lassen werden. Der erste Abfall der Debats unter der Restauration war thunlich, denn der Strom drängte zu den liberalen Ideen, die Nation ging zur Opposition uͤber: — das „Journal des Debats“ folgte. Aber es weiß n gut, daß die Bewegung jetzt ganz im entgegengesetzten Sinne st, und daß die moralische Reaction zu Gunsten der Regierung beginnt. Weit davon entfernt, das Ministerium zu verlassen⸗/ wird es vielmehr auf seiner Seite kaͤmpfen; da es nicht mehr unentbehrlich ist, so wird es wenigstens beweisen wollen, daß
es noch nuͤtzlich seyn kann. Ein Journal, welches gensthigt ist,
sein Format zu vergrößern und feine Insertions Gebühren her— abzusetzen, um seine Leser zu behalten, kann unmsglich der Re— gierung mit seinem Abfall drohen wollen. Der erste Abfall des „Journal des Debats“ war toͤdtlich fuͤr die Restauration; ein zweiter Abfall wuͤrde nur fuͤr das genannte Blatt selbst toͤdtlich seyn, und deshalb wird es ihn nicht wagen!“ . Man spricht von der Ernennung des Herrn von Lamartine zum Franzoöͤsischen Botschafter am Sicilianischen Hefe. ()
Herr Azevede, der bisher mit der Handels? Statisfik im Ministerium des Innern beauftragt war, ist zum Direktor der Polizei des Königreichs ernannt worden. er General Damrémont wird am Montag mit dem Chef seines Generalstabes, dem General Perregaux, nach Algier, und der General Bugeaud Tages darauf nach Oran abreisen.
In einem Schreiben aus Bahonne vom 25sten d. wird
gemeldet, daß der kombiniete Angriff der Christinos auf unbe—
stimmte Zeit verschoben worden seh.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 1. März. Als der General, Prokurator dar—⸗ auf antrug, daß das Haus sich uͤber die Bill wegen Aufhebung der Schuldenhaft, ausgenommen in betrüuͤgerischen Fällen, in den Ausschuß verwandeln möge, erhob sich Herr Richards gegen das Prinzip dieser Bill, weil dasselbe, wie er behauptete, sowohl fuͤr die Glaͤubiger wie fuͤr die Schuldner nachtheilig seyn wuͤrde; er beantragte daher, daß die Bill auf sechs Mo⸗ nate ausgesetzt werde. as Haus schritt zur Abstimmung dar— Über, und es ergab sich, daß die beiden Zaͤhler, die Herren Wa⸗ kley und Wason, gar nichts zu zaͤhlen hatten, indem Niemand fuͤr das Amendement stimmie. Im Ausschusse fanden noch zwei Abstimmungen uͤber einzelne Klauseln der Bill statt. Bei der 2ästen naͤmlich schlug der General-⸗Prokurator ein Amen— dement ver, wonach die Parlamentsmitglieder unter allen Umstaͤnden von der Verhaftung befreit bleiben sollten; nach der anfaͤnglichen
Angabe der Zaͤhler schien dies Amendement mit einer Majo ri⸗
taͤt von? Stimmen verworfen zu seyn, was von der Opposition mit lautem Beifall aufgenommen wurde; es zeigte sich aber, daß die Zahler sich geirrt, und daß 54 für und 5! gegen das Amendement gestimmt hatten, so daß dasselbe also mit einer Majoritaͤt von 3 Stimmen durchging. Herr Tooke kuͤndigte nun an, daß er bei der Berichterstattung uͤber die Bill die Weg⸗ lassung der Worte beantragen wuͤrde, wodurch die Parlaments⸗ Mitglieder von der Verhaftung ganz ausgenommen werden. Ein zur 25sten Klausel von Herrn Hutt beantragtes Amende— ment, welches zum Zweck hatte, auch den Billigkeits⸗ Gerichten die Befugniß zur Verhaftung von Schuldnern zu entziehen, wurde dagegen mit 54 gegen 12 Stimmen verworfen. Unterhaus Sitzung vom 2. März. Herr Labou— chere erhielt Erlaubniß zur Einbringung einer das Postwesen betreffenden Bill, wodurch nicht weniger als 141 auf dieses Departement bezuͤgliche Gesetze, die sich jetzt in dem Statuten— buch zerstreut finden, vereinigt werden sollen. In Betreff der Bill hinsichtlich der Irlaͤndischen ArmenGesetze, deren zweite Lesung, wegen abermaliger Abwesenheit Lord John Russell's, wieder ausgesetzt werden mußte, versprach der Kanzler der Schatzkammer, sich mit seinem edien Freunde besprechen zu wollen, damit jene Bill so bald als moglich weiter gefördert werden koͤnne. Ueber die Bill in Betreff der Kirchen- teuern, deren Einbringung durch Herrn Spring Rice auf den Iten bestimmt worden, kam es sodann zu einer kurzen Unterredung zwischen diesem und Sir R. Peel. Letzterer dußerte nämlich, er hoffe, der sehr ehrenwerthe Herr werde nicht wollen, daß das Haus über diese Maßregel gleich an dem Abend, an welchem er sie einbringen werde, seine Meinung durch eine Abstimmung kund— geben solle, sondern dem Hause erst feinen Plan auseinander⸗ setzen und ihn in Form von Resolutionen vorschlagen, damit man Zeit gewinne, das darin enthaltene Prinzip, wesch es die wichtigsten Interessen der herrschenden Kirche und vielleicht auch die Geld ⸗Interessen einer großen Anzahl von Individuen beruͤhren duͤrf⸗ it, einige Tage gehörig zu erwägen. Herr Spring Rice erklaͤrte, daß er das Verfahren, welches der sehr ehrenwerthe Baronet an⸗ riethe, mit Hinsicht auf diese Maßregel in der That einzusch la⸗ gen beabsichtige. Herr Robin son trat hierauf mit seinem An— trag hervor, daß die Abgabe von Versicherungs⸗ Policen entwe— der ganz aufgehoben oder doch herabgesetzt werden solle, nahm denselben jedoch wieder zuruͤck, da Herr Spring Rice er— klaͤrte, daß die Regierung selbst diese Sache in Er mä— gung ziehen und, sobald es sich thun ließe, wenigstens die Aufhebung eines Theils dieser Abgabe vorschlagen wolle. Auch ein von Herrn W. Roche gemachter Antrag auf Unterstuͤtzung der durch die Pulver-Explosion in Limertk Ver⸗ ungluͤckten wurde von diesem wieder zurückgenommen, weil der Kanzler der Schatzkammer ihm keine Hossnung auf Erfolg machte. Herr Dugdale erhielt am Schluß der Sitzung noch die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, wodurch dle von Leuten, die bei Eisenbahnen, Kanälen und anderen aͤhnlichen Arbeiten beschaͤftigt sind, veruͤbten Beraubungen verhindert wer⸗ den sollen, und Herrn O' Connell's Bill in Betreff der Aen— derung der Pasquill-Gesetze wurde zum erstenmal verlesen.
