienstag den 27. De—

teur das Ableben Karl's X. an, enden Trauer etwas zu bemerken. heute mit biographischen Notizen uͤber Karl X. angefuͤllt. eise mit der groͤßten é Monarchen, aber nit Milde und mit Wenn seine Politik ßtadelt wird, so laß erechtigkeit widerfahren, erce schließt seine biographische Skizze n srarl B., dem, man als Monarch eines ehler vorwerfen kann, hatte doch auch wahrhaft nchaften: Herablassung, Huld, agen seiner Regierung zeigte si zroße und Wuͤrde Frankreichs.

Wuͤrde und Geist. ch bei ihm oft das Gefuͤhl fuͤr die Als nach der Eroverung von lgier England in einer stolzen Depesche Explicationen uͤber des oͤnigs fernerweitige Absichten verlangte, schrieb er an den Land der Depesche: „Frankreich hat Alger genommen, weil ine Wuͤrde es erheischte. Ob Algier zurückgegeben oder behal— n werden soll, daruͤber werde ich nur das Interesse meines Neuere und noch unbekannte Details uͤber arl's X. finden sich in den hiesigen Die Quotidienne zeigt an, daß e Royalisten in Paris Trauertleider angelegt hätten. rage, ob die Koͤnigliche Familie trauern solle, scheint noch nicht mitschieden zu seyn. Karl X. ist der er

andes befragen.“ e letzten Augenblicke K dlaͤttern bis jetzt nicht vor.

dean brillant sur de thmes de l'apéra No pour deux llätes principales avec aceomppasn ste von den Koͤnigen aus dem Namen er Capetinger, der das 8oste Lebensjahr uͤberschritten hat. Seit hugo Capet (Hhv7) bis zu Karl X. haben, Napoleon mit inbe— iffen, zz Monarchen auf dem Franzoͤsischen Throne gesessen. Die durchschnüttliche Dauer jeder

Jahre und 5 Monate. Johann J. lebte nur wenige Tage; franz il. starb vor seinem 27iten Jahre, Ludwig X., Karl Vlül. nd Kart 1X. starben vor vollendetem 3ysten Jahre. Philipp V., karl V., Heinrich iI. und Luswig XVI. vor vollendetem Ahsten Jahre, Üeder das 4hste Jahr hinaus lebten Ludwig VIII., Phi— spp Ill., Philipp 1I., Johann 11., Karl V., Heinrich II. und udwig lil. Das öoste Jahr uͤberschritten Hugo Capet, Hein— Philipp August, Ludwig 1X., Ludwig XI., Philipp VI., haarl VI., Karl Vls., Ludwig XII., Franz J. und Napoleon. eber 60 Jahre wurden alt: Robert, Philipp J., Ludwig der Dicke, Ladwig Vll, Ludwig 11, Heinrich 1V. und Ludwig X). udwig XlV. erreichte das 77ste ;nd Ludwig XVIII. das 7Iste

Le meme avre aceomp. du piang. Hr. E Ill

Regierung

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Selilaf. 3. Wenn! 5. Der Tens.) Op. in

Die heutige Nummer des legitimistischen Blattes la France en eines in derselben befindlichen Angriffs auf die Rechte . Königs, sowohl im Expeditions-Lokale als auf der Post, in deschlag genommen worden. ) Der Konig beider Sicilien hat dem General Gourgaud, er ihn von Paris bis Marseille be Brillanten gefaßt, zustellen lassen. Der Vater des Herrn Thiers ist vor einigen Tagen in

Skiker; S. II. Lie der und Gesfinge aus lt⸗ Enzgl. ühersetzt mit. Pfle- Beg. Preis 18 0, Sallenen ve, E, Die Löwenhraut, Ballzde . V. Chamisso, Für eine Alt- (Merz Soprz Stimme, mit Begl. des Plte. Op. 16. Pr. R sh

gleitet hatte, sein Bildniß,

Berlin, Mittwoch den 23st November 1836.

*

Der Moniteur schweigt auch heute noch uͤber die Lissabo⸗

ner Ereignisse, und das Journal des Debats beschraͤnkt sich

auf folgende wenige Zeilen: „Die heute aus Lissabon eingegan—

genen Depeschen i n die von uns mitgetheilte Nachricht

von der Wiederherstellung der Constitution des Dom Pedro.

