der Gemälde, die der Herzog von Berry mit so großem Kosten— Aufwande gesammelt hatte. Es sollen zu dieser Auction viele Liebhaber aus England in Paris eingetroffen seyn.
Den in neuerer Zeit so eifrigen Bestrebungen der Journa— listik wird jetzt die Krone dadurch aufgesetzt, daß ein neues Journal, „Momus“ betitelt, durchgaͤnglig in Versen spricht; sogar seine Abonnements-A Anzeige hat sich den Fesseln des Rei— mes unterworfen.
Der Fruͤhling hat hier heute mit einer ungewoͤhnlichen Kaͤlte begonnen. Das Thermometer zeigt 4 Grad unter Null, — eine Temperatur, wie wir sie den ganzen Monat Januar hindurch nicht hatten.
Ueber die Niederlage der Anglo-Christinos giebt jetzt ein Schreiben aus Bayonne vom jigten d. nachstehende Details: „Es sind eine Menge von Depeschen aus San Sebastian in der Stadt eingetroffen; sie schildern uͤbereinstimmend die Nie— derlage der Anglo-Christinos als vollstaͤndig und fast entschei⸗ dend. Man erfaͤhrt uͤber die stattgehabten Operationen im We— sentlichen Folgendes: „Nachdem der General Evans am 15ten den moͤrderischen Widerstand der Karlisten besiegt hatte, bemaͤch⸗ tigte er sich endlich der Positionen, von wo aus Hernani bom— bardirt und leicht genommen werden konnte. Am 16en Mor— gens waren die Anglo Christinos folgendermaßen aufgestellt: Das Centrum, größtentheils aus Engländern bestehend, hielt die Hohen von Oriamundi besetzt; der linke Fluͤgel lehnte sich an Astigarraga, und der rechte Fluͤgel hatte eine Stellung auf der anderen Seite von Hernani inne. Der Angriff wurde ge— gen Mittag durch die Karlisten eroͤffnet, die mit Ungestuͤm auf die beiden Fluͤgel eindrangen. Gegen den linken Fluͤgel, der aus zwei Englischen und zwei Spanischen Regimentern bestand, blie⸗ ben die Karlisten vom ersten Augenblick an im Vortheil. Als der General Evans erfuhr, daß jene Regimenter geworfen worden waren, detaschirte er sogleich vom Centrum die Chapelgorris, das Regiment „Prinzessin“ und einige Eng⸗ lische Bataillone, denen es auch bald gelang, die Ordnung wie⸗ der herzustellen. Aber der lebhafte Angriff gegen den linken Fluͤgel war nur eine List gewesen, um Evans zu veranlassen, das Centrum zu entbloͤßtn. Sobald die Karlisten sahen, daß ihr Plan gelungen war, bemuͤhten sie sich nicht, das Terrain Zegen die nach dem linken Fluͤgel gesandten Verstaͤrkungen zu vertheidigeng sondern setzten ihre konzentrirten Massen augen blicklich in Bewegung und griffen das Centrum mit dem größ— ten Ungestuͤm an. Die Truppen der Koͤnigin hielten nicht
Stand; man hoͤrte den Ruf: „Rette sich, wer kann!“ und in
wenigen Augenblicken war die Flucht allgemein. Wenn nicht die Englischen Kanoniere Fassung behaltẽn und den unordent— lichen die
Armee vernichtet worden seyn. Der Verlust der Ehristinos muß sehr bedeutend seyn, da von beiden Seiten fast kein Par⸗
don gegeben wurde.
inter den Verwundeten befinden sich der General Chichester Und
der Oberst de Lach. Aber auch der Verlust der Karlisten kann nicht baues zu verfechten pflegen.
unbedeutend seyn; unter ihren Verwundeten nennt man den Baron de los Valles. Der Infant Don Sebastian war ain Morgen auf dem Schlachtfelde eingetroffen. Er und der General Villareal, der während des Kampfes eintraf, haben we— sentlich zu dem erlangten Siege beigetragen. Der Cortes-De— putirte Lujan ist Zeuge des ganzen Treffens gewesen, und ist außer sich uͤber das Benehmen der Generale Espartero und
denen Karlistischen Generale voͤllig unthaͤtig geblieben sind.“
An der heutigen Boöͤrse dauerte das Sinken fast saͤmmtli⸗
cher Fonds sort. Die 3zproc. Rente ging bis auf 78. 30. zuruck und schloß zu 78. 55. Die Spanischen Papiere waren zu 25
ausgeboten. Fuͤr das Sinken der Fraͤnzoͤsischen Fonds ließ sich kein politischer Grund angeben; man glaubt aber, daß die sich rat! ͤ täglich mehrenden kleinen Fallissements anfangen, einen nachthei⸗ in Betreff der Bill wegen Berhaftung der Schuldner in Anspruch. ligen Einfluß auf die Rente auszuüben; auch dauert der pani— sche Schrecken unter der arbeitenden Klasse in Bezug auf die Sparkassen noch immer fort. In der vergangenen Woche wur⸗
den bei der Pariser Sparkasse 1,175,000 Fr. gekuͤndigt, und ͤ Grafen von Carlisle mit den Insignien als Ritter des Hosen—
nar 337,517 Fr. eingezahlt, so daß die allgemein gehegte Hoff— nung, das Verhältniß zwischen den Einzahlungen und Ruͤckfor— derungen werde sich jetzt wenigstens wieder gleich stellen, durch⸗ aus nicht in Erfuͤllung gegangen ist. Staͤdten stellt sich das Verhältniß eben so unguͤnstig wie in Pa— ris. Der Praͤsident der Sparkassen, Herr Benjamin Delessert, wird in wenigen Tagen eine Bekanntmachung erlassen, um die arbeltenden Klassen uͤber die Sicherheit der bei den Sparkassen angelegten Gelder zu beruhigen.
