1 K
Jäger, welche die im §. 1 bezeichneten Eigenschaften nicht besitzen,
dewitz hat diese Summe sich seitdem mehr als verdoppelt; es
keit ist etwas, was unangenehm berührt. ihm zugleich an Auffassung gefehlt, verstanden, was gerade diesem Bilde bei uns eine so große Werthschätzung erworben hat; hier zeigt sich der Franzose, def⸗ sen Sinn sich hauptsächlich auf lebhafte Wirkung nach außen richtet, dem aber jene mit so großer Kraft und Charakteristik dargestellte Wirkung nach innen ganz verschloffen blieb. Eine Exal⸗ tation würde man in Paris leicht verstanden haben, aber jene uner⸗ schöpfliche Stufenleiter von dumpfen Aufregungen in dem Herzen der
3 Thlr. 5H sgr. fuͤr jeden
X Comp. hierselbst, gegen Auslieferung der betref⸗ fenden kt von 3 bis 3 uhr baldthunlichst zu erheben.
Briefe zurückgehen wurden. Der Verwaltungs⸗Rath der Elberfeld⸗ Seldmann⸗Simongs. Aug. v. d. Haydt. Eg en.
F. 8. In der Rhein-Provinz, so weit dort die Französische
ar n er e ng besteht, werden die Verhandlungen über die vorläu⸗ ge Untersuchung an den Ober⸗Prokurator des betreffenden Landge⸗ richts eingesandt, und durch diesen der Rathskammer desselben mitge⸗ theilt, welche auf den Bericht des Instructiens. Richters, nach Anhö⸗ rung der Staats⸗Behörde, die im Z. 6 erwähnte Prüfüng vornimmt und den im 8.7 vorgeschriebenen Beschluß abfaßt. §. 9. Mit der Verhaftung eines des Waffen-Mißbrauchs be⸗ schuldigten Forst⸗ oder Jagd⸗Beamten darf nur verfahren werden, wenn die vorgesetzte Dienst⸗ Behörde darauf anträgt, oder wenn die Eröffnung der gerichtlichen Untersuchung desinitiv fesisieht. 8. 10. Gegen den Forst- oder Jagdbeamten, welcher angeklagt
ist, seine Befugniß zum Gebrauch der Waffen Überschritten zu haben, können die Angaben des Verletzten, der Theilnehmer an dem S3 oder Wilddiebsiahl, an der Forsi⸗ oder Jagd⸗Contravention, und sol⸗ cher Personen, die schon wegen Widerfetzlichkeit gegen Forst⸗ oder agdbeamte oder wegen Wilddiebstahls zu einer Strafe, oder wegen olzdiebstahls und Forsi⸗Contraventionen zu einer Kriminalstrafe ver⸗ urtheilt worden sind, für sich allein keinen zur Anwendung einer Strafe hinreichenden Beweis begründen. S. 11. In Ansehung der Strafe der Forst- und Jagdbeamten, welche des Mißbrauchs der Waffen schuldig befunden worden, behält es bei den bestehenden Vorschriften der Gefetze fein Bewenden. S. 12. Für die Eigenthümer, Besitzer und Inhaber von Forsten oder Jagd⸗Gerechtigkeiten, fo wie für die Förster, Waldwärter und
wird durch dieses Gesetz an den bestehenden Vorschriften über die Selbsthülfe und Nothwehr nichts abgeändert.
Urkundlich unter Unserer Höchsieigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Berlin, den 31. März 1sz3?7. .
6. 86) Fröiedrich Wilhelm. Carl, Herzog zu Mecklenburg. v. Kam ptz. Müähler. v. Ladenberg. Beglaubigt: Für den Staats-Seeretair: Dües berg.“
— Es ist bereits unterm 11. Januar d. J. in der Staats⸗ Zeitung gemeldet worden, daß zu jener Zeit far die im Sktober v. J. abgebrannten Einwohner zu Ging st auf der Insel Ruͤ—⸗ gn. gus dem Umfange des Reg. Bez. Stralsund Überhaupt
O94 Rthlr. in baarem Gelde und überdies noch anfehnsliche Na— turalien eingegangen waren. Nach einer kuͤrzlich erschienenen Bekanntmachung des Herrn Regierungs-Praͤsidenten von Sey⸗
sind naͤmlich, sowohl aus dem Reg. Bez. Stralsund selbst, als gus den Reg. Bez. Stettin und Koͤslin, fo wie aus Berlin, Potsdam, Lübeck und Mietau Beitraͤge zum Gesammtbetrage von 4469 Rthlr. eingesandt worden, so daß sich die ganze Summe der eingegangenen milden Gaben gegenwartig auf 7563 Rthlr, stellt. Außerdem sind nicht allein aus vielen Orten Klei— dungsstuͤcke, Zeuge, Betten, Wolle, Brennmaterial, rauhes Fut⸗ ter und dergleichen dargebracht worden, sondern die Einwohner von Ruͤgen haben auch noch eine bedeutende Menge von Ratu— ralien geschenkt.