Wenn wir gut unterrichtet find, so hat das Ereigniß am 2. Nov.

stattgefunden.“ Das Journal du Commerce giebt in

einem Schreiben aus Brest vom 12ten d. nachstehende Details: „Die Korvette „Diligente“ trifft in diesem Augenblick hier ein, sie kommt von Lissabon und ist nur 5 Tage unterwegs gewe— sen. Man erfährt durch sie, daß die Constitution des Dom Pedro, in Folge eines lebhaften und blutigen Kampfes, wieder hergestellt worden ist. Die von dem Admiral Hugon kommandirte Flotte konnte in Cadix nicht die freie Prak⸗ tik erhalten, sondern sollte sich einer Quarantaine unterwerfen. Aus diesem Grunde, oder auf Befehl der Franzoͤsischen Regie⸗ rung, segelte sie nach der Portugiesischen Kuͤste und lief in den Taso ein. Auf diese Weise fanden sich am 4. November 10 Li⸗ nienschiffe, theils Englische, theils Franzosische, vor Lissabon. Alsbald gab sich eine der neue sten Revolution feindselige Stimmung kund. Die Minister konnten von der Koͤnigin nicht die Genehmigung derjenigen Maßregeln erlangen, die noͤthig waren, um das uͤber die Gesin⸗ nungen Englands besorgte Volk im Zaum zu hulten. Einige Bataillone, gefuͤhrt von dem Prinzen Ferdinand von Sachsen⸗ Koburg, gaben die Absicht kund, die Constitution des Dom Pe⸗ dro zu proklamiren. Die National-Garde widerstand 2 Tage lang“ endlich aber, enimuthigt durch den Tod des Generals Freyre, gab sie nach. Der Prinz Ferdinand hat den Ober— Befehl uͤbernommen; er uͤbt die Königliche Gewalt aus Es cheißt, die Infantin Isabella habe diese Contre⸗Revolution un⸗ ß Remeschsdo vermehrt seine Streitkraͤfte in Algar⸗ ien.“

Die von den Inhabern Spanischer Papiere niedergesetzte Kommission berichtet in den hiesigen Blattern uͤber die Art und Weise, wie sie sich des ihr gewordenen Auftrags entledigt habe. Am 1. November bat sie um eine Audienz beim Koͤnige, um

blick zu bestimmen, wo er die

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zu thun fuͤr gut finden wird.“

tras mit Tode abgegangen.

die mit zahlreichen Unterschriften versehene Bittschrift uͤ·berrei— chen zu duͤrfen. Fuͤnf Tage darauf zeigte ihr der dienstthuende Adjutant schriftlich an, daß der Koͤnig auf das ihm vor— getragene Gesuch geantwortet habe, wie er bedaure, daß seine vielen Geschäͤfte ihm nicht , den Augen-

ditglieder der Kommis⸗ sion wuͤrde empfangen koͤnnen, und wie er sie daher, um sie nicht laͤnger warten zu lassen, auffordere, die Bittschrift dem dienstthuenden Adjutanten zuzustellen, der sie unmittelbar in die Haͤnde des Koͤnigs niederlegen wurde, Die Kommission beschloß in ihrer nächsten Versammlung, daß man sich in einer so dringenden Sache der erhaltenen Aufforderung fuͤgen muͤsse. Demzufolge uͤberreichte sie die Bittschrift dem Adjutanten mit einem Begleitschreiben nachstehenden Inhalts: „M. H.! Als wir um eine Audienz bei Sr. Majestaͤt baten, um die Bittschrift der Inhaber Spanischer Renten zu uͤberreichen, hofften wir, einen Beweis des lebhaften Interesse zu erhalten, das der Koͤ⸗ nig ihnen bei allen Gelegenheiten gezeigt hat, und das sich gegenwartig, we uͤber 560 Familienväter ihm ihre Beschwer⸗ den vortragen, nicht vermindert haben kann. Wir bedauern es daher innig, daß die vielen Geschäfte dem Koͤnige nicht gestat— ten, uns den Augenblick zu bestimmen, wo wir die Ehre haben koͤnnten, ihm persoͤnlich aufzuwarten. Ueberzeugt aber, daß die an uns ergangene Aufforderung, diese Butschrift in Ihre Haͤnde niederzulegen, nur zum Zweck haben kann, Se. Maje⸗ fat in den Stand zu setzen, die Wuͤnsche der Inhaber Spani— scher Renten rascher zu erfuͤllen, beeilen wir uns, Ihnen dieselbe anzuvertrauen. Wir ersuchen Sie, dem Koͤnige zu sagen, daß die Inhaber Spanischer Renten sich in der groͤßten Verlegenheit befinden, und daß sie mit lebhafter Un— geduld die Wirkung, abwarten, die ihre Bütschrift auf Se. Majestaͤt hervorbringen duͤrfte. Wir haben die Ehre u. s. w.“ Der Bericht der Kommission schließt mit folgenden Worten: „Wir wuͤrden uns gluͤcklich schaͤtzen, unseren Kommittenten die Untwort Sr. Majestat mittheilen zu koͤnnen. Ist das bis heute beobachtete Stillschweigen von schlechter Vorbedeutung? Die Inhaber Spanischer Renten werden ohne Zweifel mit uns der Meinung seyn, daß der Konig nicht vergessen kann, was er ih— nen, und was er sich selbst schuldig ist; sie werden mit Ver⸗ trauen die Schritte abwarten, die der König in seiner Weisheit