London, 3. Maͤrz. Bei dem Lever, welches der Koͤnig vorgestern im St. James-Palast hielt, wurden Sr. Majestaͤt unter Anderen auch die Gesandten von Madagaskar, die in ih— rer Nationaltracht erschienen, und die bei der hiesigen Spani— schen Gesandtschaft attachirten Herren von Munoz, Sandoval und Pampillo vorgestellt. Nach dem Lever fand eine Geheime— raths⸗Versammlung statt, in welcher Viscount Falkland als Mit— glied des Geheimen Raths vereidigt wurde. —
Am Dienstag wurde in der Kron- und Anker-Taverne eine Versammlung von 2900 Personen gus der arbeitenden Klasse halten und in derselben eine Bittschrift an das Parlament ge⸗ üehmigt, die ein foͤrmliches Glaubensbekenntniß der raditaten Parte! enthaͤlt und zeigt, daß die Partei der Radikalen sich auf die Klasse der Arbeiter stuͤtzt. Sie lautet folgendermaßen;
„An die geehrten Mitglieder des Hauses der Gemeinen von Großbritanien und Irland. — Der einzig vernünftige Zweck der Ver— , . und Gesetze in einer Gesellschaft ist, Alles, was zum Gläcke
ller beitragen kann, b eson ders zu beschlltzen, aufzumuntern und
um vertheidigen. Aus diesem Grunde, daß nämlich das Wohl jedes kin nern der Zweck jeder Gesellschaft ist, sollte auch jeder Ein!
Montage des Oktobers. Sie s des Sonntags, bis die Geschäfte der Sitzung erledigt sind. Jedoch soll sich die Sitzung nicht über den 1. Sept. ausdehnen. Während der Sitzung versammeln sich die Milglieder jeden Tag um 10 Uhr Morgens und vertagen sich um 4 Uhr Nachmittags. Alle Mitglieder erhalten in Quartalraten aus der Schatzkammer? des Staates eine Vergütung von 300 Pfd Sterling für das ganze Jahr. Die Beam⸗ ten wälche bei den Wahlen den Vorsitz führen, werden nach dem allgemei⸗ nen Stimmrecht gewählt. Allgemeines Stimmrecht. Jeder, der bei dem Schreiber des Kirchspiels, in welchem er seit Monaten léöt, nach wei⸗ sen kann, dat er volljährig ist (21 Jahre zählt), hat das Recht, sich in die Wahllisten eintragen zu lasseß. Die Zeit zur Eintragung der Wähbler in die Wahllisten wird jedes Jahr die zwei Monate, vom J. Januar bis zum 1. Märj;, umfassen. 3) Jährliche Parlamente. Jedes Jahr sinden am 24. Jun allgemein neue Wahlen statt. Für jede erledigte Stelle wird in den 14 Tagen, die auf diese Erledigung folgen, ein anderes Mitglied erwählt. Die Abstimmung ist von S6 lihr Morgens bis zu 6 Uhr Abends offen — Die Bitt— steller sinden, daß das Haus, welches doch das Volk oder die Gemeinen vertreten sollie, 203 Personen enthält, die mehr oder weniger eng mit den Pairs des Königreichs verbunden sind. Das Haus enthält 1 Marquis, 7 Grafen, 19 Viscounts, 32 Barone, 25 Right Honourables und 82 Honourables, im Ganzen 135 Söhne bon Hairs. Es guthält 63 Baroncts, 18 Ritter, 3 Admirale, 7 Lord— Lientenants der Grafschaften, 42 Vice-Lüicutenants der Grafschaften, U General, 5 Genrral-Lientenants, 9 General⸗Majore, 32 Bbersten, 32 Oberst Lieutenguts, 16 Majore, 49 Capftaine der Armer zu Land und zur See, 19 Lieutenants, 2 Fähnriche, 58 Advokaten, 3 Proku— ratoren, Ah Banquiers, 33 Gutsbesitzer in Ostindien, 17 Gutsbesitzer in Westindien, 52 hesoldete Beamte und 114 geistliche Hfründner, die das Patronat von 27A geistlichen Stellen in sich vereinigen. Die Unterzeich⸗ neten werden dem Hause das Verzeichniß mit den einzelnen Namen lie— fern, falls dieses gewünscht werden follte. Sit bitten ehrerbietigst, bemerken zu dürfen, daß aus diesen Thatsachen auf das klarste her— vorgcht, daß Sie nicht die Mehrheit der Interessen des Volkes dertrelen, sondern daß iin Gegenthelle der geüßte Theil Ihrer Mit— glieder Interessen hat, die den wahren Interessen der groͤßen Masse des Volkes entweder ganz fremd oder durchaus entgegen sind. — Bei der furchtbaren Gewalt, die Sie über Leben, Freiheit und Erwerb von Millionen nicht vertretener Bürger au züben; bei der Militair- und Cyilmacht, die zu Ihrer Verfügung stehen; bei den Geldmitteln, über die Sie schalten können; bet den Unter— stützungsMirteln der Armen, die Ihren Händen anvertraut sind; bei dem mächtigen Einflusse der öffentlichen Presse, die von Ihnen beherrscht wird; bei den Bestimmungen, welche die arbeitenden Klas— sen ausschlicßen; bei der Gewalt, die Leitung aller finanziellen Ange⸗ legenheiten des Königreich; Anderen übertragen zu fönnen, wodurch das Elend aller arbeitenden Klassen herbeigeführt oder dieselben plätz⸗ lich ihres Erwerbes beraubt werden können; bei aller dieser Macht,
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1 276 zelne zur Gesetzgebung berufen seyn. Man kann keinen un⸗ bedingten Gehorsam gegen Gesetze verlangen, als nur, wenn es be— wiesen ist, daß Alle, die ihnen gehorchen müssen, auch entweder per— sönlich oder durch ihre Vertreter berufen waren, um dieselben zu geben, oder zu ändern, oder aufzuheben. Die, welche von dieser Theilnahine an der Gewalt ausgeschlossen sind, können der Wirkung der Gesetze nicht mit Recht unterworfen werden. Für diese sind die Gesetze nür des⸗ potische Verfügungen. Sie können die gesetzgebende Versammlung, Lon der sie erlassen sind, nur als eine ruchlose Versammlung von Menschen betrachten, welche Absichten zur Unterdrückung der Massen des Volkes aussinnen. Das Recht jedes menschlichen Wesens steht höher, als alle alte Gesetze, Vorschriften und Gewohnheiten; es ist davon ganz unabhängig; und Niemanden steht die Befugniß zu, die⸗ ses Urrecht zu verleiben oder zu entreißen. Dieses geheiligte Recht
