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2 dem ·ᷣ·· 2 2 . .
Einwohnerschaften der Garnisonen im Auge haben, denn da findet 6 Beweggruͤnde, uͤber die Aufrechthaltung der Disziplin zu wachen. Sie Armee rekrutirt sich aus allen z Reihen der Gesellschaft; sie ist keiner der Ideen, keiner der Leidenschaften der Zeit fremd; durch ihren Ursprung hat sie, in Folge der unvermeidlichen Wirkung der Juli Revolution, einen engen Bund mit den buͤrgerlichen Klassen . sen. Die Sitten, welche die Soldaten in diesem Verkehre an— nehmen, beduͤrfen eines Gegengewichts; die Militairs muͤs⸗ sen durch die Gewißheit einer strengen Bestrafung im Zaum gehalten werden. Sie muͤssen wissen, daß, wenn sie auch durch Civil⸗Personen verleitet worden sind, sie deshalb doch der Schande einer in Gegenwart des ganzen Regiments zu erdul— denden Strafe nicht entgehen. Niemals, was man auch in den Gesetzbuͤchern daruͤber schreiben, welche Feierlichkeit man auch einem Prozesse vor einem Assisenhofe geben mag, nie— mals wird das Ehrgefuͤhl eines Soldaten durch eine Civil— Verurtheilung so tief verletzt werden, als durch ein militairisches Straf-Urtheil. Die Armee hat ihre Richter; man lasse ihr dieselben in allen Fallen. Die Unbefangenheit des Soldaten versteht nichts von den Spitzfindigkeiten des Gesetzkundi— gen. Man wird den Militairs nicht begreiflich machen koͤnnen, warum man sie bald vor die Jury, bald vor ihre eigenen Gerichte stellt. Es bestehe nur ein Gesetz, und nur eine Gerichtsbarkeit, — so erheische es die Vernunft und die gute Organisgtion der bewaffneten Macht. Man kann dem Entwurfe des Kriegs-Ministers noch einen andern Vor⸗ wurf machen. Er schreibt kein gerichtliches Verfahren, keine Ausführungs- Maßregeln vor. Soll z. B., im Fall man die Angeklagten vor verschiedene Gerichtshoͤfe stellt, zunaͤchst den Militairs der Prozeß gemacht werden? Auf welche Weise wird man das Erscheinen der Angeklagten, sie mogen nun freigespro, chen oder verurtheilt seyn, vor dem andern Gerichtshof sichern? Durch die Trennung der Prozesse werden Schwierigkeiten ent. stehen; man haͤtte sie voraussehen koͤnnen und muͤssen. Die Er— fahrung der Rechtsgelehrten, die in der Kammer sitzen, wird diese Lücke ausfuͤllen. Wir uͤberlassen uns auch der Hoffnung, daß die Legislatur den ministeriellen Vorschlaͤgen diejenige Ent⸗ wickelung geben werde, die ihnen zur Erreichung ihres Zweckes nothwendig ist.“
vz e fran gestern sein letztes Verhoͤr bestanden haben, und ihm dann angezeigt worden seyn, daß er sich vorzubereiten habe, am 15. Febr. vor dem Pairshofe zu erscheinen.
Der General von Rigny ist nach Marseille abgereist, um
sich vor das dortige Kriegsgericht zu stellen.
Der Prozeß der Gazette de France ist wegen Unpaͤßlichkeit des — ebenfalls bis zur naͤchsten Session verscho—⸗ ben worden. —
Sehr viel Aufsehen macht das Verschwinden des Herrn E-, des vormaligen Associes und gegenwartig alleinigen Chefs eines der altesten hiesigen Banquierhauser. Seine Passiva belaufen sich, wie man sagt, auf 4 bis 5 Millionen Franes.
Der Sohn eines Deutschen Arztes, dessen Namen die hie— sigen Blatter nicht angeben, der hierher gekommen war, um un— ter Hahnemann die homdopathische Heiskunst zu studiren, hat sich, wegen seiner duͤrftigen Lage, das Leben zu nehmen versucht. Er stuͤrzte sich in die Seine, ward aber noch king genug geret⸗ tet, und man hofft ihn am Leben erhalten zu koͤnnen.
In der Sentinelle des Pprenses vom 2lsten d; liest man: „Wenn man den seit gestern hier zirkulirenden Geruͤchten glauben darf, so waͤre es in Pampelona zwischen den Soldaten der Garnison zu einer heftigen Schlaͤgerei gekommen, in welcher
loren haͤtten. — Durch ein Dekret èn ü . ö u 8 Seldaten das Leben ver h e , , men' haben wird), und den K. Staatsrath und General,?
ö is 50 Jahren zu des Don Carlos sind alle Manner von 18 bis 50 J den Waffen gerufen worden. — Auf hundert Wagen werden taglich Erde Und Sand nach Irun gebracht, wo die Karlisten bedeutende Werke errichten
An der heutigen Boͤrse war das Geruͤcht im Umlauf, daß
der General Evans bei einer starken Rekognoszirung eine Schlappe , und daß sich darauf das Gros der Karlistischen Armee Bilbao wieder genährt habe. Dieses Geruͤcht brachte einen Stillstand in den Geschäͤften mit Spanischen Papieren hervor. Nachrichten aus Madrid stellen die Entlassung des Ministeriums als unzweifelhaft dar.
Großbritanien und Irland.
. . London, 28 Januar. Der Koͤnig wird am Sonnabend
; ; ĩ ᷣ imeraths⸗Ver⸗ achmittag im Pavillon zu Brigthon eine Geheimerath
. . welcher die Thron⸗Rede diskutirt und ange⸗
nommen werden soll. Vorgestern Nachmittag fand zu diesem
i keet, wodurch die Durchsuchungen, denen alle in die Portugie⸗
sischen Haͤfen einlaufenden Schiffe nach Vorschriften aus den
alle eigentlichen Kabinets⸗Minister Theil nahmen, mit Ausnahme
Lord Holland's, der durch einen neuen Podagra⸗Anfall zuruͤck⸗
ehalten wurde. . — 9 Die ministeriellen Blatter machen alle Parlaments-Mit—
ᷣ auf die dringende Nothwendigkeit aufmerksam, naͤchsten Lier e, ö. ihren e en zu seyn, um der Debatte über die Adresse beizuwohnen, da die Tories ohne Zweifel ein Amende⸗ ment zu derselben beantragen wuͤrden, wenn sich die RNesormer nicht vollzählig einfaͤnden, und wenn die Umstaͤnde ihnen nur irgend guͤnstig schienen. Die genannten Blaͤtter gestehen gera— dezu ein, daß fuͤr die liberale Partei keine Sicherheit sey, wenn nicht jedes Mitglied zu rechter Zeit auf seinem Platz ware, und sie fordern J,, r, auf, zu bedenken, daß
lg von seiner Gegenwart abhaͤnge. .
