1837 / 24 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

War das Verbrechen denn nicht offenbar? Hatte man nicht die Fahne des Aufruhrs aufgepflanzt? Hatte mein Bruder nicht, verleitet durch Erinnerungen aus der ruhmvollen Zeit der Kaiserli⸗ chen Regierung, seinen neuen Eid gebrochen? Hatte er nicht die Waffen gegen dieselbe Regierung gerichtet, von der er solche zu ihrer Vertheidigung empfangen haite? Aber keine von allen diesen Schwie⸗ rigkeiten bot sich Anfangs meinem Geiste dar. Mein Bruder, so fagte ich mir, ist angeklagt, er bedarf eines Vertheidigers; ich will der seinige seyn. Und wer in einer ähnlichen Lag wäre nicht wie ich bis in die tiefste Seele ergriffen gewesen? Ein Bruder ist ein Freund, den uns die Ratur giebt, es ist ein Beschützer, eine Stütze. enn hes Wort, das sonst kraft- und einflußlos verhallen würde, ist von Gewicht und macht einen magischen Eindruck, sobald es von den Lippen eines Bruders ertönt. Dies fühlte ich bereits tief, als von erhabenem Munde noch die Worte zu mir drangen: „Die Ferthei= digung eines Angeklagten ist immer eine Pflicht; um wieviel gebie⸗ terischer wird sie nicht, wenn es sich darum handelt, einen Bruder zu vertheidigen.““ So habe ich mir denn die Aufgabe gestellt, Ihnen, m. S. au seinanderzusetzen, durch welche Verirrung einer der edeisten Män⸗ ner unserer Zeit zum Vergessen seiner Pflichten gebracht werden konnte. Meine Mittheilungen werden nicht ohne Intertsse für Sie seyn, und wenn sie meinen Bruder auch nicht gänzlich rechtfertigen können, so werden sie doch über seine Theilnahme an dem Attentat einiges Licht verbreiten, und sein Benehmen minder strafbar erschei⸗ nen lassen. Zu diesem Ende muß ich Ihnen aber zunächst eine kurze Beschreibung von dem Leben des Angeklagten machen, der hier vor Ihnen sieht.“ Der Redner hob hier die Hauptmomente aus der kriegerischen Laufbahn seines Bruders hervor. Dieser widmete sich von frühester Jugend an dem Waffen-Handwerk und diente von unten auf. Schon im Jahre 1812 nahm er an den dg een in Spanien und Portugal Theil, wo er durch eine Kugel im Gesicht verwundet wurde. Eben so zeichnete er sich in den Fel i gen von 1813 und 1614 aus und rettete in der Schlacht bei Leipzig dem Marschall Dudinot das Leben, indem er ganz allein ihn aus den Händen der Oesterreichischen Kavallerie befreite. Für diese That erhielt er das Krenz. „Parquin“, sagte der Redner, „hatte dem Andenken is Kaisers eine Art von religiöser Verehrung geweiht. Mag der An⸗ kläger immerhin die Religion der Erinnerungen leugnen! In einer Zeit, wo die Ergebenheit sich in der Regel bloß dem Glück⸗ lichen zuwendet, begreife ich es wohl, wenn man in jene Religion der Erinnerungen kein besonderes Bertrauen setzt. Der Kommandant Parquin macht aber eine Ausnahme: seine Verehrung für den ehemaligen Kaiser wurde nen verjüngt, als er mit dessen Neffen in nähere Berührung trat. Schon im Jahre 1822 hatte er sich mit Luise Cochelet, der Tochter eines Mitgliedes der ehemaligen konstitnirenden Versammlung, ehelich verbunden. Diese, in der Pen⸗ sions⸗-Anstalt der Miadame Fampan, gemeinschaftlich mit Hortensia Beauharnais erzogen, hatte sich das Wohlwollen der Letzteren in dem Maße erworben, daß, als Hortensia den Thron von Holland bestieg, sie ihre Jungendgefährtin als Vorleserin zu sich berief. Hier lernte Parquin sie kennen. In dem Schlosse Arenenberg, in der Kapelle der Herzogin von St. Leu, wurde späterhin die Trauung volljogen. Wie weit war ich damals von dem Gedanken entfernt, daß Madame Parquin, mit Hinterlassung einer theuren Tochter, vor der Zeit sterben und daß ich 14 Jahre später ihren Gatten im Gefãängnisse finden würde, schuldig eines bewaffneten Angriffs gegen das eigne Vaterland. Herr harquin entwarf hier ein Gemaͤlde von den freundschaftlichen Ber— hältnissen, die damals zwischen den Bewohnern von Arenenberg und denen des benachbarten Schlosses Wolfsberg (das sein Bruder nach seiner Verheirathung gekauft hatte) bestanden und die Bewunde⸗ rung des Angeklagten für die Kaiserliche Familie stets ungeschwächt in seinem Busen erhielten. Nach diesen Betrachtungen fam er auf die Juli-Revolution zu sprechen, wo der Kommandant Parquin glu⸗ führer der Gendarmerie im Departement des Doubs war. Einen An⸗ trag, den man ihm späterhin machte, in die Pariser Munizipal-Garde einzutreten, lehnte er anfangs ab, nahm ihn jedoch zuletzt, auf Zureden seines Bruders, an. Um ju er gz , , nn, niemals fe ige Gesinnungen gegen den König ge abe, en n f f ö. ö. die jener nach den Attentaten Fieschi's und Alibaud's, an einen seiner Freunde richtete. In dem letzteren heißt es: „So ist also der König abermals der schrecklichen Waffe eines Meuchelmörders entgangen; so hat ihn also Frankreichs Schutzgeist abermals bewahrt. Ich hoffe, daß es immer so seyn und daß die Strafe für dies Verbrechen als Beispiel dienen werde. Bei der ersten Rachricht von diesem Attentate stand ich im Begriff, die Post zu nehmen und nach Paris zurisckzukehren.“ Herr Parquin wies sodann darauf hin, daß sein Bruder von dem Komplott nichts gewußt, und daß er erst am Abend vor dem Ausbruche desselben Kunde da⸗ Lon erhalten habe, wo er denn dem Drange seiner Erinnerungen und der Zuncigung für den Neffen seines ehemaligen Kaisers nicht habe widerstehen fönnen. Rachdem der Redner Älles angeführt, was seinem Klienten zur Eutschuldigung dienen konnte, ging er zu der Hauptfrage des Prozesses, nämlich zu der Freilassung des Prinzen Ludwig, über. Er billigte diese Maßregel, glaubte aber, daß die Jury dem gegebenen Beispiele folgen, und jetzt auch die Angeklagten freisprechen müßte. „Der Begnadigung des Prinzen“, sagte er, pflichte ich unbedingt bei, und zwar nicht bloß wegen der glücklichen Folgen, die sie fůr die Angeklagten haben muß, sondern auch aus politischen Rilck— sichten Mag man den Akt, der die Herzogin von Berry dein Arm der Gerechtigkeit entzog, billigen oder tadeln, nach die⸗ sem Beispiele fonnte die Regierung in Betreff des Prinzen Ludwig nicht anders handeln, als sie gehandelt hat. Der Prinz gehörte zu einer Familie, die ruhmvoll über uns geherrscht hat. Er hatte seinen Bann gebrochen, um sein vorgeblichen Rechte auf den Thron geltend zu machen. Sollte man da nicht mit ihm eben so verfahren, wie mit zer Herzogin von Berry? Wäre es nicht geschehen, so hätte es ge— heißen, daß man einen Unterschied zwischen den alten und den neuen Monarchteen mache, daß man Napolcon bloß als einen glücklichen Abenteurer betrachte, der über die Französische Nation nicht, mit denselben Rechten und Befugnissen geherrscht habe, wie die Könige der alten Dynastie, Indem man dagegen den Prinzen mit der Her— zogin auf gleiche Linie stellte, gab inan dem gesammten Europa zu erkennen, daß Napoleon auf dem Thron Trankreichs mit eben so vollgültigem Rechte gesessen habe, wie die Vynastie der Bourbonen. Die Freilassung des Prinzen Ludwig war also nicht sowohl ein Akt Königlicher Gnade, als eine Handlung von tiefer politischer Be⸗ deutung. Wenn aber die Regierung die Berantwortlichkeit dafür vor der Deputirten-Kammer übernommen hat, so muß sie jetzt auch die Folgen vor der Jury übernehmen. Ohne die Gegenwart des Prin—⸗ zen ist Alles in diesem Prozesse dunkel und verworren; ohne ihn kön⸗ nen die Geschworenen bloß nach Vermuthungen, nicht auf eine ge⸗ rechte Weise ihr Amt verwalten. Die Entfernung des Prinzen muß jede lo¶yale und gewissenhafte Jury veranlassen, seine Mitschuldigen freizusprechen.“ Zuletzt untersuchte Herr Parquin noch die Frage, Uh eine solche Freisprechung irgend von nachtheiligen Folgen für das Land seyn würde. „Das Komplott“, sagte erin dieser Beziehung, „hat keinen ein⸗ zigen Tropfen Bluts gekostet, und weit entfernt, ein unheilvolles Ereig⸗ niß zu seyn, möchte ich es eher ein glückliches nennen. Es hat die Nichtigkeit der Napelconischen, Partei dargethan; es hat bewiesen, daß, wenn Frankreich den Mitgliedern der Familie Buonaparte ei⸗ nen Platz auf dem vaterländischen Boden anzubieten wünscht, es sie doch nicht zu Herrschern haben will. Wenn es irgend einen jungen Mann giebt, der geeignet war, ein Mitgefühl im Lande zu wecken, so war es der Prinz Ludwig. Welche Unterstiltzung hat er aber gefunden? In Straßburg ist ein einziges Regiment nur einen einzigen Augenblick durch ihn hingerissen worden. Von den übrigen Städten hat sich keine gerührt und des Prinzen Derrschaft has nur eine einzige Stunde gedauert. Eine große Lehre! Die Verwandten Rapoleon's mögen noch mit einem Gefühle des Schmerzes, aber nicht mit einem Gefühle des Wunsches nach dem Throne Frankreichs hinblicken, Der Ruhm des großen Feldherrn und Gesetzgebers steht für alle Zeiten fest, aber seine Familie hat nichts . von uns zu erwarten, als die Achtung, die ihrem Unglück ge⸗ bührt. Will man die Angeklagten eiwa verurtheilen, weil sie bleß von gemeinem Blute abstammen? Die Geschwornen wer,

