1836 / 345 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Schwterigkett, sie durch die Zwischenräume der anderen Figuren deut— lich und ungesucht zu zeigen, blieb unüberwunden; daß er aber wei⸗ ter hinterwärts unter den Frauen einen Trompeter darstellt, scheint nicht angemessen, denn dieser Reigen darf wohl bloß aus Frauen bestehen. Ueberhaupt zeigt sich in manchen Theilen des Bildes, um nicht zu sagen ein Rachlassen der Kraft, so doch wenigstens einige Beschleunigung in der Ausführung. Mit ungleich größerem Rachdruck des Kolorits tritt Mirjam ver ihren Begleiterinnen hervor, und im Ver— leich zu jener scheinen diese , nur untermalt; dort erhebt ich der Künstler bis zu einem Tizianischen Feuer und Schmel; der . hier fällt er merklich herad in einen kälteren und bläfferen

on. Auch wünschten wir eine besser durchgeführte Kräftigkeit in allen Theilen der Figuren, namentlich sind in einigen die Gesichté⸗ theile zu fein und jart gthalten für den Charakter dieser alttestament— lichen Gestalten. Wenn Köhler, offenbar auf Hensel gestützt, biesen Vortheil durch einen entschiedenen Fortschritt ausgekauft hat, beson— ders in der einfacheren und bistorischeren Anordnung und in der schwunghaften Totalwirkung, die hier wie ein vollklingender Akkord angeschlagen ist, so hat doch auch er noch einem Nachfolger genug übrig gelassen, namentlich in der feineren Durchbildung des Einzel⸗ nen, und selbst auch der Anordnung. Irren wir nicht, so ist von diesem Bilde der erste Eindruck, den man gewiß einen gesammelten und mächtigen nennen darf, der größte, und später treten dem Betrachtenden doch manche kleine Inkonvenienzen entgegen. Es wäre in der That nichts mehr zu wünschen, als daß auch diese Darstellung begeisterten Jubels in mannigfachen Varigtionen eine ähnliche Steigerung erleben möchte, als es seit Lessing's Königs— paar mit der Trauer sitzender Figuren der Fall war, und wir wür— den hier sowohl in der Bewegung als in dem frohen Aufschwung des Gemüths gewiß das beste Gegengewicht zu jenen mehr passiven Stim⸗ mungen erhalten. Gerade dieses Fortgehen in demselben Motiv bis zu seiner Erschöpfung, was von manchem Urtheil geradezu als Ar⸗ muth ausgelegt worden, erscheint uns in einem ganz andern und zwar viel erfreulichern Licht, denn so allein ist wahrhafter Fortschritt und künstlerische Vollendung möglich. Die Kraft des Einzelnen, auch des Begabtesten, hat ihre Gränze, und nur wo ein Zusammenwirken

stattfindet, wo einer sich auf des audern Schultern stellt, und in glei

chem Sinne, aber mit frischer Kraft, forifährt, wo jener stehen blieb, kaun das Höchste, das gleichsam Uebermenschlicht erreicht werden. Und so ist es gewefen, so allein haben sich die frühern großen Perioden der Kunst zu ihrer ir Culmination emporgearbeitet. Es gab in christlicher Kunst des Mittelalters festsiehende Aufgaben, es gab fest—⸗ siehende Anordnungen, und nur durch die immer gesteigerte Wiederho— iung desselben Ausdrucks hat man ihn zu jener Stärke und Fülle und besonders zu jener süßen Reise ausbilden können. Bei aller Wärme war auch hier die Kritik, d. h. eine wahrhaft produktive Kri— k thätig, und wer daran noch zweifeln wollte, wende sich nach Griechensand, wo dies namentlich in dem Verhältniß der Dichter zu einan⸗ der, j. B. des Sophokles zu Aeschplus, vor Augen liegt. Deshalb sind wir auch weit entfernt gewesen, die Wiederholung jener Trauerbilder an und für

1402

und auf diese der Jeremias. Auch Heubel's Hiob, umgeben von vier theilnehmenden Freunden, (ein leider zu spät gekommenes und nicht ausgestelltes Bild) ist in der Art, wie hier das Leid gefaßt wor⸗ den, immer noch eine sehr erfreuliche Erscheinung, und nur wo die Trauer fich ins Allgemeine, Unbestimmte und Unkräftige verliert, hielten wir sie für tadelnswerth. Eine fortschreitende Wiederholung schien uns aber gerade das Zeichen, das eine organische Entwicke— lungs⸗-Periode der Kunst am sichersten verbürgt. Diese Gelegenheit benutzen wir noch, um ein durch Verschen übergangenes plastisches Kunstwerk hier nach zubringen. Es ist dies die treffliche Darstellung eines Christus von Friedrich Tieck, wel— cher schon jetzt in dem Letwa vier Fuß hohen) Gips-Modell großar⸗ tig und erhaben erscheint, seine volle Wirkung aber erst in kolossaler Ausführung wird machen können, welche überhaupt für solche Werke