ö. . . Diner zu Ehren der Parlaments-Mit— glieder fuͤr die Grafschaft Middleser, der Herren Byng und Hume, hat vorgestern im Drurylane⸗-Theater stattgefunden. Den Vorsitz fuͤhrte anfangs Lord William Russell, der Onkel Lord John's, welcher Letztere eigentlich dazu ausersehen war (nicht
err Hume, wie gestern berichtet worden), aber erst gegen * des Diners erschien, da ihn Amts ⸗Geschäfte so lange zu rückdgehalten hatten. Er nahm jedoch den Praäͤsidentenstuhl noch ein und eröffnete die Reihe der nach aufgehobener Tafel gehal— tenen Reden mit folgenden Worten: „Ich habe das Amt Ih⸗ res Präsldenten auf das unwiderstehliche Ansuchen vieler eifciger Reformer übernommen, obgleich ich meine Unzulaͤng— lichkest vollkommen fuͤhle. (Nein, nein!) Ich wage indeß auf Ihre Nachsicht bei dieser Gelegenheit zu hoffen, da es das erstemal ist, daß ich ver einem Londoner Auditorium auf der Bühne erscheine. (Gelächter und Beifall) Gentlemen und. Resornifreunde! In diesen beiden Eigenschaften werden Sie gewiß mit Freuden den ersten Toast ausbringen, den ich Ihnen vorschlage Es lebe der Konig!“ (Großer Beifall.) Es solgten sodann Toasts auf die Königin, auf die Armee und Marine, auf die Sonperainetat des Volks und auf die Herren Hume und Byng * letzteren brachte wieder Lord John Rus sell aus, indem er diese beiden Parlnments⸗Mitg steder folgender maßen charaktersstrte. „Herr Byng widmete sein ganzes Leben dem öffentlichen Dienst seines Vaterlandes, der Sache der
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r B buͤrgerlicher und religibser Frei⸗ Reform und der Besoͤrderung gerlich .
schaffen, treu und eifrig zu dienen, und dieser Wunsch ist
heit; sein hoͤchster Ehrgeiz bestand darin, dem
ihm zur vollen Zufriedenheit seiner Konstituenten und 9 ö Grafschaft ein halbes Jahrhundert lang gelungen. Herr Byng ist jetzt der Vater des Unterhauses, und er hrt das stolze Bewußtseyn, von der fruͤhesten Zeit seines oͤffentlichen Le—
bens an bis auf den jetzigen Augenblick den geraden patriotischen
- ĩ limmsten Zeiten gewagt zu ; ; Lauf fortgesteuert und es in den schlimmsten 3 gewagt z ,
in der ersten Kammer deshalb zu keinem besonderen Ant
ben, die Freiheit des Menschengeschlechts zu befestigen. Was . gern , , ,. betrifft, so sind sein nuͤtzliches
und thaͤtiges oͤffentliches Leben, seine unablaͤssigen Anstrengungen
zu Gunsten der ,. und sein unermuͤdlicher Fleiß so
zung von mir seyn wuͤrde, wenn U , 9 ĩ vorigen Jahre verstorbenen allgemein verehrten Konig sich
gerungen erlaubt habe, welche sich mit der gegenseitigen Sil
ich sie hier wuͤrdigen wollte.“ Herr Byng gab hierauf eine . ] uh er i' von den wichtigsten Reform⸗-Maßregeln, die in den
50 Jahren, seitdem er Parlaments Mitglied ist, durchgesetzt worden,
i ĩ ' 5 izi teform und die Ab⸗ s bis auf die Parlaments- und Munizipal⸗ Ref Verhandlungen zu gehören; v. Dleskau entgegnete, die s
schaffung der Sklaverei in Westindlen. „Was nun England
ᷣ ; in ich mi ; igkeit, betrifft“, sagte er dann, „so bin ich mit der Unabhaͤngigkeit, die es jetzt besitzt, vollkommen zufrieden, nicht aber so mit Hin⸗
ö, ö ird Gerechtigkeit zu sicht auf Irland. Auch diesem Lande muß und wird chtigkeit zu über diese geheime Sitzung ist noch nicht veroͤffentlicht wu
. 8 h Theil werden; es muß in jeder Beziehung auf gleichen Fuß mit Eng⸗ land kommen. Bis dahin konnen wir keine Anhaͤnglichkeit von ihm erwarten und sind deren auch nicht wuͤrdig. ine uͤberzeugt bin ich davon, daß Irland Gerechtigkeit erlangen
5 ich are i r juͤnger, hof⸗ . I , nen tabellarischen Uebersichten aus den hiesigen protestants
en wuͤrde, es noch zu erleben und die Zeit zu sehen, wo man 96 mehr fragen wird, ob Einer ein Irländer oder ein Eng— laͤnder ist, ein . ö. , J Hume, unaͤchst das Wort nahm, sagte unter Anderem: . 9 J des L asis auf die Seurerainetät des Volks von Seiten Lord William Russell's gereicht der Familie dieses edlen Lords zur Ehre. Die Russell's haben stets für die Sache der Frei⸗ heit gelitten. Sie sind schon lange Zeit das Werkzeug zur BVeförde⸗ rung der Volksfreiheit in England, und, ich hoffe, ihr Name 1dird noch viele Jahrbunderte auf dieser glücklichen Insel mit der Sache der Freiheit verknüpft bleiben. Das Englische Volk von einem Ende des Landes bis zum anderen sieht mit gespannter Erwartung auf das Benehmen, welches seine Repräsentanten in der nächsten Parlaments Session einschlagen werden, und es möchte gern wissen, ob es die volle Frucht, die es sich von der Parlaments-Reform versprach, ärndten werde oder nicht? Zwischen meinem ehrenwerthen Kol legen und mir ist nur der eine Unterschied, daß er sich mit
rdings über das, was wir seit 1830 erlangt haben, aber ich frage 86 . dies ein Grund ist, daß wir nicht nach mehr streben sollten?
