1836 / 330 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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men dle entschieden nachtheiligste Wirkung hervorgebracht.

Eine Sache, welche Fremdlinge 41 Beistande aufrief, mußte sofort in der sͤffentlichen Meinung verloren seyn. Noch war ein Vergleich zwischen den beiden Parteien

moöͤglich; aber von dem Augenblicke an, wo Englische Marine⸗ Truppen sich bei Belem aufstellten, war jede Unterhandlung abgebrochen und das Gleichgewicht zerstoͤrt. Man muß die politischen Verfassungen Spaniens und Portugals sich abnutzen lassen, wenn dies ihr Loos ist, oder sie sich befestigen und Wur— zel fassen lassen, wenn sie es toͤnnen; und wir glauben, daß das beste Mittel, einem Volke schlechte Institutionen werth zu machen, darin besteht, wenn man ihnen andere mit Gewalt aus⸗ dringen will.“ .

Die Eharte de 1830 meldet, daß ein Englisches Geschwa— der, aus UL Linienschiffe, 2 Fregatten und 1 Brigantine beste⸗ hend, in die Bai von Cadix eingelaufen sey.

Im Indicateur bordelais liest man: „Wir haben Briefe aus Bilbgo bis zum 12ten d. M, erhalten. Seit der Einnahme von San Mannez hatten die Karlisten keinen neuen Angriff auf die Stadt unternommen; es scheint, daß sie die Be⸗ wegun zen Espartero's mit 12 oder 13 Bataillonen beobachten, und durch J andere die Verbindungen auf dem Flusse abschnei— den wollen, wodurch Bilbao in kurzer Zeit durch Hungersnoth zur Uebergabe gezwungen werden würde. Der General Espar⸗ tero hielt am Iten Areinieja und Villarcaso besetzt, und Billa— real stand an demselben Tage in der Umgegend von Sodup e. Espartero konnte wohl Bilbao entsetzen, wenn er dann nicht die Mena und Alava-Thäler entblößen mußte, indessen hofft man noch immer, daß er seine Bewegungen auf eine fuͤr Bilbao vor— theilhafte Weise mit den Navarresischen Christinos und dem Ge⸗ neral Evans zu kombiniren wissen werde.“

Großbritanien und Irland.

London, 19. Nov. Der Konig wird in den ersten Tagen der nachsten Woche zu Brighton Geheimen⸗-Rath halten, in welchem die weitere Vertagung des Parlaments beschlossen wer— den duͤrste.

ö. Prinz Eduard von Sachsen⸗Weimar, zweiter Sohn des Herzogs Bernhard, 13 Jahr alt, ist in England angekom— men, um die Militair⸗Schule zu Sandhurst zu beziehen.

Der Herzog von Monfort ist hier angekommen, um von seinem Bruder, dem Grafen von Suroilliers, der nach den Vereinigten Staaten zurückkehrt, Abschied zu nehmen.

Die Wurden und Guͤter des verstorbenen Grafen von Dun— more erbt fein Sohn, der bisherige Lord Fincastle, der mit sei—⸗ ner jungen Gattin, Lady Katharine Herbert, kurz vor dem Tode des Grafen vom Kontinent zuruͤckgekehrt war,

Machdem der Globe, der bekanntlich fuͤr dasjenige Blatt gilt, welches in der naͤchsten Beziehung zu Lord Palmerston sieht, auf die Details hingewiesen, die ihm aus offentlichen und Privat⸗Quellen uber die Lissaboner Begebenheiten vom zten und aten d. zugekommen, sagt er: „Man wird hieraus ersehen, daß die Anhänger der Chart Dom Pedro's ihrerseits auch bei dem auf der Halbinsel etwas zu beliebten Spiel, eine Regierung durch einen Handstreich, vermittelst eines Militair . Aufstandes, u begruͤnden, nicht zuruͤckgeblieben sind. Der Versuch 1 fehl; die Freunde der vorigen Charte haben ge— eigt, daß sie ihren Gegnern nicht nur, wie es scheint, an H, sondern ganz effenbar an Muth und Entschlossenheit nach, stehen, und Ales, was noch von heilsamen Veranderungen der Art, wie die aufrichtigen Freunde ihres Vaterlandes unter den jetzigen Verhaälinissen sie wuͤnschen muͤssen, zu hossen ist, kann

nur von den nächsten Berathungen der Natisnal⸗Lortes erwar⸗

tet werden, denen man dies auch bisher lieber ganz haͤtte uͤber⸗ lassen sollen. Wir versehen uns zwar nicht der glaͤnzendsten Resultate von der stets erneuerten Erörterung der Grundlagen

der oͤffentlichen Ordnung selbst, aber wir ziehen doch jedwede

Diskusston noch den bestaͤndigen Wiederholungen dieser militai⸗ rischen Staatsstreiche vor, sie moͤgen nun vom Hofe oder vom Pöbel ausgehen. Bei den letzten Vor te ö

der faͤhigsts von der Partei der Koͤnigin und der einzige Mann derselben, der mit Ehren aus der Sache hervorgegangen ist nicht einmal um die Absichten dieser Partei gewußt. und sich nur der Aufforderung der Koͤnigin, ihren Vꝛaths⸗ versammlungen beizuwohnen, gefuͤgt zu haben. Die Eifersucht der

Vorfallen scheint Saldanha,

Hof eute auf diesen Feldherrn mag sie wohl verleitet haben, eine

Bewegung ihrer Partei in der Hauptstadt zu veranlassen, ohne auf die Unterstüͤtzung von Seiten der Provinzen zu warten, wo r, wie man wußte, den meisten Einfluß hatte. Er ist also der einzige Mann, der sen zu seyn scheint, der bei der Sache nicht aus reiner Furcht vor dem Schicksal Freire's den Kopf verlor.

