1836 / 328 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Hat Unter anderen Fluͤchtlingen auch den Herzog von Palmella und Herrn Silva Carvalho nach England gebracht. Bei An⸗ kunft des Schiffes in Falmouth verbreitete sich das Geruͤcht, daß die wahrend des Aufstandes gelandeten Britischen Marine— Soldaten durch Gewalt gezwungen worden seyen, sich wieder einzuschiffen, und daß es dabei mehrere Verwundete gegeben habe. Doch scheint dieses Geruͤcht aller Begruͤndung zu ermangeln. Wie dem aber auch seyn mag, gewiß ist es, daß die Maßregeln des Britischen Admirals, oder vielmehr seines Vollmachtge— bers, des Lord Palmerston, in den hiesigen Oppositions-Blaͤttern enischiedenen Tadel gefunden haben. Sogar der ministerielle Courier bedauert es, daß die Maßregeln des Britischen Ad— mirals bei den Portugiesen Erbitterung gegen die Englaͤnder hervorgebracht hätten, erklart aber jene Maßregeln fur nothwen, dig. Standard und Times dagegen lassen ihrem Unwillen freien Lauf, und die letztere benutzt diese Gelegenheit, um die ganze Politik Lord Palmerston 's wieder durchzunehmen und aufs heftigste zu tadeln. Die Morning Chroniche beantwortet alle diese Anklagen wegen des verletzten Non-Interventions— Prinzips durch folgende Bemerkung: „Man spricht von Inter⸗ vention! Warum denn ist das Tontre-Revolutions-Projekt mißglückt? Wer kann es wagen, zu behaupten, daß dies der Fall gewesen seyn wuͤrde, wenn es der Britischen Regierung gefallen hatte, es durch eine einzige volle Lage eines einm gen ihrer Schiffe zu unterstuͤtzen? England ist seiner eigenen Ehre wegen und zwar zur Ehre der menschlichen Na— tur eingeschritten. Aller Theilnahme an der politischen Bewe— gung fremd, hat der Repräsentant der Britischen Regierung die ihm zu Gebote stehenden Mittel verwendet, und zwar wirksam verwendet, um die Königin und ihren Hof vor den Excessen ei⸗ ner empörten Soldateska zu schuͤtzen. Wären die Marine-Sol⸗ daten und die Flotte nicht zugegen gewesen, so ist aller Grund vorhanden, zu fuͤrchten, daß die beklagenswerthesten Ereignisse stattgefunden haben würden.“

Die Agrikultur-⸗Bank zu Dublin ist endlich den fortwaͤh— renden Anferderungen wegen Umwechselung ihrer Noten in baa— res Geld unterlegen und hat ihre Zahlungen einstellen muͤssen. Sie wurde im ehr 18354 errichtet und hatte damals 2171 Jetzt wahrscheinsich gegen 35000) Actionairs, welche einen be— trächtlichen Theil ihres Actien⸗ Betrages baar eingeschossen ha— ben. Im April d. J. hatte sie sechs und zwanzig Filial⸗Ban⸗ ken in Irland. Wie es heiß:, haben die Direktoren ihre No⸗ ten⸗Ennttirung uͤbertrieben, wie dies gewohnlich bei den Pri⸗ vat⸗Actien-⸗Baͤnken der Fall ist, indeß scheint es doch, als ob an der desinitiven Zahlungs“ Fahigkeit der Bank durch— aus kein . gehegt wuͤrde. Bei den bedenklichen Uimstaͤnden, welche jetzt an dem Geldmarkte stattfinden, ist ein Gutachten, welches neuerdings die Kron Juristen und einige der bedeutendsten Sachwalter abgegeben, von großer Wichtigkeit.

Es wird naͤmlich darin erklärt, 84 die Noten der Bank von

England auch in Schottland und Irland gesctzliches Zahlungs mittel (legal fender) seyen, woran man bisher im Publikum Iczweifelt hatte. Die Irländischen Banken werden dadurch in den Stand gesetzt werden, die Anforderungen wegen Baar— zahlung durch Noten der Bank von England zu befriedi— zen, Und es wird dadurch der Nothstand vermindert wer, den, welcher durch allzugroße Verminderung des in der Bank von England befindlichen Gold- Quantums entstehen könnte,. Es heißt, daß fur 800, 0090 Pfund Noten der Agrikultur-Vank von Irland im Umlauf seyen; die Katastrophe dieser Bank ist daher ein schwerer Stoß far Irland, wo in Folge davon die Getraidepreise rasch gefallen sind und die Irlaͤndische Bank, die

man um Geld uͤberlief, die Annahme von Noten der Englischen

Bank in Austausch gegen die ihrigen, außer mit einem Abzůge von , pCt., verweigert hat. eine Million Pfund solcher Noten in England angekommen

seyn. Auch die gestern aus Irland eingegangenen Nachrichten

Es sollen fuͤr nicht weniger als

im Protokoll aufgenommen. eine schlag des Repräͤsentanten Fauchalel zur Aufnahme eines Dar—

aufgeschoben.

1334

Unruhen im Norden vorgefallen, und man befuͤrchtete, daß Bahla und Pernambuco den Schwarzen in die Haͤnde fallen wuͤrden.

Belgien

Bruüͤssel, 19. Nov. Hiesigen Blättern sulelt g hat sich vorgestern im Mianisterium des Innern, unter dem orsitze des Herrn von Gerlache, eine Kommisston vereinigt, die dar⸗ aͤber berathschlagen soll, welches eigentlich die großen Manner Belgiens seyen, denen das dankbare Vaterland Statuen zu er— richten habe.

Der Eourrier Belge versichert, daß das gestern erwähnte Geruͤcht von der Verabschiedung unseres Ministeriums, mit al—⸗ seiniger Ausnahme des Kriegs Ministers, Herrn Willmar, voll— kommen begruͤndet sey. 9 **

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 15. Nov. Das Königl. Museum ist dieser Tage durch ein neues Kunstwerk bereichert werden. Se. Maj.

der Koͤnig haben nämlich aus Florenz einen Gypsabguß von der bekannten Gruppe der Niobe kommen und daselbst aufstellen lassen.