215,9. S0 Shan. 183,3. KEassive Sa. Ausg. Sch. -—. Sl 43. reuus. Fränm.-Sch. 111359. Foln. —. Oesterr. Met, z Antwerpen, . Dezember. Neu Anl. 182. Frankfurt a. M., 7. Dezember. Oosterr. S9 Met. 1053. 102,9. 0,9 87g. S836. Ia S6 l“. 194 25. Br. Bank-Actien 1653 1631. Partial-Obi. 1a. Lobge zu 500 FI. 11853. 1155. Loose zu 100 Fl. 219,6. pz lrüm. Sch. 63! 3. G6. do. A0, Anl. 99g l/s. ir. Holn. Loose dr h Fi, pan. Anl. 163 2. 16533. 21 ν' Holl. S216. Ra.

Königliche Schauspiele. 11. Dez.

sich zu tadeln; wir loben sie sogar, aber nur so lange sich ein Fort— schriit zeigt, Und wäre es auch nur ein theilweiser, wäre es auch nur! eine Ausdehnung in die Breite. Wir freuen uns, daß auf Lessing's tranerndes Könsgspaar Bendemann's trauernde Judeu gefolgt sind, !

ab rn . . Sonntag, Im Opernhause: Fernand ö ö. Oper in 3 Loth), mit Ballets. Musik von Spontini. ö JJ ö 6 n , n. Im Schauspielhause: Ich bleibe ledig, Lustspiel

Den 10. Dezember 1836. Abth., von C. Blum. Hierauf: Drei Frauen und

Amtlicher Fond YM e Id. CCG re- 2.

Montag,

f . J Cour.

8 pril o *eg. 8 . de en. Das Kaͤthchen von Heilbronn, 5 Ritter ⸗Sch auspicl ge. sc esa. Bcn. s TI ian I Io L. spomm. do. för, Abth., nebst einem Vorspiele in Akt, genannt: „Das pr. Kas. GI. zo. 9013r O, Kur- a Renm. de! 199 liche Gericht“, von H. v. Kleist. Ersmtzeh. a ech 63)! S233 49. a0. dc. i 7? ** a, In Potsdam:; Sie ist wahnsinnig, Drama in 2 Kurm. hl nl Ia, al sebientzere de =. l0852 von L. Angely. Hierauf: Lebende Bilder-

An, int an ge l, ohe säcnet , ma, ,,. Dienstag, 13. Dez. Im Schauspielhause: Der litent k ; . . 4 ö 21a, 2iß r Salon, Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld. Hierauf ö . . . 3 2 13. . k Lustspirl in 1 Akt, frei nach Picard, u ar, do. in Th. 4 Frie drichad'or. 1322 12 1 uU. ; , e , 1 ion, ann, gusgnmnn.,. ö ö. In Potsdam: Die Wittwe, Drama in à Abth., y carosih. Pe. do. 1021. zen 25 TM. 1223 121,9 Birch-⸗Pfeiffer. Hierauf: Solotanz. Catpr. Ptaudbr. 1025 1021, Ibinscouto. . * ( 3 : Hd S Rr Vor ; Kö5nigstädtisches Theater. . lle d , ,, d, la. am-, Sonntag, 11. Dez. Ludwig's des Elften letzte ö,, 260 T. Pr 25 141 tage. Historisch-romantisches Drama in 3 Akten, nah do. a, , ,, 2560 Fl 2 Mt. a0, Franzoͤsischen des Casimir Delavigne, von P. H. Kuͤlb. ann,, . W ne, FPar= . 3 Montag, 12. Dez. Der Glockner von Notre⸗Dam— ö M0 AM. / 9 . . a, ,. mantisches Brama in 6 Tableaur, nach dem Roman de . V ; 23. . ͤ w. son,, , Huge, frei bearbeitet von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. (Di . , 1 menthal: Esmeralda.)

786867 * * —— 8 . J 1 * . 5 ; NM, . 8 F 3 . ö 36m. me. 1015, Dienstag, 13. Dez. Die Juͤdin. Oper in 4 Akten. ö . 1 90 Tu 2 Mt. 29. v8 8, von Halevy. 3. man, , = 10 TI. 8 . . . ö .

Frankfurt a. M. Vr; ,,, FI. 2 At. 718, R. . 7 4 Eeterbnn;,;,, ö . Rbl. 3 Woehn. zom. 2911½, NRedacteur E. C2 . ,,, Gedruckt bei A W. Han Auswärtige Börsen- Amsterdam., 5. Dezember. Niederl. nwirkl. Schuld 52357. S0, do. 997. Kau- Bill.

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Posse in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von G. Kettel.

12. Dez. Im Schauspielhause, auf Beng

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Bekanntmachungen.

