1837 / 103 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Leipzig erschienen. Die genannten Handlungen sind in diesem Ver⸗ zeichnisse einmal namentlich in alphabetischer rdnung und zum zwei⸗ tenmal nach den Städten aufgeführt, und zwar nicht allein von Deutschland, sondern auch viele diefer Buchbandlungen, wenn auch nicht alle, von den auswärtigen Staaten. Diese sämmtlichen Hand⸗ lungen machen über Leipzig Geschäfte, besonders Abrechnungen zur Messe, so daß man sagen kann, Leipzig sey nicht bloß eine Deutsche, e, die einzige Europäische Bücher Meßstadt. Jeder in dem erzeichnisse genannte auswärtige Buchhändler, jedes literarische In⸗ stitut, jede Musikalien⸗ und Kunsthandlung hat hier einen Commissio— nair.“ (Hier folgen die einzelnen Angaben nach den Städten Deutsch⸗ lauds; darauf fährt der Verfasser fort:) Demnach und nach der Zählung der wirklichen Handlungsnamen in dem Leipziger Berzeichnisse giebt es jetzt: 1276 Buchhändler in 360 Städten und Oertern. Dabei sind, nach gewissen Bezeichnungen in dem Verzeichnisse, Sia Sortiments-Handlungen und 462 Verlags⸗Handlungen.

Welch' eine ungeheure Änzahl gegen sonst, wie wir gleich schen werden, und welche große Wirkungen, im Guten fowohl als im Bö— sen, haben . bereite mit Hülfe der Schriftsteller hervorgebracht. Ob alle diese Handlungen noch in voller Thätigkeit oder ob viele der Besitzer, eben weil es deren zu viele giebt, in großen Nahrung-sor— in ind, wie die Anzeichen don einer bedeutenden Anzahl den Bäch—

ändlern vorliegen, kann ich freilich nicht durch gan Europa ermit⸗ teln, aber dests mehr sind die Wirkungen dieser Roihlcidmnden zu befürchten.

Zerlegt man die ganze große Masse nach den Staaten, so ergiebt fich nicht allein ein angemessenes siterarisch statistisches Resultat, son⸗ dern auch das Zeugniß, daß Leipzig wirklich eine Europdische Bücher⸗ Meßstadt genannt werken kann. TDiesemnach gehören:

zu den Deutschen Bu ndes-Staaten 295 Städte ünd 1094 Handlungen Belgien 2 * 2 1 9 * 3 2 Dänemark ... . 16 England... 1 J Griechenland ... w rann, ; den Niederlanden. ...... Nord⸗Amerika ; Rußland Schweden der Schweiz Siebenbürgen .. Ungarn der Wallachet.

te

X S ñ⸗ R =

* *

0

2 * * * * 8 *

. Q 8

*

* 2

d , , , a, a n n a u w d , * . b , , r *

2

e

Wie oben 360 Städte und 176 Handlungen.

Der ebigen Darstellung des Buchhandels vom Jahre 1837 iwill

ich nun cine 97 Jahr alte ähnliche enigegenstellen und einige Verglei⸗ chungen beifügen.

Dies alte Buchhändler-Verzeichniß lieferte det Buchhändler C. F. Geßner im dritten Theile seiner Buchdruckerkunst und Schriftgießerei, Leipzig 17411, unter dem Titel: Verzeichniß der meist lebenden Buchhänd⸗ ler, welche die Leipziger und Frankfurter Messe insgemein zu besuchen pflegen.“ (Run folgen die einzelnen Angaben.) Es waren damals in 108 Städten nur 310 Buchhandlungen. Ziehl man diese von den im Jahre 1837 vorhandenen ab, so gab es um das Jahr 1740 der Buch⸗ handlungs-Städte 252 und der Buchhändler 9äs weniger. Welch cine bedeutende Vermehrung der Städte sowohl als der Buchhäud⸗ ler! Ob diese so große Verinehrung der Buchhandlungen in 97 Jah— ren in Hinsicht der Vermehrung der Menschenzahl und der vöorge— schrittenen Bildung zu viel oder Alles angemessen sey, werden wohl philosephische und staats wirthschaftiiche Literatoren untersuchen und uns mittheilen. Jedoch sie würden wohl thun, wenn fie vorher die kümmerliche Lage vieler Buchhändler, besonders derer in viclen klei— uen Städten, kennen gelernt haben. In Anschlag dabei muß aber ge— bracht werden, daß in dem jetzigen Buchhändler⸗Verzeichniß von 1837 fast auch alle Musifalienhändler, Kunst- und Landkarlenhändler, Lithographicenhändler und selbst einige Antiquare mitverzeichnet sind. Vor 57 Jahren waren die Landkarten⸗ und Bilderbändler nur soge nannte Kürnberger und Augsburger Reffträger, welche größtenthells iu Fuß Deutschsand durchwanderten. Selbst in Berlin halten noch vor 60 bis 70 Jahren die Landkartenhändler in offenen Buden feil.

AI2

elcher nun wieder, so wie der Stich in Kupferplatten, durch den Steindruck und durch den Stich in Zinkplatten verdrängt worden ist.

Die Vermehrung der Buchhändler in mehreren Siädten einzeln ist ebenfalls sehr, auffallend. Folgende vergleichende Angaben bon verschiedenen Siädten aus obigen beiden Verzeichnissen werden des— halb auch wohl hier nicht am unrechten Orte siehen, indem man dar aus zugleich mehrere nun hundertjährige Etablissements kennen lernt, und diese Angaben also nicht bloß sianistisch, sondern auch historisch⸗ lite⸗ rarisch merkwürdig sind.

Berlin hatte vor 97 Jahren nur 6 Buchhandlungen und jetzt, nach dem obigen neuen Verzeichnisse 96, also jetzt 99 mahr. Die da— maligen 6 waren: Gottfried Gedicke, Ambrosius Hande, Christ. Gotil. Nicolai (der Vater von Friedrich Ricelaih, Johann Andreas Rädi— ger, Joh. Peter Schmidt, Joh. Karl Spener.