Die Regierung hat aus Toulon die nachstehende Depesche erhalten, die bis Lyon durch den Telegraphen und von Lyon nach Paris durch einen Courier befördert worden ist: „Toulon 12. Rov. Der „Phare“ kommt so eben von Bong an und hat daselbst den „Montebello“, die „Durance“, die „Fortune“, den „Dragon“, die „Egsrie“ und die „Indienne“ zuruͤckge⸗ lassen. Am Sten ist die Avantgarde der Armee unter dem Be⸗ fehl des General von Rigny aufgebrochen, um sich nach dem Lager Clauzel zu begeben...“ (Vei Abgang des Couriers war der Schluß dieser Depesche noch nicht in Lyon eingetroffen.)

Außerdem publizirt die Regierung nachstehende telegraphische Depesche „Bayonne, 11. Nov. 6 Uhr Abends. Alaix ist in Talavera eingetroffen, wo am 6ten Narvaez mit seiner Division zu ihm stoßen sollte. Rodil stand einen Tagemarsch davon entkernt. Sie wollen zusammen gegen Gomez operiren, der in der Gegend von Caceres steht.“ „Bayonne, 13. Nov. 6i Uhr Abend s. Die Karlisten haben die Belagerung von Bilbao am 7ten wieder begonnen und zwei kleine Außenwerke mit ih— ren Garnisonen genommen. Villareal beobachtete am Sten Espartero, der noch immer im Menathale steht. Der General Lebqu unternahm an demselben Tage eine Recognoscirung nach Estella und warf in dasselbe einige Granaten; er besetzte alle umliegenden Dorf⸗ schaften, kehrte aber am 9ten nach Oteysa zuruͤck.“ „Ba— vonne, 14. November Mittags. Die Karlisten vor Bil⸗ bao haben am 10ten das Fort San⸗Mamez mit 300 Mann und 6 Stuͤck Geschuͤtz genommen. Espartero ruͤhrte sich nicht. Car⸗

neral Alaix das Kommando abzunehmen und es dem General Narvaez zu uͤbertragen.“

Ausführlichere Mittheilungen uͤber die Belagerung von Bilbao findet man in nachstehendem Schreiben aus Bayonne vom 12. November: „Das Feuer gegen Bilbao wurde am gten um 7 Uhr Morgens eroͤffnet, und vor Ablauf einer Stunde war das Fort Bauderas und das Kapuziner-Fort, mit 222 Sol— daten, 3 Offizieren, Gewehren, einer metallenen Kanone, eini— gen Granaten und 10,000 Patronen in den Händen der Karli— sten. Ein Theil der Garnison des letztgenannten Forts wollte sich nicht ergeben, sondern sprang in den Fluß, wo mehrere Sol⸗ daten ertranken. In der Nacht vom 9ten zum 19ten arbeiteten 1609 Bauern und 2 Compagnieen Pioniere unaufhoͤrlich an der Errichtung einer Batterie, die das auf dem jenseitigen Ufer lie⸗ gende Fort San-Mamez beschießen sollte. Es ist zu wuͤnschen, daß dieses sich besser halten möge, als die beiden ersten. (Der obigen De⸗ pesche zufolge, ist dies nicht der Fall gewesen. Villareal schreibt aus den Encartaciones, daß Espartero sein Corps in 3 Kolonnen getheilt habe, wovon die eine nach Villarcajo, die andere nach Villasasana und die dritte nach Espinosa abgegangen sey. Da Espartero nicht zu Lande nach Bilbao gelangen kann, so hat er sich entschlossen, die Straße nach Castro⸗-Urdiales einzuschlagen, wo er 25,060 Rationen bestellt und an den Lord John Hay geschrieben hat, um ihn zu ersuchen, alle nur moͤglichen Trans, port- Fahrzeuge bereit zu halten, damit er sich zur See nach Portugaleite begeben koͤnne. Das Wetter ist sehr stuͤrmisch und Espartero wird daher schwerlich zur rechten Zeit ankommen. Senz ist wirklich in Pola⸗de⸗Siero angekommen, aber nicht in einem so schlechten Zustande, wie man gesagt hatte. Er orga⸗ nisirt ein neues Corps von 40909 Mann und bewaffnet sie mit den Gewehren, die er aus Asturien mitgebracht hat. Yrriharren hat am äàten d. versucht, Estella anzugreifen, ist aber mit Verlust zuruͤckgeschlagen worden. Die beiden Soͤhne des ungluͤcklichen Generals Quesada sind wohlbehalten im Hauptquartier des rn, Carlos angelangt, der sie mit Wohlwollen aufgenommen at. Das Méämorial Bordelais enthält Folgendes: „Es scheint gewiß, daß Gomez mit seinen Truppen, deren Starke man jetzt auf 14, 000 Mann (?) angiebt, am l. November ohne Schwertschlag in Caceres eingerückt ist. Man glaubt, daß er, nachdem er sich der Portugiesischen Gränze genähert und Mi⸗ guelistische Bewegungen vorbereitet haben wird, durch Estrema— dura auf Sevilla marschiren werde. Es heißt, daß 500 Migue— listen bei dem Corps des General Gomez ein besonderes Batail⸗ lon bildeten, und daß sie in Portugal eindringen wuͤrden, um zu Remeschido zu stoßen. An der Spitze dieses Bataillons soll der Graf von Madeira stehen. Gomez hofft, daß, wenn dieses Miguelistische Corps in Portugal einfällt, die in Spanien mit⸗ wirkende Portugiesische Legion unverzuͤglich zuruͤckberufen wer⸗ den wird.“ An der heutigen Börse machten die Herren Ardoin und Comp. durch Anschlag bekannt, daß die am 1J. Dezember d. J. faͤlligen Zinsen der 5 und 6proe. Portugiesischen Papiere in ih⸗ ren Buͤreaus bezahlt werden wurden. Diese Nachricht hielt die Course der Poriugiesischen Renten, die gewiß bedeutend gestie⸗ gen seyn muͤͤrden, wenn nicht noch so große Ungewißheit uͤber die Ereignisse in Lissaben herrschte. Einige Personen behaupte— ten sogar, daß in der Nacht vom 5ten zum Cten, 48 Stunden nach der Wiederherstellung der Charte des Dom Pedro, neue Unruhen in Lissabon ausgebrochen waͤren.