— Im Jahre 1835 waren an Kommunalwegen im Be— reiche des , ., Koblenz vorhanden: J) gehorig gebaute Straßen 383540 Ruthen, 2) ungebaute 608,595 Ruthen, . 992, 133 Ruthen. Im Jahre 1836 wurden neu gebaut:
8,3861 Ruthen, repgrirt 289,315, also in Stand gesetzt zi 7, 676 Ruthen oder 158 Meilen.
— Die Rhein⸗Schifffahrt beginnt lebhafter * werden, be⸗ sonders die direkte Fahrt von Koblenz nach dem Main und' dem Neckar. Im vorigen Monate sind in Koblenz angekommen 196, abgefahren 240 Fahrzeuge. An Produkten und Fabrikaten wur den eingefuhrt: fuͤr Holland und die Freihafen bestimmt, 50, 766 Ctr., fuͤr das Inland 122, 478 Ctr., im Ganzen 173,244 Centner; ausgefuhrt, aus Holland und den Freihafen kom⸗ . 44,365 Cir., aus dem Inlande 110, 135, uberhaupt 15, 50h
entner.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Deutsche Bilder in Paris.
(Schluß des im vorgestrigen Blatte abgebrochenen Artikels.)
Schlimmeren Stand hat der Rezenseni bei dem Bilde von Les⸗ sing. Man sieht, daß er sich bemüht, es gut zu finden, allein es ge⸗ lingt ihm nicht, weil er es einmal nicht versteht, weder der Geschichte noch seinem inneren Gehalte nach. Die irrige Angabe des Katalogs AL serment“ steht ihm zunächst im Wege, denn danach hätte er die Menge in gleichem Enthusiasmus, etwa mit emporgehobe nen Armen und jum Schwur ausgestreckten Häuden erwartet. Er sagt: n Stellung der Landleute und in ihrer unbeseelten Au furerkfam— Allein hier hat ee
er hat nichts von dem
A60
, Bauern war dort umsonst, und da, wo wir die stärkste innerlich brütende Bewegung auf den Gesichtern lasen, fand man dort nichts als naive Ruhe ünd unbeseeltes Zuhören. Deshalb verstand man denn auch nicht den Zusammenhang zwischen der Haupt— figur und der sie umgehenden Grüppe, und das Journal! des Sebats sagt recht naiv, man sollte jene herausnehmen, so würde man ein schönes Genrebild behalten. Im übrigen wird die Hauptfigur um so mehr gelobt, als in ihr das innere vulkanische Feuer auch nach außen einen tobenden Ausbruch findet und zugleich lebhafte Gesten macht, denn darauf kam es hauptsächlich an. Im übrigen muß anerkannt werden, daß, sich dieses Blait iiber das, was es nicht ver— stand, doch noch mit einiger Vorsicht ausdrückt: dreister sind die übrigen. Der Moniteur enthält von allen politischen Blättern die ausführ⸗ lichsten Kritiken, ist aber über die Deutschen Bilder desto kürzer. Die Haupt⸗ figur in der Hussitenpredigt findet er von einem theatralischen und me⸗ lodramatischen Effekt, von dem man auf den ersten Blick überrascht werde, mit dem aber unglücklicherweise die Empfindungen der Zu⸗ hörer in feinem Verhältniß siänden. Der größte Theil dieser Zuhö⸗ rer, welche übrigens vereinzelt und ohne Verkettung der Gruppen ge⸗ malt seyen, zeigten eine Kaltblütigkeit, welche Alles Überträfe, was man sich von Deutscher Un empfindlich keit (iin passibilitè ge ruanique) vorstellen könne. Ferner bemerke man in der Zeichnung eine Armuth des Styls, die, nach dem Erachten des Kritikers, zu viel von dem enthalte, was man Gothisch nenne. Trotz aller dieser Fehler sey das Bild dennoch nicht ohne Verdienst, der Kopf des Predigers fep mit Kraft gemalt und zeige einen schönen Charakter. — So fehr es uns gewiß befremden niuß, ein Deutsches Werk von einem Franzo— sen theatralisch und melodramatisch genannt zu hören, gleichviel, ob als Lob oder Tadel, so harmsos darf uns doch die bitiere Bemerkung von Deutscher Unempfindlichkeit erscheinen, weil sie diesmal in jeder Art gänzlich fehl trifft, denn es sind hier keine Deutsche, fonderm