wünschte von ganzem Herzen, daß wir nur zwei politische Bezeich⸗
en hä drimer und Antireformer, und ich zweifle nicht, ͤ — , , i . Koöoͤnigin ist heute Nachmittag von Tegernsee hier eingetn
. . . 25 Me⸗ daß es binnen kurzem dahin kommen wird. Wir werden dann Re—
f on verschiedener Schattirung seyn, die Einen auf dies, die - . . z Grund auf
deren auf jenes hinzielend, aber es ist kein 4 . ö wir 6 über allgemeine Srundsige den To⸗ ries gegenüber, sämmtlich einig seyn sollten. 6 anhal⸗ tender Beifall.) Der vorige Tory⸗Premier⸗ Minister er⸗ zählt uns mit zuversichtlichem Ton, er denke sehr bald wir der auf dem Posten zu seyn, von dem Sie ihn vertrieben haben. Er pro⸗ phezeit, es werde dies das Resultat der nächsten Stessien seyn; er prophezeit, ich bitte Sie, wohl aufzumerken, seiner harte zum zwei⸗ tenmal Erfolg aus der Uneinigkeit der Reformer. Es hat sich, wie ich glaube, ein grobes Mißverständniß über Die Diff eren zen unter den Reformern im Lande verbreitet. (Hört, hört) Der sehr . werthe Baronet wird, denke ich, zum zweitenmal vergebens prophe⸗
zeit haben und von den etwanigen Differenzen unter den Reformern Aemce,Divisinn bestimmt ist, sobald Gencral-dicutengnt
v. Hertling das Portefeuille des Kriegs⸗Ministeriums uber
keinen Nutzen ziehen, denn ich kenne keinen Reformer, so ultraradi—
ries vom Staatsruder fern zu halten.“
Nach Hertn Hume ließen sich noch mehrere andere Radi⸗ kale vernehmen, die ihm alle darin beistimmten, daß die Tories auf die Uneinigkeit unter den Reformern keine Hoffnungen bauen .
v. Grandauer g d. eiche werden in die Kammer eintreten: der Graf v. Preising /
durften. 3 3 Morning Chroniele sagt, der letzte Brief ihres
issaboner . den asse si ß das gestern Lissaboner Korrespondenten lasse sie glauben, daß das g ern . einem hiesigen Blatt aufgenommene Geruͤcht, der Admiral Sir W. Gage hahe den in Lissabon . . . ' (642. 9 1 2595 * . S* iffen ĩ
Fall einer neuen Volks⸗Bewegung cuf den Englischen Schiffen ͤ n n 8 dann . cine Zuflucht angeboten, ungegruͤndet sey. „Ohne Zwei⸗ wurde verfassungsmäßig nach sich ziehen, haben gebilde fel“, fuͤgt dieses Blatt hinzu, „wuͤrde der Admiral unserer Flotte zoͤthigenfalls unserem Volk allen Schutz i,, , . wir e ffe zein solches Einschreiten nicht erfor⸗ nde J . von dem Appellationsgerichte noch nicht ausgeschrieben.
derlich seyn wird.“
3 Liss. er Diario do Governo enthaͤlt in einer . Das Lisssßoner Diario der polytechnische Verein auf eigene Rechnung vornimmt,
seiner letzten hier eingegangenen Nummern ein Koͤnigliches De—
7060 7156 varen, as fft werden. Jahren 1703 und 1756 unterworfen waren, aögeschafft werden 3 diejenigen sollen beibehalten werden, welche die Ruͤcksicht auf die oͤffentliche Gesundheit und auf die Staats Nevenuͤen erheischt. Die Sanitaͤts-⸗Behoͤrde ist neu organisirt worden.
Deutschlan d.
resden, 26. Januar. (Sächs. Landtag sbl.) In der . undꝰ . Kammer wurde eine Aeußerung des Papstes in Bezug auf den verstorbenen Konig von Sachsen als beleidigend bezeichnet, obgleich sie nur dann, wenn sie aus dem Zusamimenhange gerissen wird, vielleicht als Veleidigung ersch e i⸗ nen konnte. Die Paͤpste pflegen in der Kardinals⸗Versammlung, dem sogenannten Konsistorium, bei Gelegenheit, des ö katholischer Monarchen eine Rede zum Gedaͤchtniß , , halten, und das geschah am 21. Nox. v. J. in Bezug zuf d⸗ nig Anton von Sachsen. Diese Rede ging aus der Allg. Zei⸗ tung in mehrere andere Zeitschriften uͤber, daher wir hier bloß dar⸗ auf verweisen. Bei den Berathungen der Strafbestimmungen bei dem Verbrechen der beleidigten Majestät warf Herr Bernhardi die Frage auf, ob die Schmähung eines verstorbenen Koͤnigs Fraf⸗ bar sey, z. B. wenn Konig Anton geschmaͤht und gelaͤstert wurde, daß er seinem Lande eine Constitution gegeben habe. Zu dem Wunsche einer derartigen Strasbestimmung koͤnnte jetzt leicht der auffallende Umstand beitragen, daß men solche Aeuß erungen uber den verstorbenen Koͤnig Anton, die fuͤr jeden Sachsen gchmerz⸗ lich seyn muͤssen, in oͤffentlichen Blattern gelesen habe. Er meln die bekannte Allocution des Papstes und die Art und Veise, wie sich derselbe uber unsern guten, seligen Konig und Vater Anton ausgelassen hat, so daß man wohl fragen koͤnne, wer 7. Papst zum Richter uͤber den Koͤnig von Sachsen eingesetzt habe Betraf der Tadel und die bittere Ruge, die der Papst sich er— laubt habe, K . em
wenn der Papst es so eingerichtet haͤtte, daß das Ge— n , 2. a nil chen Blatter aller Welt bekannt wurde) und daß man nicht glauben könnte, unser verstorbener König habe etwas begangen, was durch keine Reue bis zur Sterbestunde abgebuͤßt werden koͤnne. Herr v. Ziegler und Küipp—
Meine Herren, so
tchen⸗ oder Glaubenssachen, so waͤre es doch besser
hausen äußerte hieruͤber; Was das betreffe, was in öͤffentlt hiffs „Archiducn Francesco Carlo“ nach Triest abgegangen.
