1837 / 22 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

̃ ü ĩ r be⸗ sagen, ist bei Gelegenheit der Polnischen Frage und ; ae ke Gelegenheit der Schweizerischen, geschlagen . diese doppelte Niederlage muß es erschuͤttern und stuͤrzen. ö; ir unsererseits sind dagegen der ö daß das Ministerium nur erschuͤttert ist, wenn es erschuͤttert seyn will, und daß, wenn es morgen sterben sollte, dies nur durch einen Selbstmord ge⸗ schehen koͤnnte, und zwar durch den albernsten aller Selbstmorde, naͤmlich durch einen Selbstmord ohne Grund. Moͤge das Mi— nisterium ruhigen Blickes seine Lage betrachten; moͤge es sich besonders fest nnn halten, daß es in der Kammer bei allen

roßen Fragen eine energische und ireue Majoritaͤt hat, und dann

ann es uͤber die Neckereien der Opposition und des liers-

arti , . die Prophezeiungen der Journale leicht hinwegsetzen. Ber Ministerium hat sich ubrigens, als es ans Ruder gelangte, nicht verhehlt, daß es vor Ueberrumpelungen und Fallstricken auf seiner Hut seyn muͤsse. Die vorgestrige Sitzung ist eine solche Ueberrumpelung und weiter nichts. Und wenn sich ein Kabinet durch diese Sitzung erschuͤttern oder stuͤrzen ließe, so waͤre es schon vor der Sitzüng erschuͤttert und gestuͤrjt gewesen. Was ist denn eigentlich geschehen? Das Einfachste von der Welt fuͤr den, der die Parteien und ihre Handlungsweise kennt. Zwischen Frankreich und der Schweiz waren Mißhelligkeiten ausgebrochen, zum großen Leidwesen aller aufrichtigen Patrioten beider Lander. Die Versöhnung ist zu Stande gekommen und die Streitigkeiten, die jenes Mißverstaͤndniß herbeigeführt hatten, sind jetzt ver essen. Was thut nun die Opposition? Sie . diesen alten Streit wieder an, sie erweckt aufs neue die Beschwerden, die die Schweiz gegen Frankreich geltend machen zu köoͤnnen glaubte, und schmiedet sich daraus eine Waffe gegen das Ministerium. Die Schweiz hatte Frankreich eine Beleidigung zugefügt; kaum daß eine Silbe uͤber diese Beleidigung geäußert worden ware. Unser Botschafter war auf eine skandaloöse Weise vor ganz Eu— ropa als ein Fälscher denunzirt worden und man hatte gegen hn eine beleidigende Untersuchung angestellt, in welcher man blind⸗ lings dem Zeugnisse eines Elenden glaubte, den andere Elende erkauft hatten. Die Opposition kuͤmmert sich aber eben so wenig um diese Beleidigung, als um die verlangte und erhaltene Genug⸗ thuung. Dies betrifft ja nur die Ehre und die Interessen Frank⸗ reichs, nicht die Interessen der Opposition. Sie erblickt in die⸗ ser Schweizerischen Angelegenheit nur einen einzigen Punkt, namlich die Episode des Fluͤchtlings Conseil. Dieser hat erklart, daß er ein Franzoͤsischer Spion sey. Also, ruft man aus, Frank reich schickt Spione in's Ausland! Ja, erwidert Herr Thiers, Frankreich schickt Spione in's Ausland, wie das Ausland Spione zu uns schickt, und wir fuͤgen hinzu, daß es besonders zu sener Zeit wohl erlaubt war, Spione nach der Schweiz unter die Fluͤchtlinge zu schicken, d. h. unter die Leute, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Ruhe in Europa auf alle mogliche Weise zu stoͤren. Es handelte sich, wie auch heute noch um das Leben des Koͤnigs, das durch die revolutionairen Ko mplotte der Klubs in der Schweiz bedroht ward. Und so sind wir nun! Wenn der Koͤnig durch ein Wunder den Handen der Moͤrder entgeht, so moͤchten wir, noch ganz erschůttert von der Gefahr, der er entronnen ist, die Wachen und die Polizei um seine geheiligte Person verdoppeln, und jetzt wollen wir es nicht einmal einem Polizei⸗Minister gestatten, ein einziges der Ge heimnisse seiner Verwaltung zu verbergen! Wir bewilligen der Venn geheime Fonds und verlangen, daß sie in oͤffentlicher

Versammlung rede! War Conseil ein Spion? , . Ni ist es, als seine Erklaͤrung, eine mit offenbaren Lauͤ— lc n 3 derer a ch ö. Meine Absicht war nur, sie in den Stand zu setzen, mit voller Sach—

gen vermischte Erklaͤrung, aus der die Opposition aber doch einige Trummer der Wahrheit zu retten sucht, um damit auf

das Ministerium ö Aber wäre auch Con‘

i i i ies he zur seil ein Spion gewesen, wem fiele diese Thatsas ĩ

Last? Dem Ministerium vom 6. September? Dieses hot sich in die Schweizerische Angelegenheit nur gemischt, um sie ausztgleichen. Wenn Conseil nach der Schweiz geschickt wor—

den ist, so geschah es durch das Ministerium vom 22. Februar;

dieses also hat die ganze Sache zu verantworten. Aber, wendet

nister, der in dem Kabinette vom 22. Februar Unter-Staats—

ecretai e antworten! Es ist aber nicht sein . ( Aründlig k— 3 . rörtert zu werden. Wenn ich die Rede des Herrn Conscils-wPräsi—

Geheimniß, es ist das Geheimniß des Ministers, dessen Re fehle er ausfuͤhrte. Wohlan, so verlange er von dem . nister, von dem er abhing, die Erlaubniß, zu sprechen. Was ist die Absicht der Opposition? Wahrscheinlich dech, das Geheimniß zu erfahren, wenn eines existirt, dies ist eine sehr naturliche ö aber wahrscheinlich verband sie noch eine andere Absicht mit der von ihr angeregten Debatte. Sie wollte zu ärgerlichen Auftritten Anlaß geben. Das Ministerium vom 6. September kann man nicht anklagen, weil es damals noch gar nicht bestand, und das Ministerium vom 22. Februgr will man nicht anklagen, weil man sich von ihm einigen Beistand verspricht. Man beschraͤnkt sich also darauf, Skandal zu er— regen.“

