1837 / 47 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Redactlon dieses Blattes ubernommen, aus dem er ein Organ der sogenannten GSouvernemental⸗Presse machen will; dies heißt, nach der Erklärung des Herrn Fonfréde, ein nich t- sub— ventionirtes ministerielles Journal. In dem politischen Glau— bensbekenntniß, welches Herr der fer . als Haupt ⸗Redacteur ab— legt, sagt er unter Anderem: „Das „Journal de Paris“ wird ministerieller seyn als das Ministerium selbst. Als Freunde der Re⸗ ierung werden wir fuͤr sie, und wenn es seyn muß, ohne sie, ja ihr zum k niemals gegen sie! Die jetzigen Minister, deren Charaker wir ehren, deren Talent wir bewundern, deren Muth und Patriotismus wir achten, werden durch die Unvollkommen⸗ heiten unserer Regierungs-Maschine zuweilen genoͤthigt, den Nacken unter das Joch der revolutionairen Vorurtheile zu beu⸗ gen. Wir sind fest entschlossen, diesen Vorurtheilen niemals zu weichen.“ ; , Die Ernennung des neuen Direktors des Theatre frangais

tst noch nicht auf offizielle Weise angezeigt worden, aber sie ist jetzt kein Geheimniß mehr. Die Wahl ist von dem Koͤnige aus⸗ gegangen und auf Herrn Casimir Delavigne gefallen. Es wird aber außerdem noch ein besonderer Administrator ernannt wer— den, und hierzu ist Herr Wedel ausersehen. ö

Das ministerielle Abendblatt publizirt nach stehende telegra— phische Depeschen: „Bayonne, 7. Februar. Der General. Ribero ist am 3sten d. mit zwei Divisionen, zusammen 9h96 Mann stark, in Portugalette eingelroffen, und man erwartete ihn am 5ten in San Sebastian, Um die Sperationen gegen To⸗ losa und die Bidassog zu beginmn.“ „Bayonne, z. Fehr. Der General Ribero ist am 6ten mit 6000 Mann 'in San Sebastian angekommen; er wollte gestern Renteria und Alza besetzen = „Per—⸗ pig nan, 7. Febr. Zweihundert Karlisten, die in Livia einge— drungen waren und unser Gebiet verletzt hatten, wurden gestern auf dem neutralen Gebiete durch den Bataillons Chef Froidefond mit 6 Compagnieen des 26sten Linien- Regiments und 30 reiten⸗ den Jaͤgern umzingelt. Die Insurgenten, unter denen sich Offiziere befanden, streckten das Gewehr, und wurden unter starker Eskorte nach Ment⸗Louis gebracht.“

In keinem der Schreiben, die heute von der Spanischen

Gränze eingetroffen sind, wird das Geruͤcht von dem Tode Espartero's bestaͤtigt.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 6. Februar. Aus dem Vortrage, den der Gene—

ral. Prokurator bei Einbringung der Bill hielt, durch welche die Verhaftung wegen Schulden, außer in betrügerischen Fällen, . ohne ihre Ansprüche auf das Vertrauen dieses Hausts einzu⸗ büßen. (Hört! hört! Sie würde, sage ich, keinen Ansprüch mehr auf das Vertrauen des Hauses haben, wenn sie noch

abgeschafft werden soll, ersteht man, daß die Anzahl der Schuld Gefangenen sich auf nicht weniger als 14, 000 beläuft, von de⸗ nen drei Viertheile nicht zahlungsfaäͤhig sind, und daß die Cau—

tions orteln allein jaͤhrlich 300,000 Pfund betragen. In der ö ig auf. rd i, g, in ben el 6. ung e r . . der Debatte men würden, gegen welche das Haus entschieden hat und gegen welche

Über die Ernennung einer Kommission zur Untersuchung des

Zustandes der Actien-Banken hielt, behauptete dieser, die Actien⸗ Banken wurden eine solche Kommission als feindlich ansehen,

und bestand darauf, daß alle Banknoten auf Verlangen gegen

baares Geld umgesetzt werden muͤßten. Er beschwerte sich uͤber ese dren das Verfahren der Bank von England uberhaupt (6. den Art. cs als diefer Rgchie uledig brdammen ünd für eiue untergeord— London im gestr. Blatte der St. Ztg.), meinte, dasselbe habe nete Menschen-⸗Race erklären wollen

die nachtheiligsten Folgen gehabt, und fragte, wie es zugehe, daß

ein reiches Land, wie England, so gewaltigen Krisen ünterwor—

fen seyn sollte, wahrend alle anderen Laͤnder, Nord-Amerika dere fuhrte er das Beispiel Frankreichs an, dessen Geld⸗System

ungeheure Summen wee e. die Korn-Einfuhr gestattet und seine Wein ⸗Aerndte zwei

Westindischen Anleihe von 15 Mill. Pfd. und in der Art und

Weise, wie die Bank von England hierbei verfahren sey. Nach einan⸗

der habe sie unermeßliche Summen an sich gezogen und große Profite realisitt. Nach der letzten Hof- Zeitung betrugen ihre Deposita 31,736, 000 Pf. St., und doch habe sie keinen Shil—

ling Kapital, denn Alles sey der Regierung vorgestreckt. Die

Privat-Actien⸗Banken dagegen hatten niemals mehr als 11 Mill. Pfd. ausgegeben, und der Ueberschuß ihrer Noten ⸗Emittirung über ihr Kapital sey hoͤchst unbedeutend. Er beantrage daher ein Amendement wegen Untersuchung des Bankwesens uberhaupt, so wie der Gruͤnde, welche seit Dezember 1833 eine Verände⸗ rung der Circulation herbeigefuͤhrt haͤtten. In diesem Antrage unterstüͤtzte ihn Herr Willlams, welcher unter Anderem an—

führte, daß die Bank von jenen 31,736, 000 Pfd. nur 4,450, 90090

Pfd. baar vorräthig habe. Es sey durchaus nothwendig, das

Benehmen einer so gefaͤhrlichen Corporation zu untersuchen. Hr. Ro⸗

kinson meinte, der Antrag des Hrn. Hume wurde nur Besoꝛgnisse im Lande erzeugen, während Hr. Gisborne dem Hause das Recht ab—, sprach, sich in Privat⸗Angelegenheiten zu mischen. Auch Herr O Connell sprach sich gegen das Bank Monopol aus, wogegen Sir R. Peel sich dem urspruͤnglichen Antrage anschloß, wel—

cher auch (wie bereits gemeldet) mit 121 gegen 42 Stimmen angenommen wurde. In eben dieser Sitzung theilte Lord John Russell folgende Antwort des Koͤnigs auf die Adresse des Un!