Peter Perlin und seiner gleichfalls verstorbenen Ehe⸗ frau Wilhelmine, gebornen Berndt, uͤber deren Vermd⸗ en der erbschaftlsche Liguidatio ns⸗Prozeß erbffnet wor⸗ en ist, werden hierdurch vorgeladen, ihre Forderungen und Anspruͤche an die Masse innerhald dreier Monate und spaͤtestens in dem vor dem Herrn Assessor Nowag am 17. März 1837, Vormittags 9 Uhr,

auf dem Land- und Stadtgericht hierselbst anstehen⸗ den Termine entweder in Person oder durch cinen zuläͤsstgen mit Vollmacht und Information versehe⸗ nen Bevollmächtigten, wozu ihnen der Justiz-Kom⸗

zember 1823,

Ordnung,

nigen Vorrechte fuͤr verlustig erklaͤrt und mit ihren Gesetzen und Min isterial-Pöescrtpte, nebst einem chrono= Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedi= K Dansentietlr Freuden? und Leiden der Haͤuslichkeit

gung der sich meldenden Gläubiger von der Masse

noch uͤbrig bleiben mochte, werden verwiesen werden ir Theil. Stolp, den 26. Oktober 1836 Preis 18 sgr.

König! Preuß. Land⸗ und Stadtgericht Köoͤnigsberg.

Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 27. Mai iszz.

; * * c . * 1 5 * J Allgemeiner Anzeiger füͤr die Preußischen ; z der Verordnung über den Mandats⸗- summari⸗ ü far Alte Hes in Sammtliche Glaͤubiger des verstorbenen Konditors n und' Magatel. Proseß vom . Jun rz. Ein Geschenk fär jedes filter undanchsch ztcht, in er dazu gehdrigen Instruction vom 25. Juli 1833 und Gebührentare vom 9. Oktober ejusdem anni. 2) der Verordnung uͤber das Rechtsmittel der Re— visien und Richtigkeits-Beschwerde vom 13. De⸗ Wil lach ier: nde* nh t rk wirds bie ente? Ernpf. h.

3) der Verordnung uͤber Execution in Civilsachen

vom 4. Maͤrz 1834 in Verbindung mit dem vier . * 3 e J in und zwanzigsten Titel der Allgemeinen Gerichts y , und Seelengroße,. Der Mensch und set

) der Verördnung uͤber den Subbastations- und Fesrleiden Kaufgelder⸗Liquidations⸗Prozeß vom 4 Maͤrz 1834, Gelbsslenntniß missarius Schulte in Vorschlag gebracht wird, anzu enthaltend eine vollstandige Zusammenstellung aller liche Unabhängigkeit. Vor sehung Gottes melden und deren Richtigkeit demnaͤchst nachzuwei⸗ hierauf Bezug habenden bis zum Jahre 1836 ergäan— , n, ̃ sen, widrigenfalls die Ausbleibenden aller ihrer etwaä⸗ genen, abaͤn dernden, ergänzenden und erlaͤuternden 9irar—

Die n ,,, 1 und Gottesderehrung. Des Menschen Versuchung und

Gebrüder Bornttaͤger. Religioͤse Erhebung des Gemüths. Erhebung des

Friedrich von Raumer's neueste Schrift! Bei E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. 3), ꝛeligibie Duldung

Das in der Rittergasse Nr 14, Ecre der Roßstraße, Posen und Bromberg ist zu haben:

belegene Grundstuͤck der Gastwirth Golleschen Ehe— leute, tarirt zu s721 Thlr. 24 sgr. 74 pf., soll

am 22 Januar 1837, Vormittag 1 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taze und

Die dem Aufenthalte nach unbekannte Wittwe des Kammermusikuz Thamm, Friederike Louise, geborne Bölker, oder deren Erben werden hierdurch bͤffent⸗ lich vorgeladen.

archive.

Muͤnzen- und Medaillen-AUuction.

10 Ühr an, sollen zu Dresden 200 silberne Gele⸗ enheits⸗-Medaillen und Münzen verschie⸗ 66 Lander (aus einem fuͤrstl. Kabinet stammend) dem Messibietenden aurtionis lese uͤberlassen werden. Das gedruckte Verzeichniß ist auf portofreie Verlang— zettel bei Unterzeichnetem zu haben. Dresdekß, am 5. Dezember 1836. ( Carl Ernst Heinrich, Auctionator.

geboten wurde

Literarische Anzeigen. Eine Weihnachtsgabe für Jünglinge. Die menschliche Hand und ihre Eigenschaften.