Aus der gestrigen Sitzung der DeputirtenKamme r sind noch die Reden des Grafen Mols und des Herrn Thiers, in soweit sie die Spanischen Angelegenheiten betrafen, nachzu⸗ holen. Der Conseils-Praäsident aͤußerte sich im Wesentli—

en also: . U h . Spanische Frage ist Schuld daran, daß das vorige Kabi—

net sich aufgelöst und dem jetzigen Platz gemacht hat. Wir halten es daber für unsere Pflicht, Ihnen, m. H., namentlich in dieser Be— ziehung, das System unserer Politik offen und unumwunden dar zu

legen. BVersetzen Sie sich in das Jahr 18335 zurück. Es würde in— . . die damaligen DOppositions⸗Bläiter nachzuschlagen. Als man um diese Zeit glaubte, daß das Kabinet über die Interoen⸗ tionsfrage schranke, erhob die Presse ein einmüthiges Geschrei. Das Ministerium, so sagte man, wolle in Spanien ein System der richtigen Mitte einführen, es wolle die National- Ilnabhängigleit und den im Jahre 1839 aufgestellten Grundatz der Nicht⸗Juterveniion mit Füßen treten. Spanien sollte sich selbst überlassen bleiben, und die ref; hatte nicht Schimpfnamen genug für die angebliche Ab— sicht, der Königin Christine mit unseren Waffen zu Hillfe zu kom⸗ men. Weshalb führte die Opposition im Jahre 1835 diese Sprache“ Weil wir in Spanien eine Verfassung, die der unsrigen ähnlich sah, unterstützen und der Entwickelung des revolutionairen Prinzips eni⸗ gegenwirken wollten. Lassen Sie uns die Frage von allen Seiten mit Ruhe und mit Unparteilichkeit beleuchten. Kaum war das Testament Ferdinand's VII. bekannt geworden, als wei Parteien einander gegenüber traten, wovon die eine en, Absolutismus, die andere eine Reform ohne alle Gränzen verlangte. Umter solchen Umständen und nachdem der Bür⸗ gerkrieg bereite ausgebrochen war, wurde der Quadrupcl-Allsanz— Traktat abgeschlossen, dessen wesentlicher Zweck die Auftrechthaltung des allgemeinen Friedens war. Das llinsichgreifen des Bürgerkrieges in Spanien machte einige Monate später die Uünterjeichnung zweier Zusatz-Artikel nöthig, in der Absicht, den Karlisten jede Zuführ aus ranfreich abzuschneiden und der Königin CEhristine aus England Waffen und Kriegs⸗Munition zuzuführen, ihr auch mit einer Schiffs— Dipssson beigzustehen. feet ef beschränken sih die llbernemmenen Verpflichtungen,“ Ter Münister suchte hlerguf zu bewessen, dast t auch unpolltisch gewesen wäre, wenn Frankreich sich tlefer einge—

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n hätte. Man solle ja nicht glauben, bemerkte er, daß dic 16 ,. des Don Carlos abgemacht wäre. 2 die Entfernung desselben, ja sogar durch, seinen Tod . a. noch nichts entschieden seyn, da immer noch seine Partei übrig . . Die Zeit allein könne die Uebel heilen, an denen , „Es bieten sich uns aber“, fuhr der Redner fort, noch Betra ö. gen anderer Art dar, die es uns nicht räthlich erscheinen assen . nen, eine Französische Armee nach Spanien zu schicken. Wie, wenn mittlerweile, und während der Kern unserer Trip pen in Spanien und Afrika siände, sich auf irgend einem anderen Punkte von Europa Begebenheiten zutrügen, denen wir nicht gleichgültig jusehen lõunten, welchen Einfluß könnten wir alsdann geltend machen“ Gestatten Sie, m. H., daß ich mich über diesen Punkt nicht weitläuftiger auslasse. Meine wenigen Worte werden hingereicht haben Sie daran zu crinnein, wie wichtig es für Frankreichs Macht und Bürde ist. . Er⸗ eigniß gefaßt zu seyn. Wir müssen uns immer die Hände freiha ten; eine solche Stellung um eines Krieges um Prxinzipien willen, der uns ssel che nicht den mindesten Vortheil brächte, aufgeben, dem Lande Lasten auflegen, um sich in ein Unternehmen zu srür zen. dessen Resultat Niemand abzusehen vermag, würde ein g h tit seyn, eben so wenig würdig ihres Patriotismus, als ihrer Vorsicht. Erinnern Sie sich der Expedition von 1823. Der Erfolg war damals gewiß vollständig; das Volk fam uns überall entgegen. Kaum hatte aber Ferdinand VII. seine Freiheit wieder erlangt, als er uns verstieß, um nicht selbst verstoßen zu werden. Dies war das Resultat unserer Jutervention von 1823, und in unserem Schatz fehlen noch die ungeheuern Summen, die wir für das Unternehmen verwendet haben.“ Der Minister erinnerte hier daran, daß. als im Juni 1835 die Königin Christine den militairischen Beistand Frankreichs ver⸗ langt und letzteres hierüber England, zu Rathe gezogen, das Lon⸗ doner Kabinet selbst sich dawider erklärt habe. Von diesem Zeitpunkte ab bis zum Monat März v. J. wären Frankreich und England über das Unzulässige einer direkten Einmischung stets einerlei Meinung gewesen. „Um diese Zeit“, fuhr der Redner fort, machte die Eng⸗ lische Regierung uns den Vorschlag, den Passagehafen, Zuentara⸗ bia, und das Bastanthal zu besetzen Mein Vorgänger (Herr Thiers) wies diesen Antrag entschieden e,, indem eine sol⸗ che Mitwirkung nothwendig die direkte Intervention zur Folge haben würde. Bis zum Monat August wurde die Lage Spaniens mit jedem Tage schlimmer; die Regierung verlor alles Ansehen, die

Zuchtlosigkeit in der ? hm überhand, und es erschien weniger; Zuchtlosigkeit in der Armee nahm überhand, ; als je gerathen, sich in die Spanischen Angelegenheiten zu mischen.

Nichtsdestoweniger änderte unser Kabinet plötzlich seine Politik, und

Herr Bois-le-Comte erhielt den Auftrag, eine kräftige Cooperation anzubieten. Bis dahin hatte das Ministerium seine Veigerun ; stets durch den revolutiongairen Zustand und den Mangel an jeder Regie

rung in Spanien motivirt: und als die Anarchie ihren Gipfel er—

tervention von der Hand zu weisen, entschließt es sich dazu.!

Ja, noch mehr: eine Handvoll Soldaten ändert kurz darauf

1812 anzunchmen. Wer hätte unn nicht wenigstens glauben sellen,

; z iner frülheren Politik zurückkehren würde? daß das Kabinet zu sciner früheren Politik z hrer 2e Aber ncin? ... Das Uehrige, m. H., wissen Sie. Das große Unglück für Spanien ist, daß die Parteien sich gegenseitig die Wage halten.!

