1836 / 332 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gen bekannt gemacht haben.“ In Denn auf den Zustand des

Seldmarkts in Irland sagt dasselbe Blatt heute: „Es freut uns, melden zu koͤnnen, daß die Besorgnisse, die sich uͤber ganz Irland verbreitet hatten, fast vollig beseitigt sind. Die Pro—

Dinzial⸗Banken der Agrikultur-Bank sind im Stande gewesen, ihre Geschaͤfte fortzusetzen, und man zweifelt jetzt wenig daran, daß die Mutter⸗Anstalt auch in nicht ferner Zeit ihre Speratio⸗ nen wieder beginnen werde. So groß ist das Vertrauen, wel— ches der handeltreibende Theil der Einwohnerschaft von Dublin in die bedeutenden Huͤlfsquellen der Agrikultur-Bank setzt, daß ihre Noten jetzt ohne Abzug im gewöhnlichen Handel und Wandel von Hand zu Hand gehen. Die National-Bank wird fast gar nicht mehr uͤberlaufen. Ihre schnelle Bereitschaft, auf jede Forderung, die von den Furchtsamen, deren Aengstlichkeit von den Boͤsgesinnten vermehrt werden mochte, oder von den Agenten jener Partei, die Irland ohne Scheu in einen allge— meinen Bankerott zu stuͤrzen wuͤnschte, um nur ihr Muͤthchen an O Connell zu kühlen, an sie gerichtet werden koͤnnte, mit baarem Gelde zu dienen, hat ihre Feinde zu Schanden gemacht und ihre Freunde zu Glückwuͤnschen veranlaßt. Unter den Ur⸗ sachen, die hauptsaͤchlich dazu beigetragen, dem Irlaäͤndischen Geld⸗ markt wieder aufzuhelfen, kann auch die Anzeige des Schatz— amtes, wonach die Einnehmer bei Erhebung der Abgaben Eng— lische Banknoten als Zahlung annehmen sollen, als Beispiel eines gehoͤrigen und verstaͤndigen Einschreitens von Seiten des Kanz— lers der Schatzkammer erwähnt werden.“

In Folge des Fallissements der Forsterschen Bank zu Car— lisle wurde am Freitage in jener Stadt unter dem Vorsitz des dortigen Mayor eine Versammlung gehalten und darin einstim— mig die Erklarung angenommen, daß dieser Bankerott seinen Grund nicht in dem jetzigen Zustande des Geldmarkts oder in irgend einer Ursache, die auf die Banken uͤberhaupt wirken konnte, zu haben scheine, und daß man zu den uͤbrigen Bank⸗ Instituten der Stadt und Umgegend noch dasselbe unerschuͤtter— liche Vertrauen hege, wie bisher.

In der vorigen Woche wurde eine betraͤchtliche Menge Weizen, Gerste und Mehl hierher an Markt gebracht, aber nur wenig Hafer. Der Handel in allen diesen Artikeln war die ganze Woche uͤber wenig belebt, und Weizen, Gerste und Bohnen waren wohlfeiler zu bekommen. Heute war die Zu— führ von Getraide jeder Art nicht so ansehnlich wie am letzten Montage. Da es den Muͤllern an schoͤnem trockenen Weizen fehlte, so kauften sie davon zu den Freitags-Preisen, namlich den Quarter um 2 Shilling billiger, als am vergangenen Mon⸗— tage; alle anderen Sorten waren sehr wenig gesucht und um 4 Shilling wohlfeiler zu haben. Gerste galt 2 Schilling weniger als heute vor vierzehn Tagen. Nur der Hafer, wopon keine hinreichende Quantität am Markt war, hielt sich mit Noth auf den Preisen der vorigen Woche.

Das Parlaments-Mitglied Herr Neeld, dessen Gemahlin, eine geborene Lady Ashley, von ihm geschieden ist, macht jetzt eine Reise durch Palästina, Syrien und Aegypten.

Der jetzige Mayor von Totneß ist der erste Dissenter, der seit Cromwells Zeit ein solches Amt bekleidet.

Herr Charles Kemble ist ven hier nach Liverpool abgereist, um dort die Mistreß Butler, die ehemalige Miß Fanny Kemble, die mit ihrer kleinen. Tochter auf dem naͤchsten Paketboote von Amerika anlangen soll, zu erwarten.

Der „Inconstant“ von 36 Kanonen, mit der Flagge des Contre⸗Admirals Sir C. Paget, ist vorgestern in Portsmouth angekommen; er hatte den Hafen von Lissaboen am 11Iten be⸗ rührt, zu welcher Zeit dort Alles ruhig war. Am 4ten war der Inconstant“ von Cadixr abgesegelt, von wo er jedoch keine

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Neuigkeiten mitbringt.

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von 2 Kanonen liegen; auch das Franzoͤische Linienschiff Ml⸗ gestras“ von 90 Kanonen lag dort vor Anker.

sandt worden und von dort nach Malta gesegelt. Sir Charles blieb nur zwei Tage in Cadix und schickte bei seiner Abfahrt den „Banguard“ ebenfalls nach Malta.

Während Morning Chronickle und Globe steif und fest behaupten, es sey auch nicht von fern die Absicht der Re— zierung gewesen, bei den letzten Eretgnissen in Portugal zu in⸗ lerveniren, liest man im Constitutignal, gleich nach Empfang der Depeschen aus Lissabon sey ein Minister-Rath im auswäͤr⸗ tigen Amte gehalten worden, um die Mittel in Erwägung zu ziehtn, der Königin von Portugal und ihrem Gemahl beizuste⸗ hen. In den Buäreaus versicherte man, wahrscheinlich werde nach Lsfabon ein Armee-Corps, wie unter dem Canningschen Ministerium, gesandt werden; mehrere Regimenter hatten Be⸗— sehl, sich zum auswärtigen Dienste bereit zu halten, und den Offizieren wuͤrde kein Urlaub mehr bewilligt; auch sollten meh— rere' Linienschiffe mit einer ansehnlichen Abtheilung Marine— Soldaten aus Portsmouth und Plymouth nach dem Tajo ab—

ehen. ö Die Morning Post spricht heute von einem angeblich unter Lord Palmerston's Auspizien entworfenen Plan, wonach bie Königin Christine, falls sie genoöthigt wurde, Madrid zu verlassen, ihre Zuflucht nach San Sebastian nehmen sollte. Der Sun aber erklärt dies fuͤr eine laͤcherliche Erfindung.

