zu einem Besuch bei Lord Palmerston auf dessen Landsitz Broad
lands begeben. e,, ö Der Globe sagt mit Hinsicht auf die Angriffe gegen das
Englische Ministerium, welche die Tory Blatter aus der Thron
Rede des Königs der Franzosen hergenommen haben: „Dieses
Aktenstuͤck ist natuͤrlich, in der That sowohl als in der Theorie, die Rede der Minister des Königs, und als solche muͤssen wir sie betrachten. Nun glauben wir aber, die Franzoͤsischen Mini⸗ ster werden den Tory-Blaͤttern nicht gerade sehr dankbar dafuͤr seyn, daß sie die Franzoͤsische Thron-Rede als einen Spott uͤber die von der Englschen Regierung mit Hinsicht auf die Halbinsel befolgte Politik auszulegen suchen, denn es kann diesen Ministern nicht sehr angenehm seyn, wenn man ihnen Schuld giebt, daß sie einer Regierung einen Seiten⸗ hieb versetzt hatten, mit der sie in demselben Athemzuge in Be— treff jener Angelegenheiten, auf welche die geruͤgte Stelle sich be⸗ zieht, auf s innigste verbunden zu seyn versichern. Was die Frage selbst anbelangt, namlich ob es fuͤr eine Regierung ange— messen und geziemend sey, ihten Unterthanen zu erlauben, daß sie einer fremden Regierung in einer Sache, der ihr eigener Souverain eingestanden guͤnstig gesinnt ist, freiwillig dienen, so ist dieselbe längst abgemacht, denn es zeigen Beispiele aus den ruüͤhmlichsten Perioden Unserer Geschichté, daß ein solches Ver⸗ fahren mit der Wurde des Landes vollkommen vereinbar und sür dessen Interessen oft hoöͤchst vortheilhaft ist. Daraus folgt sedoch keinesweges, daß Frankreichs Politik dieselbe seyn musse, denn der Unterschied in der geographischen Lage beider Lander koͤnnte wohl zu einer Verschiedenheit in ihrer desfallsigen Po⸗ littk gefuhrt haben. Aber wahrlich, die Franzoͤsischen Minister muͤssen ein schlechtes Gedaͤchtniß haben, wenn sie in der Thron⸗ Rede behaupten wollen, es sey niemals Franzosen von ihrer Re⸗ gierung erlaubt worden, unter anderen als ihren National- Fahnen in den Kampf zu gehen. Franzoͤsische Offiziere haben zu allen Zeiten im Auslande Dienste genommen, und wenn wir nicht sehr irren, so befindet sich in diesem Augenblick noch ein Ueber⸗ rest von der Franzoͤsischen Legion in Spanien, die in den beiden letzten Jahren oft unter den Fahnen der Koͤnigin von Spa— nien, und nicht unter denen des Koͤnigs der Franzosen, in den Kampf gegangen ist und sich dabei viel Ehre eingelegt hat.“ Nachdem das genannte Blatt sodann uͤber dle Erklärung in der Franzoͤsischen Thron⸗Rede, daß Frankreich den Quadrupel⸗Trak⸗ tat gewissenhaft und ganz in dem Geiste desselben erfuͤllt habe, einige Bemerkungen gemacht, indem es diese Versicherung nicht fuͤr wahrheitsgemäß hält, weil Frankreich Zufuhren aller Art zu Gunsten der Karlisten, hatten treten wollen, nichts für die Regierung der Koͤnigin gethan habe, doch schließlich, . v London und Paris zu zeigen, auf die Ausgleichung der Zwistig⸗ keiten zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten hin, die es bloß der Vermittelung Englands zuschreibt, so wie auf die Streitigkeit zwischen Frankreich und der Schweiz, zu deren freundschaftlicher Erledigung, nach der Andeutung dieses Blat— tes, England auch etwas beigetragen haͤtte. . Zu Long sord in Irland hat am Freitage der liberale Kan— didat, Herr White, mit einer Majorität von 93 Stimmen den Sieg uͤber den konservativen, Herrn Fox, davongetragen; er hatte 619 und sein Gegner 526 Stimmen. ö Sir William Molesworth hat 20 Pfund zu dem Fonds des Irlaͤndischen National-Vereins beigesteuert und sich in dem an den Secretair dieser Association gerichteten Schreiben gegen den ihm gemachten Vorwurf gerechtfertigt, daß er ein Tory— Radikaler sey; er versichert, nie etwas gethan zu haben was zum Vortheil der Tories dienen oder die Eintracht und Starke der Reformer schwaͤchen koͤnnte, und der Globe giebt zu, daß dies wahr sey, berichtigt aber einen Irrthum des Briefstelles in Bezug auf die Zwecke des genann⸗ ten Vereins; dieser meint nämlich, derselbe habe beschlossen, daß alle Contributionen zu Gunsten der herrschenden Kirche in Ir⸗ land abgeschafft werden mußten, nicht bloß die uͤberfluͤssigen, so daß von der Frage uͤber die Appropriation eines Uleberschusses eigentlich im Unterhausr gar nicht mehr die Rede seyn koͤnne und der Verein sich von vorn herein in eine feindliche Stellung gegen Gemeinen, Lords und Minister versetzt habe, die genen Grundsatz niemais sanctioniren würden. Diese Ansicht erklaren nein der Globe und das Irlaͤndische Freeman's Journal
fuͤr ganz irrig, indem beide Blatter aus den von dem besagten