Sroßbritan ten und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 21. März. Nach Ueberreichung einer Menge von Petitionen fuͤr und wider die Kirchen-Steuern kuͤndigte Lord Brougham an, daß er am naͤchsten Abend eine Bittschrift des Versammlungshauses von Nieder⸗Kanada vorlegen werde. Auf den Antrag Lord Duncannon 's erhielt die Bill in Be— eff einer Verbesserung in der Königlichen Münze die zweite
Lesung. ktnterhaus Sitzung vom 18. März. Nachdem der Sprecher angezeigt hatte, daß der bekannte Herr Vigors, wel⸗
Her fuͤr Carlow zum Parlaments, Mitgliede erwählt ist, seine
Wahl, gegen die von Seiten der Tory-Partei petitionirt worden ist, aufgeben wolle, wurde fuͤr Warwick ein neues Wahlschrei⸗ ben erlassen, indem der bisherige Repraͤsentant dieses Orts, Herr Tharles Canning, durch das Ableben seiner Mutter als nun⸗ nehriger Viscount und Pair von England ins Oberhaus uͤber⸗ geht. Herr Maclean wuͤnschte darauf zu wissen, ob die Re— gierung Nachricht uͤber den Ruͤckzug des General Evans erhal⸗ ten habe, und Sir James Elley seagte, ob die Minister auf Maßregeln gefaßt waren, um der unh lücklichen Lage der Briti— schen Legion und der sie begleitenden Marine⸗Soldaten abzuhel⸗ fen. Der Kanzler der Schatzkammer erwiderte dem Er— steren, er moge lieber die Frage an den Staats-Secretair der auswärtigen Angelegenheiten stellen, und Lord John Russell dem Letztern, es wärde unweise seyn, seine Frage un⸗ ter den fetzigen Umständen zu beantworten. Sir Henry Har⸗ dinge äußerte die Fon, daß die Regierung nicht laͤnger die Verwendung der Britischen Marine-Soldaten zum Land⸗ dienst gestatten werde, Lord John Russell zeigte fodann an, daß die Bill wegen Aufhebung der Kirchen-Steüern nicht vor Ostern eingebracht und daß die Resolutionen wegen der Kana— dischen Angelegenheiten ebenfalls erst nach den Feiertagen wieder vorgenommen werden sollten. Das Haus konstituirte sich darauf um Albschlusse über die Irlaͤndischs Munizipal⸗-Resorm; Bill.
lle Artikel derselben wurden angenommen, und nur eine ein— ige Abstimmung fand statt, naͤmlich uber ein Amendement des he lsni n. Radikalen Herrn Sharman Crawford, dem
Auf einigen Punkten war der Kampf be⸗ sonders erbätert und das Bajonet mußte den Ausschlag geben. . setzt sey und man uͤber eine
Fast in allen Provinziel⸗
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ufolge die Sheriffs nicht durch den Lord-Lieutenant, sondern . die Munizipalitat erwählt werden sollten. Dies Amen— dement wurde mit 65 gegen 5 Stimmen verworfen,.
Unterhaus. Sitzung vom 21. März. Nachdem man sich mit Eisens-hn-Bills und anderen Lokal-Angelegenheiten be— schaͤftigt hatte, fragte Herr Maclean den anwesenden Admira⸗ litaͤts Secretair, ob die Franzoͤsischen Berichte über den Ruͤck— zug des General Evans und seiner Legion in Spanien, nach blutigem Verluste und langem Kampfe, und uͤber die Deckung dieses Ruͤckzuges durch die Soldaten der Koͤniglich Britischen Marine unter Lord John Hay und unter verschiedenen Engli— schen Flotten⸗Capitainen gegruͤndet wären und welchen Verlust in diesem Falle die Königlich Britischen Truppen erlitten haͤtten. Herr C. Wood erwiderte darauf, es seyen noch gar keine Berichte daruͤber bei der Admiralitaͤt eingegangen, und diese koͤnne daher nicht beurtheilen, was an jenen Verich— ten in Franzoͤsischen Blättern Wahres sey. Das Haus ging so⸗ dann zu der Motion des Herrn Robin son uͤber, der eine Re— form in den jetzt bestehenden Gesetzen in Betreff des unter Koͤ— nigs Schloß lagernden fremden Getraides beantragte. Er be—⸗ hauptete, daß diese Gesetze, welche die Verarbeitung des so auf— gespeicherten Getraides und Mehles zur Ausfuhr verbieten, dem Britifchen Handels, und Schifffahrts Interesse nachtheilig seyen, die unbeschränkte Verwendung des Kapitals und der Arbeit im Vereinigten Königreiche behinderlen und dagegen den Auslän— dern ungebuͤhrlichen Vortheil braͤchten, nicht nur in dem Han— del mit fremden Staaten, sondern auch in dem Handels-Ver— kehr mit den Englischen Kolonieen. Wenn man jetzt Versen— dungen von Mehl aus Getraide unter Koͤnigs Schloß machen wolle, muͤsse man nach Danzig oder Hamburg schicken, um es mahlen zu lassen, während man die Versendunge direkt wuͤrde bewirken koͤnnen, wenn nur gestattet wuͤrde, daß die Fabrication unter Königs Schloß geschehe. Er berech— nete den Schaden, welchen das Land durch diesen Zustand der Dinge waͤhrend des letzten Jahres erlitten habe, zu 1 Mill on Pfd. Herr Poulett Thompson, der Praͤsident der Han⸗ dels Kammer, widersetzte sich der Motion aus dem Grunde, daß dadurch dem Betruge Vorschub geleistet werden wurde. Er habe vielfache Berathungen uͤber die Sache gehalten und gesun— den, daß sich kein Mittel biete, um einerseits die Zolleinnahme vor Schaden zu bewahren und andererseits das Agrikultur⸗-In— teresse zu schuͤtzen, wenn man die Fabrication unter Koͤnigs Schloß gestatten wollte. Als Herr Warbuton ein Amende— ment vorschlug, des Inhalts, daß eine Kommission zur Unter— suchung und zur Berichterstattung uͤber die betreffenden Gesetze angeordnet werden solle, nahm Herr Robin son seine Motion
Raͤckzug einigermaßen gedeckt hätten, so wuͤrde die ganze zurück Und erheb dadurch das Amendemen: zum Sriginas-An—
trag. Auch erbot er sich zur Verlegung seines Planes in Bezug auf die Reform der beireffenden Gesetze. Herr Po uleit Thomp— son sah sich darauf veranlaßt, eine Vertagung der Debatte auf drei Wochen zu beantragen, da das Haus nur schwach be— so wichtige Frage besonders nicht in Abwe⸗
senheit derer disputiren dürfe, welche die Interessen des Acker— Dieses letzte Amendement wurde nach langerer Diskussion mit 39 gegen 28 Stimmen angenom— men. — Nun trug Hr. Hume Namens des abwesenden Herrn
1*
Duncombe auf Verlegung aller Vermessungen der Kirchenlän— dereien, die 1666 auf Befehl des Parlaments ausgefuhrt wor— den und sich unter Verwahrung des Erzbischofs voñ Canterbury
befinden, an ; Sarsfield, die bei den Bewegungen der ihnen gegenüͤbergestan— ches er erregt hatte, setzte indeß dee Motion bis nach Sstern aus.
