Die Regierung scheint in der That erst durch die Erzäh—⸗ lung eines am 28sten v. M. in Bayonne angekommenen Rei— senden von dem Einruͤcken Espartero's in Bilbao Kenntniß er— halten zu haben. Man liest heute im Moniteur folgende telegraphische Depesche aus Bayonne ohne Datum: „Die Be— freiung Bilbaos ist gewiß: der Feind hat etwa 1600 Mann und einen Theil seiner Artillerie verloren.“ — Die Gazette de France mißt die Entsetzung von Bilbao, in sofern sie sich bestaͤtigen sollte, der uͤberaus unguͤnstigen Witterung bet, die den Kaärlisten nicht gestattet habe, die von ihnen bereits errun— genen Vortheile gehörig zu benutzen. Mittlerweile schenken die in Baponne erscheinenden Zeitungen dieser Nachricht noch kei—
nen unbedingten Glauben. Von dem Phare und der Sen⸗
tinelle des Pyren ses sind Supplemente hier eingegangen, die das Datum des 28. Dez. tragen. Sie kuͤndigen beide, je⸗ doch mit großer Vorsicht, an, daß am 25sten um 11 Uhr Vor— mittags die Belagerung von Bilbao aufgehoben worden sey, nachdem am 2Asten ein ziemlich lebhaftes Gefecht stattgefunden habe, in Folge dessen die Anfuͤhrer der Karlisten sich bewogen gefunden haͤtten, sich in der Nacht vom 24sten zum TZösten auf Durango zuruͤckzuziehen. Don Carlos, fuͤgen die gedachten beiden Blatter hinzu, habe sich nach Villafranca begeben und die Karlisten hatten 10 bis 12 Kanonen eingebuͤßt.
Der in Bahonne erscheinende Phare macht die Bemer— kung, daß . seine Division innerhalb 24 Tagen einen Marsch von 191 Spanischen Meilen, von denen 174 auf einen Grad gehen, habe machen lassen, um sich aus dem säaͤdlichen Spanien nach den Baskischen Provinzen zu begeben. Hiernach kommen auf den Tag 8 Spanische Meilen. Ruhetag war kein einziger. Das Minimum des Tagesmarsches betrug 6, das Maxiunum 11 Meilen.
An der heutigen Boͤrse sind saͤmmtliche Fonds in die Hoͤhe gegangen. Die Art und Weise, wie die Kommission der Depu— tirten Kammer zur Entwerfung der Adresse zusammengesetzt wor⸗ den, hat der Speculation neue Nahrung gegeben. Die Kapita— listen, die keine Ministerial-Veraͤn derung mehr befürchten, gehen jetzt wieder auf die Franzoͤsische Rente ein, die sie in der Be— sorgniß, daß der tiers-parli an's Ruder kommen moͤchte, losge⸗ geschlagen hatten. Auch die Spanischen Fonds sind merklich in die Höhe gegangen, woran natürlich der Artikel des ‚Moniteur“ schuld ist, der die Befreiung Bilbao's fast außer Zweifel stellt. Die Portugiesischen Fonds haben mit den Spanischen ziemlich gleichen Schritt gehalten.
Großbritanien und Irland.
London, 31. Dez. Der Prinz Ernst von Hessen-Phi— lippsthal hat der unguͤnstigen Witterung wegen wieder nach London zuruͤckkehren und seine Reise nach Deutschland noch aussetzen muͤssen. . . ;
Wie es heißt, wird 89. i, Christian von Danemark nächstes Fruͤhjahr hier zum Besuch erwartet.
eh,. von r ref.! Ritter des Hosenband Ordens und Lord-Lieutenant der Grasschaften Dumbarton und Stirling, ist gestern mit Tode abgegangen. f 4. Palmerston . von hier nach seinem Landsitze Broadlands abgereist.
Dem Boston Herald zufolge, sind die Unterhandlungen des Viscount Melbourne mit dem Lord Brougham abgebrochen worden, weil Lord Brougham, wie es heiße, die gegenwartige gewundene Politik der Minister nicht billigen könne. .
Der Morning Advertiser behauptet, die liberale Partei von allen Meinungs-Schattirungen sey nie einiger gewesen, als eben jetzt, und dies würden die Konservativen, auf ihre Kosten, in der Versammlung des Parlaments erfahren. .
Aus Dublin wird vom 28sten d. gemeldet, daß bei einer Parlamentswahl zu Longford die Orangisten einem Mann mit Pistolenschrot ins Bein und einem anderen in den Kopf ge schossen hätten. Einer der Thäter wurde ergriffen, uͤberfuͤhrt und gefangen gesetzt. Mehrere seiner Genossen waren mit Pi⸗ stolen versehen; auch wurden in mehreren Haͤusern die Fenster eingeworfen; gleichwohl hatte am Schluß des Tages der Kan— didat der Reformer, Herr White, schon eine Stimme mehr (nämlich 196), als sein Gegner, Herr Fox, und man zweifelte nicht, daß Ersterer mit einer Mehrheit von 100 gewählt werden wurde, da aus Unwillen uͤber jene Handlungen mehrere ange— ehene Konservative abgercist waren. . . Die Nachrichten 1. Irland geben ein schauderhaftes Ge— maälde von dem Elende der ärmeren Klasse der Bewohner dieses Landes. In vielen Orten sind sie im eigentlichen Sinne des Wortes vom Hungertode bedroht, und jetzt sind wohl schon Hun, derte durch die Strenge des Winters und die Wuth des Fiebers dahingerafft. In Kilkenny ist die Noth der Atmen durch den ho⸗ hen Preis der Feuerung und die Dumpfheit ihrer elenden Hutten sehr vermehrt. In Clonmell leiden viele Hunderte unter den schaͤdlichen Einwirkungen der Kaͤlte, des Hungers und der Krank— heit; der Preis aller Lebensmittel ist ungeheuer; und während er ttieg, hat sich der Preis der menschlichen Arbeit nicht gehoben. In Dublin treffen aus allen Theilen Irlands die kraurigsten Schil⸗ derungen ein, namentlich aus den Grafschaften Limerick, Mayo und dem westlichen Irland. In dem einzigen Dorse Rathkeale finden sich 1500 ganz Arme, von denen 390 keine Betten haben; Kartoffeln und Torf sind auf das Dreifache des bteheri⸗ gen Preises gestiegen, und die Armen haben jedes Stuͤck Klei— dung oder Geraͤth, uͤber das sie verfuͤgen konnten, verkauft oder verpfaͤndet, um sich und ihren Kindern Brod zu kaufen. Da— bei wuthet das Nerven- Fieber daselbst in solcher Ausdehnung, daß jeden Tag viele Gesuche zur Aufnahme der Kranken in das Hospital nothwendig abgelehnt werden muͤssen, indem die Naäͤume desseiben schon überfuͤllt sind. „Und doch“, sagt die Times, „erpreßt O'Connell von solchen Landleuten, fur die er keine Ar⸗