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den das nicht wollen, sie werden es nicht dulden, daß das System der Gleichheit vor dem Gesetze verletzt werde, sie werden die Angeklagten freisprechen. Alles wird hierbei gewinnen: das Land, die Moral die Gerechtigkeit und die Angeklagten. Rur eine einzige Person wird dabei verlieren, der König, da er keine Gelegenheit erhält, Gnade zu üben.“ ö . .

Die Rede des Herrn Parquin wurde von dem Auditorium mit unzweideutigen Zeichen des Beifalls aufgenommen. Nachdem sie für einen Theil der Geschworenen ins Deutsche ülbersetzt worden, wurde

die Sitzung aufgehoben.

Straßburg, 17. Jan. In der gestrigen zehnten Sitzung des hiesigen Assisenhofeg zraten der Advokat Martin zur Ferihei— digung des Herrn von Querelles, der Advokat Chauvin⸗Belliard zur m,, . Herrn von Gricourt und der Advokat Liech— tenberger zur Vertheidigung der Madame Gordon auf. Da die Argumente, auf die sie sich in ihren Plaidovers stützten, im Wesent— lichen dieselben waren, die bereits der Advokat Barret und Herr Parquin in den ihrigen entwickelt hatten, so glauben wir, solche hier mit Stillschweigen übergehen zu können. err Liechtenberger brachte seine Rede erst in der heutigen eilften Sitzung zu Ende, worauf der General⸗Advokat Devan zu einer Replik das Wort er— griff und die Anklage in allen ihren Punkten behauptete, wohei er namentlich zu erweisen sich bemühte, daß die Abwesenheit des Prin— en Ludwig Buonaparte, wodurch angeblich, die Angeklagten ihrer , nn beraubt würden, unmöglich einen Grund zu ihrer Freisprechung abgeben könne. Nach dieser Replik, aus welcher Herr Parquin sich viele Momente zur Beantwortung notirt hatte, wurde die Sitzung eine Viertelstunde lang fuspendirt. Mittlerweile nahm die Zahl der Zuhörer bedeutend zu, weil man erfuhr, daß Herr Parquin von seinen sämmtlichen Kollegen mit der Gegen⸗Replik be— auftragt worden sey. Um 1 Ühr wurde die Sitzung wieder eröffnet, worauf Herr Parqu in in folgender Weise anhob „Ich war gekommen, um meinen Bruder zu vertheidigen. Dieser Zug meines Herzens hat mich nicht getrügt, denn wenn mich nicht Alles täuscht, so haben Sie, m. H.,, meine Worte mit Güte und Rachsicht aufgenommen. Ich konnte daher mein Geschäft als beendigt betrachten; aber jetzt legt mir die Stinmme meiner ehrenwerthen Kollegen von Straßburg und Paris die Ver⸗ pflichtung auf, noch einmal in die Schranken zu treten, indem sie mir den ehrenvollen Auftrag ertheilt, inn Namen Aller auf die letzten Argumente des öffentlichen Ministeriums zu antworten. Gewiß ist dieser Auftrag ehrenvoll, aber auch gefährlich, und so bleibt mir nur der Wunsch, daß mein Eifer für die Sache meine geringen Talente ergänzen möge. Meine ehrenwerthen Kollegen und ich gehören nicht u denen, welchen der General- Advokat vorwerfen kann, daß sie die Angeklagten unschuldig fänden. Wir tadeln ihr Berge— hen, wir verdammen es, fo streng wie nur irgend Einer; aber hierin liegt nicht die Frage. Wenn der Prinz Ludwig in den gegenwärtigen Prozeß mitbegriffen worden wäre, wenn die National⸗ Würde dies gestattet, und die Politik es nicht vielmehr nathwendig gemacht hätte, dem Neffen Napoleon's die Großmuth des Königs an⸗ edeihen zu lassen, wenn der Prinz mit seinen Mitschuldigen auf die⸗ er Anklage-Bank erschienen wäre, fo würde es keinem von uns ein⸗ fallen, die Freisprechung der Angeklagten als ein Recht in Anspruch ju nehmen. Hier berühre ich nun aber die eigentlich gesetzliche Frage. Es ist nicht mehr das Herz eines Bruders, welches zu Ihnen spricht, es ist die strenge Stimme des Rechtsgelehrten. Ich will dem Staats⸗ Anwalt Schritt vor Schritt bei allen Beschuldigungen folgen, die er gegen die Angeklagten erhoben hat; ich werde keiner einzigen aus⸗ weichen, denn es liegt mir zu sehr daran, sie alle guf nichts zurück⸗ zuführen.“ Rach diesem Eingange berührte der Redner noch ein⸗ mal die sämmtlichen Anklagepunkte und bemühte sich, mannigfache Irrthümer in der Anklage-Akte nachzuweisen. Hiernächst kam er ausführlich auf das Begnadigungs⸗Recht zurück, das er von allen Seiten beleuchtete, um den Beweis zu führen, daß die Freigebung des Prinzen Ludwig nicht sowohl ein Akt der Gnade des Königs als ein politischer Akt der Regierung gewesen sey. Der Staats -Anwalt“, fuhr er dann fört, „hat behauptet, daß die in Betracht des Prinzen Ludwig getroffene Maß⸗ regel in keinerlei Weise den Angeklagten 96 statten kommen könne, indem der Prinz ein sehr gewöhnlicher tensch sey und mit⸗