war sehr empfindlich uͤber das Gelächter, wel—
1nd UM
Ein Antrag eben desselben auf Vorlegung der Namen al— ler Kriegsschiffe, die seit 1830 gestrandet oder verungluͤckt seyen, so wie ihrer Capitaine, uno einer Angabe ihrer Dienstzeit, wurde mit 45 gegen 13 Stimmen verworfen; andere Vorlegungen, die er verlangte, bewilligten die Minister. Einen ., Theil der Sitzung nahm darauf die Berathung uͤber den Ausschuß⸗-Bericht
London, 22. Marz. Der Koͤnig hielt am Freitage ein großes Ordens-Kapitel im St. James-Palast und bekleidete den Bischof von Oxford mit den Insignien als Kanzler und den
band⸗-Ordens. In den Bath⸗Orden wurden der General-⸗Lieute—
nant Lord Aylmer, vormaliger Gouverneur von Kanada, und
der Admiral Halstead als Großkreuze, dreizehn andere Herren aber als Ritter aufgenommen.
Die Koͤnigin J während der letzten 4 bis 5 Tage, wegen des anhaltenden schlechten Wetters, nicht im Publikum erschienen.
Die Hof-Zeitung von gestern Abend meldet, daß der Ge— neral⸗Major Sir J. Harvey zum Gouverneur von Neu-⸗Braun— schweig und Herr C. A. Füßroy zum Gouverneur von Prinz Edwards Insel ernannt worden.
Der Courier widerspricht den von einigen Tory-Blaͤttern verbreiteten Geruͤchten von einer Ministerial-Veraͤnderung.
Graf Pozzo di Borgo hat wieder am Podagra gelitten, und es heißt, er werde seiner Gesundheit halber auf zwei oder drei Monate nach dem Kontinente reisen.
Der John Bull meldet, es sey die Erlaubniß ertheilt worden, Lady Canning in der Westminster-Abtei beizufetzen.
Die Deputation aus Liverpool soll ganz zufriedengestellt von hier wieder abgereist und die Gefahr, welche in Belreff des Handels über jener Stadt schwebte, glücklich abgewendet seyn.
Aus Glasgow geht die Nachricht ein, daß in Folge der ge— genwärtigen gedruckten Lage des Handels im Allgemeinen fast alle dortigen großen Fabrikherren ihre Werkstätten bedeutend ein— schraͤnken (ein Haus allein, heißt es, habe an 1000 Arbeiter ab— gedankt) und Viele ihre Fabriken ganz aufgegeben haben. Auch in dem betriebsamen Fabrik-Orte Pairxley waren aus demselben Grunde Hunderte von Webern brodlos.
Die Bank von England hat sich endlich nach längeren Un— terhandlungen bewogen gefunden, die Wechsel einer Anzahl nach Nord⸗Amerika handeltreibender Haͤuser zu diskontiren. Wie es heißt, haben diese Haͤuser erklaͤrt, solidarisch fuͤr einander haf⸗ ten zu wollen. Der Betrag dieser Wechsel wird auf nicht we— niger als 20 Mill. Pfund angegeben.
Der Praͤsident der Bank der Vereinigten Staaten ist hier angekommen, angeblich um Vereinbarungen mit der Bank von England zu bewirken.
Das Eisen ist in England sehr im Preise gefallen, das in Stangen in Wales auf 9 Pfd., und die Hammer Eigenthuͤmer haben beschlossen, die Preise bis zum 30. Juni nicht wieder zu erhoͤhen. Man hbesorgf, daß dies eine Herabsetzung des Arbeits— lohns in den Eisenhaͤmmern nach sich ziehen werde.
Von den Schiffen der allgemeinen Dampfschifffahrts- Ge— sellschaft sind am 20sten d. Mittags die „Ealedonia.“ in 2 Stunden von Edinburg und bald darauf der „John Bull“ von Hamburg in 48 Stunden angekommen, die schnellste Fahrt,
deren man sich um diese Jahreszeit erinnert.
Die Morning Chronicle enthalt einen Artikel zur Ber—
theidigung des Lord Palmerston gegen den Vorwurf, als hatt.
er die Expedition des „Vixen“ urspruͤnglich angestiftet. ¶ Ditt wird ausdruͤcklich geleugnet und aus den vorgelegten Akten Fuͤcke dargethan, daß Lord Palmerston Herrn Bell auf seine Anfragen keine Antwort ertheilt habe, die ihm zu seinem Unternehmen Muth hatte machen koͤnnen. Offenbar habe man es ihm über lassen, auf seine eigene Gesahr hin zu haudeln, und es wär ein hoͤchst gefährliches Praͤcedenz-Beispiel seyn, wenn die Ene lische Regierung es uͤber sich nehmen wollte, alle zweifä
haften Fragen uͤber die Rechte anderer Staaten zu en
scheiden, was nichts als ewige Streitsakeiten und hai gen Krieg erzeugen wuͤrde. Sie Thatsache, daß Rußlam den Handel nach Tscherkessien untersagt habe, (ey bekann
gewesen, die Frage aber, ob es dazu berechtigt sey, habs die R
gierung nicht beantworten konnen, ohne die Anspruͤche Ruplam auf die Beherrschung Tscherkessien's anzuerkennen oder zu leu nen. Schließlich wird bemerkt, es gebe viele Falle, wo J staatsrechtlichen Verhaͤltnisse Englands zu auswaͤrtigen Maͤchtz so zweifelhaft seyen, daß die Regierung, selbst angenommen, 9 Englands Rechte dabei betheiligt waren, unmoͤglich im Stam seyn wuͤrde, eine entschiedene Antwort uͤber die Bedeutung um Ausdehnung dieser Rechte zu ertheilen. ö Schon vorgestern war durch einen der Morning Ch nicle auf außerordentlichem Wege zugegangenen Pariser V
richt die vom Moniteur“ mitgetheilte Depesche aus Bayons . zen.