Nach den neuesten Berichten aus New-⸗York haben die Kongreß und Praͤsidentschafts-Wahlen bereits in 16 Staa— ten stattgefunden, und es ergiebt sich bis jetzt eine Majoritaͤt von 13 Stimmen gegen Herrn van Buren.

Washingtoner Blätter enthalten eine Korrespondenz des Schatz⸗Secretairs mit der Amerikanischen Bank, den augen— blicklichen Geldmangel betreffend. Letztere erbietet sich bei dem gegenwärtigen Zustande des Geldmarktes in England und Eu— roßa äͤberhaupt, eine Million Dollars baar oder daruͤber aus Habana oder Jamaika herbeizuschaffen. Man ersieht ferner daraus, daß uͤbermaͤßige Speculation auf Grundstuͤcke und der übermäßige Handels- Betrieb die Handels-Bilance gegen die Stadt NewYork gewendet hat. In seiner Antwort dankt der Schatz⸗Secretair fuͤr dieses Anerbieten, zu dessen Annahme die Münz- Direction schon im August oder September autorisirt worden, meint aber, daß die Gruͤnde des gegenwärtigen Druk— kes zu tiefliegend waren, um durch eine solche Maßregel oder Uberhaupt ohne Zuziehung des Kongresses beseitigt zu werden.

Nieder land e.

Aus dem Haag, 23. Nov. Man hat jetzt die Hoffnung, unter neutraler Flagge eine regelmäßige Dampfboot⸗Verbindung zwischen Rotterdam und Antwerpen zu Stande kommen zu se— hen. Das Beduͤrfniß einer solchen Verbindung wird von den Kaufleuten beider Handelsplaͤtze bereits seit langerer Zeit sehr lebhaft empfunden.

Bekanntlich hat die zweite Kammer der Generalstaaten der

Sir Charles Paget lief mit seinerͤ Flagge auf dem „Vanguard“ in jenen Hafen ein, begleitet von dem „Inconstant“, der „Pique“ und dem „Pantaloon“, und se 1 : ig fand daselbst den „Herkules“ von 74 und die „Magicienne“ Ankaufs und der Abloͤsung der Schuld im Jahre 1837 wurde Der „Bellero⸗

phon“ von 81 Kanonen war kurz vorher nach Gibraltar abge⸗ : ) freie ub L2proc. Kapitalien, welche zufolge der betreffenden Gesetze im

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Regierung in Bezug auf die vorgelegten finanziellen Gesetz⸗ Entwuͤrfe viele Bedenken gestellt. Unter denselben werden fol— gende hervorgehoben. Die Behauptung der Regierung, daß die Bud⸗ gets fär 1857 niedriger entworfen seyen, als die fuͤr 1836, will die Kammer durchaus nicht zugestehen; sie behauptet vielmehr, daß die Verminderung sowohl des Budgets der Einnahmen, als des der Ausgaben nur scheinbar sey, und daß man im Allgemeinen ein ünguͤnstigeres Urtheil uͤber das Budget von 1837, als uͤber das von 1836 fallen muͤsse. Die moͤgliche Verminderung der Belastungen für 1837 erscheint der Kam— mer nur durch den größeren Beitrag der Ostindischen Kasse thunlich; allein sie fragt, was es werden solle, wenn, sey es durch welche Ursache es wolle, eine Hemmung der Ostindi— schen Kasse entstehe? Man solle vielmehr eine Verminderung der Ausgaben und die daraus fließende Verminderung der Abga⸗ ben zu erreichen suchen. Mit Leidwesen, bemerkt die Kammer, habe sie gefunden, daß mehrere Ausgaben-Posten vom Budget weggelassen, so wie andere nur pro inemoria angezeigt seyen, die doch alle bezahlt werden mußten. So wuͤrden 3. B. die Lot, terie, Landes-Bruckerei, der hohe Rath des Adels ꝛc. auf dem Budget vermißt. Aber auch fuͤr das Kriegs-Ministerium seyen auf dem Budget nicht alle Ausgaben -Posten verzeichnet, welche in die⸗ sem Augenblicke zu bezahlen waren. Ueberhaupt glaubt die Kam⸗ mer das Budget des Kriegs-Ministeriums immer noch zu hoch fuͤr den Friedensstand und die Kraͤfte des Landes angesetzt, und beschwerend erscheint es ihr, daß auch noch fuͤr außerordentliche Zwecke fuͤr den Kriegsdienst fur 1837 solle Fuͤrsorge getragen werden. Die Kammer druͤckt auch den Wunsch aus, die diesseiti— gen diplomatischen Missionen in Stockholm und Rom nicht langer von Belgiern vertreten zu sehen. Bezuͤglich des öffentlichen Un— terrichts glaubt die Kammer, an die vorhandene Nothwendigkeit die Reg erung erinnern zu muͤssen, eine der drei Universitaͤ⸗ ten aufzuheben, und beantragt ferner, daß keine organischen Gesetze, bezuͤglich des Unterrichts, durch Beschluͤsse hervor— gerufen werden. Was nun aber das Departement der Finan⸗ zen betrisst, wurde namentlich bemerkt, daß es eine falsche An— sicht der Regierung sey, wie die Entlastung, welche eventuell das Land von Seiten Belgiens erlangen werde, nur auf die 2, pro—

waͤhrend der Vereinigung mit diesem Lande gemacht worden;

Die naßkalte Witterung, welche seit zwei Tagen eingetrin scheint fuͤr die Krankheit sehr unguͤnstig; auch beklagt man zentige Schuld wirken solle, und nicht auf alle Schulden, weiche ter den Gestorbenen mehrere Opfer aus den gebildeten Ei den. Herr Boisserée war gestern gefaͤhrlich erkrankt. S

daß ian mit Leidwesen ersehen habe, wie keine Mittel zur Schuld-Einloͤsung angewiesen werden koͤnnen, und daß man auch nichts in Ausgabe gebracht finde fuͤr die jährliche Verwandlung der ausgestellten Schuld in wirkliche; daß aber die dazu noͤthige Summe zu den festen Ausgaben des Landes gehöre; daß unsere Mittel deswegen in diesem Augenblicke noch nicht hinreichen, um

die gewohnlichen Ausgaben zu bestreiten, besonders wenn man bedenke, daß nicht der ganze Betrag der Rentenzahlung der wirk— lichen Schuld im Buöget aufgesuͤhrt sey. in diesem Jahre bewerkstelligten Anlehens von 14 Millionen (ein