hin auf sie unmöglich einen großen Einfluß habe üben können; daß

also der Einwand, die Angeklagten wären von dem Prinzen verführt worden, keine Berücksichtigung verdiene. Ich frage nun zuvörderst: Ist es wohl sehr großmiülthig, die Schwächen, Fehler und geringen Fähigkeiten des Prinzen jetzt, wo derselbe abwesend ist, hervorzuhe⸗ ben? Würde der Prinz nicht mit Recht erwidern können: „„Die Regierung hält es nicht für zweckdienlich, mich vor Ge⸗ richt zu stellen, und nachdem ich gezwungen in die Verban— nung gegangen, verleumdet man mich und sucht mich in, der Achtung der Franzosen herabzusetzen. Heißt, das großmüthig handeln?““ Ich schätze mich meinerseits glücklich, Frankreich cine bessere Melnung von dem Prinzen geben zu könuen. Was war, nachdem er in aller Eile nach Paris geschafft worden, sein erster ey⸗ danke? Er dachte an seine Mltschuldigen, die er, wider seinen Wil⸗ len, allein und unter dem Gewichte einer furchtbaren Anklage lassen müsse. In dem Augenblicke, wo er den Französischen Boden verlassen soll, schreibt er an einen der Vertheidiger der Angeklagten einen Brief, datirt aus Paris vom 11. November und beendigt in Lorient am 15ten, ein Beweis, daß man ihm nicht einmal die Zeit ge⸗ lassen hatte, ihn in der Hauptstadt zu schließen.“ Herr Parquin theilte hier einige Auszüge aus diesem Briefe mit: Mein Herr . so lauteten sie, „Trotz meines Wunsches, mit meinen Unglücksgefähr⸗ ten vereint zu bleiben und ihr Loos zu theilen, trotz meiner dringen— den Reclamatio8nen, hat der König befohlen, daß ich nach Lorieut ge⸗ bracht werden solle, um von dort nach Amerika zu gehen. Wie leb⸗ haft gerührt ich auch durch die Gnade des Königs seyn mag, hier wendet sich Herr Parquin zu dem General⸗Advokaten mit den Wor⸗ ten: Sie sehen wenigstens, daß Sie ihm unter seinen vielen Fehlern doch mindestens nicht den der Undankbarkeit vorwerfen können), so bin ich doch tief betrübt, meine Mitangeklagten verlassen zu müs⸗ sen, da ich glaube, daß meine Gegenwart vor den Gerichtsschranken, wo ich für sie Zeugniß abgelegt haben würde, die Jury leiten und sie über mehrere wichtige Punkte hätte aufklären können. Des Trosles beraubt, Männern nützlich seyn zu können, welche ich zu ihrem Ver— derben hingerissen habe, muß ich alle mir zu Gebete ste⸗ hende Mittel aufbieten, um sie zu rechtfertigen. Ohne Zweifel sind wir alle schuldig, gegen die egierung die Waffen ergriffen zu haben, aber der Schuldigste bin ich; ich, der ich gekommen bin, Ehrenmänner ihrer gesellschaftlichen Stellung zu entreißen, um sie allen Wechselfällen einer Volfs⸗Bewegung bloß zu stellen. Ich habe sie verführt, indem ich bei ihlen alles anwandte, was im Stande ist, auf ein Französisches Herz zu wirken. Man wird sehen, wie schuldig ich gegen die Regierung war. Run „die Regierung ist großmilthig gegen mich gewesen. Wird die Jury in der Bahn zurückbleiben, die ihr von der Regierung vorgezeichnet ist.“ Nach diefer Mittheilung stellte der Redner noch in dem Interesse der Angeklagten verschiedene Hppothesen für den Fall, daß der Prinz gerichtlich belangt worden wäre, auf und schloß sodann mit folgenden Worten: Ich, glaube, jetzt in der Widerlegung der Argumente des Staats-⸗Anwalts Halt machen zu können. In Abwesenheit des Prinzen fehlen der Jury die Elemente, sich eine Ueherzeugung zu bilden, und es ist daher materiell rein unmöglich, daß sie über die Angeklagten ein Verdammungs⸗Urtheil sprechen kann. Hiermit sind meine Pflichten erfüllt und es beginnen die Ihrigen, meine Herren Geschworenen. Ganz Frankreich hat die Augen auf Sie gerichtet. Ein Prozeß, der bloß von BVerirrung, aber nicht geradezu von Verderbtheit zeigt, und der vorweg die offenbare Verletzung des Prinzips der Gleichheit vor dem Gesetze an der Stirn trägt, kann nicht anders als mit einer Freisprechung enden. Ich werde bald das schöne Elsaß verlassen. In wenigen Tagen kehre ich nach Paris zuriick, beglückt durch die wohlwollende Theilnahme, die Sie mir gezeigt haben. Mein dankbares erz wird sie nie vergessen. Nehmen Sie aber auch Ihren 2 ntheil an diesen Erinnerungen mit sich, meine Herren Geschworenen; machen Sie, daß sich mit diesem großen, schönen Gefühle nicht zugleich ein bren⸗

nender Schmerz paare.

