1836 / 342 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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giesischen Angelegenheiten fort. Die „Paix“ und das „Jour, nal des Débats“ hatten bekanntlich, nachdem sie zuerst auf das bestimmteste behauptet, die Englische Flotte in Lissabon habe die letzten dortigen Reactionsversuche hervorgerufen, und nachdem die hiesigen Blatter hierauf mit einer ähnlichen Behauptung ge— gen den Franzoͤsischen Admiral in Lissabon geantwortet, die letz. tere ausdruͤcklich in Abrede gestellt und erklart, Admiral Hugon . durchaus keine Instruction gehabt, sich in das, was in issabon vorgehe, zu mischen, und deswegen auch dem Admiral Gage durchäus nicht seine Mitwirkung angeboten. Hierauf antwortet jetzt die Morning Chronicle, nachdem sie den Ar⸗ tikel der doctrinairen Blatter mitgetheilt, schlechtweg Folgendes: „Wir wiederholen es hiermit ausdrücklich und feierlichst: Die Franz ͤsische Flotte wurde eingestandlich deshalb in den Tajo ge— sandt, um mit der Englischen gemeinschaftliche Sache zu ma— chen. Admiral Hugon erklärte sich, sobald er im Tajo ange— kommen war, gleich bereit, mitzuwirken. Er ließ, in Erfüllung seiner ausgesprochenen Absicht, eines der Schisse seines Geschwa—⸗ ders von dessen gewöhnlichem Standpunkte hinweg und den Strom hinuntersegeln und warf vor Belem Anker, mit der Ab— sicht, der Britischen Flotte bei Beschuͤtzurg der Königin Bei— stand zu leisten.“ Auf ähnliche Weise, aber weniger bestimmt, äußert sich der Courier. Er sagt: „Beide Flotten sind augen— scheinlich zu demselben Zwecke nach Lissabon gesegelt, und es wäre unmöglich gewesen, daß vorkommenden Falls die Franzoͤsi⸗ sche nicht mit der Englischen cooperirt haben sollte. Wahr mag es allerdings seyn, daß der Franzoͤsische Admiral keine Truppen landen sollte, was denn auch England nicht verlangt haben wuͤrde, da mit der Landung der Britischen Truppen durchaus nichts weiter beabsichtigt wurde, als die Person der Koͤnigin zu schuͤz⸗ en, welche Ehre wir nicht gern mit den Franzosen getheilt ha— en wuͤrden, da sonst leicht die Königin aus Bersehen ihre Zu— flucht auf die „Stadt Marseille“ statt auf den „Malabar“ hatte nehmen konnen.“

Die Lissaboner Berichte werden in den heutigen Blattern vom 23. November, also einen Tag weiter datirt, als die letz⸗ ten, melden aber durchaus nichts Neues, namentlich noch nichts uͤber das vermuthliche Resultat der Cortes-Wahlen, die eben begonnen hatten. Man will wissen, daß die Minister beabsich⸗ tigt hatten, es mit einer inlaͤndischen Anleihe zu versuchen, was aber bis zur Zusammenkunft der Cortes verschoben worden sey. Es war großer Mangel an Geld, doch hatte der neue Finanz Minister, Herr Passos, es moͤglich gemacht, den Truppen an der Spanischen Graͤnze ihre Sold⸗-Ruͤckstaͤnde zu bezahlen, Geld und Kleidung fuͤr die Portugiesische Huͤlfs-Legion in Spanien anzuschaffen und 80 Contos baares Geld in die Bank zu sen— den. Man fluͤsterte in Lissabon, Herr Passos habe hierzu ge— wisse Regierungs-⸗Revenuͤen von den Capvperdischen Inseln fuͤr die Jahre 1835 und 1840 verpfaͤnden muͤssen. Die Portugie— sische Regierung stand auch im Begriff, ein Dekret wegen gaäͤnz— licher Abschaffung des Sklavenhandels zu erlassen, der bisher mit geheimer Zustimmung der Behörden von Schiffen unter Portugiesischer Flagge noch immer ganz offen getrieben worden ist.

6 Mittag hieß es an der Boͤrse, es sey ein Expresser aus Portugal mit wichtigen Nachrichten gekommen; worin sie bestanden, vernahm man nicht, allein die Portugiesischen 5 pCts. sanken auf A3 und die 3 pCts. auf 27 ,.

Niederlande.

Aus dem Haag, 3. Dez. Die Staats-Courant meldet heute, daß Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Alexander von dem Unfalle, der ihn betroffen, gaͤnzlich wieder hergestellt sey.

Der Graf von Schimmelpenninck, der fruͤher die Functio⸗ nen des Staats- Secretairs verrichtete, ist zum Mitgliede der ersten Kammer der Generalstaaten ernannt worden und hat den Rang und den Titel eines Staats-Ministers erhalten.

Ein Einwohner von Arnheim ist um ein Privilegium auf die Erfindung eingekommen, alle Wege fuͤr Dampf -Fuhrwerke fahrbar zu machen, ohne daß es einer Eisenbahn beduͤrfte.

Veli g ien.

Bruͤssel, 2. Dez. Der Koͤnig empfaͤngt heute in Ant— werpen die Militair- und Civil-Behoͤrden der Stadt. Der Provinzial⸗ Gouverneur ist von Sr. Maj. aufgefordert worden, Höͤchstdemselben einen genauen Bericht uͤber die durch den letz ten Sturm verursachten Unfaͤlle mitzutheilen. .

Lüttich, 3. Dez. Auch gestern Abend haben sich die Zu— sammenrottungen von vorgestern erneuert. das Militair und die Polizei geworfen, und selbst mehrere Offi— ʒiere n, ,. worden. Indessen ist es gelungen, die auf⸗— geregten Arbeiter, nachdem gegen dieselben nachdruͤcklichst einge— schritten wurde, wieder zu zerstreuen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 29. Nov. Ihre Maj. die Koͤnigin wohn— ten gestern Abend im hiesigen Theater der ersten Auffuͤhrung der „Jungfrau von Orleans“ von Schiller bei, die zum Be— sten eines unserer vorzuͤglichsten Schauspieler, des Herrn Alm— loöf, gegeben ward. Die Uebersetzung ist nach der Bearbeitung des Stuͤcks fuͤr die Berliner Buͤhne veranstaltet.