Blattern stehe, daß ein Bischof von Rom sich erlaubt habe,
Kaiserl. HH. der Großherzog und die Großherzogin von
gen unseren guͤtigen verstorbenen Konig auszusprechen, das n zöcana haben gieichfalls an diesem Tage die Ruͤckreife nach Flo⸗
freilich fuͤr jeden guten Sachsen hoͤchst schmerzlich seyn; eg m
schmerzen, wenn der Bischof sich herausnehme, über Sachso dispon tren, als wenn es sein Land waͤre. Diese Nede haben das Betruͤbende, daß ein Tadel uͤber den moralischen Ehang
dessen angebracht werde, der das, was getadelt worden, in Machtfuͤlle seines Regentenwirkens gethan habe. Die Mehr
— In der zweiten Kammer brachte Herr v. Dieskau am 3. nuar eine Interpellation an das Praͤsidium, weil der Pan geheimen Konsistorium zu Rom in einer Rede uͤber unseh
(
beider Regenten nicht in Einklang bringen ließen. Der dent bemerkte, dieser Gegenstand scheine nicht zu den Kimm
Fall, weil es Sache des ganzen Volkes sey. Auf den s des Prasidenten beschloß die Kammer, diese Interpe lla geheimer Sitzung anzuhoͤren und zu berathen. Das Pn
und es ist daher mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dem v. Dieskauschen Antrage keine Folge gegeben worden i
Dresden, 26. Jan. Nach den jetzt im Druck ersch
Kirchen sind im Jahre 1836 in Dresden und dessen , n. 2139 Kinder, naͤmlich 1127 Knaben 2 Madchen, darunter 479 Uneheliche und zwar 238 Knaben 241 Madchen (wovon aber 193 im Entbindungs⸗Institut außerdem 7 Kinder bei der reformirten und 11 bei der juͤd⸗ Gemeinde geboren worden. Die Zahl der Gestor benen traͤgt 2061, wozu nun noch 159 von der katholischen, 12 der reformirten und 17 von der juͤdischen Gemeinde kom im Ganzen also 2249, darunter 9 Todtgeborne. Getraut h den 555 Paare in den protestantischen, 2 Paare in der r mirten Kirche und 2 Paare bei der juͤdischen Gemeinde, In Bauzen betrug die Zahl der Gebornen St, ni lich 228 Knaben und 228 Maͤdchen, darunter 3 Pact Swilsn,
und 68 Uneheliche, die der Gestorbenen 29, darwnnt Todtgeborne; 89 Paar sind getraut worden. der Reform⸗Bill zufrieden erklärt, ich aber nicht. Ich freue mich al⸗
In Chemnitz betrug die Zahl der Gebornen 1250, n
lich 6366 Knaben und 614 Mädchen, darunter 7 Paar Zwiln
isits, die 5. liche; 2, und getraut Der jetzige Zeitmoment ist ein sehr wichtiger, es ist eine Krisis, die ö. 3 . Gestorbene sind 932, und get entweder zum Guten oder zum Schlimmen ausschlagen muß. Ich den 2 are.
Munchen, 25. Januar. Ihre Majestät die verwitz und hat ihre Wohnung in der Maxburg bezogen. Nachrichten dus Verona zufolge, waren Ihre Koͤnigt Griechischen Majestäͤten zwar gluͤcklich daselbst angekommen, dessen hatte bei dem̃ lebergang uͤber den mit Schnee bedn Brenner Se. Maj. der Konig Otto sich eine Erkaͤltung heftiges rheumatisches Zahnweh zugezogen, welches die Reisenden noͤthigte, drei Tage in Verona zu bleiben. Die erledigten Stellen lebenslänglicher Reichsraͤthe Se. M. durch folgende Ernennungen wieder besetzt: durt Faͤmmerer und Oberst-Hofmeister J. K. H. der Frau Kun von Pfalz⸗Bayern, Ludwig Grafen Arco; den GSeneral⸗ Lien und Stadt⸗Kommandanten Freiherrn v. Zandt (dem auch die
issair . Ei itere Erledigung ist missair Herrn von Schenk. Eine weit 96 s b, den Tod des allgemein betrauerten Staats⸗ Und Neich sr v. Sutner eingetreten, fuͤr deren Wiederbesetzung Staats Von neuen erblichen Reichsy
Erbe des Fideikommiß⸗Vermoͤgens, vormals Unter⸗Lieutenan
Regiment Konig; dann der Graf v. Toͤrring-Seefeld. j
ᷣ e er aͤhre z Landtags — der am 4 kommisse, welche erst wahrend des Lan ; — eroͤffnet wird — reif werden, und dann die erbliche Reicht
. er ,, Graf Holstein-Bapiere und der Rath und Regjerungs⸗ v. Niel hammer. Auch der Geh. Rath v. Klenze soll in griffe stehen, ein solches Fideikommiß zu begruͤnden, indeß
Die Schuͤrfarbeiten nach Stein- und Braunkohlen,
inen sehr erfreuli Fortgang. Man hat nun vier Flin einen sehr erfreulichen Fortgang. M in m gefunden, welche nach allen bergmaͤnnischen elne, ßerer Teufe mächtig zu werden versprechen, so daß im den Fruͤhjahr ein foͤrmlicher Bergbau beginnen wird.
Baden-Baden, 20. Jan. (Allg. Ztg.) Der E welchen hier die Freisprechung der erschwornen von Et hervorbringt, ist ein kaum zu beschreibender; denn so 1 den Angeklagten, in Bezug auf ihre Persoͤnlichkeit, die Wendung ihrer schlimmen Angelegenheit gegönnt wird, lich nach den Vorgaͤngen mit dem Hauptschuldigen, so n die Thatsache an und fuͤr sich eine sonderbare Mißst n den Gemuͤthern, wie eine Ahnung von nicht mehr fer den Verwickelungen im Nachbarlande, die auch bei die den Verwirrung aller Begriffe nicht ausbleiben de,, verfehlen durften, vielleicht auch uns auf die schmerzlich zu beruͤhren. Mit einer schier bruͤderlichen Pehnu unsere Deutschen Stammgenossen im Elsaß in ene l mern befangen, welche im eigentlichen Frankreich n 4 wuchern und alles Gefuͤhl fuͤr das Heilige ganzlich! ö drohen. Die Stellung des Burgers dem Gesetz a eine nicht nur unpassende, sondern auch gefahrdi b, den, seit die Geschwornen sich zu Richtern uͤber vie n selbst aufwerfen, statt, wie ihr Eid ihnen ,, 9 das Daseyn der Thatsachen Auskunst zu e, li hätten wir geglaubt, daß Deutsche die Hei ih ne Schwures so freventlich mit Fuͤßen treten e, w. . zu Straßburg gethan, da sie auf Ehre und n faͤlle als nicht geschehen be eichnete, von deren ö. . deutlichste und vollkommenste üÜeberzeugung nicht z;
konnte. O e ster rei ch. ö. Wien, 25. Jan. Nachrichten aus Venedig z ben Ihre NMajestãten der König und die Köͤnigin bei
; — K Grafen ven lien, in Begleitung Sr. Königl. Hoh, des . kus, am ö? ag un s. diese Stadt verlassen und die
amlichen dem Landwege nach Neapel angetreten. Am n ö Ge. . der Erzherzog Kari am Bord des
nt werden. rieche ritt im schnellsten Carriere an dem Wagen des
angetreten. JJ. Königl. HH. der , und die Prinzessin m Salerno waren bereits am 18Sten nach Neapel abgereist.
Italien.