Unglück in dem Zustande der beiden Peninsular⸗Koͤnigreiche ist der Mangel an jener Achtung für gesetz liche und onst. tuttonnelle Ordnung, die dazu beiträgt, ein Volk, das sich ihrer lange Zeit in irgend einem Grade erfreut hat, zu regelmäßigem und anhaltenden Fortschritten in der Verbesseruag seiger ge— sellschaftlichen und politischen Lage geschickt zu machen. Wo dieses Clement sehlt und es fehlt bei allen Nationen, die im Regierungswesen wenig andere Erfahrung gemacht haben, als die Erfahrung von schlechter, verderbter Herrschaft = da ist es ve gebens, von ihren pergamentenen Constiturions⸗ Machwerken Dauer und Festigkest zu erwarten. Sehr vie! Wahrheit liegt in den Worten eines neueren Franzoͤsischen Schriftstellers: (zu ne respe ie que ce qu'on ma pas lait. Wenn ein pelitisches 3 3 KNaf

System ganz und gar von den Handen der Lebenden gemacht ist, so kaun man auch immer gewärtig seyn, daß es einmal wie— der von ihnen beiseit geworfen wird. Unser Land ist seit Jahr—

hunderten von dieser Quelle der Unruhen befreit gewesen, und ho fentlich wird kein e extreme Parteimeinun! so weit gehen, sie wieder zu offnen. Von unsertm am weitesten vorgeschrittenen Kontinental-RNachbar, von Frankreich, kann man sagen, daß er sich lo eben von den Wirkungen der Aufloͤsung einer alten und der Substitui—⸗ rung einer neuen Ordnung der Dinge zu erholen anfange. Spanien und Portugal befinden sich noch mitten im Umsturz einer Ord: ung der O nge, von der jeglicher Theil die Achtung der gebildeten Kaassen ihler Bevölkerung uͤberlebt hat. Dort fand keine all— melige, keine stufenweis bewerkstelligte Kirchen- und Civil Re— form staitt. Die Masse von Mößbraäͤuchen und das Moͤnchthum sind dort gor noch zu kurzer Zeit erst gestuͤrzt und in noch zu frischem Andenken, als daß es schon moglich gewesen wäre, mit e brender Röcksicht auf die Sten der Nation zur Einfüh— rung von Institutionen zu schreiten, die zugleich hertdmmliche Ehr würdigeeit und angemessenen Zuschnitt nach den Gefuͤhlen und Dedurfnissen der jeßlgen Generation in sich schloͤssen. Wir se— hen daher den abgelegeneren und unwissenderen Theil der Bevoͤlke⸗

Die Volis⸗Organe erkennen es an, daß Saldanha sich durchgehends wie ein Kava lier benommen habe (8e huore come cavalleiro). Das große

rung, von den aus dem Bienenstock aus gestoßenen Drohnen angesta⸗!

a . .

chelt, sich in einem aufruͤhrerischen Zustande befinden. Wir sehen das Militair die Staatsgewalt den schwachen Haͤnden, in denen sie ruht, entreißen und den Pöbel, wie gewohnlich, jede Veraͤnde⸗ rung, die ihn zu Huͤlfe rüft, unterstuͤßen. Das Alles hat man schon so oft gefehen und wird man zweifelsohne bei der Auflöͤ⸗ sung eines jeden längst verrotteten politischen Systems noch in Zukunft eben so oft fehen, daß wir in diesem Augenblick gar fein Wort darüber hätten zu verlieren brauchen, waͤre es nicht, um den einander entgegengesetzten, aber gleich unvernuͤnstigen Angriffen zu begegnen, die man auf unsere Regierung deshalb macht, weil sie fuͤr unsere Verbuͤndeten nichts gethan, was mit dem besten Willen von der Welt keine Nation und keine Regie— rung fuͤr eine andere zu thun vermag. Der einen Partei zu— folge, waͤre unsere Regierung zu tadeln, weil sie nicht ein' hinreichendes Gewicht ihres Einflüsses in die Wag— schale der Volks Partei geworfen. Nach der anderen dagegen hätte absichtliche Blindheit oder Gleichguͤltigkeit von Seiten unserer Regierung das Volk zum Aufruhr ermun— tert und unsere Verbuͤnbeten seiner Wuth geopfert. Diese wi bersprechenden Vorwürfe werden dem Benehmen unserer Regierung in Bezug auf die letzten Ereignisse zu Lissa⸗ bon in ungewshnlich hestigen Ausdrücken gemacht. Der emne Wese will die augenblickliche Zusammenverufung des Parlaments und spricht von elner Anklage gegen den Mimister, nach dessen Jistructionen eine Brütische Streitmacht „„eine Stellung ein⸗ Tunmt, in welcher ihre Gegenwart dazu geeignet ist, das Volk einzuschüchtern.““ Was diesen Puakt anbetr fft, so verweilen wit auf die Korrespondenz der feindlichen Times, deren Verfasser sich durch die Thatsachen gendͤthigt sieht, dem Benehmen Lord Howard de Walden's während er ganzen Vorfalle Gerechtig⸗ keit widerfahren zu lassen und die unzweiselhafte dringende Nothwendigkeit anzuerkennen, welche endlich die Landung unse— rer Marine⸗ Truppen bei Belem erheischte. Dieser Korrespon— dent sagt ausdrücklich: „„Lord Howard de Walden weigerte sich wiederholentlich, Britische Stre tteaͤste landen zu lassen, bis er uͤberzeugt war, daß Ihre Maze tät sich in Gefahr besinde;““ und weiterhin: „„Die Einnahme einer Stellung zu Junqueira von Seiten der 559 Marine-Soldaten hatte jedenfalls die Folge, den beabsichtigten Marsch der National-Garde gegen den Palast Ihrer Maje staͤt z hindern, ohne daß es zu einer offenen Kol— sision kam.““ Ein genuͤgenderes Zeugniß als dieses, das aus einer feindlichen Quelle koͤmmt, rauchen wir nicht aufzusuchen, Andererseits sind unsere Tory-Kollegen wuͤthend daruͤber, daß unsere Flotte nicht gebraucht wurde, „„um das einzuschuͤchterr.““ „„Es ist klar““, sagt die „„daß die Königin, unter dem Einfluß des Prinzen Ferdinand handelnd und in dem Glauben, die Britische Wüuͤnsche unterstuͤtzen (dies, sagt der Globe, ist nicht wahr, wie wir gesehen haben), den Enischluß gefaßt hatte, sich von der ge— meinen demokratischen Partei zu befreien, die sich die Regie— rung angemaßt.““ Und weiterhin: „„Dreihundert Br etische Marine Truppen hatten die ausgezeichnete Ehre, Zeugen dieser Vorfalle zu fehn. Sie wurden ohne Zweifel zum Schutz der Koͤni in gelandet, und in deeser Beziehung waͤre das Benehmen des Admirals gar nicht zu tadeln; aber unsere See-Doldaten wurden an die Kaͤste ge andt und wieder zu ruͤkgezogen, ohne den geringsten offensiven oder defensiven Schr it g than zu haben, und das Einzige, was sie ausgerichtet, ist ene noch großere Steigerung der Verhaßthert des Britischen Namens, die in Por⸗ tugal schon so tief gewurzelt ist.“ Warum der Brinsche Name deshalb verhaßt werden follte, weil „„eine offene Kollision““ und Blutvergießen verhindert worden ist, Blätter nicht zu erklaren; man kann jedoch leicht begreifen, warum sie daräber ergrimmt sind, daß unsere Offiziere teinen Gewaltschréett gethan haben, wovon der Liberalismus den Haß und der Despotismus die Fruͤchte geaͤrndtet hatte.“

Es sind bereits 1065 Gesuche an das Parlament um Kon⸗ zession zu Anlegung neuer Eisenbahnen fuͤr die näͤchste Sitzung ange ze gt.