Verein angenommenen Beschluͤssen zu beweisen suchen, daß man nur . die Geistlichkeit der herrschenden Kirche solle nicht auf Kosten der Katholiken erhalten werden. , . Der „Morning Herald“ hatte behauptet, durch die neuen Armen-Gesetze sey die Zahl der Verbrechen vermehrt worden; dies widerlegt nun heute die Morning Chronicle, indem sie us offiziellen Berichten nachweist, daß, ungeachtet der Vermin⸗ derung der Armen-Steuern, die Verbrechen nicht nur nicht zu⸗ genommen hätten, sondern daß sogar in diesem Jahre vor dem r ,,, nur 6. also 140 Fälle weniger als im vorigen Jahre, vorgekommen seyen. . Die ö 6 nun i , rhei wieder fahrbar geworden, wenn auch die Wagen hin und wieder noch mit vielen Sch wier rigkeiten zu kämpfen haben. Gestern langten saͤmmtliche Po— sten, mit Ausnahme der von Halifax und Edinburg, wieder hier an, die meisten freilich um mehrere Stunden späͤter als gewohnlich. Nördlich und westlich von London war starker Nebel, und auf den Straßen nach Birmingham, Bath und nach dem, Westen zu ist frischer Schnee gefallen. Die Pferde haben im ganzen Lande durch die Strapazen der letzten Woche sehr gelitten. Die Communicaᷣion zwischen Dover und Canterbury ist sechs Tage lang 1hterbro⸗ chen gewesen. Von hier nach Canterbury fuhr die Dot am Sonnabend in Schlitten, jetzt aber kann der gewöhnliche Post⸗ wagen wieder dorthin fahren. Die süͤdlich von London gelege⸗ nen Distrikte haben durch den Schnee viel Schaden gelitten, weil die Gärtner ihre Erzeugnisse nicht nach der Hauptstadt zu Markte bringen konnten. Auch der Verlust der Eigenthuͤmer von Omnibus und Landkutschen ist bedeutend, da sis weit mehr Pferde zur Fortschaffung der Passagiers brauchten; Einige muß— ten das Passagiergeld deshalb erhohen. In den letzten Tagen ist auch für die aͤrmeren Klassen in London, die von Kaͤlte und Hunger zugleich geplagt werden, eine Subscription eröffnet wor⸗ den. Bei Clare in e, , ist eine tung arme Familie unter⸗ in einem Schneetreiben umgekommen. . . , . Chroniele beginnt ihr heutiges Watt mit folgendem Artikel unter der Ueberschrift „Espartero's Ein⸗ zug in Bilbao“: „Endlich ist Bilbao entsetzt. Wir erhielten gestern Abend von unserem dortigen Korrespondenten naht Mittheilungen uber dieses hoͤchst wichtige und erfreuliche Er⸗ eigniß, und bei der Admiralität ist ein Bericht vom Comman— deur des „Saracen“, Capitain Lapidge, daruͤber eingegongen. Alt die Karlisten zuerst vor Bilbao rückten, erklärten wir so⸗ gleich, daß der Fall dieser Staht ein sehr schwerer Schlag fuͤr
*
und Leute, die in deren Dienst die Einf r rieen, ruhig uͤber die Gränze gelassen und gar sitzer von Fonds ziehen Nutzen von jeder Preiserhöhung, und d weist es
ie Einigkei isch en Kabinetten von ihren Besitz entwerthet.“ ; Einkün i . . 1838 haben sich auf ungefahr 47, 616,898 Dollars belaufen; ba—
Dieser Ansicht stimmt die Morning
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die Sache der Koͤnigin seyn würde, während andererseits die er ger ge, Blaͤtter mit gleicher Freimuͤthigkeit zugaben, deß die Aufhebung der Belagerung der Sache des Präͤtendenten einen fast tödtlichen Streich versetzen wuͤrde. Diese Thatsache . leugnen, wuͤrde nichts helfen. Man kann nun nicht mit einemmal Bil⸗
bas fuͤr einen unwichtigen Punkt erklaͤren. Der Werth seines Be—
sitzes ist in den Tory⸗Blaäͤttern zu genau einregistrirt, als daß er ö. 1 Frage gestellt werden koͤnnte. Die großen und beharrli⸗ chen Anstrengungen, welche die Belagerer aufgeboten tte, um es einzunehmen, sprechen zu deutlich fuͤr den hohen Werth, den sie darauf legten. Doch alle Bemuͤhungen ihrer verein ig⸗ ten Armee sind vergebens gewesen, denn am 23sten richte Espar, tero nach einem hartnäckigen Kampfe in die Stadt ein. Das Benehmen der Garnison ünd der Einwohner kann nicht genug gepriesen werden. Es war der schonsten Tage von Span ens Geschichte würdig. Welche unmittelbare Folgen Espartero 8 Ein⸗ zug in Bilbgo haben wird, laͤßt sich unmoglich schon vorherse— hen. Sein Verlust, der nicht über 809 Mann betragen haben soll, wird ihn hoffentlich nicht hindern, seinen Sieg weiter zu verfolgen und den entmuthigten ire ihr alten Vill geg 8 nach⸗ zusetzen. Es sind nicht weniger als 18 Stuͤck Geschuͤtz in die Hände der Sieger gefallen.“ . . . Gestern ist die Botschaft des Praͤsidenten Jackson hier ein⸗ gegangen (s. Nord⸗Amerika), die letzte, die derselbe an den Kongreß der Vereinigten Staaten richtet, da seine Amtsfuͤhrung bald abgelaufen ist, und daher auch die Absch ieds⸗Botschaft ge⸗ nannt. Der General Jackson besindet sich bekanntlich seit eini⸗ ger Zeit sehr unwohl, und aus dem Schluß seiner Boischaft geht hervor, daß ihm der Gedanke vorschwebte, sein Lehen und seine Praͤsidentenlaufbahn könnten vielleicht zu gleicher Zeit en— den. Der groͤßte Theil der Botschaft bezieht sich auf die eigen⸗ thuͤmliche Schwierigkeit, mit der die Regierung der Vereinig— ten Staaten zu kämpfen hat, naͤmlich die Verlegenheit, die ihr der zu große Ueberfluß im Schatze verursacht. Die Einnahmen hetra⸗ gen viel mehr als die Ausgaben, und man weiß keinen Plan aufzufinden, uͤber den Ueberschuß zu versuͤgen, der nicht mit lebelständen verknuͤpft ware. Der Praͤsident mochte gern die Einkuͤnfte auf den Bedarf der Ausgaben reduziren, aber es stellen sich dieser Art, die Schwierigkeit zu besiegen, andere maͤchtige Interessen entgegen. Die Auflagen sind zum Schutz der Fabrikanten berechnet, und die oͤstlichen Staaten wurden durch eine Reduction derselben in Harnisch versetzt werden. So paradox es klingen mag“, bemerkt die Morn ing Ch ro—⸗ nie le, „aber es wird oft mehr gegen dee Abschaffung als gegen die Einfuhrung einer Steuer geschrieen. Alle Be—
wenn die Taxe abgeschafft wird, finden die Fonds Eigenthümer . Die Einkunfte des Schatzes im Jahre
von brachten die Zölle 22,523,151 und die Verkaͤuse von Laͤnde— reien 14 Millionen Dollars. Die Ausgabe dagegen beträgt nur