rn chen,, 9. . 5 n 511 Hypotbekenschein sind in der Regtstcatur fin zuschen. Die Kdnlginnen Elisabettz u. Marig Stugrt zorn Reid ündank. Vorsicht im den. Verträg— nach den Quellen im brittischen Museum und Reichs lichkeit und Versshnung Reñaͤndigkeit in der Freund- Mit dem Bildniß der Maria Stuart. Von Friedrich von Raumer. Gr. 8vY0. 3. Es ist dieses die zweite Frucht der Studien des keit Vom Alter. Jahresbetrachtung am Geburtstage Verfassers waͤhrend seines vorjäaͤhrigen Aufenthalts ; in England, als deren erste dem Publikum das mlt Dienstag den 12. Februar 1837, Vormittags von allgemeinem Beifalle aufgenommene Werk: ö Zwei Theile. Man weiß, welches Aufsehen diese . das dauernste Interesse in Änspruch nehmende werth⸗Zweiter Jahrgang. Bꝛoschirt. volle Schrift erregte. . in. Ich benutze diese Veranlassung, um auf ein fru Aldini heres Werk des Verfassers aufmerksam zu machen; Briefe aus Paris zur Erlaͤuterung der Geschichte bearbeitet von L u des 16ten und 17ten Jahrhunderts. Zwei Thelle ein Sohn, oder; der erste Prozeß, Lustspiel, Erster Theil: Deutschland, Daͤnemark. Spanien, nach dem Franzdͤsischen von F Gense. D die Ricderlande, Frankreich Zweiter Theil: Ita au sf order ung, Lustspiel, von H. Smidt. Der lien und Großbritanien. Mit feln. Gr. 120. er ö besonders da der erste Theil der Beiträge zur neuern zig Stunden Bedenkzeit, Lustspiel, nach dem Aus dem Englischen des Geschichte“ in engster Beziehung zu diesen eben er Franzoͤsischen von A. Cosmar.

Beiträge zur neuern Geschichte

aus dem

Geheftet. 2 Thlr.

Gr. 120. Geh.

1831. Geh.

Sir Charles Bell, vom Redaecteur des Morgen- wähnten Briefen steht.

blattes Dr. H. Hauff. Gr Spo. Geb. 1 Thlc. (Verlag von PJaul Neff in Stuttgart.)

Dieser anspruchlose Titel steht vor einem Werke,

dem an Tiefe und Schoͤnheit der Darstellung wenige

Verfasser aus dem reichen Schatze seiner Erfahrung darin mittheilt, um über die Wunder der Schbpfung zu belehren. Zu einem Christge⸗ schenk fär Jünglinge kann man kein zweckmaͤßigeres Werk bestimmen. Vorraͤthi

kahn Nr. 3). To ch

In unserm Verlage ist so eben erschienen und zu

platz Nr. 2, vorraͤthig⸗

Leipzig, im Novbr 1836.

Bei Rubach in Magdeburg ist eben erschienen oder; Naturgeschichte der Euroyaiscken Raupen, wie zu vergleichen sind. Er laßt die Menge von interes und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin dieselben der Zeit nach in gewissen Monaten in der fanten Gegenstaͤnden nicht ahnen, die der berühmte bei Ludwig Oehmig ke, Burgstraße Nr. 8: orsche ; ; ĩ Romberg, J. A. die Steinmetz-Kunst in tenden Vorbericht über das Aufsuchen und zweck maͤ allen Ihren Theilen. Mit Tafeln. 2 Thlr. 20 sgr.

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4

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W. Martius C Comp., Klosterstrafe )] zeigen hiermit ergebenst an, daß der Subsctjh Preis auf ö. Das Vater Unser von Fr. Arn! mit dem 15. Dezember d. J bestimmt auf dann der um den Vierten Theil böͤhere Ln von 223 sgr unwiderruflich eintritt Sub eim werden bis dahin noch in der Verlags⸗Buchhh angenommen. Subsceribenten⸗Samiuler erhil Zehn 1 Frei Exemplar.

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platz und Breitestr- Ecke), Bestellungen darauf an?

lo wit. Stuhr sch Buchhandiung in

2 22

renßischt Sta

Allgemeine

Berlin, Montag den 12 Dezember

2

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Majestaͤt haben den bisherigen Ober-Regüie— 1 i. zum Geheimen Finanzrath und Pro— al- Steuer⸗Direktor in Posen zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben den Geheimen Regierungs— TW ikte zum OberRegierungs-Rath und Dirigenten der Lerungs Abtheilung fuͤr indirekte Steuern in Potsdam zu 5 6 rn it der Koͤnig haben Altergnadigst geruht, den * en Appellationsgerichis⸗ Rath Madihn zu Köln zum ats Praͤsidenten bei dem Appellationsgerichtshofe daselbst zu e Maje ttt der Koͤnlg haben Allergnädigst geruht, den rigen ae n, Friedrich Frech zu Koblenz zum digen Kammer“ räsidenten beim dortigen Landgerichte zu

i Majestaͤt der Koͤnig haben dem be Allerhoͤchstihrer nöischaft zu St. Petersburg ongestellten Legations / Secre⸗ Kammerherrn von Buch, den Charakter als degations- , dem bei dem Ministerium der auswärtigen Angelegen— stehenden Geheimen Registrator und Journalisten Wie g⸗ und dem bei der Gesandtschaft zu Paris angestellten Ge⸗ en expedirenden Secretair Coulon den Chargkter als Hof⸗ u verleihen und ö. dar er . Patente Aller⸗ stei andig zu vollziehen geruht. . 8. haben dem Rendanten der Haupt⸗ e des Potsdamschen großen Nilitair/ Waꝛsenhauses, Stuͤ⸗ den Charakter als Kriegsrath zu verleihen und das daruͤber hende Patent Allerhöͤchstselbst zu vollziehen geruht. Des Königs Majestaͤt haben die auf den Landgerichts Di⸗ gr Grünert gefallene Wahl zum Direktor des Provinzial⸗ schafts⸗Kollegtums zu Schneidemuͤhl zu bestaäͤtigen geruht.