Unter den hiesigen wohlhabenden Juden besteht ein Ver⸗ ein, der zum Zweck hat, den verbotenen Umgang beider Ge— schlechter in den niederen Standen zu verhindern, und von wel⸗ chem daher arme Juden, die sich zu verveirathen wuͤnschen. Bei⸗ traͤße zu ihrer Aussteuer und zu den anderen dabei ersorderli⸗ chen Kosten erhalten.

In einer neulichen Sitzung der Koͤnigl. geogrophischen Ge⸗ sellschast wurde Kenutniß von einer großartigen Entdeckungs⸗Ex⸗ peditlon gegeben, welche die Regierung der Vereinigten Staaten

von Nord-Amerika beabsichtigt. Eine Fregatte von 366 Kanonen,

es durch sein Benehmen mit keiner von bei— ein Proviant-Schiff von z60 Tonnen, zwei Briggs und ein

den Partelen verdorben hat, so wie er auch der Einzige gewe⸗

Schooner sollen zunaͤchst den Süillen Ocean durchstreifen, um das Daseyn vieler Inseln in Gewißheit zu setzen, welche von Zeit zu Zeit von Wallsisch Jägern und Anderen angegeben wor— den sind. Alle solche Inseln sollen genau aufgenommen und ihre Lage festgestellt werden. Dann ist es die Absicht, in der shönen Jahreszeit so weit suͤdlich als moglich varzudringen und die un— bekannten Regionen des Antarkrischen Oceans zu untersuchen. Die Expeditlon wird im Fruͤhtinge 1837 ebsegeln und durste drei Jahre ausbleiben. Der Kongreß hat G0, 060 Pfd. Sterl, dazu bewilligt, und der Marine-Lieutenant Wilkes ist jetzt auf einer Reise nach Paris, Muͤnchen und London begriffen, um die besten Instrumente, welche in diesen Hauptstädten zu finden sind, fir die Expedition anzukaufen. . Die Hof⸗-Zeit ung enthalt folgendes durch Herrn Paken⸗ ham, Gesandten Sr. Majestaͤt in Mexiko, dem Lord Palmer⸗ ston uͤbersaundte Dokument: „Der interimistische Praͤsident der Mexikanischen Repubsik macht Len Ein vohnera dieser Republik bekannt, daß der allgemeine Kongreß Folgendes dekretiet hat: „„Bis dahin, daß die mit Ihrer Masjestaͤt der Koncgin⸗Regen⸗ tin von Spanien wegen der Anerkennung der Unabhängigkeit dieses Landes angeknüpsten Unterhandlungen, definitis beendigt seyn werden, bleiben die Feindseligkeiten mit der Spanischen Nation e engestellt; die Regierung wird durch gegenwaäͤrtiges Dekret ermächtigt, Maßregein in Betreff des Handels zu twyef— fen, ohne die Grundsätze der Reclprocitat zu überschreiten.““ Nach den Zeitungen von Quebet kis zum 22. Okt. war dort den' Mont hindurch viel Regen und Schnee gefallen, Man befuͤrchtete einen harten Winter und bei der sehr schlecht ausgefallenen Aerndte große Noih. ö Mach Berichten aus LScknau in Ostindien, ist der dortige Konig damit zeschäftigt, ein Corps Amazonen einzugdben, das er ausgehoben und in drei Regimenter vertheilt hat. Das erste besteht aus unverheiratheten Madchen, die belden anderen aus verheiratheten Frauen, und diesen hat er die Bewachung seiner Person anvertraut A

Minister besorgt. Im Lande herrscht große Unzufriedenheit.

Deutschland.

Neu-Gtrelitz, 23. Nev. Nachdem Se. Köoͤnigl. Hoheit der Großherzog den Bau einer Kunst- Straße von Neu-Bran⸗

Flette werde ihre

Alle anderen Geschäfte werden von dem

das Gluͤck des geliebten und verehrten jungen Koͤnigspagres n] Volk Polt,

denburg uͤber Neu-Strelitz, Alt- Strelitz und Fuͤrstenberg biß zur Landes-Graͤnze bs Dannenwalde, zum Anschluß an die von dort Königl. Preußischer Seits weiter bis Berlin zu erbauende Chaussee, beschlossen haben, ist von Allerhoͤchstdenselben eine Chaussee⸗Bau Kommission, bestehend aus dem Kammer⸗Direktor von Kamptz, Kammerherrn Hans von Oertzen und dem Bau, Rath Buttel zu Neu-⸗Strelitz, bestellt, und mit Instruction vet, sehen worden, an welche sich die Behoͤrden des hiesigen Landes sowohl, als Individuen in den, diesen Kunst⸗Straßen-Bau he, treffenden Angelegenheiten zunaͤchst zu wenden haben. Oldenburg, 20. Nov. (Hamb. Korr.) Seit der An, kunft des Koͤnigs von Griechenland ist unsere Residenz in un, gewohnter freudiger Bewegung; uͤberall begegnet man Hof Equipagen und Fremden von Stande. Der K. Bräutigam br wohnt das kleine Palais des Herzogs Peter; seinem Begleing, dem Grafen Saporta, der in Muͤnchen einen hoffnungewvoll, Sohn verlor, ist die Trauerpost des Ablebens seiner Schwiegg mutter hierher gefolgt. Vorgestern wude dem Koͤnig Otto da jetzt hier anwesende diplomat sche Corps, namentlich der Konig, Preußische Gesandte, Herr von Haͤnlein, der Kaiserl. Nusssch Minister-Resident, Herr von Struve, der Koͤnigl. Daͤunsche Minister / Resident Here von Bille, der Königl. Großbritanssch General⸗Konsul, Here Canning, und der Sengtor Pavenstebt aus Bremen, nebst dem Standesherrn Grafen Galen, den bef den, durch den Successions-Krieg bekannten Grafen Ventnt und mehreren anderen Fremden vorgestellt; ein glänzendes Konzen am Hofe beschloß den Abend. Gestern war im Großherzogl. Sch soss eine Mittagstafel von einigen 50 Couverts, nach welcher du hohen Herrschaften im Theater erschienen und einer Vorstellum des Huwalsschen Dramas: „Der Fürst und der Burger“, unn ter den leblaftesten Zeichen der Liebe und Theilnahme der zahl— reichen Zuschauer beiwohnten. Die Vermaͤhlung wird Mol n

Abend nach dem protestantischen und dem katholischen R tus nm

Schlosse aufs feierlichste vollzogen werden. Der ehrwuͤrdige Bischof von Muͤnster ist deshalb in Begleitung eines geistlichen Rathes bereits hier eingetroffen. Nach der Vermaͤhlung wird der Koͤnig Otto das Schloß beziehen und, wie man hofft, kit gegen den 2. Dez. in Oldenburg verweilen. An Festen wird e nicht fehlen; am Mittwoch soll eine Frei-Redoute im Thealer und Freitag ein Ball am Hofe statthaben. Das Wetter ist ln der fortwährend truͤbe, naß und herbstlich, doch ziemlich ide Alle Wuͤnsche in der Residenz und im Lande vereinen sich fe

den neuen Lebens-Verhaͤltnissen, die sie erwarten. Spanien.