nur Slavische Physiognomieen dargestellt. Der Kritiker hat nicht den min⸗ desten Begriff von der tiefen nationalen Charakteristik, worin der Werth des Bildes besteht; er ahnt den großen Abstand dieser Physiognomicen und Charaktere von Deutschen so wenig, daß er statt dessen sein BVorurtheil mit so riel Unhöflichkeit bloßstellt, wie wir, wenigstens die letzterer, von einem Pariser nicht erwartet hätten. Von seiner Kritik über Bendenannis Jeremias wollen wir nichts weiter anführen, als daß ihm wieder die Physiognomieen allzu He⸗— bräisch, dagegen nicht abgehnngert genug' für eine so lange Brlagerung erschienen find. Das Bild ist ihm also wohl wiederum nicht romantisch und melodramatisch genug. Wenn übrigens dieser Recensent von dem Gothiquèe allemand spricht, das in Lessing's Bild nach seinem Dafürhalten herrschen soll, fo ist es auffallend von dem Berichterstatter des Temps das reine Gegentheil zu hören. Dieser hatte sich auch das Gothische der Deutschen Kunst' in seiner Phan⸗ tasie ausgemalt und war nun nicht wenig überrascht, unsere Bilder ganz anders zu finden. Aber statt von seinem Irrthum zurüickzu— kemmen, daß die neuere Deutsche Kunst eine archäologische Kuriosi= tät sey, denn wie hätte sie sich fonst zu solcher Freiheit und Natur entwickeln können, sagt er lieber, es sey zweierlei, die Deutsche Kunst, und die Preußische, jene habe durch Overbeck ein: alter⸗ thümliche und gothische Richtung bekommen, diese aber sey vielmehr ein Abzweig der Franz ösischen. Der Kritiker gehört vielleicht auch u denen, welche der Meinung sind, daß wir in Berlin nicht die entsche, sondern die Prreußische Sprache reden. Das Nähere seiner Urtheile ist unbedeutend und zufällig. Unter den übrigen Journalen ist der Eourrier fra neęais wohl noch am beachtenswerthesten. Er giebt eine ausführlichere Rach⸗ richt von der neueren Deutschen Schule, die offenbar aus des Grafen Raczynski Werk entlehnt jst. Mit der Charafteristik derje⸗ nigen Schule, welche wir die zweite Römisch-Deutsche nennen, hat er unbewußt, zugleich eine Menge Ausdrücke gegeben, welche ladelnde Seitenblicke auf die Französische Richtung erhalten. Sein Urtheil über Bendemann lautet dem im Journal des Débats sehr ähnlich, unter Anderem: die Figur des Jeremias ist edel, imposant und in einem großen Geschmack der Zeich— nung; sie macht, um die Wahrheit zu sagen, beinahe das ganze Bild aus, und diese einzige Figur reicht hln, um der Composition des Herrn Bendemann einen großen Preis zu ertheilen. Von Lessing heißt es: „Sein Bild scheint nicht seinem Ruf zu entsprechen“, und von Be— gas: „Die Figur des Kaisers ist gut aufgefaßt. Verschiedene Figu— ren, welche die Composirion vervollständigen, sind unbezeichnen s' und das Licht scheint nicht mit genug Kunst vertheilt.“ Man sieht, daß die Kunsikenner in Paris sich bemühen, die Deutsche Kunst zu verstehen und zu würdigen, wie sie es schou längst mit der Deutschen Poesie versucht haben, aber man fieht auch zugleich, daß, wenn es Einzelnen schon gelingt, alte Vor— urtheile zu durchbrechen, die Zeit doch noch sehr entfernt ist, wo eine allgemeinere Verständigung zwischen so entschiedenen Nationalitäten zu Stande kommen wird. Es ist gewiß schon genug, wenn man zugesteht, daß die Reformation der neueren Kunst von Deutschland ausgegangen sey; es fragt sich, ob man sich auch ferner wird gestehen wollen, daß in neuerer Zeit Frankreich in Literatur und Kunst un̊— gefähr denselben Entwickelungsweg, den wir in Deutschland durchge— macht, nur später und excesflver, nachgegangen sey. Gr.