in Deinem s2sten Jahre noch diesen herben Schmerz erfahren n che, zugegen.

test, der Dich zu klagen zwingt, daß Deine letzte Stunde noch gekommen; Du, die Du ungufhörlich die Hande zum Simi hoben und um Gnade für Deinen Sohn gefleht, Du ern mich gewiß mit heißer Ungeduld. Deine thränenschweren Augen gen mich: Parquin, wo haäst Du Deinen Bruder gelassen? S, n Mutter, trockne Deine Thränen; Deinen Sohn, Deinen Kan eine Alsatische Jury wird ihn Dir wieder zurückgeben.!“

Es läßt sich schwer beschreiben, welch' einen tiefen Eindrut Rede auf die Geschwornen und auf das ganze Auditorium n brachte. Rauschender Beifall übertönte unwillkürlich die letzten . des Herrn Parquin, ehe er sich unter dem Gewichte einer 1 Riihrung niederließ. Der Redner feierte einen Triumph, der größer war, als der am verwichenen Sonntag.

Straßburg, 18. Jan. Nachdem in der heutigen wil Sitzung der Präsident sein Résumé gemacht hatte, zogen g schwornen sich in ihr Berathungs-Zimmer zurück und erklin nach einer halbstündigen Berathung die sämmtlichn geklagten für nicht schuldig, worauf sie sofort auf frin⸗ gesetzt wurden.

Großbritanien und Irland.

London, 17. Januar. Der König und die Prin Auguste sind bis jetzt fast die einzigen Personen von der lichen Familie, die von der Instuenza noch verschont win, Gestern fruͤh machte der Koͤnig in Begleitung seiner Sch eine Spazierfahrt., Ueber das Befinden der Herzogin von 6 cester ist gestern folgendes Buͤlletin ausgegeben worden: gleich die Herzogin eine schlaflose Nacht gehabt hat, so be sich Ihre Königliche Hoheit heute fruͤh doch besser.“

Den Herzog von Sussex hat vorgestern auf einer I nach Newstead-Abtey, welches jetzt im Besitz des Obersten man ist, der Unfall betroffen, mit dem Wagen umge worfen werden. Obgleich durch den Sturz betaͤubt, hat der Her doch keinen Schaden gelitten, der ernstliche Besorgnisse ertej könnte. = Der Russische Botschafter am hiesigen Hofe, Graf hij di Borgo, ist gestern von Calais in Dover angekommen in wird heute hier erwartet.

Die Durham Chroniele widerspricht, angeblch ma Nachrichten aus guter Quelle, der vom „Tyne Mert / ii getheilten Angabe, daß die Mission Lord Durham. mn 8 Petersburger Hofe ihrem Ende nahe. .

Die gestern Abend ausgegebene Hof Zeitung enthaͤlt Depesche des Britischen Gesandten in Lissabon, Tord How de Walden, an den Minister der auswaͤrtigen Angelegenhein nebst einem Bericht der Portugiesischen Minister an die Ke gin von Portugal und das Dekret derselben uͤber die Um druͤckung des Sklavenhandels.

Der Herzog von Palmellk gab am Sonnabend dem ron Moncorvo und einigen andern Freunden im Clarendon tel ein glaͤnzendes Diner.

Am Freitage folgte in Glasgow der am 11Iten stattgefu⸗ nen Einfuͤhrung Sir R. Peel's, als Rektors der dortigen versitaͤt, ein großes politisches Bankett, über welches die Tim in ihrem gestrigen Blatte einen Bericht enthaͤlt, der gegen 7 rer Spalten fuͤllt. Das Diner fand in einem Pavillon si das in Buchanan-Street besonders zu diesem Zweck errichtet n den war, und es nahmen 3435 Personen daran Theil, worm sich die Grafen von Hardwicke und von Haddington, die R quis von Tweeddale und von Lothian, Herr Emmerspon Tenm Sir William Rae und viele andere ausgezeichnete Schoten / allen Gegenden des Landes befanden. Der Saal, sn nnesh⸗ gespeist wurde, soll nur der Westminsterhalle an Größe noch son den haben und der Pavillon uͤberhaupt ein Muster von Geschnicun Glanz gewesen seyn. Zur Bedeckung der Waͤnde, Tsche un Sitze wurden allein an So00 Ellen Stoffe aller Att Nie acht und die Erleuchtung bestand aus 3005 Gasflammen. De Gg lerie vor dem Saal wurde von 14 Säulen getragen. Hin dem Sitz Sir R. Peel's war ein Fels nachgebildet, auf n chem eine Pyramide mit der Inschrift: „die Britische Co tution.“ daruͤber: „der Konig,“ und daneben zu beiden Seth 4 die Lords“ und „die Gemeinen“ stand. Als Sir R. Pt Gesundheit ausgebracht worden war, erhob dieser sich und s eine Rede, in welcher er sich mit den wichtigen Fragen des ges beschäftigte, und zwar hauptsaͤchlich mit den Angelegen⸗ ten der Kirche, fuͤr deren entschiedenen Verfechter er sich klaͤrte, und mit der Reform des Oberhauses, welches er eh falls in seiner ganzen Integrität aufrecht erhalten wissen will schilderte die unermeßlichen Vortheile, die eine herrschende che darbiete, und die Gefahren des freiwilligen Prinzips in ligibser Hinsicht. Das Oberhaus bezeichnete er als einen Du gegen Volksbewegungen, als eine von ehrwürdigen lleber rungen umschlungene Eiche, und die Mitglieder desselben, nie er, wuͤrden ihre Macht nicht muͤßig gebrauchen, da sie Gott! ihrem Gewissen verantwortlich feyen. Der dritte Hauptgi⸗ stand seiner Rede waren die aus Revolutionen und au Demokratie hervorgehenden Uebel, wie Frankreich und Ann sie zeigten. Schließlich schilderte er das Gedeihen, dessen Großbritanien bisher unter seiner gemischten Regierungts erfreut habe. .