Der Königl. Preußische Gesandte am hiesigen Hofe, Frei⸗

herr von Brockhausen, ist am 2Z5sten d. hier wieder eingetroffen.

Bekanntlich hatte der hiesige Magistrat die von der Groß— händler-Societät hierselbst ausgegangene Wahl des Großhaänd⸗ lers Freiherrn von Kantzow zu einem der Mitglieder der 50 Aeltesten der Buͤrgerschaft aus dem Grunde fuͤr unguͤltig erklaͤrt, weil Herr von Kantzow, jetzt dem Adelsstande angehoͤrend, kein buͤrgerli⸗ ches Amt bekleiden konne. In Bezug hierauf hat nunmehr die Großhaͤndler-Societaͤt dem Ober-Statthalter eine Beschwerde⸗ schrift eingereicht, worin sie das Verfahren des Magistrats mißbilligt, da Herr von Kantzow, noch ehe sein Vater (im Jahre 1809) in den Adelsstand erhoben ward, als Stockholmer Burger aufgenommen ward und seit der Zeit alle Pflichten und Leistungen eines wirklichen Buͤrgers er— fuͤllt habe, so wie er auch in seiner Eigenschast als Kaufmann durch seine Einsichten und seine kommerziellen Unternehmungen deim Handel Stockholms bedeutend genutzt habe; sie verlangt da—⸗ her, daß der Ober⸗Statthalter, so wie die drei Buͤrgermeister und 5 Mitglieder des Rathes von Stockholm, den Herrn von Kantzow berechtigen mogen, die auf ihn gefallene Wahl eines Stadt⸗Aeltesten anzunehmen.

Deutsch land. Kiel, 2. Dez. Am 29. Nov. Abends hatten auch wir hier

ein heftiges Gewitter, auf welches ein orkanähnlicher Sturm geregelte Dampfschifffahrt nach Linz ins Leben treten zu lassen.

mehreren Stellen eingeschlagen, namentlich ein Haus im Dorfe

aus Suͤdwesten folgte. Das Gewitter hat in der Umgegend an

Langwedel in Asche gelegt, und der Sturm hat im nahen Vieh— burger Holze viele starke Buchen entwurzelt. Um Mitternacht legte sich der Sturm.

Steine wurden auf

1382

Die zuletzt erschienenen Nummern der Schleswigschen Stande Zeitung enthalten die Gutachten der Staͤnde uͤber folgende Gesetz⸗ Entwuͤrfe: uͤber einige das Pupillen-Wesen be— treffende Punkte, uͤber das Verfahren bei der Beitreibung ruͤck— staͤndiger Steuern und Gefaͤlle 1c, uͤber Arbeiten bei den Schiffs—⸗ Bauten, uͤber den Handel von Island, uͤber das Hausiren außer halb der Jahrmaͤrkte, uͤber das Expropriations-Gesetz, uber die oͤkonomischen Verhaͤltnisse der Straf⸗Anstalten in Gluͤckstadt, 4 den Proben-Handel und uͤber die Repartition der Stande—

osten.

beck, 3. Dez. Hier war in den letzten Tagen des vo— rigen Monats ein merkwuͤrdiger Temperatur⸗Wechsel. Am 26. Nov. hatte man 6 Grad Kaͤlte und herrliche Schlittenbahn, und am 2g9sten trat ploͤtzliches Thauwetter ein bei 9 Grad Wärme. Am zasten stuͤrmte es auch hier entsetzlich; zwischen 7 und 8 Uhr Abends warf die Gewalt des Windes ein zu den Gebaͤuden der Katharinen-Kirche gehoͤriges Haus nieder.

Hannover, 3. Dez. (Hamb. Korr.) Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cumberland wird am 10ten d. zu einem laͤngern Aufenthalte in hiesiger Residenz erwartet. Zu Hoͤchst‚ dessen Empfange ist der Fuͤrstenhof bereits in Stand gesetzt worden. Dem Vernehmen nach, wird auch J. Koͤnigl. Hoheit die Frau Landgraͤfin von Hessen⸗Homburg einige Winter-Mo— nate hier zubringen.

. Se. Masjestät der Konig von Griechenland werden auf der Ruͤckreise mit Hoͤchstihrer Gemahlin Hannover nicht, wie es anfaͤnglich verlautete, wieder beruͤhren. Zu den in Oldenburg stattgehabten Festlichkeiten wurden zwei hiesige Qpernsaͤnger, der Tenorxist Herr Rauscher und die Saͤngerin Dlle. Franchetti, zur Mitwirkung in einem Hof-Konzerte dorthin berufen.

Dresden, 2. Dezember. Das Comité des Saͤchsischen Kunstvereins, dessen Wirksamkeit durch den glaͤnzendsten Erfolg sich belohnt sieht, indem die Zahl der Actien desselben in diesem Jahre bereits bis nahe an 1800 gestiegen ist, hat neuerdings die Freude gehabt, durch die Bereitwilligkeit des Kunstvereins fuͤr die Rheinlande und Westphalen und in Folge des erfreuli— chen Bandes, in welches er mit den meisten der uͤbrigen deut— schen Kunstvereine getreten, es ermoglicht zu sehen, daß er in nächstkommender Woche fuͤr das hiesige Publikum eine Ausstel— lung von acht und zwanzig der ausgezeichnetsten und groͤßten neuern Arbeiten der mit Recht so beruͤhmten Duͤffeldorfer Kunst⸗ akademie eroͤffnen kann, welche ihm auf sein Gesuch nach Schluß der Berliner Kunstausstellung zu diesem Zwecke fuͤr einige Zeit zuvorkommend uͤberlassen worden. Außer dem Jeremias von Bendemann und der Hussitenpredigt von Lessing, werden noch Gemaͤlde von Schadow, Becker, Blechen, Dielmann, Engel, Funcke, Huͤbel, Jacobi, Jordan, Koͤhler, Kretschmar, Muͤcke, Muͤller, Pluͤddemann, Pose, Rustige, Schirmer, Schroͤdter, Sonderland, Steinbruͤck und andern dabei zu sehen sein.

Munchen, J. Dez. Gestern zaͤhlte man hier 21 Brech— ruhr⸗Sterbefälle. Der heutige Stand der Brechruhr-Kranken ist: Vom vorigen Tage 245, neu hinzugekommen 50 (2 mehr als gesterny, Summe 295; genesen 26 61 mehr als gestern), gestorben 17; Rest 258.