Das Ergebniß des

Theil des großen Anlehens von 140 Millionen zu Lasten Ost⸗ indiens), so wie die Verwendung desselben, wuͤnscht die Kammer

u wissen, und ist der Ansicht, daß man auf das Gesetz hin— kh, der Ostindischen Schuld nochmals zuruͤckkommen muͤsse. Noch bemerkt aber die Kammer, wenn man diesmal viele Be— denken außer Acht gelassen und verschiedene Posten mit Still schweigen uͤbergangen habe, sey es nur geschehen, weil man es fuͤr uͤberfluͤssig erachtete, die schon so oft gemachten Bemerkun⸗ gen nochmals zu wiederholen. Was nun ferner das Einnahme—⸗ Budget betrifft, so wurde besonders hervorgehoben, daß noch ge⸗ gründete Klagen uͤber die Grundsteuer beständen und daß, so lange diese Klagen nicht auf. grundgesetzliche Weise beseitigt würden, man nicht die Grundsteüer als befestigt ansehen konne. Auch darin stimmte die Kammer nicht mit der Regierung uͤberein, daß es besser sey, vorerst die Personalsteuer unverandert zu las⸗ sen, und motivirt weitläuftig ihre Meinung. Bezuͤglich des

mit Befremden ersehen, daß, wiewohl die Regierung erklaͤrt habe, dieser Gesetz- Entwurf sey von dem naͤmlichen Inhalt wie der von 1854, dem Amortisations-Syndikat die freie Verfugung uͤber

Belaufe von 3,761,900 Fl. angekauft worden, gestattet sey; die— ser gleiche aber einer neuen S chuldkreirung; denn Kapitalien, die fürs Land erloschen seyen, wuͤrden dadurch wieder flottant. Die Kammer erkennt den Zustand des Syndikats als unguͤnstig, und betrachtet es als sehr geeignet, von seinen Verhaͤltnissen in Kenntniß gesetzt, so wie auch von der Nothwendigkeit der oben berührten Maßregel uͤberzeugt zu werden. Schließlich bemerkt die Kammer, wie ihr bei den unguͤnstigen finanziellen Verhaͤlt— nissen aufs neue ein Abfinden mit Belgien, wodurch des Lan—⸗ des Verhältnisse so sehr verbessert wuͤrden, als sehr dringend er⸗ cheine. ö. Aus der Antwort der Regierung auf die obigen Bedenken entnehmen wir heute nur so viel, daß die Regierung unter An⸗ derem ihr Leidwesen daruͤber bezeugt, daß sie außer Stande ge⸗ blieben, ihren eignen Wunschen, die eine regelmäßige Schuld Abzahlung im Auge hätten, in Folge der schwierigen Umstaͤnde und , ,,. Beduͤrfnisse zu genuͤgen. Insonderheit benutzt die Regierung zur Vertheidigung ihrer Maßnahmen die der— malige allgemeine Geldkrisis in verschiedenen Landern; dies ist hauptsaͤchlich der Fall in Hinsicht der 5procentigen Schuld, von welcher der gesammte Zinsbelauf auf das Budget gebracht wor— den; da sonst die Reglerung, wie sie sagt, ein Gesetz wuͤrde be— antragt haben, um 140 Millionen zu pCt, disponibel zu ma— chen, zum Behuf der Einziehung eines gleichen Kapitals in 5 pCt. Obligationen, was aber jetzt, wegen der allgemeinen Geldkeisis, sogar nicht einmal in Erwägung kommen koͤnne; je— doch werden zum Fruͤhjahr 1837 Finanz- Entwürfe versprochen, sowohl zur Äufrechthaitung des Kredits im Allgemeinen, als desjenigen der Ostindischen Besitzungen insbesondere, und zugleich um das Budget eines Theiles der Zinsen von den 5 pCt. Obli⸗ gationen zu entlasten. S rng

Antwerpen, 22. Nov. Ein Schreiben aus Holland mel— det, daß die Englaͤnder die Insel Bally, eine der Sunda⸗-In— seln, welche die Hollaͤnder als ihr Eigenthum betrachteten, be⸗ setzt haben. Die unter dem Sten Grad suͤdlicher Breite liegende Insel Bally bildet mit der oͤstlichen Spitze von Java die Meer— enge von Bally.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 18. Nov. Die Stats-Tidning meldet nunmehr amtlich: „Se. Maj. der Konig haben unterm 19ten dieses dem Chef fuͤr das Finanz“, Handels, und Zoll-Departe— ment, Staatsrath Collet, fo wie den Chef fuͤr das Kirchen- und Unterrichts⸗Departement, Staatsrath Diriks (Beide bei der Nor⸗ wegischen Regierung) auf ihr eignes Ansuchen den Abschied mit Pension bewilligt. Der Staatsrath Vogt ist beordert worden, zur Uebernahme des Finanz“, Handels und Zoll⸗Departements

wieder in die Königl. Norwegische Regierung einzutreten. ch regieren wird, muß die Unabhängigkeit des Freistaats ßerdem sind zu Staatsraͤthen und ö der Koͤnigl. fi 65 . lang anerkennen. Daß es nicht schon langst ge⸗ wegischen Regierung der Assessor des höch sten Gerichte, Arnke! Hen, liegt wohl an der exaltirten Partei in Mexiko, welche und der Stistsamtmann in Christiansands-Stift Ole Borch! èmwaärtig doch einsieht, daß zur Erhaltung der Kirche die An— Schouboe ernannt worden.“ J nung des Papstes noͤthig ist. Herr Diez ist bereits dem

. ; Hats-Secretair vorgestellt, und hoffentlich sind seine Vollmach⸗ Christiania, 14. Nov. In der Sitzung des St orthin n ,, fen, 4. .