rerhauses mit; „Ich habe mit Vergnügen Ihre loyale und

Aufmerksamkeit emp : ͤ streben seyn, unter dem Segen der goͤttlichen Vorsehung den

Frieden Europa's zu bewahren, die Ehre Meiner Krone auf— recht zu halten und die Wohlfahrt des Volkes zu befoͤrdern.“ Unterhaus. Sitzung vom 7. Februar. Lord John Russell erklaͤrte, mit der von ihm beantragten Irlaͤndischen äunizipal⸗ Reform Bill werde das gegenwartige Ministerium stehen oder fallen. Die Bill ist dadurch zur Lebensfrage fuͤr das Kab inet geworden und die Diskussion uͤber dieselbe also von größter Wichtigkeit. Der Minister begann seine Rede folgen“ dermaßen: 6 3 „Obgleich ich üiber das Resultat der Motion, die ich machen werde, keinen Zweifel hege, finde ich doch die einzubringende Bill selbst so außerordtutlich wichtig und die 3 so schwierig, daß ich mich nur mit großer Mühe daran wage. Obgleich ich nicht glaube, daß das Volk von England dem Wohle Irlands abgeneigt oder feind ist, so muß ich doch gestehen: es herrschen so viele Vorurtheile über die Sacht, es werden Enistellungen derfelben fo leicht geglaubt und so schwer widerlegt, es werden augenblickliche Eindrücke so tief aufgefaßt und falsche Nachrichten so geflisfentlich verbreitet, daß ich fast fürchten muß, ich werde nicht im Stande seyn, ieinen Ansichten überall Eingang zu verschaffen. Da indessen meine Ueberzeugung eine innig und lief begründete ist und meine RMRede der offene und freimüthige Ausdruck dieser Ueberzeugung seyn wird, so hoffe ich, daß meine Argumente nicht verfehlen werden, die Majorität dieses Hauses zur Gutheißung der Motion zu bewegen, mit welcher ich schließen werde. Die Bill selbst Übrigens ist der Art, baß sie keiner weitläuftigen Erklärung oder Bertheidigung bedarf. Es ist einfach eine Bill zur Abschaffung von Mißbräuchen, zur Reform

ahre hindurch mißrathen sey. Den Ursprung des Uebels in England fand er in der Erhebung der

LG der Irländischen Munizipalitätten. (Hört! hörth Das Borhandenseyn von Mißbräuchen wird nicht geleugüet. Man giebt sogar zu, daß sie in Irland noch größer sind, als sie in den Munizipalitäten Schott; lands und Englands waren. Eben so wenig hat man behauptet, die von uns (im vorigen Jahr) vorgeschlagene Maßregel sey ungenügend; im Gegen⸗ theil, das Parlament hat sie für die Städte von Schottland und England As zweckmäßig erklärt. Die Frage ist also nur, ob die Maßregel, die Sie für Schottland und England genehmigt haben, auch auf Irland anzuwenden sey. Und in der That, alle Argumente „die mau (im vorigen Jahre) gegen unsere Bill vorbrachte, beschränken sich im Grunde darauf, daß England von Engländern, Schottland von Schottländern bewohnt und deswegen anders zu behandeln seyen als Irland, welches von Irländern bewohnt wird. Ich muß gleich im voraus bemerfen, meine Herren, daß die Bill, die ich heute beantra— gen werde, von derjenigen wenig abweicht, welche im vorigen Jahre von diesem Hause angenommen wurde; und diese war wiederum dem Prinzip nach nicht verschieden von derjenigen, welche vor zwei Jahren von beiden Häusern für England angenommen ward.“

Der Redner setzte nun diese Abweichungen aus einander. Sie bestehen theils in dem verschiedenen Wahl ⸗Lensus (in Eng⸗ land 10 Pfund, in Schottland und Irland 5 Pfund), theils in dem verschiedenen Modus bei Ernennung des Sherifs, der in Schottland vom Stadtrath, in England von der Krone ernannt wird, in Irland aber aus drei oder, wenn diese alle untauglich befunden werden, aus sechs von dem Stadtrath zu designirenden Kandidaten von dem Lord-Lieutenant ernannt werden sost. Dann suhr Lord John Russell fort:

„Sie sehen also, die Abweichungen sind nicht bedeutend. Aber, meine Herren, es stehen hiermit andere Erwägungen in Zusammen⸗ hang, auf die ich die Aufmerksamkeit des Hauses lenken muß, andere Fragen, über welche das Parlament definitiv zu entscheiden haben wird. Ich habe diese Bill vorgeschlagtu, als eine Abhuͤlfe für die bürgerlichen Beeinträchtigungen, unter denen das Volk von Irland seufjzt; als eine Bill, gegen die dem Priuzipe nach Niemand etwas einwendet, außer nur das Eine, was ich ben bezeichnet habe, daß nämlich die Irländischen Katholiken, der Unions⸗Akte und der Eman⸗ cipations⸗-Atte zum Trotz anders zu behandeln seen, als die Schott⸗ länder und Engländer. Ich halte es also jetzt für nothwendig, an— zugeben, von welchen Grund⸗Prinzipien die Regierung in Irland aus— gehen zu müssen glaubt, um wirksain zu seyn, und auf welchen Grund—⸗ Prinzibien deswegen auch die Maßregeln beruhen müssen, welche wir der Gesetzgebung vorlegen. Zugleich aber, meine Herren, halte ich es für meine Pflicht, zu erklaren, daß ich diese Frage als eine solche ausehe, welch; über die gegenwärtige Administration entscheidet. (Lautes Rufen: Hört! hört ) Ich bin es müde, von Jahr zu Jahr