Die Kopenhagener Universitaͤt hatte die Universität Lund zur Theilnahme am Reformations-Feste eingeladen; es herrschte je⸗ doch in jenen Tagen ein so stuͤrmisches Wetter, daß diejenigen Personen, welche die Einladung benutzen wollten, es unmoglich fanden, sich in offenen Boͤten uͤber den Sund ,, wagen.

Die Gymnasial⸗Jugend in Wexid feierte am Abend des 6ten dieses Unter Anfuhrung ihres Gesanglehrers und mit Be— gleitung vom Musik-Corps des Kronoberger, Regiments den Sieg und den Todestag Gustav Adolph's bei Luͤtzen durch Ab—⸗ singung einer Dank-⸗Hhmne vor den Fenstern des beruͤhmten Bischofs Tegner, der Surch seine Gegenwart und Theilnahme diefer anspruchslosen Feier einen erhoͤhten Werth verlieh.

In Malmö hat bereits eine Actien-Unterzelchnung zur An— legung einer Runkelruͤbenzucker⸗Fabrik daselbst stattgefunden.

Christianta, 11. November. Am Sten wurden im Stor⸗ thing und Lagthing die abtretenden Beamten aufs neug ge— wählt. Im Storthing ward der mit dem Konig der Fran— zosen abgeschlossene Traktat zur Abschassung des Sklavenhandels Die Entscheidung uͤber einen Vor—

lehns von 10,006 Spez. Thlr., Behufs der Einrichtung einer Dampfschifffahrt auf dem See Mjoͤsen, ward bis auf Weiteres Am 1Iten kamen mehrere Angelegenheiten von geringem und bloß lokalem Interesse vor,. Im Odelsthing wurden am Ften dieses die Königl. Propositionen wegen des Post⸗ und Einquartierungswesens u. s. w. vorgenommen;

Das höͤchste Gericht hat unter dem Sten dieses den Aus⸗ schlag des Stabs-Kriegsgerichtes in der Sache zwischen dem General⸗ Major Spoͤrck ünd dem Lieutenant beim Ingenieur⸗ Corps C. B. Roofen dahin bestäͤtigt, daß die über dieselben ver⸗ haͤngte Festungsstrafe auf 3 Monate festgestellt wird.

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War schau, 20. November. Der Fuͤrst Statthalter besuch te vorgestern die im hiefigen Kasimirschen Palast veranstaltete Kunst⸗ ausstellung und äußerte sich sehr zufrieden uͤber die eingesandten Werke. Se. Durchlaucht wurde von dem Grafen Skarbek, Obervorsteher der Anstalt für sittlich verwahrloste Kinder, zu deren Besten die Einnahmen für die Ausstellung verwendet wer⸗ den sollen, und von den Professoren der Maserei, Blank und Kokular, begleitet.

Zu Ansang der letzten Woche herrschte hier in den Wech⸗ selgefchaften eine große Stille. Eine von Paris hier eingegan—⸗

gene Nachricht von dem Fallissement eines dasigen Hauses, wel⸗

lauteten sehr truͤbe und deuten auf allgemeines Mißtrauen hin.

Nur O'Connell's National-Bank hielt sich gut.

buthnot ist zum Rektor fuͤr die Universitaͤt Aberdeen r e . . f uͤberzeugt hat, daß es den hiesigen Ort nicht sehr betreffe, so

erwählt worden.

Aus Edinburg wird berichtet, daß Graf von Dunmore todt in seinem Bette gefunden werden sey.

Sir F. Adam, dessen Gesundheit sehr gelitten hat, will Indien im Januar verlassen.

Der Streit zwischen den Fabrikherren und den Fabrik ⸗Ar⸗ beitern in dem Töpfer-Distrikte kam in diesen Tagen zur Ent— scheidung, indem die Fabrikherren alle zu gleicher i ihre Fa⸗ briken schlossen.

Verbindungen steht,

ches mit einigen der ersten Haͤuser hierselbst in weitlaͤuftigen machte im ersten Augenblicke einen Ein⸗ druck, welcher zu jener Stille viel beitrug. Da man fich jedoch

verschwand auch die Furcht bald wieder, so daß zu Ende der

Woche ein wenn gleich unbedeutender jedoch lebhafterer Verkehr

Auf diese Weise sind die Toͤpfer, die Kohlen.

handler ünd alle damit in Verbindung stehenden Arbeiter, an

der Zahl 40,9009, ohne Beschäftigung und werden es so lange

bleiben, bis die ganze Streitigkeit erledigt ist. Zu Preston ha—

ben auf gleiche Weise die Fabriken, an der Zahl 50, ihre Ar

beiten eingestellt. Hierdurch sind 15,060 Hande ohne Beschaͤfti⸗ gung. In beiden Fallen ergriffen die Fabrikherren das Mittel, zuf einmal einen solchen Entschluß durchzusetzen, anstatt daß ih—⸗ nen sonst, einem nach dem anderen, von ihren Arbeitern Gesetze vorgeschrleben worden waäͤren. In Preston verlangen die Ar, beiter eine Erhöhung ihres Lohnes, so daß die Arbeit daselbst so hoch bezahlt wurde, wie in Bolton; in dem Toͤpfer⸗Distrikt dagegen wollen die Arbeiter den Gebrauch abschaffen, daß sie für ein ganzes Jahr gedungen werden, was aber die Fabrekher⸗ ren zur zweckmäßigen Fuͤhrang ihrer Geschaͤfte fuͤr nothwendig halten.

Im Jahre 1835 starben bei den 37 Englischen Regimen— tern, die sich auf gesunden auswärtigen Stationen befinden, in den Besitzungen im Mittellandischen Meere 1 2 pCt., in Nord— Amerika und auf den Bermudas-Inseln 1 pCt, auf, dem Vor⸗ gebirge der guten Hoffnung 1“ pCt., in Neu Suͤd⸗Wales 1 **

Tt,, auf St. Helena 3 pCt. und auf St. Mauritius 3 pCt. In demselben Jahre starben dagegen bei den 37 Regimentern, Tie sich auf ungesunden auswärtigen Stationen befanden, in Ostindien Und auf Ceylon 6 pCt., auf Jamaika und auf den Inseln uber und unter dem Winde 12 pCt. .