eschaffen, daß die Unterhandlungen ein befriedigendes am 11ten d, wurden die Königl. Mittheilungen hinsichtlich ) ö. i , an. h ; t . wegen der fehlgeschlagenen Aerndte getroffenen Maßregeln na Die Cholera erregt hier noch immer große Besorgniß, zu— einiger Diskussion zu Protokoll gelegt. Dei der Diskus ba der Antau der Römischen Campagna hauptsaͤchlich durch über das Marine⸗Budget wurde beschlossen, der Regierung wolitanische Gebirgsbewohner verrichtet wird, welche sich in heimzustellen, in wiefern eine Ersparung durch eine peraäͤnhn voßer Anzahl an der Gränze einfinden und drohend verlangen, Regulirung der Aemter im Civilstaate der See- und Landn unzelaffen zu werden. Man hat das. Militair an mehreren erzielt werden koͤnne. Im Odelsting wurden die versch, zunkten verstaäͤrkt, ist aber doch nicht sicher, daß die Gebirgsleute nen Paragraphen des Gesetzes wegen des neuen Landbin r Drohung nicht verwirklichen, bevor eine Entscheidung er— (Matrikel) als Regel fuͤr die Besteuerung der Landbesitzet!⸗ hlt ist, ob inan sie nicht mit einer Quarantaine⸗Zeit einlassen an. und der Gesetz-Beschluß sodann dem Stor ß

ersandt.

bl. Die hiesigen Fremden haben eine andere Furcht, daß man ch beim Ausbruch der Cholera dasselbe Verfahren wie in ia befolgen und jedes . . . ö zerren möchte, wodurch alle Bemuͤhungen der fremden Di— Oldenburg, 23. Nov. Eine Großherzogl. Bekannn an fruchtlos warden, die es sich menschenfreundlich hab en chung, gegeben auf dem Schlosse zu Oldenburg am 22. I ngelegen seyn lassen, ihren Landsleuten schnelle Huͤlfe zu sichern. 1836, verkuͤndigt, daß bei der bevorstehenden ermaͤhluns * ö Ter zin Maria Friederike Amalia Hoheit mit Sr. Maj. in Könige von Griechenland die im Herzogthum Oldenburg u in der Erbherrschaft Jever bei Vermaͤhlungen von Prinze den des Großherzog. Oldenburgischen Hauses herkommt Prinzessinsteuer, unter Vorbehalt der Rechte darauf fuͤr kuͤns Faͤlle, fuͤr diesmal nicht ausgeschrieben werden solle. Munchen, 22. Nov. Der gestrige Stand der Br ruhr⸗-Kranken war solgender: Vom 20. November verbliels 163, neu erkrankt 46, beisammen 269. Davon genesen 2l, storben 13, in Behandlung verblieben 175. Vorbeugend behan 69. Der heutige Stand ist: von gestern verblieben: 175. inzugekommen 44. Summe 219. Genesen 16, gestorben ! leben in Behandlung 185. Vorbeugend wurden behandet

Deuntschl and.

ben werden muͤssen, damit die Postbeamten (vermuth—

ind uͤber die Raͤucherung aller ankommenden Briefe, ohne Aus— hme woher, so wie uͤber die gänzliche Zuruͤckweisung der von jenua kommenden Schiffe, weshald man sich gleichfalls an den Minister wenden wird. Wozu alle diese Vorsichts- Maßregeln segen eine Krankheit, an der hier täglich Hunderte ven Men— hen sterben! Besonders fuͤhlbar ist der hierdurch entstandene Mangel an Reis, welchen Artikel man hier als vorzuͤgliche Schutz. ahrung gegen die Cholera betrachtet, und welcher hauptsaͤchlich on Genua hierher gebracht wird. Der inlandische ist schlecht nd ungesund.

Bruder, Herr Sulpice Boisserée, welcher seine Stelle als 9h Baurath aufgegeben, hat eine Reise angetreten. .

Der zweite Leibarzt des Koͤnigs Otto, Herr Dr, Ri welcher sich auf Urlaub hier befand, ist seinem Monarchen ni Oldenburg nachgefolgt.

Die Stelle des kuͤrzlich verstorbenen Ministerial, Ruß von Dresch im auswärtigen Departement ist durch den M nisterial Kath Bezold aus dem Ministerium des Innern wieht besetzt worden. An die Stelle des letzteren wurde der Känsf Ooer-Kirchen Rath Volz zum Ministeria⸗Rath befördert. Außrn dem wurden sechs Buͤreau⸗Secretaire im Ministerium des In nern kreirt. Dieselbe e ,. soll bei den Kreis⸗Regierungzg durchgefuͤhrt werden. Das Geruͤcht spricht noch von andert Veränderungen in der Besetzung hoher Administrativ⸗ Stelen welche indessen noch nicht zu verbuͤrgen sind.

Seit gestern werden die Schiffe von

Neapel, 12. Nov.

suzelassen. Den Reisenden nach Rom ist ein großer Strich durch die Rechnung gemacht worden, indem sie nach einer neuen Verordnung der Paͤpstlichen Sanitaäͤts-Behoͤrde abermals dort

Heidelberg, 23. Nov. Am gestrigen Tage sta wrückßzewiesen werden. Die zahlreichen Familien, die sich schon hier Dr. Karl Daub, Großherzogl. Badischer Geheimer Ki eld bis 135 Tagen nach Sora und den übrigen nicht infizit, chenrath und Professor der Theologie, in seinem Testen Jh kneten der Gränze begeben hatten, um sich 18 Tage daselbst und seit 52 Jahren im Lehr-Amte thaäͤtig, ein Mann von seln wfuhalten, mußten unverrichteter Dinge hierher zurückkehren. nen Gaben, Tiefem, spekulativem Geist, großem Lehr-Talen⸗ 4 Da seit einigen Tagen keine Bulletins mehr ausgegeben wer— bei ron der lichenswuͤrdigsten Bescheidenheit und Treuherzcs. Hen, 6ßt sich die genaue Zahl der neuen Cholera-Faälle nicht be— Er fank, vom Schlage getroffen, inmitten einer seiner geistreh, stimmen; so viel ist gewiß, daß die Krankheit eher zu⸗ als ab— sten Vortraͤge, in seiner Zuhörer Arme. mmt. Doch durfte die Zahl der Todten in 24 Stunden nicht

Wiesbaden, 23. Nov. (Frankf. Journ) Sicherm h Ho übersteigen. Alle Ceremoniegn bei Bestattung der Leichen nehmen nach beabsichtigen Se. Durchl. der regierende Hern id untersazt; sie werden bei Nachtzeit auf Karren aus der in dieser Woche noch cine längst vorgehabte Reise nach Wi abt gefuhrt und in Gruben geworfen, gewohnlich vorher anzutreten, um die beiden Prinzen, Ihre Söhne, welche ich ihre Begleiter aller Kleidungsstuͤcke beraubt. Der Kra— selhst ihre wissenschaftliche Ausbildung erhalten sollen, hi knies Vesups war gestern Abend abermals sehr erleuchtet. bringen. Hoͤchstdieselben durften einige Monate in dieser R denz verweilen. . . .

