1837 / 115 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. In der Rhein⸗-Provinz,

theilt, wel rung der

schuldigten Forst⸗ oder Jagd⸗Beamten darf nur

wenn die vorgesetzte Dienst- Behörde darauf anträgt, oder wenn die Eröffnung der gerichtlichen Untersuchung definitiv fesisteht. Ss. 10. Gegen den Forst- oder Jagdbeamten, welcher angeklagt ebrauch der Waffen überschritten zu haben, nthält au können die Angaben des Verletzten, der Theilnehmer an dem Srl lichsten Kritiken, ist aber über die Deutschen Bilder desto kürzer. Die Haupt— oder Wilddiebsiahl, an der Forsi⸗ oder Jagd⸗Contravention, und sol⸗ schon wegen Widerfetzlichkeit gegen Forst- oder agdbeamte oder wegen Wilddiebstahls zu einer Strafe, oizdiebstahls und Forst⸗Contraventionen zu einer Kriminalstrafe ver— sich allein keinen zur Anwendung einer

ist, seine Befugniß zum cher Personen, die

urtheilt worden sind, für ll Strafe hinreichenden Beweis begründen. . 11.

§. 12.

Selbsthülfe und RNothwehr nichts abgeändert. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben J 31. März 1837. 36

8 so weit dort die Französische en l er enn besteht, werden die Verhandlungen über die vorläu⸗ ge Untersuchung an den Ober-Prokurgtor des betreffenden Landge⸗ richts eingesandt, und durch diesen der Rathskammer desselben mitge⸗ e auf den Bericht des Instructions, Richters, nach Anhö⸗ taats⸗Behörde, die im 3. 6 erwähnte Prüfüng vornimmt und den im 8.7 vorgeschriebenen Beschluß abfaßt.

§. 5. Mit der Verhaftung eines des Waffen-Mißbrauchs be—

Mn Ansehung der Strafe der Forst- und Jagdbeamten,

welche des Mißbrauchs der Waffen schuldig befunden worden, behält

es bei den bestehenden Vorschriften der Gesetze sein Bewenden.

Für die Eigenthümer, Besitzer und Inhaber von Forsten oder Jagd⸗Gerechtigkeiten, so wie für die Förster, Waldwärter und

Jäger, welche die im 5. 1 bezeichneten Eigenschaften nicht besitzen, wird durch dieses Gesetz an den bestehenden Vorschriften über die

Friedrich Wilhelm. Carl, Herzog zu Mecklenburg. v. Kamptz. Mühler. v. Ladenberg.

A60

Slavischen Bauern war dort umsonst, und da, wo wir die stärkste innerlich brütende Bewegung auf den Gesichtern lasen, fand man dort nichts als naive Ruhe ünd unbeseeltes Zuhören. Deshalb verstand man denn auch nicht den Zusammenhang zwischen der Haupt— figur und der sie umgebenden Gruppe, und das Journa] des De bats sagt recht naiv, man sollte jene herausnehmen, so würde man ein schönes Genrebild behalten. Im übrigen wird die Hauptfigur um so mehr gelobt, als in ihr das innere vulkanische Feuer auch nach außen einen tobenden Ausbruch findet und zugleich lebhafte Gesten macht, denn darauf kam es hauptsächlich an. Im übrigen muß anerkannt werden, daß sich dieses Blatt über das, was es nicht ver⸗ stand, doch noch mit einiger Vorsicht ausdrückt: dreister sind die übrigen.

Der Moniteur enthält von allen politischen Blättern die ausführt! —.

verfahren werden, 5 υ Span. Re

G Met. Bank- Acti

19 25. AIM, G.. Loose zu 500 El, 1126. Loose zu 100 Fl. 221. Br. F Er. SM Span. Anl. 2Z9*s. 2023. 21 o Holl. S236. dꝛr .

Rente 106. 95.

Bank- Actien 1627. 1625.

Hamburg, 22. April.

Bank-Actien 1338. 1336. Engi. Russ. 108 . Sog Port. 3 39,9 291,½ñ. Neue Anl. 20.

Paris, 18. April.

3 0½9 do. 79. 20. do / Neap. 9

nte 247. Passive 6 /. 39,½ Fortug. 390. Wien, 19. April.

10 33., z vorzpig-, zär rr. 21 ,-

en 1364 ,½. Neue Anl. 566 is,.

figur in der Hussitenpredigt findet er von einem theatralischen und me— lodramatischen Effekt, von dem man auf den ersten Blick überrascht werde, mit dem aber unglücklicherweise die Empfindungen der Zu⸗ hörer in feinem Verhältniß siänden. Der größte Theil'dieser Zuhö⸗ rer, welche übrigens vereinzest und ohne Verkettung der Gruppen ge⸗

oder wegen

Be rin ge ,,, . Den 24. April 1837.

malt seyen, zeigten eine Kaltblütigkeit, welche Alles überträfe, was man sich von Dentscher Unempfindlich keit (in pessihilitè geruinniqus)

vorstellen könne. Ferner bemerke man in der Jeichnung eine Aruluth. des Styls, die, nach dem Erachten des Kritikers, zu viel von dem enthalte, was man Gothisch nenne. Tretz aller dieser Fehler sey das Bild dennoch nicht ohne Verdienst, der Kopf des Predigers fey mit Kraft gemalt und zeige einen schönen Charakter. So fehr es uns gewiß befremden muß, ein Deutsches Werk von einem Franzo— sen theatralisch und melodramatisch genannt zu hören, gleichviel, ob als Lob oder Tadel, so harmlos darf uns doch die bittere Bemerkung von Deutscher Unempfindlichkeit erscheinen, weil sie diesmal in jeder Art gänzlich fehl trifft, denn es sind hier keine Deutsche, sondern nur Slavische Physiognomieen dargestellt. Der Kritiker hat nicht den min⸗ desten Begriff von der tiefen nationalen Charafteristik, worin der Werth des Bildes besteht; er ahnt den großen Abstand diefer Physiognomicen