Bills einzubꝛingen und sie daun verwerfen zu lassen, ohne irgend Schritte ihun zu können. Ich halte es für Recht, daß dem Parla⸗

mente und dem Lande Zeit gelassen werde, die Art der Regierung in Irland gründlich zu untersuchen aber ich glaube nicht, daß die Regierung noch lange auf dem bisherigen Wege fortgehen kann,

länger duldete, kaß in Bezug auf Irland Prinzipien augenom⸗

wir auf das best mmteste protestiren. (Hört!) Nichts kann einfacher und bestimmter seyn, als die Bill, welche ich diesen Abend beantragen

werde. Es ist nicht die Frage von religiösen BVorurtheilen, von ver⸗ wickelten theoretischen Unkerfuchungen, sondern die Frage ist nur, ob

das Irläudische Volk befugt ist, diejenigen Rechte zu genießen, velche Sie als der Verfassung dieses Landes gemäß erklären, oder ob Sie

Hier uͤbertönte stuͤrmischer Beifall die Worte des Ministers, der dann, nach dieser Einleitung, zu einer ausfuͤhrlichen Aus— einandersetzung der Ansichten der Regierung in Bezug auf Ir—

ö. w 2 4 . . . 2 ; . . 1 * ausgenemmen, nichts Aehnliches aufzuweisen hatten. Insbeson! land uͤberging. Er ging dabei von einer Rede aus, welche Fox

im Jahre 1797 im Unterhause gehalten, und in welcher dieser

keine Storung erlitten, obgleich es zwei Juvasionen bestanden, sagte, Irland muͤsse ganz nach denselben Prinzipien behandelt

werden, wie England und Schottland, jedes seiner Nationalitat gemäß; wie England nach Englischen, muͤsse Irland nach Irlaͤn⸗ dischen Ansichten, Sitten, Erfahrungen, selbst nach Irländischen Vorurtheilen regiert werden; und je mehr Irland sich einer Na— an die Englischen Interessen anschließen. Demgemaͤß verlangte auch Lord J. Russell vollige Gleichstellung der Irlaͤnder mit den uͤbrigen Briten und suchte dann nachzuweisen, wie Lord Mulgrave, als Statthalter von Irland, diesen Foxschen Prin— zipien gemäß gehandelt habe, und zwar besser, ais irgend ein Statthalter vor ihm, was bei aller Achtung vor Lord Mul— grave's eigenen Verdiensten hauptsaͤchlich auch dem Umstande zuzuschreiben sey, daß das Melbournesche Ministerium neben sei⸗ nen unparteiisch gerechten Absichten fuͤr Irland noch den Vortheil hätte, in allen hierauf bezüglichen Fragen vollkommen einig zu seyn (was bekanntlich das Greysche Ministerium nicht gewesen) und namentlich auch mit dem Statthalter in Irland, dem Staats-Secretair fuͤr Irland und dem Irlaäͤndischen General-Pro— kurator vollkommen zu harmoniren. Der Letztere, Baron O' Logh⸗ len, habe besonders durch zwei Neuerungen außerordentlich viel Gutes gewirkt; einmal habe er die fruͤher (unter den Tories)

tional-Irländischen Regierung erfreue, desto enger werde es sich

herrschende Sitte, bei der Ernennung von Geschworenen alle diejenigen aus der Liste zu streichen, die entweder als Katholi—

ken oder, wenn sie zur Anglikanischen Kirche gehörten, als Lihe— rale bekannt gewesen, abgeschafft. Durch das Aufhoöͤren dieser Unsitte sey das Vertrauen zur Justizpflege zuruͤckgekehrt, waͤh⸗ rend bis dahin immer eine der Hauptursachen des Ungluͤcks in Irland gewesen sey, daß man kein Vertrauen zu der Regierung

pflichtmäßige Adresse erhalten. Ich rechne mit Vertrauen auf gehabt; ferner habe Herr O Loghlen Maßregeln getroffen, um

Ihre reifliche Erwägung derjenigen Gegenstände, die ich Ihrer hen habe. Es wird Mein ernstliches Be⸗

die seit Jahrhunderten zur Gewohnheit gewordenen blutigen Schlaͤgereien zwischen den Parteien strenger zu bestrafen und ihnen vorzubeugen, während die fruͤhere Regierung die Sache sehr nachsichtig hehandelt habe, nach dem Spruch divide et impera. Die Irländer, bis dahin an Blutvergießen gewoͤhnt, seyen dadurch gesitteter und milderen Sinnes geworden, und so habe, da nun auch die von der Regierung eingeführte neue un⸗ parteiischere Einrichtung der Polizei hinzugekommen sey, die Zahl der Verbrechen sehr bedeutend abgenommen. Lord John Russell bewies dies sodann theils durch ausführliche statistische Angaben uͤber die Zahl der verschiedenen Verbrechen in den Jahren 1832 und 1836, theils durch Citate aus den Eroͤffnungs⸗ Reden ber herumreisenden Oberrichter bei den vorjährigen Ses⸗ sionen der großen Juries in Irland, welche fast in allen Graf⸗ schaften ihre Freude uͤber die geringe Zahl der abzuurtheilenden Verbrechen aussprachen. Dies seyen die Folgen einer un⸗ parteiischen Justiz- Verwaltung und die beste Widerle— gung gegen die Vorwuͤrfe der Tories, daß Lord Mul⸗ grave durch zu große Nachsicht gegen die Katholiken das Land in immer größere Aufregung versetze. Ein ferneres Ver— dienst der gegenwaͤrtigen Regierung und des Lord Mulgrave sey die Aufhebung der Orangisten⸗Verbindung, welche dem Lande so großes Unheil gebracht habe. Anfangs habe Lord Mulgrave allen denen, welche an Orangistischen Prozessionen Theil genommen, verziehen, mit der Bedingung, daß jene Prozessionen sich nicht wiederholen sollten; als aber am 12. Juli Vorbereitungen zu einer abermaligen noch großeren Prozessiou getroffen worden, da habe Lord Mulgrave gewalt

sam dieselbe verhindert, 68 Personen arretiren und 438 ank lassen und so durch Strenge dem Unwesen ein Ende

macht. Sodann haäͤtten die fruheren Regierungen das Pr besolgt, bei Anstellung von Beamten durchaus keine Kat

ken zu wahlen. Lord Mulgrave habe dies Prinzip ver

fen, und allein unter den von ihm seit dem Antritt si

Regierung angestellten 15 Beamten befanden sich

6 Katholiken. Nachdem er so die Verdienste des Lords

grave hervorgehoben, ging der Redner auf die demselben

machten Vorwuͤrfe uͤber, die zwar nicht von dem Irlaͤndi

Volke ausgingen, sondern von einer Klasse von Menschen, che Fox, da für sie der Name Axistokratie zu ehrenvoll sey jaͤmmerliche, monopolisirende Minorität genannt habe.