dem Einzelnen nehmen und es auf das Eigenthum übertragen, ist
eine Berhöhnung der Gerechtigkeit und des gesunden Menschenver⸗ stan des. Eine Verfassung, welche diesen politischen und gesell⸗ schaftlichen Rechten des Volkes entgegen ist, kann weder die Zeit, noch die Gewohnheit heiligen. Die Unwiffenhest, aus welcher eine solche entsprungen ist, oder durch welche sie bisher ertragen werden konnte, lst keine Entschuldigung, um diese Ungerechtigkeit zu verewigen; und wenn der größte Theil des Bolkes endlich die empörende Unterdrückung einsieht, in welcher er gehalten wird, so kann eine solche Verfassung nur durch List und Gewalt ver— theidigt werden. — Indem wir uns an Ihre gechrte Versammlung wenden, haben wir die Absicht, Ihnen und dem ganzen Lande zu zeigen, daß Sie das Volk der drel vereinten Königreiche gar. nicht zertreten; wir haben die Absicht, auf Ihr Gefühl für Recht und Gerechtigkeit, auf Ihre Grundsätze der Ehre uns zu berufen, um von Ihnen Gesetze zu erhalten, wöngch die Maffe des BVoltes endlich einmal vertreten wird, und alle Kiassen der Gesellschaft des Glücks, welches daraus entspringen muß, theilhaftig werden. — Die Ülnter— zeichneten finden aus Urkunden, die das Haus bekannt gemacht hat, daß die ganze Bevölkerung von Großbritanien und Irland sich auf 24 Millionen Einwohner beläuft. Unter diesen Find 6,023,752 Einwohner über 21 Jahr. Die lUuterzeichneten betrachten alle diese als fähig, das Wahlrecht auszuüben, während die Zahl der Wähler sich jetzt nach den amtlichen Wahllisten nur auf 837,519 6. beläuft und selbst von diesen kaum s! von 12 an den Wahlen wirf— lichen Antheil nehmen. — Die Bittsteller finden ferner, daß die 321 Mitglieder, welche die Mehrheit im Unterhause bilden, nur von 151,492 Wählern ernannt sind. Vergleicht man die ganze männliche Bevölkerung über 21 Jahren mit dieser Zabl von 151,462 Wählern, so ist erwiesen, daß nür 1 Mann von 40 derselben, oder nur 1Mann von 160 der ganzen,. Bevölkerung an der Abfassung von Gesetzen Theil nimmt. — Die Bittsteller finden, daß diese Mehrheit des Un— terhausts von 3831 Mitgliedern aus 163 Tories oder Konserbativen, aus 13½ Whigs oder Liberalen und nur aus 34, welche sich Radilale nennen, besteht. Und selbst unter dieser äußerst kleinen Zahl möchte man kaum 10 finden, weiche geneigt sin d, die wabren Vertreler der Wünsche und Bedürfnisse der produzirenden Klasse zu seyn. — Die Bittsteller finden, daß 15 Mitglieder Ihrer Versammlung von weniger als 200 Wählern ernannt sind; 35 von weniger als 390 Wählern; 99 von weniger als 400 Wählern; 121 von we— niger als 500 Wählern; 139 von weniger als 600 Wählern; 196 von weniger als 00 Wählern; 214 von weniger als 800 Wählern; 210 von weniger als 9ᷣg0 Wählern und 256 von weniger als 1909 Wäh— lern. Und die meisten dieser Wahl-Corporationen sind noch dazu un⸗ ker 2. Bewerber getheilt. — Die Grundzüge des neuen Systems, des⸗ sen Annahme wir fordern, sind folgende: 1) Au fh ebn ng der Ver⸗ mögens-Sgestimmungen für die, welche erwählt werden sollen. Man soll nicht länger fordern, daß die Mitglieder des Hauses irgend ein Vermögen nachweisen müssen. Jeder wird dadurch, zum Wahl Kandidaten ernannt, daß eine Urkunde bon 260. Wählern unterzeichnet wird, die diefe Urkunde für ihren Kandidaten dem Schreiber des Kirchspiels, in welchem sie wohnen, überreichen. Ein BVerzeichniß aller dieser von dem Distrikte ernannten Kandidaten wird aun die Thüre der Kirche jedes Kirch— spiels angeschlagen, damit die Wähler über deren Berechtigung zur Wahl urtheilen können. 2 Geheime Abstimmung. Jeder Wäh— ler muß in dem Kirchsplele stimmen, in welchem er wohnt. Jedes Kirchspiel wird sich dann so viele Wahlurnen anschaffen, als in dem Wahl⸗Distrikte Kandidaten aufzetreien sind. In jeder Kirche des Kirchspiels wird dann ein Ort für die geheime Lbstimmung bestimmt. Am Tage der Wahl wird jeder Wähler nach der Reihefolge zur Abstim⸗
mung aufgerufen, empfängt von dem Beamten, dem dieses Geschäft auf⸗ getragen ist, eine Kugel zur Abstimmung und legt dieselbe in die
Urne des von ihm ausersehenen Kandidaten. Am Ende des Tages werden die Kugeln von den Beamten gezählt und die Zahl der Stim— men an die Kirchthüre angeschlagen. Am folgenden Tage sehen der Schreiber des Wahl-Distrifts und zwei Inspektoren die Abstimmungen
der einzelnen Kirchfpiele des Wahl-Distrikts nach, und der Name des Kandidaten, der die Mehrheit erhalten hat, wird in jedem Kirchspiele bekannt gemacht. 3) Sitzungen und Taggelder für die Mitglieder des aufe s. Die Mitglieder des Hauses beginnen ihre, Sitzungen am ersten
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itzen dann jeden Tag, mit Ausnahme
die nach der jetzigen Verfassung diesem Hause zugetheilt ist, erfuchen die Bittsteller, weil sie, falls nicht eine baͤldige Verbesserung angenom⸗ men würde, Gefahren befürchten, inständig, folgende Bestimmungen mit allen Zusätzen, welche das Haus dabei annehmen zu müsfen glaubt, zu BHesetzen des Königreichs zu erheben; nämlich ein Geset zur gleichmäßigen Vertretung des Volks in Großbritanien und Ir⸗ land und Vertretung aller Klassen.“ Das Reich wird danach in 2h Wahl-Distrikte getheilt, deren jeder, so viel wie möglich, eine gleicht Anzahl Einwohner enthält. Jeder dieser Distrikte schickt einen Ver, treter ins Parlament.