Breslau, jetzt mit 21 Bächhäudlern, hatte um 1740 nur k.

Köln am Rhein hatte vor 97 Jahren bereits 14 Bächhandlun— gen, welche die damalige starke Geist ichkeit, katholische Lebranstalten ünd Klöster, so wie der große Handel auf dem Rhein herbeigefübrt batten. Jetzt sind daselbst aber dech wi. der nicht mehr als 17 Buch— handlungen.

Flanffurt am Main, jetzt mit 31 Buchhandlungen, und ehemals als eiste Buchhandlungs Mößstadt, mie 23.

Jena war um 7a eine weltberühmte Uniwersität und hatte be— reits damals 11. Buchhandlungen. Jetzt sind dase bst nur 9.

Leipzig, jetzt die jahlreichste Büchhandlungsstadt mit 112 Buch— handlungen, haite bereits im Jahre 1740 als z veite Bücher-Pießstadt folgende 31! Handlungen: Arkstein und Merkus, M chael Biochber⸗ ger. Johann Theodor Böerius Erben, Jikob Bern, Joh. Freie dr. Braus Erben, Beruh. Christ. Breitke pf, Gottlieb Clanner, Wo f. Deer, Christ. Friederici, Friedr. Matthias Friefe, Thomas Fritschen e Erben, Easpar Fritsch, Caspar Heinrich Fuchs, Theophiliks Georgi, Christian Friedrich Geßner. Joh. Friede. Gleditsch, Johaun Grossen's Erben, Joh. Sam. Heinsind,. Michael Keck, Job. Samuel Kzug, 6. Laufisch Erben, Joh. Christ. Langenheim, Foseph Georg Löwe, lug. Martini, Jh. Christ. Martini, Joh. Julius Schẽn rmark, Jakob Schuster, Jeh. Michael Teubner? Samuel Benjaunun Wal— ther, Moritz Georg Weidemann, Jehann Heinr Z dler.

München, sonst nur mit 2 Buchhandlungen, N. N. Jäcklin und Joh. Jac. Remp, hat jetzt 22.

Rürnberg hat jetzi 29 Buchhandlungen und hatte bereits vor W Jahren deren 23. Der ehemalige stärkere Handel dieser großen Stadt zog wahrscheinlich auch diese Buchhändler und so viele Bü,. herrn! dahin.

Stuttgart, jetzt mit nicht weniger als 21 Buchhandlungen, hatte 9 ,, deren nur 2, nämlich Ehristoph Ehrhardt und Theodor

etzler.

Weimar hatte um 1710 nur eine Buchhandlung, Siegmund Heinrich Hoffmann, und jetzt findet man daselbst 8.

Wien, jetzt mit 45 Buchhandlungen, hatte vor 97 Jahren nach Heßner's Verjeichniß deren nur 2, Gotih. Joh. Bültnét und Joh. Paul Krauß. Wahrscheinlich waren in jener Zeit schon einige mehr daselbst, welche aber keine Messen bezogen nnd deshalb unbekannt blieben. Aber es ist auch anzunehmen, daß damals wirlich nur 2 Buchhandlungen in Wien waren, denn das freisinnigere Berlin hatte ja um diese Zeit deren auch nur 6. Das ungleiche Verhältniß findet auch jetzt statt. Berlin ist um hunderttausend Einwohner kleiner, als Wien, und doch hat ersteres mehr als noch einmal fo viel Buchhänd« ler als letzteres.

Bemerken will ich noch, daß, wenn einer von den Literatoren, welche das Buchdrucker-Jubiläum im Jahre 1810 erleben, cine Dar stellung, wie diese hier, zu verfassen nöthig finden sollte, er meine obige

Zusammenstellung aus Geßneris Verzeichniß fast wörtlich wieder ge⸗

brauchen lann, denn, er braucht nur, die dann vorhandenen Buchbänd— ler zu zählen. Auf diese Weise hat man dann eine vergleichende llebersicht von einem ganzen Jahrhundert.“

Aus würti ge körsen. Frankfurt a. M., 8. April.

Oesterr. 5 0, Met. 1037,49. . A0, 999 6. (.

100. 2156.3. Er. Bank- Artien 1636. 1635. KEurtin]! „6. A156.

lz. Logse zu So0 FI. II3. 11273. Loose zu 100 El. 221. (. Breuss.

rim. Schi. 6453. G46. do, A, Anl. 1001/9. Kr. Eon. Loos 6A. 6376. 864 Span. Anl. 21 1. 211. 215 Hol. 533 ½. 53 ½ .

London, 3. April. Cant. 30 g0r„. Belg. Neue Anl. 23. Passive 61. Ausz. Sch. 21, C Holl. 53. SM. . o Hort. do. 30 33.

2 1h 9o 565. 9

Musifalien wurden um diese Zeit in Zinn geschlagen, biz Immanuel Breitkopf in Leipzig den Noténdruck mit beweglichen Typen erfand,

l'aris, 5. April. d . 6, oö, ü, ,, d 0M,

d Ho Spun. Rente 25. Passive 6öizs. 30, Portug. 307.

Nenap. —.

St. Petersburg, A. April.

Amsterdam 5235,. Hiuamb. 91762. Wien, 7. April.

10 99).

Neue Aus. 567.

Loud. 101.

3 0M Met. —. Bank-Actien 1367.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmalige 6 Uhr r,. 10 Uhr. Beobachtung.

1837 11. April.

zs aa . war. 3a a6 Car. za . Par. Queliwarme 6 o

OO R. 4 3,40 R. 4 070 R. 150 R. O. 10 R. 2.50 R. 91 pCt. 7ᷣ A vCt. 75 vCt. Wetter Schnee. rube trübe. i,, ND. Nd. NDO. Wolkenzug . .. NO. Tagesmittel: 333 89“ Pac... 4 1.310 R..

Luftdruck Luftwärme ... Thaupunkt ...