hielten große Versammlungen in Dublin und anderen gj

Staͤdten und beschloͤssen, mit Ausschließung aller Opposttioß unter dem Flattern der Orange Fahne, verleumderische Anh gegen Lord Mulgrave. Merkwürdig sey es aker, daß, ohs mehrere Parlaments⸗-Mitglieder an jenen Versammlungen genommen, dennoch bis jetzt noch Niemand versucht halt Parlamente eine solche Anklage zu unterstuͤtzen oder einn auf bezuͤglichen Antrag zu machen. Zwar koͤnne man einwenn⸗ Einer bel einem solchen Antrage gewiß seyn würde, in diesem⸗ in der Minoritaͤt zu bleiben, allein bekanntlich habe die in der Minoritaͤt zu bleiben, noch Niemanden davon abge eine gute Sache zu beantragen, wie z. B. die gegennin Minister, als sie vor einigen Jahren noch in der Minorst wesen, immer wieder ihre Reform-⸗Antraͤge vorgebracht zi und Fox mit seinen Anträgen zu Gunsten Irlands sey gewiß gewesen, eine Masoritaͤt von 250 Stimmen gegt 80 Stimmen seiner Freunde zu finden. Dies also sey ken tiges Argument; allein noch mehr, es gebe ein anderes h

des Parlamentes, wo die Gegner stark genug seyen. g

hort! Eben sey eine Broschuͤre erschienen, velche siz die 28ste Ausgabe von Lord Lyndhurst's Rede um 9 hause beim Schlusse der vorigen Session ausgebe;

in dieser Broschuͤre werde gesagt, daß im Ober die Minister ganzlich ohnmaͤchtig seyen, daß nicht einmal Wuͤnsche dort Beruͤcksichtigung fänden. Wenn dem wirkt sey, warum wollten dann die Gegner es nicht wagen, lor Anklagen gegen die Irlaͤndische Regierung vorzubringen? s5h hort Was anders koͤnne der Grund seyn, als ihre llelej Jung, daß, so groß auch ihre Masorität im Oberhause , g

Maßjoritäaͤt doch nicht fuͤr eine so schlechte Sache sen her

(Anhaltender Beifall.) Lord J. Nussell widerlegte dn l

fuͤhrlich einige jener Anklagen (sie betrafen ganz spezielle Mun

der Verwaltung) und kam so auch auf die Irfünd'sche Nation

sociatioön, deren Duldung man dem Lord-⸗LWeutenant gleicf

zum Vorwurf gemacht. Lord J. Russell erklärte, er wurde

betruͤbt seyn, eine solche Assoclation in England oder Sch land bestehen zu sehen; wenn sie aber hier bestaͤnde, n er vor allen Dingen nach dem Grunde ihres Bestehenz fr

und dann wahrscheinlich so antworten muͤssen, wie Lord

grave in Beziehung auf Irland antworte: der Grand li dem Sturm, den unser eigenes ungerechtes Verfahren ) Irland erregt habe. Er las dann einige Stellen aus Hi Geschichte von England vor, aus denen hervorging, daß dieser Geschichtschreiber den Grund der von ihm erz aͤhlten ländischen Unruhen der Englischen Regierung zuschreibt, di Volk von Irland als Fremde und als Feinde behandelt Konzessionen habe sie den Irlaͤndern nur Unter dem Einfus Furcht gemacht. Im Jahre 1792 sey die Petition der Ir laͤnd Katholiken ohne Weiteres verworfen worden; im folgenden aber, als eine Franzoöͤsische Invasion drohte, habe man eben jen tion angenommen. Eben so habe 1829 Irland die Ema! aiibsl Katholiken nur durch die Einwirkung der Furcht erlangt. koͤnne nun eine solche Lehre bei dem Volke von Irlanz fin

dere Wirkung haben, als dasselbe zu ermahnen, daß es abern zu aͤhnlichen Mitteln seine Zuflucht nehme? Im vorigen Jahre,

die Bill, um die es sich heute handle, dem Parlamente vorgelegen nichts von jener Association zu hoͤren gewesen; kaum aber sey dig vom Oberhause mit Verachtung verworfen worden, so haf Association drohend ihr Haupt erhoben. Das beste M gen dieselbe werde seyn, Irland so zu behandeln, wie Enn und Schottland behandelt wuͤrden. Er (der Minister) lch also die Existenz jener Association, er muͤsse aber gestehen,] zu ihrer Stiftung hinlaͤnglicher Grund vorhanden genf sey. Um diesen wieder aufzuheben, muͤsse den Irländem gleiche Behandlung werden, wie den uͤbrigen Briten, hierzu sey ein Mittel die Annahme der von ihm setzt beantragten Irlaͤndischen Munizipal⸗ Reform / „Ich will nicht sagen“, so schloß der Redner, daß ditt eine Panacee gegen alle Leiden Irlands sey. Irlands Leide mannigfaltig; die Heilmittel müssen es guch seyn; und die t tur, die Regierung, die Richter, das Volk selbsi üssen m das Werk legen. Das aber sage ich Ihnen, weun S; . nehmen, frei, vollständig und ohne Rückhalt, so wird sie ( Manifest Ihrer Absichten in Bezug auf Irland angesehen hl und von unberechenbar wohlthätigem Einflaß seyn. Die Prin der Bill sind Ihnen bekannt, Sie wenden in derselb n ein e tel an, dessen Anwendung längst angerathen worden ist; Siß einem Volke Rechte, die Sie demselben zu verweigern kellenh haben. Ich glaube, es wurde einst von einem großen Min Alterthums gesagt: Themistokles schlage nicht Maßregeln ö. den Athenern nützlich, sondern Maßregeln, die gerics Ich, meine, Herren, beantrage eine Maßregel, die sündern nützlich ist. Sie wird Ihnen nützlich seyn, weil i die Liebe des Volkes verschafft, weil sie das Wohl un leute auf der anderen Insel fördert, weil sie dazu dienen ßere Ordnung, bessere Handhabung der Gesetze, algen trauen zu der Regierung zu verbreiten. Obgleich die Bl ab. diese Vortheile gewährt, obgleich sie so viele Empfeh lun n trägt, empfehle ich sie doch hauptfächlich diesem Hane. in dem Parlamente ganz besonders deswegen, weil ich sie sl recht hatt o⸗n Lord J. Russell sprach diese letzten Worte mit . Stimme und besonderem Nachdruck und ließ sich unti mehrere Minuten anhaltendem Beifall nieder. 69 Jackson nahm nach ihm das Wort. Er stellte es n daß die Unions- oder die Emancipations-Akte uf it geen Weise verletzt seyen, weil die Bill in der vorigen Se sts h fen worden. Mit der Bill werde nichts in zer s benbsig .! die Munizipal⸗Gewalt, die bis jetzt gänzlich in Hünt nn testanten sey, nicht etwa unpartelisch zu vertheilen, 6 in die Hände der Katholiken zu geben. Der Redner

[.