Man fragt mich, was geschehen würde, wenn Den Carlos einen Augenblick die Oberband gewinnen sollte; meine Antwort ist kurz und kategorisch. Wir verabscheuen den Absolutismus; sollte er da⸗ her von Spanien aus einer Partei die Hand reichen, bei welcher er in Frankreich Anklang zu finden hoffte, so würden wir uns mit einer Genugthnung, wie die von der Schweiz verlangte, nicht begnügen. Ich würde Sie alsdann daran crinnern, daß wir einen Krieg

it S ; ic ürchte daß wir uns nur in seine inneren! mit Spanien nicht fürchten, daß wir 5 n Angelegenheiien nicht mischen mögen. Die Kammer wird mic ver⸗ geben, daß ich mich über einen einzigen Paragraphen der Adresse,

nach ciner an sich schon langen Debatte, so weitläuftig au ogelassen habe; ich glaubte, ihr aber einige offene Erklärungen über Cine Frage schuldig zu seyn, die den letzten Ministerwechsel herbeigeführt hatte.

kenntniß entscheiden zu können; ich kann jetzt dieser Entscheidung mit festem Vertrauen entgegen sehen.“ ; Nach dieser Rede, die auf die große Mehrzahl der Ver⸗ sammlung einen tiefen Eindruck zu machen schien, wurde die Sitzung einige Minuten lang unterbrochen, worauf Herr Thiers es Wort ergriss und also begann: w ö. , . ich so eben hörte, daß der Herr Consecil. Peäsi⸗ dent sich göᷣwissermaßen entschuldigte, die Rednerbiülhne Stunden

; emächtigte sich mei ; isse Verle⸗ ; ; 663 , AUlang behauptet zu haben, bemächtigte sich meiner eine gewisse man ein, es sitzt in dem Kabinette vom 6. September ein Mi lang behauptet ; ;

genheit, denn ich glaube mich in der Nothwendigkeit zu testn zan, ? z 3 * 7 6 x 8 . Ihre Aufmerksamkeit weit länger in Anspruch zu nehmen. Der CGze⸗ genstand scheint mir wichtig genug, um vollkommen und gründlich

nten richtig verstanden habe, so hat er in derselben hauptsächlich zu . e , ö die Politik des 6. September sich nicht von der Politik des 22. Februar unterscheide. Wie dem auch seyn mag, so habe ich Aufschlüsse zu geben, und obgleich ich mich keiner großen Schonung zu erfreuen gehabt habe, so werde ich mich doch bemijhen, alle die Rücksichten zu beobachten, die ich so gern von, Stiten Ande⸗ rer gegen mich beobachtet zu sehen gewünscht bälle. Man hat gesagt, daß das Ministerium vom 22. Februar sich in der ,, zu rück⸗ gezogen habe, entscheidend darzuthun, daß es die Majorität, in der Kammer besitze. Man hat gesagt, daß wir uns in der Zuversicht u⸗ rückgezogen Hätten, uns dadurch einen schnellen Sieg zu sichern. Nein, m. H., das Ministerium vom 22. Februar überließ sich keinen

d ; is ꝛ; iefer, inniger Ueber— Täuschungen; es ist aus Ueberzeugung, aus (iefer, inniger . , 6 Schauplatz abgetreten. Von acht Ministern waren unse—

rer sitben derselben Meinung. Was mich betrifft, m. H,, so sage ich es mit wahrhaftem Bedauern einer Regierung, der ich gaän lich ergeben hin, daß sie sich, meiner inneren lieber ʒeugung nach, im Irrthume besin det. (Bewegung.) Ich bin, sage ich, dieser Regierung ergehen und das ist natürlich, denn ich habe niemals cine andere geliebt, ich habe

. . 2 . 7 . 8e . niemals einer anderen geditnt. In den Tagen der Gefahr habe ich

ö kräften für sit ampf mich mich über cine aus allen Kräften sür sie gekämpft, und wenn lich i e tag: von ihr getrennt habe, so kann man sicherlich nicht sagen, daß dies in ciner Zeit geschah, wo eine solche Trennung auf Schwäche

deutete. Ich habe mich täuschen können, meine Kollegen haben sich

täuschen können, aber wenigstens darf ich verlaugen, daß man dem

Müinisterium vom 22. Februar die Ehre seines Rückzuges läßt, denn

derselbe war durchaus uneigennützig.“ Beifall im linken Centrum.)

Der ö. ging nun zu der Spanischen Frage über und begann mit Bemerkungen uͤßer die Lage, in der sich Frankreich zu allen Zeiten, in Bezug auf die Pyrenaͤische Halbinsel, befun⸗ den habe. Dann, . die gegenwartigen Zustände Spaniens uͤbergehend, fuͤhrte er seine Bemerkungen bis zu dem Ministe— rium Toreno, wo er, ö ö den gegenwaͤrtigen Streit einge—

lgendermaßen äußerte: . ;

hend e fr, Zeit ö. in Spanien nur Eine Meinung darüber, daß der Beistand Frankreichs unumgänglich nöthig sey Da man vi.l von der Opposition gesprochen hat, auf welche die Interrentien. im Jahre 1835 gestoßen, so erlauben Sie mir, einige Thatsachen anzuführen Alle Welt in Spanien, mit Ausnahme der Oppo⸗ sition und ich werde gleich sagen, in welcher Lage sie sich befand wünschte zuletzt die Intervention. Martinez de la Rosa hatte sie anfänglich gefürchtet; später aber verlangte er nicht etwa eine In— tervention, die der Spanischen Regierung Gewalt anthäte, sondern einen Beistand, der sich bis zum Ebro erstreckte, und die Insurrec— tion zerstörte. England, welches derselben anfänglich nicht günstig , . war, wünschte sie zuletzt auch und suchte Frankreich zur In— tervention zu bewegen. Die ganze Spanische NAlrmee verlangte sie nach der Niederlage bei den Amescoas. Unser Botschafter versangte sie dringend und ich erinnere mich, daß alle damals nach Spanien gesandten Personen einstimmig der, Meinung waren, daß nichts leichter seb, als den Unruben in Spanten ein Ende zu machen. Was mich beirifft, so erklärte ich immer, daß schon

Möglichkeit des Sieges des Absolutismus in Spanien ug fie . je eher, ö lieber zu interveniren, denn je spn geschehe, desio größer würden die Schwierigkeiten seyn. Dag

stimmen n

net war, aus Gründen, die ich chre, nicht meiner Ansicht.