O'Connell hat ein Schreiben an seine Konstituenten in kenny erlassen, worin er ihnen anzeigt, daß er sie am loten suchen werde, und daß Folgendes seine Absicht sey:

„U) Wenn unter meinen Konstituenten irgend Einer mitn nem Betragen unzufrieden ist, fo werde ich resigniren. 2) Ich nn meine Functionen wieder übernehmen, im Falle die größert Nymn tät meiner Wählerschaft erklärt, daß sie mit meinen Ansichttn ssn den ist. 3) Ich werde meine Konsistienten auffordern, die holung der Erklärung der General-Alssoctation, „daß Lord. n ein Feind seines Königs und seines Vaterlandes sey⸗“, in an zu ziehen, und ) sich über zie Zweckmäßige aus zu fprchen ei h n, Stadt und Grafschaft Kilkenny zu errichten, um aus jedem Kirthhi um tionen für die Corporations-Reform, für die Abschaffung det ö befleckten Zehuten⸗Abgabe, für die Abkürzung der Daher der . mente, für die Ausdehnung des Stimmreshts und vornehmlich sir Abstimmung durch Kugelung aufzubringen.“ ite

Der Limerick Star vom Dienstag enthaͤlt ein Schrei ö O, Connell's an die Waͤhler der Grafschaft Limerick, , sich gegen zwei Vorschlaͤge des Herrn O Brien, 3 m 9 Mitgliedes fuͤr die Grafschaft, sehr heftig ausspricht. (un O Brien schlaͤgt namlich erstlich vor, die katholische Geisti un solle vom Staate besoldet werden, und zweitens, die Ai m n durch Kugelung nicht zu unterstuͤtzen. In Bezug auf ert nf Vorschlag bemerkt O Connell, daß zer lieber sterhen wol en sehen, daß die katholische Geistlichkeit so herabgewurdigt undi Staate pensionirt werde, den Katholiken in Kanada Geistlichkeit her. Die Waͤhler scheinen seine denn am Sonnabend hielt der Klub Versammlung, um Besoldung der katholischen Geistlichkeit in Erwägung zu

'

.

von der Desc hang der katholi n

Und, Du, meine ehrwürdige Mutter, dit Es waren viele Mitglieder des Klubs

ie Annahme einer solchen

ung durch

lagen sie die Einfuͤhrung

2 2 16 1 ll und er leitet die Streitigkeiten .

icht zu ih.llh der ß . br,, Herrn O' Brien's Vorschlag in r gn

Maßregel von den

O Connell

folgende Gruͤnde an: „Es thut mir ich so viel sagen muß, aber

wichtig fuͤr die Sache der Freiheit, als

fa Stand setzen, nach ihrem Urtheil „ohne sich und ihre Familien dem

enwärtige Negierung besonders deutlich gezeigt habe. n ral, Ne er Sir Frederick Cavendish

chlacht bei Waterloo, ist am 12ten d!

Die Admiralitaͤt, welche sich geweigert hatte, ein Schiff zur

ussuchung der vermißten Wallsischfaͤnger auszusenden, hat jetzt ich oͤffentliche Anzeige den ersten fuͤnf von England oder eingefrorenen srjeugen zu Huͤlfe kommen werden, verschiedene nach dem rte ihrer Dienstleistungen bestimmte Belohnungen ausgesetzt. II alte Kriegsschiffe fuͤr 22, A560 Pfod— Am bemerkenswerthesten war darunter der „Vene.

hottland ausgehenden Schiffen, welche jenen

Dieser Tage wurden seigert. fir, vormals das Flaggschiff des beruͤhmten Admirals Duncan

Die zunehmende Wichtigkeit des Englischen Handels mit Amerika hat die Aufmerksamkeit der hiesigen Kaufleute auf mit jenem Welttheile niet, indem die bisher bestandenen unvollkommen und gro⸗ Ihr Hauptzweck ist, die lange da sie glau⸗ die Regie⸗ g, sondern für das allgemeine merkantilische Interesse sey, so regulairer Paketschiffe in dem Stil— Meere vor, welche einmal jeden Monat zwischen Panama d Valparaiso segeln und in den dazwischen liegenden Haͤfen alparaiso anlaufen sollen.

h dieses Arrangement wuͤrde eine fortwaͤhrende Communication zwischen England „den verschiedenen Haͤfen im Stillen Meere, über Jamaika Die Reise um 4 bis 5 Monate; durch den jeschlagenen Weg uͤber den Isthmus von Panama dagegen ste die Reise mit verhaͤltnißmäßig groͤßerer Sicherheit und sͤrniß in der Haͤlfte der Zeit zuruͤckgelegt werden. Die Ent— ö vorgeschlagenen Haͤfen im heere sind folgendermaßen berechnet: von Panama bis nil 650 Meilen; von dort nach Lima 7600 M.; von Lima rica nach Copiapo 556 M., und s. zahlt worden.

Berbesserung der Communicationen

m Aufschube ausgesetzt sind. se um das Cap Horn herum zu vekmelden, und doß dies ein wichtiger Punkt nicht allein fuͤr

chaquil, Lima, Arica, Copiapo und

Passagiere, Baarsendungen und Briefe suͤber den Isthmus von Panama bestehen. Cap Horn dauert gewohnlich

kgen von Panama nach den

an Meere

säica 750 M.; von A g(khpiapo nach Valparaiso 100 M., zusammen 3056 Meilen. 6 ausgemittelt, daß die Reise von Valparaiso nach Pa—⸗ hin 30 Tagen, mit 36 Stunden

sie wuͤrde rechtliche Leute in und Gewissen zu voti— Untergange auszusetzen. Wähler wuͤrden durch das Ballotiren der Zuͤchtigung des ndbesitzers, der Verfolgung des Tory⸗Agenten, der Einschuͤch⸗ den bewaffneten oder unbewaffneten Poͤbel, dem serlust ihrer Kunden, dem Ruin ihres Handels und vor Al— m der Erniedrigung der Bestechung und dem entsetzlichen und hscheulichen Verbrechen des Meineids entgehen.“

Die ministeriellen Blaͤtter legen viel Gewicht auf die letzten erhandlungen der Irlaͤndischen Association zu Dublin, bei elcher sich die Anhaͤnglichkeit des Irlaͤndischen Volkes an die

Ponsonby, einer r ausgezeichnetsten Fuͤhrer der Britischen Kavallerie in der . M. ploͤtzlich gestorben. war der zweite Sohn des Grafen von Besborough und ruder des Viscount Duncannon. ĩ

sowohl Laien, als Geist— Sie erklärten in den gefaßten Beschluͤssen, daß nachtheiligsten Folgen fuͤr die katholische Religion und fuͤr die Freiheiten des polkes seyn werde, und forderten Herrn O'Brien auf, eine age nicht in's Unterhaus zu bringen, hruche mit den Ansichten seiner Konstituenten stehe. sbtimmung durch Kugelung giebt hteiben

die in so direktem Wi— Fur die in seinem leid, die Ballotirung ist daß ich sin Gegenstand nur so obenhin beruͤhren könnte. Die Ballo⸗ ung wuͤrde die Tory-Partei in beiden Landern auf friedliche f ruhige Weise unterdruͤcken;

——

J

!