Unterschrift und

n i ct er Eon de- und Gel(d- CO er Zett 2 Er. Cour. ö r. Con S Brief. Geld. 8 RKrief. 6 St. · Schuld- Sch. 4 102 V3 101 3 Pomim. do. 4 2 lss Pr. Rugl. Obl. o 4 1901.8 9905s Kur. u. Neum? do. 4 1008,33. Präm Sch. d. Sceh 648, 3 631 .. 2 do. do. do. *. 97 * 4 Knrm. Ohl. m.. 0. 4 102 1s 101 935 Sehlesisehe do 4 I Nm. Iut. Seh. do. 4 10121 . Rückst. C. und Z. kerl. Stadt · Ov. 4 103 102 seh. d. RK. u. N. 86 . Köuigsh. do.. 4 . Gold al marco. 215 21 klbinger do. 44 J Neue Dußk. 185 Dana. do. in Tn. A3 Priedriehsd'or. 1316 1 Westpr. Pfandhr. 4 1031! And. Goldmin- Grossh. Pos. do. 4 1033, zen à 5 Th. y 121, Il Ostpr. Pfandur. 4 10316 Disconto. .

Mm

zur d k . . . ,, ö. ö daß er . dessen . ür den Staats-Seeretair: orurtheil mit so viel Unhöflichkeit bloßstellt, wie wir, wenigstens ĩ Di es berg.“ die letztere, von einem Pariser nicht erwartet hätten. Von 1837 . , ein n Es ist bereits unterm 11. Janugr d. J. in der Staats, feiner Kritik über Bendemann's Jeremias wollen, wir nichts 23. april 5 uhr . 10 uhr , Zeitung gemeldet worden, daß zu jener Zeit far die im Oktober y,. , 9 , ,., die , , Mam He⸗ = . 6 abgebrannten Einwohner zu Gin 8 zräisch, dagegen nicht abgehungert genug für eine o lange ö ö ö ; v. J gebrannten, Einwoh etz 34 g s. auf. der Insel Ru. Bilagerung erschienen find. Das Bild ist ihm also wohl wiederum Luftdruck... 3316 77 „Par. 331 39 * Par. 331,83“ Par. Quell wärme 6a en, gus dem Umfange des Reg. Bez. Stralsund uͤberhaupt ; 6, ö , , Luftwãrme 5.2 0 R 15,80 R S3 0 R. Ftußwaärme 70 73 Rthlr. in baarem Gelde und? überdies noch ansehnliche Na nicht romantisch und melodramatisch genug. Wenn übrigens dieser armee, h. 153, a . ö, 9. liche Na. Recenfent von dem Gathicue allennd spricht, das in Lesfing's Bild Thaupunkt :. 4 S0 R. 4 3 90 3. 4. zi30 3. Baden war mn ji⸗ turalien eingegangen waren. Nach einer kuͤrzlich erschienenen ür l ißt ff Dunstsättigung SA pet. 39 pet. S0 pCt. ö . nach seinem Dafürhalten herrschen soll, fo ist es auffallend von dem . . (. Ausdünstung syy⸗ Bekanntmachung des Herrn Regterungs⸗-Praͤsidenten von Sey⸗ Berichterstatter des Temps das reine Gegentheil zu hören. Dieser Wetter .... heiter. heiter. deiter. , dewitz hat diese Summe sich seitdem mehr als verdoppelt; es hatte sich auch das Gothische der Deutschen Kunst' in feiner Phan. Wind.... Od. Ded. OSO. Niederschlag in sind naͤmlich, sobohl aus dem Reg. Bez. Stralsund selbst, als tasie ausgemalt und war nnn nicht wenig überrascht, Unsere Bilder Wolkenzug .. 64. O Sd. ö. Nachtkalte inn aus den Reg. Bez. Stettin und Koͤslin, so wie aus Berlin, ganz anders zu finden. Aber statt von seinem Irrthum zurückzu— Tag esmittel: S3473 Par.. 4 9, 90 R.. 4 A 30 R.. 67 . d

Potsdam, Läbeck und Mietau Beitrage

von 4469 Rthlr. eingesandt worden, so' daß

Summe der eingegangenen milden Gaben gegenwartig auf 7563 Außerdem sind nicht allein aus vielen Orten Klei— dungsstuͤcke, Zeuge, Betten, Wolle, Brennmaterial, rauhes Fut—

Rthlr. stellt.

ter und dergleichen dargebracht worden,

von Ruͤgen haben auch noch eine bedeutende Menge von Natu⸗—

ralien geschenkt. Im Jahre 1835 waren an

reiche des Regierungs⸗Bezirks Koblenz vorhanden:

gebaute Straßen 383, 5 0

Ruthen oder 158 Meilen,.

Die Rhein⸗Schifffahrt beginnt lebhafter sonders die direkte Fahrt von Koblenz nach dem Neckar. abgefahren 210 Fahrzeuge.

Centner; ausgefuhrt, aus Holland und den

mend, 44, 365 Cir., aus dem Inlande 110,135, uberhaupt 153, 566

Centner.

zum Gesammtbetrage

uthen, 2) ungebaute 608, 595 Ruthen, . 992,133 Ruthen. Im Jahre 1836 wurden neu gebaut: 8,351 Ruthen, reparirt 289,315, also in Stand gesetzt 317, 676

ö. werden, be—⸗

Im vorigen Monate sind in Koblenz angekommen 196, An Produkten und Fabrikaten wur“ den eingefuhrt: fuͤr Holland und die Freihafen bestimmt, 50, 766 Ctr., fuͤr das Inland 122, 478 Ctr., im Ganzen 173, 244

kommen, daß die neuere Deutsche Kunst eine archäologische Kurissi .

tät sey, denn wie hätte sie sich fonst zu solcher Freiheit und Natur entwickeln können, sagt er lieber, es sey zweierlei, die Dentsche Kunst, und die Prnr eußische, jene habe durch Overbeck eine alter⸗ thümliche und gothische Richtung bekommen, diese aber sey vielmehr ein Abzweig der Franz ösifchen. Der Kritiker gehört vielleicht auch

sich die ganze

von der Else,

sondern die Einwohner 2 denen, welche der Meinung sind, daß wir Ain Berlin nicht di.. Mittwoch eutsche, sondern die Preußische Sprache reden. Das Rähere große Oper in

seiner Ulrtheile ist unbedeutend und zufãliig. Zu dieser

Kommunalwegen im Be⸗ Unter den übrigen Journalen ist der Eourrier fra ngais wohl tag bezeichnet

noch am beachtenswerthesten. Er giebt eine ausführlichere Nach⸗ richt von der neueren Deutschen Schule, die offenbar aus des Grafen Raczynski Wert entlehnt jst. Mit der Charafteristit derje⸗ nigen Schulé, welche wir die zweite Römisch-Deutsche nennen, hat

ö. dazu noch zu H). gehörig . seyn.