Madrid, 12. Nov. In der heutigen Sitzung der Coeritz forderte Herr Domenech die Kammer auf, die Regierung um Vorlegung aller auf die Operationen Rodil's seit seinem Ab— gange von Madrid bezuͤglichen Nachweisungen zu ersuchen. „Dis Ministerium“, fuhr er fort, „gesteht ganz offen ein, diß es Unrecht gethan habe, den Kriegs-Minister zum Over-Befehlt, haber der Armer zu eraennen, und de noch behält der General Rodil sor während das Kommando. Wir durfen daher, vorzaz— lich nach dem, was sich kuͤrzlich ereignete, nicht langer schweizen. Als namlich der General Narvaez mit der glänzenden Divission, die wir hier gesehen haben, am Jien in Talavera ankam, erhielt er von Rodil den Befehl, nach Ciudad Real zu marschi— ren. Kaum hatte er sich jedoch in Marsch gesetzt, als er von der Regierung den Befehl zur Ruͤckkehr nach Talavera empsing. Ein solches System muß natuͤrlich die größten Nachtheile ger—

das geruhen diese beifuͤhren; es ermudet die Truppen unnsthig, und alle Oofer

und Anstrengungen des Landes führen zu keinem Re sultate. = Die Kammer erkärte, daß der Antrag zur Diskussien zugelasn

werden tonne; doch wurde dieselbe auf den Antrag des Henn Arguelles bis zur Ankunft saͤmmtlicher Minister ausgesetzt und

jede andere Art von Einkuͤnften mit Beschlag belegen, wenn si

einstweilen die Diskussion der Vorschläge der Kriegs⸗Rommission fortgesetzt. Der fuͤnfte Artikel, welcher angenommen würte, lautet: „Die Provinzial-Deputationen sind ermächtigt, gemein schaftlich mit der Regierung die Aushebung von Truppen zur Bekämpfung des Feindes zu betreiden. Die genannten Derr tationen durfen die Getraide-⸗Magazine, melde Stistungen und nicht schon dem Schatz uͤberwie en worden sind.“ Bu Lesung des sechsten Artikels, in welchem die Kemmissih vorschlaͤgt, die Bewaffnungs- und Vertheidigungs⸗Junt s dur Provinzial⸗Deputat: onen zu ersetzen, fragte der Finanz⸗-Ministen

ob die Kommission etwa die Absicht habe, die Regierung jenen d⸗ putationen unterzuordnen, oder ob diese den Befehlen der M

nister unterworfen seyn wuͤrden, worauf Herr Caballero cru derte, daß die Kommission nicht daran denke, die Deputation über die Regierung zu stellen. Hierauf nahm Herr Diez des Wort und sagte: „Wenn man den Bürgerkrieg beendigt sehen will, so muß denjenigen, die durch Verlängerung desselben ihr Gluͤck machen wollen, die Hoffnung, sich zu bereichern, geranth werden. Man uͤbertrage den Provinzial Deputationen das Amt, fuͤr die Beendigung des Krieges zi sorgen, und die skan⸗ daldfen Auftritte, deken Zeugen wir täglich sind, werden ven schwinden. In diesen Volks-Corporationen ruht die Starke de Regierung, Üünd diese darf nicht farchten, die Prärogatige ku Krone zu verletzen, wenn sie jenen Corporationen gewisse Nech⸗ zugesteht;

welches uns des Theuerste seyn muß, und fuͤr das wir, noͤt) genfalls, das Leben hinzugeben bereit seyn muͤssen.“ Am Schluss deser Rede, der ein donnernder Beifall von den öͤffentlicht Trbunen solgte, traten die Minister in den Saal. As de Praͤsident der Kammer nunmehr anzeigte, daß die zu Ansam der Sitzung unterbrochene Diekussion wieder beginnen könnt erhob sich der Minister des Innern und sagte: „Ich begten sehr wohl, daß der Antragsteller, die Herren Deputteten und sebst das Publikum der Bekanntmachung der Korrespondem, die zwischen der Regierung und dem General, der den Gong verfolgt, stattgefunden hat, mit großer Ungeduld entgegen sehen, um zu erfahren, welche Ursachen die gänzliche Vernichtung ke Insurgenten verhindert haben. Allein ich hoffe, die Kamm wird mir eine Frist gestatten, um diejenigen Dekumente, d ohne Nachtheil bekannt gemacht werden können, zu orhäen— Dieser Vorschlag wurde angenommen.

Als Fuͤhrer dersenigen Partei in den Cortes, die in oh Sitzung vom 10ten sich der Errichtung von Ausnahme-Trihunä— len widersetzte, sind Don Antonis Gonzalez, Infante und dl! General- Seoane zu betrachten. Man ist allgemein der Mel nung, daß bei einem neuen Siege dieser Partei der Fall ke gegenmaͤrtigen Ministeriums unverme dlich ist. Der heutth Españolssagt in dieser Beziehung: „Der Krieg hat schen vie Manisterien getoͤdtet, sollte er sich ver ngern, so läßt das Schick sal der gegenwartigen Minister sich leicht voraus sehen.“

Die heutige Hof-Zeitung enthält nachstehenden Art kel:

ö.

sie werden vie mehr die Rezierung unterstaͤtzen, un wit Alle werden dann gemeinsam zur Ausrottung der Uehs wirken, die unser Vaterland betroffen haben; unser Vaterlans