Diesen Morgen verschjed nach kurzer Krankheit der geist— liche Rath Kajetan Meilinger, Professor der Philosophie an der hiesigen Universität, den Tag nach seinem siebenzigsten Geburts—

tage.

Munchen, 3. Dez. Nach der gestrigen offiziellen Liste ist die Zahl der an der Brechruhr Verstorbenen bis auf 16 her⸗ untergegangen. Neu hinzugekommen waren 36, also gegen den vorigen Tag, wo diese betrugen, 14 weniger. Genesen wa— ren 5. Indessen wurden gestern 42 Menschen beerdigt, worun— ter freilich mehrere aus hohem Alter und an anderen Krank⸗ heiten Gestorbene. Das Wetter scheint sich zu bessern, und so hoffen wir denn auch auf Linderung des Uebels.

Fuͤr die junge Königin von Griechenland ist hier ein kost, barer Schmuck von Edelsteinen verfertigt worden, ein Geschenk Ihrer Majestaͤt der Königin an Ihre Durchlauchtigste Schwie— gertochter. Ueber die von einigen Blaͤttern erwahnte Reise * MM. nach Würzburg und Aschaffenburg verlautet nichts Naͤ— heres. Man wuͤl vielmehr wissen, Allerhoͤchstdieselben wuͤrden sich nach Augsburg begeben und mit den jungen Neuvermaͤhl⸗ ten daselbst eine Zusammenkunft haben.

O e st err e i ch

Wien, 1. Dez. Am 12. Dez. wird zu Ehren Ihrer Kai— serl. Hoh. üer Erzherzogin Therese ein Konzert bei Hofe statt— finden, wobei die Erzherzogin zum erstenmal im großen Hof— zirkel als Braut erscheint. Am 27. Dez. wird diese Prinzessin, von Höchstihrem Durchl. Vater begleitet, sich nach Trient bege— ben, wo Se. Maj. der Koͤnig von Neapel am 4. Januar ein— treffen will. Am 6. Januar wird sodann zu Trient die feier— liche Verlobung und Trauung zwischen Sr. Sieilianischen Ma— sestaͤt und der Erzherzogin Therese vollzogen, worauf das hohe Paar unverzuͤglich die Reise nach Neapel antreten wird. Schon am 25. Dez. wird Se. Königl. Hoheit der Herzog von Salerno Wien verlassen, um sich nach Trient zu begeben. Das Trous— seau fuͤr die hohe Braut soll eins der prachtvollsten werden, die man je gesehen hat.

Der Graf Coudenhofen, welcher nach Goͤrz geschickt gewe— sen, ist zuruͤckgekehrt Es waren daselbst viele ausgezeichnete Fremde eingetroffen, um der Königl. Franzoͤsischen Familie ihre Kondolenzen darzubringen.

Zwischen der hiesigen Dampfschifffahrts-Gesellschast und der Bayerisch-Wuͤrttembergischen ist es zu einer Uebereinkunft ge— kommen, vermoͤge deren die Oesterreichische Gesellschaft der von Bayern und Württemberg das ihr von der Kaiserlichen Regie— rung zugestandene Recht, die Strecke von der Bayerischen Graͤnze bis Linz mit Dampfschiffen zu befahren, unter denselben Bedin⸗ gungen, wie sie es selbst darf, uͤberlaͤßt. Beide Theile wollen die noͤthige Zahl Dampfschiffe aufstellen, um sowohl von Wien aufwärts, wie ven Regensburg abwaͤrts, eine regelmäßige und ununterbrochene Dan fi s fer herzustellen. Diejenige von beiden Gesellschasten, die zuerst die Mittel bereit haben wird,

um den Cours nach Linz zu erdffnen, soll auch berechtigt seyn,

das ganze Stromgebiet . Ulm und Wien so lange zu be— fahren, bis die andere Gesellschaft im Stande ist, mit ihr zu kommuniziren. Uebrigens werden beide Gesellschaften stets dar auf Bedacht nehmen, ihren gegenseitigen Vortheil nach Moͤg— lichkeit zu befoͤrdern; die Bayerisch-Wurttembergische Gesellschaft hat sich verpflichtet, in einem Zeitraume von zwei Jahren eine

Schweiz.

Bern, 1. Dez. (Schwäb. Merk.) Der Vorort giebt den Ständen Nachricht, daß der beabsichtigte Freizuͤgigkeits—

Erkrankungen, 119 Todesfalle; am 17. Nov. 267 Erkrankungen

Vertrag mit Nord-Amerika nicht zu Stande gekomme

weil nach den Gesetzen der meisten Ünions-Staaten ö kein Grund-Eigenthum besitzen koͤnnen, und wenn sie kenn. ländischen Erben finden, der Staat sich der Erbschaft 96 tigt. Sodann ersucht Bern die Staͤnde, sie mochten a genoͤssischen Verhandlungen kuͤnftig nur den Titel K brauchen. am

iaste, und der Absatz fuͤr Luxus⸗Artikel stockt gaͤnzlich; von den el Produkten sind die Oele der einzige Artikel, fuͤr den man il, dem st. Bie Vertgufer hen iich zäpääck ober, sor, fte tohe Preise. Der Haupt, Begehr it für das 3rus, d, denn das durch die dermaligen Umstaͤnde verursachte Miß— ö. hat die Platz-Spekulanten und Spieler von der Boͤrse e' Mit Wechseßsperationen ist esl zleichfals sehr stine.

Spanien.