langte zu dieser Zeit förmlich meine Entlassung Gr chen) l sitzen Männer in diesem Saale, die mir widersprechen önnen, ich nicht die Wahrheit sage. Aber ehe man meine Entlassu nahm, wollte man sich an England wenden, und ich muß einn daß England, welches sich natürlich n un schwer daz schließen konnte, eine Französische Arm eg in Sp. einrücken zu sehen, keine so bestimmte ntwort ! te, als man gehofft hatte. Es widersetzte sich zwar wie man damals behauptet hat, einer Intervengion, z erklärte doch, daß, sciner Ansicht nach, der rechte Augench nicht gekommen sey. Einige Mitglieder des Kabinettes theiltn Meinüng, aber nicht auf eine so bestimmte Weise; und ander gan; eutschieden gegen die Jutervention, namentlich der jth nanz-Minister; noch andere Mitglieder aber waren der Jute nicht so abgeneigt, wie sie es jetzt sind. Wenn ich nicht daß es mir als eine Persönlichkeit ausgelegt würde, und in Minister des öffentlichen Unterrichts es mir erlaubte, so m Ihnen wiederholen, was er mir damals sagte. «“. (Herr h „Shne alles Bedenken.“ Der Herr Minister sagte mir dar man füglich einen oder den andern Weg einschlagen daß 1 so gut interveniren als nicht interveniren könne. ( Gelächt Guijot nimmt Roten und deutet durch Zeichen an, daß 1 antworten werde.), Er war also damals nicht so innig in daß es mit der größten Gefahr verbunden sey, sich in die Sn Angelegenheiten zu mischen.“ (Eine Stimme im Centrum

stände verändern die Sache!“)

Herr Thiers erzaͤhlte nun weiter, wie nan ihm, n im Kabinette zu behalten, den Vorschlag einer Cooperal macht habe. Man haͤtte darauf die Fremden⸗Legion an nien abgetreten. Wenn diese Mitwirkung nicht ganz wuͤnschten Erfolg gehabt habe, so sey dies nicht seine er habe dieselbe nicht erfunden. Er haͤtte die Inter vengjn langt, und man habe ihm gewissermaßen vergleichswis Cooperation bewilligt. Herr Thiers schilderte de mn nachtheiligen Folgen, die fuͤr Spanien aus der Verwen tinmischung entsprungen wären: die Verbreitung he⸗ listischen Insurrection uͤber Valencia und Asturien Und ji schritte der republikanischen Partei in Madrid. Jetzt fin land auf eine offene und direkte Einmischung gedinney Franzoͤsische Kabinet hatte sich nun aber seinersen irn aun, é widersetzt, und zwar weil man nicht haͤtte wissen koma reicht hatte, als mehr Grund als je vorhanden war, eine In— Regierungs, Form. man eigentlich unterstuzen see. selbst (Herr Thiers) 6. ö. ö. ö . stituütton von w ei r das Spanische Kabinet geri 3

die Verfassung und zwingt die Königin, die Constitulion von . . ö . . 3 eine direkte Einmischung nicht stattfinden konne. In diest habe er von den unberechenbaren Folgen einer solt rekten Einmischung gesprochen, und er muͤsse es als eint kleinliche Malice gegen das Ministerium vom 22. Februarh ten, daß man sich in der Thron-Rede in dem Paragraphen Spanischen Angelegenheiten gerade dieses Ausdrucks, dern in einem ganz anderen Sinne gebraucht worden sey, bedie (ÜUnterbrechung.) Herr Guizot: „Es war keine Malin Es war ein bloßer Zufall, daß man sich eben dieser W diente.. Als Gomez, so fuhr Herr Thiers fort,“ entschiedenem Gluͤck die Provinzen Spaniens din te, sey eine neue Unterstützung Seitens Frankreih mer nothwendiger geworden, und man habe dame Bildung eines Huͤlfs-Corps beschlossen, das hen Pau versammelt und vellstaͤndig organisirt gewes „Nun“ sagte Hr. Thiers, „wurden die Ereignisse von bekannt. Die Furcht hatte die Spanische Revolution neue Krisis gedraͤngt. Indeß behauptete das Kabinch nen Febr., daß, wenn man jetzt die in Pau gebildefm, Cam

der E

loͤste, wenn man jetzt einen Augenblick die Sache Spa

aufgabe, dies dieselbe unwiderruflich aufgeben Vd ch ernstesten Folgen aussetzen hieße. Da diese Ansihh det nettes vom 22. Febr. nicht getheilt wurde . . . (Deen Eine Stimme zur Linken: „Von wem nicht gethell pony (Lebhafte Unterbrechung) Herr Thiers: Da diese Meinhm

getheilt wurde, so zog sich das Kabinet zurück sey es mir erlaubt zu bemerken, daß, man die gative und die Freiheit der Krone beeintraͤchtigen wenn man behaupten wollte, daß sie nicht immer se

Anwesenheit als in Abwesenheit der Kammern ern ne

binet bilden koͤnnte. (Beifall.) Also, Achtung vor der der Krone; aber man erlaube mir, hinzuzufügen: auch vor einer dem Lande eben so nothwendigen Freiheit, Freiheit der Minister, und wenn ihre Ueberzeugung theilt wird, so erfüllen sie eine Pflicht, indem sie sic

ziehen.“ Zum Schluß beleuchtete Herr Thiers noch

drei Fragen: Haben wir Spanien gegenuͤber Veryft übernommen? Ist es uns moͤglich und leicht, etwas s

nien zu thun? Ist es von dringendem Interesse fuͤr n

wir etwas thun? Zur Beantwortung der ersten Fra der Redner den Text des Quadrupel-Allianz-Traktates! klärte aus demselben, daß Frankreich in den Jun rechtlichen Leute Verpflichtungen gegen Spanien lin habe. Wenn sich, sagte er, Frankreich durch diesen nichts verpflichtet hätte, warum figurire es denn in de Entweder man habe durch diesen Traktat Verpftlichtun nommen, oder man habe Frankreich und die Wilt ? denn die ganze Welt habe geglaubt, daß Frankreich ; land nicht umsonst einen solchen Traktat unterzeichtt Was ihn selbst betreffe, so erklaͤre er laut, daß, als em Akt Theil genommen, er nicht gesonnen gewesen g nigin von Spanien die Krone entreißen zu lassen j bei der Unterzeichnung des Traktats fest gegli un sich zur Aufrechthaltung der donstitutionnellen . m Spanien verpflichte. (Stuͤrmischer Beifall im lin

Wenn irgend Jemand sage, daß man einen a t dabei gehabt, daß man sich zu nichts zu verpsien u habe, so weise er eine solche Behauptung zuruͤck, 16 ö für schimpflich halten, sich ihr zuzugesellen. Deha hen wa, daß man nur gemeint habe, Spanien einen

Beistand zu leihen? Dieser moralische Beistand 9 in der Erklärung Frankreichs, daß es die 99 gin kraͤftig unterstuͤtzen werde. Halte man aber diese

e dit Ven .