Bodenwär. ne 2, 16, Dunstsättigung !

Ausdünstung O, On

Niederschlag O, ob Nachtkälte O gh 2400 R...

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 13. April. Im Schauspielhause (als fin Vorstellung der Dramen aus der Geschichte der Hohen staufn König Philipp, historische Tragoͤdie in 5 Abth., von E. R pach. (Nes einstudirt. ) (Herr Grua: König Pyilipp. 5 Rott: Otto v. Wittelsbach. Herr Kruͤger: Hugolin. 95 Derrient: den Markgrafen v. Istrien.)

Freitag, 14. April. Im Opernhause: Die Hochzeit! Figaro, Oper in 2 AÄbth., mit Tanz. Musik von Mozart.

neten Billets im Billet-Verkaufs? Buͤreau gegen Billeis Oper: Figero's Hochzeit, unter Ruͤckempfang des gezahlten heren Beirages gejalligst umtauschen, oder den vollen Ben zuruͤck jehmen zu lassen. .

Im Schauspielhause: 1) Le prisonnier d'une semm vnudeville en 1 act. 2) La seconde représentalion de: in po-ilion délicate, vaude ville nouveau en 1 acte. 3) Lak mille de l'apothicaire, vaudeville en 1 acte.

Köͤnigstädtisches Theater.

Donnerstag, 13. April. Des Adlers Horst. Romantsp 6 Oper in 3 Akten. Musik vom Kapellmeister Fin

özlaͤser.

Wegen Unpaͤßlichkeit der Mad. Pollert kann die Oyel „Der Barbier von Sevilla“ nicht gegeben werden. Die di bereits verkauften Billets bleiben zur heutigen Vorstellung ql tig, oder kann der Betrag dafuͤr bis 6 Uhr Abends in Empfnn genommen werden.

Freitag, 14. April. Das Madchen aus der Feenwelt, ode Der Bauer als Millionair. Großes romantisches Original z ber-⸗Maͤhrchen in 3 Akten, von F. Raimund. Musik vom ' pellmeister J. Drechsler. (Herr Roit, vom Koͤnigl. Staͤn schen Theater zu Pesth: Fortunatus Wurzel, als Gastrolle)

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 10. April 1837.

Zu Lande; Roggen 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rt große Gerste 1 Rihlr.; kleine Gerste 26 Sar. 3 Pf., Hafer 2. Ssh⸗ auch 23 Sar. 2 Pf.; Erbsen 1 Riblr. 10 Sgr.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthir. 28 Sgr. 9 Pf., ach 1Rihlr. 25 Sgr. und 1 Rthir. 20 Sgr.; Roader i 9 bh; 2 En 6 Pf., auch 1 Rihlr. 1 Sar. 3 Pf.; große Gerste 27 Sgr. 6 II) kleine Gerste 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 f.. auch 2 es⸗

6 Pf. Sonnabend, den 8. April 1837. Das Schock Strob 6 Rihir. 18 Sgr., auch 5 Rihlr. 7 S., r. 6 der Ceniner Heu 1 Rihlr. 10 Sgr. auch 28 Sgr.

Redacteur CA. Cotte .

Gedruckt bei A. W. Hayn.

1

Allgemeiner Anzeiger für

worauf dieselbe nach erfolgter Prufung der Guͤltig— leit ihrer Anspruͤche verfuͤgt werden wird SBiejeni= gen Lebnberechtigten, deren Ascendenten berelts in dite Successionsbüucher eingetragen waren, haben nur Marienwerder. das Ableben derselben, ibre eigene lebnmaͤßtge Ab⸗ doch durch dieselben zu bezieben: ammung und die Acldsung des Huldigungs, und . Eides oder eines dessen Stelle ver— nebst Pertinensten, abgeschaͤtzt auf 18,636 Thlr. zu- tretenden BHienst Eides zur Regruͤndung ihres Ein solg⸗ der nebst Hypothekenschein und Bedingungen tragungs⸗Gesuchs nachzuweisen Stettin, den 6. April 1837.

Königl. Qber-Landesgericht und Lehns— Kanzlei von Pommern.

Bekanntmachungen.

Subhasiattons-Patent. Voth wendiger Verkauf. K. Ober⸗Landesgericht zu Das im hiesigen Departement im Culmschen Kreise s . ene Rittergut Bartoszewice Nr. 3. (früher Rr. 6 unterthaͤnigkeits⸗ ne

n der hiesigen Registratur einzusehenden Tage, Ffoll am 128 ug is?, Vormittags Jo'uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. ugleich wird der Besitzer dleses Guts, Amtmann Riesenbeck, da dessen Aufenthalt unbekannt ist, bier durch zur Wahrnehmung seiner Gerechtsame vorgeladen

Vublicand um. In Folge der Allodtsications Urkunde fuͤr die Ritterschaft des Herzogihums Hintervommern und

enen, in Beziehung auf den Lehnherrn alsodiftcirten ejember 1789 aufgefordert worden, ihre Lehn⸗

unterzeichneten Lehns Kanzlei zu führenden Succes⸗

von allen Lehnherechtigten genugt worden, theils die damals angelegten Suceessionsbücher nicht durch Lö⸗ schung der immittelst verstorbenen Agnaten und Ein=

—— ——

Oeffentliche Vorladung.

Der muthmaßlich im Jabre 1825 bei Hamburg in der QMbe ertrunkene Schifftzknecht Johann Gottfried ürstentK ung Cammin vom 16. Feöruar js, stnd Terlich aus Rusdorff bei Ero sen, fo wie seine etwa te Mitglieder derjenigen Pommerschen adelichen Far nachgelassenen unbekannten Erben, we den hierdurch milien, welche zu den in diesen Landestheisen bei aufgefordert sich binnen neun Monaten und spaͤtestenz den 16. Dezember c., Vormittags 19 uhr,

ngutern berechtigt sind, durch da an hiesiger Gerichtsstelle schriftlich oder? versnlich zu ö, tern berzcdtigt sind, durch das Circhiar vom melden und weitere Anweisung, beim Ausbleiben aber

te zur bessern Erbaitung derselben in die b zu gewaͤrtigen, daß mit der Todeserkiärung des ver 6 fer Ern s ĩ , . schollenen Fohann Gottfried Terlich verfahren und siongbächer eintragen zu lassen. Die Erfahrung hat sein zurüͤckgelassenes Vermögen den nächst.n sich legi⸗

raebe a ls ö icht timicenden Erben ausgeantwortet werden wird. jedoch ergeben, daß theils dieser Aufforderung nicht n, mn n.