Saluzzo, Sch

Débats sehr ähnlich, unter Anderem: die Figur des Jeremias ist edel, imposant und in einem großen Geschmack der Zeich nung; sie macht, um die Wahrheit zu sagen, beinahe das ganze Bild aus, und diese einzige Figur reicht hin, um der Composition des Herrn Bendemann einen großen Preis zu ertheilen. Von Lessing heißt es: „Sein Bild scheint nicht seinem Ruf zu entsprechen“, und von Be⸗ gas: „Die Figur des Kaisers ist gut aufgefaßt Verschiedene Figu— ren, welche die Composirion vervollständigen, sind unbejeichnend' ünd das Licht scheint nicht mit genug Kunst vertheilt.“

Nain und dem Amine, als er

Freihafen kom⸗

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Deutsche Bilder in Paris.

Schluß des im vorgestrigen Blatte abgebrochenen Artikels)

Schlimmeren Stand hat der Rezenseni bei dem Bilde von Les⸗ sing. Man sieht, daß er sich bemüht, es gut zu finden, allein es ge⸗ lingt ihm nicht, weil er es einmal nicht versteht, weder der Geschichte noch seinem inneren Gehalte nach. Die irrige Angabe des Katalogs Ln sSerment“ steht ihm zunächst im Wege, denn danach häite er die Menge in gleichem Enthusiasmus, etwa mit emporgehobe nen Armen Er sagt: „In der Stellung der Landleute und in ihrer unbeseeiten Au fmerfsam“ Allein hier hat es nichts von

und zum Schwur ausgestreckten Häuden erwartet.

keit ist etwas, was unangenehm berührt. ihm zugleich an Auffassung gefehlt, er hat verstanden, was gerade diesem Bilde bei uns Werthschätzung erworben hat; hier zeigt sich der sen Sinn sich hauptsächlich auf lebhafte richtet, dem aber jene mit

dargestellte Wirkung nach innen ganz verschloffen blieb.

tation würde man in Paris leicht verstanden haben,

schöpfliche Stufenleiter von dumpfen Aufregungen in dem Herzen der

Wirkung nach außen so großer Kraft und Charakterissit

Man sieht, daß die Kunsikenner in Paris sich bemühen, die Dienstag, Deutsche Kunst zu verstehen und zu würdigen, wie sie es schou von Kotzebue. längst mit der Deutschen Pocsie versucht haben, aber man 'sieht Mittwoch auch zugleich, daß, wenn es Einzelnen schon gelingt, alte Vor— der. Original

urtheile zu durchbrechen, die Zeit doch noch sehr entfernt ist, wo eine allgemeinere Versltändigung zwischen so entschiedenen Nationalitäten zu Stande kommen wird. Es ist gewiß schon genug, wenn man zugesteht, daß die Reformation der neueren Kunst von Deutschland ausgegangen sey; es fragt sich, ob man sich auch ferner wird gestehen wollen, daß in neuerer Zeit Frankreich in Literatur und Kunst un— gefähr denselben Entwicklungsweg, den wir in Deutschland durchge⸗ macht, nur später und excesflver, nachgegaugen sey. Gr.

Die Kostuͤme

Buͤhne: Azur

——

zu lassen, wi

Aus wüärtige Börsen. .

Amsterdam, 19. April. Niederl. wirkl. Schuld 527. Sa,, do. 99 */. 225½. Jo, Span. 212,53. Hassire' —. Ausg. Sch. —. Preuss. Prüm. Sch. 11255. PHoln. 1II5. Gesterr. Met. 99s. Antwerpen, 18. April. Ausg. Sch. —. Zins. 8. Neue Aul. 21. Frankfurt a. M., 21. April. Cesterr. S0 e Met. 102 . A0 gi. 6G.

dem eine so große Franzose, defj⸗

Kanz -- Bih. Zinsl. 73.

Eine Exal— aber jene uner⸗

Passive —.

21,6 9 S6 . 36.

Dienstag,

Donnerstag, 21. April.

er unbewußt, zugleich eine Menge Ausdrücke gegeben welche ö. e, tadelnde Seitenblicke auf die Franzbsische Richtung erhalten,. . Freitag, 28 April. Sein Urtheil über Bendemann lautet dem im“ Joeurnak des rin, Oper in 3 Abth,

Sophie Loͤwe,

Musit vom Kapellmeister Konradin Kreutzer. (rationen sind von den Herren Fischer und Pohlmann gem

Theater zu Pesth: Valentin, als Gastrolle. Josephstaäͤdter Theater zu Wien, neu engagirtes Mitglie) ni

Königliche Schauspiele. 25. April. Im Schauspielhause: Schauspiel in 5 Abth

26. April. Im Opernhause: Die Zauber 2 Abth. Musik von Mozart.

Vorstellung bleiben die bereits geloͤsten, mit

en Opernhaus -⸗Billets guͤltig; auch werden verkaufenden Billets ebenfalls mit Sonnta⸗

Die h „von C. Blum.

, Im Schauspielhause: Coronn auspiel in 5 Abth., von E. Raupach.

Im Opernhause: Die Nachtwt mit Tanz. Musik von Bellini— ( engagirtes Mitglied der Königlichen Bn stes Debut.)