vom 18ten d. M. bekannt geworden, welche uͤber die Nieda lage des General Evans und den Rückzug desselben nach Sy Sebastian berichtet. Die direkten Berichte aus letzterem Sn gehen noch nicht weiter als bis zum 12ten d. M., ünd da h die letzten hier eingetroffenen Pariser Blaͤtter keine Bestaͤtigu⸗ der durch den Telegraphen gegebenen Nachricht enthalten, zog man hier wenigstens die Bedeutsamkeit der Niederlage Christinos in Zweifel, und es fiel auf, daß der Tag, an welch dieselbe stattgefunden haben soll, nicht angegeben werde. h dem Ruͤckzuge der Christinos nach San Sebastian herrschte doch kein Zweifel, und es verbreitete sich an der gestrigen Bh die Ansicht, daß derselbe durch General Evans freiwillig ann treten worden sey, als er durch die Nachricht von den Rh zuge Sarsfield's und dem Stillstande in den Opertz nen Espartero's die Ueberzeugung erhalten hatte, daß er seine eignen Streitkräfte beschraͤnkt sey. Die liberalen Bläͤth von allen Farben sind sehr erbittert uͤber das Benehmen Satt, field's, den sie ohne Weiteres einen Verraͤther nennen, und va dem sie behaupten, daß er das Schneegestoͤber, welches seinth
Ruͤckmarsch nach Berios veranlaßt haben solle, nur zum Vn wande gebraucht habe, um den Jufanten Don Sebasttan in d Stand zu setzen, die 17 (7) bisher gegen das Corps von Sarefich
verwendeten Bataillone nach Guipuzcoa ziehen und so der nu
12, 0) Mann starten Division des Generals Evans ein Com (?) entgegenstellen zu koͤnnen. Am entschieden
von 30,000 Mann ; sten sprechen sich die ministẽriellen Blaͤtter gegen Sarefiesd um
uͤber das durch ihn veranlaßte Mißlingen der konbinirten Operatzh ⸗
aus und weisen offen auf die Gefahren hin, welche aus diesem leh⸗ teren fuͤr die Sicherheit der Königin, namentlich durch die Um
vermeidliche Entruͤstung der demokratischen Partei entstehen mi
ten. „Wenn sich“, sagt nter Anderem die Mornin g Chroniele,
„an den Ruͤckzug nach San Sebastian fernere Zoͤgerungen, 66
schweige denn noch großere Ungluͤcksfaͤlle, kauͤpfen sollten, sp muß man sich, unseren Privatberichten zufolge, auf die sch limm⸗ sten Ereignisse in Madrid gefaßt machen. Die Ungeduld und die Aufregung der Bevoͤlkerung der Hauptstadt ist auf du Aeußerste gestiegen. Mendizabal wird durch die Volkswuth soͤnlich bedroht, ihm schreibt man die Unthaͤtigkeit des Hern zu. Statt sich vor dem Sturme zuruͤckzjuziehen, scheint sr so doch begierig, demselben in der hoͤchsten Stellung Trotz zu bietea. Da die zunehmende Krankheit Calatrava's seine interimistische Ersetzung als Premier⸗Minister nothwendig macht, so verlangt Mendizabal, zu diesem Posten berufen zu werden. Die Köͤnign dagegen will dem Grafen Almodovar den Vorzug gegeben wissn Noch war keine Entscheidung daruͤber erfolgt. Bie Ausregu des Volkes aber ist so groß, daß jeder nachtheilige Bericht 4 Navarra, ja die Verzoͤgerung güter Nachrichten, zu den k dauernswuͤrdigsten Resultaten fuͤhren muß.“ — Der Gloht will der Niederlage des Generals Evans noch keinen Glauhg schenken. „Die gestern bekannt gemachten telegraäphischen Nh richten“, aͤußert dieses Blatt, „konnen bei keinem Veh nuͤnftigen und Leidenschaftslosen Glauben finden. Er stlich it kein Tag genannt, wo die Niederlage des General Evans stöh gefunden haͤtte. Zweitens heißt es, seine Truppen waͤren if groͤßter Unordnung nach San Sebastian geflohen, wo schn vorher 1560 Verwundete angekommen seyen; woraus erhtll daß die Unfaͤhiggemachten schneller als die Nichtverletzten gelüh
fen waͤren. Drittens hätte Don Sebastian acht Bataäͤlloh .