In Haymarket wird mit Erlaubniß der Regierung eine Opera ⸗Buffa eroͤffnet werden, welche ihre Vorstellungen jedes Jahr schon 3 Monate vor der Italiaäͤnischen Oper beginnen wird. Der Vorsteher derselben, Signor Puzzi, ist bereits nach Italien abgergist, uin sich dort geschickte Mitarbeiter zu verschaffen.

Sobald es gestern bekannt wurde, daß die Herren Carbon— nell 26 = 25,000 Pfund von der Spanischen Regierung remittirt echalten hätten, wurden sie von Reklamanten für die Britische Legion bestuͤrmt; allein das Geld war nicht fur sie, sondern zum 5 einer Speculation jener Regierung bestimmt.

Der Bank des Staates NewHork ist gleich am ersten Tage, als sie ihre Sitzungen begann, fuͤr 3,606, 00 Doll. Pa— pler zum Diskontiren angeboten worden, wovon sie etwa ein Drittheil angenommen hat.

Nach Berichten aus Rio Janeiro vom 16. September war zwar in der Hauptstadt Alles ruhig, doch waren wieder

3.

wieder eintrat.

Auf den letzten hiesigen Markten 7 man fuͤr den Korzez Roggen Si 3 Fl, Waizen 14 16 F6., Gerste 7 Ya Fi. und Hafer 4 51 .klI.

Dent seich / a n d.

Leipzig, 22. Nov. Ein in der hiesigen Zeitung ent— haltener Bericht giebt ausfuͤhrlichere Nachrichten über die in Ober, Wiesenthal vorgekommenen (bereits mehrfach erwähnten) Cholera⸗Falle und erklart, daß dagegen die in Zittau beobachteten Krankheitsformen, nach einer genauen Untersuchung, nicht der Asiatischen Cholera zuzuschreiben seyen. Am Schlusse dieses Berichtes heißt es: „Aus diesem den Thatsachen und genauen aͤrztlichen ÜUntersuchungen vollkommen entsprechenden Verichte ergiebt sich demnach, daß die Asiatische Cholera in diesem Jahre und bis jetzt eben so wenig, als in den Jahren 185 a2 in dem Königreiche Sachsen sich epidemisch verbreitet habe, indem we⸗ gen drei bis vier der Asiatischen Cholera allerdings sehr ahnlichen Falle die in Over-Wiesenthal ausgebrochene Krankheit noch nicht als eine Epidemie die ser Art angesehen werden kann, daß aber die katarrhalisch- und gastrisch-nervoͤse Krankheits⸗Constitution hler eben so, wie in ganz Deutschland, seit einiger Zeit schon haufiger als sonst hervortrete, Ruhren und Brechruhren viel schneller in typhoͤsen Zustand übergehen, und ditses daher sowohl in diaͤtetischer als ärztlicher Ruͤcksicht wohl zu beachten sey.“

Dieselbe Zeitung enthalt eine Uebersicht der von der aädischen Gemeinde in Dresden in neuerer Zeit ausgegangenen Bestrebungen zur Verbesserung ihrer religißsen und sittlichen Zustaͤnde, welche Uebersicht mit folgender Bemertung schließt: „Unverkennbar geht aus gedachten Thatsachen genuͤgend hervor, mit welchen Opfern die Israeliten so manchen Vorwurf ihrer Widersacher zu entkraͤften suchen; um so gerechter ist aber auch der Wunsch, daß ihnen bei dem gegenwaͤrtigen Landtage ein besseres Loos beschieden werden moö ge.

Munchen, 18. Nov. Stand der Brechruhrkranken am 17. Nov. Verblieben 179; neu erkrankt 30, beisammen 209. Davon genesen 12, gestorben 12, verblieben 185. Von den Aerzten der Besuchs-Anstalten wurden 5 Kranke vorbeugend behandelt. Zur Erlaͤuterung dieser Angaben dient solgende „Amtliche Bekanntmachung: Verschiedene oͤffentliche Blaͤtter des In- und Auslandes scheinen das Ziffer⸗Resultat der uͤber den Stand der Brechruhrkranken täglich kund werdenden Rapporte aüsschließend als senes der hiesigen Kranken Anstalten zu be— trachten. Da diese Ansicht zu irrigen Schlußfelgerungen und mitunter auch zu uͤbermäßiger Beunruhigung des Publikums fuͤh⸗ ren muͤßte, so sieht sich der Unterzeichnete verpflichtet, hiermit zu er⸗ klären, daß Kranken-Anstalten außer dem allgemeinen Kranken—

versteckten Contrebande sind mehrere Verordnungen ersch

men seyn soll.

naitrer Komploͤtte in Turin und Genua wissen wir noch il

Hauptstadt mehrere Tausend Einwohner aller Klassen; ihr

hause, Militair⸗Spitale, den beiden staͤdtischen Filial· Spital dem Graf Arcoschen Filial⸗Spitale und den beiden Spitijn . : in der Vorstadt Au nicht exsstiren, und daß die taͤglich beta Madrid, 1. Nov. Die heutige Sitzung der Cortes bot gemachten Rapporte die auf die Anzeige sammtlicher amtlich wenig Interessantes dar. Don Jöosé Joaquin Gomez trug und praktischer Aerzte sich gruͤndende, was die Erkrankäng darauf an, die Kammer moͤge erklaren, daß die Soldaten, betrifft, durch amtliche Besuche, dann was die Sterblichkeit! (elche bet der letzten ei, n,, von Bilbao so ausgezeichnete belangt, durch die Listen der Todtenbeschau genau kontrol lenste geleistet, sich um das Vaterland verdient gemacht haͤt⸗ Gesammtziffer aller Brechruhrfaͤlle der Haupt- und Residen ! mn. Die Diskussion der von der Kriegs-Kommission vorge—⸗ und der Vorstadt Au darstellen. Muͤnchen, den 17. Nov. Der Königl. Kreis- und Stadtgerichts, dann Polizei⸗Phys der Koͤnigl. Haupt und Residenzstadt Munchen, lr. Ko