Madrid, 23. Nov. Ueber die gestrige Cortes-Sigung ist sch Einiges nachzutragen. Die Beschluͤsse der Kommission, bei „vorzunehmenden Gehalt, Verminderung der Beamten das zekret vom 29. Sept. d. J. zum Grunde zu legen, wurden genommen. regorio Gar zor . ts von 1837 betreffend. Der Finanz Minister nahm zuerst ö. s Wort und sagte: „Wird dieser Antrag angenommen, so rd man daraus folgern, daß die Regierung schsafe, und es h noͤthig, sie zu wecken. Wenn die Cortes wollen, daß das udget ohne die Anmerkungen, welche die Regierung fuͤr zweck⸗ stzig halten möchte, und ohne einen Plan fuͤr die zu er— benden Abgaben, vorgelegt werden solle, so kann dies hon morgen geschehen. Ist dies jedoch nicht die Absicht der ammer, so kann der Antrag nur dazu dienen, die moralische jtärke der Regierung zu schwaͤchen, indem dann Jedermann raussetzen muß, daß die Regierung ihre Pflicht nicht gethan be.“ Hierauf bemerkte Don Gregorio Garcia: „Aus dem, s der Herr Finanz⸗Minister eben gesagt, ergiebt sich recht lich, welche Unordnung in den Finanzen herrscht; er fragt mlich, ob es Eile habe, die Rechnungen zu sehen. Allerdings es Eile, denn man wartet schon ein ganzes Jahr dar—

Im vorigen Jahre allein jetzt ist dies anders,

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Rom, 24. Nov. (Allg. Ztg.) Die kuͤrzlich erf „Allocution“, die der Papst. in dem Konsistorium am 2st! hielt, lautet wie folgt: ͤ 1

Ehrwürdige Brüder! So gern Wir au diesen Ort immer diges brächten und Entsprechendes den Gebeten, womit Wir * in der Demuth Unseres Herzens den Vater der Barmherzigkel den Gott alles Trostes für die heilige katholische Kirche un Wohlfahrt der ganzen christlichen Heerde mit Euch inbhtz anrufen, so sehen Wir nus doch heute gezwungen, in Eurer sammlung eine Begebenheit anzukündigen, die Euch eben so trübend lst, als sie Mir war, da sie Mir zuerst zu Ohren Ihr ahnet schon im Geiste, ehrwürdige Brüder, daß Ich von Hintritte Unseres geliebtesten Sohnes in Christo, Antons, nigs von Sachsen, spreche, welcher nach einem langen, burt üUebung christlicher Tugenden und der Pflichten seiner 9 Stellung ausgezeichneten Leben diese seiner schon nicht mehr on Welt verlassen hat, um dahin zu gelangen, wohin er mit dem ; trieb aufrichtigsten Glaubens und entzündeter Liebe, von gan Herzen gestrebt hatte. Obgleich Wir von ihm die nämliche Hofsn hegen müssen, welche hinsichtlich des Kaisers Theodosius des Gn

der große Ambrosius aussprach, da er sagte, „derselbe sey, n . er seine Herrschaft nicht niedergelegt, sondern nur gewechselt, ge den, um fein neues Reich in Empfang zu nehmen, in die Zelte Christi durch das Recht seiner Frömmigkeit berufen“; so kon doch nicht anders, geschehen, als daß, wie dies den Menschen ej boren ist, sein Hingang schmerzlich gefühlt ward, und daß na . lich Wir, indem Wir die Größe des Verlustes erwogen, au de trübniß Unseres geliebtesten Sohns in Christo, des Königlichen h folgers Friedrich, innigen Antheil nahnien. Und zwar mit Fug! Recht hinterläßt der Tod eines in Tugenden so erprobten 9 bei den Ueberlebenden die größte Sehnfucht; da ja in ihm, mi rechtigkeit und Ernst gepaart, Güte und Milde hervorleuchtett zu Religions-Eifer, Sitten⸗Reinheit und wahrhaft väterliche salt für das öffentliche Wehl und das Beste Aller, die denn an ihm untergebene Volk mit kindlicher Liebe erwiederte. Wing aber seine Tugenden waren, wird jeder leicht ermessen, der je wie eifrig der treffliche Fürst sich der Frömmigkeit beflissen hath kennend, daß nur die Gnade Gottes die Bildnerin der wahren gend ist. Allzu lang wäre es, alles hierher Gehörige einzeln an führen; genüge es, dasselbe nur anzudeuten: seinen beschehn Sinn, seine freiwillige Selbstdemüthigung, welche der Frbmmgh und des ganzen geistlichen Gebäudes Grundlage ist; seine auh zeichnete Beharrlichkeit in Verehrung und Anbetung der gih chen Majestät, worin er sich insbesondere durch die un wam bare Gewohnheit bestärkte, zweimal täglich sechs und fünfzig Jahre n dem unblutigen Opfer beizuwohnen; dann sein häufiger Gebnn der Sakramente mit den unzweifelhaftesten Anzeichen Ener brenn den Liebe zu Christo; seine fleißige Sorge, Verzeihung für seine Si den durch Theilnahme an dem Gnadenschatze der Kirche zu erlanzh wobei gleichwohl sein Eifer, den Körper zu kasteien und in Kntch schaft zu erhalten, nicht ermattete, was er besonders durch die sirun ste Beobachtung der Fasten auch noch im höchsten Greisen-Alter kun gab, so wie auch durch eine noch schärfere, freiwillig übernommene Fßungsart, die er sich fast bis zum letzten Tage seines Lehf selbst auflegte. Dennoch darf hier jene Makel nicht verhehlt m den, womit zu Unserem innigen Leidwesen jene so hellstrahlende w gend sich besleckt hat. Wir meinen den Beschluß, den er unborfcn ger Weise unterschrieb, und welcher nachher von diesem geiligen Stuhle verworfen worden ist. Doch ist durchaus zu urtheilen, des er hierin nicht aus Berkehrtheit des Gemüths gesündigt habe, sen⸗ dern nur durch menschlichen Irrthum gefallen sey, da er im Uebrigen ein Mann war, von dessen Glaubens-Reinheit und treu anhängt cher Gesinnung für die Gebete und Lehren der heiligen katholischn Kirche Wir die dentlichsten Beweise haben, wobei uns zudem bekam ist, daß er wegen jener Handlung mit sich seibst so unzufrieden nu daß man von ihm in Wahrheit sagen kann, was eben auch von Theodoss derselbe heilige Kirchenlehrer Ambrosigns schreibt: „Es sey nachher st Tag gewesen, an welchem er nicht jenen Irrthum bereut habe?“ und diefe Schuld, von welcher Art sie auch war, mit Hülfe des Him der Gutes aus Bösem macht, zur Mehrung und Rährung des Feu seiner Frömmigkeit beigetragen hat. Einem so gearteten Leben gh sprach, wie zu erwarten, sein Ende vollkemmen. Kaum sühlte ern selbe herannahen, so ließ er sich nichts Anderes angelegen als wie er sich aufs sorgfältigste zum Abscheiden vorbereiten ns Mit welcher Glaubenstreue aber, in welcher Gluth gottseliger er sich mit den heillgsten Sakramenten gerüstet habe, wobei all wefenden heftig bewegt waren und einen solchen in Angesich ih Herrn kostbaren Tod fromm zu beneiden schienen, davon ist . len Zeuge die Königl. Familie, in deren thräunenreicher Gegtihn dem Sterbenden diese heilige Wegzehrung gereicht ward. Am dihh