(die vorher gegen Sarsfield marschirt waren) herbeigefhn um Guibelalde gegen Evans Beistand zu unerwartet eine Uebermacht sich gegenuber
Ruͤckzuge gendthigt worden waͤre, welcher in der hoͤch sten Ih wirrung vor sich gegangen sey. Nun wissen wir aber nach fi heren Angaben, daß der Karlisten⸗ General nur 5009 Min
dem General Evans gegenuͤberzustellen hatte, welche die MM
stärkung unter Don Sehastian auf 9000 oder höchstens llsf
Mann vermehrt haben koͤnnte. Ist es wohl glaublich, du lf
einem schwierigen Terrain, wo die Reiterei nicht agiren kunt,
und wo auf jeden 100 Yards sich die größte Leichtigkel zu
Vertheidigung zeigt, ein solcher Unfall sich haͤtte ereignen lin nen! Sobald die amtlichen Berichte ankommen, werden hit vermuthlich erfahren, daß General Evans, nachdem er sich v gewissert, daß die kombinirte Operation auf eine Zeit lang einzt⸗ stellt werden muͤsse, wegen Sarsfield's Rückzug gegen Pammh lona, gleichfalls auf seine Vorposten, ohne Verlust und oht gehindert zu werden, zuruͤckgegangen sey. Jedenfalls telt dieser angebliche Sieg der Karlisten von der gewohnlichen Weise ch da nicht berichtet wird, daß sie auch nur einen Mann, eine Kun none oder irgend etwas genommen haͤtten. Auch ist es nich ganz richtig, daß Evans unverzuͤglichen Beistand von Sarsfte oder Espartero, erwartet haͤtte; er wußte, daß diese Genelal mehrere Tagemaͤrsche von ihm entfernt waren und die Karlisten sich zwischen ihm und denselben befanden. Alles, was er vrt diesen Offizieren erwarten konnte, war also, daß sie die Auf merksamkeit eines Theils der Feinde beschaͤftigten, wahrend ihnen denselben Dienst that.“ — Wir sind setzt begierig, wa der unglaͤubige Globe zu nachstehendem Briefe aus Borde auß vom 18ten, den der Courier mittheilt, sagen wird. „Dle Ang Christinos sind total geschlagen worden. Sie sind nach den int glaublichsten Anstrengungen in ihre sruͤheren Positionen zurtth gekehrt. Man versichert, daß die Zahl der Todten 760 uͤbersteiht Eine Kolonne von 19,060 Karlisten stand im Begriff, uͤber den Ebro zu gehen, um sich mit den schon im Süden befindlichen Truppen zu vereinigen und nach Madrid zu marschiren.“ Diese Nachrichten, die auch von anderen Seiten her, wenn gleich mit Angabe abweichen
leisten, di findend, zin
der Daten, bestaͤtigt werden, so daß deren Authentizitaͤt keinem zweifel mehr unterliegt, erregten denn auch an der Boͤrse fuͤr die Spanischen Papiere keine geringe Besorgniß, und diese fielen fast um 5s pCt.; auch gestern noch dauerte das Sinken derselben im Preise fort, Active waren zu 212, 3 3, ausgeboten. Auch auf die Portugiesischen Fonds hat die Nachricht eingewirkt, so daß die 3 pCts. auf 30 à 30 sielen. Die Times sagt: „Es ist jetzt außer Zweifel, daß, wie unser Korrespondent uns schon vor beinahe 3 Monaten berichtet, Sarsfield in Uebereinstim⸗ mung mit. Don Carlos handelt. Die ungluͤckliche Bri⸗ tische Legion und deren noch unseligerer Befehlshaber haßten sich durch das Versprechen der Mitwirkung Sarsfield's zu Unternehmungen verleiten lassen, die ihren Ruf kompromitti⸗ ben, wenn guch immerhin das ungluͤczliche Refultat derselben nur Folge des nichts wuͤrdigsten und schandlichsten Verraths seyn mag.“ Der Courier ist sehr kleinlaut und meint, die Eifer⸗ sucht der Spanier gegen die Britische Legion sey bekannt genug, und die e en, habe ja längst bewiesen, wie wenig auf die Mitwirkung der panischen Generale zu rechnen sey; Espar— tero's Zoͤgern erscheine aber um so auffallender, als man von San Sebastan die bestimmte Nachricht habe, daß Lord John Hay eigens ein Dampfschiff mit Depeschen an ihn abgesendet, m ihn von der Eröffnung der Feindseligkeiten von Seiten der lnglo⸗Christinos in Kenntniß zu setzen. Der Courier glaubt, Espartero habe die Absicht, die Spanische Constltution zu stur⸗
Das mehrerwaͤhnte Pamphlet uber Spanien, von dem ma dem Lord Palmerston die Autorschaft , wollte soll, 6 Privat ⸗Nachrichten, den Englischen Gesandten in Madrid zum HBerfasser haben. ö. .. Das Dampfschiff „Hugh Lindsay“ ist im Februar von Bombay in Suez eingetroffen. Einige Briefe sind bereits ber Narseille hier angelangt; der Briefbeutel wird jedoch erst mit dem Dampfboote aus Malta am 30sten d. erwartet. Auf die⸗ sem Wege sind auch Nachrichten aus Canton bis zum 19. No— vember angelangt, aus denen man ersieht, daß die Pflanzer sich geweigert hatten, den Hong“ Kaufleuten Thee zu den Kontrakt Preisen zu liefern. Aus New-Hork wird vom 25. Febr. gemeldet, daß Tags itrher dort das Englische Schiff „Diamond“, nach einer hun, rerttagig en Reise dort angekommen war; es hatte 180 Passagiere im Bord gehsbt, von denen 30 im wahren Sinne des Worts „rhungert waren.
vereign fuͤr eine Kartossel, fuͤr einen Tropfen Wassers geboten
Nieder lande
Aus dem Haag, 21. Maͤrz. Der Finanz ⸗Minister Herr van Gennep hat von den durch die juͤngsten . ie err Anleihen auf den Kredit der überseeischen Besitzungen eine von 19 Millionen zu 5 pCt. in 19,000 Antheilen zu 16990 Fi. eroͤff— net. Der Zinsen, Genuß faͤngt schon vom F April d. J. an Die Einzahlungen sollen in gleschen Summen vor dem 3. Aprit, 20. Juni, 10. Oktober und 10. Januar k. J. geschehen und man ist befugt, bei jedem Anthen eine Beilage von 76 F1. zu machen in einer Obligation von 1000 Fl. proc. vom 24. April am 10., 11. und 12. April
. Professor und der Literatur an der Militair Aka— err H. Weissenbach in Breda
1836. Die Einschreibungen werden angenommen.
Herr W. Weissenbach ist auf sein Ansuchen als der Deutschen Sprache dinie zu Breda entlassen und H m seiner Stellt ernannt worden.
drüussel. 2 rn ö Dru ssel, 21. Maͤrz. r Banderstraten von Pontho E butch zwei Königliche Verf gungen von 23sten v. ert Geschaͤftstraͤger bei den Höfen von triannt worden.