men-⸗Gesetze will, 15,909 bis 16, 000 Pfd. Sterling saͤhrlich fuͤr sich und treibt außerdem noch seine Aufruhr⸗ Steuern ein; und sein alles Herzens und aller Scham loser Gehülfe, seine Katzen⸗ Pfote, Herr Sheil, erklärt, daß es Dummheit sey⸗ jetzt an Maßregeln zur Unterstuͤtzung seiner verhungernden Landsleute zu denken.“ ,
Vergangene Woche sind aus London ausgeführt worden: 98, 009 Unzen Silbermuͤnzen und 136,83) Unzen Silberbarren nach Hamburg, 1200 Unzen Silbermünzen nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung, 20,000 Unzen Silbermünzen nach Malta, S709 Unzen Silbermuͤnzen nach dem Britischen Westindien, 8500 Unzen Silbermuͤnzen nach Belgien und 2800 Unzen Gold— münzen nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung. In der Gegend zwischen Canterbury und Dover liegt der Schnee 17 Fuß und in der Gegend von Chatham 30 bis 0 Fuß hoch. Ein Italiänischer Courier bemerkte, es werde ihm Niemand glauben, daß es ihm leichter gewesen sey, den Sim— plon zu passiren, als die Londoner Landstraße. Sechshundert Mann Oapeurs und Mineurs haben indeß nun in der Naͤhe ann London theilweise bereits aufgeraͤumt. Fuͤr die Fuhrleute,
34 die sast gänzlich unbeschäftigt sind, ist hier eine Suoseription eröffnet worden. . .
Da der Gebrauch des Schneepfluges sich bei dem jetzigen Zustande unserer Wege und Straßen als sehr nuͤtzlich aufdringt, so liefert der Courier heute eine Abbildung dieses Instru— mentes .
Der Sturm hat in den letzten Tagen auch in den Londoner Vorstädten großen Schaden angerichtet; besonders heben die Fischerhuͤtten gelitten.
z ch Christtage erhielten nach altem Gebrauch alle Gefan— genen in den Gefaͤngnissen von London auf Kosten des Lord— Mayors neben ihrer Gefangenkost ein Pfund Roast⸗ Beef, ein Pfund Brod und eine Pinte Porter. Bier. Am Neujahrstage erhalten sie dasselbe auf Kosten des Sheriff 6.
Der beruͤhmte Schauspieler Charles Kemble hat sich von der Buͤhne zurückgezogen; heute vor acht Tagen trat er zum letztenmal in Coventgarden auf, wobei die Einnahme zu seinem Benefiz sich über 1060 Pfd. Sterl. belief.
Das Schiff „Alfred“, von der Clyde, langte am 11. Au— gust in Batavia an, durfte aber nicht ausladen, da es eine Quantität Pulver, nach Singapore bestimmt, am Bord hatte. Die Interessenten hatten die dortige Regierung in einer Peti⸗ tion gebeten, ihnen zu gestatten, daß sie das Pulver verschiffen
koͤnnten, man glaubt aber, daß ihnen dies nicht erlaubt, sondern
das Pulver uͤber Bord geworfen werden wuͤrde, wie dies vor! einigen Monaten mit dem Schiffe „Antha“, das ebenfalls mit
14 * Pulver am Bord in Batavia eingelaufen war, der Fall gewe— sen. langt waren, wollte man in Batavia aus Holland erfahren ha— ben, daß die Hollaͤndische Regierung wegen einer Anleihe von 260 Mill. Gulden unterhandle, um die in Batavia seit 1821
zoͤlle wieder zuruͤckzuerstatten. Man ist aber selbst hier der
Ueberzeugung, daß es dieser Nachricht an allen Gruͤnden gebreche. er gesammte Britische Handel nach China hat in den
Jahren 1833 und 1833 gegen 47 Millionen Pfd. Sterling ke— tragen.
Nachrichten aus Cuba zufolge, hatte der General Lorenzo in St. Jago die Constitution von 1812 proklamirt und war entschlossen, dabei zu beharren, trotz des Befehls des Gentrals Tacon, welcher durch Depeschen vom Mutterlande angewiesen war, bei der bisherigen Ordnung zu bleiben. Der mit diesem Defehl an den General Lorenzo abgesandte Courier war unter— wegs aufgefangen, seiner Depeschen beraubt und ohne Antwort zuruͤckgesandt worden. Lorenzo hatte seitdem sogar eine Procla— mation erlassen, in welcher er den Gouverneur Tacon, seinen Vorgesetzten, als einen Karlisten und Tyrannen darstellte. Auch hatte er, einem allgemeinen Geruͤchte zufolge, außer den unter seinen Befehlen stehenden regulairen Truppen, 4060 Mann Na— tional Garde enrolirt. Seinerseits hatte General Tacon Maß— regeln ergriffen, ihn zur Ordnung zuruͤckzubringen, und 1800 Mann der Armee hatten Befehl erhalten, unter General Ve— lasco sich zum Marsche nach dem Suͤden, wohin schon ein klei— nes Corps Kavallerie abgegangen war, bereit zu halten. Einwohner waren beinahe alle gegen einen Buͤrgerkrieg, da die
Neger daran Theil nehmen duͤrfien und die Sicherheit der Ko⸗ bevor ; ro auß ei plsch 9 Th ? l Sriest gehen, ein anderes Dampfschiff bringt den Konig
lonie dadurch gefaͤhrdet werden wuͤrde. Belgien. Bruͤssel, 3. Jan. Der Belgische Moniteur sindet ssel, 3. 3 sich veranlaßt, der von mehreren Zeitungen verbreiteten Nach— richt, daß der Senator, Graf Joseph von Baillet, der sich jetzt in Familien-Angelegenheiten in Paris befindet, auch noch seinen
Gehalt als außerordentlicher Gesandte am Königl. Preußischen Hofe fortbeziehe, auf das bestimmteste zu widersprechen und hin⸗ zuzufügen, daß sich der Graf, selbst während seines Aufenthal—
tes in Berlin, stets auf das uneigeanuͤtzigste gezeigt habe.