Neapel, 17. Jan. Am letzten Sonntag, den 18ten . sde die Vermählung unseres Königs mit öder Erzherzogin he von Oesterreich öffentlich bekannt gemacht. Der Boön⸗
der Kanonen kuͤndigte der Hauptstadt das freudige Ereigniß Abends waren alle Hauptstraßen Neapels illuminirt; in al⸗ Kirchen wurden Gebete fuͤr das hohe Paar angestimmt. sitern wurde der weite Geburtstag unseres Kronprinzen mit
herkoͤmmlichen Ceremonieen gefeiert, nur mußte die große hrstelung im Theater S. Carlo Tags zuvor gegeben werden, der 16 Januar das Fest des heil. Antonius, Schutzpatrons
5 Feuers, ist. Um an diesem Tage keine kö zur suersbrunst oder sonstigem Unheil zu geben, bleiben saͤmmtliche heater und oͤffentliche Belustigungs-Orte geschlossen. Den unzen Tag ertoͤnte jedoch von den Kastellen und den auf der hede liegenden Kriegsschiffen der Donner des Geschützes.
Se, Majestaͤt der Koͤnig wird Ende dieser oder Anfang ichster Woche zuruͤckerwartet; man sieht seiner Ruͤckkunft beson⸗ rs auch wegen des Karnevals, der heute beginnt Und nur vier Bochen dauert, mit Sehnsucht entgegen, weil der Monarch im⸗ er großen Antheil an den Volks-Belustigungen nimmt und bei eser mir seinen populairen Sinn am offensten zu er⸗ nnen giebt.
Seit einigen Tagen hat sich hier die Nachricht verbreitet, ß Miß Penelope, die Gemahlin des Prinzen Kari, auf Malta J gestorben sey, was jedoch noch der Bestaͤtigung darf.
In der vergangenen Nacht wuͤthete ein heftiger Nordsturm, bei ist die Witterüng sehr feucht und kalt, und unsere benach—⸗ urten Berge sind mit Schnee bedeckt. — Am 14ten ergaben h in der Stadt vier neue Cholerafaͤlle
e p n . e nn.
Madrid, 17. Jan. Die Ereignisse auf Cuba nehmen stt vorzugsweise die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch, mo man fuͤrchtet ernstlich fuͤr diefe entfernte Besitzung.
Narvaez wird morgen hier erwartet. Man glaubt, es wwe schwer halten, seinen Widerwillen gegen die Uebernahme hn Ober⸗-Kommando's zu besiegen.
Der Español enthaͤlt nachstehendes Schreiben aus San— ander vom 5. Januar: „Bei einem Diner, welches der Fran⸗ äche Konsul, Herr Vaubicourt, zur Feier der Befreiung Bilbaos mehreren seiner Freunde und den Behoͤrden der Stadt ab, sogte derselbe unter Anderem: „„Obgleich wir hier ver⸗ unmelt sind, um die Tapferkeit der Vertheidiger von Bilbao
ehren, so glaube ich doch, meine Herren, daß wir vor Allem s wegen des allgemeinen Triumphs der wahren Freiheit ick zu wuͤnschen , Die Königin Isabella steht in Spa, nan der Spitze dieser edlen Sache. TLassen Sie uns daher lf das Wohl der Koͤnigin Isabella trinken. Moͤge der Him⸗ el geben, daß wir bald Ihren constitutionnellen Thron auf n Truͤmmern der Faction fest begruͤndet erblicken. Möoͤge die⸗ r Thron in eben folchem Glanze strahlen, wie die Sonne sch dem Sturm.““ Dieser Toast wurde mit dem lautesten sifall aufgenommen.“
Der Ca stellano meldet, daß die Portugiesische Legion in hass angekommen sey und ihren Marsch“ unverwellt nach mn daskischen Provinzen fortsetzen werde.
Turkei.
Konstantinopel, 4. Januar. (Allg. Ztg.) Lord Pon⸗ uuty ist noch immer in Erwartung einer Antwort auf die der horte überreichte Note wegen Churchill. Die Pforte scheint h damit nicht uͤbereilen zu wollen, und wenn, wie verlautet, r Botschafter nächstens von hier abreisen will, so mochte er vhl zu keinem Endresultat in dieser Sache gelangen. Ich be schon fruͤher erwahnt, daß Lord Ponsonby mit Herrn rquhart entzweit sey; jetzt wird ihre Mißhelligkeit offenkundig, nn Urquhart wird wahrend der Abwesenheit des Lords Pon⸗ Tmnby nicht der Botschaft vorstehen, sondern man erwartet eine dere diplomatische Person aus London, deren Name mir un— kannt ist, und die mit der Geschaͤftsfuͤhrung der Botschaft be⸗ sstragt werden soll. Uebrigens ist es mehr als wahrscheinlich, daß ptd Ponsonby von hier ganzlich abgerufen wird. Er kann auch hl seinem Lande wenig hier nuͤtzen, denn er hat es so ziemlich mit edermann verdorben. — Der Handelsvertrag, den die Pforte lt England neuerdings unterhandelt, ist sein im Abschluß nahe, man sich in London uͤber mehrere Punkte verstaͤndigt hat, man bis jetzt nicht hatte ausgleichen koͤnnen. Den von der rte aufgestellten Tarif scheinen alle uͤbrigen Regierungen, die diesen Verhandlungen interessirt sind, annehmen zu wollen, f bereits haben die Hoͤfe von Neapel und Toscann in ver⸗ bedenen Häfen Konsuln ernannt, wo sie bis jetzt keinen hat—
um fuͤr die puͤnktliche Vollziehung der betreffenden Bestim⸗ ungen sorgen zu konnen. — Ein trauriges Ereigniß, das sich den legten Tagen zugetragen, hat viel Aufsehen erregt. Riza
endi, Defterdar, ist von einem seiner Diener in der Moschee dolcht worden. Nassib Efendi ist nun zum Defterdar ernannt. Er itt unter den schwierigsten Umstaäͤnden sein Ministerium an, * der öffentliche Schatz war nie in einer klaͤglicheren Lage, (ne es jetzt ist. Die Pforte muß wohl zu ungewoͤhnlichen eln ihre Zuflucht nehmen, um einigermaßen bie Maschine m Gang erhalten“ und ihre. Geldnoth beseitigen zu konnen. dscheint, daß man sich zu diesem Ende an das Ausland wen E werde, was bis jetz? so standhaft abgelehnt worden war. ae grohe Geldkrise steht uns hier bevor, wenn nicht bald ih Röchgfft wird. — Dex nach, Persten in einer auhetorden? * Mission abgesendete Essad Effendi ist seit einigen Tagen rher zurückgekehrt. Er macht eine traurige Schilderung von ; lage Persiens, das in völliger Auflösung begriffen seyn soll. n will in Persten dem Beispiel der Pforte folgen, und zu hcsermen aller Art schreiten; allein es fehlt daselbst an einer en Hand, die kraͤftig genug waͤre, um ohne Gefahr einen * Schritt wagen zu koͤnnen. — Hler erleben wir alle Tage ungen, Jetzt ist die Aufmerksamkeit des Sultans darauf n gte, das Reiten so viel als moͤglich zu untersagen, das ) ings viel dazu beiträgt, die Traͤgheit zu befoͤrdern; denn. ien einigermaßen kann, hedient sich nicht seiner eigenen . . Fortkommen, sondern vertraut sich dem Pferde an. nen ist es den Raja s untersagt, in den Straßen der . abt zu reiten, die e Verfugung foll später mehr ausge⸗ Die naͤchste Veranlass ung gab folgender Vorfall.