Es scheint, daß die Mode, seine Frau zu verkaufen, As England nach dem Kontinent fortpflanzen will. Am 13 ärz kaufte ein Gutsbesitzer die Frau eines Paͤchters von Na⸗ hhe fuͤr eine Summt von aä000 Frs. und 11560 Frs. jaͤhrlicher hinten fuͤr die Kinder. Der Kentrakt ward in einer Schenke Namur unterzeichnet. Die Frau schien mit dem Handel ihr zufrieden. ;
sich
Sie hatten einander vergebens einen Sen!
* 8 *
.
Munchen, 22. Maͤrz. Se. Majestat der König und Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz wohnten heute Vormittags dem Schluß des ähstuͤndigen Gebets und der dabei saͤhrlich stattfin⸗ denden Prozesston in der St. Peterskirche bei, die diesmal im Innern der Kirche gehalten wurde, da die Witterung den Um gang er die Straßen und den großen Platz nicht erlaubte.
Heute fruͤh ist hier der Staatsrath und Abgeordnete zur zweiten Kammer der Staͤnde-Fersammlung, Herr von Mann nach langer Kraͤnklichkeit in dem Alter von einigen 60 Jahren mit reg gegangen.
Der Nachricht, daß der Kirchenstaat wegen der Gri Kordon gegen die Nord⸗Italiaͤnischen . ger lr 9. jetzt von Bayerischen Blaͤttern widersprochen.
Das Schneewetter hat selbst heute noch nicht aufgehoöͤrt, und 9. . ,,. .
Uürnberg, 20. Maͤrz. eutz Mittag ist das erste Ba— tollen des K. z. Oesterrelchtschen Infarkte ii e U scher, das am 10ten d. den Marsch von Pilsen in oͤhmen nach einer neuen Garnison Mainz angetreten hatte, 1200 Mann stark hier eingeruͤckt. Herr General Major und Brigadier, Frhr. v. Seckendorff und daͤs Offizier⸗Corps der hiesigen Besatzung wären mit der Musik des Infanterie. Regiments Erbgroßherzog von Hessen dem Bataillon entgegengezogen, und begleiteten dasselbe in die Stadt, wo Offiziere und Mannschaft einquartiert wurden. Daß der Durchmarsch fremder Truppen, seit langer als zwanzig Jahren der erste, fuͤr Nurnberg eine Art Ereigniß böidet, laͤßt sich denken. Obgleich die stille Zeit keine oͤffentlichen Vergnuͤgungen estattet ist unser einheimisches Militair nach Kraͤften bemuͤht, den Kaiserl. Truppen die Gastfreundschaft zu erweisen, welche durch das sreundschaftliche Verhältniß beider Staaten sowohl, als durch die zuvorkommende Aufnahme geboten ist, die dem nach Grie⸗ chenland entsendeten Bayerischen Truppen Corps auf seinem Durchzug durch DOesterreichisches Gebiebt allenthalben zu Theil wurde, Heute Nachmittag werden Oesterreichische und Baverische Offiziere gemeinschaftlich eine Fahrt auf der Eisenbahn vorneh⸗ men. Morgen setzt das Bataillon den Marsch bis Langenzenn fort, wo uͤbermorgen NRasttag ist. Der Einmarsch in Mainz erfolgt am 2. April. Das zweite Bataillon mit Regimentsstaß wird in der Hälfte Aprils in Nurnberg eintreffen.
⸗ Stuttgart, 19 Marz. General Theobald, rühmlich be⸗ kannt als Militair, als Schriftsteller, wie als Mitglied mehre⸗ ter Staͤnde⸗Versammlun gen Württembergs, ist heute früh um à Uhr, nach einem zehntaͤgigen Unwohlseyn, das gestern plotzlich in Lethargie überging, gestorhen. Karlsruhe, 22. Maͤrz. (Karlsr. 3.) Ein
Feier, welche ohne Zweifel die lebhafte Theilnahme . wohner des Großherzogthums und aller übrigen Freunde und Berehrer üunseres Regentenhauses in Anspruch nimmt, die Eon— firmarion Ihrer Hoh. der Peinzessin Alexandrine von Baden äͤlteste Tochter Seiner Königl. Hoheit des Großherzogs fand heute hier, im Großherzoglichen Residenzschlosse, statt. ; Dem Willen der hohen Aeltern gemäß, wurde dieses Familienfest in mog li hster Geraͤuschlosigkeit begangen, und es wohnten demsel⸗ ben aus diesem Grunde nur die derinal hier anwesenden Mit⸗
Henriette von Württemberg, die
in der Wiener Zeitung solgenden intereff
en vem M. zun Stockholm und Kopenhagen gegeben, gegen A lihr 4 Minuten Abends mittlerer Wiener
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 17. Marz. Die Staats-Tidning meldet deß Se. Königl. Hoheit der Kronprinz auf den Rath der Alert: iin Entschluß gefaßt haͤtten, beim Beginn der milderen Jahres⸗ h eine Reise nach einem der warmen Bader Deutschlands an⸗ Hö. Adelswaͤrd und der Kammer—
? Freiherr Fabian Wrede werde Kr en ie, . n den Kronprinzen auf dieser Es heißt, daß der Bischof Wallin eine Audienz beim Köoͤ— nige gehabt habe, worin Se. Maj. dem Bischofe 3 . zuettennen gegeben haben, daß derselbe dem einstimmigen Rufe, der ihm von Schwedens Priesterschaft geworden sey, nachkom Hen mae, worauf sich Herr Wallin einige Tage Bedenkzeit er 6 — Dagligt Allehanda bemerkt hierbei: „Es , Baterlande zur Freude gereichen, an der Spitze seines ( ie e meg Mann zu sehen, dessen öffentlichen und persoͤnlichen I ter so seltene und ausgezeichnete Eigenschaften zieren und dar Lb wiegend ö Vertrauen seines Standes besitzt.“ ⸗ von einem Comitè ausgearbeiteter Entwurf zu cinem . Ser Gesetze hat dieser Tage die Presse n fg, zugleich . ener Aufforderung von Selten der Regierung, daß sachkun⸗ dige Personen ihre Bemerkungen dabei abgeben möchten.