Königl. Preuß.

Aeschylea Orestria. H'ars I

dapier 2 hir.

SYo. 1 Thlr.

Beiträge zur

Boettich er.

16n er gr, Scu. 13 Ti. lrł

bro ch. 85 sgr

lehre. gr. Sr. 7 Thlr. Köl⸗ler.

Fanuar I837 Seher Beziehunz.

Land⸗ und Stadtgericht

tragung ihrer Lehnsngchlommen dergestalt fortgeführt worden, daß aus diesen Büchern cine vollstandige uebersicht sdmmtlicher lehnberechtigten Mitglieder der gedachten Familien zu entnehmen wäre. Da es je—

zur Geltendmachung derselben persönlich und n blos durch die vffentlichen Familien, welche bisher in die Succeisionsbuͤcher

Eintragung unter Vorlegung der über ihre Lehn— rechte sprechenden Urkunden bef uns nachzusuchen,

Bekanntmachung.

Die diesiährige Schaafschau hlerselbst wird am 20. und 30. Mai stattfinden, wobei boch sowobl für die Besitzer der noch mit Tehnrech⸗ dem Königl. beben Ministerio des Annern bewilligte ten behafteten Guter von Wichtigkeit ist, die Kebn-⸗ Preis von? m6 Thlr. än fei ih im Jahre 1838 feslge⸗ berechtigten kennen zu lernen, als auch in dem In⸗ stellten Bedingungen zur Konkurrenz kommt. Außer⸗ teresse der Ketzteren liegt, ibre Lebnrechte eintragen dem sind Werten proponirt fuͤr die ausgezeichnetsten zu lassen, schöon um bet etwanigen . Kamm, und Krempel⸗Wollthiere.

cht jur Sesparung der Kosten auf diese kurze Anzeige be Blatter vorgeladen zu schraͤnken mässen, siellen with anbeim, von der land⸗ werden, so fordern wir digienigen Mitglieder der zu rätblichen Beüörh— Anelamschen Keeises Erkundigung Hintervommerschen Lehngüuͤtern berechtigten adlichen g alle naͤheren ,,. der Schau einzuziehen.

nelam, den 7. April 1857. noch nicht eingetragen worden, hierdurch auf, diese Die Eo m mitt? des landwirthschaftl Verein s.

ge Sog. 16 Fhlr.

wiederum der von

Indem wir uns Petersen, §

und der Geschichte.

gr. Sv. bro ch 14 Thlr

nos, Svo. inaj. brosch. r LhlIr-

Ergen in Ge werb schälen. Een rheifelt und erweiterte Aus gal,

Cum sehnliis. commentario et natis Span ini⸗ nis, edidit Ila up t. S0. maj 1 Phlr. aul Velin-

Co ninik, Jos Gust, Die Bibel, das aller— wichtigste und unentvehrliche Mi tel zur rechten Erziehung und wahren Bildung des Menschen.

Resormasũinnsges-chiclite. Sammlung . ßzricke des Ü urh- lin. Be za und ßulflinger nebst „idem An- . . hangze: zut 6 en cim chi der Jen ui len, Aus H rabgesetzter Preis von Gluck 80pm

den, lsiandshwistlichen Schützen der Knnigticden im vallst. Klavier-Auczug“ mit deutsch. u. lrundlu!

szilrliatktek zu 6éerlin mit E ntfcitungzen undd Au- merkungen hrräusgegelien von Dr. C. F ö

Erklärung über das Wesen der evangeli— . - schen Kirche im Preußischen Staate von Glact's Opern unter d m Kale preis- . einigen Geistlichen derselben

Goltz, H.. 6 F. G, In Christo alles Wessen Entwurf einer allgemernen Wissen schafts—

ID.. HE r., di Chemie in tecehni Lil faden zu

Ledebur, Leopold von, Blicke auf die Litera— tur des letzten Jahrzebends zur Kenntniß Ger— maniens zwirchen Rhein und Weser mit veson— decer wuͤcksicht auf: das Land und Volk der Bructerer. gr 8. *. brorch, 27 gr.

Lisco, Fr. G, Cbristenspiegel gen a. die . n, in der , rarung St Johannis Karp 2u z gr. 8. 0. 14 r

; G B., , , Union vor besteben de Reihenfolge d

dem Richterstuhle der heiligen Schrift

Mit fe onderer Ruck-

sicht auf die seit dem Jahre 1834 in Schlesien jeichnungen an und haben Exemplare der er

entstandenen firchlichen Hewegungen betrachtet

die Preußischen Staaten.

Literarische Anzeigen

Im Verlage der Unterzeichneten sind so eben er— schienen und in allen Buchhandlungen zu haben oder

Nord- un d Mintel. Deutschland. insuanse- leit Charte des Peussis eien Saal ly lrogras.hisch ent wären vom LHrot. HI Bere aus, orugraphi-ch dargestellt v. P S chill 1837. gr. Folio. S Thlr.

Reucst« Post-, eis. und Zollverein Karte von Deutschland und Preule un hst den angränzenden Lindern. Eunlwasse von L. G. R Eymann lier Ciigt van Herz, hans. Neu reviclirt 1837. 1 Tha F.: im Pull 14 Thlr.; im Fu teral u. aul Lein and Iz I

Enslinsche Buchhandlung (F. Muͤlltt in Berlin, Breitestraße Nr. 23.