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2

Der Brtzadier Don Ramon Marie Narvgg meldet aus Na— Moral vom 10ten, daß Gomez in der Nacht vom 7ten in herlanga gewesen und seine forcirten Maͤrsche fortgesetzt habe, mn vor unseren Truppen in Utiel anzukommen. Es wird ihm chwer werden, dorthin zu gelangen, da Befehle zu seiner un—ↄ— utgesetzten Vi le nn g en, worden sind.“ Bei dem Kriegs-⸗Ministerium ist die Nachricht eingegangen, ß Gomez sich in der Naäͤhe von Cordova befinde. abrera, bie uns Serrador sind in Almodovar. Man will wissen, daß der General San Miguel zum Nach— get Rodil's bestimmt sey, und daß auch der General Rivero ö Kommando erhalten werde. . Der Prozeß gegen die Verschwoͤrer von Loreg wird eifrig trieben. Es haben hier mehrere Verhaftungen stattgefunden, o einige bedeutende Personen sollen dabei kompromittirt seyn. Der Herausgeber des „Mundo“, der (wie fruͤher ewaͤhnt) ggen eines in diesem Blatte erschienenen Artikels angeklagt ard, ist gestern von der Jury freigesprochen worden. Die Nachrichten von den Ereignissen in Lissabon haben hier einen zr den Britischen Einfluß ungünstigen Eindruck gemacht, und eöffe tliche Meinung scheint sich Frankreich mehr zuzuwenden. Franzoͤsische Blätter enthalten folgendes Schreiben In der Portugiefischen Graänze: „Werden Sie es glau— n, daß die constitutionnellen Truppen, die aus 39,090 Mann zafanterie und 2506 Kavalleristen bestehen und sechs Generale ihrer Spitze haben, vierzehn Tage lang das Corps des Go⸗ eingeschlossen hatten und ihn dennoch entwischen ließen? o doch ist es wahr! Unsere Generale luͤgen, wenn sie in ih— Berichten an die Regierung sagen, daß sie bei der Bevoͤlke—⸗ ig keine Unterstützung finden. Die Verraͤther verleumden seren Patröotismus; denn die Gegenden Andalusiens haben ch sammüilich beeilt, unsere Truppen mit Allem zu versehen, was sie bedurften, mit Geld, Lebensmitteln, Menschen und

Pferden. Da wir indeß sehen, daß, ungeachtet alier dieser

Iulfsmittel und trotz einer vermal so starken Macht, 9ugz0 In⸗ rannten ncht angegriffen werden, so hat sich der groͤßte Unwille Le Provinzen beurächtigt, und sie verweigern jetzt den gering—

urch , . . 9 bn allen Seiten. Die Feigheit und Traͤgheit der Generale, unsere Truppen kommandiren, liegen zu klar am Tage, als sie ungestraft bleiben durften. Von Rodil, der auch in die—

en Tod, wenn man nicht an der Sache verzweifeln soll.“ Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

eicher aber das, was man in Europa die philosophische Fakul— it nennen wuͤrde, freilich abgeht, ihr 200jaͤhriges Stiftungs— est, da sie die aͤlteste in den Vereinigten Staaten ist. Der hiäsident der Universitäͤt, Herr Quinch, hielt eine Rede, groͤß— ntheils geschichtlichen Inhalts. Nach der Rede war ein Mit— zsmahl unter einem groß: Zelte, woran 12090 gegenwaͤrtige nd vormalige Zöglinge der uud ie sin welche, nach dem Na— en ihreß Stifters, noch immer das Harward-Kolleqgium heißt, wie viele Gaste Theil nahmen. Die bei demselben gehalte— n Reden waren zahlreich, und die beste die des Herrn Eduard werett, jetzt Gouverneur des Staates Massachusetts, vormals ofessor der Griechischen Sprache an dieser Universität, und ch in Deutschland, wo er sich mehrere Jahre aufhielt, wohl etannt. Die beste Feier bestand indeß in dem Beschlusse, a neues Gebaͤude fuͤr die etwa 40,4009 Bände betragende bibliothek zu errichten. Sie ist die zahlreichste und beste in Den Vereinigten Staaten und durch die Ebelingsche in Ham— turg und Wardensche in Paris ertaufte Sammlung zu einer zolltkaͤndigkeit uͤber Amerika gelangt, wie dieselbe in der alten 1d neuen Welt nicht wieder gefunden wird.

befreiung der Neger-Sklaven ist die Stimmung in unserer

n Beistand, um nicht die Schaͤndlichkeiten der Generale da⸗ zu befördern, und der Ruf „„Verraäͤther!““ erhebt sich

„Hinsicht obenansteht, bis zu dem Letzten herab, verdienen sie 2

D r, n ,

gegangen, und durch dieselben sind 96,8 Ctr. Guter aller Art eingeführt und 7430 Ctr. ausgefuhrt worden. Im Fruchthan— del fand ein erheblicher Umschlag statt, und bedeutende Quan— titaͤten sind fuͤr Holland zur Ausfuhr nach Nord-Amerika auf⸗ gekauft worden. Auf dem Fruchtmarkte zu Neuß betrug die Abfuhr: nach Holland 12,803 Schffl. Weizen, 5712 Schffl. Roggen, 1400 Schffl. Gerste; nach dem Bergischen 847 Schffl. Welzen, 384 Schffl. Roggen, 1322 Schffl. Gerste, Hafer und Buchweizen. Der Geldwerth der ausgeführten Quantitäten ist auf 33,560 Thlr. anzuschlägen. Fuͤr den Verbrauch der Oehl— muͤhlen zu Neuß fand eine Zufuhr von 529 Schffl. Ruͤbsaamen statt. Ueber die Ergebnisse der Verwaltung des Landarmen“ hauses zu Benninghausen im Laufe des Jahres 18335 ist Nachstehendes zu berichten: Was zunaͤchst die wirth schaft— liche Verwaltung betrifft, so hat die Einnahme pro 1855, mit Einschluß des Bestandes aus der Rechnung von 1834, uͤber haupt 19,052 Thlr. betragen. Hierunter befinden sich die Beiträge aus den drei Regierungs-Bezirken Munster, Minden und Arnsberg mit 6302 Thlr., ein Zuschuß von 1653 Thlr. aus der Re— gierungs Haupt⸗-Kasse zu Arnsberg, und eine Summe von 2302 Thlr. fuͤr verkaufte Fabrikate. Die Ausgaben beliefen sich auf 17,582 Thlr., so daß am 1. Januar d. J. ein Bestand von 1370 Thlr. vorhanden war. Aus einer Uebersicht der polizei⸗ lichen Ergebnisse erhellt Folgendes: Am 31. Dezember 1834 befanden sich in der Anstalt 12 Individuen. Hierzu traten im Jahre 1835 hinzu 172, in Summa also 2906. Von diesen wurven 17 nach abgelaufener Strafzeit des Landes verwiesen, 114 in ihre Heimath entlassen, 17 als Gesinde und Lehrlinge untergebracht, 4 anderen Anstalten uͤberwiesen, 2 starben und 2 entwichen; uͤberhgupt 156. Hiernach war am Schlusse des vorigen Jahres ein Bestand von 149 Personen. Durchschnittlich waren täglich 133 Personen in der Anstalt, und hierunter 83 Arbeitsfahige, die mit verschiedenen Arbeiten in und außer dem Hause beschäͤftigt wurden. Den Entlassenen ist ihr Verdienst nach Abzug ihrer Schuld fuͤr Kost und Kleidung eingehaäͤndigt worden. Am 15ten und 16ten v. M. erfolgte die diesjährige General-Visitation der Anstalt durch die Kommissarien der Kö— niglichen Regierungen und die Deputirten der Provinzial-Staͤnde, und hat einen nicht minder befriedigenden Zustand ergeben.