nicht, so leiste man nicht der Koͤnigin, sondern de 9

einen moralischen Beistand. Mit schmerzlichem Ii, . gesehen, daß dieser moralische Beistand sogar in . n Karlisten geleistet werde. (Bewegung im Cent itt nämlich in der Thron-Rede gesagt werde, daß eine ;

oder Cooperation unberechenbare und wenig eh nach sich ziehen muͤsse, so ziehe man dadurch f Hand von der constitutionnellen Sache ab; man

der Königin dadurch allen moglichen Schaden zu und

Sache des Don Carlos allen möglichen Verschuß sn stand der Franzoͤsischen Regierung sey auf die Rarllst

denn die Karlisten wußten, gegen sie unternehmen wuͤrde. Regierung habe ihre Pflich dem Sinne, indestens habe sich die Regierur Schulden kommen lassen. Die Herren Gui

daß man nichts mehr (Heftiger Tumult.) t verletzt, indem sie den Trak—

ausgefuͤhrt habe! höchste Inkonsequenz zu lebhafte Unterbrechung.

rin nehmen Noten.) 3 merkte Herr Thiers, daß Spaniens de

Abermalige ot, Mols und Gatpa—⸗ der zweiten Frage uͤbergehend, be— die große Masjoritaͤt der Einwohner d. h. derjenigen Partei, Nicht allein Spa—⸗ f diesem Punkte; vie den Republika— gegen die Tories und ität der Bewohner Spa⸗ „daß man sich von den Unterbrechung auf der „Ich sehe mich genoͤ— die Meinungen gewisser erksam zu; jetzt, on ihrer Seite, Bis an den Ebro, en muͤssen, um den ganzen Lande sein Gedanke gewe— Politik die Aus— und er wolle wuͤnschen, daß einen andern We

m juste -milien angehoͤre, ze einen Abscheu vor allen Extremen h fin, sondern ganz Europa befinde sich au Frankreich verabscheue den Karlismus eben so r nismus; England hege gleichen Widerwillen gegen die Radikalen. Die ungeheure Major niens sey rechtlich, gemaͤßigt, und wuͤnsche Ercessen der beiden Parteien lossage.. Bank der Minister). thigt, um Ruhe zu bitten. Männer vertheidigte,

Herr Thiers:

da horten sie mir aufm wo ich sie bekaͤmpfe, waͤre es wohl hoͤflich v wenn sie auch mich meinte der Redner weiter, haͤtte man geh Karlismus zu vernichten; dadur die Ruhe wiedergegeben haben. sen; er glaube noch, e führung dieses Gedankens erheische, Frankreich es nicht bereuen moͤge, zu haben. Die dritte Frage, ob Frankreich habe, etwas fuͤr Spanien zu thun, gla Zweifel unterworsen. es fuͤr Frankreich haben muͤsse, wenn siege, und wies auf den uͤberwiegenden England in jenem Lande sichere, wenn di definitiv die Oberhand behalte. nen drittehalbstuüͤndigen, Vortrag in solgender Weise: mußten etwas fuͤr Spanien thun; nien thun,

ruhig anhoͤrten.“ ch wuͤrde man dem daß eine gesunde

eingesch lagen ein Interesse dabei ubte Herr Thiers keinem eiligen Folgen, die . in Spanien Einfluß hin, den sich che der Koͤnigin Herr Thiers sei—⸗ eif gehaltenen Worten also, m. H, Sie Sie konnten etwa Sie haben sich von Eng—⸗ it wird es sich von Ihnen „daß man der Politik des juste— und daß ich mich von derselben ent— worte ich, daß ich der Meinung gewesen Politik des juste inisi eu gemaͤßigt sriedlich nach Außen seyn muͤsse; daß ich ni bie in Po len und Italien, wohl aber das Spanien, gewollt habe. Man wird mir v eniger Muth dazu gehoͤrte, diese Frage s Mapsoritaäͤt zu erörtern, aber ich habe meine Pflicht gethan, Wort zu zeigen, daß die. gegenwartige Politik ni 1; und so sage ich schließlich: Die Politik ch Antwerpen geschickt ha— gemeine Aufregung; und die Sitzung blieb eine Alsdann hielt noch Adresse, worauf tzung der Dehatte auf

Er schilderte die Don Carlos

Endlich schloß aus dem Steger Mit kurzen s fuͤr Spa⸗ und Sie haben nichts gethan. land getrennt, und hei der ersten Gelegenhe trennen. Wenn man behauptet nilicu treu geblieben sey, fernt habe, so ant im Innern und cht das Unmoͤgliche, Moͤgliche, wie in ielleicht zugestehen, daß o ausfuhrlich vor einer eingenommen weiß; ein letztes cht mehr die

die ich im Voraus und um durch

ist, an der ich Theil nahn des 6. Sept. wurde keine Armee na Dieser Rede folg alle Mitglieder verließen ihre Platze, Viertel Stunde lang unterbrochen. Hebert einen kurzen Vortrag zu Gu die Sitzung aufgehoben und die Fortfe künftigen Montag festgesetzt wurde.

In der Gazette des Tribunaux liest man: Abend tar im Foyer der IJ breitet, daß ein neues A Ücht worden sey. M Gegenstand;

te eine un

„Gestern taliänischen Oper das Gerücht ver— en des Koͤnigs ver⸗ läßt, mich nicht über den Eifer wundern, mit welchem man demjeni— Versionen uͤbher die⸗ ie Thatsache von dem Bruder! tigt wurde, so scheint gegruͤndet zu seyn.“ Der Moniteur giebt heute eine der direkten Steuern im Jahre 1835. baß diese Steuern im a mehr als im Jahre 1835 eingebracht haben. Salz, haben eine unbedeutende allen uͤbrigen Gegenständen aber ergiebt sich eine Es sind endlich Nachrichten aus Bonga vom melden den Abmarsch der Truppen, die Algier dorthin gekommen waren, unt an ition nach Konstantine Theil zu nehmen. sind nur die fuͤr den inneren Dienst nothwendi Die Verbindung mit Guelma nsichert, und das Ingenieur-Corps arbeitet mit lit an der Befestigung dieses Punktes, um der Araber sich bis jetzt nur von Zeit zu Zeit und' in gezeigt haben. Es scheint sich Alles in der stantine zu konzentriren. Die E hen das Land und heben M en Staͤmme fuͤrchten eben so osen, als die des Bey's von Konstanti Hand an bedeutende Arbeiten ruppen, die fuͤr die zweite Ex ertheilt worden, diese beschleunigen

ttentat gegen das Leb Es zirkulirten verschiedene aber obgleich d Udes bekannten Diplomaten bestaͤ scherweise doch ung Uebersicht des Ertrages Es geht daraus hervor, bgelaufenen Jahr 37,757, 0900 Francs! Jahre 1834 und 26,365,000 Francs mehr als im Nur 2 Artikel, Pulver und Verminderung erfahren. Vermehrung. 22sten v. M. hier eingetroffen. fruͤher aus Oran und der Exped In Bona! gen Truppen zu— ist noch immer großer Thaͤtig⸗ denselben gegen

üuͤckgeb lieben.