Ag am emmnan.

his Ende d. .. Konkurren? 211 hege gnen ö erlassen vj i ar cli Ir ·Hiiches Arrangement. Korrekihei, ul gro⸗ sses FEolio- Format us gaezeielimelen A usgahtn

Acmide., atr. v. .. P. Schin di. itt 7 Thlr. l lär A hir: Ip hieenie in Tauris, arr ; ig, stelt 8 hir. liÿjc 3 7hlu; Orpheus n. Emi dis e. arr. v. Kugt. statt 8 ihr. Fir 3 Thlr. Sehlesinzenrsche Buch- u. Musik hidlę. Linden

ge 8M.

Var. Lweite um. F r ho o gen. william Buckland. Die Urwelt und ihre Wundet. Aus dem Engl von Friedr. Werner. S 6 Lieferungen A8 Kr, 1 sgr. Mit vielen Abbildungen Di Die erste Lieferung verlaͤßt so eben die Presse Betra tun⸗ Weck gehört zu den jr il ge Mer = Büchern, . und Subscriben ten auß die aus 21 30 kischin ö . eser Tücher erha. ten die erung à 39 Kr, 93 sgr. = Alle Huch ben blun gin Deu / schlands eim ih

ferung vorraͤthig.

Zu Bestellungen empfiehlt sich die Stuhtst⸗

Wassers clklehen! G. A. De, bDissertalio II. Buchhandlung n Berlin, Schloßplatz Nr. ꝛ.

storia quaestionum per Lruenta apud Kom-

.

Flußwärme 1,40 1

81 p .

Zu dieser Ooern-Vorstellung werden Opernhaus-Buͤlets, n Donnerstag bezeichnet, verkauft, und wird ersucht, die zur Oyy Die Stumme von Portici, bereits geloͤster, mit Freitag bejch

Rol. B. A. ausmacht.

P * aris 110,

Preußische Staat

Allgemeine

s-Zeitung.

0.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Wirklichen Geheimen ber⸗Medizinal-⸗Rath und Praͤsidenten Dr. Ru st die Erlaub— ß zu ertheilen geruht, das von Sr. Majestaͤt dem Kaiser von esterreich erhaltene Ritterkreuz des Kaiserl. Oesterreichischen bopolds⸗Ordens tragen zu durfen.

Se. Majestaͤt der König haben dem Jager Korka von der

Pitten Jäͤger⸗Abtheilung die Rettungs-Medaille mit dem Bande verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Kaufmann Gu stav

Icnell zu Koͤnigsberg in Preußen zum Kommerzien- und dmiralitaͤts, Rath, so wie zum kaufmannischen Mitgleede des ommerz- und Admiralitaͤts- Kollegiums daselbst zu ernennen.

Abgereist: Der General⸗Major und Inspecteur der Isten rtillerie⸗Inspection, von Die st, nach Magdeburg.

Zeitungs-Nachrichten. .

ö,

Dorpat, 2. April. Sicheren Nachrichten zufolge, wird le Dampsschifffahrt zwischen Riga, Swinemuͤnde und Luͤbeck, helche im vergangenen Jahre dadurch, daß das Schiff schad— aft geworden, auf so unangenehme Weise unterbrochen wurde,

diesem Fruͤbjahr wiederum fortgesetzt werden, und zwar wahr— cheinlich durch eine neue Actien-Unternehmung, deren vorlaͤufi— er Prospekt vielen Anklang gefunden hat, so“ daß bereits seit er kurzen Zeit der Bekanntwerdung des neuen Planes in Re— al und hier uͤber 509 Acrtien gezeichnet worden sind. Jede lctie wird 259 Rbl. B. A. betra en; 1200 Actien sollen Kber— saupt ausgegeben werden, deren Kapital-Betrag mithin 300,000 Wer mindestens 10 Actien unterzeich— et, soll eine kostenfreie Fahrt von oder nach Luͤbeck als Pꝛaͤmie Erhalten. Sobald zwei Drittel der Actien gezeichnet sind, soll bie Unternehmung ins Leben treten; die vorläufigen Unterhand— ungen zur Anschaffung eines neuen Englischen Dampsschiffes, gelches mit den vorzuͤglichsten Maschinen versehen seyn soll, sind bereits eingeleitet, und zwar in der Art, daß man hofft, die Fahrten noch in diesem Fruͤhjahr beginnen zu konnen.

Frantrrn ch.

Paris, 6. April. Ueber die Zusammensetzung des neuen Minstertums verlautet auch heute noch nichts Näheres. Mitt— strveile fahren die hiesigen Zeitungsschreiber fort, Minister⸗-Listen zu geben, wie sie einem jeden von ihnen gerade am besten zu⸗ ien. So enthät z. B. die Gazetie de France eine solche kste, an deren Authentizität sie ohne Zweifel selbst nicht glaubt, a sich auf derselben die Namen Thiers, Soult, Odelon-Barrot nd Mauguin befinden. Das Journal des Débats versi— bert, es sey bes gestern Arend noch zu keiner Entsa eidung ge—

bimmen; geweß sey nur, daß Herr Guizot um 2 Uhr Mittags jum Koͤnige berufen worden sey.