Stuttgart, 18. Nov. Wegen Ablebens Sr. Maj. Fruction beendigt und das Urtheil gefallt seyn muͤsse. Königs Karl X. wird von morgen an auf vierzehn Tage Den Haupigegenstand der Unterhaltung bildet, jeh hier die trauer angelegt. Fortweiß. eng mehrerer Personen, die wegen ihrer Anhanglichkeit ; m des Koöͤnigliche Statut und an den vierten Artikel der von Oe st err elch. rer Kriegs-Kommission vorgeschlagenen Maßregeln bekannt sind. Wien, 14. Nov. (Allg. Ztg.) Der General- Mejor ö

Das Ece del Eomercio meldet, daß der Unter⸗Inspek⸗ von Eoudenhofen, ist heute nach Görz abgereist, um im NaN or der National⸗Miliz der Provinz Madrid mit einem Piket des Allerhöchsten Hofes Sr. Koͤnigl. Hoheit dein Herzog Hauptstadt verlassen habe, um die National⸗Garde Angouleme und den ubrigen Mitgliedern der Königl. Franzoͤss Familie wegen des Hintritts des Koͤnigs Karl N. zu kondeliren. Herzog von Angouleme hatte fruͤher eine offizielle Anzeigt dem Tode seines erlauchten Vaters hierher gelangen lassen Graf Luchesi-⸗Palli, Gemahl der Herzogin von Berpy, ist einigen Tagen von Grätz, wo die Herzogin sich in diesem genblick aufhält, hier eingetroffen; er wird übermorgen Graͤtz zuruͤckkehren. Es heißt, der Herzog von Angouleme! deffen Gemahlin, so wie der Herzog von Bordeaux und N moiselle, wuͤrden den Hradschin in Prag wieder beziehen.

Schweiz.

Bern, 15. Nov. Frankreich hat der Schweiz nur muͤndliche Antwort durch seinen Gesandten ertheilen lass welcher durch die nachstehende Cirkular⸗Note die Schweizerl Kantone in Kenntniß gesetzt worden sind:

„Kreisschreiben an saämmtliche eidgensssis Stände. Bern, den 15 Wintermonat. Hochgeachtete Herre Der eidgenoͤssische Vorort beeilt sich, saͤmmtliche eidgenbs Staͤnde zu benachrichtigen, daß der bei der Schweizerischen genossenschaft beglaubigte Königl. Franzoͤsische Botsch af gestern den 14. Wintermonat Nachmittags zu dem Herrn Vun Praͤsidenten begeben und dem Letzteren amtlich eröffnet her sey die Königl. Franzoͤsische Regierung durch den Inhalt dei 0 dten laufenden Monats aus Auftrag der außerordentlichen Ta amt zung von dem eidgenoͤssischen Vorort an den Königl. Hrn. Bott Streitkräfte zu vermindern.

Spanien.

ht. Herr Armendariz sprach vornehmlich 7. die Bestim⸗ ung, daß die Richter durch die Provinzial Deputationen er, ühlt und daß ia dem Zeitraum von vierzehn Tagen die In⸗

ierh var ö Denigen, waͤhrend der Nacht und am Morgen mir zugegange⸗ en Rachrichten ergiebt sich, daß die Karlisten sich mit einer auffallẽn⸗ en Langsamkeit bewegen, ohne eine bestimmte Richtung zu verfolgen. Es ist jedoch wahrschein lich, daß sie sich nach Don Benito hinwenden.

Ben Instructionen gemäß, S lai hersandt habe, wird derselbe sich mit meiner Division vereint gen oder mir seine Ankunft in Alia melden. ̃ nach leicht einsehen, daß der Feind, mag er nun in Don Benito olciben oder sich nach Meridg wenden, zwischen mehreren Rich— tungen zu wählen hat. Wollte ich es unternehmen, ihn allein ö der' Königlichen Garde zu zwingen, irgend eine bestimmte Richtung einzuschlagen, so konnten große Nachtheile daraus ent— stehen; denn der Feind hat, wahrend er das Land durchstreifte verheerte, sich zahlreiche Transportmittel zu verschaffen gewußt, Deren er sich gewiß bedienen wuͤrde. Ich kann mich uͤberdies auch nicht cher vom Tajo entfernen, als bis ich Geld und verschie dene andere Gegenstaͤnde erhalten habe, die mir unumgänglich noöͤthig sind,

Noi dez Hrn. Herzogs von Montebells in dem Magße bi] Hoffe, bald über die Division des Generals Alaix disponiren zu ; ö ö 1 innen, so werde ich dann meine Plane so ausfuͤhren, daß die— ser Feldzug, dessen Operationen seit seinem Beginn durch tau—

der Schweiz bestandenen Verhaͤltnisse auf den fruheren Fun ̃ . ; ö. . send gewöhnliche, aber leider unvermeidliche Dinge gelähmt

Dabei hat der Hr. M

2 . ö) 1 Mi S5 . schafter den gewiß auch in der Schweiz uͤberall rege geworden wurden, in kurzer Zeit beendigt, werde, Die Sorge Wunsch ausgesprochen, es moͤchte kuͤnftig das seit fir das ffentliche Wohl' beschäftigt mich sort wahrend. ten bestandene freundnachbarliche Vernehmen zwis Ich sehe die Nothwendigkeit ein, den Kampf mit