.
Zultans voruͤber. Der S
ultan, der dies als die höchste Be,
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leidigung ansah, ließ den Menschen durch seine Leute ver folgen, und ihm, als er eingebracht worden, 1060 Stockstreiche auf die Fußsohlen geben. Der Grieche starb während der Execution und dann erfolgte jenes Verbot fuͤr die Raja's.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
In der Sitzung der Atademte der Wissenschaften zu Daris am 23. Januar erhielt die Akademie durch Herrn von Humboldt ein Werk der Herren Weber, „mathematische und phy— siologische Untersuchungen über den Mechanismus der Bewegungs⸗ Organe des Menschen.““ Herr von Humboldt hatte namentlich auf folgende Stelle des Werkes aufmerksam gemacht: „Bei einem Kada⸗ ver fällt der Schenkel nicht ab, wenn alle Mugkelll und das Kapsel⸗ band durchgeschnitten sind; dagegen fällt er sogleich, wenn man ein Loch macht und, ohne die Ligamente und das Kapselband zu berühren, Luft in die Pfannen⸗Höhle des Hüftknochens bringt. Der Schenkel wird da⸗ her nur durch einen äußeren Drück in der Einlenkung der Hüfte festgehalten. Ein anderer Versuch, den die beiden Herren Weber in Gemeinschaft mit den Herren Milller und Magnus angestellt haben, bezieht sich auf die Schlaffheit der Muskeln, welche man in hohen Gebirgs⸗Ge⸗ genden empfindet, wo der Luftdruck nur halb so groß ist, wie in den niedrigen Küsten⸗ Gegenden. Das Raͤhere hierüber wird in Poggen⸗ dorff's Annalen der Physik und Chemie mitgetheilt werden. — Herr Flourens theilte sesne Untersuchungen über den Mechanismus der Bewegung oder das Schlagen der Arterien mit. Herr Geoffroy de Saint-Hilaire widerlegte die Behauptung Blainville's, daß das Sivatherium ein Kameel gewesen sey, und bemerkte, daß die geringen Abweichungen in der Schädelform des fossilen Thieres und der lebenden Giraffe nicht von Wichtigkeit seyen, und ebenso wenig verhindern könnten, das Sivatherium für eine Giraffe zu halten, als man sich durch die Unterschiede zwischen dem fosfilen und dem ieben den Elephanten habe abhalten laͤsfen, beide in ein Genus zusammen⸗ zustellen. Herr Despretz las eine Abhandlung Über das Maxi⸗ mum der Dichtigkeit der Flüssigkeiten, die aus zwei Abtheilungen be⸗ stand; in der ersten iheilte er die Resultate einer Reihe von Untersuchungen mit über die Bestimmung der Tempera— tur des Dichtigkeits⸗Marimurns und über die Ausdehnung des Wassers von dem Punkte der größten Dichtigkeit bis zum Siede— punkt und von dem Maximum bis zu jz unter Rull. Die zweite Abtheilung enthielt die Resultate der Untersuchungen über das Maxi⸗ um der Dichti, keit des Meerwassers und Über den allgemeinen Gang dieses Phänomens bei salinischen, alkalischen und anderen Lö— sungen, und bei verschiedenen Graden der Konzentrirung derselben. Ich habe gefunden“, sagt Herr Despretz, daß? alle salinischen Lö, süngen eben so gut ein Maximum der ichtigkeit haben, wie das reine Wasser, und ich bin im Stande, nachzuweisen, worin der Irr⸗ thum besteht, in den die Herren Marcet in Genf und Adolph Erman in Berlin bei ihren Versuchen Über die Dichtigkeit des Meerwassers verfallen sind.“ — Ueberreicht wurden der Akademie außer mehreren anderen Werken: A. von Hum boldt's kritische Unterfuchung über die Geschichte der Geographie des neuen Kontinents und über die
Fortschriite der nautischen Astronomie im 15ten und 16ten Jahrhun⸗ dert. Eilfte Lieferung.
Königliche Oper.
Allen Freunden klassischer Musik und echter dramatischer Kunst wurde in diesen Tagen ein hoher Genuß: eines der vollendetsten Meisterwerke der Tonkunst, Gluck? herrliche Armide, erschien von neuem auf der Königlichen Bühne. Jahre lang konnte diese Oper nicht aufgeführt werden, weil es an einer Sängerin für die Haupt⸗ rolle fehlte, die allerdings einen fseltenen Grad physischer und geisti⸗ ger Mittel fordert. Wir verlangen von der Darstellerin der Armide nicht bloß, daß sie schön sey; sie soll auch, als Fürstin und Zaube— rin, eine erhabene Gestalt und edle Haltung haben; Dichter und Komponist lassen sie die ganze Skala der Gefühle durchlaufen, sie soll alle Uebergänge von einer Leidenschaft zur anderen in ihrer Gewalt haben; der Letztere schreibt ihrer Stimme außerdem einen Umfang von anderthalb Oktaven vor, und zwar so, daß alle in diesem Be⸗ reich liegenden Töne gleichmäßig ausgebildet seyn und mit Lejchtig⸗ keit beherrscht werden müssen. Dies Älles in Betracht gezogen, wird es wohl nicht Wunder nehmen, daß wir die Oper feit dem Abgange der Milder nicht wieder gehört, die selbst auch nicht alle jene For— derungen befriedigte; es iwird erklärlich seyn, daß wir sillůᷣ eine Schechner und Schröder-Devrient sich nicht gerade beeifern sahen, die Gestalt der Armide wieder ins Leben zu rufen, wenn sie auch wohl einmal daran dachten. Um so mehr Auerkennung gebührt dem edlen Streben der Künstlerin, die sich endlich mit ehrenwerthem Fleiß, ja man kann wohl sagen, mit Selbstverleugnung, da sich Triumphe im Gesange jetzt allerdings leichter erfaufen lassen, diese schwierige Aufgahe gestellt hat. Dank auch der Königlichen Intendantur und