Handstreich len, obgleich diese geringer Anzal gegend von Kon Vey's durchzie Die ungluͤckich

missaire Achmet annschaften aus.

sehr die Rache In Bona fuͤr die Aufnahme der pedition bestimmt sind, und es Arbeiten so viel als mio damit die Soldaten, sobald sie den Fuß ans Land en, gehdrig untergebracht werden koöͤ

ar is, 16.

telegraphische uazs lhre

Januar.

Die Regierung hat nachstehende Depesche aus Bay

onne vom 14. J „Herr Erro hat seinen zischof von Leon ist zum Conseils“ Minister ernannt woͤrden. los aus der 3

anuar Nachmit⸗ Abschied genom— Praͤsidenten und Die ubrigen Mi ahl seiner Unter /Staats⸗

zum Justiz⸗d

hat Don Egr Secretaire

Straßburg, 15. Jan. geu achten Sstzung or Herr Görard und Ausführung d sistrigen Requisitoriun hatte Herr Gérard sich ĩ mehr oder minder th Angeklagten an würde überflüff U sie bereits hin! 8 eingestander

Komplott des 309. Dkrtober. des Assisenhofes hatte der das Wort. Da alle auf Attentats bezüglichen Fragen General⸗Prokurators darauf zu beschränken, ätigen Antheil der Empörung vom 30. diese Anklage⸗ änglich bekannt un a worden sind. indem er die Geschwo Freisprechung

die Verabredung bereits in dem erschöpft worden, den Geschwornen auseinanderzusetzen, den die Oktober gehabt haben. noch zu analysiren, ingeklagten größten. Requisito⸗ gefährlich die viesenen Thatsachen seyn „Serr Carl,

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Punkte hie d von den rard schloß sein rnen daran erinnerte, wie bei so klar er in ließ sich sein Substitut

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Bruc, Aucrelles und Gricourt lasten, während sein Vorgänger sich bloß mit den Angeklagten BVaudrey, Parquin, Lalty und Wittwe Gordon beschäftigt hatte. Gegen 12 Uhr wurde die Sitzung 20 Mi⸗ nuten lang suspendirt, worauf der Advokat Barrot als Defensor des Obersten Vaudreyp sich alfo vernehmen ließ:

„Meine Herren Richter und meine Herren Geschwornen! Nicht dem Bertheidiger des Dbersten Vaudrery kam es zu, der erste in die sem Prozesse das Stillschweigen zu brechen. Einem Anderen gebůührte die Ehre der ersten Vertheidigung. Dieser hatte die sicherste und ge⸗ naueste Kenntniß von Allem, waß sich zugetragen; Alles ist von ihm ausgegangen und Alles scheint auch wieder zu ihm zurückkehren zu sollen; er war die lrrsache dieses Prozesses; er halle das Komplott geschmiedet und war der eigentliche Leiter desselben gewefrn. Woher kömmt es, daß er abwe⸗ send ist, daß er, der so viele Au fschlüffe hätte geben können, zur Erleuchtung Ihres Urtheils fehlt“ Flicht er eiwa Ihre Gerechtigkeit! Nein, denn er hatte wohl begriffen, daß in jeder gesellschaftlichen Organisation derjenige, der zur Gewalt seine Zuflucht nimmt und unterliegt, auch dem Gesetze Rechenschaft schuldig sey von seinen Handlungen. Als Prinz fühlte er Kaiserliches Blut in seinen Adern rollen, und doch hatte er nicht geglaubt, daß, im Falle des Mißlingens, sein Kopf dem Schwert des Genen, entrinnen würde. Er war bereit, seinen An⸗ tgeiUl an der Strafe zu fordern, aber Andere haben sich beeilt, den Neffen des Kaisers, dem sie einen Ausgang geöffnet, der Gerechtig— keit des Volkes zu entziehen. Was haben sie aus dem Gesetze ge— macht? Ist das Gesetz nicht mehr souverain? Das Gesetz, diese unverletzliche Macht aller constitutionnellen Gesellschaften, hat vor Einem zurücktreten milssen, der noch größer und unverletzlicher ist, wie das Gesetz. Man hat behauptet, daß die Gleichheit vor dem Gesetze vorhanden sey. Man hat gesagt, daß wir übrigen Bürger Alles von den Gesetzen verlangen und Alles von ihnen erhalten könn— ken, daß unsere Interessen, unsere Rechte und uusere Pflichten, aus ihnen, als der gemeinsamen Quelle, herflössen, und daß unsere Lei— denschaften sich unter diese Gewalt beugen müßten. Das ist die Lage, in der wir als Bürger uns befinden; aber, hören Sie es! es giebt privilegirte Menschen, welche außerhalb des gesellschaftlichen Kreises geboren werden; diese siehen über dem Gesetz. Doch müssen wir die Folgen, welche solche Lehren haben, herausstellen. Sie sind eine Verletzung des Prinzips unferer Verfassung, und wirklich wollen wir den Männern sagen, welche, indem sie gegen die Charte freveln, die Rechte gewisser Prätendenten anerkennen und zu ihren Gunsten das erceptionelle Recht der fürstlichen Gnade errichten, wir wol— len ihnen sagen, daß sie Revolutionen bereiten und sie gewissermaßen heiligen. Zugeben, daß Jemand ungestraft auf den Thron Frank⸗ reichs Ansprüch machen könne, heißt das nicht anerkennen, daß das Dexrscher- Recht höher stehe, ais die Souverainetät des Volkes, und daß, wenn das Vglk in seiner Souverainetät einen König erwählt bat, hiermit noch nicht Alles beendet ist und noch Jemand kommen kann, um die Krone Frankreichs dem, der sie trägt, zu entreißen? Das führt zu dem Ausspruch, daß wir ein Volk sind, dessen Thron dem Ersten Besten, welcher ihn einnimmt, angehöre, und daß es nicht ein für lle gleiches Gesetz giebt. Sie dürfen das nicht zugeben; nein, es giebt kein Recht, welches sich ge⸗ gen das Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetze auflehnen dürfte. Als der Prinz Ludwig Buonaparte den Versuch wagte, cine Revo— lutien in Frankreich zu erregen, hatte er sich auch allen Folgen sei— ner Handlung im Voraus unterworfen. Zittern Sie jetzt, wo er den— noch auf freien Fuß gesetzt worden, nicht bei dem bloßen Ge— danken, daß zwanzig andere Prätendenten zum Französischen Throne, gestützt auf erloschene Titel, auch ihrerseits zu uns kommen könnten, um das Glück des Sieges zu versuchen? Der General⸗Prokurator hat Ihnen gesagt, daß jener Begnadigungs⸗ Akt, Ihrem Tadel entgehen müsse, weil es ein Akt der Königlichen Prärogative sey. Ich will nicht in die gerichtlichen Debatten einen Namen hineinziehen, welcher außerhalb jeder Diskussion bleiben muß und aus dem Niemand einen Schiid sich bereiten darf; aber ich kann behaupten, daß die Regierung dieses Recht der Begnadigung schlecht angewandt hat, und daß sie nicht den gerichtlichen Verhandlungen vorgreifen durfte. Soll ich in der Zeit, in der wir leben, und in welcher man die Wohlthat einer Begnadigung so theuer erkaufen