Aus würtige Börsen. Amsterdam, 19. April.
Niederl. wirkl. Schuld zz7,é9. So,, do. 99363. Kanz, Bib. 221,½. JYo,g Span. 212,53. Hassi — Ausg. Sch. —. Zinsl. 73. hreuss. Prüm. Sch. 1125. Holn. III. Gesterr. Met. 998,6.
Antwerpen, 18. April. Ausg. Sch. —. Zinsl. 8. Neue Anl. 21.
Frankfurt a. M., 21. April.
Passive —.
Oesterr. So Met. Io2/g. M' 95 ie. G6. 2 o dss. 36.
1'9V', 2458. MIM. Eaunk- Actien 1627. 1625. Partial - Oh. un Loose zu 500 FI. 1123. Loose zu 100 Fl. 221. Br. F Eräm. Sch. 6A ½. 6. do. Ao Anl. 1001. Br. Foln. Loose fn Er. Sco Span. Anl. Zs. 2033. 21 C6 Holl. S236. dꝛr,, . Hamburg, 22. April.
Bank-Actien 1338. 1336. Engi. Russ. 1059. So, Port. 2.
39,9 291,½. Neue Anl. 2011. Paris, 18. April.
d Yo Rente 106. 958. 3 ο do. 79. 20. So, Neap. gn
dz Ho Span. Rente 247. Passive 61 ü. 3 Portug. 30.
Allgemeine
Wien, 19. April. 8 Co Met. 101213432. A0 goss. 30, 7AM½υ.. 2, Y -= — Bauk-Actien 1361/9. Neue Anl. 566 is,.
. —
8 115.
Preußische Staa
—
ts-Zeitung.
Berlin, Mittwoch den 26stea
B e nn,, , Den 21. April 1837. n c n , 4 0 u rs Zett,
Amtliche Nachrichten.
1 2 * 2 ;
S8 rief. eld. 8 rief. 6. St. Schuld- Seh. 1021 10156 Pomm. do. 4 . lis . * r ? n ! k d h 8 2 a 9 . Pr. Engl. Opl. 3 4 1001 995. Kur. u Neum a0. 4 100589, Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem regierenden Fursten Prim Sch. d. Sceb - ir 83 do. do. do. ora] . Solms⸗Braunfels den Rothen Adler-⸗Orden zweiter . j . 101 * ö . 1 — 1 aff⸗ ., ö. zu . geruht. 361 m. Iut. Seh. do. . üekat C. und 2. Se. Majestaͤt der König haben dem evangelischen Schul—
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ö e. a. 6 . . 2AM rer und Küster Sellgmann zu Stramehl das Allgemeine Clbinzer . n — 6. Neue Dußk. ; — 1811 — hrenzeichen zu vez leihen geruht. . , — Pricdrichedeor. i319 1 Se. Konig. Majestät haben die Land- und Stadtgerichts— Westpr. Pfandhr. 4 10313 — And. Goldmün- ssessbrn Schäfer u Merseburg und Dr. Pinkert zu Ar⸗ Grosah. Pos. do. 4 1083593 — zen à s Til. — 121. n in ju Land- und Stadtgerichts-Raͤthen Allergnaͤdigst zu er⸗ Ostpr. Pfandbr. 4 1036 — Diseonto. — — . nnen geruht.