Großbritanien und Irland.

London, 16. November. Lord John Russell ist gestern von dem Landsitz des Herrn Coke in Norfolk hierher zuruͤckge— kehrt. Er wohnte bald nach seiner Ankunft mit Lord Melbourne einer Versammlung der Kirchen⸗Kommissarien bei. Herr Pou— lett Thomson traf vorgestern wieder hier ein und hatte sogleich Unterredungen mit Lord Melbourne und Herrn Spring gere,

Lord Holland leidet seit vierzehn Tagen wieder sehr am Podagra.

Auch die heutige Times enthaͤlt noch nichts uͤber die an— gebliche Contre-Revolution in Portugal.

London, 13. Nov. (Aus einem Handelsschreiben.) Ich schreibe Ihnen diese Zeilen vorzuͤglich deshalb, weil ich ver— sprochen, Ihnen, sobald ich merkte, daß eine Aussicht oder Wahr⸗ scheinlichkeit vorhanden sey, die diesseitigen Hafen koͤnnten fuͤr die Getraide⸗-Einfuhr geöffnet werden, was natuͤrlich im Fruüͤh— jahr 1837 auf die Wechselcourse großen Einfluß haben wurde, sogleich davon Mittheilung zu machen, Ohne Zweifel wird eine sehr bedeutende Einfuhr von Getraide so wie von Mehl fur Englische Rechnung stattfinden, und dann wird man die Haͤfen verimnuthlich zu einem mäßigen Zoll fuͤr Sommerkorn, Gerste, Hafer, Erbsen und Bohnen oͤffnen, vielleicht spaͤter im Jahre auch fuͤr Weizen. Die Preise sind rasch von 20 Shilling fuͤr feinen Danziger auf 54 bis 6 Shilling unter Koͤnigs Schloß gestiegen, und fuͤr feinen Englischen hat man 7A Sh. gezahlt, so daß es in diesem Augenblicke schon fast lohnen wurde, feinen rothen Wai— zen einzufuͤhren und zu verzollen. Man glaubt ziemlich allge— mein, daß, wenn die Preise noch ferner steigen, die Regie⸗ rung die 500 Tonnen Weizen, welche jetzt unter, Koͤnigs Schloß liegen, gegen einen mäßigen Zoll zum Verbrauch zulassen werde; die große Menge ven Weißen, die zu Danzig, Warschau und fast in allen noͤrdlichen Hafen angekauft ist und daselbst vorrä— thig liegt, ist saͤmmtlich fuͤr Englische Rechnung, und die Inha— ber wie die Spekulanten werden sich gleichzeitig bemuͤhen, die Preise in die Höhe zu treiben.

8 mn

Bruͤssel, 16. Nov. Heute uͤberreichte die Deputation der Repraͤsentanten/ Kammer Sr. Majestät die von dieser Kammer votitrte Adresfe. Der Konig antwortete: Meine Herren, mit Vergnuͤgen empfange Ich die Adresse der Repraͤsentanten⸗Kam⸗

dero ist mit Vollmachten von Madrid abgegangen, um dem Ge

mer“ Ich hoffe, daß die eben eroͤffnete Session reich an guten

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