gen diese Begnadigung aufdringt, der sie gar nicht verlangte! Das Recht der Begnadigung steht allcin dem Könige zu. Der Piinz ist

aber nicht sowohl in Folge einer solchen Begnadigung, als eines Mi— nisterial⸗Befehls auf, freien Fuß gesetzt worden, und' es ist dies cine Handlung der Willkür und eine offene Verletzung der Gesetze. Man

hat mit vollem Grunde behauptet, daß das Recht einc Bürgschaft sey. Diese Wahrheit wird in dem Maße einleuchtender, als wir

in die von uns vertheidigten, Prinzipien tiefer eingehen. Die Justiz muß eins seyn,' wie die Wahrheit; sie kann nicht

bei gleichen Thatsachen auf verschiedene Weise geübt werden; tes

fände sonst, eine Ungerechtigkeit stait, und die Ungerechtigkeit ist eine Immoralität. Sehen Sie nun, was geschicht. Das Verbrechen ist

begangen, die Urheber desselben sind verhaftet, die öffentliche Straf— gewalt bewaffnet ihren Arm und das Gesetz erwartet Befriedigung. In diesem feierlichen Augenblicke tritt cine Gewalt ohne Recht auf und befreit denjenigen, der nur durch richterlichen Spruch befreit

werden konnte. Und diese Verletzung der Formen der Justiz geschieht

gerade zum Vortheile des Schuldigsten von Allen. Die übrigen wirft man ins Gefängniß. Sie waren nichts als Werkzeuge des Haupt— schuldigen und fie erklärt man für verantwortlich. Jetzt verlangt man von Ihnen, meine Herren Geschworcuen, daß Sie eine fo handgreifliche Ungerechtigkeit heiligen sollen. Wenn aber die Regierung Ihren Willen in die eine Wagschale geworfen, so hat sie in der an“ deren die Redlichkeit Ihrer Gewissen gelassen, Ja, mich beruhigt der Gedanke, daß ich hier vor den trefflichen Bürgern des Elsasses rede, O dieses Landes, in welchem sich noch dic lleberlieferungen von Ehre und Rechtlichkeit erhalten haben, die anderswo bereits erloschen sind. Ja, ich rechne mit Besftimmtheit auf den Eid, den Sie gelei⸗ stet haben. Als ich jeden Einzelnen von Ihnen mit erhobener Rechten schwören hörte, daß er als rechtschaffener und freier Mann richten wolle, da sagte ich mir, daß Sie, diesem Schwure getreu, vor einer Verurtheilung zurückschaudern würden, die nichts als eine Heiligung der Verletzung unseres Grund Gesetzes, des Gesetzes der Gleichheit wäre.“

Nach diesem Eingange schritt Herr Barrot zur eigentlichen Ver— theidigung seines Klienten, woben er zunächst ein Gemälde seiner ganzen militairischen Laufbahn entwarf. Es ergiebt sich aus demsel⸗ ben, daß der Oberst Vaudreh, nachdem er im Jahre 1804 die polp— technische Schule verlassen, zwei Jahre später in' die aktive Armee eintrat, in der er bis zum Jahre 1809 in Italien als Lieutenant diente, I‚ Jahre i819 wurde er zum Capitasn ernannt, und machte als solcher im Jahre 1812 den Feldzug in Rußland mit, in welchem er sich bei mehreren Gelegenheiten auszeichnete und den Orden der Ehren-Legion erhielt. Später wurde er zum Eskadrons-Chef er— nannt. Bei der Rückkehr der Bourbonen schied er aus, nach Na⸗ poleon's Landung in Cannes aber schloß er sich wieder dem Kaiser au und machte den kurzen Feldzug von 1813 mit. Rach der zweiten Restauration lebte er drei Jahre lang in der Zurückgezogenheit, trat daun aber wieder in den aktiven Dienst. Zur Zeit der Juli-Revo— lution war er Oberst-Lieutenant und bestünmtèé die in Straßburg befindlichen Generale und Offiziere, der Pariser Bewegung zu folgen. Einige Zeit darauf wurde er zum Oberssen befördert.

Der Advokat ging hierauf nacheinander sämmtliche Anklage⸗ Punkte durch und suchte seinen Klienten, so gut es sich thun ließ, zu rechtfertigen. Schließlich ermahnte er die Geschworenen noch ein⸗ mal, bei ihrem Urtheilsspruche ja die exceptionelle Lage zu berücksich— tigen, in welche die Vertheidiger der Angeklagten sich durch die Ab⸗ wesenheit des Hauptschuldigen versetzt sähen Die Rede des Herrn Baxrrot dauerte volle zwei Stunden. Rach Beendigung derselben be⸗ fahl der Präsident, daß solche für die der Französischen Sprache nicht besonders kundigen Geschworenen übersetzl werde.

Großbritanien und Irland.

London, 13. Jan. Die Herzogin von Kent und die Prinzessin Vietorig wollen bis zum Fruͤhling in Claremont

bleiben und nur Palast machen.

Graf Mulgrave hat am Dien Lever, als Lord Lieutenant gegeben; unter den Perso auch die Herren O Conne

Wahrend die beiden Fractio die eigentlichen alten Torie yndhurst steht, und diejenigen, die tive nennen und deren bis jezt durch das gemeinsame Interess. worden sind, scheint es in der liberalen ger Zwiespalt zwi und den entschiede auf Veranl g kommen zu so nicht die Staͤrke und de nicht ohne bedeutende E zem beginnenden diesjaͤhr Manifest der Radikalen, eventuell, von den Whigs los zem in dem von einem der Haͤupter benen London and Westminster von dem Herausgeber selbst, dem bekannte lesworth, herzuruͤhren. Politik als den E ihren Handlunge messen und i fuͤr den Fall