Morgen sindet in Laeken die feierliche Beisetzung der sterb⸗
lichen Ueberreste der Madame de Beriot-Malibran statt. Schweden und Norwegen. Stockhelm, 27. Dez.
Kanstreiter, Menagerie⸗-Eigenthuͤmer und dergl. m. Weder die Koͤnigl. Landes-Hauptleute, noch andere Behoͤrden durfen solchen Personen den Eintritt gestatten, falls sie nicht entweder die Spezial-Erlaubniß der Regierung vorweisen konnen, oder sich,
n solche zu erhalten, bei den betreffenden Behoͤrden jedes Ortes W 9 ꝛ um solchs zu erhalten, bei d ff h — konnte nicht zeitig genug ankommen, um den Uebergang sl
melden. Däne m ar k. Kepenhazen, 3. Jan. Leider haben wir das Uebelbefin, den unseres gellebten Königs zu melden. Es werden Bullermns
von dem Leibarzt Lor. C. Fenger aus dem Koͤnigl. Palast auf Amalienburg ausgegeben, wovon die Zeitungen die folgenden
beiden enthalten: Vom 2ten 6.: „Se. Maj. der Koͤnig haben
in der verfiessenen Nacht besseren Schlaf gehabt, als in der
vorigen; der Husten ist weniger gewaltsam, das Fieber nicht so heftig, wie bisher, und Se. Maj. scheinen, bis auf die koͤrper⸗ lichen Kraͤfte, besser zu seyn.“ Vom 5ten: „Se. Majestät der Koöͤnig haben die letzte Nacht zwei Stunden ruhigen Schlafes gehabt, welcher den uͤbrigen Thel der Nacht hindurch vom Husten unterbrochen wurde; das Fieber hat nicht aufgehoͤrt; der Appetit ist zwar schwach, fehlt aber doch nicht ganz.“
De ch land.
Augsburg, 2. Jan. Gestern Nachmittags 3 Uhr traf der Herr Hofmarschal, Graf von Saporta, und Abends der Herzogl. Oldenburgische Herr Minister von Both hier ein, um, da Se. Maj. der Koöͤnig Otto einen längeren Aufenthalt hier beabsichtigten, das Gehöͤrige daruber zu ordnen. Heute Nacht ist indessen an dieselben die Nachricht eingegangen, daß JJ. MM. von Heilbronn aus ihre anfaͤnglich uͤber Nördlingen be— stimmte Route (ohne Angabe wohin, vermuthlich über Stutt— gart) nach Augsburg, abanderten und Höchstdieselben auf einer anderen Straße sich hierher begeben wurden. Obgleich kein Auftrag kam, an den gemachten Bestellungen hier etwas zu aͤndern, so ist es doch sehr zweifelhaft, ob JJ. MM. heute hier eintreffen koͤnnen und werden.
Munchen, 1. Jan. Es wird immer wahrscheinlicher, daß die Zusammenkunft Ihrer MM. mit Ihren Koͤniglichen Kindern in Tegernsee statthaben werde, worauf dann Koͤnig Otto und dessen Gemahlin die Reise nach Triest durch Tyrol fortsetzen wuͤrden. Die am heutigen Tage gewohnliche große Gratulations⸗Cour, so wie die musikalische Akademie bei Hofe sind abgesagt worden.
Nach Briefen aus Batavia, welche in Singapore ange⸗ . ; ö ü . ö ⸗ f f ö ha⸗ bruschini ist auf Anrathen der Aerzte seit einigen Tagen Land in der Nähe der Stadt gereist, um durch Ruhe und fernung von den Geschäften seine Gesundheit herzustellen. J
Die ⸗. 2 — * . = allen Seiten gerühmt, und es steht ihr ein liebeveller Em)
wieder zunehmen werde, da
und hatte die Richtung nach Orduñn eingeschlagen. 200 Esel und 80 Maulthiere mit sich, die mit Beute hl
Folgendes ist der heutige Stand der Brechruhr⸗ Kranken Vom vorigen Tage 38; Zugang 14; Summe 52. Genesen
gestorben 6; in Behandlung verblieben 45.
Stuttgart, 2. Januar. Seit dem 24. Dezember f bei einigen Graden Kaͤlte, taglich Schnee. Seit gestern tag hat die Kaͤlte zugenommen. Gestern Nacht stand das X. mometer 10 Grad unter dem Gefrierpunkt, heute fruͤh 16 bei Sonnenaufgang 165 Grad. Während der letzten da es täglich schneite, waren die Wege sehr schlecht; alle Me und Fuhrwerke wurden verzoͤgert. Jetzt aber haben wir sch feste Schlittenbahn. Der Schnee in unserer Gegend liegt! 2 Schuh hoch, anderwaͤrts noch viel hoͤher. In den Feln und Waͤldern sind Bäͤume von seiner Last zusammengehgh an anderen Aeste abgerissen worden.
Karlsruhe, 2. Jan. Der gestrige Tag ist an demsz herzoglichen Hofe nach uͤblicher Weise durch eine Gratu lun Cour und große Tafel gefeiert worden; besonders erhöht m indessen diese Feier diesmal durch die Anwesenheit Sr. Kin Hoheit des Großfuͤrsten Michael von Rußland, Hoͤchstw. zum Vesuch hei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzog um Großherzogl. Familie von Baden hierher gekommen war, auch heute noch sich hier befindet.
Ji ali en
Rom, 22. Dez. Der Kardinal Staats Secretair
3 Q.,
2639 2 ] l 6 e Cavaccini ste vovisorisèe e Geschäfte seine auf Britische Baumwolle und Wollenwaaren erhobenen Extra- signore Capaccini steht provisorisch dem Geschaͤfte seines D
tements vor.
Die
5 .