Zgeitungs⸗Nachrichten. n 5 1

Rußland. St. Petersburg, 3. Dez. Der wirkliche Stagtsrath Paier Sagorski, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, zum Ehrenmitglied des Medizinal-Rathes ernannt worden.

In Irkutzk wird in diesem Jahre ein auf Kosten des Kauf—

ns Nedwedrikoff erbautes Waisenhaus eröffnet.

Niemals sind die Petersburger Druckereien so beschaftigt esen, wie in diesem Augenblick; bes zum nächsten Januar nt keine derselben mehr Manustripte zum Mmrnck an.

Nach Berichten aus Areinburg hatten im letzten Ottober nat an den benachbarten Kuͤsten viele Ungluͤcksfaͤlle stattge—⸗ hen. 8 Schiffe verungluͤckten; 5 derselben gaͤnzlich und die gen theilweise, wobei jedoch kein Menschenleben verloren

Man schreibt aus Tiflis vom ten v. M.: „Seit eini— Zen bemerkt man hier eine ungewohnliche Bewegung unter Volk. Taͤglich ziehen bunte Haufen hin und her in der, Kaufhofe fuͤhrenden Haupistraße. Der Grund davon ist Zusuhr von Waaren von der Nischnie-Nowgoroder Messe, von den Bewohnern des entfernten Transkaukasiens immer ngeduld erwartet wird. Vor den offenen Magazinen legen mit durchdringendem Geschrei die beladenen Kameele nieder, geschaͤsige Kémmis beeilen sich, sie von ihrer Last zu be— n. Rothe, blaue und bunte Kisten, in Matten gepackt und Matten, haufen sich vor den Kaufmannslaäͤden; weiterhin man ein Gemisch von Huͤten, Mutzen, Epauletten, Män— u. s. w. von Boden zu Boden tragen. Ueberall drängt m sich, und namentlich bemerkt man eine Menge Damen, che die gedruckten Kattune aus den Russischen Fabriken her— ogen, die zu sehr maͤßigen Preisen verkauft werden, was h mit anderen Waaren der Fall ist, wie z. B. mit raffinir“ Zucker und mit Thee, wovon die beste Qualität des erste⸗ zu 130 Kopeken Kupfer und des letzteren zu 3 Rubel Sil— das Pfund verkauft werden.“

Hdessa, 28. Nor. Am Losten sind die Korvette „Pende— ia nach Konstantinopel, die Fregatte „Enos“ und die gsbrigs „Elisabeth“ nach Sebastoöpol abgesegelt und der peschny“, welcher sich hier mit verschiedenen Gegenständen fhen hat, ist nach der Kuͤste von Abchasien zuruͤckgekehrt.

Man schreibt aus Sebastopol vom 15. Nov., daß die gg „Mercur“ abgesegelt sey, um eine Uebungsfahrt zu un—

ehmen. Das in Nekolajeff erbaute Linienschiff „Silistria“

dort angekommen.

Die Englische Brigg „Stare“, geführt vom Capitain G.

ires, ist am 30. Oki. bei Sulina gescheitert, bie Mannschaft gerettet. Eine mit Wolle beladene Lodka ging während

lesten Sturmes in der Nähe des hiefigen deuchtthurmes

r. eg ern setzte der Suͤdwind, nachdem wir drei Tage Ka detter gehabt, plötzlich in Nordostwind um und brachte „Kälte und Schnee. Es zeigen sich schon einige Schlitten weh Straßen, ie gute Aerndte hat den Hafen von Ismail sehr belebt. . l. Okt. sind 88,883 . Getraide von dort 194 Zschetweri von Reni ausgeführt worden. Man hoffte,

dem erstgenannten Hafen vor dem Schlusse der Schifffahrt

etwa sechzig Schiffe zu beladen.

Frankreich.

Paris, 8. Dez. D Joi i 6 . R er Prinz von Joinville ist gestern no im besten Wohlseyn wieder in den Tuilcieen eingetroffen.