22 Millionen, und es bleibt also die ernorln? Summe von
123,939 Dollars als Ueberschuß im Schatze, die mit Aus⸗ nahme von 5 Millionen, nach den Bestimmungen der Akte in Betreff der oͤffentlichen Gelder, an die einzelnen Staaten ver⸗ theilt werden soll. Der Praͤsident befurchtet nun aber, daß diese Uebertragung der Deposita an die Legislaturen der. Staaten fuͤr, deren Verfassungen und fuͤr die Verfassung der Union selbst bedrohlich werden moͤchte, indem lleber fluß das Volk gegen das Benehmen derjenigen, die & lvah le, gleich guͤltig machen und auf diese Weise die einzige Burgschaft einer guten Verwaltung vernichten, auch einen wilden Sperculations geist naͤhren wuͤrde, der namentlich die Folge haben duͤrfte, daß
große Landstrecken nicht an Ansiedler, sondern an reine Speku⸗
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santen, die mit dem Grund und Boden Handel treiben, ver— kauft werden wuͤrden; dadurch, meint der Praͤsident, wurde dann der Grundbesitz zum Theil in die Hande von auswaͤrtigen
oder wenigstens nicht an Ort und Stelle ansaͤssigen Personen
kommen, was sehr gefaͤhrlich waͤre, denn nicht anwesende k . . der größten Hindernisse fuͤr das Auf⸗ kommen eines neuen und fuͤr das Gedeihen eines alten Landes. Chronicle vollkommen bei, „denn“, sagt dieses Blatt, „in einem guft inhen en Lande ist der Aufkauf bedeutender Laͤndereien von Seiten bloßer Spe⸗ kulanten ein großes Uebel, weil unbebautes Eigenthum, zwischen bebautes eingestreut, entweder die Communication hindert oder sie sehr erschwert und kostspieliger macht, wie wir dies in Ka— nada erfahren haben; auch viele Schwierigkeiten in Irland , , , gen aus demselben Grunde.“ Diesem Uebel glauht jedoch der Praͤsi⸗ dent dadurch abgeholfen zu haben, daß die Zahlungen für die offentlichen Laͤndereien in baarem Gelde entrichtet henden en wobei bloß bis zum 15. Dezember dieses Jahres zu Gunsten wirklicher Ansiedler eine Ausnahme gemacht wird. Der Gene⸗ ral Jackson empfiehlt in seiner Botschaft auch eine Ver gn ge⸗ rung in der Art der Praͤsidenten- und Bice Praͤsidenten⸗ Wahl, damit dieselbe nie dem Reproͤsentanten⸗Hause und dem Senat anh eim zu fallen brauche. In der Texianischen Sache versichert er mit der groͤßten Redlichkeit und Unparteilichkeit gehandelt zu hghen und weist mit Entruͤstung den Vorwurf zuruͤck, daß die Norz⸗Amerika⸗ nische Regierung ehrgeizige Absichten hege oder eine hinterlistige Politik befolge. Ein Theil der Botschaft ist gegen die Miß⸗ bräuche des Bankwesens in den Vereinigten Staaten gerichtet; der Werth und die Stabilitat des Eigenthums, meint der Praͤ— sident, durften nicht all der Unsicherheit ausgesetzt seyn, von der di: Verwaltung von Instituten begleitet sey, die bestaͤndigen Versuchungen von Seiten eines Interesses unterworfen waren, welches mit dem allgemeinen Interesse des Staats, in, dem diese Institute beständen, nichts zu schaffen habe, — eine Lehre, wel⸗ che die Morning Chroniele auch fuͤr England sehr passend und gelegen findet. S* en.
Brüůssel, 5. Jan. Velgischen Blättern zufolge, spricht man ron einer neuen Verstaͤrkung unseres Heeres. Dem Vernehmen nach, soll ein Dragoner⸗-Regiment errichtet und das Regiment Guiden um eine Eskadron vermehrt werden.
Bei der vorgestrigen seierlichen Beisetzung der Madame de Beriot-Malibran eroͤffneten acht Tambour von der Gannison den Leichenzug. Darauf folgten die Musit; Corps der Gemeinden Bruͤssel und Ixelles und des Guiden⸗Regimentes, die abwech—⸗ selnd spielten. Dem Sarge solgten 33 Wagen. Das Hotel d'Angletterre war von Außen schwarz behangen. Bei der Ein— senkung in Laeken trugen die Zöglinge des Konservatoriums das Miserere vor und Herr Fetis hielt eine angemessene Rede.
D hne mn agr. Kopenhagen, 20. Dez. Die auffallende Rerse des Ba⸗ rons Rothschild zu einer Jahreszeit, wo sonst kein Fremder un⸗ sere unwirthlichen Gestade zu besuchen pflegt, giebt noch immer den Stoff zur Conpersation in den meisten Zirkeln, und es
* kommen dabei Geruͤchte zum Vorschein, bei denen man sich Lachens nicht erwehren . Wohiunterrichtet Personch! haupten, Rothschild sey bloß hier, um eine Forderung y 600,000 Rthlr. Bko. zu realisiren, welche das Haus Rothsc einer vor kurzem verstorbenen hohen Person, dem dandgtnj Karl von Hessen-Kassel, vorgeschossen hatte. Der Baron jetzt seinen Weg nach Schweden sortgesetzt, um sich selbs überzeugen, ob es rathsam sey, zur Anlegung einiger Kana Geld vorzuschießen. .
Deutsch lan d.
Hannover, 7. Jan. (Hann. Zeitung, Gestern n eroͤffneter Sitzung der ersten Kammer wurden folgende Sn ben des Koͤnigl. Ministeriums verlesen, betreffend: 1) die huͤlfe bei der ständischen Protokollfuͤhrung; 25 die Per sonal j aͤnderung in den beiden Kammern; 3) die Erlassung des lien⸗Statuts fuͤr das Koͤnigl. Haus; ) die Regulative der C Verwaltung; 5) die Pensionen und Wartegelder der Civil dtn diener; 6) die Errichtung einer Wittwen-Kasse fuͤr die Hö un Civil Dienerschaft; 7) die Heranziehung zu den Gemeinde ln s) dle Kriminal-Gefetzgebuͤng; 9) die Petitionen der Dess teurs zu Bramsche und Osnabruͤck, Meyer und Konsorten,; gen der Brennsteuer und 10) vertrauliches Schreiben.