Neapel, 20. Dez. Man ist sehr cuf die Aankunß neuen Koͤnigin gespannt, ihre guten Eigenschaften werden bevor. Der Hefstaat des Koöͤnigs wird auf einem Dampsschis
Genua, weil der Weg uber Rom gesperrt ist, dagegen wi
zu Lande zuruͤckkehren, ohne daß er näthig hatte, irgendwo!
kantaine zu machen. Am 15. Tode der fruͤheren Koͤnigin. An der Cholera erkrankten vom 16. zum 17. d. 283 nasen 17 und starben 15 Personen. In Castellam are eh sich sseit dem 2. Okt. 1027 Erkrankungen und 4651 uh Man fuͤrchtet, daß die Krankheit nach den Weihnachts⸗Ft er Neapolitaner an die stark zu essen und zu trinken gewohnt ist. Aus Vorsicht Polizei den Verkauf der Capidoni, einer Art seyhr fernt die bei dieser Gelegenheit eine große Rolle spielen, gan . ten. — Vorgestern sind zwei Dampfschiffe, der „Francet
Januar ist es ein Jahr seit
und der „Nettuno“, von Marseille während eines fur ch lu
Durch ein Circular der Regie⸗ Sturmes hier einzelausen.
rung an die Landes-Hauptieute ist das Verbot fuͤr Ausländer in gewissen Fällen, nicht ohne die eigene Erlaubniß des Koͤnigs ins Königreich zu kommen, erneuert worden. Fuͤr jetzt betrefft es aber bloß ausländische Schauspieler, Seiltaͤnzer, Taschenspieler,
.
Nadrid, 25. Dezember. Privat-Nachrichten aus
de Pomar und Burgos zufolge, war Gomez am 17. um 109 Uhr Abends an der Spitze von 6h06 Mann Insth und 7010 Kavalleristen bei Mijangos uber den Ebro tn Er s waren. Eine vom Obersten Agostino Oviedo kommandirte Ku 1 hindern. In Mijangos nahm Gomez eine Compagnie on Truppen der Küͤnigin gefangen und dies erbitterte die Sa des Obersten Oviedo in solchem Grade, daß sie sich der? nen bemaäͤchtigten und ihren eigenen Obersten in das Fi Medina de Pomar einsperrten. ' — Der Schluß des (gestern abgebrochenen) Scht des Barons de los Valles aus dem Lager vor Bilban! folgendermaßen; 3 Espartero hatte beschlossen, die Einwohner von Silbty
unglücklichen Schicksale zu überlassen, als er ven du
dieser Stadt cine Depesche erhielt, die von einem Ucbano iht wurde, dem es gelungen war, sich durchzuschleichen. In di pesche flehte man inständigst un den Beistand des Genen fragte ihn, ob er denn ein gleichgültiger Zeuge von dem llm Bilbao's seyn wolle? Espartero antwortele di i phen, daß er entweder in Bilbao einrücken Um dieses Versprechen zu erfüllen, ging zember Morgens zum zweitenmal auf das wagte er sich nicht über die Höhen von Ariaga, 2 J hinaus, und auch heute sehen wir nicht, daß er cine Beweslz wärts gemacht hat. Den gestrigen Tag hät er damit zug ; der Anhöhe von Arigga, uͤber dem Flusse Azjzua und dem . Las Banderas gegenüber, mehrere Bättericen zu errichten. Acht- und Vierpfünder, ein Mörser und eine Haubitze besch sere Batterien auf den Höhen von Las Banderas und d' Erandio, die «us drei Achtpfündern, einer sech zehnpfünd igen! einer Haubitze und einem siebenzötligen Ytörser bestand, reiche feindliche Artillerie, welche züm Theil von Eagle rine⸗-Soldaten bedient wurde, konnte die unsrige, un Schweigen bringen. Wir hatten keinen einzigen Verhsn ein, Portugiesischer Oberst erhielt in unserer Batteriz . Brücke von Luchena eine starke Kentusion an der iu ih ter; in dieser Batterie befand sich cin Vierundzwanjihn der die Batterien des Forts Desierto, eine Englische ; und cine Spanische Trincadüre beschoß. Die Feinde hatte mihr als 300 Kugeln aus 36⸗, 24⸗, 12 und gbfün dern ge sen, ohne den mindesten Schaden zu verursachen; die Sn das cine 36) daß . ohne 564 1d de ind bi
Obersten wurde durch ein Steinstück verletzt, Kugel losgerissen haite. Können Sie sich vorst-len, geln gegen ein einziges Geschütz abgeschossen werden, . montirén und ohne einen cinzigen Mann zu tödten? ll
die Schießscharte der Batterie so groß, daß der Bien
abgeschnüten ist,
Pfünder fast ganz unbedeckt stand. — Wahrscheinlich wird Espartero morgen den Uebergang versuchen, allein ich zweifle, daß es ihm ge— lingt, denn man wid sich ihm lebhaft widersetzen. Unsere Streit fräfte sind zwar weit geringer als die seinigen, denn wir haben kaum 12900 Mann, während die feindliche Kolonne aus 9 Ba⸗ taillonen, jedes zu 890 Mann, und die Garnifon von Bilbao, mit Einschluß der National- Garde, aus 3000 Mann besteht. Die Garnison hat sich Übrigens seit dem Beginn der Belagerung be⸗ deutend vermindert; inehr als z00 UÜrbanos sind kampfunfähig ge⸗ nacht worden; von den 00 Mann des Bataillons Trürillo sind nur nech 17 übrig, und die Grenadier-Compagnie des Bataillons Compo— sela hat 60 Mann verloren. Unser ganjer Verlust beträgt 610 Ver— kündet? und 4) Todte, worunter die durch das Feurr Espartcro's Helödteten oder Berioundeten mit begriffen sind. Mehrere zu uns übergegangene Sergeanten und Soldaten versichern, daß außer den o von Villareal gefangen genommenen Soldaten jod0h'Mann von