Die zu deeser Vorstellung eingegangenen Meldungen Billets sind beruͤcksichtigt worden, gern j Verkaufs⸗Buͤreau in Empfang genommen werden.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung

und konnen solche im Il

——

Königstädtisches Theater.

25. April. Pagenstreiche. Posse in 1 26. April. Zum erstenmale: Der Vers Zauber-Maͤhrchen in 3 Akten, von F. Nam (Die neuen siad neu.) (Herr Rott, vom Konig l. Staͤbst Herr Koch,!

und Bettler, als zweites Debut.)

Es wird ersucht, die zu dieser Vorstellung bereits beslh Billets bis Dienstag den 25sten Mittags in Empfang nch

drigenfalls anderweitig daruͤber disponirt h

; Redacteur Ed. Cote].

Gedruckt bei A. W. Hart

c

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Nachdem die Kosten saͤmmtlicher Vorarbeiten heute durch die Rhein⸗Weser⸗Bahn⸗Gesellschaft erstattet sind, werden die Inhaber von Interimsscheinen der Elberfeld⸗Witten schen Eisenbahn Gesellschaft mit Be⸗ zugnahme auf das Rundschreiben vom J. Februar e hiermit aufgefordert, den hierguf zu erstatten den Ein- schuß sammt Zinsen à A pro Cent bis zum 1. Maͤrz d. 9) betragend: fuͤr die Nummern Fool bis ein? schlleßlich 7550. 5 Thlr. 6 sar fuͤr jeden Interims⸗ schein, für die Nummern *I bis 6000. 750 seq. 83 Thlr. 8 sar fuͤr jeden Int M asschein bei dem Ban quier Hause der Herren von der Haydt, Kersten & Co mp. hierselbst, gegen . der betref⸗ fenden Interimsscheine, in den Nachmittagsstunden von 3 bis 3 uhr baldthunlichst zu erheben Sollten sich die Herren Actionaire noch zu schrift⸗ lichen Mittbeilungen an den Verwaltungs- Rath veranlaßt finden, so kann dies nur in frankirten Briefen geschehen, weil für solche Auslagen keine . mehr vorhanden sind und daher unfrankirte

riefe zurückgehen wurden.

Elberfeld, am 17. April 1837.

Der Verwaltungs ⸗Rath der Elberfeld⸗ Witten schen isenbahn⸗Gesellschaft.

Feldmann⸗Simong. Aug. v. . Haydt. Eg en.

Allgemeiner

Achte Ein zahlung gebirges gelegener, uber 300 M. Morgen Dom.

Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

.

Wirkung der Mineralquellen und Schlammgg⸗

auf die Actien der Leipzig-Dresdner Eisen⸗ Flache in sich fassender Rittersitz ist wegen vo ge. Geeissen, so wie der Anführung mehrerer ßih

. (bahn⸗Compagnie.

In Gemaͤßheit des 8 4. der Statuten wird hier- zu verkaufen. Das wohlidbliche Anfrage⸗ nnd Adreß⸗ mit eine fernere Einzahlung auf die Actien der Leip- Buͤreaun in Breslau wird gefaͤlligst den sich melden ig Dresdner Eisen bahn Compagnse von Zehn Tha⸗ den Kaͤufern über Alles genaue Auskunft geben. lern pro Actie e bn, und werden die Inhaber

von Interims e . z ö h e , ,,. mh diffcfotberk, bie cn eig in Betreff dan Certifiegten auf

den de * Polnische 509 Gulden-Obligationen. im Bůürcan . kit⸗ in- Certificate uͤber Polnische dd Gulden-Soligatio dem wiederhost dars m ieh; y. huß ,, nen, deren Ziehung am 1. Juni d. J. siatt findet, er— lassungsfalle der im 8 5. der Statuten ausgespro⸗ 16 6 n n nr, . chene Verlust aller Rechte und des bereits gezahlten , 6 . , Einschusses unabaͤnderlich eintreten muß. Nathan Comp, Linden Nr. Wir ersuchen übrigens, hei Einreichung mehrerer Interimsscheine selbige mit einem nach der Num⸗ mernfolge geordneten Verzeichnisse in zwei Exemyla⸗ ren zu begleiten, um die Quittungen zu erleichtern, zu welchen unser Kassirer, Herr Bader, von uns er— maͤchtigt is, wahrend unser Comptojriss, Herr Hei⸗ neken, solche contrasigniren wird.

Leipzig, den 15. April 1837. Leipzig ⸗Dresdner Eisenbahn⸗gompagnie.

Gustav Harko rt, Vorsitzen der Karl Tenn er, Bevollmächtigter.

Wohlfeiler Verkauf eines Rittersitzes in Schlesien.

Literarische Anzeigen.

In der Buchhandlung von A. Eyssen hardt in Berlin, Werdersche Mühlen Rr. 5, in Zuͤll ich au am Markt Nr. oz, ist zu haben:

Das Mineral- und Kohlenschlammbad

zu Gleissen, nach seinen Heilwirkungen und gegenwär⸗ tigen Einrichtungen von De. Gu tj ahr, prak— tischem Arzt und Badearzt zu Gleissen Aus von Graͤfe'ss und Kalisch's Jahrbuͤchern für Deutschlande Heilquellen und Seebaͤder besonders abgedruckt. Ge⸗ heftet. Preis 2 sgr, zum Besten der Armen—

Ein

ruͤckter Jahre des KResitzers aus freler Hand billig welchen sich letztere als heilsam bewaͤhrt han

man in dieser Schrift auch eine Nachweisung kn licher in diesem Jahre erweiterter Einrichi Wobnungen und Wadern, der Schnell- Fien Brief- Pösten- Course und alles desfen, waz inh. suchenden zu wissen wuͤnschenswerh seyn wit eine Beschreibung desjenigen, was für diescht Annehmlichkeit ihres Aufenthalts und zur Zirstun von dem Hesitzer des genannten Badeortes mit haften Kosten veranstaitet worden ist.