Bremen, 7. Jan. Trotz dem, daß nirgends mehr Zweifel uͤber die Unechtheit des von Herrn Friedrich Wagims angekuͤndigten Sanchuniathon obwaltet, will sich derselbe n nicht zurückhalten lassen, sein Manuskript voll ständig heriu geben. Der Bremer Zeitung zufolge, wird dasselbe nüchsn hier in der Buchhandlung des Herrn Schuͤnemann er scheinn
Weimar, 7. Jan. Am 4. d. M. geruhten Se. K. hf der Großherzog, dem am Großherzogl. Hofe zeither accrehi ten und von seinem Allerhoͤchsten Hofe abberufenen Kais. ) Oesterreichischen außerordentlichen Gesandten und hevollmaͤth ten Minister, Franz Grafen von Celloredo⸗ Wall ee, Si Oesterreichischen wirtlichen Kaͤmmerer, Ritter des St. John tec ⸗ Ordens ꝛc, die Abschieds⸗Audienz zu eriheilen.
Muͤnchen, 4. Jan. Ihre Majestäͤten der Konig unn Koͤnigin sind diesen Vormittag nach Tegernsee abgereist. fi dahin ist auch der hier eingetroffene Großherzoglich O lui gische Bundestags-Gesandte, Herr von Both, abgegmm Man ist im Publikum wirklich sehr unmuthig, daß die train Krankheit uns das Vergnuͤgen entzogen hat, die junge Koni Griechenlands und ihren Gemahl; hier zu sehen. Das fchör reich gestickte Griechische Kleid derselben, welches mehrere n lang bei dem Schneider zu sehen war, der es zusammen si wurde von den zahlreichen Damen, welche die Neugierde h zog, mit Entzuͤcken, aber auch mit tiefem Bedauern betrihth die erste Koͤnigin der viedergebornen Helles nicht in yᷣs Schmucke in der großen Loge des Koͤnigl. Theaters bei sfsche Beleuchtung oder bei einem Ballfeste bewundern zu könen.
Der Aufenthalt Ihrer Griechischen Majestaͤten in Vg see wird etwa eine Woche dauern, auch die CGriechische) Vi nachtsfeier im Kreise der Koͤniglichen Familie gefeiert wenn Herr von Rudhart, der das Griechische Ministerium des z nern und die Präͤsidentschaft des Conseils definitiv uͤbernomm hat, wird dem Vernehmen nach schon morgen Tegernsee n lassen, um uͤber Passau nach Wien zu gehen. Von dort er, nach Vollzug der ihin obliegenden Geschaͤfte, mit St. dem Koͤnig Otto zur Reise nach Griechenland in Triest t Venedig zusammentreffen. Das Staatskanzler-Amt in An wird aufgehoben, doch wird Graf Armansperg die Geschafte zur Ankunft des Herrn von Rudhart fortfuͤhren. Herr n Kobell, der nun in den Staatsrath wirklich befoͤrdert Amn ist, wird in München bleiben. . ö.
Gestern ist der Königl. Muͤnz-Direktor, Ritter v. Uh im 7östen Jahre mit Tode abgegangen. Er war im Fahth Numismatik ein sehr kenntnißreicher Mann.
Folgendes ist der heutige Stand der Brechruhr⸗Krankun der Stadt und den Vorstädten: Vom vorigen Tage 41, 314 2l, Summe 62; genesen 2, gestorben 16, in ärztlicher Behn lung verblieben 56.
Sigmaringen, 3. Januar. Se. Durchl. der regie Fuͤrst ist, auf die durch Estafette erhaltene Nachricht vm in gluͤcklichen Entbindung Sr. Durchl. Prinzessin Tochter Ami Gemahlin S. D. des Prinzen Eduard von Sachsen Atenbü am 31. Dez. nach Ansbach abgereist. J
Seit der vergangenen Woche ist der land staͤndische schuß hier versammelt, um die Landes⸗ Rechnungen der lui den Finanz-Periode zu pruͤfen. Bei diesem Anlaß haben diesseitigen, ehemals unter Herzogl. Nass. Brigade gestandz Soldaten, welche die Franzoͤsischen und Spanischen Feln von 1869 bis 1814 mitgemacht, ihre noch guthabenden en Ruͤckstaͤnde ꝛc. in einer Petition neuerlich wieder in Erinnm gebracht. .
Frankfurt a. M., 7. Jan. Der Kais. Russ. Geh. . Kammerherr, außerordentliche Gesandte und gerollui f Minister bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft, him in Severin, ist hier angekommen. — .
Die durch Hr. J. V. Hoeninghaus mit Beginn det ln Jahres hier neu gegründete „Unparteiische Uuntver sol ůrh/ tung“ ist bereits in zwei Nummern erschienen. In 3 ten Nummer liest man Folgendes unter der Rubrik: rn, Chronik der Universal⸗Kirchenzeitung“: „Se. Mal . ehrte Koͤnig von Griechenland, Otto 1, haben Allergnähh ö ruht, Sich zum Leser unseres Blattes zu erklären, mn s nes an den Herausgeber gerichteten, von Aldenbutz 6 i senen, huldvollen Schreibens, worin es heißt: „„Ich ö say Vergnügen ersehen, daß viele Gelehrte zusaenmen get e n um fuͤr eine demnäͤchst zu erwartende un ver sals Hirche en, thaͤtig zu seyn, und daß Sie sich an die Spitze dieses un mens gestellt haben, welches den edeln Zweck hat, in, u stzt der Völker und fuͤr Verbreitung und Befestigung der in religiͤser Wahrheiten zu wirken. Ich habe Meinen lt un Referenten bereits beauftragt, auf ein Exemplar diese ö sal⸗Kirchenzeitung zu subscribiren. — Der gesecge
— — Frankfurt a4. M., ꝛ⁊. Jan. gefallen.
eums-Abend ist zur allgemeinen Zufriedenheit aus re 1 ein J, Schillerfest. Dem zin den e gg. 36 Dichters wurde ein reines und schoͤnes Opfer gebr— ben Zu Vorstand des Museums hat seinen Zweck erreicht ls zu gell — unsern reichen Mitbuͤrgern einen neuen Impu u Schill Freilich koͤnnten Viele allein so viel nieder sen n Aber] Denkmal, als die ganze Versammlung 9. ,. wat pysst geschieht nicht. Darum ist löblich und lobenswerth,
langen; am 17ten wollte
lich geleistet wurde. — An 500 Einlaß⸗Karten zu Einem Tha⸗ ler wurden genommen, und die Einsendung nach Stuttgart wird, alle (bedeutenden) unvermeidlichen Kosten abgerechnet, wahrscheinlich 500 Gulden betragen — eine geringe Spende doch ist zu hoffen, daß unsere Buͤhne bald nachfolgen und das Tausend voll zu machen suchen werde.