Epartero's Kolonne kampfünfähig gemacht worden sind. Der Gon⸗ sernczr von Biibao, San Miguel, ist am Schlüsselbein durch eine Haubitzlugel verwundet, der Chef seincs Generalstabes ist getödtet und zaci andere Ohersten sind verwundet worden. An Fleisch fehlt es scit drei Wochen und an Brod seit ctwa vierzehn Tagen. Jeder, Offizier und Soldat, erhält täglich einen Zwieback, fichs Ünjen Reis und zwei Unzen Stockfisch. Wein und Branntwein sind in llebersluß vorhanden. Eine durch die schlechten Nahrungsmittel veranlaßte chidemische Krankheit richtet große Verwüstungen in der Stadt an. Dirser hartnäckige Biderstand wird weniger in Erstau— nen setzcn, wenn man weiß, daß die am meisten kompromittirken lir— banos ven B scabg und Guipüzcoa sich nach Bilbao geflüchtet ha⸗ ben, um den Strafen zu entgehen, die sie für wahrhafte Verbrechen verdient haben. Ohne ihre Äuwesenheit würde der Platz längst ka— btulnt hahch. Alber wir werden ihn mit Gewalt nehmen, wenn er sich nicht freiwillig ergiebt, doch würde es mich fehr hetrilben, wenn man es aufs Aeußerst, ankommen ließe, denn nichts würde alsdaun der, Wuth unserer Soldaten Einhalt thun können. — Die Zeitungen unserer Gegner haben kürzlich viel Auf— keöens daton gemacht, daß ein. Offizier der Fremden⸗Legion auf Befehl des General-Kommandanten von Nabarr? erschossen wor⸗ den ist. War diese Handlung der Wiedervergeltung nicht zu ent— schut digen, zu ciner Zeit, wo ein Theil von Ravarra auf Befehl init Feiler. und Schwert verwüstet und geplündert wurde, Und wo 538158 . . . die Äuef-ihrung dieses Befehls der Legion übertragen worden war, zu der jener Sfßizier gehörte: Scechzigjährige Frauen wurden von kirsen Soldaten erschoffen; dle jungen Frauen und Mädchen, die sich ncht darch die Fiucht retten kounten, wurden das Spfer der Bruta— lit jeuer Truppen. Es ist dagegen eine unbestreitlbare Thatsache, daß unasere Freipilligen, nachdem sie fünf Forts mit Sturm genom⸗ üen, allen darin zu Gefangenen Jeinachten Feinden das Leben ge— schenst haben. Man vergleiche diest Haudlunß des Edelmuthes mit der Barharei eines Haupimauns der Christinos, der, als er bei dem Ausfalle ain zten cinen jungen Karlistischen Offizier fallen sah, so⸗ gleich hinzulief. und ihm seinen Degen mehrmals in den Leib stieß, — mau vewgleiche diese Handlungen und dann urtheile man! — Die Kolgune Espartero's hat überall dieselben Excesse verübt. Ueberall, vo sie durchgezogen, hat sie die Kirchen eutweiht, die heiligen Hostien mit Füßen gercten und das Tabernakel besudelt. Espartero scheute sich nicht, in das Talf⸗-Regisier der Kirche von Erandio zu schreiben, daß er jene Excesse nnr gestattet habe, um die Priester dafür zu sirafen, daß sie bel fei— ner Annäherung die Flucht ergriffen hätten. Als ob die Flucht oder Ne Furcht (ines Pritsters solche Handlungen der Gottlosigkeit ent⸗ schuldigen söunte! Die Christinos mögen rauben, sengen und bren— nen, so viel sie wollen, die liberale Presse entschuldigt das alles; wenn aber die Karlisten unglücklicherweise Repressalien gebrauchen, so erhebt sich ein allgemcines Geschrei der Verwünschung gegen sie. Was soll man Resen Schreiern entgegensetzen? Die Wirkung der Zeit, eine feste Beharrlichkeit und festes Vertrauen in die Gerechtig⸗ seit unserer Sache. — Einen komischen Vorfall muß ich noch mel⸗ den Wir hatten eine Mine angelegt, um das Schloß Quintana in di Luft zu sprengen, worauf die Christinos ihrerfeitz; zwei Gegen— re machten, und es traf sich nun, daß unser Winecues nit denen von Bilbao pötzlich unter der Erde zusammentrafen. Eine Abfen—
nin gen Pistolen endigte diese seltsam: Begegnung.“
Vachlchrift vom 23. Dezember Abends:
J5H öffne meinen Brief uoch einmal. Eine aus drei Geschützen, eri 22, cinem 12. nud cinem 162 Pfünder bestehende Batterie, die Fir gestern Abend auf der Höhe von Las Banderas zu errichten an— fegen, ist heute feüh vollendet worden und hat schon ihr Feuer be— loönnen. Das Feuer der gegenüberliegenden Battericen schweigt schon, aber der Mörser und die Haubitzen setzen es noch fort, und die Granaten zerplatzen über unseren Köpfen. Bis jetzt ist Riemand berwundet. Unser 24 ⸗Pfänder an der Brücke von Luchena ist den ganzen Tag über einem furchtbaren Feuer ausgesetzt gewesen; mehr Ils zehn Kanonen von schwerem Kaliher haben ihn beschossen, ohne iba demontiren zu können, und dech ist ein 184 Pfünder nur 260 Schrüste ven ihm entfernt! Eine feindliche Compagnie hat auf den Höhen ron Baracaldo, auf dem linken Ufer des Nervion, unsercr Batterie ven Luchenag gegenüber, ein altes Haus besctzt und es be— Ran nun cin Rotten-Feuer auf unsere Artilleristen, die den Befehl tchilten, den 2n⸗Pfünder aus der Batterie zu enifernen und ihn an
seinem früheren Standpunkte, ein wenig unterhalb der Vereinigung
der Jlüsse Bureena und Nervion, wieder aufzustellen. Die Bewegung des Feindes scheint mit der bevorstehenden Ankunft von 36066 Mann bor ö. Reserre-Kolonne in Verbindung zu stehtn. Man will obne
Zweisel auf beiden Ufern zugleich einen Augriff machen. Wir haben sndeß unser? Maßregeln geiroffen — und wir werden sehen! Es sind mehrere ausgezeichnete Fremde hier angekommen, um uns bei unseren Operationen zu untersiützen; sie sind dem Ge— neralstabe des kommandirenden Generals beigegeben werden. Untcr ihnen befindet sich der Graf von Boos-Waldeck, Stabs⸗Offizier ebe⸗ mals im Dienste des Herzogs von Nassau. Dieser Offizier hat sich schon hei mehreren Gelegenheiten ausgezeichnet und trägt den Srden des heiligen Ferdinand. — Alles läßt mich glauben, daß morgen ein allgemeiner Augriff stattfinden wird, und wir hoffen, alle Stellun— gen des Feindes cinjunehmen. — Gomez ist mit 3000 Mann Infan— rie und 804 Kavalleristen zurückgekehrt und dürfte morgen df den Anhöhen ven San Dominico ankommen. Wir erfahren, daß Alair mit 13090 Mann Infanterie und 300 Pferden in Vittoria eiugerückt ist.