Tage aber nach diesem, nachdem er zum drittenmale, seinem Ww sche gemäß, mit dem geheimnißvollen Mahle gestärlt worden war, n derselben umherstehenden Familie den himmlischen Segen mit väterlt Liebe erfleht hatte, entschief er im Frieden des Herrn Jesüs Christus. E da, was für eines Fürsten Tod und welch ein Musierbiid christl icher Tun wir beklagen mußten, daß es den Augen des ihm untergebenen kes entzogen ward! Dennoch gedenkend, daß er nun vor dem R terstuhle des strengsten Richters gestanden hat, der durch den 9 pheten verkündigt, daß er „Jerusalem durchforschen werde bei Leuchten welches Gericht fürchtend der heil. König Du

denn die ganze

erzeugen und Rechenschaft uͤber die Anwendung des Ver— gwens-Votums fordern.

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ch wundert sich der Herr Minister noch uͤber unsere Aengst— keit und sucht uns init leeren Versprechungen abzuspeisen.“

angs⸗-A1nseihe entstanden seyen und sagte schließlich: „Die Kammer

doch niemals.“ Nach einer unbedeutenden Erwiderung Finanz- Ministers erklaͤrte die Kammer den Gegenstand fuͤr

h, daruͤber abzustimmen. Hierauf fand eine geheime Sitzung it.

In der heutigen Sitzung der Certes wurde zunachst eine hrotestation der Gemahlin des Herrn Calvo de Rosas gegen se Verhaftung ihres Gatten verlesen. Sodann wurde eine dörstelung der Bewaffnungs- und Vertheidigungs-Junta von ton vorgelegt, worin die Unmoͤglichkeit dargethan wird, den

er zwangs-Anleihe aufzubringen. ach einer kurzen Debatte an die ,, uͤbersandt. n den Herren Garcia und Vila gemachte

6 ju entwerfen, worin die Form festgestellt wird, in der die secamonenen wegen Verletzung der Constitution an die Kam⸗ er gerichtet werden muͤssen, wurde der

sitheilung zu machen uͤber ein leichtes Mittel zur Beendigung „Bürgerkrieges. Er bittet daher die Kammer, eine Kommis— m zu ihm zu senden, denn er wolle sein Geheimniß weder ei— m Instructions-Richter noch der Regierung mittheilen. Die erren Montoya, Caballero und Charcon koͤnnten uͤbrigens die Birtsamteit des Mittels bezeugen. Auf die Erklarung der ge— unten Deputirten, daß sie, nach dem was ihnen von den nen des Herrn Calvo de Rosas bekannt sey, nicht glaubten, s dem Kriege dadurch ein Ende gemacht werden wuͤrde, be— hloß die Kammer, keine Kommission in dieser Beziehung zu nennen.

Im Eco del Comercio liest man: „Die in den letz— n Tagen hier stattgehabten Verhaftungen haben die oͤffentliche ufmerksamkeit erregt. Die Instruction des Prozesses ist dem ichter erster Instanz, Don Louis Mayaces, uͤbertragen wor—

hren lassen. Jetzt befinden sich noch im Gefängnisse Don tenzo Calvo de Rosas, ehemaliger General-Director der Ein— men, und Don Felipe de Arias, Infanterie⸗Lieutenant. Die arantieen, welche jetzt die Gesetze darbieten, die Einsicht, der atriotis mus und die Charakter⸗-Festigkeit des Instructions⸗Rich⸗ n jenen gewichtigen Worten betete; „Gehe, nicht in Ge s lassen uns hoffen, daß der Unschuldige fortan nicht mehr mit Deinein Knechte, o Herr, weil vor Deinem Änblick den und keine Ruͤcksicht den Gang der Gerechtigkeit hemmen rechtfertigt stehen wird allt Kreatur!“ so erachten wir es rde.

derst als Unsere Pflicht, für den Verstorbenen im Stillen ju Der Español enthaͤlt ein Schrelben aus Limpias vom

ten; zur Abhaltung eines öffentlichen Tedten-Amtes abet. November in welchem es heißt: „Es wird thaͤtig an der Unserei Päpsilichen Kapelle, in Gemeinschaft mit Euch, ehrum Jslederherstellung der Bruͤcken , Man . hier

dige Brüder, und mit dem gläubigen Volke, werden Wir,! dein Willen Gottes, einen bestinimten Tag festsetzen.“ (Die Verhs nisse der katholischen Kirche in Polen kamen in diesem Konsistolll nicht zur Sprache, wie man erwartet hatte.)

Reapel, 22. Nov. Letzten Sonntag (20sten) Morgens n 8 Uhr wurde hier ein ziemlich heftiger Erdstoß verspuͤrt, det doch keine weiteren nachtheiligen Folgen hatte; die Erschijtterm war auf der Seite von Basso di Monte am staͤrksten, in darauf folgenden Nacht ließen sich im Innern des Vesupg nnn Donnerschlaͤge hoͤren. Die Witterung ist sehr stuͤrmisch, ö häufige Gewitter ziehen über den Golf. In derselben N vom Sonntag auf den Montag, fiel sehr viel Schnee, der uf umliegenden Bergen, dem Vesuv, Monte S. Angelo, bis

hel Divisionen von denen die eine nach Laredo, die andere ch Castro Urdiales bestimmt ist. Unsere Soldaten haben auf ö. Tage Lebensmittel erhalten. Zwei aus Bilbao hier an— sommene, Offiziere haben ausgesagt, daß die genannte Stadt noch immer vertheidigt. Die feindliche Artillerie hat der wbolkerung von Bilbao noch keinen Schaden zugefuͤgt. Die atlisten haben bei dem Angriff am 16ten an 2055 Menn ver— 1 Das Englische Dampfboot hat, des schlechten Wetters 3 nicht in den Hafen einlaufen koͤnnen.!“⸗ „Her Castellano behauptet, die Koͤnigin habe die von den inistern Gil de la Cuadra und Lopez eingereichten Entlassungs— ft iche angenommen. f Dasselbe Blatt meldet: „Zwei Couriere haben in Santa