Laut Nachrichten aus dem Regierungs-Bezirk Brom- berg sind die Wintersaaten fast uͤberall gut aufgegangen; nur in einigen Gegenden des Kreises Wongrowitz haben sie durch Wurm— fraß und eige bisher unbekannte Art kleiner Raupen gelitten.

Dies Uebel hat beionders auch den Winter -Rapps betrofsen, von

Boston, J. Okt. Am 8. September feierte die eine leine Stunde von hier gelegene Universitäͤt unserts Staates,

und 200 Stuͤck Boy verkauft worden.

welchem große Strecken entweder ganz wieder umgeackert oder nachgesaͤet werden mußten. Die Getraidepreise sind sämmtlich gestiegen, was füͤr den Landmann um so erfreulicher ist, als so— wohl die Winter- wie die Sommer-Aerndte eine recht ergiebige, ja, mit wenigen Ausnahmen, eine vorzuͤgliche genannt werden kann. Auch faäͤngt der Getraidehandel sich zu heben an und nicht nur die Bromberger Kaufleute haben große Massen auf—

gekauft und bereits bedeutende Versendungen gemacht, sondern

auch die Getraidehändler in den an der Netze belegenen Staͤd— ten sind zu beträchtlichen Getraide⸗Ankaͤufen beauftragt. Von 121 Kaäͤhnen, die im Laufe des Oktober die Bromberger Schleuse passirten, waren 28 mit Getraide und 65 mit Oelfruͤchten beladen. Von Nackel ingen 121 Kähne ein, von denen jedoch 51 unbeladen waren. luch der Wollhandel gewinnt wieder neues Leben, und ist die im kuͤnftigen Jahre zu erwartende Wollschur hin und wieder bereits um 5 Thlr. theurer verkauft worden, als die vom lau— fenden Jahre. Von den Tuchmachern des Bromberger Regie— rungs-Bezirks sind im Laufe des vorigen Monats 1868 Stuͤcke Tuch und 2665 Stuͤck Boy fabrizirt, und davon 788 Stuck Tuch Die Glas-Fabrik zu Uscz macht glänzende Geschäfte; man hat bereits Vorbereitun— gen getroffen, das Geschäft durch Anlage einer zweiten Huͤtte zur Anfertigung von Fensterglas und durch Erbauung neuer

*

Familienhäuser, zu erweitern. Durch die von hier aus vielfältig angeregte Frage uͤber die

mnzen Union jetzt so aufgeregt gegen Alle geworden, welche

hh glauben koͤnnen, daß die Schwarzen bloß den Uebergang jm din Affen zu den Menschen bilden, daß die bekannte Eng—

Der Scheffs-Verkehr in Danzig ist auch im Monat Oltober ziemlich lebhaft gewesen. Es lie fen in den dortigen Hafen 91 Schiffe ein, von denen 5 aus Preußischen, 26 aus

Englischen, 16 aus Franzoͤsischen, 13 aus Daͤnischen, 11 aus

che Schriftstellerin Mißz Martineau es hat aufgeben muͤssen,

n hier aus eine Reise nach dem Westen zu machen. Man gie ihr, daß sie selbst in Cincinnati, also in dem keine Skla—

e Vereinigten Staaten arbeitet.

Der auch in Deutschland wohl bekannte Dr. Follen giebt ht in Heften ein in vortrefflichem Engüsch geschriebenes Werk er Stagt und Kirche heraus, achdenkens uͤber diese Gegenstaͤnde enthalt.

Höinsichtlich des Krieges gegen die Seminolen und Krihks, wie des Verhaͤltnisses unseres Bundes zu Mexiko in Bezie— ng auf Texas, entwickelt es sich immer mehr und kommt ans st, daß beide eine schändliche Mischung von Ungerechtigkeit,

nenden Mantel bürgerlicher und religisser Freiheit. Nachdem die von unserem Bundes? Praͤsidenten, Jackson, t großer Gefahr fur das Wohl des ganzen Landes unterdruͤckte nt der Vereinigten Staaten, gleich einem Phoͤnix, als Bank n Peonsylvanien wieder aufgelcht ist, hat Herr Dallas, Bun— EöMndvotgt in Philadelphia, ein eisriger Anhänger des Praͤsi— nten, einen Brief drucken lassen, in welchem er behauptet, ne Lonventson, welche in Pennsylvanien für eine Abänderung r Verfassung zusammen berufen werden soll, habe das Recht, Stistunge / Uckunde der erwähnten neuen Pennsylvanischen Bank ere nigten Staaten umzustoßen. Dieser Brief, so wie die seigerung gesetzmäßig gewählter Buͤrger in Maryland, die trrichtung, zu der sie berufen wurden, naͤmlich die Wahl ei— 6 Sengtes, auszuüben, scheinen sehr böͤse Anzeichen für den sern Bunde fo'nsthigen Geist der Eintracht.

and.

Berlin, 2tz. Nov. Aus Duͤsseldorf wird unterm 15ten d. gades ge mel et: „Der Gewerbe⸗Betrieb bleibtin Allgeme nen miedigenb. Wis den Bergbau anlangt, so int die Koylenfoͤr— . auf den Zechen an der Ruhr nur langsam betrieben en, weil die Sch fffahrt durch Mangel an Fahrwasser noch ler gesidrt ist. Um. so lebhafter war dagegen die Foͤrderung dern wwestlich von Essen gelegenen Zechen, welche einen loh— en Aksatz nach dem Rhein per Achse haben. Die Fabri—