H. Die Times enthaͤlt folgendes Privatschreiben aus San Sebastign vom 22. Dezember: „Es thut mir leid, daß ich Acht im Stande bin, Ihnen spaͤtere authentische Nachrichten Über Bilbas, als in mesnem letzten Briefe, mitzutheilen. In den letzten acht Tagen ist gar kein Fahrzeug aus dem Fluß von Bilbao hier angelangt, obgleich das Wetter nicht unguͤnstig war. Deler Mangel an Nachrichten, so verdricßlich er auch ist, be⸗ weist doch, daß Bilbao sich noch haͤlt, da sonst wohl der „Co⸗ met“ oder ein anderes von den zu Portugalette und Santander statio⸗ uren Dampfboͤten mit der Kunde von einem so wichtigen Eteigniß, kie der Fall Bilbgo's ware, hierher gekommen seyn wuͤrde. Daß es der Velagerungs⸗Armee an Lebensmltteln zu fehlen anfängt, scheint daraus hervorzugehen, daß in der vorigen Woche 7 — 8506 Zug— ochlen aus der Ümgegend von Hernani nach Bilbao hin abge⸗ hrt wurden. Die Symptome von Aussaäͤssigkeit, die sich vor kurzem unter einigen Regimentern der Legion zu zeigen anfin— fen, haben sich gluͤcklicherweise gelegt, und in diesem Augen— blick ist Alles wieder in guter Ordnung. Der General Godfrey ist von seiner Mission nach Madrid zuruͤckgekehrt. Da die Straße zwischen Madrid und Santander durch die Kar isten so mußte er einen Umweg nehmen und sich ber Jecz und die Pyrenäen an der Franzoͤsischen Graͤnze ent Ang hierher begeben. Er hat die Erlaubnitz erhalten, 10, 600 fans, auf die Bank von Fernando zu ziehen, und dies Geld wird iü wenigen Ta Zen von Santander hier erwartet. Freilich wird eine so
Hirsuz Oglu Ali Bei, zwei Tagemaͤrsche
Ausgabe von 670 Rthlr.
33
= . da der Sold der Legion schon so lange ruͤckstaͤndig ist, woruͤber besonders die luͤngeren Offiziere unwillig zu werden anfangen. Bei einem Diner, welches der Oberst und die Offiziere des 7Tten Regiments vor einigen Tagen dem General Evans gaben, erklaͤrte Letzterer, daß er, obgleich er beschlossen habe, sich vor seinen Konstituenten zu stellen und bei Eröffnung des Parlaments zugegen zu seyn, doch, wenn vor seiner Abreise die von der Spannischen Regierung versproche⸗ nen Verstaͤrkungen ankamen und ihn in den Stand setz— ten, eine Operation zu unternehmen, seine Pflicht als Chef der Legion fuͤr wichtiger halten und die Truppen ge⸗ gen den Feind fuͤhren werde. Unter den Toasts, die bei diesem Diner ausgebracht wurden, kam auch einer auf den Her⸗ zog von Wellington vor, als „den groͤßten Feldherrn des Jahr— hunderts“, den der Oberst Sloane, Militair-Kommandanm von San Sebastian, vorschlug, und der enthusiastischen Anklang fand. Kaum hatte der Applaus aufgehört, als Oberst Churchill sich erhob und sagte, er wolle die Gesundheit eines Mannes ausbringen, der in seinen Augen eben so groß sey wie der Her— zog von Wellington, namlich Daniel O' Connell's. Dies erregte bedeutendes Murren, und viele Stimmen riefen: „Nein, nein, darauf trinken wir nicht; nichts von Politik!“ Sobald es wieder etwas ruhig war, nahm General Evans das Wort und sagte, er glaube gewiß, wenn Oberst Churchill bedacht hätte, daß dies eine Ver⸗ sammlung von rein milttairischem Charakter sey, in welcher Alles, was politische Diskussionen und Zwietracht erzeugen konnte, sorgfältig vermieden werden muͤsse, so wuͤrde er diesen Toast nicht vorgeschlagen haben. Der General fügte hin u, daß er zwar die größte Achtung f
kleine Summe wenig helfen,
g fuͤr die Talente O Lonnell's und fuͤr viele seiner Bestrebungen hege, daß er aber dessenungeachtet den Augenblick fuͤr unpassend gewählt halte, dessen Namen mit in's Spiel zu bringen. Nachdem darauf Oberst Churchill sich mit cinigen Worten entschuldige hatte, erhob sich General Evans noch einmal und bat um die Erlaubniß, einen Toast vorzuschla⸗ gen, der, wie er hoffe, allen Parteien genehm seyn wuͤrde. Er bemerkte nun, daß der Herzog von Wellington und Sir Ro— bert Peel, als sie am Ruder gewesen, die Sache der Koͤnigin von Spanien eben so eifrig unterstützt und den Quadrupei-Il— lianz / Traktat eben so gewissenhaft ausgefuhrt haͤtten, wie das setzige Englische Ministerium, und daß er uͤberzeugt sey, sie wuͤr⸗ den, wenn sie wieder ans Ruder gelangten, was er zwar kei— nesweges wünschen möchte, auch ferner eben so handeln, wes— halb er denn folgenden Toast ausbringe: „Auf das vereinigte Wohl Lord Melbourne's, des Herzogs von Wellington, Sir Ro— . . O Connell und Lord Palmerston's.“ Die
ersammlung stimmte in diesen Toast ein i i⸗ niges Hul h gell! . J
Türke i.