herunter in großen Massen liegen blieb. . . ; . Des Giornale vom 16. November berichtet, daß 6 i hole machen muͤssen, da sie nicht nach Andalusten kommen Mazjestaͤt der Koͤnig von seiner letzten Reise unter Ander el n während zu derselben Zeit Cabrera mit dem unserem

cd lichen Volke geraubten Golde umherzieht, ohne im ge— gsten beunruhigt zu werden. n 846 einem von Franzosischen Blattern mitgetheil, 3 reiben aus Madrid vom 235. Nov. heißt es: „Aus 120 Todesfalle; am 18. Nov. 252 Erkrankungen, 150 Tone hm . fehlt es an allen Nachrichten. Briefe aus Granada faͤlle. Beisammen seit Ausbruch der Krankhest am 2. Oktobe Rane die uns uͤber Cartagena zugegangen sind, melden 5510 Erkrankungen und 3061 Tedesfäͤlle, Hann ehr des Genergls Quiroga von seiner Expedition nach Die Geschaͤfte leiden fortwährend in Folge der, rl 9 wo bei seiner Abreise die groͤßte Ruhe herrschte. Der

; kezeichnete Empfa i und der Waareh ümsatß , bäsonders für Kahnufaktur,zrntel;. de, fang, der ihm. uberall, von dem Velke zu 1 ums 5 s f f i hai geworden, ist ein vahrer Triumph fuͤr ihn gewesen, und

höchst unbedeutend. Jedermann beschränkt sich auf das

auch einen kostbaren Breguetschen Chronometer mitgebracht unn diesen der hiesigen Sternwarte zum Geschenk gemacht habe. Das neueste Cholera-Bulletin berechnet am 16. Nov.,

Sodann begann die Diskussion des von Don arcia gemachten Antrages, die Vorlegung des Bud⸗

Der Zweck, zu dein dieses Votum then wurde, ist nicht nur nicht erreicht, sondern der Banke⸗ st hat uns entehrt und den öffentlichen Kredit vernichtet! Und

hat man sich das gefallen las⸗ . Nation wartet, daß die Cortes sich von dem Zustande der Finanzen, fen hierher gebracht. Die Einfuhr aus England allein wird auf

ine : hier befindliche Englische Schiff ist schon in Fracht genommen. er Redner suchte nun zu zeigen, welche Nachtheile durch die zur Her sschoffung pecuniairer Hülfsmittel erlassenen Dekrete und durch die

ird sich uͤberzeugt haben, wie nothwendig es ist, die Regierung rVorlegung der Rechnungen zu zwingen, denn sonst geschieht

nreichend erörtert und entschied, daß kein Grund vorhanden

1393

kann ihn fuͤr die Art und Weise, wie seine Absetzung stattgefunden, einigermaßen entschaͤdigen. Man war in Granada in großer Besorg⸗ niß wegen der Annaͤherung des Gomez. Aus Murcia erfahren wir, daß am 13ten die Deputirten⸗Wahl daselbst stattgefunden. Die Briefe aus Valencia gehen bis zum 19ten und enthalten nichts von Wichtigkeit. Bei Villabella haben sich Karlistische Guerillas gezeigt, wahrscheinlich das Corps des Forcadell. Lopez hat seine Entlassung zuruͤcksßnommen. Ueber anderweitige Modi— ficationen des Kabinets verlautet immer noch nichts Bestimmtes. Niemand will die Verantwortlichkeit fuͤr die von dem Calatrava⸗ schen Ministerium begangenen Fehler uͤbernehmen. Der Graf von Almodovar hat das Portefeuille des Krieges abgelehnt.“

161.

In einem vom Morning Herald mitgetheilten Pri— vatschreiben aus Konstantinopel vom 2. November heißt es: „Der Verkehr zwischen dem Sultan und Mehmed Alt ist et— was freundschaftlicher geworden, ob aber eine herzliche Aussöh— nung zwischen ihnen moͤglich seyn sollte, bezweifle ich sehr. Der Pascha moͤchte gern die Souverainetät uͤber seine jetzigen usurpirten Besitzungen in seiner Familie erblich machen; aber ich bin uͤberzeugt, daß der Sultan dies nie zugeben wird, und daß auch die Minister Großbritanniens nicht so thoͤricht seyn werden, ihm dazu zu rathen. Man spricht hier von einem Plan, eine Communication zwischen Isnikmid und Kili am Schwarzen Meere herzustellen, von welchem letzteren Ort aus ein kleiner Fluß bis auf wenige Meilen von dem ersteren sich erstreckt. Es heißt, der Sultan wolle sich selbst an Ort und Stelle begeben, um die vorgeschlagene Communicationslinie zu be— sichtigen und zu sehen, ob der Plan ausfuͤhrbar sey. Ich glaube jedoch, dies ist eins von den tausend Projekten, von denen man eine Weile spricht, um sie nachher ewiger Vergessenheit zu übergeben. Nach sechswochenlangen Nordwinden ist endlich Suͤd= wind eingetreten und hat eine große Menge von Kauffahrteischis⸗

300,009 Pfund geschaͤtzt. Dessenungeachtet stockt der Handel noch, und es haben einige Fallissements stattgefunden; man fuͤrchtet, daß noch mehrere folgen werden. Die Rhederei macht gute Geschäͤfte, denn die Frachten sind ungemein hoch. Jedes

Die letzten Regengüsse haben einen unverkennbar guten Ein fluß auf den hiesigen Gesundheitszustand gehabt, indeß so schnell weicht die Pest nicht, und in der vorigen Woche wurden 141 Patienten in das Griechische Hospital aufgenommen. Eines be⸗ merkt man mit Vergnuͤgen, namlich, daß die Tuͤrken sich nicht mehr scheuen, Vorsichtsmaßregeln gegen die Verbreitung der Seuche zu ergreifen. Man glaubt, daß der Kapudan Pascha den Winter uͤber in der Regentschaft Tripolis bleiben wird. Ich hoͤre so eben, daß Mehmed Ali unter anderen Forderun⸗

gen auch die macht, die Pforte solle ihr Recht aufgeben, gewisse

urch das Königliche Dekret dieser- Provinz auferlegten Theil Diese Vorstellung wurde Der orschlag, ein Ge⸗