Schweiz.
Bern, 29. Dez. Ein radikaler Korrespondent des „Beob— achters schreibt aus Basel/ Landschaft: „Ein Deutscher, Dr. Peiland, fluͤchtig vor der Anklage, die auf „Aufforderung zum Afruhr“ gestuͤtzt ist, wurde von der Behoͤrde mit der Fuͤhrung zr Untersuchung gegen die Oberwyler Aufruͤhrer beauftragt. Bir gönnen 8 Fluͤchtling bei uns Asyl und Unterkommen. Aber wenn Maͤnner, die in ihrem Heimath⸗Staat Ankiagen er Urtheilen wegen politischer Verbrechen entgangen sind, in In kaum gefundenen Asyl gegen Burger dieses Ayls, die seichfalls politischer Verbrechen beschuldigt sind, als Inquirenten her gar als Ankläger auftreten, so haben wir jedesmal hierin eine Dissonanz gefunden, die uns mit den widrigsten Empfin⸗ dungen erfuͤllt hat.“
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Florenz, 27. Dez. Die Gazzetta di Firenze meldet: „Am 12ten d. ist der Minister⸗Resldent Sr. Maj. des Koͤnigs von Schweden bei diesem Hofe und bei den uͤbrigen Italiaͤni— then Hofen, von Laersvaͤrd, im ol sten Jahre seines Asters mit ode abgegangen. Er hatte sein Vaterland unter der Regierung
von fuͤnf aufeinander folgenden Souverainen durch 47 Jahre E
hier vertreten.“
,
Madrid, 22. Dez. (Allg. Ztg.) Erglischen Gesandten ist es gelungen, eine Summe von 10,00 Pfö. St. aufzutreiben, welche ein Kourler gestern nach Bayonne überbrachte, um damit die aufruͤhrerische Englische Legion zu be⸗
ges, und bei seinen nicht sehr hervorragenden Verstandeskraͤf⸗ len kann man voraussehen, daß er bald irgend einer Partei sum Spielwerk dienen wird. Man bestaͤrkt ihn hier in der Meinung, als ob er wirklich große und blu— tze Siege erfochten habe, obgleich die hier anwesenden Iffiziere seiner Divisson uns versichern, daß sie nir⸗ nds, mit den Trupen des Gomez ein eigentliches Gefecht be— unden, sondern ihn nur immer vor sich hertrieben, die Nach— zhler niedermachten und ihm, vorzuͤglich in Alcaudete, einen soßen Theil seiner Beute abnahmen. Sie erzaͤhlen einstimmig, daß die verfolgenden Generale ohne irgend einen gemeinschaftlĩ⸗ chen Plan operirten, und jeder nach eigenem Gutdünken han— delte. Vor einigen Tagen erschlen Narbaez in den Cortes auf einer Tribune; alle Blicke richteten sich sogleich auf ihn, und Cardero begab sich zu ihm und fuͤhrte ihn in den Vorsaal, ro sich die Minister befanden.
ü Provinz Soria; die Ribero's nach sj bei Palencia aufstellen werden.
Der Thaͤtigkeit des S
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ahlt habe. Die Junta verlangt indeß, er solle auch noch als
Privatmann den ihm auferlegten Antheil entrichten. Ueberhaupt
trifft die Regierung bei der Erhebung des Zwangsanlehens der 260 Millionen uberall auf große Schwierigkeiten. So enthalten die Journale von Santander lange Listen von Steuerpflichtigen, die nicht bezahlt haben; selbst die, sollen, sind mit der Zahlung ausgeblieben.
K Konstantinopel, 14. Dez. (Allg. Ztg.) Die Verhaͤltnisse
zwischen der Pforte und England, welche in der letzten Zeit sich freundlich zu gestalten schienen, sind durch einen Zwischenfall wie⸗
der sehr getruͤbt worden. Es scheint namlich, daß Lord Ponsonby
sich wegen der dem Hrn. Churchill zu gebenden Satisfaction mit Hrn. Urquhart uͤberworfen habe, indem der eine die Pforte ganz gedemuͤthigt, der Andere die einer befreundeten Macht schuldige Achtung nicht aus den Augen verloren wissen wollte. Jeder be⸗ richtete in seinem Sinn nach London, und waͤhrend Jedermann laͤngst den ganzen Vorfall vergessen hatte, oder doch die Sache als abgemacht ansah, kamen unerwartet Instructionen an die Englische Botschaft, wodurch sie angewiesen wird, bei der Psorte darauf zu dringen, daß der neuernannte Groß⸗ Admiral, Muschir Ahmed Fewzi Pascha, nicht nur dieses Amtes entsetzt, sondern auch von seinem Paschalik Kudavendikiar entfernt werden solle, weil er bei Gelegenheit der von Hrn. Churchill erlittenen Miß⸗ handlungen sich gegen denselben barsch und parteiisch betragen habe. Lord Ponsonby hat demzufolge der Pforte eine Note uͤber⸗ reicht, worin er den Befehlen seines Hofes nachzukommen sucht. Er hat bis zu diesem Augenblick noch keine Antwort darauf er⸗ halten, und es ist hoͤchst zweifelhaft, ob diese so ausfallen wird, wie sie die Englische Botschaft zu erwarten scheint. Was jedoch keinem Zweifer unterliegen duͤrfte, ist, daß Lord Ponsonby' s tellung von diesem Augenblick an hier unhaltbar geworden,
indem allgemein behaupten wird, daß er eigentlich die In struc—
tionen provozirt habe, welche ihn in keine geringe Verlegenheit
versetzen duͤrften; denn so versoͤhnlich die Pforte auch onst ist schwichtigen. — Der General Narvaez ist hier jeßt der Held des Ta⸗ n — ö.