den Infurgenten zu beendigen, um die hier beschaͤftigten Truppen zu ernsteren Dingen verwenden zu koͤnnen. Alle diese Ruücksichten, so wie der lebhafte Wunsch, mich des mir bewitse⸗ nen Vertrauens wärdig zu machen, wuͤrden, auch wenn ich kein guter und loyaler Spanier ware, ein mächtiger Antrieb fuͤr mich ern, mich selbst aufzuopfern. Es ist daher, da , diesee Art mich beseelen, unnsthig, noch ferner dringende uf⸗ forderungen an mich zu erlassen; sie vermehren nur meine Un— Italien. ruhe, ohne das geringste Gute zu stiften, namentlich wenn man Rom, 9. Nov. Monsignor England, Bischof von C mir die Dinge vorenthalt, deren ich bedarf, nicht um Gomez zu lestown, ist von hier abgereist-; wie man vernimmt, soll er an schlagen, sondern a,,, ,,,, Das wahrhaft Differenzen in kirchlichen Angelegenheiten, die mit Hapt auffallende Betragen der National Miliz von Estremadura in standen waren, waͤhrend seines hiesigen kurzen Aufenthalts g dem Augenblicke, wo ihre Mitwirkung nothwendig waͤre, so wie lich beigelegt haben. . Rfichtbare Verschlechterung des offentlichen Geistes, wovon die Cholera sich von Suden her den Graͤnzen mich auf meinem Marsche selbst überzeugt habe, ließen mir Paͤpstlichen Staates naͤhert, so sind geschärfte Befehle ng e in dem beifolgenden Edikt enthaltenen Bestimmungen als Kordon gegen Neapel ergangen; Uebertreter sollen ohne ze Nerläßlich erscheinen. Ich hoffe, daß dieses Edikt, so wie an— lust vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Aus Ancohn ere, noch von mir zu ergreifende Maßregeln, dazu beitragen der Antrag eingegangen, bevor der Kordon aufgehoben m alle Waaren, welcher Art sie auch seyn mögen, zu durchraͤut Die Regierung hat dieses bewilligt, woruͤber die Kaufleute wenig in Sorge sind, da viele Kaufmannsguͤter dadurch sem Verderben entgegengehen. Wegen Angabe der im

Us irgend Jemand wuüͤnsche. Truxillo, den 35. e . . 2

Die in dem erwähnten Edikt enthaltenen Bestimmungen uten solgendermaßen: „I) Die Provinz Estremadura ist in elagerungs-Zustand erklärt. Während meiner Auwesenheit in eser Provinz hangt jede oͤffentliche Behöoͤrde von mir ab; wäh—

Hier hat die Sanitaͤts-Kommission bestimmt, daß in rovinz . l J H ; ccnd meiner AÄbwesenheit vertritt der General- Capitain meine

der [4 Rioni (Stadtviertel) eine Kommission von 6 Per! aus dem Adel und Buͤrgerstand ernannt werden solle, obliegt, die Wohnungen zu untersuchen, fuͤr die Reinl sorgen und spaͤter, wenn die Cholera erscheinen sollte, die bedürftigen durch die ihnen dazu angewiesenen Mittel zu n stuͤtzen. Die Verflgung daß Reisende nach einem Auf von zehn Tagen in der Lombardei ohne weitere Quara herreisen koͤnnten, wurde dahin abgeändert, daß sie zehn in den dazu bestimmten Paͤpstlichen Graͤnzorten unter aäͤrs Aufsicht zuͤbringen muͤssen.

Neapel, 8. Nov. Am vergangenen Sonntage starh zweitaͤgigem Krankenlager an der Cholera Hr. Fardello, ster des Kriegs⸗Departements; wie es heißt, soli seine vorlaufig nicht wieder besetzt werden. Vis kn 14. Nor wird die Zahl der Gestorbenen im offiziellen Bulletin auf angegeben, aus 2312 Krankheitsfaͤllen. Merkwuͤrdig ist e in der letzten Nacht keine einzige neue Erkrankung vor

Naßregel gestatten. 2) Die zur mooilisirten National-⸗Garde ge⸗ shöoͤrigen Personen muͤssen ch bei Todesstrafe binnen 18 Stun— den nach Bekanntmachung dieser Bestimmungen, je nach der Provinz, welcher sie angehdren, bei meiner Division pder bei der des Generals Alaix oder des Brigadiers Don Diego Tolosa melden. 3) Die nicht mobilisirten National⸗ Gardisten behalten ihre Waffen, um alle diejenigen militairischen Dienste zu verrichten, die man ihnen anweisen wird. Vernach— GBssigungen im Dienst werden nach dem Reglement der Armee bestraft. 3) Jeder Beamte, welches auch sein Rang seyn mag, muß alle Depeschen oder vertrauliche Mittheilungen uͤber die Stellung oder die Bewegungen der Karlisten sofort in mein Hauptquartier oder in das der anderen Befehlshaber senden. Die geringste Verzoͤgerung in dieser Beziehung wird streng be— sstraft werden, und zwar ist die gr nne fe um so größer, hoͤher der Rang des Beamten ist, der sich dergleichen zu Schulden kommen läßt.“

Man versichert heute, daß Gomez sich in Zafra befinde und

Die Allgemeine Zeitung schreibt von der Say die Absicht habe, nach Sevilla zu gehen. Der General-Capi—

srände vom 160. Nov.: „Ueber die Entdeckung rev ö . schen &ränz * ä n, dortigen National- Garde zurückgenommen.

Briefen aus Malaga vom Sten zufolge, war Quiroga da— selbst eifrig bemüht, die Ordnung wieder herzustellen. Escalante t auf seinen Befehl in Murcia verhaftet und nach der Festung Cartagena gebracht worden.

nichts Gengues. So viel ist gewiß, sie hatten diesmal militairischen Charakter, in keinem Regiment waren Thei sondern wunderbar genug unter den Staͤnden, die sich so ruhigsten verhalten, unter den Aerzten, Kaufleuten und lichen, denen sich mehrere Advokaten beigesellt hatten. In Standen sind zahlreiche Verhaftungen vorgenommen wel und dit Sache scheint ihre Verzweigungen in der Schwe in Frankreich gehabt zu haben, wo zu gleicher Zeit Em ausbrechen und, wenn sie nur einigermaßen gelaͤngen, sog n'Verbindung mit einander treten follten. Zam Ausbrug Bewegung war die Messe von Moncalieri bei Turin am gktober bestimmt, denn dort vereinigten sich in der Nahe

Pair t u g al.