Die K*roschuͤre ist auch vorraͤthig:

bei Mittler in Posen und Bromberg,

Aderholz in Breslau,

Hoffmann in Frankfurt a. d. Oder

Prausnitz in Glogau, ü

in der Morin schen Büchhandlung in Stetht

In der Stuhrschen Buchhandlung, Schlb Nr. 2, zu haben:

An die Nachtigall Russ. Volkslied, Musik von Al. ail ja blem h von Madame Caroline Pollert zum Pfte

New Publications Paris ed. 2 the Lelters and Works of Lady Montoagn. bar Allil a Romance by James. I Vol., den,

im schoͤnsten Theile des Schlesischen Riesen⸗ Neben einem Bericht uͤber den Gebrauch und die

11ẽ Thlr. 20 Sgr. A. Asher, Linden Me

Partial · Obi. un

Allgemeine

renußische St aats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 26st April

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben dem regierenden Fur sten u Solms-Braunfels den Rothen Adler-Orden zweiter lasse mit dem Stern zu verleihen geruht.

Se. Majestaͤt der König haben dem evangelischen Schul⸗ hrer und Kuͤster Seltgmänn zu Stramehl das Allgemeine hrenzeichen zu verleihen geruht,

Se. Koͤnigl. Majestät haben die Land- und Stadtgerichts⸗ ssessoren Schäfer zu Merseburg und hr. Pinkert zu Ar⸗ rn zu Land- und Stadtgerichts-Räthen Allergnaͤdigst zu er⸗ nien geruht.

Des Königs Majestaͤt haben den Kaufmann Karl Fren⸗ l-⸗Beyme zum Kommerzien⸗Rath und kaufmannisch⸗ techni⸗ en Mitgliede der Schifffahrts- und Handels-Deputation des nd- und Stadtgerichts zu Memel zu ernennen geruht.

Vom Üsten k. M ab wird zwischen Berün und Prenzlau, roß⸗Schoͤnebeck und Henkins—⸗ vn, eine wöchentlich zweimalige Personen-Post in Gang ge⸗

in Prenzlau ankommt: 1 6 Uhr Abends. in Berlin ankommt:

ienstag Ab Mittwoch . n 8 Uhr Abends. n n Sv Uhr Morgens.

Zu derselben kommt ein zwoͤlfsitziger, bequem eingerichteter,

f Druckfedern ruhender Wagen in Anwendung. Beichaisen erden nicht gestellt. Das Personengeld betragt: wischen Berlin und Prenzläu .. ..... 2 Rthlr. Sgr. * ö 5 . ö JJ v v Groß Gch ne ßeck 1 v * . 1 Basdorf Prenzlau .. ..... 115 * 2 x v Henkinshayn . .... J 8, ö Groß⸗Schoöͤnebeck. . . x Gr. Schoͤnebeck und Prenzlau. 1 . * » Henkinshayn 15 x Henkins hayn Prenzlau .

5 k ur dieses Personengeld kann jeder Reisende 30 Pfd. Effekten hne Bezahlung mit sich fuͤhren. Fuͤr das Mehrgewicht kommt ke gewohnliche Paͤckerei⸗Taxe in Anwendung.

Berlin, den 24. April 1837. General⸗Post ⸗Amt.

Abgereist; Der General-⸗Major und Commandeur der . Kavallerie⸗Brigade, von Barner, nach dem Mecklenbur— schen.

t Der Kaiserl. Russische General-⸗Major, Graf von Saint— delgonde, nach St. Petersburg.

Ber gußerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Mini— tr Sr. Majestäͤt des Koöͤnigs der Franzosen am hiesigen Hofe, resson, nach Ludwigslust.

Zeitung s-Nachrichten. . .

Rußland.

St. Petersburg, 15. April. Der General⸗Major und General⸗Adjutant Sr. Königl. Hoh. des Großherzogs von Meck— lenburg, Schwerin, Freiherr von Boddien, der aus Anlaß des Ablebens des verstorbenen Großherzogs Friedrich Franz und der Thronbesteigung des jetzt regierenden Großherzogs mit einer be— sondern Mission bei unserem Hofe beauftragt war, hat am Sonn— lage die Ehre gehabt, zu einer Abschieds⸗dudienz bei JJ. MM. dem Kaiser und der Kaiserin und bei Sr. Kaiserl. Hoh. dem Großfarsten Thronfolger Cesarewitsch zugelassen zu werden.

Der General⸗Major Graf Haucke ist nach kurzer Krankheit mit Tode abgegangen.

In dem Graͤfiich Scheremetjewschen Dorfe Pawlowa, nicht weit von der Stadt Gorbotoff im Nishegorodschen Gouverne—⸗ ment, beschaäftigen sich die Bauern schon seit langer Zeit mit her Verfertigung von Messern und haben sich durch ihre Ar⸗ beiten nicht allein in ihrer naͤchsten Umgebung, sondern auch in den Residenzen bekannt gemacht, Und in der That stehen die von ihnen verfertigten Messerklingen und andere Stahlwaaren in der Harte des Stahls und der Sauhßerkeit der Arbeit den Englischen wenig nach. Neben Saw jalew, der in dieser Be⸗ ziehung dem Publikum schon bekannt ist, verdient noch ein an— derer Messerschmidt in Pawlowa, Kaljakin, genannt zu werden. Im Januar dieses Jahres wurden einige Tisch, und Feder— messer von seiner Arbeit durch den Finanz-Minister dem Kai— ser vorgelegt, und Se. Majestaͤt geruhten, zur Aufmunterung nes so nützlichen Gewerbes, dem genaunken Kaljakin 1005 Rubel zu schenken.

Frankreich.

Paris, 19. April. Der König fuͤhrte gestern den Vorsi

im Minister Rathe und ertheilte darauf dem Marschall 6e eine e g n n, 3 .

(. Der Oesterreichische Botschafter, Graf Ap ony, ist gester mit seiner Familie von hier nach Wien . a fg kin Abreise wird der Englische Botschafter, Lord Granville, das àͤl⸗ leste Mitglied des diplomatischen Corps, und in dieser Eigen⸗ schaft wird er am 1. Mai, als am Namenstage des Königs, im Namen des diplomatischen Corps das Wort fuhren.