Seine Truppen marschiren in J Alt⸗-Castilien, wo sie Wohlunterrichtete Perfo⸗
un, weiche Rodil auf seinem letzten Feldzuge begleiteten, be,
siupten, überzeugt . seyn, braͤtendenten verkauft
daß sowehl er als Alaix an den sind, und daß dieser sie veranlaßt habe, das
Kommando uͤber die Truppen der Koͤnigin beizubehalten, damit
licht ein anderer General ernannt werde, welcher gegen Don Car—
lis als wahrer Feind auftreten, und ihm also schaden konnte. Alix
ird auch nun, Mam leistet, nn Verraͤther erklͤrt, und man glaubt, ba, die der Sache der Königin treu sind, e werde, welche ihren Untergang herbeifuͤhren muß. lien war Gomez in der P
in eine Lage ver—
nuster lo uͤbernachten, wo der Oberst Aspiroz mit seiner Kolonne zu ihm stoßen sollte.
h gehen (was bekanntlich seitdemn geschehen ist), uppen von Vittoria nach Miranda del Ebro
kgroñßo, um dort das Flußufer zu decken. Am löten brach die hortugiesische Brigade des Baron das Antas von Valladolid auf, im in Eilmaͤrschen nach dem Norden vorzuruͤcken. — Ich schrieb Ihnen neulich, daß der General Evakisto San Miguel bis⸗
weilen Spuren von Geistes , zeige. Vor einiger Zeit ze
sill es ihm ein, in Saragosfa einen waltstreich gegen die Tu⸗ Rid einer jungen Dame, die zu den ersten dortigen Familien . zu unternehmen; das ungluͤckliche Schlachtopfer seiner
gerden stuͤrzte sich, um ihm zu entgehen, aus einem Fenster; hä Sache kam neulich in einer geheimen Sitzung vor die Cortes, nd die Regierung hat, so heißt es, dem General San Miguel sine Absetzung zugeschickt. — Abends. In den Cortes wurde hente die gestrig?⸗ Diskussion fortgesetzt. Ser Kriegs ⸗-Minister etllrte, daß der General Eygristo San Miguel feines Amtes s General, Capitain von Arragomien bereits enthoben sey. Herr Calatrava ließ den Cortes in Beantwortung der neulich , Anfrage, welches der Erziehungsplan? der Koͤnigin Isibella sey, anzeigen, bis jetzt beschaͤftige sich Ihre Majestaͤt init dem Unterrichte (iustruccion) ihrer
die Königin Re entin sche ⸗
Madrid, 2. ö Die Hof„Zeitung enthalt Nach⸗
sehendes. „Herr van Neß, bevollmaͤchtigter Minister der Ver— hiten Staaten am hiesigen Hofe, hatte gestern die Ehre, von ir Majestaͤt der Köͤnigin-Regentin in einer Abschieds⸗Au⸗ dien empfangen zu werden, und stellte zugleich den Gesandl— sch 6, Secretair Herrn Middleton vor, der bis zur Ankunft schon in Cadir eingetroffenen neuen Amerikahischen Ge— ndten als Geschäftsträger fungiren wird. Herr van Neß hat einem Zeitraume von sieben Jahren an unserem Hofe sich ines Auftrages zur Zufriedenheit beider Lander entledigt, und nd während dieser Zeit mehrere Angelegenheiten von großer Gchüigkeir beendigt worden.“ 9 as Eco del Comercio meldet, daß, der Zeitung von Eee zufolge, Don Carlos das Bett hüten muͤsse, und daß n Zustand Besorgniß einflöße. 6 ist wieder die Rede von Aenderungen in den General— . Stellen. Mendez Vigo, heißt es, würde das Kom⸗ n do Alt⸗Castiliens exhalten und General Alvarez zum Kom— nande der Provinz Madrid berufen werden. n der Boͤrse war man heute sehr unzufrieden uͤber die der Zwangsanleihe. Man machte darauf aufmerk⸗ don Joaquim Ferrer, ein reicher Kapitalist und Ei— in Madrid, nicht mit auf der Liste stehe. Der von erzoge von Infantado zu bezahlende Antheil beträgt vier e nen Reglen. Gaspar Remisn weigert sich zu zahlen, da on als Chef des Handlungshauses Cafalo und emisa be⸗
Um Gomez zu verhindern, uber den Ebro! waren einige marschirt; gie Franzoͤsische Legion und die Division Iribarren gingen nach
da er den Befehlen der Minister keinen Ge⸗ in den ministeriellen Blattern ausdruͤcklich fuͤr daß er seine Trup⸗
so scheint es doch mit ihrer Ehre unvereinbar, daß sie den Lau— nen eines fremden Agenten zu Gefallen leben soll, um einen Mann wie Ahmed Fewzi Pascha, der das ganze Vertrauen des Großherrn besitzt und dem Lande schon so vielfache Dienste geleistet hat, aus dem Staats dienste zu entfernen. Bis jetzt berechtigt nichts zu dem Glauben, daß dem Ansinnen Lord Ponsonby's Genuͤge geleistet werden duͤrfte; welche Schritte er aber dann zu thun gedenkt, ist nicht abzusehen. Ob Fewzi Pascha zufaͤllig oder ge⸗ flissentlich gerade in diesem Augenblick von dem Großherrn aus— gezeichnet worden ist, indem derselbe dessen Namen einer Fre⸗ gase beilegte, die in den letzten Tagen vom Stapel lief und Fewzi benannt wurde, laffe ich dahin gestellt; allein wie es sich damst auch immer verhalten mag, so zeigt dieser Akt der Gnade doch deutlich, in welchem Ansehen Fewzi steht, und wie taktlos es ist, dessen Entfernung zu verlangen, während man so vielen Werth darauf legt, den verloren Einfluß bei der Pforte wieder zu gewinnen. — Die Nachrichten aus Syrien lauten nicht er— freulich fuͤr Mehmed Ali. Bei Ibrahim 's Armee scheint eine große Sterblichkeit eingetreten zu seyn, wozu die unguͤnstige Jahreszeit und die schlechte Verpflegung der Soldaten beitragen soll. Ibrahim Pascha bietet Alles auf, damit das Uebel nicht noch mehr um sich greife, welches eine Art bösartiger Typhus und in jenen Gegenden aͤußerst gefaͤhrlich ist. — Ueber den Aus⸗ gang der Franzöͤsischen Expedition nach Konstantine sieht die Pforte mit vieler Ungeduld Nachrichten entgegen. Sie duͤrfte nach Umständen zu handeln suchen, und ensweder von neuem Reclamationen wegen Algier erheben, oder von ihren Anspruͤchen ganz, abkornmen. — Ein Expresser ist vor einigen Tagen aus
Persien eingetroffen; der Divan hat sich gleich nach desfen An“
. rovinz Burgos durch die Brujela Alaix mit seiner Division in Mo
kunft versammelt; woruͤber aber sich berathen, ist noch unbe—⸗ kannt.