ö ,,, n ; nno ver, 21. rz. Der Antrag, eine Ver der Hanns erschen Kammern vom 22. Maͤrz lis zum r rg n ö. . zu lassen, ist in der ersten Kammer nir uͤberwiegender lehrheit verworfen, in der zweiten genehmigt worden.
J Munchen, 21. Maͤrz. Ihre Königi. Hoheit die Herzogin on leuchtenberg wird in der ersten Woche nach Ostern nach 1 Guͤtern in Italien, in der Gegend von Ankona, abgehen, J. aselbst Ihre Tochter, die Herzogin von Braganza zu er⸗ Ih en, welche dort aus Portugal aͤnkommen wird, um sich so⸗ , e, . fin ,. wo im Herzoglichen Pa—⸗ . n, , as reichste und eleganteste zu ihrer ß Heute Mittag hatte in dem
lrtengraben eine militairische
mtlichen Regimenter der hiest welt waren. Es empfing fan und Kommandant der H
n Haͤnden des kommandirend;
n v. Pappenheim,
. verdienten General ö
jier Corps brachte demselben seine Gluͤckw an
git Trupben destlirten.
glieder der Großherzoglichen Familie, Ihre Hoheit die Herzogin tren ' zum Hofe gehorenden Personen, des Staats Ministersums und die Praͤsidenten bet.
r e i ch.
2Wien, 22. Maͤrz. Herr Professor Kar! von Littrow giebt
2
anten Bericht nher
Rachricht gesagt genauer, als dort an. . Zeit er⸗ zweite Erschütterung,
die Mitglieder
der beiden ständischen Kammern
O ester
das Erdbeben vom 143ten d. M.: „Dasselbe zeigte sich, wie bereits wurde, in zwei Erschütternugen, deren trste
in der ersten
sich
6 2 . Selun den später erfolgte eine
er,ersten an Kraft und Dauer ziemlich gleich. Die 9 c Stöße ging beiläufig von N. W. a, B. O. Die , n ö. nen Eæschütterung war zwei bis drei Sesunden. Der Zuͤstand der Atme sphäre zeigte dabei durchaus nichts Ungewöhnliches. Nach ei⸗ uem nicht suͤr die Jahreszeit, aber wohl für die vorangegangene Witterung, außerordentlich angenehmen Tage, hei fast ganz heiterem Himmel und einem beständigen fanften Winde aus S. O., hielt sich das Barometer stets in der Rähe von 2795 Par. Zollen oder 28“ * Wiener Maß, das Thermometer um 4 1900 Reaumur. Dies läßt vermuthen, daß die Quelle dieser Eescheinung nicht eigentlich unseren Gegenden, die denn auch sonst fein vulkanisches Gepräge haben. augehört, sondern daß dieselbe vielmehr In einer blo⸗ ken, Fortpflanzung des Stoßes eines entfernten bedeutenderen Erdbebens zu suchen sey. Später einlaufende Nachrichten werden uns hierüber eines Näheren belehren. Zur Beurtheilung der Stärke des Stoßes muß man sich beinahe lediglich an Erscheinungen des ge⸗ meingu Lebens halten, da bisher keine Meß-Instrumenle zu solchem Zwecke eristiren. Von zwei Ülbren der Kussehl. Sternwarte, deren Pendel beide nahe in der Richtung der Erschütterungen schwingen und die unmittelbar vor und nach dem Erdbeben mit dem Simmel verglichen wurden, zeigte die cine eine Verspätung von einer, die an— dere sogar von drei Sekunden; Störungen, die für so vortreffliche Uhren von auffallender Größe sind. In einigen, abgleich nur seltenen Fällen, blieben gewöhnliche Stocknhren sogar stehen. Bilder und Spiegel schwankten und fielen von den Wänden, Thürglocken läuteten Luster, und Schnüre schwangen sich, Einrichtungsstücke krachten, die Fußböden zeigten eine wogende Bewegung. Ein jwischen dem Fen⸗ ster frei hängendes Barometer schwanfte bedeutend hin und her, das Wasser in der Schale eines Sydrometers, vor demselben Fenster, warf merllich; Wellen. Man hörte in den Mauern ein eigenes Gerie⸗ sel, wie von herabfallenden Malterkörnern; nahe beisammen stehende Trinkgläser schlugen an einander; Schlagfedern von Repe⸗ lier-Uhren ertönten; Zeichner wurden in ihren Arbeiten gewaltsam unterbrochen. Im Alslzemeinen waren die Erschütterungen in Häu— sern weit fühlbarer, als im Freien, und nur von zwei Orten konnten wir sichere Beobachtungen der letzten Art erfahren, die eine bestehend in heftig gekräuselter Sberfläche des Wassers einer kleinen Lache bei völliger Windstille, die andere in einem sonderbaren, scheinbar unstã⸗ ten Gange der Entgegenkommenden. In der Nähe der Donau zeigte sich das Phänomen stärker, wahrscheinlich des lockeren, häufig wohl auch bedeutend ausgehöhlten Bodens wegen. In den Gebäuden wa— ren die Stöße je nach der Festigkeit des Balles und der Höhe des Hauses sehr ungleich fühlbar, und so geschah es, daß oft die Bewoh⸗ ner des einen Hauses von der Sache nichts selbst erfahren hatten während ihre Nachbarn die Erschüttterung nur zu deutsich merkten und daß j. B. im Kaiserlichen Naturallen⸗-Kabinette in den ein⸗ elnen. Stockwerken nichts verspürt wurde, während unter dem Hebalke des Dachstuhles ein beinahe donnerartiges Krachen stattfand. Eine mit diesem Krachen sehr verwandte Quelle mag denn auch das dumpfe Getöse haben, das viele Personen gehört haben und desfen Ursprung wohl kaum unterirdisch zu fuchen ist. Eigentlich ernstliche bedauernswerthe Folgen hatte dies Erdbeben bei uus durchaus nicht; in den 4ußersten Fällen brachte es den langst nöthigen Entschluß saumseliger Hauseigenthümer, ihre alten baufälligen Gebäude wie derherzustellen, zur schnelleren Reife. In einer der Donau⸗ orstädte fiel das Dach einer schon fehr baufälligen Hütte ein, in welcher Wagen bewahrt worden waren, und richtete unter diesen einigen Schaden an. In einem alten Trakte der Artillerie⸗Kaserne hatten die darin sich Aufhaltenden das Gefühl, als sollte das Gebäude einsiurgen. In