In der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer Rölte man um Uyr tau öh Mitglieder im Saale. Von den Ministern dagegen fehlten bloß die Herren Gu zot und Bernard. Herr Glats-Bizoin rief laut, daß es bet einer sochen Saumseligkeit der Deputirten unmoͤglich sey, die Ge—

qaaͤfte des Landes zu betreiben, und Uaß es unter diesen Um,

ständen besser seyn duͤrfte, so lange, bis das Ministerium nicht te'onstruirt worden, gar keine Sitzung zu halten. Von mehre— ren Seiten wurde der Namens-Afufruf verlangt, um die abwe— senden Mitglieder zu ermitteln. Wahrend dieser Operation fan— den sich indessen noch öh bis 8cDeputirte ein, so daß die Versammlung

mit genauer Noth die zu den Berathungen streng erforderliche Anz ahl von Mitgliedern in sich faßte. An der Tages-Ordnung war die Fort—

setzung der Debatte über die Irrenhäuser. Kaum war dieselbe

aber eröffnet worden, als aufs neue 15 bis 20 Deputirte den

Saal verließen, um sich in den Nebenzimmern uͤber die Mini— sterial⸗Krise zu be prechen. Der Präsident ließ diese Herren

durch einen Thuͤrhuͤter zur Ruͤckkehr in den Sitzungs Saal auf⸗

sordern, indem die Kammer sonst nicht abstimmen könne.

avin meinte, das Beste, was man thun koͤnne, sey, die Siz— jung aufzuheben. Inzwischen gelang es den Thuͤrhuͤtern, einige zwanzig Deputirte, die sich in dem Konserenz⸗Saale sehr ange—⸗ legentlich unterhielten, zur Ruͤcktehr nach dn Sitz ungs⸗Saale zu bewegen, so daß wieder zweihundert und einige dresßig Mit— glieder in diesem Saale waren und somit uber ein Amendement des Herrn Roger abgestimmt werden konnte. Daß ein großer theil der Deputirten hierbei gar nicht wußte, worum es sich gentlich handelte, versteht sich von selbst. Nach einer lang⸗ weiligen Debatte uͤber ein zweites Arnendement C6 derrn Roger, das zuletzt ebenfalls verworfen wurde, tinigte man sich endlich über folgende Vestimmungen des betreffenden Gesetz Entwurfes EArtikel 3 und 4): „Niemand darf eine Privat-Irren-A1nstalt, ohne die ausdrück⸗ iche Genehmigung der Regierung, errichten und leiten. Keine Privat. Anstalt, die zur Aufnahme anderer Kranken bestimmt it, darf zugleich Geistes-Abwesende aufnehmen. Besondere eglemenis sollen die Bedingungen naͤher festsetzen, unter wel⸗ chen die obige Genehmigung ertheilt wird, so wie die Faͤlle, wo diese Genehmigung zurückgenommen werden kann, und die Ver— hindlichkeiten, die den Privat⸗Irren⸗Anstalten auszulegen sind.“ ö er ste Artikel bestimmt, welche Papiere beizubringen sind, . die Aufnahme eines Geistes- Kranken in eine Irren⸗ tat zu bewirken. Kaum aber hatte die Berathung

er denselben begonnen, als der Praͤsident darauf auf⸗ merksam gemacht wurde, daß es nicht wohl moͤglich sey,

Herr

3 —— ———————— ——

Berlin, Freitag den 14ten April

einen so wichtigen Gegenstand, der die theuersten Interessen der Familien beruͤhre, im Schoße einer Versammlung zu verhan⸗ deln, die kaum zur Halfte vollzählig sey. Herr Glais-Bizoin verlangte aufs neue die Aufhebung der Sitzung. Es sey un, moͤglich, fuͤgte Herr von Rancs hinzu, bei der Aufregung, in welcher sich mehr oder weniger alle Deput rten befanden, mit der erforderlichen Reife zu berathschlagen. Herr v. Schauen— burg erwiderte hierauf, daß Diejenigen, die eine solche Auf— regung vorschuͤtzten, nur von sich selbst und nicht von Anderen sprechen möchten. Auf das Verlangen mehrerer Deputirten, daß noch einmal der Namens-Aufruf veranstaltet werde, bemerkte der Präsident, daß dies zu nichts fuͤhren würde, da die 50 der 60 Deputirte, die sich gegenwartig im Konferenz- Saale befaͤnden, zu dem Namens-Aufeufe zurücktehren, nach Beendi⸗— 4aung desselben sich aber wieder entfernen wuͤrden. Herr Glais⸗ Bizoin begehrte jetzt zum drittenmale die Aufhebung der Sitzung, und als der Präsident ihm bemerklich machte, daß es hierzu eines besondern Antrages beduͤrfe, erhob sich die ganze linke Seite, um dem gedachten Deputirten beizupflichten. kichtsdestoweniger wurde zuvor noch einmal der Namens-Auf— ruf vorgenommen. In demselben Maße, als diese Operation vorruͤckte, fuͤllte sich auch wieder der Saal; kaum hatte aber die Debate über zwei Amendements der Herren Charamaule und la Roche faucauld-Liancourt begonnen, als einzelne Depu— lirte sich unmerklich wieder wegschlichen, so daß zuletzt in der That nichts weiter uͤbrig blieb, als die Sitzung“ aufzuheben, nachdem die . der Debatte auf den folgenden Tag angesetzt worden. ie ganze Sitzung hatte nur etwa andert halb Stunden gedauert.

Der Pairs hof trat gestern Vormittag als Anklage⸗Kam⸗ mer zusammen, um uͤber den am 28. Dezember v. J. von Meu— nier gemachten Mordversuch auf den Konig eine richterliche Entscheidung zu fassen. Herr Barthe war es, der über die Einleitung des Prozesses berichtete, in deren Laufe mehr als tausend Zeugen vernommen worden sind. Der General⸗Proku⸗ rator, Herr Franck⸗Carré, assistirt von dem General⸗Advokaten Herrn Plougoulm, verlas sein Requisitorium und legte dasselbe auf das Buͤreau des Praͤsidenten nieder, worauf die Organe des offentlichen Ministeriums sich entfernten. Um 5 Uhr (ließ der Gerichtshof den General-⸗Prokurator und seinen Substitu— ten wieder in den Sitzungssaal ein und theilte ihnen, immer bei verschlossenen Thuͤren, seine dem Ansuchen des Herrn Franck-Carré entsprechende Entscheidung mit. Meunier? La— vaux und Lacaze werden demnach in Anklagestand ver— setztß, und zwar der erstere als Urheber und die bei— den anderen als Mitschuldige des gedachten Attentats. Ein Studiosus der Medizin in ziger suͤdlichen Stadt, mit Namen Rédarẽs, ist in Bezug auf das Attentat von der Anklage freigesprochen, dagegen aber, auf Requisition des öffentlichen Ministeriums, wegen aufruͤhrerischer Reden im Ge fangnisse zuruͤckgehalten worden. Einen fuͤnften Angeklagten, Namens Doche, hat das Gericht von aller Schuld losgesprochen, und ist derselbe sofort auf freien Fuß gesetzt worden. Der Gerichtshof trennte sich um 6 Uhr Abends. Seine Entscheidung, unterzeich— net von 158 anwesenden Mitgliedern, ist noch an demselben Abend den 3 Angeklagten Meunier, Lavaux und Lacaze notifi— zirt worden. Die gerichtlichen Verhandlungen in Bezug auf diese 3 Individuen werden am 21sten d. M. beginnen.