Lissabon, 10. November. Ueber die Vorgaͤnge, zu welchen das hiesige Contre⸗ Revolutions Projekt Herr fen; 5 , berichtet der Nacional im Wesentlichen Folgendes: „Man tte schon seit dem 23. v. M. Anzeichen, daß die reactionaire Partei ihre Plane fuͤr reif halte. Der fuͤr dieselbe eingenom— ane Theil der Presse sprach sich daruͤber ziemlich ohne Ruͤck— jalt aus, die Intriguen freinder Agenten machten sich immer mehr bemerklich, man wußte, daß ein Mitglied des diplomati— Hen Corps, welches 6 jene Intriguen eingeweiht war, er⸗ aͤrt hatte, die Contre Revolution sey mit 3606 Mann zu be— derkstelligen. Am Abend des Zten d. M. verließ die Königin en Palast das Necessidahes und zog sich nach dem von Belem

sammentreffen konnte also nicht auffallen und konne wirken, ohne daß Vorbereitungen und ungewöhnliche Zusgu künfte Verdacht erregt hätten. In Turin und Piemont ü ungefähr dreißig Personen verhaftet und auf Festungen ge worden seyn.“

genen Errichtung von Ausnahme Tribunolen wurde fort⸗

erden, das gluͤckliche Resultat herbeizufuͤhren, welches ich mehr

Stelle, bis die Umstände die Aufhebung dieser außerordentlichen

tain dieser Provinz hat daher den Befehl zur Entlassung der.

und deren Ausbleiben mich zwingen wuͤrde, mit der aͤußersten langsamkeit zu marschiren, oder die mir zu Gebote stehenden Da zur Ankunft der genannten

ter gerichteten Erwiderung auf die vom 27 Herbsimongt d. J di Gegenstande nur wenige Tage erforderlich sind, und da ich auch

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1338 zurück, wohin sie die Minister so wie andere hohe Beamte der ,,. und zugleich sämmtliche Linlen⸗Truppen berufen ließ. Man hoffte ö. diese Weise sich der Häupter der Volks— Partei und zugleich der Truppen zu versichern. Von den Letzteren wurde jedoch nur ein Theil abgesandt, und nur die Marine Brigade und einige Freiwillige von der National / Garde Kavallerie, welche unaufgefordert nach Belem marschirten, waren im Interesse der contre⸗revolutionairen Partei. Die Minister stellten sich ein, mit Ausnahme des Fi— nanz Ministers Visconde de Sa da Bandeira; sie erhielten noch in der Nacht vom 3. sammtlich ihre Entlassung: zugleich wurde durch eine Proclamation die Charte von 1826 wieder hergestellt und eine Amnestie erlassen. In dem darauf ernannten neuen Ministerium befanden sich der Marquis de Valenga, als Premier-Minister und Minister der auswärtigen Angelegenhei—⸗ ten, Herr Porto Corvo da Bandeira, als Finanz-Minister, Visconde Lahorin, als Minister des Innern, der Baron de Leiria als Kriegs“ Minister, und Herr Bressate Leite als Ma— rine⸗Minister. Am 4. Morgens wurde von dem Vorgefallenen Nachricht nach Lissabon gesandt. Da erhob sich der all— gemeine Ruf, es handle sich darum, die Koͤnigin aus den Handen der Fremden zu befreien. Der General— Marsch rief die National⸗Garde unter die Waffen, welche sich auf dem Campo d'Ourique versammelte, die Köͤ— nigin fuͤr eine Gefangene erklärte und Maßregeln zu ihrer Be⸗ freiung traf. Es würden zweckmaͤßige Stellungen eingenom— men und dieselben bis Alcantara ausgedehnt. An diesem Orte stellte der Fregatten / Lapitain Rodriguez Franga eine Brigade auf, welche aus dem Bataillon vom Marine -Arsenal bestand; auch befand sich dort das 15. Bataillon der National⸗Garde, un⸗ ter dem Befehle des Oberst⸗Lieutenants Moraes. Waͤhrend der nun folgenden Unterhandlungen blieb die National⸗Garde am aten und in der Nacht vom äten auf den ten unter den Waffen und vereinigte sich am ten Morgens zu Alcantarg. Die Un— terhandlungen follten auf den Vorschlag der Herren Soares und Julio Sanches durch die Absendung einer Botschaft an die Königin eroͤffnet werden, und schon hatte Herr Passos Ma— noel angefangen, eint Denkschrift aufzusetzen, als die Herren Luna und José Maria de Sousa von Belem anlangten und den Befehls⸗ habern der National. Garde von Seiten der Koͤnigin die Mittheilung machten, daß ihre Rathgeber die Nothwendigkeit eines Verglei—⸗ ches einsaͤhen, indem sie nicht geglaubt hatten, daß die Verfas⸗ sung von 1822 so entschiedene Anhaͤnglichkeit unter dem Volke gefunden habe; sie ersuche daher um Absendung von Kommissa— rien nach Belem, welche mit den von ihr zu ernennenden Kom— missarien in Unterhandlung treten koͤnnten. Herr Passes Ma— noel erbot sich sogleich, einer der Deputirten seyn zu wollen; ihm wurde Herr Sousa Saraiva beigegeben, und diese Depu— tirten gingen sogleich nach Belem ab. Mittlerweile erwaͤhlte man eine Kommission, welche in Abwesenheit der konstituirten Behoͤrden die Oberleitung der Angelegenheiten uͤbernehmen sollte. Sie wurde aus den Bataillons Kommandanten der National Garde, Bareto Felo, Sousa Saraiva, Salva Sanches, Alexan—⸗ der de Campos und Costa Cabral, zusammengesetzt. Diese Kommission uͤbertrug dem Visconde de Sa da Bandeira den Oberbefehl uͤber die gesammte Truppen⸗Macht und dem . Soares Caldeira den Oberbefehl über die National— arde. Die Herren Passos Mandel und Saraiva traten un— mittelbar nach ihrer Ankunft zu Belem mit den von der Koöni— gin ernannten Kommissarien, dem Marquis Saldanha, dem Herzog von Palmella und Herrn Trigoso, busammen und nah⸗ men folgende Vorschlaͤge der Letzteren in Empfang: „I) Au— genblickliche Zusammenberufung der Cortes und Bevollmaͤchti— gung derselben, in der Charte von 1826 und der Constitution von 1822 die Veranderungen vorzunehmen, welche zur Siche— rung der gesetzlichen Freiheit der Portugiesischen R der Praͤrogative des Thrones erforderlich schienen, und mit den von anderen constitutionnellen Monarchien in Europa ange⸗ nommenen Grundsätzen uͤberemstimmten. 2) Daß die Pairs Kammer in der Zusammensetzung, welche sie vor dem 10. September d. J. (dem Tage ihrer Aufhebung in Gemaͤßheit der Constitution von 1822) gehabt hat, an den Verhandlungen, so weit sie nicht auf die Pairs-Kammer selbst Bezug haben, Theil nehmen solle. 3) Aufrechthaltung des Systems der re— präͤsentativen Monarchie.“ Bei den Verhandlungen uͤber diese Vorschläge, welche die Volks-Kommissarien zuletzt ad referen- dum nahmen, wurden dieselben, ungeachtet der Bemuͤhungen des Herzogs von Terceira und des Marquis Saldanha, sie zu schuͤtzen, mit Drohungen und Schmähungen überhäuft, ja, man machte sogar Miene, sie zu ermorden. Auf die Nachricht da⸗ von wollte die National-Garde zu ihrer Befreiung nach Belem ziehen, wurde aber durch einen Brief des Herrn Passos, wel— cher seine baldige Ruͤckkunft verhieß und um Aufrechthaltung der Ruhe bat, daran verhindert. Nach der Ruͤckkunft der Volks⸗Kommissarien nach dem Campo d'Ourique fand zwischen ihnen, den Bataillons ⸗Kommandanten der National-Garde und den angesehensten Einwohnern der Hauptstadt eine Berathung uͤber die Antraͤge der Koͤniglichen Kommissarien statt, deren Resultat ein Beschluß war des Inhalts: 1) daß der erste Theil der Koͤniglichen Vorschlaͤge anzunehmen sey, jedoch unter Vor— behalt, daß die vorzunehmenden Veränderungen in der Verfas— sung nicht dem . Eide zuwider wären; 2) daß die Handlungen der Regierung seit dem 19. September, namentlich ihre Dekrete, ausdruͤcklich zu garantiren seyen; 3) daß ein anderes Ministerium, welches as Vertrauen der Nation besitze, ernannt werde; 4) daß es der unsch der Portugiesen sey, die oͤffentlichen Freiheiten zu sichern und die Praärogativen der Krone, so wie die Wurde des Thro— nes, zu bewahren. Der Pairs wurde nicht erwahnt, weil die Beibehaltung der Pairs-Kammer dem Eide auf die Verfassung widerstreiten wuͤrde. Diese Antwort auf die Antraͤge der Koͤnigin wurde an dieselbe abgefertigt, aber von den Vorposten der Britischen Marine⸗Truppen, welche mittlerweile gelandet und bei Belem auf⸗ gestellt worden waren, zuruͤckgewiesen. Auf die Nachricht da— von traten am FSten Morgens der Ober⸗-Befehlshaber der Trup⸗ pen, die Kommandanten der Nationalgarde, die Kommissarien und mehrere andere Buͤrger von neuem zusammen und kamen zu dem Veschlusse, daß es unmoglich sey, die Verhandlungen weiter zu fuͤhren, so lange das Portugiesische Gebiet durch fremde Truppen verletzt werde und die Koͤnigin offenbar nicht ih ihrer Handlungen sey. Dieser Beschluß wurde dem Marquis Saldanha zwischen 6 und 7 Uhr Morgens mit allen n, . Foͤrmlichkeiten durch einen Parlementair zugefertigt. Um lo Uhr brachte der Oberst Lieutenant Bareiros die muͤnd⸗ liche Antwort, daß die Königin die fremden Truppen wegbeor— dert habe, und unmittelbar darauf erschien der Marschall Sal— danha selbst mit Vollmacht zur definitiven Regulirung der An— gelegenheiten. Diese kam bald zu Stande, da der Marquis Saldanha erklärte, daß sich die Königin dem Programme vom Campo d' Ourique vollkommen anschließe und den Visconde de Sa