. . . ö ave; sesn dann sehr heftig gegen die Verwaltung des Lord Mulgrap— .

aber in habe die Zahl der Verbrechen abgenommen, dies en al n nicht dessen Verdienst, theils nur voruͤbergehend, und der ng schwichtigte Sturm konne leicht um desto heftiger wieder a. Das Schlechteste und Ungerechteste aber, was die Regierühe

i h azen-Loden l Lord Mulgrave gethan, sey, daß sie die Orangisten-Loger

7 . . 2 9 die nichts mehr und nichts weniger sey, als eine W

lang der alten katholischen Association, eine ng gegen die Gesetze des Landes und eine nden Anglikanischen Klerus ünstige die Regierung, mancipation der Kathosike selben werde aller Agitation in O Connell werde ruͤckkehren.

National ⸗Asso p éLord-Lieutenant kontrollire und erheben beginne.

an, wo angesehene

permanente Empoͤ⸗ Verschwoͤrung ge⸗ Und eine solche Verbindung statt sie zu unter man gesagt, das Durchgehen 1 Ende machen,

chen Berufs⸗Geschaͤften

rland ein zu seinen friedli dessen geschehe gitation habe sich förmlich organisirt in neue Regierung bilde, falt schon Steuern auszu— Der Redner Mitglieder der Posten erhoben worden s nnung des Herrn Pi Mitgliedes der U

siben und sschiedene Faͤ wichtigen Verwaltungs meisten uͤber die Erne zlischen Advokaten und Hhnsulenten, und erklärte, alle seine An blen, wenn man ihm eine Untersuch n wolle. Dann protestirte er fehr sluß der Association, en Feind Irlands und der E nd erbot sich schließlich, zu bew erung das ihr zustehende Be be. (Hort! hoͤrt! hoͤrt!) eine Rede mit so großem ersehe daraus, wie weit d 6 sey jetzt bewiesen, was man ölle dim Lande nicht eher Frie Fino ausgerottet sey. . Serjeant Jackson noch n von mehreren Seiten z erkte, Herr O'Connell könne allerdin n gemachten Angriffe, er duͤrfe ab Debatten in diesem Hause mit P äßten. O Connell fuhr dann et s der Rede des Serjeant Jackson beinen neuen Grund der Aus nd entdeckt haäͤtten; jedes Mit Aemtern unfaͤhig seyn. 3 sociation und der gegenw sigens nur die Aehnlichkeit statt, bindungen des Volkes von senwaͤrtige Association sey sümmten Zwecken errichtet word icht seyen, werde sie sich a hir der Munizipal⸗ und a Diskussionen ausgesch lo derschwoöͤrung han antwortete 1 Sirseant Jackson zu vert im Vesentlichen nur wiederholte. ufmerksamkeit. Zulegt begann er ein Connell hei einem Festmahle in D k rief ihn zur Ordnung, da man hie st uͤber O'Connell's Beschwerden diskutire. schies aber, daß heute die allgemeine nd Irlands an der Ta haw die Ordnung ni hr also fort, uͤber O t der Behauptung, jung muͤsse entweder n werden. Lord C D vertheidigte die denen weder di un so feindlich sey n; vielmehr sey hiuttzwehr des Prot ociation, deren tebuck tadelte die un batte von zwei fruheren Rednern don b Wuͤrde des Hauses E

fuͤhrte hier Association hen, schalt gott, eines ka⸗ nion, zum Schloß— klagen beweisen zu ungs⸗Kommission bewilli⸗ energisch gegen den Be— welchen Lord Eyndhurst fuͤr nglischen Krone erklart werde, eisen, daß die Irlaͤndische Re⸗ gnadigungs-Recht gemißbraucht err O Connell sagte, er habe Wohlgefallen angehoͤrt, wie d ihr Unwesen trieben. gegen Irland beabsichtige; man nen, bis das Volk von heftigen Angriffe rn begann, rief Der Sprecher be— gereizt seyn durch die ber nicht vergessen, daß däͤßigung gefuhrt werden was ruhiger fort, er daß die Torie schließung von Aemter glied der Association so wischen der ehemaligen k aͤrtigen National

ie Parteien

Als O Conne heftiger zu erwide ur Ordnung.

s schon wie⸗

lle danach atholischen Association finde daß sie beide als allgemeine Irland zu betrachten seyen. Die zu zwei speziellen im Voraus und sobald diese Zwecke zalle anderen Ge Zehnten⸗Resorm, ssen, und von ein daher nicht errn O'Connell

1Gegenstaͤnde, seyen von er allgemeinen

heidigen,

r uͤber die Bil Der Sprecher

Diskussion uͤber den Zu⸗ also Herr Herr Shaw und schloß

angethane Belei⸗ mit Blut abgewa⸗ batte zu der Bill r Irlaͤndischen Pr noch die jetzige Regierung uͤber— en, wie die eifrigen Kirchenmaͤnner he die gegenwaͤrtige estantismus in Mitglied er uͤbrigens geziemende Heftigkeit, mit welche eiden Seiten gefuͤhrt

intrag thue, ohne ei Es handle sich hier um das Ver— g im Allgemeinen und nicht ebrigens vertheidigte ckson, namentlich auch n geandert habe; und wenn enn? Gesetzt, Sir R. Peel sichten einmal geändert, würde ne Muni

gesordnung sey, und daß cht uͤbertreten habe. Tonnell's Rede zu spr die dem Lord Lyndhurst zuruͤckgenommen, oder lements führte die De selbe Namens de

biden und die der arteien zu nutzen. hten der Irlaͤndischen Reg einzelne persoͤnliche Streitigke Herrn O Connell gegen den Serjeant Ja gen den Vorwurf, daß er seine Ansichte es auch gethan hätte, was waͤre es d 'r Lord Stanley hatten ihre An taus folgen, daß England kei le? In dem ferneren Verlauf seiner b egte Herr Roebuck die An u regieren nicht faͤhig sey. ritischen Verfassung sey und forderte die Min t als auf die Nachgiebigkeit der Op fung jenes Prinzip in Irland die st ein Jota von der Bilf fallen“ zeet sie noch, wenn Ihr wollt, l der edle Lord sagt, daß auf das Schicksal der B esultat, selbst in dem and noch Oberst Conolly das in Dublin und Herr hatien, wurde dle Sitzung bald nach Mi und die Diskussion vertagt.