Herr Roebuck wird diese Petition uͤberreichen und Her Hume sie unterstuͤtzen.
Ueber den Vortrag, welchen Herr O'Connell in der Debatti über die Irlaͤndische Munizipal-Bill gehalten, aäͤußert sich der Examiner, ein radikales Blatt, folgendermaßen: In die ser ganzen Debatte fiel in der That auf der liberalen Seite nun ein einziger Bankerott vor, und zwar da, wo man ihn am we nigsten haͤtte erwarten sollen. Herrn O Eonnell's Rede namlich war ohne alle Wirkung. Diese Fehlgeburt wird seiner Unpäß—, lichkeit zugeschrieben, wir fuͤrchten jedoch, daß Herr O Connel nahe daran ist, der Mann einer einzigen Idee zu werden — der Unions-Aufloͤsung —, und wie der Leid hinschwindet, der sich nur immer von einer und derselben Speise naͤhrt, so schwaͤcht sich auch der Geist, wenn er immerdar uͤber denselben Ge— danken bruͤtet. Herr O Connell mag sich in Acht neh— men, sonst wird er bald nicht mehr im Stande seyn, noch von etwas Anderem zu sprechen, als von der Aufhebung der Union, und wirklich zeigt die ganz besonders unzeitige und ungehoͤrige Anbringung seines Kuckucksgeschreies gerade kurz vor der siegreichen Rettung der Rechte Irlands durch die Abstim,
mung uͤber das Egertonsche Amendement, daß die Gewohnhei
bei ihm schon beträgstliche Staͤrke gewonnen hat. Als Diaͤt wechsel waͤre Herrn O Connell zu rathen, daß er sich lieber ein mal die praktische Vollendung der Union angelegen sen ließe. Wenigstens sollte mit der Aufhebung der Union nur h einem Siege des Feindes gedroht werden. Waͤhrend Eng lan durch seine Repraͤsentanten die Rechte Irlands durchsetzt, ist ein dazwischengeschobenes Geschwaͤtz von der Nothwendigkeit eint Trennung eben so große Unvernunft als Differenz.
Im National, Verein zu Dublin hat Herr R. O'Connel angezeigt, daß eine Petition an den Koͤnig fertig liege, die eine halbe Million Unterschriften zähle. .
Zu Neweastle upon Tyne ist beschlossen worden, dem Be— wirker Lor Parlaments-Reform, Grafen Grey, eine kostbart Denksaͤule zu errichten.
lr. Bowring befindet sich zwar etwas besser, muß abe
noch immer das Bett huͤten.
Morgen uͤber acht Tage soll im Mansion⸗Hause eine oͤffent⸗ liche Versammlung stattfinden, um uͤber die Abhuͤlfe der auf dem Hochlande und den Inseln Schottlands herrschenden Noth zu berathschlagen. =
Der Standard meldet: „Bei der letzten Versammlung der Royal Institution verlas der bekannte Chemiker I)r. Fara⸗ day eine Abhandlung, in welcher er der neuen Entdeckung des Herrn Crosse uͤber Bildung oder uͤber Wiederauflebung von Insekten in Hornstein erwähnte. Obgleich diese Entdeckung von Vielen bezweifelt werde, so wisse er doch, daß dieselbe in— sofern richtig sey, daß derseibe, durch eine fortdauernde Stro— mung der Voltaischen Saͤule, aus Kieselerde und Potasche kleine lebende Thiere erzeugt habe. Auch legte er einige Insekten vor, welche aus hartpolirtem Steine erhalten waren, und welche nun, pie die des Herrn Crosse, nach vielen tausend Jahren sich des Lebens wieder freuten.“ .
Das Schatzamt hat den Bau eines Zollhauses in Glasgoh beschlossen.
Capitain Cochrane hat auf seiner Fußreise durch Sibir die Gastfreundschaft des dortigen Volkes in solchem Maße fahren, daß die Kosten seiner Reise von Moskau nach Irkig also auf einem Wege von 1260 Deutschen Meilen, fuͤr ihn nn etwa 1 Guinee betrugen.
Aus Konstantinopel vom 1. Februar wird einem hiesJ gen Blatte gemeldet: „Die drei Persischen Prinzen, welche sich eine Zeit lang in England aufgehalten haben, werden in einige Tagen, in Begleitung eines Tuͤrkischen Mehmindar, zu Lanbe nach Bagdad abgehen. Sie haben hier auf Kosten der Tuͤrk schen Regierung gelebt, und der Pascha von Bagdad hat den Befehl erhalten, ihre Abreise nicht eher zu gestatten, als bis s dort vollkommen sicher sind. — In Smyrna erscheint unter da Leitung Amerikanischer Missionaire in monatlichen Heften ein Pfennig-Magazin in Griechischer Sprache unter dem Titel: „„Magazin nützlicher Kenntnisse.““
Der Bayonner Korrespondent der Morning Chronicle meldet diesem Blatte unterm 23. Febr. als ganz bestimmt, daf Gomez am 1ten desselben Monats auf Beschl des Don Carlot erschossen worden sey. (Da jedoch die Nachrichten aus Bayonne in den neuesten Franzoͤsischen Blattern bis zum 28sten reichen und noch immer nichts Positives uͤber jenes angebliche Ereignj enthalten, so duͤrfte wohl die Richtigkeit noch immmer zu bezweifeln seyn.) Nach diesem Korrespondenten wäre die unmittelbare Ur
sache der Execution des General Gomez nicht sowohl dessen ..
nehmen auf seinem Zuge durch Spanien gewesen, sondern sel verungluͤckter Versuch, mit drei anderen Offizieren, die ebenfih erschossen worden seyen, aus seiner Haft zu Bergara zu entf hen. Er soll bis zum letzten Augenblick die gegen ihn erhch nen Beschuldigungen fuͤr unwahr erklärt haben. Der Sta
dard, der bekanntlich im Sinne des Herzogs von Well ngin
redigirt wird, meint, daß Don Carlos, wenn sich die Hinrthh tung von Gomez bestaͤtige, dadurch seiner Sache den Todes streic versetzt haben wurde. Nehnlicher Meinung ist der Morninh Herald, der uͤbrigens die Authentizitaͤt der Nachricht auch hi welfelt.
( Herr J. L. Goldsmith hat angezeigt, daß die Umtauschum der am 1 November faͤllig gewesenen Spanischen Coupons qa gen neue Schuld-Scheine vom 2ten d. M. an hei ihm statifin⸗ den wird.