Seit einiger Zeit werden die Bewohner unserer Stadt ihrer nächtlichen Ruhe haufig durch die Explosion von Kw nen, oder Mordschlägen gestoͤrt, welche muth- oder böͤswi Menschen vor die Häuser hinlegen. Die Pelizei ist in vrh Thaͤtigkeit, um die Urheber dieser leichtsinnigen Streiche (den eine tlefere Bedeutung nicht beigelegt werden darf), zu ent ken und zur Strafe zu bringen, und hat eine Geldbelohnunz auf die Anzeige derselben gesetzt. ,

Es ist nunmehr ernstlich im Plan, en die Stelle der gestuͤrzten katholischen Kirche eine andere mitten in der Stel auf dem Marktplatz, neben dem alten Schloß, zu erbauen. dem Baumeister des verungluͤckten Gebäudes, welcher durch Gerichtsstelle zum Schadenersatz verurtheilt war, sind vor, gen Wochen sämmtliche Mobilien, worunter sehr schoͤne Kut sachen, oͤffentlich, zum Besten des Kirchenfonds, verstein worden. .

Frankfurt a. M., 22. November. Der Direktor unserm Staädelschen Kunst⸗Institut, Philipp Veit, hat nun schon oft besprochenes Frescobild; „die Entwickelung der Kih in Deutschland, durch die Einfuͤhrung des Christenthums endet. Nach dem Urtheil kompetenter Richter ist es ein * sterstuͤck, und eine neue schoͤne Perle in der Kuͤnstlerkrone! talentreichen Malers. Um den Meister Veit zu ehren wun zur Feier der Vollendung des Bildes, in der vorigen Woche heiteres Mahl veranstaltet, dem viele Kuͤnstler beiwohnten, l in Gedichten und Toasten wurde dem Meister vielfache Ven rung zu Theil. Wie man hört, so wird nachstens dieses Frech bild dem kunstsinnigen Publikum zugänglich seyen.

Jean

Florenz, 19. Nov. Am vorigen Dienstag, als an seint Namenstage, empfing der Großherzog den Kaiserlich Oestert chischen Gesandten, Grafen von Revizki, welcher die Ehre ha seine Beglaubigungs, Schreiben zu überreichen. Demi machte auch das ganze diplomatische Lorps Ihren Kaiserlichen heiten dem Großherzoge und der Großherzogin, so wie dem Pl jen Maximilian von Sachsen und Gemahlin, welche Letztere Tage vorher aus Lucca hier eingetroffen war, die Aufi lun Abends war ein glaͤnzendes Ballfest im Großherzoglichen Pali

Rom, 185. Nov. Die Nachricht von der Ankunft des . zogs von rias beruhte auf einem Irrthum, welcher dur

Meldung eines Beamten an das Ministerium entstand, n erwartete Person ist Emanuel Diez, Abgeordneter von 4 hergeschickt, um die Anerkennung der Nepublik vom heiligen St

zu bewirken. Es erleidet wohl wenigen Zweifel, daß ma

Spanien.

Madrid, 14. Nov. Nachdem in der heutigen Sitzung der ortes mehrere Deputirte den Eid geleistet hatten, wurde der Nzestern erwähnte) Antrag des Herrn Pretel de Cozar auf Ver— ninderung der Besoldungen der Staats-Beamten zum zweiten ale verlesen und der Finanz⸗Kommission ,,, dagegen

ch fuͤr die Dauer des Buͤrgerkrieges als permanent erklaͤren llen, verworfen. Herr Argumosa trug sodann darauf an, daß ie vier noch fehlenden Mitglieder der Kommission zur Revidi— ung der Constitution nicht eher ernannt werden sollten, als bis vel Drittheile der Deputirten versammelt und auch einige Re— rasentanten der uͤberseeischen Previnzen zugegen seyen. bei der Diskussion des Berichtes der Kriegs-Kommission uͤber en von Herrn Cardero gemachten Vorschlag, den zur mobilen Mational-Garde gehsrigen Personen die Zeit ihres Dienstes in lesem Corps fuͤr den aktiven Dienst in der Armee anzurechnen, emerkte Herr Falero, da die Kommission seinen Vorschlag, die enannten National-Gardisten von der Conscription ganzlich aus— schließen, verworfen habe, so duͤrfe sie auch jetzt den Antrag es Herrn Cardero nicht annehmen; auch Herr Olozaga trug uf die Verwerfung des Kommissions⸗-Berichts an, da er zu keinem Resultate fuͤhre. Herr Sancho, welcher hierauf das Wort nahm, prach sein Bedauern daruͤber aus, daß er anderer Meinung Eyn müsse, als Herr Olozaga. „Zwei Gruͤnde“, fuhr er sort, sind es, die mich bestimmen, den Beschluͤssen der Kommission dieser Beziehung beizutreten. Vergleicht man naͤmlich die Dienste, die ein Bataillon der Armee leistet, mit denen, die in Bataillon der mobilisirten Natisnal-Garde zu leisten ver— lag, so wird man sich uͤberzeugen, daß seine abwei— ende Organisirung das Linien-Bataillon weit nuͤtzlicher Nacht, als das andere. Es muͤssen daher vor Allem Ar— er-Lorps gebildet werden. Wie sehr ich nun andererseits auch die Opfer schaͤtzen weiß, welche die National-Garde darge— bracht, und wie sehr ich das Vertrauen, welches ihre Offiziere . dienen, anerkenne, so kann ich mir doch nicht verhehlen, * der Mangel an Uebung und die Fehler, die nothwendig in srer Disciplin vorkommen muͤssen, zu Gunsten der regulairen uppen entscheiden. Aus diesen Grunden stimme ich den Be— häüssen der Kommission bei.“ Herr Caballero erklärte hierauf, a die ven Herrn Sancho zur Vertheidigung des Kommissions dirichtes vorgebrachten Gruͤnde ohne alles Gewicht seyen. „Ich Rerseits“, bemerkte er, „muß dem, was Herr Olozaga gegen Di] ren Bericht gesagt hat, vollkommen beistimmen, und ich werde ich daher darauf beschraͤnken, Herrn Sancho zu widerlegen, zenn er behauptet, die National⸗Garde koͤnne nicht dieselben Dienste th ö ö. 6 Um das , , ist es nicht In? nmel alsgesprochenen Grundfatz, Jede bestehende eg g, es aufzuzählen, was diese tapfere uͤrger⸗Miliz bis ö so weit n , wird, als . Wohl der är g n, n n hat; ihre Dien te sind zu groß und zu neu. Was zur Einigung der Kirche noͤthig ist. Mexiko ist fattisch lan ich ö. 51 , ,. betrifft, den man iht zum Vorwurf em Muͤttelandeè geirennt, Und wer in Spanien fuͤr die „so seyen Sie versichert, meine Herren, daß sie bald den—