1 Ton den letztern areetten besonders die Tuch-Manufaktu— . äußert lebhsft, und auch die Seiden⸗Manufak— I. 36 en mehr Thätigkeit gewonnen. Im vergangenen Mo— 36 18 am Jiesi jen Rhein-Ufer im Ganzen 146 beladene hiffe, einschließ ich

serhaftigkeit, Habsucht und Unterdruͤckung sind, gehuͤllt in den

z unz Manufakturen sind meistentheils nach Wunsch beschaf⸗

rei anerkennenden Staate Ohio, nicht sicher seyn wurde Sie letzt nach London zuruͤckgekehrt, wo sie an einem Werke uͤber

welches das Ergebniß seines

39 Da npfschiffe, angekommen und ab-

Schwedischen und Norwegischen, 8 aus Hollaͤndischen, 6 aus Hanseatischen, z aus Hannoverschen, 3 aus Belgischen, 2 aus Russischen Hafen und 1 aus Mecklenburg kamen. Hauptgegen⸗ stände der Einfuhr waren rohe Baumwolle, Farbehoͤlzer, Bruch— eisen, Kalk, Steinkohlen, Indigo, Rum, Haͤringe, Kaffee, Reiß, Tabacksblaͤtter, Zucker, Schmelzlumpen, Salz u. s. w.; 64 Schiffe hatten Ballast. Ausgelaufen sind 98 Schiffe, und zwar 3 nach Preußischen, 35 nach Englischen, 14 nach Hollaͤndischen, 14 nach Schwedischen und Nor weg ichen, 8 nach Fraͤnzoͤsischen, 7 nach Daͤnischen, 6 nach Amerikanischen, 4 nach Hanseatischen, 3 nach Russischen, 2 nach Hannoverschen und 2 nach Belgischen Haͤfen. Hauptgegenstaͤnde der Ausfuhr waren 93,386 Schfsl. Weizen, 5,192 Schffl. Roggen, 2365 Schffl. Gerste und Hafer,

4159 Ctnr. Weizenmehl und 3632 Ctnr. Weizenbrod; ferner Knochen,

Flachs, Erbsen, Lein- und Rappssaat, Masten, Balken, Bretter, Stabe, Lumpen, roher Zenk, Kartoffeln, frisches Obst, Bier, Oel, Pottasche, Bettfedern u. s. w. Nur ein Schiff hatte Ballast. Aus Elbing sind im Monat Oktober 4 Schiffe mit Rappssaat nach Amsterdam und Rouen ausgelaufen. Auch in Memel ist der Schiffs-Verkehr im vorigen Monate recht lebhaft gewesen; namentlich wer die Ausfuhr von Holz, Fiachs und Leinsaat bedeutend. Es liefen 82 Schiffe, worunter 79 be— ballastete, ein, und 55 gingen in See. Von diesen hatten 43 Schisse Holz, 5 Getraide, 1 Leinsaat, 3 Flachs und 3 Flachs und Holz geladen. Von Pillau aus wurde viel Geiraide verschifft. Von den von dort ausgelaufenen 44 Schiffen hat— ten 21 Getraide, 15 diwerse Gaͤter und 2 Holz geladen; die ubrigen 3 waren beballastet. Eingegangen sind in den Pil— lauer Hafen 85 Schiffe, wovon 58 Ballast hatten, 28 mit Stuͤck— gut und 2 mit diversen Produkten befrachtet waren. Unter letz— teren befand sich auch ein Preußisches Schiff aus New-HYork.

Im Bereich der Neumaͤrkischen Land-Feuer⸗Socletat sind vom 1. Mai bis 1. November d. J. uͤberhaupt 30 Brände vor— gekommen, von denen 2 durch Blitz und 1 durch vorsätzliche Brandstiftung entstanden, 2 muthmaßlich boshafterweise ange— legt werden, von den uͤbrigen 25 aber die Entstehungs-Ursachen unermittelt geblieben sind. Abgebrannt sind 68 Wohnhaͤuser, 95 Staͤlle, 42 Scheunen, 8 Nebengebaͤude, 2 Brau- und Bren— nereien, 2 Wassermuͤhlen und 1 Schneidemuͤhle. Die hierfuͤr liqutdirten Entschädigungen betragen 3,1836 Rehlr. und die Ad— ministrations- und sonstigen Kosten zo76 Rehlr, uͤberhaupt also 31860 Nthlr.

21 m n r

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Ausstellung auf , Akademie der un ste.

Es ist unmöglich, hier nun alle histerischen Bilder einzeln nam— haft zu machen, und wir müssen uns mit der Erklärung begnügen, daß sich auch unter den nicht erwähnten noch manches Achthare und Interessante befindet. Es kann überhaupt nicht der Zweck seyn, je— dem Bestreben das verdiente Mranß von Anerkennung zu gewähren, sondern wir glaubten, mehr die Richtungen der Kunst und die PPrin⸗ zipien ihrer Bewegung im Auge haben, oder wiederum auf das je⸗ nige berichtend eingehen zu müffen, was sich vorzüglich der Aufmerk— samkeit des Publituẽms erfreute. Hiermit wünschten wir denn von den Leistungen der Geschichts-Malerei für diesmal Abschied zu uch⸗ men und . Portrait und Genre überzugehen, wenn nicht zwei ganz neuerlich angelangte Bilder noch einmal umxpukehren einlüden. Es sind beides Bilder aus Düsseldorf und beide wied getränft mit einer gewissen Trauer, allein dabei von einer so eigenthümlichen Fassung, daß daraus kein unmittelbarer Vorwurf erwachsen kann. PD. Kiderich hat uns Karl's V, letzte Lehenstage dargestellt; der Kaiser, der der Krone mit aller Förmlichkeit entfagt und sich nach Estremadura in das Kloster des heiligen Justus von dem Orden des heiligen Hieronymus begeben hatie, sitzt hier, wie es die Geschichte erzählt, den Tod erwartend. Neben ihm steht sein Sarg angelehnt, aber es bedürfte desselben nicht; der Ausdruck des gebeugten lebens— satten Mannes würde uns deutlich genug sagen, daß er seine Rech— nung abgeschlessen hat und nur des Boten harrt, der ihn aus dieser Zeitlichkeit abrufen soll; so sehr nämlich spricht sich in dem Antlitz des Kaisers das Abgelebte und Erloschene und zugleich eine gläubige Hingebung aus. In der dunkeln Zelle fehlt es zugleich nicht an den Ühren, welche er nicht in Einklang zu bringen vermögend war, er, der doch gemeint hatte, so verschiedene Reiche nach Einer Regel re⸗ gieren zu können. Die Farbenstimmung des Bildes hat etwas unge⸗ mein Stilles, Ernstes und Feierliches, und die Trauer, die darüber ausgebreitet liegt, ist doch nicht so abstrakt und allgemein, wie mir sie häufig in den Bildern der Rheinischen Schule gesehen haben; die s verdanit der junge Cünsiler offenbar der Wahl eines historischen Mo— mentes, und man sieht hier wieder einmal, welchen Vortheil es hat, sich an ͤ bestimmte, scharf begränzte Aufgaben zu halten. Das andere Bild

ist von Adolf Schrödter, den wir bisher nur als launigen Genremaler kannten. Es ist eben so ernst, als das vorige, es ist auch der