Direction der Oper, die das gediegene Werk mit so unverkennbarer Achtung vor dem Genius, der es geschaffen, aufs sorgfältigste einstu⸗ dirt und glänzend ausgestattet haben. Daß die Mühe sich lohnen würde, konnte übrigens wohl keine Frage seyn, denn unter allen Gluckschen Opern ist gerade Armide die populairste, ohne daß der künstlerische Werth der Composition deshalb geringer ist, als bei den anderen Tongebilden dieses Meisters. Sie vereinigt den reinsten Stil und gründlichen, strengen Satz mit lieblichem, ansprechendem Melo⸗ dieensluß, die Instrumentirung ist voll und mächtig, aber doch klar und durchsichtig; genug, die ganze Tonschöpfung athmet ein Eben— maaß. eine Ruhe und Schönheit, wie sie nur der Antike eigen sind und allen den Werken, die, eben so wie diese, aus cinem in sich befriedigten, mit sich einigen Geiste in Momenten himmischer Begeisterung entsprun⸗ gen sind. Dergleichen Erzeugnisse werden ewig jung und frisch bleiben, und sie zählen auch in unserer Zeit, trotz einer gewissen Richtung, die überall Philister und Perücken siẽht, wo fie nichts Pikantes, Saillantes, RVapides und dergleichen sindet, immer noch der Bewunderer genng. Die Gesetze der Mechanik gelten nicht in dem Reiche der Kunst, und sind auch in der materiellen Welt alle Mittel, welche die schwere träge Masse in schnelleren Schwung bringen, von hohem Werthe, so ist es doch eine gänzliche Verwirrung der Ideen, wenn man darum auch von dem Kunstwerk die höchstmöglich? Beweglichkeit, die über— triebenste Steigerung der Effekte verlangt, wenn man auch hier nur einen raschen Wechsel von Eindrücken und eine Häufung der ercen⸗ trischsten Mittel sucht. Es hat sich aber bewährt, daß der Sinn für wahre Schönheit noch wach in unserer Mitte ist, wenngleich einzelne Abirrungen vom richtigen Wege vorkommen. An beiden Abenden, Freitags und Sonntags, wurde die BVorstellung der „Armide“, un— geachtet der hohen Preise, vor ganz gefülltem Haufe gegeben und fand enthusiastischen Beifall, nicht bloß in ihren anmuthigeren, son⸗ dern auch in ihren ernsteren Theilen; selbst die kleine Partie des „Aront“, die durchaus nichts blendend Hervortretendes hat, ward mit Applaus aufgenommen, jweil man anerkannte, daß der Darsteller derselben das Seinige that, um zu einem vollendeten Gauzen beizu— tragen. Können wir nun auch die Aufführung noch keine ganz voll⸗ endete nennen, sind wir auch mit der scenischen Anordnung' mit der Besetzung der Rollen und mit der musikalischen Dirigi⸗ rung nicht überall einverstanden, so war doch das Geinn— gene so überwiegend, daß einiges unserer Ansicht nach Ver— fehlte dagegen fast verschwindet. Fräulein von Faßmann führte die Haupipartie mit einer Ausdauer des Organs durch, die wir, ihrem eren Aeußeren nach, kaum von ihr erwarten konnten. Es war frei⸗
lich nicht die mächtige, schmetternde Stimme der Milder, auch nicht
deren majestätische Figur, aber dafür ein feiner nügncirter Ton, mehr Grazie und kunstvolleres Spiel in Geberde und Action neben einem bis ans Ende fast immer gleichmäßig kräftigen Gesange. Rur in
dem Finale des ersten Atts und in dem Beschwörungs⸗ Duett wäre ein etwas stärkeres Hervorklingen der Stimme Über die Instrumente
SZesseln anlegt.
verschmolzen neben einander siand, besonders in der Scene des letzten Akts, so ist zu bedenken, daß
mann die Armide Säãängerin gegen eine rigkeiten zu kämpfen
S
25 niemals gegeben hattẽ, und . ein auspielerin beim Spiel mit doppelten Sch
ewaltigen Schluß räulein von Faß
wie⸗
hat, indem ihr der Rhythmus der Mustk überall
Wer jedoch bei so mäßigen physischen Mitteln in
dieser Partie schon das erstemal so Bedeutendes leistet, wie es hier
der Fall war, von dem ist mit der Zeit auch das Erwähnen wollen wir noch der geschmackvollen
r. 3 hoffen.
bwechselung im
Kostüm unserer neuen Armide, die vorzüglich in der zärtlichen Scene mit Rinald wenig hinter dem Ideal zurlickblieb, das man sich von
dem Liebreiz dieser in der Oper mitwir
gend ist, wie denn
des Falsets sehr in Yu
eine lächerliche, den Ernust
in welcher Quinault besonders eigen und
zerstört. Die Partie
trag und in der Rep
Herren Blume und B
Duett: „Auf Freund,
tieen hatte,
obwohl reichte.
es Allgemeine Text.
sich hatte abändern
So san
E fie z. B.: att
ie anders i
andeutet, und der, wir
Recitative der Armid
chen beibehaltenen B
ren zu lassen. in der großen Scene
sußs Vanier“ bis: *
gelegt.
mit welchem Hidraot
mögen, so begnügen
ten mögen.
des Rinald .
der Scene tin der Armide selbst in offenbarer Verlegenheit sich dabei geberden sollte.
mit Gestalten aus der antiken
Herren Zschiesche und
nicht in ihrer Macht, sie ohne ü gen, wie der Componist
sondern mitunter sogar prosais⸗
n der letzten Scene: u. s. w.“, statt: „Nein, das G nie empfand es Dein Herz / und so hätten wir nur den Schluß d kirter gewünscht, der Armidens Kampf zwischen Stolz und Liebe so schon
gezogen wurde, indem der Vorh welches deshalb mit einem frem
Scene, Rinald's Arie:
seyn kann, und es fragt sich, war, um uns dafür an der B Am unan
Scene zwischen Ubald und
at ehue Zweifel Gluck selbst,
auberin wo enden Säng
rten.