Aufenthalt in jedem sn, gemacht werden duͤrfte, während die Reise von Panama

dem Cap Horn nur in 40 bis 59 Tagen zuruͤckgelegt wer,

ann. Man rechnet, daß drei Schiffe, jedes von 269) Ton⸗

auf der Station im Stillen Meere noͤthig seyn wurden, daß ein Schiff fuͤr die Station zwischen Kingston und Cha⸗ hinlaͤnglich sey, indem andere in Jamaika angeschafft werden konnten.

95 den Arbeiten der Missionaire jede

: Berbannen Sie die Ider, daß Die Missionaire Ihre Feinde sind— Ich hin mit meinem Kopfe für ihre Loyalität und Treue verantwortlich. Ermuthigen Sie ihre fried⸗ lichen Niederlassungen unter dem Volke, lassen Sie für jede oder 3 Plantagen eine Kapelle, eine Schule errichten, und da Sie die An— hänglichkeit des Regers an den Platz femen Geburt und an die Be— gräbnißplätze seiner Eltern wohl kennen so steht es in Ihrer Macht, derge⸗ stalt auf Ihren Gütern einen zufriedenen Bauernstand zu begründen. Das Beispiel in Antigua macht den Vortheil diefer Art von Ver⸗ besserung einleuchtend.“

In AQuebek ist am 8. Dezember abermals ein großes Feuer ausgebrochen, durch welches funfzig Haͤuser in Asche ge— legt und 1h00 Familien ihres Obdachs beraubt worden sind. Nach den neuesten Berichten aus New-⸗HYork, welche das am 16ten v. M. von dort abgegangene Packetschiff „Oxford“ uͤberbracht hat, befindet sich General Jackson noch immer in einem höchst bedenklichen Gesundheits⸗Zustande, beschäftigt sich aber dessenungeachtet eifrigst sogar mit dem Detail der Staats⸗ Angelegenheiten. Am 16. Dezember, dem Jahrestage des großen Feuers, welches im Jahre 4835 in New⸗York stattfand, wurde ein großer Bettag gehalten, und es erschienen keine Zei— tungen. Obgleich erst ein Jahr seit jenem Ereignisse verflossen ist, so ist der abgebrannte Distrikt der Stadt doch, mit Ausnahme weniger Haͤuser, voͤllig wieder aufgebaut und bietet einen schoͤ⸗ neren Anblick dar, als vor dem Ungluͤcke. In der Sitzung des Kongresses vom I2ten v. M. wurde ein Antrag auf Auf, hebung der Getraide⸗Zoͤlle gemacht. Ueber das Ergebniß der Wahl des Herrn van Buren zum Praͤsidenten der Vereinigten

schaft zu wachen. Geben Sie Erleichterung, die Sie nur können.

Staaten, welches jedoch noch nicht offiziell publizirt ist, erfährt

man jetzt, daß derselbe in den Wahlkollegien eine Mehrheit von A3, und unter den Stimmen der üCrwaͤhler eine Mehrheit von 2 3000 hat. Von dem Kriegs⸗Schauplatze in Floridã waren Nachrichten uͤber drei erfolgreiche, den insurgirten Indianern gelieferte Gefechte eingegangen. Die beiden ersten fanden am 165. und 18. Nov. statt, und beide Male waren die Freiwilligen von Tennessee die aagreifende Partei. Die Indianer erlitten be⸗ deutende Verluste, wurden heftig verfolgt und drei Tage nach— her, als sie nochmals Widerstand zu leisten suchten, von neuem mit großem Verluste zuruͤckgeworfen und in die morastigen Nie⸗ derungen getrieben. Man glaubt, daß es der Freiwilligen nicht mehr bedürfen werde, und daß dieselben werden entlassen wer den. Der Kongreß von Texas hat sich am 1. Dez. bis zum 1 April d. vertagt. Den neuesten Nachrichten aus Vera. Cruz zufolge, welche bis zum J. Dezember gehen, setzen die Mextanischen Behoͤrden ihre Ruͤstungen gegen Texas fort, und es heißt, daß das bei Matamoras versammelte Heer sich jetzt auf 70600 Mann unter den Befehlen des Generals Bravo be⸗ laufe. Auch welche an der Kuͤste von Texas stationirt ist, wird eifrigst gear⸗ beitet. Es scheint indeß, daß die Finanzen Mexiko's keines we⸗ ges hinreichen, um die durch diese Ruͤstungen veranlaßten Aus— gaben zu bestreiten.

Die neuesten Nachrichten aus Havana melden, daß Ge— neral Tacon Dampfboͤte gemiethet habe, um Truppen nach St. Jago de Cuba zu fuͤhren, welche den widerspenstigen Gouver⸗ 96 dieses Platzes, General Lorenzo, zum Gehorsam bringen ollen.

Aus Mexiko. sind Privatbriefe vom 28. November hier angegangen, die sehr unguͤnstige Berichte uͤber die finanzielle Lage des Landes enthalten. Die Regierung war nicht im Stande, irgend einen Kontrakt zu erfuͤllen, und ihre Huͤlfsquellen reich ten nicht zur Haͤlfte hin, den Krieg gegen Texas mit gehdriger Kraft zu fuͤhren, so daß an dessen Wiederoberung kaum zu den⸗ ken war. Die Civilliste war schon seit einem Jahre nicht be⸗

In Virginten und Sud ⸗Karolina sind Versammlun⸗ gen gehalten worden, in denen man die Gesetzmaͤßigkeit, ja Gottgefaͤlligkeit der Sklaverei aus der heiligen Schrift zu be⸗ weisen suchte; man berief sich auf die Autoritat der „guten al—

ten Sklavenhalter und Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob“

und auf den Apostel Paulus, der einen entlaufenen Sklaven zu

1 einem Herrn Philemon zuruͤckgeschickt und einen Schiffe erforderlichenfalls Was die Wich⸗

t„'des Handels betrifft, so belaufen sich die Kontanten, die dem „untruͤglichen Worte Gottes“ vor.

döhh, 00 bis 3,000,006 Dollars, und die amtlichen Anga⸗

sch im Stillen Meere hinauf und hinunter gesandt werden, kaheisen, daß die Ausfuhren aus England nach Ur Linie von Jahr zu Jahr beträchtlicher werden. ur Charles Green ist mit dem großen Ballon gestern us Paris hier eingetroffen.

De Besorgniß, welche dieser Tage durch die Verlegenheit hieigen Bankhauses Esdaile und Comp. erregt wurde, hat, un die Hauptstadt dabei interessirt ist, gaͤnzlich aufgehoͤrt. n hat das Haus Forderungen! aller Art bezahlt. Die An⸗ wnheiten desselben werden daher bald geordnet seyn, die Ein—⸗

n seiner ausstehenden Forderungen ausgenommen, welche

Die Summe, um

shänlich laͤngere Zeit erheischen wird. der Bank von England angehalten hatte,

t öas Haus bei ö 250, 030 ,, dieser Betrag soll nun, wie es heißt, durch fuͤnf der an— . ufer garantirt werden, deren jedes für 50, 00 Pfd. ö e.