Der Moniteur berichtet, daß der Konig, auf den Vor— schlag des See⸗Ministers, unterm 28sten v. M. seine Genehmi—⸗ gung zu einer abermaligen Reise um die Welt, deren Aussuͤh— rung dem Herrn Dumont-d'Urville anvertraut werden soll, ertheilt hat. Zwei Schiffe sind zu dieser Expedition bestimmt, namlich der „Astrolabe“, Capitain Dumont-⸗d'Urville, und die „Zelce“, Capitain Jacquinot. Beide Schiffe sollen zu Anfang des Monats September aus Toulon auslaufen. Von der rr! von Gibraltar werden sie sich suͤdwaͤrts wenden und nach einem kur⸗ zen Aufenthalte auf den Inseln des Gruͤnen Vorgebirges sich zwischen Sandwich Land und Neu -Shetland hindurch nach dem suͤdlichen Polarmeere begeben, um jene bis jetzt von den See— fahrern wenig besuchten Gegenden, in denen Weddel nur den ä! S. B. erreichen konnte, genauer zu erforschen. Die Untersuchungen werden in jenen Polargegenden so lange fortgesetzt werden, als das Eis es gestattet. Von da wird Herr Dumont⸗d Urville einen noͤrdlichen Cours einschlagen und seinen Weg durch die Magelhaens-Straße nehmen, wo, ün— geachtet der Arbeiten von King, den Seefahrern noch eine reiche Aerndte an Beobachtungen aufgespart ist. Alsdann wird die Expedition die Insel Chiloe an der Westküste von Patagonien besuchen und hierauf nach Vasparaiso steuern, um sich von den Anstrengungen der Reise zu erholen und zu neuen Unterneh— mungen vorzubereiten. Im April 1838 werden die Schiffe ih— ren Lauf nach dem 23. S. B. richten und nach einander die Inseln Ducie, Pitcairn, Gambier, Rapa, Rurutu, Mangia, Raratonga beruͤhren, so daß sie im Laufe des Mai bei Vavas eintreffen, wo sie zehn Tage verweisen werden. In den ersten Tagen des Juni wird Herr d'Urville durch neue Beob— achtungen auf den Fidschi- Inseln die im Jahre 1827, von den Offizieren des „Astrolabe“ ausgefuͤhrten Arbeiten vollenden. Beide Fahrzeuge werden sodann die im Nor— den der neuen Hebriden belegenen, fast ganz unbekannten Banks⸗Inseln besuchen. Bei Wanskoro sollen sie nur mit Bo, ten anlegen, um das bei der fruͤheren Expedition des „Astro— labe“ zu Ehren La Perouse's errichtete Denkmal zu besichtigen und dann, bei Santa-Cruz und Nitendi voruͤber, nach den Sa— lomons⸗-Inseln steuern, wo sie wahrscheinlich im Juli eintreffen werden. Hier haben sie namentlich die Bucht der Indianer zu untersuchen, weil viele Gruͤnde vermuthen lassen, daß daselsst die von Wanikoro entkommenen Franzosen ihren Tod fanden. Erlaubt es der Zustand der Schiffe, so wird Herr d' Urville im September den Weg durch die Torres⸗-Straße nehmen, die neue Hollaͤndische Kolonke am Durga; Fluffe, so wie die Inseln Arru und Key besuchen und sich dann nach Amboina begeben. Im entgegengesetzten Falle wird er sich im Norden von Reu⸗ Guinea

—— 2 22

1837.

8 . . r , 2

nach Amboina begeben und unterweges nur die im Jahre 1827 von dem „Astrolabe“ entdeckte Humboldt's-Bai untersuchen. Nach einem zehntäͤgigen Ausenthalte auf Amboina wird die „Zélse“ nach Europa unter Segei gehen, um die bis dahin ge— wonnenen Resultate nach Frankreich zu bringen, während der Astrolabe“, den Kuͤsten von Neu⸗Holland folgend, in den großen Ocean nn,. im November und Dezember 1838, oder im Ja⸗ nuar 1839 die neue Kolonie der Englaͤnder am Schwanen ⸗Flusse be⸗ sucht, hierauf nach Hobarttown steuert, daselbst acht Tage ver⸗ weilt und dann seinen Lauf nach Neu⸗Seeland nimmt. Die Monate Februar und März 1839 werden zur Untersuchung die⸗ ser Inseln und namentlich der Cooks Straße verwendet. Im April wird der „Astrolabe“ die Chatam-⸗Inseln besuchen, uͤber die man seit ihrer Entdeckung durch Brighton im Jahre 17651 keine Kunde erhalten hat. Von hier aus nordwaͤrts steuernd, wird Herr d'Urville im Mai, Juni und Juli die Inseln Niuha, Mitchell, Peister, St. Augustin, Marshall und mehrere der neuerdings vom Capitain Litke aufgefundenen Carolinen besuchen, im August Mindanao erreichen, wo noch nie ein Französisches Schiff ge— wesen ist, daselbst mehrere Tage verweilen, dann einige Punkte von Borneo, wie Balambangan, Pontiana und Benschar⸗Massin besuchen, gegen den Oktober in Batavia eintreffen und von da, nach einem sehr kurzen Aufenthalt, wenigstens in Einen Hafen von Sumatra einlaufen. Herr d'Urville will um das Vorge— birge der guten Hoffnung nach Frankreich zuruͤcktehren und hier im März oder April 1840, nach einer Abwesenheit von dreißig bis zweiunddreißig Monaten, wieder eintreffen.“

Der heutige Moniteur enthaͤlt eine vom Aten d. datirte Königl. Verordnung, wodurch die ate Compagnie des Iten Ba—

taillons der Sten Legion der Pariser National⸗Garde aufge loͤst

wird. Was zu dieser Maßregel Anlaß gegeben, geht aus der Verordnung nicht hervor.