Griechenland.
Athen, 6. Dez. (Bayer. Bl.) Wenn einige der Grie— chischen Oppositions Zeitungen in ihrem Eifer sich bisweilen zu weit fortreißen lassen und behaupten, das Land habe seit vier Jahren kaum bemerkbare Fortschritte gemacht, so sagen sie darin eine Unwahrheit. Griechenland hat seit vier Jahren einer Ruhe genossen, wie es sich deren seit anderthalb Jahrzehnten nicht zu erfreuen gehabt hatte, denn selbst der Aufstand in Messenien vom Jahre 1834 und der heutige in Akarna— nien waren, wie nachtheilig sie auch wirkten, doch nur Kleinigkeiten gegen die Graäͤuel des Tuͤrkenkrieges und die Verheerungen der fruͤheren inneren Fehden. Schon diese Ruhe allein und fuͤr sich het gedeihliche Wirkungen gehabt: Haͤu— ser, Dorfer, Staͤdtꝛ, die seit dem Kriege in Trümmern gelegen waren, sind nach und nach wieder aufgebaut worden; halb ver⸗ wuͤstete Weinberge, verwilderte Oelbäu mme wurden wieder in Kul— tur und Pflege genommen; der Pflug hat sich jaͤhrlich mehr und mehr urbaren Boden als Ackerland zu eigen gemacht. Die Masse des zirkulirenden Geldes ist durch den Zufluß aus den beiden ersten Serien des Anlehens vergroßert worden, und wurde sich auch durch die zunehmende Handelsausfuhr (namentlich den ein“ träglichen Korinthenhandel) vermehrt haben, wenn nicht gleich⸗ zeitig die Einfuhr in einem bedenklichen Maaße zugenommen haͤtte, theils durch den steigenden Luxus und den Zuwachs an kuͤnstlichen Beduͤrfnissen, theils und vorzuͤglich durch den in Ver— hältniß zu den Kraͤften des Landes unermeßlichen Verbrauch an Baumaterialien. Denn, wie schon oben angedeutet worden ist, der Koͤnig fand bei seiner Ankunft fast alle Yrtschaften seines Landes, mit Ausnahme der Inseln, buchstaͤblich in Truͤmmern; die erste Thätigkeit, zu der die wieder erlangte friedliche Ruhe dringend aufforderte, war das Bauen. Jedermann baute, weil Jedermann bauen mußte, vom Koͤnige bis zum letzten Landmann. Aber fast alle Baumaterialien werden aus der Fremde bezo— gen, nicht allein Holz und Bretter, Glas, Eisen, Farbe und hun— dert Kleinigkeiten, sondern bis zur Eroͤffnung inlaͤndischer Stein⸗ brüche im Laufe der letzten Jahre, sogar Sandsteine aus Malta, Marmor aus Carrara, und theilweise, wegen der Schlechtigkeit des Produktes der Griechischen Ziegeleien, selbst Dachsteine und Ziegel aus Triest und Venedig. Die Regierung wurde den Kla— gen uͤber Geldmangel im Linde vielleicht nicht besser begegnen konnen, als wenn sse durch Veroͤffentlichung einer Uebersicht aus den Zollregistern von Patras, Nauplia, Gaͤlaxidi, dem Piraͤus, Syra und Chalkis darlegte, welche Summen nur' allein aus die⸗ sen sechs Haͤfen fuͤr Baumateriallen in's Ausland geflossen sind; wobei noch mit in Anschlag zu bringen ist, daß die Tausende von Maurern, Kalkbrennern, Handlangern und Maulthiertreibern, welche zum Behuf der Bauten alllaͤhrlich im Sommer aus Thes⸗ salien, Macedonien und Bulgarien in's Reich einwandern, im Herbste huͤbsche Summen als Erspgrniß in ihre Heimath mit zuruͤck⸗ nehmen. Doch diesem letzteren Verkehr duͤrfte nicht zu wehren seyn, da er die Griechisch christliche Bevölkerung in- und au— ßerhalb Griechenlands in einer erwuͤnschten Verbindung erhalt.
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dieser Fragen ist die in Betreff der nordöstlichen Gränze.
Groͤßere Ers
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chenland seyn, Aber die b aßregel
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die Nolhwendigkeit einer Modifica hingedeutet hat.
Vereinigte Staaten von Nord ⸗ Amerika.