Rede widerl e Volk sich selbst kz das Prinzip der lböstregierung,

rief er am Schluß, „ver⸗

O Connor die Association ver— tternacht ge⸗

Hof wird, dem Vernehmen nach, lassen und sich nach Windsor begeben, kajestaͤt am 24sten gefeiert werden rzbischof von Canterburr dienz bei Sr. Majestaͤt ssen⸗Homburg wird n don⸗Hotel sind bereits 3

Russische Boischafter besuchte am Wellington, Lord Ly ezeich nete ts erst nach Oste andsiitze Sandon so ernsthaft ine parlamentarischen Vater zu besuchen.

Bowles, ein Konservativer, mit Repräsentanten ge der ministerielle Kand

hchton am 18ten d. ver b der Geburtstag Ihrer Am Freitage war der E

und hatte eine la graf von He

hin Brigh— dem Koͤnige. rg . aͤchsten Monat ; mmer fuͤr ihn Freitag und Sonn— hurst, den Grafen Personen. E

Herzog von n berdeen und and linen diplomatischen Banket d Harrowby ist auf seine daß sein Sohn, Lord S hat aufgeben muͤ e beeham ist Her immen zum Parl 6 n, und Lord ij i , limmen durchgefallen Waͤhler fuͤr Mitglied des u en Fall einer Au ür Marhlebone setzt, daß er

rn beginnen.

ssen, um seinen

gewaͤhlt wor⸗ dat, mit 140 htm Marylebone haben hauses fur floͤsung des zu stellen, was dadurch kei

Herrn Hall, gegen— Monmouth, aufgefordert, Parlaments als Kands— auch zugesagt hat, zen Reformern

j , da ar on? dulden druͤckt haͤtten, wahrend sie die National al sse c iat e eren

n Schisma un

189

herbeifuͤhre; ein Beispiel, welches der Courier zur Nachahmung Dichtungen haben das Verdienst, zuerst die Funken von Walter

empfiehlt.

Herr Cuninghame, der General⸗Fiskal in Schottland, wird 0 h den Richtersitz, der durch den Tod' des Lord Balgray erledigt

. . 9 in Schottland erhalten, nd Herr A, Rutherford, ein ausgezeichneter Schottischer Jurist zum General⸗Fiskal ernannt werden. 3

Sir Charles Halkett, Baronet von Pitfirrane, in Fifeshire, ist im 72sten Lebensjahre ver torben. Admiral Sir Peter Hal⸗ lett, der gegenwaͤrtig das Englische Geschwader auf der Nord, Amerikanischen Station kommandirt, ist Erbe der Baronie so.

wie des Grund⸗Eigenthums.

Im Lourier liest man heute noch Folgendes in Bezug auf die Wegnahme des „Vixen“; „Der „Herald“ giebt sich große Muͤhe, zu beweisen, daß die Englische Flagge in der Sache des „Vixen“ entehrt worden, und er bezieht sich dabei aus⸗ schließlich auf den Umstand, daß die Anerkennung der sogenann⸗ ten Blokade nie in der Hof Zeitung erschienen sey. Er hat aber vielleicht nicht exwogen, ob es gebräuchlich sey, von den Zoll— und Sanitaͤts-Anordnungen anderer Staaten in unserer Hof— Zeitung Notiz zu nehmen; auch hat er nicht beachtet, daß eine solche Notiz von den Russen, die auf das Land Anspruch machen, als ane Anerkennung ihrer Rechte auf selbiges angesehen werden konnte Wir vermuthen, daß die Frage, als der Traktat von Adrianopel genehmigt wurde, gar nicht verhandelt worden ist, und es ist unseres Wissens seitdem gar keine Gelegenheit gewesen, sie in Zweifel zu ziehen. Jetzt tritt dieser Anlaß zum erstenmale ein, und was Lord Palmerston gestern Abend ien Unterhause dem Herrn Buller geantwortet (daß naͤmlich die Wegnahme des „Vixen“ durch die Russen in diesem Augenblicke dem Advokaten des Köͤ⸗ nigs zur Gutachtung vorliege), beweist, daß er das beste Mittel ergriff, ein richtiges Urtheil über die zweifelhaften Anspruͤche Rußlands zu erhalten. Was nun auch di Meinung des Ad— voksten des Königs seyn wird, so hegen wir nicht die mindeste Besorgniß, daß die Regierung nicht mit Kraft und Entschlossenheit handeln werde, hoffen aber dabei, daß sie auf der einen Seite

S

die boͤsen Folgen eines Krieges und auf der anderen das geringe

Interesse, das England dabei hat, ob Tscherkessien den Russen oder den Tuͤrken gehoͤren soll, wohl erwaͤgen wird.“

ö Eben dieses Blatt sagt. „Gestern Abend wurde die große Frage uber Irland im Unterhause verhandelt, und sie wird ohne Zweifel der Anfang sehr ernsthafter Debatten zwischen beiden Parteien werden. (S. oben Parlament.“ Die eigentliche Frage ist, ob Irland friedlich ein integrirender Theil des ver—

einigten Reiches bleiben oder ob das Irlandtsche Volk nicht mehr von der vereinten Legislatur Gerechtigkeit ,, sondern ge⸗

noͤthigt werden soll, sich durch Komplotte und ufruhr seine

Freiheit zu verschaffen. Eine politis ini ̃

JJ heit z schaff. politische Vereinigung kann nicht dessen Argumente Er fand daher nur geringe e Rede zu kritisiren, welche

erlangt werden, wenn man religioöse Unterscheidungen zur Grund⸗

lage unserer Gesetze macht. Der Unterschied zwischen Katholi⸗

ken und Protestanten muß in der Legislatur gar nicht mehr als

ein Vorwurf der einen oder anderen Partei gehört werden Die Einwohner Irlands find Katholiken; das aber muß die Le⸗ gislatur ganz vergessen und in ihnen nur Unterthanen des

Reichs sehen.“ Vorgestern fruͤh sind auf dem hiesigen Ober⸗Post⸗Amt nicht

weniger als 10,000 Schiffsbriefe angekommen, weshalb, zumal

einige Post-Kutschen des schlechten Wetters halber auch ppaͤter als gewohnlich eintrafen, die Briefbesteller erst mehrere Stunden spaͤter als sonst expedirt werden konnten.