Blatter aus Cartagena vom 22. Dez. enthalten Folgen des: „Am Abend des 26. Nov. hatte der Englische Konsul, Hr. Russell, ein Duell mit dem Sennor Parades, wobei der Lätztere schwer verwundet wurde. Auf das Geschrei der Gattin dessel⸗ ben eilten mehrere Personen herbei, warfen Herrn Russell zu Boden und fuͤhrten ihn ins Gefaͤngniß. Santander hat darau eine Proelamation erläassen, worin er seine Mitbuͤrger auffordert, ihre Ehre gegen die Bemuͤhungen Großbritaniens oder anderer Maͤchte, sie in den Augen der Welt zu erniedrigen, unversehrt zu erhalten. Andererseits hat sich der Britische Gesandte ins Mittel gelegt und die Befreiung des Herrn Russell, so wie eine Entschäͤdigung fuͤr denselben und die Entlassung derjenigen Be— amten gefordert, welche seine Einkerkerung veranlaßt. Dlese Forderungen sind jedoch bestimmt zuruͤckgewiesen worden. Die hiesigen Englischen Kaufleute sind eifrig bemuͤht, diese Angele / genheit guͤtlich beizulegen.“
Briefen aus Valparais 21. Oktober einige schwache E ein furchtbarer herbeifuͤhrte.
o zufolge, fuͤhlte man da rdstöße, denen am 22.
Sturm folgte, der den Verlust mehrerer Schiffe
Nieder lande. Aus dem Haag, 4. Maͤr mer der Generalsta cher der Finanz- Angelegenheiten den schlüsse uͤber den Stand der politische über die vorliegenden Finanz⸗-Gesetz⸗E Der Hof legt heute die Trauer
auf vier Wochen an. Der Staats
z. Gestern aten eine geheime S Minister und de Mitgliedern die
rn hat die zweite Kam— itzung gehalten, in wel— r Minister der ausm von ihnen verl n Angelegenhei ntwuͤrfe, ertheilt haben.
fuͤr den Koͤnig Gustav JV.
angten Auf⸗ ten, so wie
ath Groen van Prinsterer ht mit Tode abgegangen.
eit sind aus unseren Kolonieen von Seiten suchen um Truppen⸗ Diese hat nun che die Kolonieen fuͤr
ist in der vergan—⸗
Seit langerer 3 der dortigen Gouver an die Regier ber Wichtigkeit, wel kommerzieller Hinsicht haben, Mann in die Kolonia nach Ostindien und 21
neure An
Verstaͤrkungen ung eingegangen.
min Ansehung uns in finanzieller und n, in diesem Jahr 1760 unden, und zwar 15900
-Besitzungen zu O nach Westindien. Belgien.
Hiesige Blaͤtter als bevorstehend an; des nä in Berlin, des Ba von Ponthoz als Geschaͤftstraͤger in Da des Herrn Serruys als Geschaͤftstraͤ des Grafen von Louvancourt als L
Deutschlan d.
heute fruͤh verlor unsere Stadt einen eten Staats-⸗Beamten. richts zu Leipzig, Hr. ner kurzen
Bruͤssel, 4. Maͤrz. gende Ernennungen beck, als Gesandte
kuͤndigen fol⸗ Vicomte von Qua⸗ ron van der Straten nemark und Sch ger in Griechenland und egations-Secretair in Wien.
Leipzig, 3. Marz. ausgezeichneten, hochgeacht dent des Appellationg-Ge rad Sickel, starb nach ei von 67 Jahren.
Muͤnchen, 2. Maͤrz. Ankunft des Königs und d Ahen wurde von dem Griechischen zum Legations⸗Secreta bestimmt ist, mi npfschiff „Marianne“ kam sodann mittelst Estaffette am an; aber erst mit der heutigen uͤber dies gluͤckliche hrt hatten Ihre Maßjestaͤt die an der See-Krank bald wieder ganzlich gleich lautend, wie glaͤ der Empfang Ihr
Der Praͤsi⸗ Dr. Johann Kon Krankheit, in einem Alter
Die Nachricht von der gluͤcklichen gin von Griechenland in Ober-⸗Lieutenant Alex. Ar— r bei der hiesigen Griech:— t dem Kaiserlich Oesterrei—⸗ nach Triest uͤberbracht, und verflossenen Dienstage hier st erhielt man die naͤheren Während der Königin und die Damen fuͤhlten sich jedoch iefe aus Athen erzählen voll aufrichtiger Freude Griechischen Hauptstadt Der König eidung, und bei dem An; eite erhohte sich der En— Die junge Koͤnigin war hen, wie herzlich offen er Freude und der Hof Drei Naͤchte hindurch war d gen nach der Ankunft Die einzige Aende— die bis zur Abfahrt der „Marianne“ rnennung des Herrn von Rud— dinisteriums mit dem Portefeuille chen Hauses und der ausw nigin scheint das L
giropulo, der andtschaft chischen Dar
Nachrichten
heit bedeutend gelitten hergestellt. Alle Br nzend, prächtig und er Majestäͤten in der war. Das herxrlichste Wetter beguͤnstigt trug bei dem Einzuge die Griechische Kl blick der jungen Koͤnigin an Seiner S thusiasmus und Freudenruf des Volks. bis zu Thränen geruͤhrt.6, Sie konnte se und aufrichtig der Jubel des leicht sich d nung hingebenden Volkes war. ganze Stadt beleuchtet. arbeitete der Koͤnig mit seinen Mi rung von Bedeutung, stattgesunden hatte, wa hart zur Praͤsidentschaft des des Departements des Konigli Angelegenheiten. — Der Kö fallen; sie sagte,
e das Fest.