Washington, 7. Dez. Der Praͤsident Jackson hat gestern die gewoͤhnliche Jahres-Botschaft (die letzte, die er als Praͤsi⸗ dent abzufassen hat) an den Kongreß der Vereinigten Staaten gerichtet. Sie beginnt folgendermaßen:
„Mitbürger vom Senat und vom Hause der Repräsentanten! Indem ich Ihnen die letzte jährliche Boischaft übersende, die ich je⸗ mals dem Kongresse der Vereinigten Staaten verlege, gewährt es mir die innigste Genugthuung, Ihnen zu dem boben Grade der Wohl⸗ fahrt, den unser geliebtes Land erreicht hat, Glück wünschen zu köu— nen. Da weder im Innern noch nach Außen die geringste Veran— lassung vorhanden ist? das Vertrauen zu schwächen, mit den wir auch in der Zukunft von unseren freien Institutionen alle Früchte einer guten Regierung erwarten, so ist der allgemeine Zustand unferer An—= gelegenheiten wohl geeignet, unferen National⸗Srolz anzuregen.“
„Ich kann nicht umhin, Ihnen Glück zu wünschen zu den er— folgreichen Bestrebungen, wesche während meiner Verwaltung von den exekutiven und legislativen Gewalten ausgegangen sind, um, den aufrichtigen und ernstlichen Wünschen des Volkes gemäß, den Frieden zu erhalten und freundschaftliche Verhältnisse mit allen aue⸗ wärtigen Mächten herzustellen. Wir müssen dem höchsten Lenker der Welt dafür unseren Dank darbringen, und ich fordere Sie auf, Ihre Gehete mit mir zu vereinigen, daß Er unsere Nachkommen in seine schützende Obhut nehme und sie in den Stand setze, die Gefahren und Schrecken des Krieges zu vermeiden, so weit es mit den Rechten und der Ehre des Landes verträglich ist. Obgleich indeß der ge— genwärtige Stand unserer auswärtigen Angelegenheiten hchst günstig ist, da, sceitdem Sie sich im letzten Juli treun— ten, keine wichtige Veränderung vorgegangen ist, so bedauere ich doch, sagen zu müffen, daß viele Fragen von Wichtigkeit in Be— zug auf auswärtige Mächte noch unerledigt sind; eine der wichtigsten Obgleich ich das volle Vertrauen hege, daß es der aufrichtige Wunsch der Re= gierung Sr. Brit ischen Majestät ist, diese Angelegenheit zu beendi— gen, so weiß ich doch noch nicht, welche Bedingungen sie ein er zu⸗ friedenstellenden Ausgleichung zum Grunde legen wird.“
„llusere diplomatische Verbindung mit Frankresch ist wieder herge⸗
stellt, und zwar unter Umständen, welche beweisen, wie geneigt beide Regierungen sind, einen wechselseitigen, für beide vortheilhaften Verkehr fortzusetzen und die freundschaftlichen Verhältnisse, welche den wahren Interessen beider Länder angemessen sind, immer fester zu knüpfen. Mit Rußland, Oesterreich, Preußen, RNeap eh, Schweden und Dänemark sstchen wir im besten Einvernehmen, und unser Handel mit diefen Ländern nimmt allmälig immer mehr zu und wird, mit Ausnahme von Neapel, überall durch vortheilhafte und liberale Handels-Verträge unterstützt.“ „Die Forderungen unscter Bürger an Portugal sind als ge⸗ recht anerkannt worden, aber die Festsetzung der Zahlung derselben ist freilich durch häusige politische Veränderungen sin diefe m König⸗ reiche noch verzögert worden.“ ;
„Spanien erfreut sich noch nicht der Segnnngen des Frie— dens. Wir stehen in gutem Vernehmen mit diesem Lande, und nur in den Außer-Europuischen Besitzungen desselben ist unser Handel noch Reschränkungen unterworfen.“
Die Forderungen Ameritanischer Bürger wegen der bei dem Bombardement von Antwerpen erliilench Berlusie sind den Regie— rungen von Holland und Belgien vorgelegt worden, und es wird zu gehöriger Zeit auf die Befriedigung derselben gedrungen werden.“
Der Präsident koͤmmt sodann auf die Verhaͤltnisse zu den nicht Europaͤischen Staaten, wovon wir uns die naͤhere Mitthei⸗ lung vorbehalten.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
In der Sitzung der Atademie der WBissenschaften zu Paris am 2. Januar theilte Herr Arago Auszüge aus ein?m Schreihen Alexander von Humboldts mit, worin derselbe von dem Einslusse spricht, den das Nordlicht, selbst an Orten, wo es nicht sichtbar ist, auf die Magnetnadel ausübt. So beobachtete der Hof⸗ rath Gauß e) am 7. Februar 1835 außerordentliche Schwankungen an der horizontalen Magneinadel, und an demselben Tage beobhaͤch— tete der Professor Feldt zu Braunsberg in Ost⸗ Preußen Tin schönes Nordlicht. Herr von Humboldt übersandte außerdem noch die bildung des von Herrn Ehrenberg entdeckten Infusionsthieres Am- sihicora sahella und mehrere geschliffene Stücke des aus Jafusorien gebildeten Halbopals von Bilin. = Herr Peytier, Ossizier des Gencralstabes, übersandte die Resultate seiner Beobachtungen über das Klima von Griechenland, die er währind eines mehrjährigen Auf— enthaltes in diesem vande angestellt hat. Es ergiebt sich daran s Folgendes: Das Klima von Griechenland ist mild und veränderlich; di. Winter sind gewöhnlich so wenig streng, daß sie ohne Frost vorübergehen. In den Wintern von is38 — j831 sah Herr Peytier in Korinth und Rauplig nur Reif. In den Jahren 1833 — 1836, wo der Verfasser sich in Athen aufhiell, sah er das hunderttheilige Thermometer bis auf 3 bis A0 unter Null fallen. Dies läßt vermathen, daß das Klima von Athen nicht so mild ist, wie das von Nauplig. Inde ß bezeichneten die Einwohner diese drei Winter auch als außeror dent? lich streng und sagten, die Bayern hätten die Kälte ihres Landes mitgebracht. In den Tiefebenen sieht man sehr felten Schnee; in den Gebirgen, die eine Höhe von 1860 4 2500 Metre haben, fängt er dagegen gewöhnlich im Oftober an zu fallen. Dieser erste Schnee schmilzt jedoch bald wieder, und die Berge bedecken sich in der Regel eist in der letzten Hälfte des Novembers mit Schnee. In dem eigentlichen Griechenland giebt es keinen ewigen Schnee, denn selbst der Schnee, weicher die hächsten Berge bedeckt, schmiljt während des Sommers völlig. Im Sommer ist die Hitze ziemlich anhaltend und erreicht fast in jedem Jahre, doch nur an eincn oder zwei Tagen, das Maximum von A0 0 X. (320 R.). In den Mona⸗
* Ab⸗
) Herr Hofrath Gauß bemerkt hierüber in Schumacher's astro⸗ nomischen Nachrichten Rr. 276 pag. 188. „Die stärksten Bewegun—⸗ gen, die mir bisher vorgekommen sind, fanden statt au 7. Februar d. J wo den ganzen Tag die Nadel überaus unruhig war' Ich beobachtete Bewegungen don 17 Skalentheilen oder 6 Bogen Minn?
ten in einer Zeit⸗Minute!“ Siehe Poggendorff's Annalen, Bd. ze, pag. 222. ;
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