hin und wieder einen Besuch im Kensington⸗

stage in Dublin sein zweites land, wahrend dieser ch dazu einfanden, waren

in welche die Tory⸗Partei s, an deren Spitze Lord sich vorzugsweise Konserva⸗ Peel uͤbernommen zusammenge⸗ artei, in wel⸗ schen den Anhaͤngern nen Demokraten, den assung der Letzteren llen, welche, wenn n Einfluß ihrer Par⸗ inwirkung auf die Resul⸗ igen Parlaments Session durch welches sie sich, wenn sagen, erschien vor kur— Partei herausgege⸗ eview und scheint n Sir William Mo⸗— sowohl der bisherigen aller Werth abgesprochen, ipopulaire Tendenz beige⸗ ung der radikalen Partei daß sie nicht auf das Verlan— die Fragen wegen der geheimen vegen des allgemei⸗ ch die Hauptpunkte des Zwie⸗ sind, zu sogenannten offene denen es allen ie Ansichten der ganz nach ihrer ei ein Verlangen, welches wesentli begruͤndet ist, daß mehrere Mitgli nen jener Fragen der radikalen 2 steriellen Blatter lehnen sich natuͤr auf und behaupten, Kabinet zu bringen und die Erre zu gefaͤhrden, so wie denn uͤberha Partei jetzt zu thun beabsichtige, eignet erscheine, die Durchfuͤhrung deren dringende Nothwendigkeit si den Whigs anerkenne. daß nur ein sehr kleiner Theil der des Sir Wm. Molesworth eingegangen gliedern des Parlamentes eigentlich Herr Leader ihm unbedi stens zu seyn,

nen, die si

Leitung Sir

ch ein analo des Whig,Ministeriums sogenannten Radikalen, zu einer völligen Trennun anders die Radikalen tei uͤberschaͤtzt haben, tate der binnen kur bleiben kann. Das

Es wird darin rfolgen der Minister n eine entschieden ant hnen endlich die Unterstuͤtz gaͤnzlich aufgesagt, gen derselben eingehen sollten,

Abstimmung, wegen kuͤrzerer Pa nen Stimmrechts, welches bekanntli spalts der Whigs und Radikalen solchen zu machen, bei Kabinets, ohne Ruͤcksicht auf d ben, gestattet seyn soll

rlamente und

n Fragen, Mitgliedern des Majoritaͤt dessel⸗ gnen Ueberzeugung zu ch auf die Voraussetzung nets bei einzei⸗ Die mini⸗ Forderung Zwiespalt in das ichung der Absichten desselben upt der Schritt, den die radikale ihre Isolirung, keinesweges ge⸗ jenigen Maßregeln zu fördern, e in Uebereinstimmung mit ning⸗Chroniele behauptet, kalen auf die Ansichten sey, und daß von Mit nur Herr Reebuck und Gewiß scheint es w len sich ihm nicht zu bestimmt erklart ankomme, das setzige Ministerium die Herr Roebuck bei in Bath zu ese Stadt, des eben— veranstaltet war, sehr anz in Widerspruch cht des Letzteren uͤber⸗ rd Melbourne aus

eder des Kabi lnsicht angehoͤr lich sehr gegen diese dieselbe sey nur geeignet,

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daß die Irlaäͤndischen Radika anschließen werden, da O Tonnell zu oft und hat, daß es zunaͤchst darauf am Ruder zu erhalten, dem schon erwähnten Bankett, welches Ehren der Parlaments genannten Herrn und des General Palmer, tadelte, und die, wie er sagte, bringe, waͤhrend General einstimmte und das groͤ sprach, begruͤndet au Herr Roeb Whigs meinten es nicht den gern ihren dadurch vom Ruder

eine Erklaͤrung, am 5ten d. Mitglieder fuͤr di

ihn mit O'Connell g Palmer mit der Ansi ßte Vertrauen zu Lo feine dreißigjaͤhrige Bekanntschaft mit dem— ber meinte gerade im Gegentheil, die aufrichtig mit den Radikalen und wür— Tories machen, wenn sie nicht Oberst Napier ebuck, Sir W. ersammlung die Frage daß die Radikalen der eistand angedeihen lassen müßten, selben zu erlang: ! dinisterium; ubrigens aber einung, daß die Te; ans Ruder zu gelangen, oͤglichkeit in Aussicht stell⸗ unter der liberalen Par— er Radikalen zu allen mi— amit die Letzteren nur ein—

Frieden mit den zu kommen fuͤrchteten. äußerte sich in demselben Sinne, wie Herr Ro Molesworth aber stellte in dieser V nicht so auf die Spitze, setzigen Verwaltung ih so lange sie nur ein Titelch hoffen duͤrften, als von einem Tory Y war er eben so, wie Herr Roeb ries gar keine Hoffnung hätten, wieder und daß die Whigs, wenn sie diese M ten und deshalb so sehr auf Eintracht tei und auf unbedingte nisteriellen Maßregeln draͤngen, d schuͤchtern wollten.

sondern erklaͤrte, en mehr von der

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Bruͤssel, 16. Jan. Durch Koni d. M. ist ein neues Ministerium, das fentlichen Arbeiten, gebildet und Herr dieses Departements ernannt worden. auswaͤrtigen Angelegenheiten ist vereinigt, welches in Zukunft M auswaͤrtigen Angelegenheiten h T Serclaes ist zum General⸗S gelegenheiten ernannt.

Der Senator Herr von Schierve Provinz Ost-Flandern ernannt worde

gl. Verfuͤgung vom 13. Departement fuͤr die öf— Nothomb zum Y Ninisterium dagegen mit dem des Innern inisterium des Innern und der Der Baron ekretair fuͤr die auswärtigen An.

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list zum Gouverneur der

Dänemark. C(Hamb. Korr.) Nach Besserung Sr. Masestaͤt sehr langsam, vorwaͤrts; indessen sind noch esorgnisse in dieser Hinsicht donarchen von keiner sehr b Koͤrper-Schwaͤche und vollkommene ser Veranlassung gezeigt hat, Majestaͤt sonst auf eine wahr zu beherrschen weiß, wohl ge⸗ niß zu erklaren, welche einen ebe, mit der das Volk seinem treuen daher kein Wunder, wenn die te einigen Glauben finden, e, den Functionen des gliedes des Staatsraths eine er, ohne foͤrmlich als den, doch die druͤckende L ubernehmen wuͤrde.

Kopenhagen, offiziellen Bulletins schreitet die Königs, wenn auch keinesweges alle B ist das eigentliche lichen Art, indessen ist die Entkraͤftung, die sich leider die aber der kraͤftige Wille Sr. haft bewunderungswuͤrdige Weise eignet, die allgemeine Bekuͤmmer neuen Beweis liefert von der Li Fuͤrsten ergeben ist. umlaufenden Geruͤch es beabsichtigt wuͤrd ersten Mit geben, daß

Uebel des M

denen zufolge Prinzen Christian als veiterung zu anerkannt zu wer— Geschaͤfte theilweise

olche Err Mitregent ast der Regierungs—

Dent schů lan.

15. Jan. Seit langer Zeit hat unangenehme Sensation, und gewiß in ganz Deutschland er— ntweichung der hier inh licher Zuchthausstrafe an faßte mit Recht,

Frankfurt a. V politisches Ereigniß eine fo zwar nicht bloß hier, sondern regt, als die Kunde von der E wesenen zu lebenslaäͤn

verurtheilten politi⸗ schen Verbrecher.

ach dem was vor⸗