— Des Königs Majestaͤt haben den Kaufmann Karl Fren⸗
. l-⸗Beyme zum Kommerzien⸗Rath und kaufmãannisch⸗ techni⸗ Meteorologische Beobachtung. en Mitgliede der Schifffahrts, und Handels- Deputation des
1837. Morgens Nachmittags Abends Nach einma neri Mer ͤ e ; . . 3 . geren nd⸗ und Stadtzerichts zu Memel zu ernennen geruht. ; ö 2 a m ö Luftdruck... .. 331677 Par. 33439 Par. 334, 83“ Par. Quellwärme 60 ö ö g. ch un ö
Vom lsten k. M. ab wird zwischen Berün und Prenzlau, f dem Wege uͤber Basdorf, roß⸗Schoͤnebeck und Henkins⸗ pn, eine wöͤchentlich zweimalige Personen-Post in Gang ge—
Luftwärme ... 4 P20 R. 4 18,80 R. 4. S,7 0 R. Fluß wärme 70 Thaupunkt .. 4 3,10 R. 4 390 R. 4 5,8 0 R. Boden war ne h 7
Dunsisättigung SA pét. 39 pCt. S0 pCt. . ö
Wert heiter. heiter. heiter. Aus dinstun hen tzt werden, welche
ö OS d. O Sd. OSO. Niederschlag syy aus Berlin abgeht: 5 Prenzlau ankommt:
Wolkenzug ... — OSO. — Nachtkälte nn dontag sz r Morgens Montag 6½ r bend reitag Uhr Morgens. Freitag „e Uhr Abends.
Tagesmittel: 33472“ Par.. 4 9, 90 R.. 430 R.. 67 p — . k aus Prenzlau abgeht: in Berlin ankommt:
ienstag A6 Mittwoch ö . 8 Uhr Abends. ö Sy Uhr Morgens.
Zu derselben kommt ein zwoͤlfsitziger, bequem eingerichteter,
Königliche Schauspiele. Dienstag, 25. April. Im Schauspielhause:; Die hu
von der Else, Schauspiel in 5 Abth., von E. Blum f Druckfedern ruhender Wagen in Anwendung. Beichaisen Mittwoch, 24. April. Im Opernhause? Die Zaubes Herden nicht gestellt. große Oper in 2 Abth. Musit von Mozart. Das Personengeld betraͤgt: Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits geloͤsten, mit e wischen Berlin und Prenzlau... 2 Rthlr. . Sgr. tag bezeichneten Opernhaus BVillets gültig; auch wer n! 8 ⸗— , . . 1 dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Sonntt . BSroh⸗Schoͤnebeck.. 1 — 6. ö d . 9 e , . . 7 . ö Donnerstag, 243. April. Im Schauspielhause: Coronl! w ö . Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth von Ein elt, 1 Dentin shayn ... JJ Freitag, 28 April. Im Gpernhause! Sie Nachtmu! d , tin, Hpet in, 3 Aich, mit Tanz, Musik von Bein i * Gr. Schönebeck ünd Prenziau. 1 * ö Fophie Lowe, engagirtes Mitzlied der Königlichen g! , Amine, als erstes Debut.) v Henkinshayn Prenzlau. — 1
5 8 uͤr dieses Personengeld kann jeder Reisende 30 Pfd. Effekten hne Bezahlung mit sich fuͤhren. Fuͤr das Mehrgewicht kommt hie gewohnliche Paͤckexei⸗Taxe in Anwendung.
Berlin, den 24. April 1837. ᷣ
General⸗Post⸗Amt.
Abgereist: Der General-⸗Major und Commandeur der Inn Kavallerie⸗ Brigade, von Barner, nach dem Mecklenbur— ichen.
Der Kaiserl. Russische General-⸗Major, Graf von Saint— delgonde, nach St. Petersburg.
Ber , Gesandte und bevollmächtigte Mini—
j ö 2 X ĩ er F 16sen a j 9 8 Die Kostuͤms siad neu.) (Herr Rott, vom Königl. Stat kr Sr. Majestaͤt des Königs der Franzosen am hiestgen Hofe, Theater zu Pesth: Valentin, als Gastrolle Herr 4 ref sen, nach Ludwig esust. Josephstaͤdter Theater zu Wien, neu engagirtes Mitglied li — . Azur . Bettler, . Debuͤt.) 3 wird ersucht, die zu dieser Vorstellung bereits besll ; ; Billets bis Dienstag den 25sten Mittags in Empfang mnespn 3 e it un 9 8⸗ N 9 ch 11 ch ten. . Rußland.
zu lassen, widrigenfalls anderweitig daruͤber dis ponirt hej St. Petersburg, 18. April. Der General-Masjor und
wird.
General Adjutant Sr. Königl. Hoh. des Großherzogs von Meck— lenburg- Schwerin, Freiherr von Boddien, der aus Anlaß des Ablebens des verstorbenen Großherzogs Friedrich Franz und der
Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldungen Billets sind beruͤcksichtigt worden, und koͤnnen solche im Il Ver kaufs⸗Buͤreau in Empfang genommen werden.
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung
Koöͤnigstädtisches Theater.