Gesetzgebungs⸗ kommission uͤberwiesen. Hierauf verlas der Secretair der Kam er eine Mittheilung des Herrn Calvo de Rosas, in welcher erselbe sich beschwert, daß man ihn so lange im Gefaͤngniß zen lasse, ohne ihm den Grund zu seiner Verhaftung anzu⸗ ben. Er habe, heißt es weiter, den Cortes eine wichtige

n. Er hat sechs von den verhafteten Personen in Freiheit sett und den Verhafts-⸗Befehl gegen zwei andere nicht aus—

Tivilbeamte in Aegypten und dessen Dependenzien zu ernennen. Auch fordert er das Privilegium, Handelstraktate mit fremden Maͤchten abschließen zu durfen; wenn die Pforte dies bewilligte, so wurde sie sich die Muͤhe ersparen, Fermane zu erlassen, denen doch nicht gehorcht wird.“

Griechenland.

Athen, 5. Novbr. (Allg. Ztg.) Griechenland genießt gegenwaͤrtig, vorzuͤglich in seinen nördlichen Provinzen, der vollkommensten Ruhe; nur im Peloponnes hort man von ein⸗ zelnen Raͤubereien, da die Raͤuber in den dortigen Gebirgen schwer zu verfolgen sind. Indeß ist diese tiefe Ruhe zum gro— ßen Theil der gespannten Erwartung zuzuschreiben, mit welcher das Volk der Ruͤckkehr Sr. Majestaͤt entgegenharrt. Die end— lich, wenn gleich erst vor einigen Tagen, eingetroffenen be— stinmten Nachrichten von dem erwuͤnschten Wohlbefinden des Koͤnigs, von dem Abschlusse des Heirathsvertrags, und der nahe bevorstehenden Vermaͤhlung der hohen Verlobten, haben große Freude verbreitet, um so mehr, als das lange Ausblei— ben offizieller Nachrichten einige Unruhe erregt hatte. Die Opposition der Presse hatte nie so viele Organe wie ge— genwärtig. Denn erstlich erscheint der Sotir, wenig— stens interimistisch, wieder, nachdem der Kassationshof das Urtheil des Gerichtes erster Instanz umgestoßen, und den Redacteur vor das Gericht auf Syra geschickt hat,ů wo aber der Prozeß noch nicht begonnen. Der Sotir setzt seine Polemik gegen den Staats,-Kanzler fort; uͤbrigens ist be.

kannt, welcher verächtliche Charakter der Redacteur ist, der seine

Klagen jetzt besonders darauf stuͤtzt, daß die Regierung des Lan⸗ des unbedingt in die Hände des ersten Ministers gegeben sey, in einem Grade, wie die Geschichte kaum ein anderes Beispiel kenne. Neben diesem Journal besteht noch die Minerva (Athene) und seit kurzem auch die Hoffnung, welche in Deutscher und Griechischer Sprache erscheint. Die Regierung erwehrt sich dieser Angriffe so gut als möglich, durch den Grie— chifchen Courier und das wiedergeborene Griechen⸗= land. Nach der Behauptung der letzten Oppositions-Blaͤtter hatte das Ministerium Vorkehrungen getroffen, um bei der Ruͤck⸗ kehr Sr. Majestät in den Provinzen die Abfassung von Be— schwerde⸗Schriften, namentlich gegen die neuen Steuer-Gesetze, zu verhindern. Ohne Zweifel ist dies eine unwahre Insinua— tion; obgleich allerdings Unzufriedenheit gegen das Stempel— Gesetz herrscht.

An saͤmmtliche Gouverneurs des Königreichs wurde solgen— des Circulare erlassen:

„Nach der gestern aus Müucheu angekommenen Mittheilung, datirt vom 6. Oftober von Seiten Seiner Majestät des Königs an den Präsidenten des Minister-Rathes, wird die Vermählung Sr. Majestät gegen das Ende des Monats Oktober mit J. Hoh. der Prinzessin Maxie Friederike Amalie, Herzogin ven Oldenburg und Tochler Sr. Königlichen Hoheit des regierenden Großherzogs Paul Friedrich August von Holstein-Oldenburg stattfinden. Sogleich nach der Hechzeitsfeier kehren Ihre Majessäten an Bord von Schif— fen, welche Allerhöchstdieselben in Venedig erwarten sollen, nach Griechenland zurück, wenn der Gesundheits-Zustand des Landes diesem Vorhaben keine Hindernisse in den Weg stellt. In Folge dessen hat das Ministerium des Innern den Gouperneuren und Unter-Gouverneuren des Königreichs diese glückliche Rachricht mitzutheilen, die dem Throne Griechenlauds und der Hellenischen Nation, welche so innig mit einander verbunden sind, die schönsten Hoffnungen verbürgt. Das Ehe Verlöbniß Sr. Majestät wurde am Fd. September im Schlosse von Pillnitz bei Dresden gefeiert. Das Fest wurde am 8. September in Dresden mit glänzender Solennität erneuert. Die Gouverneure und Unter-Gouverneure werden Sorge tragen, daß diese Mittheilung am Ende der Messe in den Pfart⸗ Kirchen und deren Filialen am ersten Sonntage nach deu! Empfange derselben verlesen werde. Unmittelbar darauf soll bei Gelegenheit der Vermählung Sr. Majestät ein Tedeum abgehal⸗ ten und öffentliche Gebete für die glückliche Rückkehr des Königs und der Königin angestellt werden. Da nach der Nachricht, welche uns zugekemnien ist, Ihre Majestäten von der aufrichtigsten Zunei⸗ gung, welche Allerhöchstdieselben für das Griechische 86 belebt, zu

einer schlennigen Rückkehr angetrieben werden, so hofft man, daß

Allerhöchsidieselben im Laufe des Monats November hier ankommen werden. Athen, den 30. Oktober 1836. Im Namen und auf aus⸗ drücklichen Befehl Sr. Majestät des Königs Der Ministerrath: Armansperg. J. Rizo. Schmaltz. C. Man solas. . G. Criezi s. G. Lassanis.“

Vor kurzem hat der Dr. Maurokordatus, einer der thaͤtig⸗ sten Professoren an der Arzneischule, seine Entlassung eingegeben. Auch der Chef der Gendarmerie, Oberst Lieutenant Rosner, will uns verlassen; man spricht von dem Major Suzzos als seinem Nachfolger, was, wenn es sich bestaͤtigt, keinen guͤnstigen Ein— druck machen wird, da dieser Offizier noch sehr jung ist, und man seine Befoͤrderung, da er durch die Familie mit dem Staats Kanzler verwandt ist, als einen Akt der Familien-Politik aus— deuten wuͤrde. Die Blaͤtter, die dem Herrn Rosner die gebuͤh⸗ rende Anerkennung widerfahren lassen, empfehlen die Obersten Tzavellas und Rhodios.