and sehr zu ge— als sie es sich gedacht habe. errn von Wirschinger, am vorgelegte Budgets— „az setzt den Voran— den der Einnahmen „Olf 2,473 Fl. 25, 86 Fü, und dieser durch n Finanz ⸗Periode ll. Der Militair⸗ ohne den besonders dotir— mit 6,793,976 Fl. 3.345, 000 Fi,
sie sinde es so schoͤn, Der von dem Finanz⸗-Minister,« Naͤrz der Kammer der Abgeor Entwurf fur die JV. Finanz-Periode 18 schlag der Ausgaben auf 29,986,609 Fl., mit Zurechnung der eingehenden Ausständ fuͤr jedes Jahr an, der zu dem Reserve-Fonds geschla
den Eruͤbrigungen der dritte Iun,0h0 Fl. gebracht werden so
also einen Ueberschuß von
3Zuschüß aus auf jährlich
mit Gendarmerie, jedoch ten Festungsbau von Ingolstadt,
darunter die aktive Armee mit nisteriums der Justiz wegen erhoͤhter mehr, im Ganzen L049, S4 Fl.; nern wie fruͤher 752,960 Fl. der Ministerien 1,26 um 206 Fl. weniger,
der Etat des Mi— Pensionen mit 109,000 81. der des Ministeriums des In— z die gemeinschaftlichen Etats Dei— D,O00 Fl., der des Finanz⸗ N mit 770,909 Fl. des Aushuͤlfs-Personals bei ch die Positionen fuͤr E — (wegen des Domkapitels Gesundheit (wegen neuer Land— und Bruͤckenbau eses unabweislichen Der Schuldentilgungs—⸗ Zinskasse um 260,600 00,006 Fl. noͤthig sind, so bleibt n. — Unter den Ein— empelge faͤlle
'inisteriums ungeachtet der Ver— Finanz-Kam⸗
und Bildung,
katholischen Kultus zu Speyer
S690 Gulden), gerichtsphysikate), Straßen⸗, L688, 5 ih Fl., w Bedurfnisses gemi Etat mindert sich durch Minderbed Fl.; da aber fuͤt Ingolstadt anzen bei der bisherigen Dotatio xen circa 209,000 Fl., die St hoͤher als
guͤnstig zu 3, 40,772
oran nur zum Nachtheil di ndert werden könnte.
n stehen die Ta 58, 9b Fl.
38, 100 Fl. die Lehen und
6,513 Fl. höher durch enten aus den K
ter Staats/ Realitäten, rtrag, die Einnahme aus g um 29,466 FI. höher, die Salinen um eringer, wegen des Reichenhaller Bra zaufschlag um 8,600 Fl. geringer, andere Fl., Staats. Kapitalien um 62,
Muͤnchen, 2. Maͤrz. Stelle des Stagtsraths K e herschen Ges— ist nun der Graf von in Berlin, besti berg, ein junger kenntnißreicher
Graf Raczynski hat von h unternommen zum Behufe der seiner Kunstgeschichte, der Hener Schule,
andere Dominikalgefaͤlle 27 aufschillingen veraäußer mit 1,186,000 Fl. Netto⸗E zu Nuͤrnber 103,000 Fk. g ndungluͤcks, Posten um 060 Fl. niedriger.
(Hannov. Zeitung.) An die obell's, der in der letzten Zeit die Stelle andten am Griechischen Hofe bekleide Waldkirch, bisheriger Leg mint, und an dessen Stelle wird Baron und gebildeter Mann, kommen. ier einen Ausflug nach Italien zweiten Bandes namentlich die Muͤn— auch auf die neuere Dieser zweite Band einen wichtigen nungen werden
ations⸗Secretair
Herausgabe des die Suddeutsche, enthalten, Italien Ruͤcksicht genommen wird gegen 159 schoöoͤne Holzschnitte enthalt der Stahl- und Kupferstiche und Steinzeich
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selbst 1 die Gemaͤlde der hiesigen Meister einnehmen, an deren Spitze Cor⸗
nelius, die beiden Heß, Schnorr, Kaulbach, Adam u. A. stehen. Kaulbach beschaftigte sich diesen Winter uͤber, da er an feinem großen Gemaͤlde, der Hunnenschlacht, nicht arbeiten konnte, mit Zeichnungen fuͤr die artistische Anstalt des Freiherrn von Cotta, und es werden 24 sehr schoöne Stahlstiche nach seinen Zeichnun⸗ gen erscheinen, welche Scenen aus Goͤthe's Faust darstellen. — Ihiersch giebt seine Bemerkungen und Beohachtungen uͤber das Schul, und Erziehungswesen, die Frucht seiner Reisen durch einen Theil von Deutschland und in den Niederlanden, heraus.
„Augsburg, 5. Maͤrz. Herr Karl Joseph Stegmann, seit 32 Jahren Nedacteur der unter seiner Leitung zu ihrer jetzigen Universalitaͤt gelangten Allgemeinen Zeitung, ist vorgestern in einem Alter von nahe an siebzig Jahren mit Tode abgegangen. Seine vesseitige Bildung, seine Kenntniß allge⸗ meiner und individueller Zustände bewahrten ihn vor jener Klippe, an der so manches publizistische Unternehmen schon ge⸗ scheitert ist — vor Einseitigkeit, Ein ruhiger Beobachter der Weltbegebenheiten, ließ er durch keinerlei Eifer sich irre machen und appellirte er immer von der Aufregung des Augenblickes an das parteilose Urtheil der Zukunst. Kenntnisse, auf das Le⸗ ben angewandt, machten seine Unterhaltung stets belehrend, und Fremde, die nach Augsburg kamen, besonders wenn sie an seinen Bestrebungen ein verstaͤndiges Interesse zeigten, fanden bei dem freundlich mittheilenden Mann eine lange in der Erinnerung bleibende Aufnahme.
Mainz, 28. Febr. (Allg. Zeit.). Diesen Morgen um 6 Uhr kamen in zwei Eilwagen, unter starker Kavalleriebedeckung und in Begleitung mehrerer Polizei-Agenten, die Frankfurter politischen Gefangenen, welche auf mehrere Jahre verurtheilt sind, hier an, um ihre Strafzeit in dem auf dem „Hardenberg“ Leinem Vorwerke in dem hiesigen Festungsrayon) eigens dazu hergerichteten Gefaͤngniß abzuhalten. Es sollen dreizehn an der Zahl sein. Das fragliche Gefaäͤngniß auf dem „Hardenberg“ ist fest, sicher, von einer hohen Mauer umgeben, und die Lokale sollen durchaus so eingerichtet und gelegen seyn, daß sie an sich keinen nachtheiligen Einfluß auf die Gesundheit uͤben konnen Auch sollen die gehörigen Vorkehrungen fuͤr Reinlichkeit, Warme, Kleidung, Betten und Speise getrossen seyn, in welcher letzten Beziehung täglich 15 Kr. fuͤr jeden ĩᷣ bestimmt seyen, und zwar mit der weitern Vergünstigung, daß diejenigen unter ihnen, welche die Mittel dazu besitzen, sich fuͤr ihr Geld eine andere als die Gefangnenkost verschaffen koͤnnen, zu welchem Ende eine eigene Frau zu ihrer Bedienung bestellt sey. Aëßer einem Gefaͤngniß⸗Aufseher ist die spezielle Aufsicht zweien Oesterrei⸗ chischen Offiz eren mit der erforderlichen Mannschaft anvertraut.
O esterreich.