ation und

die Verfassung im Sevtember geleisteten

da Bandeira an die Spitze ihres Ministeriums berufen habe, Die⸗ ser ernannte von seinen fruͤheren Kollegen den Herrn Passos Manoel zum Minister des Innern und den Herrn Vieira de Ca⸗ stro zum Justiz-Minister, und behielt sich die Vervollstandi⸗ gung des Ministeriums vor. Die Königin kehrte darauf unter dem lauten Zurufe des Volkes nach dem Palaste das Necessi⸗ dades zuruͤck, und die National-Garde ging aus einander. Am Abend wurde die Hauptstadt erleuchtet.“

Das offizielle Blatt, das Diario do Governo, erwahnt der Vorgaͤnge vom 3ten bis 5ten gar nicht, enthält jedoch am Ften die verschiedenen Dekrete der Königin, durch welche der Visconde de Sa da Bandeira zum Conseils-Praͤsidenten und die Herren Pasfos und de Castro zu Ministern des Innern und der Fustiz ernannt werden, so wie ein Detret, durch welches der National-Garde von Lissabon fuͤr die Beweise ihrer Loya⸗ sitat der Dank der Königin abgestattet wird, und ein anderes, welches sic zum Ausruhen nach den Serapazen der letzten glor⸗ reichen Tage in den Kreis ihrer Familien entläßt. ;

Die uͤbersichtliche Darstellung des „Nacional“ wird in manchen Punkten, namentlich was die Einmischung der Engli⸗ schen Marine, Truppen betrifft, durch die Korrespondenzen der verschiedenen Englischen Blaͤtter erganzt. Die Times enthaͤlt einen sehr ausführlichen Brief aus Lissabon. Aus demselben er⸗ sieht man, daß es beschlossen worden war, sammtliche Britische Seeleute und Marine Soldaten der Flotte im Tajo zu lanzen, falls sich die Rothwendigkeit dazu zeigen sollte, daß aber Lord Howard de Walden, obgleich schon mehrfach darum angegangen, diese Maßregel ins Werk zu setzen, sich standhaft gewei— gert habe, dies eher zu thun, als bis die Königin wirk— fich in Gefahr schwebe. Als nun aber am Abend des Aten die Rational, Garden unter dem Befehle Visconde de Requengo General George d'Avilez), welche bei der Bruͤcke von Alcan⸗ tara stationirt waren, auf die Nachricht von den Gewaltthaten, mit welchen man die Volks- Deputirten im Schlosse zu Velem bedrohe, wahrend des Waffenstillstandes die Bruͤcks überschrit—