Zu der gestrigen Sitzung der Deputirten- Kammer hatten sich nicht bloß die Deputirten selbst sehr zahlreich einge⸗ funden, waren dicht besetzt, und man bemerkte unter den Zuhörern be⸗ sonders viel Damen. Sämmtliche Minister waren zugegen.

Um Punkt 2 Uhr ersffnete der Präͤsident die Sitzung, worauf

sosort der Conseils-Prasident die Rednerbuhne bestieg und sich, wie folgt, vernehmen ließ:

WM. H;, der König hat uns beauftragt, Ihnen ein für den Staat wie für das Königliche Haus gleich beglückendes Ereigniß mit⸗ zutheiltn. Unsere volksthümliche Dynastie beruht für die Geg en⸗ wart in einer jungen, glänzenden Nachkommenschaft; für die Be— festigung unserer Institütionen und unserer Ruhe bedarf sie aber einer Zukunft. Der Kammer wird es also eine echt patriotische Genugihuung gewähren, wenn sse erfährt, daß der König einen Khe— Kontrakt zwischen dem Kronprinzen und der Prinzessin Helene von Mecklenburg. Schwerin abgefchloffen hat. Diese Prinzessin, würdig der hohen Bestimmung, die ihrer durch ihren Rang und ihre erlauchte Herkunft wartet, verdient dieses Loos noch mehr durch die Erhaben— heit ihres Geistes und ihrer Gesinnnug, fo wie durch alle jene Ei⸗ genschaften, die das häusliche Giüick begründen und den Prinzen, die sie besitzen, die allgemeine Ächtung eriherben, ihnen alle Herzen zu⸗ wenden. Jene Priujessin, m. H., wird sich durch ihre edle Denkart und durch jene einfachen Tugenden, dle zu allen Zeiten den Thronen zur Zierde ge⸗ reicht haben und die heutiges Tages die Kraft derselben ausmachen, unter die Mitglieder unserer Königlichen Familie mischen. Ein solches Bünd— niß, theuer dem Herzen des Fürsten, auf welchen Frankreich mit so vol— lem - Rechte stolz ist, wird noch ein Band mehr zwischen König und Volk knüpfen und ein neues Pfand der Dauer und der Ruhe für uns sepn. Es ist sonach der Augenblick gekommen, für den Haushalt des Thronerben zu sorgen. Die junge Fürstin, der in Frankreich, ein neues Vaterland winkt, muß hier eie Stellung einnehmen, würdig dem Range, der ihr in der Kähe des Throncs angewiesen ist. Dies ist der Wunsch der Kammer, aber auch der Wunsch des Gesetzes. Mittlerweile war Ihnen ein Gefetz⸗ Entwurf vorgelegt worden, der eine Apanagirung des zweiten Sohnes Sr. M. bezweckte. Es war dies ebenfalls eine, allen Grundsätzen unserer verfassungsmäßigen Regierung entsprechende Maßregel; ein großes Rational⸗Intereffe er⸗ heischt sie: die Würde des Throues; aber sie lag auch noch in den Vorschriften unseres Staatsrechts aller Zeiten. Wenn die Erblichkeit des Thrones den Prinzen vom Haufe besondere Rechee und Pflich— ten auflegt, so macht sie auch ihre dauernbe Versorgung nothwendig. Der König hat aber nicht gewollt, daß man von den Kammern gleichzel⸗ tig eine Dotation für seine beiden Söhne verlange, und da ber Her⸗ zeg von Nemouxs selbst sich beeilt hatte, feinen erhabenen Vater zu bitten, daß er sür jetzt die Sorge der Regierung und der Kammern ausschließlich solchen Interessen Zuwende, die ihm dringender erschie—⸗ nen als sein eigenes, fo haben Se. M. beschlossen, die Forderung für Höchstihren zweiten Sohn auszusetzen. (Stimmen zur Linken: Alfo eing bloße Vertagung und keine Zurücknahme!“ Indem wir uns in diesen Willen fügen, würden wir es bitter bereuen, daß wir dadurch der Mittel beraubt werden, in einer feierlichen Debatte die öffentliche Meinung, die man auf eine so strasbare Weise irre zu leiten versucht hat, zu berichtigen, wenn uns nicht eine andere nahe benorstehende Berathung die Aussicht darböte, diese mehr noch dem Lande als der Krone schuldige Pflicht zu erfüllen. Die Civilliste erliegt fast unter der Last der Spfer, die . der Erhaltung unserer Denkmäler und den Fortschritten der Künste und Gewerbe bringt. Der König sindet einen Trost für den Kummer und die Gefahren, mit denen der Friede und die öffentliche Sicherheit, die von dem Throne ausgehen, ihm vergol— ten werden, darin, sich den Absichten anzuschließen, welche die Kam⸗ mern in Bezug auf die öffentlichen Bauten und andere große Unter— uchmungen hegen. Bei solchen Thatsachen müssen die Leidenschaften schweigen; die Wahrheit beschützt den König eben fo sehr gegen die Streiche der Verleumder, als die Vorsehung gegen die Streiche der Meuchelmörder. Wir bringen Ihnen einen Gesetz-Entwurf in Vorschlag, wonach der im 26. Art. des Gesetzes vom 2. März 1832 vorgesehene Dotations-Zuschuß fesigesetzt werden soll. Der König hat uns nicht gestattet, die Summe auszufüllen: die Kammern, diefe Organe der NRational⸗Gesinnung, mögen sie bestimmen. Der 21e Artie des Entwurfs 9 für den Fall, daß der Kronprinz mit Tode abgehen sollte, das Witthum seiner Gemahlin anf die iu den Ehepakten be— stimmte Summe fest. Sie werden die freudige Regung theilen, die der König als Monarch wie als Vater empfindet. Jenes Bündniß kommt in einer Zeit zu Stande, die zu der Hoffnung berechtigt, das das Baterland das Ende seiner langen Prüfungen erreicht hat. Frank— reich ist seit einem halben Jahrhundert mit benen wf Beharrlichkeit einem schbnen Ziele entgegengegangen: der BVerschmiel— zung der Monarchie mit der Freiheit. Umsonst ist dieser große Er⸗ solg uns von den verjüngten jleberresten unserer alten Parteien strei⸗ tig gemacht worden: die Weisheit des Thrones und die Ihrige, die heilsamen Gesetze, zu denen Sie die Hand geboten, haben uns alle jene Eroberungen erhalten; sie uns auch ferner zu bewahren, und all' das Gute aus ihnen zu ziehen, das Frankreich sich davon verspricht, dies sey hin führo unsere Aufgabe. Getreu jener fesien und mäßigen Politik, die sieben Jahre hindurch Fraukreich beschützt hat, und zu deren Auf⸗ rechthaltung unsere letzten Kollegen, über deren Ausscheiden iir hier unser Bedauern zu erkennen geben, so rühmlich beigetragen haben, werden Sie uns Ihren Beistand nicht entziehen: Ihre Gerechtigkeit wird das Schwierige unserer Lage, den beabsichtigten Zweck und un— sere Bemühungen zur Erreichung desselben zu würdigen wissen. Wir sind keine Neulinge; wir alle haben bereits an dem Kampfe Theil genommen. Sie wissen, wer wir sind: unsere Vergangenheit verbürgt Ihnen unsere Zukunft. Wir legen Ihnen daher kein weiteres Glau⸗ bens⸗-Bekenntniß ab: unsere Handlüngen werden Ihnen unfere Ab— sichten hinlänglich verkündigen. (Lächeln in den Reihen der linken Seite) Möchte doch jenes glückliche und donastifche Ereigniß, die Vermählung des Prinzen, welcher dereinst über uns herrschen soll, Alle Parteien mit einander versöhnen und ste um den, darch die Juli⸗ Reroiution gestifteten constitutionnellen Thron sammeln. Dies ist unser heißsiester Wunsch, das einzige Ziel, nach dem wir unablässig streben. In Sie, m. H., in die Kammern setzen wir unser ganzes Vertrauen, unsere ganze Kraft, und wir glauben, daß wir zu sehr mit ihnen übereinstimmen, als daß sie uns ihre Unterstützung versa—⸗ gen könnten.“