Es heißt, der Marschall Lobau habe wegen Kränklichkeit scine Entlaffung als Oberbefehlshaber der Pariser Nationalgarde eingereicht; er sey aber von dem Könige ersucht worden, diesem Posten noch eine Zeitlang vorzustehen. 4

Die Instruction des Prozesses in Betreff des gleichzeitig mit der Straßburger Schilderhebung entdeckten militairischen Kom— plotts in Vendome ist nunmehr geschlossen. Der Tag der Er— oͤffnung der gerichtlichen Verhandlungen ist noch nicht festgesetzt. Aus der Anklage-Akte ergeben sich hauptsaͤchlich folgende Um— staͤnde: „Am 36. Okt. vertraute der Husar Thierry dem Trom peter Micheler die Existenz einer von 12 Husaren angezettelten Verschwoͤrung an, die den Zweck haͤtte, ant Abend desselben Ta— ges das Regiment aufzuwiegeln und die Republik zu proklami— ren. Die Verschworenen wollten sich aller der Vorgesetzten bemäch⸗ tigen, die sich weigern wurden, an der Bewegung Theil zu nehmen. Sie hofften, daß die uͤbrigen Regimenter ihrem Beispiele folgen wurden. Micheler setzte seine Vorgesetzten von dem, was er erfahren, in Kenntniß, und um dem Komplotte besser auf die Spur zu kommen, stellte er sich, als wenn er daran Theil nehmen wolle. Am Abend begaben sich Thierry und Micheler nach der sogenannten Tele noire. Dort waren die Verschworenen, oder diejenigen, auf die man zahlen zu koͤn— nen glaubte, versammelt. Der Aussage Micheler's zufolge, wa— ren die Rollen vor seinem Eintritt vertheilt worden. Man hatte republikanische Lieder gesungen, und der Brigadier Bruyant, der Hauptanstifter der Verschwoͤrung, hatte verschiedene Proclamationen vorgelesen. Endlich erhoben fich die Husaren und begaben sich zusammen nach der Kaferne, denn erst deim Appell, um 8 Uhr, sollte die Empörung zum Ausbruch kommen. Aber schon hatten die Chefs ihre Vorkehrungen getrossen. Um 5 Uhr hatte der Oberst Lieutenant 2 Capitaine zu sich rufen lassen und lhnen Befehle ertheilt, um zur vollstandigen Enthuͤllung des Kowmplot— tes zu gelangen. Der Husar Marchal, der zur Zahl der Ange— klagten gehort, war um 6 Uhr zu einem jener Capitaine gekom— men und hatte ihm das Komplott entdeckt, aber ohne die Na— men der Verschwornen nennen zu wollen. Bruyant wurde sogleich bei seiner Ankunft in der Kaserne verhört, und man gab Befehl, seine Sachen zu durchsuchen. Der Capitain, der diese Ordre ertheilt hatte, entfernte sich, um aus dem Munde Micheler's die Namen aller derer zu erfahren, die sich in der Téte noire versammelt hatten. Mehrere Unteroffiziere näherten sich dem Bruyant, um ihn zu durchsuchen; dieser ergreift darauf rasch zwei unter seinem Deckbett verbor— gene Pistolen, spannt den Hahn und wendet sich an die ihn umgebenden Unteroffiziere: „das habe ich; seht Euch vor!“ Dann ergreift er seinen Saͤbel und flieht mit den Wor— ten: „Wir sind verrathen! Es lebe die Republik! Es lebe die Freiheit! Zu den Waffen!“ Thierry floh ebenfalls, mit einem Sabel und einem Pistol bewaffnet. Ein Quartiermeister, der Bruyant's Ruf hort, sucht ihn aufzuhalten, und da ihm der Fluͤchtende mit seinem Saͤbel droht, so schießt jener nach ihm, aber ohne ihn zu treffen. Auf einer Treppe angelangt, die zum Ausgange aus der Kaserne fuͤhrt, wird Bruyant von dem Bri— gadier Barrieux aufgehalten; dieser erhielt aber von ihm einen Schuß, der ihn toͤdtlich verwundet zu Boden streckte, worauf Bruyant weiter floh. Kurze Zeit darauf starb Barrieux und konnte noch Bruyant als den Urheber seines Todes bezeichnen. Die ver⸗ dächtigen Husaren wurden sogleich eingesperrt. Einer derselben hatte das Taschenbuch Bruyant's in seine Saͤbeltasche gesteckt. Mar— chal, der, um nicht der Verraͤtherei verdaͤchtig zu werden, gebe⸗ ten hatte, daß man ihn mit den Anderen einsperren moͤchte, riß die Blätter aus jenem Taschenbuche aus und gab sie seinen Ge— fahrten zu kauen. Marchal verließ am anderen Tage das Ge— faͤngniß; aber er ist seitdem auf den Grund neuer Ermittelun— gen wieder eingesperrt worden und figurirt, wie bereits bemerkt, unter den Angeklagten. Indessen waren Bruyant und Thierry nach verschiedenen Seiten entflohen. Ersterer war durch die Loire geschwommen, hatte eine Zeit lang die Umgegend durchstreist und endlich an die Thuͤr eines Dorspfarrers geklopft, der ihm nicht oͤffnen wollte. Darauf entschloß er sich, nach der Kaserne zuruͤckzukehren, um, wie er sagte, das Schicksal seiner Kame— raden zu theilen, indem er nicht wußte, daß Barrleux von ihm erschossen worden war. Es wurde gleich darauf ein Verhoͤr mit ihm angestellt, in welchem er alle seine Pläne eingestand. Thierry ist bis jetzt noch nicht wieder ergriffen worden.“ .