Henua mit 18tagiger Kontumaz im Lazareth von Nisita wieder

Fregatte und namentlich die Haltung der Seeleute. mehrere. Bestimmungen des Franzoͤsischen Dienst-Reglements auch bei der Flotte des Sultans einzufuͤhren, deren Leitung in

er von Herrn Gorossari gemachte Vorschlag, daß die Cortes

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selben Grad von Subordination und Disciplin erlangt haben wird, wie die Armee. Ich stimme gegen die Beschluͤsse der Kommission.“

In einem Schreiben aus Cordova vom 6. Nov. heißt es: „Es sind hier 37 Gefangene angekommen, die Gomez am sten d. M. in Truxillo freigelassen hat. Wir haben von ihnen er— fahren, daß Cabezas, Beltran de Lys, Diaz Morales und meh— rere Andere, in Bezug auf welche schon oft behauptet wurde, sie seyen erschossen worden, sich ganz wohl befinden und seit eini⸗ ger Zeit von den Insurgenten mit großer Achtung behandelt werden. Wir sind uns hier ganz selbst uͤberlassen und ohne alle Nachrichten. Die oͤffentliche Stimmung ist im hoͤchsten Grade schlecht, und zwar nicht sowohl wegen der erlittenen Ungluͤcks“ faͤlle, als vielmehr wegen des Betragens unserer Truppen; denn die Generale Alaix und Espinosa haben uns eben so gepluͤndert und gemißhandelt, wie der Feind. Es will jetzt Nie— mand, selbst diejenigen nicht ausgenommen, die bisher unermuͤd— lich im 6ffentlichen Dienst waren, noch etwas damit zu thun haben. Jeder lebt still in seinen vier Pfählen und findet es um solchen Preis besser, sich nicht anzustrengen. Was die Miliz betrifft, so wird sie wohl nach der erlittenen Niederlage einer langen Zeit beduͤrfen, um sich zu reorganisiren. Es er— eignen sich hier seltsame Metamorphosen, und man moͤchte wirk— lich lachen, wenn die Sache nicht eine so ernste Seite haͤtte. Verse⸗ nen, die zu den exaltirtesten gehoͤrten und sich an die Spitze jeder Bewe⸗ gung stellten, sind auf einmal so vernuͤnftig und gemäßigt geworden, daß sie sich selbst uͤber ihre ungemeine Klugheit wundern. Die Erpressungen der Militair-Chefs sind unerträglich und werden noch verhaßter, wenn man wahrnimmt, wozu sie verwendet wer— den. Das von Espinosa improvisirte Ayuntamiento ist noch immer nur dem Namen nach vorhanden. Man kann weder durch Bitten noch durch Drohungen eine hinreichende Anzahl von Mitgliedern zusammen bringen.“

dre

Konstantinopel, 19. Oktober, (Journal d' Ode ssa.) Am Sten ist der Admira! Roussin mit seiner Familie am Bord der Fregatte „Herminie“ von hier abgereist. Er war, als er von den hier wohnenden Franzosen Abschied nahm, in sichtbarer Bewegung und versprach, in einigen Monaten zuruͤckzukehren. Niemals hat die Abreise eines Gesandten ein solches Bedauern erregt, aber niemals hat auch wohl ein Gesandter mehr gethan, um sich die Achtung Aller zu erwerben, die mit ihm in rung kamen. Am Tten machte Achmed⸗Muschir⸗Pascha dem As—

miral Roussin den Abschiedsbesuch und begab sich dann an Bord

der Fregatte „Herminie“, wo er in Gesellschaft des Admirals und mehrerer Personen vom diplomatischen Corps ein Dejeuner einnahm. Achmed Pascha bewunderte das schoͤne Aussehen der Er beschloß,

Abwesenheit des Kapudan Pascha ihm uͤbertragen werden ist. Seit der Revolution im Jahre 1826 hatte der Sultan den Kaiserlichen Palast in Konstantinopel nicht mehr bewohnt; er brachte gewoͤhnlich den Winter in Beschicktasch und die schoͤne Jahreszeit in verschiedenen Lustschloͤssern zu. Dies wird fortan nicht mehr so seyn, denn das große Serail wird fuͤr den Sul— tan in Stand gesetzt. Man versichert auch, daß alle hohen Ci—

vil-⸗ und Militair⸗Beamten kuͤnftig in der Stadt wohnen sollen.

Dem Vernehmen nach unterhandle jetzt die Oesterreichische

Regierung mit der Pforte wegen Wieder-Eroͤffnung der alten

Donau- Mündung von Tschernowoda bis Kustundschi, wodurch ein großer Umweg und viele Gefahren und Unbequemlichkeiten vermieden wuͤrden.