Die n haber von Columbischen Obligationen versammelten

ö ten unter dem Vorsitze des Admiral Donnelly in der

ondon Tavern und beschlossen, einen von dem Herrn wies dem Präses des Comitèé's vorgelegten Plan

ö. 3. der Regulirung der Columbischen Schuld anzunehmen. . esteht darin, daß die Schuld einer jeden der drei Re⸗ k n ausgesetzte Obligationen verwandelt und daß die ruͤck—

e f fun h, Das schuldige Kapital wa, dr, und die ruͤckstaͤndigen Ji ager . l. . staͤndig Zinsen betragen un⸗

Ur Lionel Smith, der neue Gouverneur von Jamai

n Jamaika in seiner Rede bei Eroͤffnung des dortigen Versammlungs⸗

4 ovemter unter Anderem: nh kann nich unterlassen, einen höchst wichtigen Gegenstand nb nach ung vorzulegen. Es ist der religiöfe . n n . Reger. Niemand hat so viele Gelegenheit gehabt, als ö fungen über diese Klasse zu machen, besonders während

9 ich die Statthalterschaft von sieben Kolonieen bekleidete,

1

.

ut mir leid, sagen zu müssen, daß in dieser Hinsicht keine

bt zuruck ist, alt Jamaika. Ja, ineine Herre nn, ick ist. . . 8 1, die Neger in dir flrchten lernen, sehe man von ihnen Respekt vor . n. n gern Es ist für die Geistlichen der herrschenden ö. Zahl hier nur klein ist, bei der weiten Ausdehnung f. ö unmöglich, mehr zu thun, als sie pit jetzt hre ö Der erste Zweck muß seyn, den Negern e dirk Christenthums einzuprägen und nicht auf be— nr Bene, Sisgiplin ä bestehen. Ich glaub? bestimmt, haben . der Missionaire hierzu nöthig ist. Meine Herren! aum noch vier Jahre über das Experiment der Lehrling⸗

Pfd. mehr, als die Bank zu bewilligen geneigt

Herzog von Cambridge, ist heute von hier nach Dessau und Koͤthen abgereist und wird etwa 8 bis 10 Tage von hier ab—

.

den Haͤfen

nem Herr Jil zeschickt bruͤderlichen Brief an diesen „Sklavenhalter“ geschrieben habe, und wer ge⸗ gen die Sklaverei predige, der duͤnke sich, behauptete man, wei⸗ ser als die Schrift und zöge die „Träumereien der Menschen

. ch Hannover, 20. Jan. Se. Königl. Hoh. der Vice Konig,

wesend seyn.

Muͤnch en, 16. Jan. (Allg. Ztg.). sind nun saͤmmtlich aus Tegernsee zurück, und alle Aussagen stimmen darin uͤberein, den gebildeten und heitern Geist der jungen Koͤnigin von Griechenland, ihre Anmuth und Herzens⸗ guͤte zu preisen. Sie hat in wenigen Tagen Jedermann ge⸗ wonnen, und der Erfolg Ihres nur zu kurzen Aufenthalts unter uns verheißt die schoͤnsten Wirkungen und den reichsten Segen ihrem bevorstehenden Leben unter den Griechen, welche fuͤr diese Vorzuͤge so empfaͤnglich sind. Um so mehr beklagt man, daß die noch nicht ganz gehobene Seuche Ursache war, weshalb wir das Koͤnigliche Paar hier nicht, und auch nicht im Theater sehen konnten, wo das Festspiel Eadmus und Harmonia, fuͤr sie gedichtet, ohne sie gegeben wurde. Das enste Nachtquar⸗ tier der Neuvermaͤhlten ist in Rosenheim gewesen; von da setzten sie ihre Reise nach Innsbruck fort, und wir hoffen und wuͤnschen, daß die große in den Gebirgen gefallene Sch neemasse den Weg uͤber den Brenner ihnen nicht, we— nigstens nicht lange, verzoͤgern, und ihre Ankunft in Griechen⸗ land, wo sie taͤglich mit groͤßerer Sehnsucht erwartet werden, auch nur noch eine kurze Zeit hinausschieben werde. Hr. raͤsi⸗ dent Rudhart wird jetzt in Wien angeknmmen seyn. Außer mit der Kaiserl. Oesterreichischen Regierung hat er, wie man sagt, auch mit dem Griechischen General⸗Konsul, dem reichsten Ban⸗ quier der Oesterreichischen Monarchie, Herrn Baron Sina, noch Verhandlungen, und wird suchen, diesen zur Gruͤndung der fruͤher mit Engländern, denen es aber an 'den gehoͤrigen Kapitalien fehlte, versuchten Nationalbank zu bestimmen. Auch Herr Kabinetsrath Brandis aus Bonn ist dieser Tage hier ein getroffen und hat nach kurzem Aufenthalt seine Reise uͤber Weil⸗ heim, wo er seine Familie finden wird, nach Innsbruck fort⸗ gesetzt. Er denkt von da nach Ankona zu gehen und sich dort nach Patras mit den Seinigen einzuschiffen. Dem Vernehmen nach wird er Sr. Maj. dem Koͤnig Otto als Leiter zur Seite stehen, und dem wißbegierigen jungen Monar⸗ chen bei seinen eifrig fortgesetzten Studien behuͤlflich seyn, zu⸗ gleich aber auch, so weit es seine Stellung gestattet, sich der Angelegenheiten des öͤffentlichen Unterrichts annehmen, die einer

Die hohen Gaͤste

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hat sich uͤbrigens nur zu einem zweijährigen Aufenthalt in Griechenland verbindlich gemacht, worauf er en seine 1 Bonn ihm vorbehaltene Stelle zuruͤckzukehren gedenkt. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin Karoline ist' mit ihrem Hofstaate in Tegernsee zu⸗ ruͤckgeblieben und wird, wie man sagt, zu uns zuruͤckkehren, wenn der Gesundheitszustand der Stadt sich hergestellt hat. Der gestrige Tag war ein gluͤcklicher, weil er ohne Todesfall an dieser Seuche, der erste seit ihrem Auftreten, voruͤberging, und nur wenige neu von ihr befallen wurden; doch gehen die Vorsichtsmaß⸗ regeln der Staats Regierung mit loͤblichem . fort, und sollen sich bis mehrere Tage nach gaͤnzlichem Verschwinden der Krankheit aus⸗ dehnen. Die Stadt, gewarnt vor zu großem Vertrauen durch die neuliche Wiederverstaͤrkung des Uebels, beharrt in ihrer ern⸗ sten Fassung dagegen. Der Karneval besteht nur dem Namen nach, und Tanzmusiken und Freinaͤchte werden unterbleiben, we⸗ nigstens bis auf Weiteres und um so mehr, da die Unmaͤßig⸗ keit, welche bei der Weihnachtsfeier in den Wirthshaͤusern ein⸗ trat, fuͤr eine Hauptursache der damals wieder steigenden Krank— heit angesehen wurde. Allerdings leiden mehrere Gewerbszweige, Gastwirthe, Musikanten, Fischhaͤndler und Obsthändler; auch Gemuͤsehändler klagen fortdauernd, eben so der Handelsstand wegen der gegenwartigen Dult. Die Einberufung der Land— staͤnde haͤngt mit demselben Verhaͤltniß zusammen, und von dem Erloͤschen der Krankheit ab, da man diesen wuͤrdigen Maͤnnern aus den Provinzen nicht wohl zumuthen kann, so lange sie dauert, sich auf den Posten zu begeben, auf welchen das oͤffentliche Ver⸗ trauen sie berufen hat.