Dienstag, 25. April. Pagenstreiche. Posse in 51 von Kotzebue.
NMättwoch, 26. April. Zum erstenmale: Der Versgh der. Original Zauber⸗Maͤhrchen in 3 Akten, von F. Nahm Musik vom Kapellmeister Konradin Kreutzer. (Die neuen corationen sind von den Herren Fischer und Pohlmann gim
Redacteur Ed. Cot? e. —— ö
Gedruckt bei A. W. Hapt
Thronbesteigung des jetzt regierenden Großherzogs mit einer be— sondern Miffion bei unserem Hofe beauftragt war, hat am Sonn—
—
2 —
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Bekanntmachungen.
Bekanntmachung. Nachdem die Kosten saͤmmtlicher Vorarbeiten heute
ro Cent bis zum 1. März eßlich 78509. 3 Thlr. 6
nterimsscheine, in den Nachm
onds mehr vorhanden sind und daher unfranlirte Elberfeld, am 17. April 1837.
Wittenschen Eisenbahn⸗ Gesellschaft.
bahn⸗Conpagnie.
Februar c von Interimsschelnen demnach aufgefordert, diese
eng Anzeige in Betreff von Certifiegten auf
Polnische 509 Gulden-Obligationen.
den z9. Juni 1837, Abends? uhr, Certificate über Polnische doc Gulden Collgatlo Annehmlichkeit ihres iufenrhalts und zur zutun! Englischen wenig näch.
2 betragend;: fuͤr die Nummern Foo bis ein? im Buärean der Compagnie hlerselbst zu lessten, in⸗
Wir ersuchen ubrigens, bei Einreichung mehrerer agsstunden Interimsscheine selb ge mit einem nach ch Num⸗
mernfolge geordneten Verzei ĩ Sollten sich die Herren Aetiongire noch zu schrift⸗ ren zu begleiten, um gi ö ,
lichen Mittbeilungen an den Verwaltungs- Rath zu welchen unser Kassirer err = veranlaßt finden, so kann dies nur in fran kirten maͤchtigt ist, 1 3 , kö Briefen geschehen, weil für solche Auslagen keine neken, solche contrasigniren wirdzh. Leipzig, den 15. April 1837. Leipzig ⸗Dresdner Eisenbahn⸗gompagnie. Gustav Harkort, Vorsttzen der Karl Tenn er, Bevollmächtigter.
Wohlfeiler Verkauf eines Rittersitzes in Schlesien. Ein im schöͤnsten Theile des Schlesischen Riesen⸗
ordnet, und werden die Inhaber
r für jeden Interims⸗ dem wiederholt dar irn derfn 3iebung gm is hni d. J. siattfendet, er. h , , , bar n nin rin saiter ere, ri. Int vhasschein bei dem Ban⸗= hene Verlust aller Rechte und des bereits gezahlten duier Hause der Herren von der Haybt, Kersten Einschässes unabanderlich eintreten muß
Berlin, den 24. April 1837.
— gebirges gelegener, uͤber oho M. Morgen Dom. Wirkung der Mineralquellen und Schlammihyh auf die Actien der Leipzig-Dresdner Eisen⸗- Fläche in' sich fassender Rittersitz ist wegen vorge⸗ Giesssen, so wie der Anführung mehrerer ßil . ir i . . n , . . . 1 welchen 1. ,. als heilsam an it h n . In e dar, cStathten, wird, hier- zu verkaufen. Das wohllbbliche Anfrage- nnd Adreß man 'in diefer Schrift uch dn. Nachweisung in . Kö . auf ö Actien der Leip⸗ n, in Breslau wird gefaͤlligst den sich melden licher in diesem Jahre a nn; Ein richtig
J J er Eisen bahn den ? in uͤ 8 ben. Elder: b chltten sch. o. sen sn rl ere nin ger fin, , , . hne: Compagnie von Zehn Tha- den K ufern uͤber Alles genaue Äuskunft geben ene, . ö. . ,
ermit aufgefordert, den hierguf zu erstattenden Ein⸗ Ein zahlun
schuß sammt Jinsen 21 Kö
Nathan & Comp, Linden Nr 13.
———— age die Ehre gehabt, zu einer Abschieds⸗Audienz bei 53J. MM. — J Nem Kaiser und der Kaiserin und bei Sr. Kaiserl. Hoh. dem
; n zj j. - ( 6 neo ? its. . Allgemeiner Anzeiger fur die Preußischen Staaten. G
Achte Einzahlung
mit Tode abgegangen.