hl machen mag. Was die übrigen er und Sängerinnen betrifft, so ge⸗
bührt Allen das Lob, daß sie mit der Heldin des Stückes in Gesang und Spiel rühmlichst wetteife
Herr Eichberger sang die Partie
end, obgleich sie für sein Organ etwas anstren— berhaupt alle erste Tenor⸗Pariieen in den Gluck⸗
schen Opern unter unseren jetzigen Sängern nur noch sehr Wenige sinden möchten, die ihnen ganz gewachsen wären, da die Ausbildung Abnahme gekommen ist. cht ein noch unübertroffenes Muster, und wir werden schwerlich wieder den Admet, Pylades und Orest so singen hören. Olle. Hanal, die mit Fräulein von Faßmann in dieser Oper gastirte, ließ als ö. des Hasses in Ansehung des Gesanges wenig
ihre liefen Töne waren jwar etwas gedrückt, die kräftig, ganz der Rolle angemessen. than, bei der zweiten Vor
Stümer war in dieser
u wünschen übrig; ohen aber klar und Sehr wohl hatte sie daran ge—
stellung ihr Aeußeres nicht so zu entstellen, wie bei der ersten, denn auch das Grausige, Schreckliche darf im ed⸗ leren Drama nie ins Fratzenhafte ausarten. auch auf den die Furie begleitenden Chor angewandt sehen, der cher als eine furchtbare Wirkung hervorbrachte und dermaßen
Dasselbe möchten wir
störte, daß die Repräsentan—⸗
war, wie sie
n der Scene mit den beiden Rittern mögen einige groteske Ungethüme eher zu gestatten seyn, als hier, wo die Furien doch eigentlich nur eine sinnbildliche Darstellung der in Armidens Brust kämpfenden Gefühle sind. Diefe ÄArt von Allegorie, Mythenwelt vermischt, war der Zeit,
„der Verfasser des Textes der Armide, dichtete,
läßt sich in
en des ; einri
der Oper, wo die Musik diesen fal—
ten Abstractionen Seele einhaucht, noch am ersten vertheidigen, aber die Figuren dürfen durchaus nicht zu individuell und prätensiss her⸗ vortreten, sonst wird der vom Komponisten beabsichtigte Eindruck ganz idraot und Artemidor wurden von den sehr klar und exakt gesungen; im Vor⸗
räsentation möchten Beide noch einige Ecken ab—
ader ,. be
, . haben und sich etwas mehr Würde anzueignen suchen. mgekehrt leisteten die Darsteller des Ubald und des Dänischen Rit⸗ ters in letzterer Hinsicht Ausgezeichnetes; aber für die Stimmen der
ide Rollen zu hoch, und es stand daher
ermäßige Anstrengung ganz genau so zu sin⸗ sie geschrieben; besonders gedieh das prächtige
laß uns fliehn, laß uns eilen / nicht zu völliger Kiar⸗
heit. Zweckmäßiger wäre es viellescht gewesen, wenn Herr untere und Herr Mantius die ober? Stimme übernommen hätte. Etwas störend war
es auch,
ihr Gesang für alle drei — Phenize und Sidonie, Dile. Lehmann und Dlle. Karsch, ge⸗ nügten in ihren kleinen Rollen ebenfalls.
lassen,
ader bie
daß Dlle. Lenz dreierlei
recht gut
Par⸗
aus⸗
Es bliebe nun noch eini—
zu sagen übrig, nämlich über die vorgenommenen bkürzungen, über die Tempi der einzelnen Musikstücke und über den Um von dem letzteren zuerf von Julius von Voß herrthrende Gedichts an einigen Stellen nicht aber steif und unklar; es wäre daher eine verbesserte Ausgabe dar on wohl zu wünschen; die Stellen aber, welche
zu sprechen, so ist zwar die Uebersetzung des Sriginal⸗ unmusikalisch im Ganjen
räulein von Faßmann
waren nicht smmer besser gerathen, cher als die ursprüngliche Uebersetzung.
„Rein, seine Liebe gleicht der meinen nicht!,
st die Glut, „Nein,
wissen nicht a
e, ihr Duett
die mich für ihn entbrannt“, und nimmermehr hast Du Liebe gefühlt ötterglück selger, entzückender Liebe
, . mehr. Die Tempi betreffend, er
uvertüre etwas langsamer und mar—
us welchem Grunde, zur Introduction
ang schon beim Schluß des Allegros, den Coda versehen war, in die Söhe rollte. Auch die letzte Scene des zweiten Afts, mit Andante beseich⸗ net, wurde im Allegro-Takt genommen und verlor dadurch an Zart heit. Dagegen scheint es uns, daß viele Stellen der Oper durch ein belebteres Tempo sehr gewonnen haben würden, namentlich mehrere
mit Rinald, der Anfang der Schluß⸗
„Entfernet Euch von hier“, und die sFmintl— allets von Gluck's Composition. auch einige Minuten erübrigt worden wären, so knüpft sich daran am besten die Bemerkung über die ausgelassenen Stellen. Deren sind in der That so wenig, daß damit kaum eine Biertelstunde gewonnen ob diese Zeitersparniß wohl so viel werth ollständigkeit des Werks etwas entbeh—⸗ genehmsten berührte uns diese Verkürzung
Da hierdurch
des 23 Akts; aber auch das Ausfallen der 2
— elisse stört die Symmetrie in dem Ban des Werks, und was in der Introduction aus „Phenizens' und „Sidoniens“ Partieen weggeblieben, von:
„Flammt des Kreuj—
„die Tapferkeit lähmt er oft im Heldenlauf!,
So beginnt 3. B.
. als erste Einführung in den Charatter Armidens und ihrer Umgebungen, nicht für unwichtig angesehen, da er das Motiv dieser Stelle auch dem Allegro der GCuvertüre zu Grunde
Zuweilen wurden auch durch diefe Auslassungen mehrerer Takte ganz andere Uebergänge he Komponisten vernichtet. S
rvorgebracht und die Jutention des
der Marsch in C aur,
eintritt, offenbar absichtlich nach dem vorange⸗
att
gangenen Es dur ohne einen Leit-Akkord, um recht zu imponiren; während er nun, da der 59 in
Akkord vorbereitet wurde. St Theil der Zuhörer lieber das eingelegte Ballet mit fremder Mut entbehrt, welches über eine Viertelstunde hinwegnahm. Da indeß von anderen Seiten wohl andere An
Es dur ausfiel, durch einen G44 dieser Lücken hätte gewiß der grepte
sichten und Wünsche gehegt werden
wir uns gern und dankbar mit dem Genn;
wie er uns geboten worden, und sprechen zugleich die Hoffnung an*. daß durch die Anwesenheit des Fräulcin von J mehrere ältere gediegene Werke, Winter's unterbrochenes Opferfe
Faßmann auch nech
wie Gluck's Alctste, Salier s Aru st und andere, wieder ins Leben tr
18.
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Im tlem cher F
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B ö r æe e.
Den 81. Januar 1837.
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St. · Sehuld- Seh. Pr. Eugl. Obl. 30. PrärSoh. d. Geb. Kurm. Ohl. m.. C. Nm. Int. Seh. do. Berl. Seadt - Ob]. Königah. do. FEihiuger do. Denz. do. 14 TI. Wæntpr. Pfen 41r. 4 Groleh. Pos. a. M0.
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zu wünschen geinefe n. die hier Allerdings im Fortissimp. dahinrauschen. Wenn in der dramatischen Auffassung der Rolle noch Manches un⸗
Ostpr. Rfandbr. 1
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Sek. d. R. a. R= . Gold al mare - 218 Neue Dueaten I 13.1 nedriebed or- 4 ü Ana. ela- res à deFu. , ne, m, g g⸗ Dise outo — ; 3