Der Redner verlas hierauf die beiden Gesetz-Entwuͤrfe we— gen eines Zuschusses faͤr den Haushalt des Herzogs von Orle— ans und wegen der fruͤher beabsichtigt gewesenen Apanagirung des Herzogs von Nemours. In dem ersteren wird das Witt— thum der Herzogin von Orleans auf 300, 00 Fr. sestgesetzt, und in dem letzteren wird das Gesetz in Bezug auf die Apanag'— rung des Herzogs von Nemours unbedingt zur ckgenommen Lalso nicht bloß vertagt). Herr Odilon? Barrdot bemerkte, das Eloquenteste in der ganzen Rede dez Herrn Mols sey die

auch die offentlichen und die vorbehaltenen Tribunen

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Zurücknahme dieses Apanage,Gesetzes.!

berun

Nachdem beide Ge⸗ setz Entwürfe zum Druck befördert worden, begannen die Be— kathungen über die Algierschen Angelegenheiten. Eilf Redner hatten sich wider den Gesetz⸗ Entwurf und zwoͤlf für denselben einschreiben lassen. Unter den Ersteren befand sich auch der Marschall Clauzel, der indessen den Wunsch zu erkennen gab, daß ihm gestattet werden mochte, vorweg das Wort zu ergreifen. Nachdem ihm solches bewilligt worden, bestieg derselbe die Rednerbuͤhne. Der Graf Mols aber entfernte sich mit den Ministern des Innern, des Handels und der Fi⸗ nanzen, um auch der Pairs Kammer die obige Mittheilung zu machen. Die uͤbrigen vier Minister blieben.

„M. S.“ so hob Herr Clauzel an, „seit der ruhmvollen Ero⸗

Algiers ist unsere schwankende Politik in egg auf Afrika ein Gegenstand der Besorgniß sür n, und ein Gegenstand der Hoffnung für Europa. gn esse ind sieben Jahre verflossen, und der Augenblick ist grkommen, um sich f einem System zu bekennen und einen Entschluß zu fassen, der allen Zweifeln ein Ende mache. Mehr als irgend Jemand habe ich bei dieser wichtigen Frage das Recht, das Wort zu nehmen. Sle wissen übrigens, daß dieses Recht für mich eine Pflicht geworden isi, und diese gebiererische Pflicht werde ich jetzt erfüllen. Zupörderst muß ich Ihnen bemerklich machen, daß Alles, was sich in Afrifa zugetragen hät, mit einer absichtlichen und berechneten Ungenauigkeit erzäblt worden ist. Judessen liegen die That⸗ sacheun offen vor, und man braucht sie nur ehne Vorurtheil zu betrachten, um ihnen ihren wahren Sinn und ihre wirkliche Bedeutung wieder⸗ zugeben. Der hehe Auftrag, der mir zu Theil geworden war, legte mir eine doppelte Verantwortlichkeit gegen die Regierung auf; näm- lich diejenige eines Geuverneurs der Kolonie und die eines Oberbe— feblshabers. Ich habe der Regierung bereits Rechenschaft über alle meine Handlungen in jener doppelten Eigenschaft abgelegt, und ich habe ihr erklärt, daß ich bereit sey, alle daraus entstehenden Folgen ju übernehmen. Aber durch eine Verdrehung der Regeln der RKeprä— eutgttr⸗Regierung ist Ihnen dieser Prozeß übertragen worden, und ich stehe jetzt als Augeklagter vor Ihnen. (Lebhafte Reclamation im Centrum.) Ich wüusche mir Glück dazu, im. H, und übernehme mit Freuden diefe neue Reraniwortlichteit, obgleich diefelbe vielleicht

erst andere Häupter hätte treffen sollen, che sie bis zu mir gelangte. (Ünterbrechung. Mehrere St i mm en: „Das ist ein Irrthum. Sie sind nicht angeklagt! Wir sitzen hier nicht zu