Der Pair, Graf Louis von Saint -Aignan, ist am Isten d. auf seinem Schlosse Saint ⸗Aignan, im Departement der nie— deren Loire, im 69sten Lebensjahre mit Tode abgegangen.

Der Bischof von Meaux hat in dieser Stadt kurzlich meh⸗ rere eigenhändige Schreiben Bossuet's aufgefunden; es befindet sich darunter das Manustript einer ganzen Korrespondenz mit Feénélon, von der man bisher nur einzelne Briefe kannte.

Lyon, 2. April. (Allg. Ztg.) Wer sich noch nicht von dem precairen und beaäͤngstigenden Schicksal der Einwohner in großen Fabriksiäͤdten uͤberzeugt hat, der komme jetzt nach dem großen, einst so reichen und bluͤhenden Lyon mit seinen 165, 066 Einwoh⸗ nern; er sehe, was da vorgeht, welchen furchtbaren Grad da die Noth und das darqus entstehende Sittenverderbniß erreicht hat! Nach dem neuesten Ergebniß fanden sich allein innerhalb der Stadt 27,500 Personen, welche die Stadt erhalten und unterstuͤtzen muß ehemals 4 bis 5000). Fuͤr die Croix⸗Rousse, Vaise und die Guillotièere (wo fast nur unbemittelte und arine Arbeiter wohnen, und wo die Wohlthatigkeits⸗ und Unterstuͤtzungs⸗Buͤreaus viel weniger vermoͤgen als in Lyon selbst) rechnet man 25,0900 Einwohner, und unter diesen uber 12, 060 Arme; zusammen kommen A0, 000 Arme oder daruͤber heraus, fuͤr die taͤglich gesorgt wer⸗ den muß. Womit? das ist die große Frage. Bis Ende Maͤrz hatte die Huͤlfskasse gegen das alle Tage steigende Elend noch einige Huͤlfsquellen von Bedeutung, nämlich was die Koͤnigliche Familie an Unterstuͤtznng geschickt, was die Lyoner beigesteuert hatten, und einen Theil der für den Fall der Cholera bestimm⸗ ten Summen. Damit ist es aber nun zu Ende. Fur den April will der Munizipalrath die noch fuͤr den Fall des Eindringens der Cholera uͤbrigen 25, 000 Fr. vorschlagen. Die Sammlungen der „Presse“ betrugen bis Ende Marz 10, 000 Fr., also zusammen 35,000 Fr. Dies macht auf jeden Armen im Lauf des ganzen Monats weniger als einen Franken! Bereits werden jetzt jeden Morgen Verhungerte, besonders Kinder in den Straßen gefun⸗ den. Das Verderben unter den jungen Frauen und Maͤdchen der arbeitenden Klasse ist gränzenlos.

Großbritanien und Irland.

London, 5. April. (Aus Hollandischen Blattern uüͤber Hamburg.) Der König und die Koͤnigin werden am 1. Juni einem Balle beiwohnen, der zur Unterstutzung der We⸗ ber von Spitalfields gegeben werden soll. Alle Damen werden bei dieser Gelegenheit in Stoffen, welche von den Webestuͤhlen zu Spitalfields herruͤhren, erscheinen.

Man hatte bemerkt, daß die Herzogin von Kent und die Prinzessin Vietoria auf ihrem gewohnlichen Spaziergange im Hyde⸗-Part seit vierzehn Tagen stets ein Individuum von sehr originellem Aeußeren antrafen, welches ihnen uͤberall hin folgte, sie unaufhörlich begrüßte und uͤberhaupt seine Bewunderung der Thronfolgerin auf eine sehr zudringliche Weise aͤußerte. Einem Polizei ⸗Ofsizianten ist der Auftrag geworden, den Zu⸗ dringlichkeiten dieses Menschen ein Ziel zu setzen. Dieser Ver, ehrer der Prinzessin, ein Mann von etwa 40 Jahren, soll Köri— gens im Besitze eines bedeutenden Vermögens seyn; er bewohnt ein Landhaus, dem er den Namen Victoria gegeben hat.

Fuͤrst Esterhaz) und dessen Sohn werden zu Anfang Juni's England auf vier Monate verlassen.

Die Berathungen im Unter hause sind gestern Abend wie⸗ der eroͤffnet worden; sie waren im Ganzen ohne Interesse. Be⸗ merlenswerth ist indeß, daß Herr Ewart um Erlaubniß ur Einbringung einer Bill, wegen Aufhebung des Erstgeburtsrech⸗ tes antrug, und daß ihm diese Erlaubniß durch eine Masjoritat von 33 Stimmen verweigert wurde. Die ubrigen Verhandlun⸗ gen in der gestrigen Sitzung bezogen sich meistens auf Handels⸗ Gegenstände, namentlich auf die Zoll⸗Verhäͤltnisse; es kam je⸗ doch daruͤber nur zu einigen Unterredungen zwischen mehreren ministeriellen Mitgliedern des Hauses und den Ministern, die zu keinem Resultate fuͤhrten. uf Veranlassun einiger durch Herrn Young eingebrachten Petitionen von Inn e welche sich uͤber die seit 1835 eingeführten Veraͤnderungen in dem Dienste in Ostindien beschweren, wurde, gegen den ausdruͤcklichen Willen der Minister, durch eine Majoritaͤt von 15 Stimmen die Ein⸗

6 24 mn,

0

m , e ./ n m,