Der Korrespondent der Times meldet aus Konstanti⸗
nopel vom 39. November über die Ereignisse in Tscherkessien, die Russen waͤren von ihrem Lager bei Abuna ohne Widerstand in die Bezirke von Netcoach und Schapscheck eingedrungen, da die Einwohner sich in die Gebirge gefluͤchtet und hre Wohnun⸗ gen in Brand gesteckt hätten. Hierauf hatten die Ruffen Po⸗ sitienen unter den rauchenden Trümmern von Schumei, Scho⸗ falki und Daba eingenommen und am folgenden Tage den Fluß Devend in der Richtung nach Gelindschit zu uͤberschreiten ver, sucht, jedoch ohne Erfolg. Nach vierzehntaͤgigem Aufenthalte in dem gänzlich veroͤdeten Lande habe der Russische General seinen Ruͤckzug beschlossen, zumal auf die Nachricht, daß 50090 Tscherkessische Reiter unter einem ihrer tapfersten Haͤuptlinge,
i Te weit auf Russisches Gebiet vorgedrungen seyen und die groͤßten Verheerungen ange⸗ richtet hätten. Auf dem Ruͤckzuge sey es mit den Russen bei Abung zu einem verzweifelten Treffen gekommen, beide Theile hätten stark gelitten, und am naͤchsten Tage sey auf Antrag des Russischen Generals eine Convention zu Stande gekommen, in Folge deren beide Kolonnen, nachdem sie ihre Todten begraben, ihren Ruͤckmarsch ungestort fortgesetzt haͤtten. .
Griechenland.
Athen, 19. Nov. (Munch Ztg.) Die Arbeiten auf der Akropolis werden mit Eifer fortgesetzts Man hat die Venetia⸗ nische Mauer, die seither die Pinakothek mit dem Einsturze be⸗ drohte, abgetragen, und dabei mehrere Bruchstuͤcke zu noch vor— handenen Antiquitäten gefunden. Es ist durch Hinwegraͤumung der Venetianischen Mauer der alte Eingang wieder geöffnet. Man hat bei den Nachgrabungen in den Propyläen sechs schöne Joni⸗ sche Saͤulen aufgefunden, die zur Stuͤtze dienen, und noch andere nicht uninteressante Gegenstände. Im Piräus und in der Naͤhe der Muͤnze hat man neuerdings antike Graͤber entdeckt. Die Durchfuhrung des Stadtplanes macht rasche Fortschritte. Die Hermes-Straße, die man von dem Theseus⸗ Tempel bis zur Piraͤusstraße fortgefuͤhrt hat, ist vollig aufgeraͤumt und abge— steckt und wird täglich mir neuen Gebäuden geschmuͤckt. Auch die Minervastraße soll in diesen Tagen geoͤffnet werden. — Wir hatten vor einigen Tagen einen 4ußerst heftigen Sturmwind, dem ungewohnliche Regenguͤsse folgten. Ein Theil der Stadt stand mehrere Stunden der Nacht unter Wasser, was ber dem schlechten Baue vieler Wohnungen in Athen nicht unvedeuten— den Schaden anrichtete. Das antike Agora-Thor litt betraͤcht⸗ lich, und auf der Akropolis stuͤrzte eine Saͤule von dem Tem— pel der ungefluͤgelten Siegesgoͤttin herab, ohne jedoch namhaf— ten Schaden zu leiden.
Der Königl. Preußsche Minister-Resident am hiesigen Hose, Graf Lust, ist vor einigen Tagen nach Konstantinopel ab⸗ gegangen. Der Kaiserl, Russische Gesandte ist von Aegina, wo er den Sommer uͤber sich aufgehalten hatte, wieder in der Haupt⸗ stadt eingetroffen.
Die funf zum Tode verurtheilten Raͤuber Chondrojannaͤi sind diese. Tage von Nauplia hierher gebracht worden, weil sie bei dem Areopag um Cassation eingekommen waren. Sie wer den wieder nach Nauplia zuruͤckgebracht, um dort hingerichtet zu werden. — In diesen Tagen soll dem Staatsrathe cin Ge— setz Entwurf zur Regulirung der alten Schuld vorgelegt werden.
nl gd.
Berlin, 8. Januer. Der in Marienwerder beste— hende Verein zur Militair⸗Blinden⸗Unterstuͤtzung in West⸗ preußen hat nach der kurzlich erschienenen Rechnungs-Uebersicht im verflossenen Jahre neuerdings 88 erblindete Vaterlands-Ver⸗ theidiger,9 Wittwen verstorbener Militair-Blinden und noch G andere Personen mit zusammen 627 Rthlrn. unterstuͤtzt. Die Neben-Unkosten betrugen 43 Rthlr. Zur Bestreitung dieser reichten die vorhandenen Fonds nicht arg . sondern es verblieb noch ein Bestand von beinahe 1 thlr.
— In Meseritz hat sich ein landwirthschastlicher Verein
. und am 29. Dez. v. J seine erste Sitzung abge⸗ alten. . r
Wissenschaft, Kunst und Literatur
Amerikanischer Almanach. (The American Almanac and Re- ,, ok Useful Knawledge.) Auf das Jahr 1837. zoston, Bower, 12. XII. u. 321 S.
Auch der gegenwärtige achte Jahrgang des von Herrn Worcester in Cambridge bei Boston herauszegebenen Amerikanischen Almanachs, einer Nachahmung des in London von der Gesellschaft für Verbrei⸗ lung nützlicher Keuntnisse herausgegebenen, behauptet sich in seinem früheren Werthe und Reichthume an statistischen Nachrichten, deren Zusammenbringung aus den amtlichen Duellen dem Herausgeber schwer genug werden muß, wie jeder anerkennen wird, der einiger— maßen die Amerikanischen Zustände kennt.
.Der Inhalt dieses Jahrganges ist, nach dem mit großer Sorg— falt eben ie wie früher don Herrn Paine in Boston ausgearbcfieten astronomischen Theile folgender:
Mead! Beobachtungen über den Gebrauch der Anthracit-Kohle vom Prof. Olm sted in Newhaven. Ein für Amerska um so wichtigerer Aufsatz, weil die schwer in Brand zu setzende, dann aber läugere Gluth als die bituminöse Kohle gebende Anthracit⸗Kohle, die einzige ist, welche ostwärts des Alleghany⸗Gebirges, also in dessen bevölkert⸗ sten Strecken, enn en wird. ö
27 Anzahl der Verbrechen in Großbritanien und Irland. Aus Englischen Quellen.
3) Nachrichten über die Anzahl der Verbrechen in den Verei— nigten Staaten von Amerika. Aus den Berichten der Bostonschen Gefängniß⸗Gesellschaft und bei der Sonverainetät jedes der sechsund—⸗ zwanzig Bundesstaaten, und der Neuheit zur Sittlichkeits-Statistik gehöriger Untersuchungen, nicht nur in Amersta sondern selbst in Europa, hegreiflich seht unvollständig. .