Die Marineverwaltung macht einige Fortschritte; in Poros wird nächstens eine neugebaute Korvette vom Stapel laufen. Auch ist der Sohn des berühmten Hydrioten Tombasis aus Eng— land zuruͤckgekehrt, wo er den Schiffsbau studirt hat.

Die Korinthen-Aerndte bei Patras ist gut ausgefallen, und die Chiliade (1000 Pfund) wird mit 92 bis 193 Spanischen Thalern bezahlt. Sonst ist im Handel wenig Leben.

Die Witterung ist guͤnstig, der Gesundheitszustand der Hauptstadt und des ganzen Koͤnigreichs hoͤchst befriedigend, und die Furcht vor der Cholera hat aufgehört. Da in Smyrna einige Pestfaͤlle vorgekommen sind, so ist die Quarantaine neuer— dings geschaͤrft worden. Auch unter den Schreibern der Grie— chischen Gesandtschaft in Konstantinopel haben sich einige Pest— fälle ereignet.

Kürzlich entspann sich im Piräus ein Streit zwischen Grie⸗ chischen ünd Franzoͤsischen Matrosen, welcher Veranlassung gab, daß der Franzoͤsische Gesandte die Entlassung des dortigen Platz⸗ Kemmandanten, der einen Franzoͤsischen Unteroffizier gemißhan— delt hatte, verlangte. Die Entsetzung des Kommandanten er— folgte, und eine Militair-⸗Kommission wurde mit Untersuchung des Vorganges beauftragt.

Der Daͤnische Philolog, Herr Hr. Roß, verlaͤßt Griechen⸗ land. Die Regierung hat die nachgesuchte Entlassung dieses besonders in der Archäologie Griechenlands ganz ausgezeichnete Kenntnisse besitzenden Gelehrten ungern bewilligt. Man glaubt, daß die Stelle des Konservators Roß provisorisch Herr Pitakis, ein geborner Athener, erhalten werde. =

Die Vollziehung des Stempelgesetzes ist im besten Gange; die Regierung kann dadurch auf eine betrachtliche Einnahme rechnen, besonders da in keinem Staate so viele Gesuche und Bittschriften gemacht werden, wie in Griechenland, und nun alle Eingaben dieser Art auf Stempelbogen gefertigt werden

muͤssen. Obwohl die meisten dieser Gesuche nur eines Stem“

pels von 25 Lepta beduͤrfen, so nehmen doch sehr viele Bitt— steller, denen dieses Gesetz etwas dunkel ist, einen weit hoͤhern Stempel von 1 bis zu 6 Drachmen, indem sie glauben, die Re⸗ gierung dadurch zu bestechen und die Genehmigung ihrer An— suchen auf diese Weise eher zu erlangen. Die Getaͤuschten kom⸗ men immer erst dann zur wahren Kenntniß des Gesetzes, wenn ihre Eingaben unbeachtet wegen vorschriftswidrigen Stempels

zuruͤckkommen.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Ameritka.

New-YVork, 31. Okt. Leipziger Ztg.) Wir geben der Welt ein hoͤchst sonderbares Schauspiel: eine Nation ohne Schulden; Glaͤubiger von England und Frankreich (die beide an uns zu zahlen haben); funfzig Millionen Dollars Ueberschuß bei den Staats⸗-Einkuͤnften; alle Artikel unserer Production auf einer nie gekannten Hoͤhe der Preise; die Thaͤtigkeit aller Klas— sen vollauf beschaͤftigt und wohl bezahlt und doch kein Geld fuͤr Handels-⸗Geschaͤfte zu niedrigeren Zinsen als 1 und 2 pCt. fr den Monat! Ich fürchte uͤbrigens keine Verluste an schlech— ten Schulden aus den Fruͤhjahrs-Verkäufen, aber es ist wahr⸗ scheinlich, daß bei einigen eine Verlängerung der Zahlungs -Frist gefordert werden wird.

Julan d.

Berlin, 8. Dez. Se. Majestaͤt der Kaiser von Oester—⸗ reich haben dem General⸗Wardein, Muͤnzrath Loos, in Aller⸗ hoͤchster Anerkennung der Idee und Ausfuͤhrung der in dessen. Medaillen⸗Muͤnze erschienenen Denkmuͤnze auf die Erbhuldigung und Kroͤnung in Prag, die große goldene Medaille fuͤr Wissen— schaft und Kunst zustellen zu lassen geruhet. Dieselbe zeigt auf der Haupt-Seite das Bildniß Sr. Kaiserl. Majestaͤt und auf der Kehrseite den Namen des Empfaͤngers in einem Lorbeer— kranze, mit der Umschrift: literis et arlibuz.

Man schreibt aus Koblenz unterm ten d. M.: „Wir erhalten so eben die Nachricht, daß, in Folge des Orkans vom 29. Nov., 12 Schiffe, groͤßtentheils reich beladen, zwischen Lo— bith und Gorkum untergegangen sind; unter diesen befinden sich auch zwei dein Schiffer Anton Grenzheuser von Koblenz gehö— rige, nach Amsterdam befrachtet gewesene Schiffe. 36 der letzten Zeit war die Getraide-Ausfuhr von hier nach Holland sehr lebhaft; die meisten Ladungen gingen nach Nord-Amerika. Gegenwärtig liegen noch 5 Schiffe hier, welche Weizen dorthin geladen haben.“

Am 4ten d. M Morgens um 8 Uhr betrug die Rhein— höhe bei Köln 21 Fuß 9 Zell und Nachmittags um 3 Uhr 22 Fuß 6 Zoll. Das Wasser war noch fortwährend an Steigen.

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