Munchen, 16. Januar. (Hann. Ztg.) Die Cholera verbreitet sich von Muͤnchen aus vorzuͤglich in der Gegend nach Nordost, und aus einzelnen Doͤrfern und dem Städtchen Er— ding laufen traurige Berichte ein. Professor Oertel erklaͤrte, er muͤsse Muͤnchen jetzt wegen dringender Geschaͤfte verlassen, sein Assistent aber bleibe hier. Dieses vollends benahm seiner Was— serheilmethode allen Glauben; denn welch Geschaͤft koͤnnte wohl auch dringender seyn, als jetzt hier der leidenden Menschheit zu dienen, wenn er anders von der Kraft des Wassers in der Cholera so innig uͤberzeugt ist, als man bisher uͤberall las? Auch die Homsdopathen ruͤhmten sich vielfach der gluͤcklichen Erfolge ihrer Methode; doch sind ihnen schon einige Kranke gestorben; wie viele sie an der eigentlichen Asiatischen Cholera zu behandeln hatten, ist nicht bekannt; solche, welche diese Krankheit schon in andern Laͤndern beobachteten und hier mit Erfolg die allopathi⸗ sche Methode anwenden, behaupten geradezu: durch Homdopa— thie möge wohl die Cholerine, nie aber die Asiatische Cholera

geheilt werden, wenn sie einmal ausgebrochen ist und schnell

ö 5. und kraͤftig wirkende Mi ; ! an der Verstärkung der Mexikanischen Seemacht, ifttg wirkende Mitte ib rden

. Karlsruhe, 19. Jan. Aus Ettlingen wird berichtet: „Ihre Kaiserl. Hoheit die Prinzessin von Branien hatte kaum durch die öffentlichen Blaͤtter Kunde von dem schweren Brand—⸗ Ungluͤck erhalten, wodurch die hiesige Stadt unlaͤngst betroffen wurde, als Hoͤchstdieselben sogleich, in Erinnerung an Hoͤchst⸗ ihren Sommeraufenthalt zu Baden im Jahre 1835 und einge⸗ denk der vielen freundlichen Beziehungen zu unserer hoͤchsten Regenten⸗Familie, fuͤr die hiesigen Brand⸗Beschaͤdigten eine Un— terstuͤtzung von 506 Fl. in den huldvollsten Ausdrucken zu be⸗ willigen und solche dem Amts⸗Vorstand zur zweckgemaäßen Ver— wendung zustellen zu lassen geruhten.“

Man schreibt aus Konstanz: „Kuͤrzlich wurde ein Theil des hiesigen ehemaligen Kapuziner-Klosters an einen Fabrikan⸗ ten aus St. Gallen in Pacht erlassen. Vor der Hand beabsichtigt erz, wie man sagt, ein Hundert Webstuͤhle aufzustellen. Sobald der Gemeinderath in die Lage koͤmmt, demselben mehr Lokal ein—⸗ räumen zu können, soll dieses Etablissement jedoch bedeutend ver— groͤßert werden.“

Oesterreich.

Wien, 15. Jan. Ein fuͤr den Seidenbau in Ungarn ni unwichtiges Creigniß ist der Entschluß eines kinn e n liers, der 150 Familien aus Ober⸗Italien verschrieben hat, da— mit dieselben die Pflege der an der Graͤnze von Slavonien wild wachsenden Maulbeerbaͤume aussch ließend ubernehmen. Durch diese mit der Zucht der Seiden wuͤrmer vertrauten Italiaäner hofft man den Ungarischen Seidenbau zum Vortheil für anz ö. aus ö. Kindheit zu heben nz

Sor kurzem hatte man den berg tigten Raͤuberhauptman: Joseph Soberi in ainem e, . ,, , der Klemme, daß er, sammt 3 Begleitern, sich er endlich den Haͤnden der Justiz überliefert worden ware, wenn ihm nicht seine große Verwegenheit und Geistesgegenwart noch im letzten entscheidenden Augenblicke Gelegenheit zur Flucht geboten haͤtte In der Nacht war der Meyerhof mit 46 Mann Kavallerie umgeben worden. Im Augenblicke der Ueberraschung aber warfen Soberi und sseine Kameraden ihre Oberkleider sammt Pistolen ab, rannten mit einer Lampe, als seyen sie Hausbe— bewohner, das vordere Thor hinaus und riethen den aufge⸗ stellten Posten, schnell nach der hintern Pforte zu eilen, da die verrathenen Raͤuber dort zu entkommen trachtelen. Die ** schung gelang, und Sober! fluͤchtete sich mit sei in den nahen Wald, wo sie nicht mehr auf,

Ita en.

Rom, 19. Jan. pstes

dem 6 naͤchsten Monats, .

Promotion mehrerer Pralaten zu und nennt, mol.

. mit i n , eine . da doch in ö egel nur drei, hoͤchstens vier i i be

kleidet zu werden i. . ö

In Rieti und Tivoli sind Krie

um die Uebertreter des

richten. Obgle

wird, so ist die

fortwaͤhrend thaͤ

hatten Gelegenhest, mehr

darunter auch die Gemahl

Graͤfin v. Luͤtzow, in den Haͤusern

die Gaben persoͤnlich einsammeln

muͤhungen blieben auch nicht fruch

deutende Summen in Gels

und fertige Betten,

Krankheit ausbre

Hoh. der P

te installirt worden,

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theis wenn die

Se. Koͤnigl. ging den sich hier auf⸗ voran, indem er der

. Preußen mit gutem Beispiel haler zuschickte.

. n. Madrid, g. Jan. Die Regierung hat Depeschen aus

thaͤtigen Huͤlfe fortdauernd sehr beduͤrftig zu seyn scheinen. Er

Cuba erhalten, die von ziemlich ernster Art ind. A chert, es sey ein Burger krieg ausgebrochen, 353 , 25.

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