) Ueber öfen liche Bücher⸗Sanmlungen. Die Europäischen Anga— ben sind aus Balb ins bekanntem Buche geschöpft; über die Ame⸗
erden folgende Zahlen geliefert: en: Bändezahl. 44, 000 42, 0090 29,100 25,000 24, 500 15,000 13,000 12,0090 12,000 12,000 11,4090 10,809 16,500 10,500 10,000 10 000 10,009 10,0900 10,000 10,000 r gen der verschiedenen Schulen, Ver—⸗ sind unter 1000900 Bänden. Alle zufammen genommen enthalten feine Million Bände, und es gereicht daher dem einsichts vollen Sammler für Süd-Carolina, Herrn Preston, der früher Europa berciste, zur großen Ehre, diesen Mangel aufgedeckt und dem Kongreß den Ankauf der vortrefflichen Sammlung des Frafen Buturlin in Florenz, welche 25, 600 Bände der seltensten Werke enthält und für 0, 09 Dollars feil war, dringend empfohlen zu haben. Es scheint aber diefe Anwendung des laufenden Theiles des Einkommens und Ueberschusses keinen Beifall gefunden zu haben.
„ D. Statistischs Bevölkerung liebersichten ven! 1790 bis 830. In diesen vierzig Jahren hat sich die Einwohnerzahl, 1790 3, 929,27 und 1830 12866, C206 Seelen hetragend, un 237 Prozent vermchrt. Bei deu einzelnen Bevolferungsklassen betrug diefe Verniehrung unter den Weißen 222 Prozent, bei den Sklaven 188 Prozent, bei den freien Farbigen 437 Prozent und bei sämmtlichen Farbigen 207 el. z
Nach allgemeinen, aber freilich nicht ganz zuverläfssi Anga⸗ ben, welche der Bundes⸗Regierung anf ,. 4 . trieb übersendet wurden, betrug die Anzahl sämmtlicher Sri sgeistlichen 09s und ihr Einkommen 2, 632.260 Dollars. Die Miliz zählte 1L 311,517 Mann. welche 3, 370,479 Exerzier- oder Parade ⸗ Tage im Jahre hatten. Für Armen⸗ Erhaltung wurden entrichtet 1 105,416 Dollars jährlich. Die Schulen besuchten 1.065, 17 Schüler, die Bundes— Regierung kostete jihrlich 13, 556,80 Dollars. Der durchschnitiliche Tagelohn eines gemeinen Arbeiters belief sich auf 57 Cents (25 Sil⸗ bergroschen), sein Tagelohn in der Aerudtezeit 87 Cents (1 Rihir. . i n, ,. chen tliche Ausgabe eines gemei—
ür Nahrung und W 2 Cents (2 . 6. hrung ohnung 1 Dollar 32 Cents (2
G) ,Ueber den Baumwollenhandel. Die ehn südlichen Sta Virginien, Nord⸗ und Süd-⸗Carolina, . i iber . Tennessea, Missouri, Louisiana und Arcansas erzeugten 1832 257,590, 00 Pfund Baumwolle, und die ganze Vereinigung führte im nämlichen Jahre 384. 780, 00090 Pfund aus, wovon nach England allein, 266,700, 000 Pfund gingen, dessen Gesammteinfuhr an Baum— wolle 320, 500, 00 Pfund betrüg. In England sind über anderthalb Millionen Menschen in Baumwoll Manufakturen beschäftigt, iCn den ere migen ö 2h 0,06. .
— 2) AUebersichten der Bundes-Beamten, des Heeres und de Seemacht. Das regelmäßige Heer besicht aus 7168 ö , . G50 Unteroffiziere und Soldaten sind. Die Miliz wird auf 1,16 569 Mann angegeben. Bei der Fioite sind sechs Lintenschtigffe“* än 214 Kanonen vollendet, und fünf auf den Werften; Fregatten von Kanonen, neun vollendet und sechs im Bau; Fregatten von 36 Ka— , , n,, ö Kriegsschaluppen von 18 bis 21 Kanonen, vierzehn im Diensie, un . e 2 one ö 3 s sechs Schooner von ] Kanonen
10 und 11) Diplomatischer Verkeb i n Tribu⸗ a zee scher Verkehr und Richter in den Tribu⸗
Lz) Indianer. Ihre Gesammtzahl im = ahre 1833 wird anf 253,879 angegeben, wovon z., 357 westwãärts v Fife pf r sind, und z2, is!1 noch gebracht werden sollen. ö
lö), Finanzen. Die Siaatsschuld des Bundes ist 1833 ganz abbezahlt werden. Am 1. Januar 1836 betrug der Ueberschuß del Einnahme über die Ausgabe bereits fast 26 Millionen Dollars und ist jetzt bekanntlich schon viel größer. Dieser lleberschuß wird aber nach Linem Kongreß⸗Beschlusse vom Juni 1835, im Laufe des nãch⸗ . . .. anf 3 n n. welche in der Bundes-Schatzfant= mer bleiben, unter sämmtliche Staaten na ältniß i Bevöol⸗ , ,. an. ö ö
ie Ausfuhr betrug 18385 für 118,989,239 Dollars Werth, wo⸗ von 98, 53 l, 026 Doll. einheimi S i ö ie Einfuhr . . h sche Erzeugnisse waren, und die Einfuhr
Die 1811 sich auf so belaufende Zahl der Banken mit cine Kapital von S2, 6 (0, 60i Dollars betrug am 1. Januar Hd nig finn 146 n n n n n, von 231,280,337 Dollars.
Ju dem am 30. September 1835 zu Ende gehenden“ a ief 7025 Amerikanische und M269 fremde Ech ini h 3 . irn des, woven 3682 Britische und ð Prenßische waren. .
Gemünjt wurden im Jahre 1835 für R,a68, 667 Dollars, wovon 2.186, 175 Dollars in Gold, z, *n3, 003 in Silber, und 39, 489 Dollars in Kupfer waren.
g. ,, der Vereinigten Staaten lieferten für 698, 8500 Dol⸗
— .
13) Gelehrte Schulen; Rechtsschulen bestehen 8, ibeologische Se;