Die Streitigkeiten zwischen der Tuͤrkei und Persien werden wohl auf guͤtlichem Wege beigelegt werden. Wenn uͤbrigens Persien wegen der Vorfälle in Erzerum Grund zur Beschwerde zu haben glaubt, so waͤren fuͤr die Pforte noch weit ernstere

Motive zur Unzufriedenheit vorhanden, da die Persischen Trup

den die rebellischen Kurden zu unterstuͤgen Mient machten. Man erzaͤhlt, daß nach der Unterwerfung des Insurgenten⸗ Chefs Revandus⸗Bei in der Wohnung desselben eine Korrespondenz

aufgefunden worden sey, aus der die Absichten Persiens deutlich Haͤtte sich Revandus-Bei noch einen Tag

hervorgehen sollen. gehalten, so wuͤrden ihm 15,006 Q Mann Perser zu Huͤlfe ge— kommen seyn. Dessenungeachtet hofft man, daß die angeknuͤpf— ten Unterhandlungen zu einer friedlichen Ausgleichung fuͤhren werden. Andererseits haben die Weigerung des Sir H

schemi, einen Verbuͤndeten der Engländer, zu ubernehmen, so wie die energische Opposition des Englischen Botschafters gegen die

feindseligen Absichten des Schachs, einen großen Eindruck am Persi⸗ schen Hofe gemacht. Hingerissen durch seinen Ungestuͤm und den Man⸗

gel an Erfahrung, hatte der Schach die Folgen einer Kriegserklärung an seine Glaubens- Genossen nicht bedacht. Die hiesigen Persischen Kaufleute haben sich, bis zur definitiven Entscheidung der Streitig⸗ keiten zwischen beiden Höfen, auf das Land begeben und alle Handelsgeschäfte abgebrochen. Sie geben zwar vor, daß dies geschehe, um der Pest zu entgehen, allein Jedermann begreift, daß es ihnen nur darum zu thun ist, die von ihnen zu leisten⸗ den Zahlungen aufzuschieben. Der Reis-Efendi hat uͤbrigens dem diplomatischen Corps die Versicherung ertheilt, daß der Friede nicht gestöͤrt werden wuͤrde.

Englische Blätter enthalten folgende Privat-Nach—⸗ richten aus Konstantinopel vom 26. Oktober: „Der Oberst Considine und die Capitaine Cook und Biggs haben sich, nach— dem sie von Lord Ponsonby die Erlaubniß erhalten, nach Eng— land zurückzukehren, heute nach Galatz eingeschifft. Die Abreise dieser Offiziere, besonders aber die Umstaͤnde, welche dazu ge— fuͤhrt, haben einen sehr peinlichen Eindruck auf die Tuͤrken gemacht. Mit tiefem Bedauern sehen sie die Vortheile schwin⸗ den, die sie sich von der Anwesenheit ausgezeichneter Britischer Offiziere in ihrer Armee ganz gewiß versprochen hatten, und sie fuͤrchten sich sehr vor dem Urtherl, welch es das Britische Publikumuͤber ihre Regierung und Nation fällen moͤchte, wenn es hort, wie die ange⸗ botenen Dienste jener Offiziere vom Divan verschmäht worden sind. Statt sich als Freund vor dem Divan zu zeigen, seine Besorgnisse zu zerstreuen und sich der entschiedenen und eindring— lichen Sprache zu bedienen, die dem Repraͤsentant einer Regie— rung ziemt, welche auf die Redlichkeit iheer Gesinnungen stolz ist, richtet Lord Ponsonby plotzlich eine Note an diese Versamm— lung mit der diplomatischen Frage: Welches sind die Absichten der Pforte in Betreff der kuͤrzlich zu Konstantinopel angekomme— nen Britischen Offiziere? Die Antwort der Pforte lautete na— tuͤrlich se, wie die Klugheit unter den bestehenden Verhaäͤltnissen sie gebot. Mehmed Ali's Schwiegertochter hat sich ge— stern am Bord der Dampf“ Fregatte „Nil“ nach Alexan—⸗ drien eingeschifft. Vor ihrer Abreise uübersandte der Sul— tan dieser Dame ein kostbares Geschenk. Von Seiten der Behoͤrde ist ihr alle mogliche Aufmerksamkeit und Hoöͤflich⸗—

keit bewiesen worden. Die Niederlaͤndische Gesandtschaft hat kurzlich den verschiedenen Gesandtschaften zu Konstantinopel und den Konsulaten in der Tuͤrkei die Mittheilung gemacht, daß in Zukunft fremde von der Levante nach einem Hollandischen Hafen bestimmte Schiffe ihre Quarantaine dort unter denselben Be— dingungen halten sollen, wie die einheimischen, wenn sie ein von einer Niederlaͤndischen Kanzlei ausgefertigtes Gesundheits-A,ttest vorzeigen. Die Persischen Prinzen werden taglich von Bu— charest hier erwartet. Nach den letzten Briefen von dort hatte sich die Cholera in mehreren Gegenden der Wallachei gezeigt. Die Pest setzt hier ihre Verheerungen mit ungeschwaͤchter Heftigkeit fort. Die Zahl der neu Erkrankten, die im Laufe der letzten Woche in das Griechische Hospital aufgenommen worden, belief sich auf 70. Die Tuͤrkische Regierung hat vor einigen Tagen den Markt schließen lassen, wo die Kleider der Gestorbenen taglich verkauft zu wer— den pflegten. Der Glaube an die Ansteckung ist unter den Tuͤr—⸗ ken ploͤtzlich so allgemein geworden, daß wohl binnen kurzem Quarantaine-Anstalten rings um die Hauptstadt eingerichtet werden duͤrften. Der Russische Gesandte hat kuͤrzlich sein Gesuch an die Pforte, die Armenier in der ganzen Turkei zur Anerkennung der Oberherrlichkeit des Patriarchen von Etsch— miadsin zu noͤthigen, zum drittenmal wiederholt. Die Ar⸗ menier hatten sich einen Ferman zu verschafsen gewußt, der sie ermaͤchtigte, den Theil der Kirche zum heiligen Grabe ir Jerusalem, in welchem sie ihren Gottesdienst verrichten, auf ihre Kosten ausbessern zu lassen. Der Griechische Patriarch aber, der diese Kirche fuͤr das Eigenthum seiner Kirche ansieht und die Arme— nier wie die Katholiken als Religions-Parteien betrachtet, die in jenem Gebaͤude nur geduldet werden, protestirte gegen den Fer— man, weil derselhe den Armentern ein Recht verleihe, vermoͤge dessen sie sich in Zukunft stets fuͤr gesetzmäßige Eigenthuͤmer halten koͤnnten. Herr von Butenieff unterstuͤtzte diesen Protest, und die Pforte hat daher jenen Ferman wieder zuruͤckgenommen.“

Griechenland.