soll ein baufälliges Fabrifgebaͤude eingt⸗
6 ein
eben fertig gen eng Saus bekommen und das Straͤßen⸗ hier und da gelitten haben. ren die einzigen Spuren, die an q verwüstende Ungemach erinner— Messina und neuester Zeit in Klein⸗Asien ßeln des Menschengeschlechtes zeigte. — O9 kein so bedeutendes Erdbeben, und ö in den Jahren 1829 und 1sz6, leise, bloß von Wenigen verspürte Mahnungen einer Erschütterung. Was die Ausdehnung des Phänomen betrifft, fo sind jetzt bereits fast gleich⸗ lautende Nachrichten aus Tulln, Mürzzuschlagz, Gumpold sffrchen, Brünn, Gräz, Linz und anderen Orten eingegangen. Ein Reifen- der, der sich am 17ten d. M. noch in Pest befand, hatte dort weder selbst das Mindeste verspürt, noch Andere Ae len gehört. Noch wollen wir scheinung erwähnen, die, beben in Berbindung ruhigte. Seit ein welcher die Leopolds der Ferdinandshrück bedeckt, die beil ufig men, sich schnell obs— und mehr im Durchm
ter ge⸗ Körper
zuge⸗ ange. dassel be
r erfolgte
1 beinahe zwei und
e, daß diese in den Kanälen
ich aufgelöst und in größerer
sich vorzüglich bei der Ferdinandsbrücke
und da zu den vvmrerwähnten Erschtinun—
haben, welche Erscheinungen cersi dann
werden. wenn die Kanäle vollends geräumt
sind, was bei dem Ümsiande, wo das Wasser sich fortwährend in gleicher Höhe erhält, und wo von Seiten den Behörden die Räu— mung der Kanäle angeordnet wurde, wohl in einigen Tagen der Fall seyn wird. Daß aber diefe Substanzen weder für Menschen noch ür Thiere schüdliche, oder wie Einige vermuthen, sogar giftähnliche Stoffe enthalten, folgt aus den Prämissen von selbst, und därfte selbst der Furchtsamste in der Erwägung völlige Beruhigung finden, daß der? onau-Arm nicht erst gegenwärtig, sondern fortwährend solche Gegeustände aufnimmt, ohne daß je irgend ein Nachtheil in Sanitäts⸗Hinsicht beobachtet worden wär. Karl von Littrow.“
Schweiz.
Bern, 18. Marz. Im Beobachter liest man: „M spricht davon, daß Hert Regierung s-⸗Rath K. Schnell zum n tigen Central⸗Polizei⸗Direktor auserkoren sey. — Am 15. Marz gegen Abend, sah man noch am hellen Tage einen Mann mlt einer Laterne die Stadt hinunter gar emsig ünd sorgfaͤltig etwas suchen. Auf die Frage der verwunderten Zuschauer, was er denn suche, erfolgte die Antwort: er suche die Gerechtigkeit. Aber er war mit dem Suchen nach dem koͤstlichen Kleinod noch nicht bis zur Gerechtigkeits / Gasse gelangt, als er schon huͤlfreiche Anweisung durch die Polizei erhielt, welche ihn auf das Amt haus an der Juden-Gasse brachte. G6 er da gefunden hat,
was er suchte, wissen wir nicht.“ St. Gallen, 18. Maͤrz. Von Karlsruhe sind fuͤrstliche fuͤr alle diejenigen hier ein⸗
Geschenke an Geid und Pretiosen getroffen, die mit dem verstorbenen Oberst Gustavson in Ver⸗
bindung standen.
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Florenz, 17. Maͤrz. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst Michael von Rußland ist vorgestern h w , empfing bald darauf den Besuch Sr. Kaiserl. Hoheit des Groß⸗ herzogs. Abends erschien der hohe Gast mit der Großherzoglichen Familie in dem glaͤnzend erleuchteten Theater della Pergola.
Wahrend seines Aufenthalts in Genua wohnte der Groß⸗ fuͤrst Michael den ihm zu Ehren veranstalteten Manoͤvern der Sardinischen Flotte bei. Se. Kaiserl. Hoheit mußte jedoch den Aufenthalt in dieser Stadt wegen eines plötzlich eingetretenen Unwohlseyns um einen Tag verlaͤngern. Am 13ten reiste der Prinz aus Genua ab.
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Madrid, 12. Maͤrz. Die Hof-Zeitung enthalt ein Kö nigliches Dekret, wodurch der General⸗ Capitain der Insel n General Tacon, fuͤr sich und seine Nachkommen zum Grande von Castilien und außerdem noch zum Vicomte von Bayamo und . i von a . wird.
err Mendizabal gestern Abend um 11 Uhr aus einem Hause kam, das er haͤufig zu besuchen pflegt, und in seinen Wagen steigen wollte, umtingten ihn mehrere Personen mit dem Ruf: „Nieder mit dem Minister, der mehr ein Englaͤnder als Spanier ist!“ Auf das Geschrei des Kutschers enten einige Soldaten herbei und zerstreuten die Angreifer, die sich indeß eine Stunde spaͤter vor dem Hause wieder einfanden und da⸗ selbst eine Katzenmusik auffuͤhrten. ie Revista meldet: Hin hn . n . Wagen ist nach Cadix abgegangen.
ie kostbaren Gegenstaäͤnde, wesche sie enthalten nn,, ; . ; . ie vor kurzem abgesetzten Generale Grases, Agnar ut
Borso di Carminati werden streng bewacht, ,. an i. unterhielten Verbindungen mit den Republikanern in Bar⸗ celona. Die Lage der Provinzen von den Bergen von Toledo bis
—
zu den Cablillas ist sehr traurig. Die Karlisten durchzie
das Land, ohne den mindesten Bid hen zu finden. 3 marschirt mit 6000 Mann nach Saragossa und war nach den letzten Nachrichten in Calanda und Friagz. Man alaubt, er