In der letzten Woche war die Sterblichkeit von Personen

jedes Alters in der Hauptstadt staͤrker als in drei Wochen vor⸗ her, und in den letzten drei Wochen wurden unter anderen allein

auf dem großen Kirchhofe auf dem Harrow⸗Wege mehr Leichen beerdigt, als in den 6 Monaten vorher. Auf dem großen Be⸗ Regierung eine wahre, erdigungsplatze von St. Johns Wood mußten dem ordentlichen Auch vertheidigte digung s⸗-Ceremonien gehörig vollziehen zu ksnnen. Auf manchen Kirchhöͤfen mußten die Leichen mehrer? Stunden stehen, weil

Pfarrer zwei Extra⸗Geistliche zugegeben werden, um die Beer—

die Todtengraͤber nicht mit dem Graben fertig werden konnten.

Der beruͤchtigte Richard Carlile, der sich seit vielen Jahren durch den Verkauf von gottes aͤsterlichen Schriften sehr bekannt gemacht hatte und haufig zu langer Gefangnißstrafe verurtheilt worden ist, erschien vor einigen Tagen vor dem Friedensrichter

in Guildhall und beschwor mehrere Declarationen, in welchen er bekennt, daß er durch das Lesen der Bibel nunmehr von der

Richtigkeit des christlichen Glaubens uͤberzeugt sey und vor

: Gottes Angesicht versichere, ein Christ und Protestant zu seyn zipal? Reform haben j eifaͤllig aufgenomme⸗ sicht, daß das Irlaͤn⸗ Er behaup⸗ das Prinzip der ister auf, mehr auf das position gestuͤtzt, zur Ein⸗ Bill durchzusetzen. „Laßt ; . Sekunden anhaltend, 14 Haͤuser in der Stadt zerstört und meh⸗ aßt sie dieses Haus passtren, er das Schicksal seines Mi— ill setze, so fürchte ich nicht eren Hause.“ (Höͤrt, hoͤrt !) Verfahren der Tory⸗Ver⸗ mwan, daß zwei Schiffe, fur den Baumwoll, und Opium⸗Handel

Der Sklavenhandel wird an der Afrikanischen Kuͤste thaͤti⸗ ger als je betrieben; das Britische Kriegsschiff „Buzzard!/‘ allein hat gegen Ende vorigen Jahres an 46056 Sklaven befreit.

Der Kutter „General Evans“ ist von Santander zu Ports⸗ mouth angekommen. Er hat aber nur Invaliden uͤberbracht und durchaus keine Nachrichten vom Kriegsschauplatze.

Nachrichten aus Malta vom 2. Januar zufolge, hatte in Beirut am 1. Januar ein Erdbeben stattgefunden, das, dreißig

rere Menschen um's Leben gebracht hatte— Auch in Sidon hatte

das Erdbeben großen Schaden angerichtet. Der Gattin des

Franzoͤsischen Konsuls war durch einen herabstuͤrzenden Stein

das Bein zerschmettert worden.

Aus den Bombay-Zeitungen vom 26. Oktober ersieht

bestimmt, die „Susanna“ und die „Adelaide“, an der Kuͤste von China gescheitert waren. Dlese Zeitungen melden auch daß, dort eingetroffenen Nachrichten zufolge, der Kaiser von China die Einfuhr von Opium zu einen bestimmten Zolle wirk⸗ lich erlaubt hatte. Man erwartete, daß sich der Verkauf des Opiums hierdurch sehr vergroͤßern Horde.

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Schwerin, 19. Febr. (Böͤrsenhalle.) Die Großher⸗ zogliche Leiche wird am 18ten b. beim Transport nach Doberan burch die Residenz Schwerin kommen. Die Liebe, welche der hochselige Fuͤrst genossen, zeigt sich unter Anderem auch darin daß nicht wie gewöhnlich nur eine Hof- und Beamten, Trauer heseht, sondern daß eine allgemein? Landes-Trauer stattfindet. Alle Einwohner ohne Ausnahme, Kaufleute, Kuͤnstler und Hand— werker, Männer sowohl als Frauen sieht man in tiefen Trauer⸗ Kleidern einhergehen. Nicht minder sedoch als der Verstorbene hat unser jetziger Großherzog sich die allgemeine Liebe und Ver ehrung erworben, und Jedermann darf mit Recht große Erwar⸗ tungen fuͤr die Zukunft hegen. Wohl dem Lande, welches bei einem so großen Verlust so hohe Hoffnungen haben kann wie das unsrige.

J 15 3 Vorgestern starb hier im Jösten Jahrs seines Alters Herr Leonhard Waͤchter, bekannter unter dem Namen Veit Weber, dessen Klang vor mehr als einem Menschenalter die damalige Jugend entzuckte. Seine

Scott's schlummerndem Geiste zur Dichterflsamme angefacht zu aben. Im Jahre 1813 bei Deutschlands Befreiung, loderte

Waäͤchter's Geist noch einmal auf und er dichtete einen, Wilhelm

Te und „Hamburgs Buͤrger⸗Freiheit.“ Er war mit wichtigen Arbeiten uͤber Hamburgs Geschichte und uͤber die Kaͤmpfe der dortigen Factionen, die er mit der Fackel größerer politischer Er sa rung unserer Zeit beleuchtete, bis zum letzten Augenblicke beschaftigt, und es steht zu hoffen, daß dieseiben aus kundiger Hand ans Licht treten werden. Sein Leben war rein, wie der Spie—⸗ . schoͤnen geistvollen Auges und seiner mannlichen Ge⸗ alt.