Wien, , Mä, Majestaͤt der Kaiser haben in Folge eines Vortrages der vereinigten Hof⸗Kanzley vom 19. Januar d. J. mittelst Allerhoͤchster Entschließung vom 5. Februar zu bewilligen geruht, daß die homdopathische Heilart in allen Desterreichischen Landern frei aupgeübt werden kann und nur Nichtärzte von dieser Ausuͤbung duszuschließen sind. Uebrigens erwartet man auch noch ehestens die Allerhoͤchste Entschließung uͤber die Errichtung einer Lehrkanzel fuͤr diese medizinische Wis⸗ senschaft, so wie uͤber die Errichtung homöopathischer Apotheken.
Dem Vernehmen nach, ist bereits ein Entscheidung uͤber das Denkmal des verewigten Kaisers Franz getroffen. Es soll in einer Trajans-Saäͤule bestehen, auf der sich die Statue des Monarchen in der Oesterreichischen Feldmarschalls⸗Uniferm, mit dem Kaisermantel umgeben, befinden wird. Die ganze Saͤule soll aus Bronce gegoffen, und sowohl die Modellirung, als die Ausführung dieses nationalen Denkmals dem hiesigen Professor Schaller uͤbertragen werden.
Bei der Hofkriegs-Buchhaltung soll eine Reduzirung der Rechnungsraͤthe stattfinden, und auch bei den Regimentern eine andere Methode der Verrechnung eingefuhrt werden. Gegen⸗ waͤrtig approbirt der Oberst die Rechnungen des ganzen Regi— ments und ist dafür verantwortlich, wenn auch das eine Batail⸗ lon desselben sich vielleicht 30 und mehr Meilen vom Stabe ent fernt befindet. Da dies nun seine große Schwierigkeit hat, so sol⸗ len ins künftige die Bataillons-Kommandanten in abgesonderten Garnisonen die Rechnungen speziell zu leiten und dafuͤr zu haf⸗ ten haben.
Die Civil⸗Beamten sollen kuͤnftighin zur Uniform auch Pan⸗ talons tragen, mit goldenen oder silbernen Borten an der Seite, welche nuch den Klassen in „n bis „ Zoll breite Streifen ab⸗ gestuft sind.
— Aus Siebenbürgen erfaͤhrt man, daß Se. K. Hoheit der Gouverneur, Erzherzog Ferdinand, eine Pubsication wegen Eroͤffnung des Siebenbuͤrgischen Landtags hat ergehen lassen. Die Abgeordneten sind darin auf den 17ten d. nach Hermann⸗ stadt berufen, wo der diesjaͤhrige Landtag abgehalten werden soll. Man verspricht sich von dessen Berathungen viel Gumñsz.
k
Madrid, 22. Februar. Herr von Calatrava hat nicht nur bei der Franzoͤsischen Regierung darauf angetragen, die Karlisten aus Frankreich fortzuweisen, fondern auch darum nachgesucht, mehrere der jetzigen Regierung in Madrid feindlich gesinnte Spanische Liberale aus Paris zu entfernen. Unter diesen befin⸗ den sich die Herzöge von Ossuna und von Frias. Das dem Letzteren gehoͤrige Hotel de Barquillo ist, als Unterpfand fuͤr die 400,009 Realen, welche er als den auf ihn fallenden Antheil der Zwangs⸗-Anleihe zu zahlen hat, sequestrirt worden. Mit dem Eigenthum des Herzogs von Ossung und des Marquis von Miraflores geschah dies sogleich nach ihrer Entfernung aus Madrid.
Die Munizipalitaͤt von Los Arcos hat dem General Narvaez ein schoͤnes Reitpferd mit reich verziertem Sattelzeuge und einen Ehrendegen zum Geschenk gemacht?
8 nr.
Konstantinopel, 1. Februar. (Deutscher Cour. Wir haben fruher gemeldet, daß der Pascha von Aegypten eine mit ihm und dem Sultan verwandte Dame hierher geschickt hatte, welche eine Aussoͤhnung zwischen Mehmed-Ali und dem Groß⸗ herrn herbeizuführen versuͤchen sollte, und daß sie, mit Geschenken uͤberhaͤuft, Konstantinopel wieder verließ. Die bald darauf er— folgte Absendung eines Großherrlichen Beamten nach Alexan⸗ drien hatte angeblich zum Zweck, gewisse Handelseinrichtungen zu treffen, allein es zeigt sich izt, daß weit innigere Verbin— dungen angeknuͤpft wurden. Zuvorderst hat der Sultan eine Amnestie für die Albanesischen Insurgenten erlassen, dann aber am 29sten v. M. dem Mehmed Ali sein mit kostbaren Brillanten besetztes Bi(dniß zugeschickt. Dlese Annaherung ist ein Ereigniß von großer Wichtigkeit und zeigt von beiden Seiten Einsicht und richtige Wuͤrdigung der Verhaͤttnisse.
Griechenland.
(Allg. Ztg.) Ueber die merkwuͤr⸗ n zwei Tage erfaͤhrt man noch fol— d. des Oesterreichischen Dampfsschifses, „Portland“ entgegenfuhr, befand sich Gesandte Sir E
Athen, 16. Febr.
digen Exeignisse der letzte gendes Naͤhere. welches am 14ten dem auch der Englische bald das Dampfschiff die Fregatte err in nachlaͤssigem Reithabit und mit einer etwa einen vertrauten dem Koͤnige, sten Begruͤßungen aj. die Frage, ob es wahr sey, von Armansperg zu entlassen ge— Lyons machte eine die man durch Entfernung dieses ten Staatsmannes“ laufen koͤnnte. antwortete der König hierauf mit edler rnste, daß sein Entschluß unwiderruflich Bemerkungen Herrn Lyons n. Auch soll Se. Maj. sein die allzu kavaliermaͤßige Art, solchen Anliegen, vor ihm deutlich zu erkennen gegeben rstaunen im Publikum, wie Sir wegen seines persoͤnlich ehrenwerthen Cha— in aufrichtiges, durch laͤnger als ein Jahr, Interesse fuͤr Griechenland allgemein en Grade die dupe von Andern hat um einen so seltsamen Auftrag zu uͤbernehmen, so ungeschickte Art auszurichten. ts-Kanzler und die uͤbrigen Mi— egaben sich gleich nach dem Einlaufen Bord derselben. Se. Maj. den Koͤnig berufen, wel⸗ Dienste dankte, zugleich aber ihm nkuͤndigte, daß er beschlossen habe, die ben, und ihm seine oͤfter nachgesuchte Ent⸗ theilte der König auch den uͤbri— und zeigte zugleich Herrn feuilles der auswärtigen An— Diese Nachrichten erreichten ben und acht Uhr, und wurden naͤßig wenigen Personen bekannt. Mittel, welche von des Herrn Gra— den letzten Tagen vor der Ankunft Sr. Maj. den, um die so oft verbreitete Nach— zu widerlegen. . . oder sonst in Beziehungen aren unablaͤssig bemuͤht, Adressen lers zu Stande zu bringen; hoͤriger Offizier entbloͤdete si der leichten Bataillon gen, mit dem guten Rathe, hinzusetzen, daß sie widrigenfalls nicht taillons einstehen koͤnnten.