eingeschlagen hatten, hielt die Koͤnigin bei dem Britischen Gesand⸗ ten auf das dringendste um Erfuͤllüng seiner Zusage an. Es wur—⸗ den darauf sogleich z50 Marine⸗Soldaten beordert, zu landen und sich bei Junqueira aufzustellen, auf dem Wege, den die constitutionnellen Truppen eingeschiagen hatten, wodurch diese an dem weiteren Vorrücken gehindert wurden, ohne daß es zu ernsthafter Kolli⸗ sion gekommen waͤre. Am folgenden Morgen erklärte die Köͤni⸗ gin, auf Antrieb der Deputirten des Volks, wie man gus dem „Naclonal“ ersieht, daß die Anwesenheit der Marine⸗-Truppen nicht ferner nöͤthig sey, worauf dieselben sogleich zuruͤckgezogen wurden. Wie es heißt, hat der im Tajo befindliche Franzoͤsische Admiral Hugon, als er von dem Britischen Admiral aufgefor⸗ dert wurde, seine Marine⸗Soldaten den Britischen beizugeben, die Antwort ertheilt, daß er Befehl habe, die Koͤnigin und die Franzoͤsi— schen Unterthanen in Lissabon zu schuͤtzen, nicht aber Truppen zu lan⸗ den; indeß sollen sowohl Admiral Hugon als der am 4. von Madrid an⸗ gelangte neue Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger, Herr Bois / le⸗Lomte, sehr eifrigen Antheil an den im Schlosse zu Belem stattgefundenen ö zwischen der Königl. Partei und den fremden Diplomaten genommen haben. Was die Ereignisse während der mißlungenen Contre, Revolution betrifft, so stimmt die Er⸗ zaͤhlung derselben in der Korrespondenz der „Times“ im Gan— zen mit der vom „Nacional“ gegebenen uberein, In jener wird jedoch die Aufregung des Volkes und die gänzliche Iso— lirtheit der reactionairen Partei mit noch lebhafteren Farben ge, schildert. Die National ⸗Garde hatte sich, So0 Mann start, auf dem Campo d'Ourique eingefunden, wahrend die Königin nicht mehr als 600 Mann in Belem versammeln konnte, unter denen sich noch eine 126 Mann starke Abtheilung des zweiten In— fanterie⸗ Regiments befand, welche ihre Ehrenwaͤche bildete. Die in Belem stationirte Artillerie Brigade unter dem Befehle des Obersten Luna wollte, auf die Nachricht von den Vorfaͤllen in Lissabon, nach der Hauptstadt aufbrechen, blieb jedoch zum Schutze der Koͤnigin zuruͤck, wobei aber der Oberst erklärte, er werde sogleich abziehen, sobald fremde Truppen landeten. Man machte ihm die Ausfuͤhrung seines Entschlusses dadurch unmoglich, daß man das Geschirr der Artillerie⸗Pserde zerschnitt. Als sich die feindlichen Absichten der Britischen Flotte bemerkbar machten, erreichte die Wuth des Volkes einen solchen Grad, daß es fuͤr jeden Englaͤnder gefährlich wurde, sich in den Straßen sehen zu lassen. Waͤhrend dieses Zustandes der Auf— regung fuhr Herr Agostinho Freire, der im Carvalhoschen Mi— nisterium Minister des Innern war, im Hof⸗Kostuͤme und mit seinen Orden angethan, uͤber die Bruͤcke von Alcantara, um sich nach Belem zu begeben. Er wurde von der National-Garde erkannt und augenblicklich durch eine Menge von Schuͤssen ge— toͤdtet. Nicht weniger erbittert war die Koͤnigliche Partei, wie der Korrespondent der „Times“, durch Bestätigung der Angabe des „Nacional“ uͤber die Lebensgefahr, in welcher Herr Passos geschwebt hat, bezeugt. Als derselbe auf der Ruͤckkehr von Be— lem in seinen Wagen steigen wollte, wollte man ihn morden, und er wuͤrde ohne Zweifel sein Leben verloren haben, wenn sich nicht der Marquis Saldanha zwischen ihn und seine Moͤr— der, welche, sieben an der Zahl, mit Dolchen und Pistolen be— waffnet, ihm aufpaßten, geworfen haͤtte. Als die Koͤnigin sich entschlossen hatte, nach Lissabon zuruͤckzukehren, begaben sich die bedeu⸗ tendsten Anhänger derselben, namentlich die Herzoͤge von Palmella und Terceira, der Baron Renduffe und die Herren Silva Carvalho, Aguiar und de Castro an Bord des Britischen Linienschiffes Mala⸗ bar . (Sie sind bereits zum Theil in England angekommen.) Nur der Marquis Saldanha hat sich nicht gefluͤchtet. Nachdem bereits die ganze Sache beendigt war, entstand ein Streit zwisclen der Munizipal⸗Garde und der von Belem zuruͤckkehrenden Marine— Brigade, welche letztere der Partei der Königin angehoͤrte. Die Munizipal-⸗Garde gab Feuer und toͤdtete 17 ihrer Gegner; meh— rere wurden verwundet. Ein zeitiges Einschreiten der Natto— nal⸗Garde verhinderte ernsthaftere Folgen. Die neue Regierung soll sich, dem Korrespondenten der „Times“ zufolge, mit der groͤßten Mäßigung benehmen. In einer auf. Veranstaltung des Herrn Manoel Passos, des Ministers des Innern und interimistischen Finanz⸗Ministers, zusammenberufenen Ver— sammlung der Offiziere der National- Garde, welche am S. in dem Buͤreau des „Nacional“ stattfand und von etwa 200 Personen besucht wurde, erklaͤrte der Minister, daß es durchaus noͤthig sey, ein versoͤhnliches System gegen die politischen Gegner einzuschlagen, schon deshalb, weil die große Mehrzahl derselben der Sache der Freiheit wesentliche und mit Aufopferung verbundene Dienste geleistet habe. Namentlich trug der Minister auf Verlangen der Königin darauf an, es moͤge dem bekannten Padre Marcos, dem Bischof von Lacedae— mon, welcher sich an Bord einer Brasilianischen Kriegs- Kor— vette gefluͤchtet hatte, die Eroͤffnung gemacht werden, daß seiner Ruͤckkehr in den Palast der Königin nichts im Wege stehe— Die Versammlung ging auf diese und aͤhnliche Anträge

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ten, zwei Geschuͤtze mit sich genommen und den Weg nach Belem

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