In dem Graͤftich Scheremetjewschen Dorfe Pawlowa, nicht weit von der Stadt Gorbotoff im Nishegorodschen Gouverne— ment, beschäftigen sich die Bauern schon seit langer Zeit mit 4 , ö. 9, . sich durch ihre Ar⸗ Kobnungen und Röfer! Schnell- Fin beiten nicht allein in ihrer naͤchsten Uingebung, sondern auch in Brief⸗ nnn u, 6 f n, . den Nestzenzen, bekannt gemacht, Ünd' in der Chat stehen die sichenden zu wisfen wünschenswerh! fen wän in von ihnen verfertigten Messertlingen und andere Stahlwaaren eine Beschreibung desjenigen, was für diele in der Haͤrte des Stahls und der Sauberkeit der Arbeit den
Neben Saw'jalcw, der in dieser Be⸗ ziehung dem Publikum schon bekannt ist, verdient noch ein an—⸗ ,, . Kaljakin, genannt zu werden. Die : ; m. Januar dieses Jahres wurden einige Tisch, uͤnd Feder⸗ bei n, . . Brom berg, messer von seiner Arbeit durch den gin n, Hi iter bend di ö erholz in Breslau, ser vorgelegt, und Se. Majestaͤt geruhten/ zur Aufmunterung
von dem Besitzer des genannten Badeortes mit nn
Die Kwroschuͤre ist auch vorraͤthig:
8
am Markt Nr. 93, ist zu haben:
Gleissen,
Literarische Anzeigen. In der Buchhandlung von A. Eyssenbardt in Berlin, Werdersche Mühlen Rr. 15, in Zuͤll ichau
Das Mineral- und Kohlenschlammbad
z u nach seinen Heilwirkungen und gegenwäar— tigen Einrichtungen a . . prak- von Madame Caroline Pojlert zum Pfte
tischem Arst und Badearzt zu Gleissen Graͤfe'ss und Kalisch's Jahrbuͤchern für Deutschlands Heilquellen und Seebaͤder befonders abgedruckt. Ge- ihe Lelters and Works of Lady Montag. ni beftet. Preis 23 sgr, zum Besten der Armen. den
Neben einem Hericht uͤber den Gebrauch und die 1 Thlr. 26 sgr.
Oder. / . ĩ. ,, nr a. b. Oder i. so nütlichen Gewerbes, dem genannten Kaljakin 1005 in der Morin schen Bächhandlung in Eten Rubel zu schenken.
Frankreich.
Paris, 19. April. Der Köoͤni fuͤhrte gestern den Vorsi Nr 2, zu haben: im MinisterRathe und ertheilte n , dem Marschall * An die Nachtigall, n eine Privzt⸗Audienz, Russ. Volkslied, Musik von A. Aljabtew, gc, D rr Hesterreichische Botschafter, Graf Appony, ist gestern mit seiner Familie von hier nach Wien abgereist. Durch diese Abreise wird der Englische Botschafter, Lord Granville, das aͤl⸗ ö teste Mitglied des diplomatischen Corps, und in dieser Eigen⸗ aft wird er am 1. Mai, als am Namenstage des Königs, im Namen des diplomatischen Eorvs das Wort führen.
In der Stuhrschen Buchhandlung, Eh n:
Aus von J New Publications Paris ed. 9
Altil es. J Vol., dene. ilz a Romance hy , inden No. 2
Zu der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗ Kammer
hatten sich nicht bloß die Deputirten selbst sehr zahlreich einge, setzEntwärfe zum Druck befördert worden !