Gericht!“ Der Präsident: „Diese Unterbrechungen wollen nür sagen, daß die Kammer, selbst mit Einwilligung eines ihrer Mitglie— der, dieses Mitglted nicht als angeklagt betrachten kann““ Der Marschall Clanzel: „Aber man hat . gesagt .... Der Präsi⸗ dent: „Sie dürfen *. Lage nicht verdrehen. Sie haben nicht einmal das Wort als Marschall von Fraukreich, sondern bloß als ein in dieser Angelegenheit gut unterrichteter Deputirter.“ Marschall Clauzel: „Ich nehme auch nur als Deputicter das Wort.“ Gene— ral Sübervic: „Es hat aber dech eines der Mitglieder eine An⸗ klage erhoben.“ Der Präsident: „Unterbrechen Sie nicht, Gene— ral Subervie; wenn auch ein Mitglied sein Recht und das Recht der Kammer verkannt hat, so kann dadurch dieses Recht nicht umgestal⸗ tet werden.“— Der Marschall Clan zel: „Fürchten Sie auch nicht, ut. S., daß ich eine National-Frage zu einein persönlichen Plaidover machen werde. Ich bin ungerechterweise augeklagt, verfolgt, verleum⸗ det werden; was liegt daran? Als ich mich der Erhaltung und dem Gedeihen einer großen Kolonie widumcte, die fo viele entgegen⸗ stehende Interessen in Bewegung setzt, fah ich die Anklagen, die Un— erechtigkeiten und die Verleumdungen voraus. Ich fannte das un— fee Geschick, welches sich immer an Dienste füüpft, die in weiter Entfernung geleistet werden, und besonders an diejenigen, die dem Vaterlande ueue Provinzen verschaffen. Man hat mich als einen Prokonsul geschildert, der sich durch Plünderung der Besiegten berei⸗

ert habe. Die Zeit zu eiuer solchen Anklage war schlecht gewählt. In diesem Augenblicke verkauft man einen Theil meines väterlichen Erbes. Wissen Sie, m. H., warum? Um ältere, in der Verbäan— nung und neue bei Ausübung meines Gouvernements gemachte Schulden zu bezahlen, eines Gouvernements, das mir, statt

Reichthümer, nur Verleumdungen eingetragen hat, von denen ich mich jetzt zu reinigen gezwungen bin. Aber lassen wir diese jämmerlichen Persönlichkeiten bei Seite; wir haben nns

nur mit der Frage, zu beschäftigen, ob ich meinem Vaterlande gut oder schlecht gedient habe. Um dies zu ermitteln, bitte ich Sie, sich in die Zeit zu versetzen, wo ich mein zweites Kommando über nahm. Ich wurde nach Afrika gesandt, nicht allein um die Rieder— lage an der Macta wieder gut zu machen, sondern auch, um die Macht Abdel-Kader's gänzlich zu vernichten. Dies sind die wörtlichen Ausdrücke des Ministersums, und ich bitte Sie, dies nicht aus den Augen, zu lassen. Genügte es aber, um die Macht Abdel. Kader's vollständig zu vernichten, gegen ihn zu marschiren und ihn in einer Schlacht zu besiegen, daun aber nach unseren Städten zu⸗ rückzukehren, ohne den Sieg zu benutzen? Solche Riederlagen wür⸗ den allerdings seine Macht erschüttert, aber dieselbe nicht vernichtet, nicht vollständig veruichtet haben, wie das Ministeriun es ausdrücklich. vorschrieb,.“ Nachdem der Marschall die Vorwürfe der Nutzlosigkeit, die mehreren seiner Erpeditionen gemacht worden, jurückzuweisen sich bemũh hatte, rechtfertigte er die Contributien von Tremczen. War es denn“, sagte er, „so etwas Unerhörtes einen Theil der Kosten von denen tragen zu lassen, in deren Juteresse dieselben aufgewendet wur- den? Dies war der Grundsatz sener Coutribntjon. So mäßig die Summe auch war, so behaupteten die Leute, die sie bezahlen sollten. doch, daß sie ibre Mittel überstiege. Dies war natürlich, und man müßte die Steuerpflichtigen aller Länder und besonders die Araber schlecht kennen, wenn man sich darüber wundern wollte. Die Araber machen immer und überall die Berechnung, wie viel ihnen die Sart⸗ näckigkeit, mit der sie sich jeder Forderung widersetzen, und wie viel ihnen die Geduld, mit der sie Kränkungen ertragen, einbringen kann. Man muß mit dem Charakter und den Sitten der Araber gänz⸗ lich unbekannt seyn, wenn man in Geld -Angelegenheiten gro- ßes Gewicht auf ihre Klagen legt; mau erlangt dadurch nichts, als daß man heimlich von ihnen ausgelacht wird. Ich komme nun zur Expedition nach Koustantine. In dieser Sache beherrf ä ein Vorwurf alle übrigen; man wirft mir üämlich vor, jene Expe⸗ dition unternoumen zu haben, obne ausdrücklich dazu ermächtigt ge⸗ wesen zu seyn; man spielt mit den Worten und sagt. Wir baben die Erpedition erlaubt, aber nicht befoblen““; und da der Erfoln den Hoffnungen nicht entsprochen hat, so macht man einen jämmer⸗ lichen Doppelsinn geltend, um der Berantwortlichkeit zu eutgehen. Ich frage jeden Unbefangenen, und besonders alle diejenigen, die den Werth der Kandlungen der Regierung kennen, was sie an meiner Stelle gethan, wenn sie die Rachricht erhalten hätten, daß die Regie⸗ rung es mit Vergnügen seben würde, wenn ich die Expeditien nach

Konstantine unternähme und daß ein Sohn des Königs sich, nach Afrika begeben würde. Sollte der Herzogs von Re— monrs etwa nur nach Afrika kommen. um eine unbedeutende

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