wiesen den Antrag, der mit grellsten Widersprüch stand, Theodor Grivas Maj., Grivas G bei der Hand.
dmund Lyons. eicht hatte, Capitain Lyons in, der Hand,
Freund zu besuchen pflegt, welche er auch erhielt. richtete der Gesandte an Se. M daß Se. Maj. den Grafen
Der Koͤnig antworte Bemerkung uͤber die Gefahr, on der Nation so hochverehr Dem Vernehmen nach
Wuͤrde und strengem E gefaßt sey, und daß er nicht weiter beruͤcksichtigen zu koͤnner Erstaunen und sein Mißfallen uͤber wie der Gesandte, z zu erscheinen sich erlaubte, nicht un Noch groͤßer ist das E Edmund Lyons, der rakters und durch se zehnt bewaͤhrtes, geschaͤtzt ist, in einem solch seyn konnen, und denselben vollends auf eine — Unterdessen harrten der Staa nister im Piràͤus und b der Fregatte in den Haf der Staats-Kanzler allein vor cher ihm fuͤr seine bisherigen in gnaͤdigem Ausdruck a Staats⸗Kanzlei aufzuhe lassung zu bewill gen Ministern diesen Entsch! Rhizos an, daß er ihn des Porte gelegenheiten zu entheben gedenke.
indessen Athen erst zwischen sie selbigen Abend nur verhaͤltniß — Fast unglaublich sind die fen Partei noch in des Koͤnigs angewa richt von der Abberufung de mit dem graͤflichen Hause verwandte stehende Personen w sten des Staatskanz obigen Kategorie ge den Kommandanten
wie man eine Audienz bei Gleich nach den er
te bejahend.
bedaure, die
umal mit einem
Zuerst wurde
igen. Hierau
s Ersteren
ein zu der ch sogar nicht, s ähnliche Adressen sie moͤchten die Drohung fuͤr die Treue ihrer Ba— Aber die ehrenwerthen Obersten ihren militairischen Pflichten im mit Entschiedenheit (nicht zu verwechseln mit de ardikiotis) war sogleich mit einer solchen Adresse ie Aufhebung der S ten im Regierungsblatte, v. Rudhart zum Minister der des Conseils. einister des Innern, Dr. Von anderen Veraͤnd uͤchte zufolge, haͤtte auch der E seine Abberufung erhalten. ingen ist bis jetzt erst die Athina Freude uber die gluͤckliche lung der Staats⸗-Kanzlei und des Koͤnigs aus, daß in Dienst— Sprache gebraucht die Ernennung des
vorzuschla
m Adjutanten Sr.
Die Verordnung, kanzlei betreffend, erschien noch am 1 so wie die Ernennung des Herrn auswärtigen Angelegenheiten und Diese Verordnungen sind von dem Mansolas, gegengezeich net. lautet noch nichts. lische Gesandte durch d — Von den Griechischen Zeit Sie druckt ihre h F uͤber die Abstel
Praͤsidenten
Einem Ger en „Portland“
erschienen. Ankunft JJ. MM. uͤber den Entschluß Sr. Maj. sachen kuͤnftig einzig und allein werden solle; aber Herrn v. Rudhart duͤrfe gar kein schienen, weil sein seines bekannten Cassationshof vo In der Beschreibung der Feier bemerkt die Athina, daß an der E Menge Menschen gerufen worden die Constitution!“
die Griechische sie blickt wieder scheel auf und meint, in der Griechischen Verwaltung Der Sauveur ist noch nicht er sich auf Syra befindet, Prozesses wegen, der du Gericht verwiesen worden ist. — lichkeiten beim Ein
Fremder seyn. Haupt ⸗Redacteur Preßoergehens⸗ r das dortige zug JJ. MM. hren. Pforte von einer großen „: „Es lebe der König und nelle Konig!“ — Dem Ministerien aufgefordert ge zu einer zweckmaͤßigen die nach der Aufhebung en ist, Sr. Maj. dem Koͤ—
„Es lebe der consti Vernehmen nach sind die sammtlichen worden, unverzuͤglich ihre Vorschlä Erweiterung ihres Wirkungskeeises, der Staats Kanzlei nothwendig geword
nige vorzulegen.
Vereinigte Staaten von Nord; Amerika. New-⸗Hork, 9. Februar. Staaten hat unterm Sten d. mit Mexiko bezüůgliche Bet i dem Beginn dieser Sesßi
ürde, ungeachtet des die Le? n die Bewegungen in Teras g jenes Landes haben mußfen, Ihnen diesen Gegeustand noch nung ist getäuscht worden. gkeit unserer Forde— änger zögern inöge ner Unbilden, über eine Pflicht, diese l die zu ergrei⸗ Zeit, welche seildem erübt wurden, die Entschädigun, der des Eigenthumz
ung vergebens die Gerechti rungen vorgestellt habe, so wie auch, daß f mit der Anerkennung welche Beschwerde geführt worden, Angelegenheit dem Kongreß vorz fenden Maßregeln zu entscheiden hat. vergangen ist, wo einige die wiederholten und vergeblich muthwillige Charakter einiger und der Personen
wo nicht mit der Ar so ist es jetzt n der allein Über Die lange ser Beleidigungen v fforderungen zur dieser Verletzungen
Beleidigungen, die sich der Mexiko gegen die erlaubte, den unverzüglichen Krieg in den A oßherzige Nationen
außerordenrliche Gesandte von Regierung und Vereinigten Staaten
Gerechte und gr vertrauend, beleidigender Vorgänge Mittel greifen, sobald sie es auf ehrenvolke Wei und es scheint mir, wir müssen, mit Rücksich schwierige Lage jenes Landes, mi und, bevor wir uns selbst Recht heit geben, das Vergange sowohl jeden Irrthum v um unseren National-Charafter gegen jed
rechlfertigen. ihre Stärke wegen, nicht zu jenem se vermeiden können, die gegenwärtige ßigung verfahren Rexiko noch eimual Gelegen— lachen; doch maß dabei, um o's zu vermeiden, als auch en Tadel sicherzustellen, zu
t Weisheit und Mä erschaffen, M ne wieder gut zu n on Seiten Merik