trachtet werden; malerische Behandlung,

Blick auf den Hingang aus dem Leben, und doch wie durchaus an— ders! Es behandelt keinen speziell gegebenen geschichtlichen Vorfall, aber darum ist es an Charakter und dramatischer Best,mmtheit um nichts ärmer ausgefallen, denn eben dies hat der Künstler duch / seine dichtende Kraft reichlich ersetzt. Es ist nicht Lebensüberdruß vor der Zeit, keine trübe Schwärmerei nach einem im Weltgeräusch durchtobten Leben, wie dort des Deuischen Kaisers sondern der ge⸗ setzmäßige Ablauf der dem Menschen vergönnten Frist; ruhig und heiter, wie das Leben selbst war, ist auch sein bewußter Ausgang. Ein kräftiger Greis, der das Maaß der Jahre hat, wenn's hoch konimt, sitzt auf seinem Lehnsessel in cinem Gothischen Gemach; der Abend scheint durch die gemalten Scheiben, das eine Fenster ist geöff— net, die milde Abendluft strömt herein, und der Greis schaut zusrie— den auf die freundliche Landschaft, wie auf sein durchmessenes Leben. Zwei Kinder sind um ihn, seine Enkel, fo scheint es; die Söhne gingen ihm vielleicht voran. Er spricht zu den Kindern, daß er auch nicht lange unter ihnen zu weilen habe und sie allein lassen werde. Da klammert sich das Mädchen an seinen Arm fest, sie drängt sich nahe an ihren Großvater; aber der ältere Knabe, der, gegen das Fenster gelehnt, im Schatten erscheint, schlägt sinnend die Hände über— einander und denkt dem Worte nach, das sein kindlich feöhliches Herz vielleicht zum ersienmal in tiefe Gedanken zieht. Mit Rührung verweilt sein Auge auf dem Antlitz des Greises, aber dieser redet fort mit derselben Fassung, und freudig legt er seine Stunde in Got⸗ les Hand. Gesetzt, Schrödter hätte noch nicht gemalt, wie ein Historien— maler, so hat er sicherlich als solcher gedacht und empfunden. Das Bild hat das, was zuerst das Kunstwerk macht; aber es hat auch au— ßerdem noch viel des Schönen. Es ist mit Liebe gemalt und mit der fleißigsten Ausführung, vielleicht schon mit einer allzu spitzen; im Uebrigen läßt sich das Verdienst seiner Farbe, die auch jetzt schon eine warme Harmonie zeigt, noch nicht vollständig ermessen, denn es fehlt der Firniß und die Farben sind bedeutend eingeschla— geu. Daß aber der Künsiler, der das letzte. Mal seinen Den Quixote gab, und von dem man eher auf einen Sancho Pansa zu rechnen glaubte, uns unter der sehr allgemeinen Benennung „Abend— sonne“ mit einem so rein poetischen und so dichterisch ausge— prägten Biide, voll des männlichsten Gefühles, überrascht hat, dies macht es doppelt werth und anziehend und stärkt den Glauben an seine wahre Produftivität, denn der echte Scherz setzt jedesmal eine gediegene Basis von Ernst voraus, sollte dieser auch nicht Gelegen— heit finden, sich künstlerisch zu zeigen. ö Die Bildnisse, von denen es nunmehr Zeit zu reden ist, lassen sich theils zur Historie, theils zum Genre rechnen; noch andere wird man richtiger gar nicht zur Kunst, sondern zur Industrie zählen.

Daß sich durch die Fassung des Charakters und durch die Anordnung

ein Portrait zur Historie erheben lasse, welches durch Schönheit der Formen keinen Auspruch dahin hat, darf gewiß als zugestanden be— überdies kann es aber auch durch die bloße durch Kolorit und Vortrag geschehen, auch hat zu allen Zeiten die Geschichts-Malerei einen unmittelbaren

Zusammenhang mit dem Portrait gehabt, und die größten Bildniß— Maler hat man nirgend anders, als unter den ersten Historien-Ma— lern zu suchen.

Dies wird Niemanden Wunder nehmen, der weiß, wie viel geistiges Eindringen und wie viel Auge, die Formen rein und ideal zu sehen, erfordert werde, um ein gutes Bildniß zu Stande zu bringen, und wiederum, wie hoch ein solches überhaupt und ganz abgesehen von dem nächsten Interesse der Aehnlichkeit oder dem per— sönlichen Antheil in der Künst stehe. Von dieser Höhe steigt sichs allmälig und von selbst ins Genre herah, denn es darf den Gesich tern nur an dem Charakter und Ausdruck fehlen, der dem Maler jenen Schwung geben könnte, oder je nachdem sich der letztere mehr zur naiven Ralurnachahmung neigt, so wird man sich sehr bald in jener harmleseren Sphäre befinden, in der durch Treue und sinnige Wun— terkeit noch immer viel Achtenswerthes und auch allgemein Erfreuli— ches geleistet werden kann.

Wir danken es der löblichen Strenge der Akademie, daß sie die Bildnisse, welche der Kunst-Industrie anheimfallen, möglichst abgewehrt hat, wiewohl dech manches unter dem Vorwande eigner freiren Gruppirung und Composition ihrer Strenge entgangen ist. Im Ganzen genommen aber ist die Zahl der gehaltvolleren Portraits af gegenwärtiger Ausstellung nicht eben groß, und wir unserestheils gehören gar nicht zu denen, welche diesen Mangel segnen. Mehrere recht gelungene Werke würden wir nach unserer Theilung doch nicht höher als unter die Genre-Portraits setzen können, und obenan stel— len wir hier ein bewundernswerthes Werk von Hildebrandt, das Bildniß des rühmlich bekannten Komponisten Feli Mendel sohn. Es scheint uns in der That nicht zu den historischen zu gehören, nicht sowohl, weil es aller Umgebung und Anordnang entbehrt, als viel— mehr weil es das Leben unmittelbar wiedergiebt, wie der Spiegel. Wie viel daju gehört, um dies von einem Bilde sagen zu können, ist leicht begreiflich; das Leben ist hier gefaßt bis zur Täuschung, aber doch nichts weniger als grell. Vier weibliche Bildnisse ven Be— gas sind ganz im historischen Charakter, eines davon in halber Fi— gur, die anderen Kniestücke; schon das Kolorit würde ihnen einen solchen Rang anweisen, denn es herrscht darin die ernsteste und mil— deste Harmonie. Sie sind übrigens in der Behandlung sehr verschie— den und wer sie nicht an der Anordnung und gewissen sterectoepen Farben erkennte, würde sie schwerlich sogleich für Werke eines und dessel⸗ ben Meisters anerkennen. Ueberall aber verstebt dieser Künst leres gan; be⸗ sonders, die Bildnisse weder gleichgültig noch zudringlich erscheinen zu las⸗ sen, sondern sie sinn ig, in sich ahgeschlossen und doch zugleich freanzlich nach außen gewendet, darzustellen; auch trifft er mit immer besserer Si⸗

cherheit, wie viel Ungebung, und welche dem Portrait günstig sew

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