Athen, 14. Nov. (Muͤnchener pol. Ztg.) Nach der heute erschienenen Zoll-Organsisation wird die äußere Zoll— Verwaltung des Koͤnigreichs in 25 Ober-Aemter mit den nöͤthigen

Beruͤh⸗

De thune, das Kommando gegen den Statthalter ven Irak-Ad⸗

Unter⸗Aemtern, Zoll⸗Stationen und Wachtposten eingetheilt, und wei Ober⸗Foll⸗Inspectionen zur Aufsicht und Kontrolle bestellt. Der Ober⸗Aemter erster Klasse sind vier, Syra, Athen (Piräus), Nau—

plia und Patras; Ober-Aemter zweiter Klasse sieben, Ober- Aemter britter Klasse dreizehn; Unter⸗Aemter (die gleichfalls in drei Klas⸗ sen abgetheilt find) im Ganzen fuͤnf und sechzig, Zoll. Stationen zwei und dreißig, und Zollwachtposten sechzig. Das Personal der Ober⸗Aemter erster - Klasse besteht aus einem Intendanten, einem Controlleur, einem Secretair, einem Transit-⸗Intendanten, einem Oberwaͤchter und einer angemessenen Anzahl Wächter. Die Ober⸗-Aemter sind dem Finanz-Ministerium unmittelbar unter— geordnet, so wie die UnterZoll-Aemter, Zoll⸗Stationen und Zoll— Wachtposten den Ober⸗-Aemtern. Man spricht davon, daß fuͤr die Beamten außer der schon fruͤher gegebenen Europäischen Uniform auch eine nationale be— stinimt werden solle. Wenn auch die Regierung damit ei— nem fruͤher vielseitig geaͤußerten Wunsche entspricht, so be— zweifle ich doch, daß auch nur ein Dutzend der Beamten / jetzt noch davon Gebrauch machen wird eine so mächtige J .

Veraͤnderung ist in kurzer Zeit in dem oͤffentlichen Geiste vorgegangen. In saͤmmtlichen Ministerien sind nicht vier Beamte, welche noch die National-Kleidung tragen, und auch von den aͤbrigen Beamten der Hauptstadt und der uͤbrigen Städte haben fast alle die Europaische Kleidung angelegt. Diese Maß— regel der Regierung haͤngt ubrigens zugleich mit dem sehr zweck— maͤßigen Plane derselben zusammen, daß jeder Beamte zugleich Landwehrmann seyn soll; es soll darum auch der Rang der ver— schtedenen Civil⸗Branchen im Verhaͤltnisse zu den militairischen Graden festgesetzt werden.

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Berlin, 28. Nov. Die bereits feit 36 Jahren in Berlin bestehende Armen⸗Speisungs⸗AUnstalt hat sich auch im Verwaltungs Jahre 183, einer regen Theilnahme von Seiten der Bewoöh— ner der Hauptstadt zu erfreuen gehabt, so daß es der Anstait moglich gewesen ist, im verflossenen Winter und namentlich in dem Zeittaume vom 15. Oktober 1835 bis 31. Marz 1836 aus den bestehenden 5 Kuͤchen uͤberhaupt 451,860 Portionen oder Quart nahrhafter Speise unter beduͤrftige Miteinwohner zu ver— cheilen. Die Gesammt⸗- Einnahme betrug in runter Summe 1143 Rthlr. Gold und 13,892 Rthlr. Courant, die Ausgal 1143 Rthlr. Gold und 11,423 Rthlr. Courant; mithin blieb ein Bestand von 2469 Rihlr. Courant. Das Kapital-Vermögen der Anstalt, wovon bestimmungsmaͤßig nur die Zinsen verwendet werden, ist durch ein Legat des Pupillen-⸗Raths Calmberg von 300 Rthlr. seit dem letzten Rechnungs⸗Abschlusse auf 159 Rthlr. angewachsen. Fuͤr den bevorstehenden Winter soll die Armen Speisung, in dem Maße als die vorhandenen Mittel es gestat— ten, am 15. Dezember beginnen, wenn nicht strenge Kalte oder sonstige nicht vorherzusehende Umstände den Anfang derselben schon fruͤher nothwendig machen. Um jedoch dem vorhandenen

Beduͤrfniß der Armen genuͤgend entsprechen zu konnen, wird auch in diesem Jahre eine allgemeine Haus-Kollette veranstaltet werden. Im verflossenen Winter hat dieselbe 5006 Rthlr. inc 76 Rthlr. Gold eingetragen.

Man schreibt aus Bonn unterm 2ästen d. M.: „Da naturhistorische Museum unserer Rheinischen Friedrich Wilhe ms Universitaͤt hat im Laufe dieses Jahres durch freigebige Ge— schenke manchen schoͤnen Zuwachs erhalten. Namentlich zeich— nen sich darunter die zoologischen Gaben aus, welche auf An— ordnung des hohen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts und Medizinal-Angelegenheiten eingegangen sind. Von der auf Befehl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs algekauften und unter dle Landes Universitaͤten vertheilten werthvollen Sammlung des Herrn Lemare⸗Picquot sind naͤmlich 27 Saͤugethiere, 76 Vogel, 32 Rep— tilien, 51 Fische, 53 Mollusken, 200 Insekten, 59 Erustaceen 25 Radiarien und 7 Korallen hierher gelangt und sollen bal⸗ digst zur Aufstellung zubereitet und eingeordnet werden. Eine dazu gehoͤrige Sammlung von Suͤßwasser⸗Konchtlien des Gan— ges wird noch erwartet. Auch mancherlei anderer Geschenke hat das Museum sich noch zu erfreuen gehabt, und fast alle Klassen des Thier- und Mineralreichs sind dadurch ausehnlich bereichert worden.“ Das naturhistorische Museum zu Mun—

ster hat vor kurzem gleichfalls einen interessanten Zudachs er⸗ halten. J Der Kaufmann Wattendorf, aus Muͤnster gebürtig und gegenwärtig in Batavia, hat namlich in dantbarer Erinnerung an das Gymnafium seiner Vaterstadt und an seinen ehemaligen Lehrer, den Gymngsial-Direktor Professor Nadermann, eine tost— bare Sammlung Javanischer Natur Merkwürdigkeiten, beste⸗ hend aus Saͤugethieren, gegen 1069 Vogelbälgen, die etwa 160

Spezies darstellen, sehr vielen prachtvollen Schmetterlingen und