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Madrid, 1. Februar. In der gestrigen Sitzung der Cor⸗ tes las der Secretair Herr Salva einen Protest des Generals Narvaez gegen das von der Regierung gegen ihn aus gesprochene Verbannungs Urtheil, so wie gegen angebliche Verfolgungen von Seiten des Kriegs⸗Ministers vor. Nach einer ziemlich heftigen Debatte zwischen dem Kriegs⸗Minster Lopez, der seine Functionen wieder uͤbernommen hat, uͤnd dem Herrn Cabrera Nevarez, gin⸗ gen die Cortes zur Tages-Ordnung ber, ö

Es heißt, der General Narvaez werde vor ein Krieasgericht

gestellt werden, das ihn wahrscheinlich für schuldig erklaͤren duͤrfte;

doch glaubt man allgemein, daß die Koͤnigin ihn, in Betracht der wichtigen Dienste, welche er der Sache der Koͤnigin Isa— bella geleistet, völlig begnadigen werde.

Briefe aus Santander bestaͤtigen die täglich mehr um sich greifende Desertion in den Reihen der Karlisten, namen t— lich soll das Corps des Castor schon bedeutend dadurch vermin— dert worden seyn.

Aus San Sebastian wird unter dem 22. Januar gemel⸗ det, daß die Karlisten eine neue Expedition in das Innere des Landes beabsichtigen.

General Alaix, welcher sich in Vittoria befindet, hat sich nun auch geweigert, den Befehlen des General Espartero zu ge⸗ horchen, obgleich er früher erklaͤrte, er werde nur von diesem Befehle annehmen. ö

In einigen politischen Zirkeln wollte man wissen, daß Men⸗ dizabal, als Barantie für eine neue in England abzuschließende Anleihe die Einkuͤnfte von Cuba und der Philippinischen Inseln auf 29 Jahre anweisen wolle.

. soll hier, sobald der Zustand des Schatzes es erlaubt, tin Hospital fuͤr invalide Soldaten errichtet werden. Auch spricht man von der Verlegung der Artillerie⸗Schule von Alcala de Henares nach Sevilla.

Portugal.

Lissabon, 28. Jan. (Eng lische Glätte , M Koͤnigin ist bei Eroͤffnung der Cortes von dem Volke nicht mit den mindesten Freudensbezeugungen empfangen worden. Gestern hatten sich die Cortes wieder, 60 an der Zahl, versammelt. Es wurden zwei Briefe, der eine von Herrn Joao Bernardo da Nocha und der andere von Herrn Jose Victorine Barrero Feio welche ihre Resignation einreichten, vorgelesen; Ersterer schnzt schlechte Gesundheit und Letzterer den Tod seines Bruders vor man vermuthet aber, doß sie nur darum resignirt haben, well sie, als eifrige Anhänger der Constitution, bet der offenbaren Majeritaͤt fuͤr die Minister an der Erfuͤllung ihres Wunsches diese Constitution unveraͤndert beibehalten zu fehen, verzn e feln Die Regierung hat in dem „Diario“ mehrere Beschlusse be, kannt gemacht, durch welche, 1) die Stadt Porto den Namen „die alte, sehr edle, stets getreüe und unuͤberwindliche“, 2) die Stadt Angra auf der Insel Terceira den Namen die Stadt des Heldenmuths, die sehr edle, getreue und immer bestaͤndige““ und 3) die Stadt Praja, ebenfalls auf Terceira, den Nannen „die Stadt des Sieges, die sehr bemerkenswerthe“, erhalten.

Turkei.

Der Morning Post wird aus Kon anti l v Januar geschrieben: „Vergangene Woche . scheen verlesen, welcher das Maß des Unterthanen. festsetzt. rend letzterer herabgesetzt die absolute Macht als die Freiheit, die heilig wie diese geachtet 8 als ; ind das Maß jeder . ,. werden. ir rchten in der That, . ö m ntinopel nicht länger ö ö rsam verden gefunden wer— n. ö. Barte . so un⸗ ö K n der Tapferkeit. übrigens auf keine Weise zu ente ü Barbiere, denen die Ausfuͤhrung ö i . 86 alle Bitten, sie schwingen die Scheren wie die Parzen. Bei einer Gelegenheit protestirte ein Tuͤrke, der sich seinen Kinnbart ein halbes Jahrhundert hatte wachsen lassen, gegen diefe Neue— rung und erklaͤrte, daß das, was der Himmel habe bluͤhen lassen, keine irdische Macht vernichten koͤnne. Der Barber antiwor⸗ tete, der Himmel habe ihm auch einen Kopf gegeben, und Nie⸗ mand bezweifle daß der Sultan das Recht habe, über selbigen kon rt e e arsumentfum ad hominen hatte die ge⸗

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Berlin, 15. Febr. Die Dusseldorfer Zeitur el det unterm 11ten d. M., daß des Koͤnigs Meng auf ö. . mediat⸗Gesuch des Verwaltungs Raths der Duͤsseldorf / Elberfei⸗ der Eisenbahn mittelst Allerhoöͤchster Kabinets⸗Ordre vom 29sten v. M. die unbedingte Konzession fuͤr die Eisenbahn zwischen Duͤsseldorf und Elberfeld zu ertheilen geruhet haben, dergest alt daß diese Eisenbahn unab aͤngig von der Rhein⸗Weserbaßn uns als ein selbststaͤndiges Unternehmen ausgeführt werden wird In dem Neseripte, mittelst dessen der Geh. Staats Minister Herr Rother Exc. den Verwaltungs Rath von dieser Allerhoͤch—= sten Bestimmung in Kenntniß setzt, wird zuzleich die Entschei⸗ dung der Frage, ob die Duͤsseldorf Elberfelder Bahn uͤber aupt sich an die Rhein⸗Weserbahn anschließen, oder ohne einen solchen Aunschluß bei Elberfeld enden solle, zunäͤchst dem Ermessen der Gesellschaft anheimgegeben. Endlich wird auch noch der Ver— waltungs. Rath zu einer Anzeige aufgefordert, welche Spurweite für die Duͤsseldorf Elberfelder Bahn beabsichtigt werde, da bei den zwischen Berlin und dem Rhein anzulegenden Eisenbahnen ein und dasselbe Geleise eingefuhrt werden soll.

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