Herr Saint-Marc-⸗Girardin ist gestern von einer Reise nach Wien wieder in Paris eingetroffen.

Aus Toulon schreibt man vom 29sten v. M.: „Endlich, nach langem Harren, hat das Packetboot „Castor“ Depeschen aus Bona uͤberbracht, die aber nur bis zum 16ten gehen. Zu dieser Zeit hatte die Expeditions-Armee 13 Stunden Weges zu— ruͤckgelegt, ohne daß Achmet Bey ihr ein Hinderniß entgegen gestellt hatte. Man glaubt, daß es sein Plan sey, uns unter den Mauern von Constantine zu erwarten, und uns dort den Besitz der Stadt streitig zu machen. Mittlerweile verlassen ihn die Stämme und unterwerfen sich zum groͤßten Theil der Ex— peditions⸗Armee. Das Wetter, welches wieder schoͤn geworden ist, beguͤnstigt unsere Expedition; man hofft, daß es sich jetzt längere Zeit halten und uns gestatten werde, die Expedi— tion zum erwuͤnschten Ziele zu fuͤhren. Ueber die Plaͤne des Marschalls nach der Einnahme von Konstantine verlau— tet noch nichts. Man weiß nicht, ob er eine Fran— zoͤsische Besatzung, oder bloß den Bey Jussuf mit seinen Ara— bern dort zuruͤcklassen werde. Es steht nur zu befuͤrchten, daß die hoöͤhern Franzoͤsischen Offiziere sich weigern werden, unter Jussuf's Befehlen zu dienen. Man laßt zwar seiner Tapferkeit alle Gerechtigkeit widerfahren, und erkennt die Dienste, die er geleistet hat, willig an, aber man wird sich schwer entschließen, ihm zu gehorchen. Die Behoͤrde hat durch ein Handelsschiff die Nachricht erhalten, daß das dem Staate zugehorige Daimpf— schiff „le Papier“ auf hoher See das Opfer einer Feuersbrunst geworden ist.“ Ein späteres Schreiben aus Bona vom A2lsten ö den ohigen Nachrichten durchaus keine neuere Details inzu.

—ͤ n einer Nachschrift zu einem Schreiben aus Algier vom 26. Nov. liest man: „Ich erfahre in diesem Augenblick, daß der General Rapatel in der vergangenen Nacht mit ziemlich bedeutenden Streitkräften nach der Ebene abgegangen ist. Man spricht von neuen Arabischen Schwärmen, die sich in der Um— gegend gezeigt hätten. Durch einen Tagesbefehl ist in der Ab— wesenheit des Generals Rapatel dem Platz-Kommandanten der Oberbefehl anvertraut worden.“

Die hiesigen Blätter enthalten ein Schreiben aus Rom vom 21. November, worin es heißt: „Es ist hier ellge mein von einem Vorfalle die Rede, bei dem sich der Franzoͤsische Botschafter, Marquis von Latour⸗Maubourg, zur höͤchsten Zu friedenheit aller seiner Landsleute benommen hat. Der Fall ist folgender: Ein Franzoͤsischer Architekt, Herr Famin, hatte eine Excursion gemacht, um die Tempel von Eori zu besuchen. Bis her hatte kein Fremder, der diese Wanderung antrat, daran ge— dacht, daß es noͤthig sey, sich dazu mit einem Passe zu verse— hen. Auch Herr Famin hatte sich ohne seine Papiere auf den Weg gemacht. In einer kleinen Stadt angekommen, fordert ihm der daselbst kommandirende Offizier seinen Paß ab. Herr Famin erwiderte, daß er keinen Paß habe, Gbe— merkte aber zugleich, daß er Zögling der Franzoͤsischen Maler ⸗Akademie in Rom sey. Er wird augenblicklich zu dem Gouverneur gefuhrt, dem er vergeblich vorstellt, das er geglaubt habe, es sey nicht noͤthig, sich zu einer Art von Spaziergang mit einem Passe zu versehen. Er wiederholt, jedoch umsonst, daß er Franzose, daß er Zoͤgling der Akademie sey, und verlangt, wenn men ihm nicht glauben wolle, nach Rom gefuͤhrt zu werden. Der Gon— verneur bleibt gegen alle diese Vorstellungen taub; Herr Famin wird vorläufig ohne weitere Umstaͤnde in ein schmutz iges Ge⸗ faͤngniß geworfen und am andern Morgen wie ein gemeiner Verbrecher, von Carabiniers eskortirt, nach Rom gebracht. In der Stadt angelangt, besteht er darauf, sogleich nach der Franzoͤsischen Gesandtschaft gefuͤhrt e werden, und hier er zählt er dem Botschafter Alles, was ihm begegnet war. Der Marquis von Latour⸗Maubourg soll darauf ohne Zeitverlust an den Kardinal Bernetti geschrieben und verlangt haben: 1) daß Herr Fa⸗— min sogleich freigelassen werde; 2) daß der Gouverneur, der ihn habe festnehmen lassen, seinerseits verhaftet und in die Engels— burg eingesperrt werde; 3) daß der Kardinal Bernetti sich in Person in dem Hotel der Gesandtschaft einfinde, um bei dem Botschafter diese willkuͤrliche Verhaftung eines Franzosen zu entschuldigen; 4) daß uͤber diese ertheilte Genugthuung ein Pro— tokoll aufgenommen, gedruckt und in allen in der Nähe Rom's liegenden Städten angeschlagen werde.“

Unter den Papieren des kuͤrzlich verstorbenen Komponisten Herold hat man eine bis auf die Instrumentirung vollendete komische Oper in 1 Akt gefunden. Die Verwaltung der komi— schen Oper hat dieses Manuskript sogleich fuͤr den von den Erben geforderten Preis kaͤuflich an sich gebracht.

Der Moniteur publizirt heute nachstehende telegraphische Depeschen: „Bayonne, 2. Dezember. Die Madrider Post ist zwei Tage durch das Streif⸗Corps des Cabrera aufgehalten worden. Der Deputirte, Brigadier Vera, ist zum Kriegs— Minister ernannt worden. Man schreibt aus San Sebastsan vom 30sten, daß Espartero, um nach Bilbao zu gelangen, jetzt eine Schiffbruͤcke uͤber den Fluß werfen wolle. Es sind 24 Stuͤck Geschüt mit Munition und einer Artillerie Compagnie, aus England kon? mend, in San Sebastian gelandet worden; dieselben sind zur Bewaff— nung des Forts und des Passage⸗ Hafens bestimmt.“ Bayonne, 3. Ocz. Am 36. ist Espartero auf einer Schiffbruͤcke bei dem Fort Desierto uͤber den Fluß gegangen. Villareal hat den Fluß bei Olavieja passirt und Beide haben nunmehr eine Stellung au dem rechten Ufer des Flusses, drei Stunden von Bilbao einge— nommen. Der General Eguig hat alle seine disponiblen Streit kraͤfte zu Villareal stoßen lassen, wahrend er selbst die Belage— rung von Bilbao fortsetzt. Das Kloster zur Empfaͤngniß, de Angriffspunkt, war am J. d. noch nicht genommen und die Stadt hielt sich. Bayonne, 3. Dez. Irribarren ist auf Azagra marschirt und der General Clonard (jetziger Befehls haber der Freinden Legion) auf Puente la Reyna. Um den Uebergang einiger Hundert Pferde zu verhindern, die Cabrer— .... (durch den Einbruch der Nacht mußte hier die Der sche abgebrochen werden.)

Der Messager sagt in Bezug auf die Spanischen Ange— legenheiten: „Die letzten Nachrichten aus Bilbao beschränken sich auf das, was in den telegraphischen Depeschen daruͤber ent halten ist. Der große Sieg uͤber Espartero, wovon in den Kar listischen Korrespondenzen die Rede gewesen ist, scheint nur un— bedeutende Resultate gehabt zu haben. Der kraftige Wider— stand, den die Garnison von Bilbao leistet, verdient das hoöͤchste Lob, und es wäre ein großes Ungluͤck und Stoff zu einer schweren Anklage gegen Espartero, wenn so viele tapfere Leute aus Mange an Unterstuͤtzung zu Grunde gehen mußten. Ein aus Madbtis gekommener Courier uͤberbringt dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten Depeschen, in denen die Veranderungen ent— halten seyn sollen, die die Cortes mit der Constitution von 1312 vorzunehmen gesonnen sind.“

Hier und in Bayonne sind sehr bedeutende Werten gemacht worden, daß Bilbao noch vor dem 5. Dez. in die Hände der Karlisten fallen wuͤrde.

Großbritanien und Irland.

London, 5. Dez. Gestern wurde im auswärtigen Amte wieder ein Kabinetsrath gehalten, dem sammtliche Minister bei— wohnten.

Fuͤrst Polignae ist mit seinem Sohne in London eingettof— fen und hat vorgestern bei seiner Schwester, der Mistreß Mac— donald, zu Mittag gespeist.

Nach dem Tode des einzigen Sohnes und Erben Lord Me bourne's ist sein Bruder, Sir Frederick Lamb, nun der oer— muthliche dereinstige Erbe seiner Titel und Guͤter.

Dem Morning Herald zufolge, soll der Fuͤrst von C.

nino vom Roͤmischen Hofe die Nachricht erhalten haben, da

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