sunden, auch die oͤffentlichen und die vorbehaltenen Tribunen waren dicht besetzt, und man bemerkte unter den Zuhoͤrern be⸗ sonders viel Damen. Säammtliche Minister waren zugegen. Um Punkt 2 Uhr eröffnete der Praͤsident die Sitzung, worauf sosort der Conseils-Praäsident die Rednerbuhne bestieg und sich, wie folgt, vernehmen ließ:
Se, S; der König hat uns beauftragt, Ihnen ein für den Staat wie für das Königliche Haus gleich beglückendes Ereigniß mit⸗ zutheilen. Unsere volksthümliche Dynastie beruht für die Gegen⸗ dart in einer jungen, glänzenden Rachkommenschaft; für die Be— festigung unserer Institutionen und unserer Ruhe bedarf sie aber einer Zukunft. Der Kammer wird es also eine echt patriotische Genugthuung gewähren, wenn sie erfährt, daß der König einen Ehe⸗ Kontrakt zwischen dem Kronprinzen und der Prinzessin Helene von Mecklenburg ⸗ Schwerin abgeschlossen hat. Diese Prinzessin, würdig der hohen Bestimmung, die ihrer durch ihren Rang und ihre erlauchte Herkunft wartet, verdient diefes Loos noch mehr durch die Erhaben⸗ heit ihres Geistes und ihrer Gesinnnug, fo wie durch alle jene Ei⸗ Jenschaften, die das häusliche Giiick begründen und deu Prinzen, die sie besitzen, die allgemeine Achtung erwerben, ihnen alle Herzen zu— wenden. Jene Prinjessin, n. S., ird sich durch ihre edle Denkart und durch jene einfachen Tugenden, dle zu allen Zeiten den Thronen zur Zierde ge⸗ reicht haben und die heutiges Tages die Kraft derselben ausmachen, unter die Mitglieder unserer Königlichen Famile mischen. Ein folchts Bünd— niß, theuer dem Herzen des Fürsten, auf welchen Frankreich mit so vol⸗ lem Rechte stolz ist, wird noch ein Hand mehr zwischen König und Volk knüpfen und ein neues Pfand der Dauer und der Ruhe für uns sepn. Es ist sonach der Angenblick gekommen, für den Haushalt des Thronerben zu sorgen. Die junge Fürstin, der in Frankreich ein neues Vaterland winkt, muß hier eine Stellung einnehmen, würdig dem Range, der ihr in der Kähe des Thrones angewiesen ist. Dies ist der Wunsch der Kammer, aber auch der Wunsch des Gesetzes. Mittlerweile war Ihnen ein Gesetz⸗ Entwurf vorgelegt worden, der eine Apanagirung des zweiten Sohnes Sr. M. . , Es war dies ebenfalls eine, allen Grundsätzen unserer verfassungsmäßigen Regierung entsprechende Maßregel; ein großes Rational⸗Interesfe er⸗ heischt sie: die Würde des Thrones; aber sie lag auch noch in den Vorschriften unseres Staatsrechts aller Zeiten. Wenn die Erblichkeit des Thrones den Prinzen vom Haufe besondere Rechee und Pflich— ten auflegt, so macht sie auch ihre dauernde Versorgung ,, . Der König hat aber nicht gewollt, daß man von den Kammern gleichzel⸗ tig eine Dotation für seine beiden Sthne verlange, und da der Her⸗ zog von Nemours selbst sich beeilt hatte, seinen erhabenen Vater zu bitten, daß er sür jetzt die Sorge der Regierung und der Kammern ausschließlich solchen Interessen zuwende, die ihm dringender erschie⸗ nen als sein eigenes, fo haben Se. M. beschlossen, die Forderung für Höchstihren zweiten Sohn auszufetzen. (Stimmen zur Linken: „Also eine bloße Vertagung und keine Zurücknahme!“ Indem wir uns in diesen Wislen fügen, würden wir es bitter bereües, daß wir dadurch der Mittel beraubt werden, in einer feierlichen Debatte die öffentliche Meinung, die man auf eine so strasbare Weife irre zu leiten versucht hat, zu berichtigen, wenn uns nicht eine andere nahe benorstehende Berathung die Aussicht darböte, diese mehr noch dem Lande lals der Krone schuldige Pflicht zu erfüllen. Die Civilliste erliegt fast unter der Last der Opfer, die sie der Erhaltung unserer Denkmäler und den Fortschritten der Künste und Gewerbe bringt. Der König findet einen Trost für den Kummer und die Gefahren, mit denen der Friede und die öffentliche Sicherheit, die von dem Throne ausgehen, ihm vergol⸗ ten werden, darin, sich den Absichten anzuschließen, welche die Kam— mern in Bezug auf die öffentlichen Bauten und andere große Unter— uchmungen hegen. Bei solchen Thatsachen müssen die Leidenschaften schweigen; die Wahrheit beschützt den König eben fo sehr gegen die Streiche der Verleumder, als die Vorfehung gegen die Streiche der Meuchelmörder. Wir bringen Ihnen einen Gesetz-Entwurf in Vorschlag, wonach der im 25. Arft. des Gesetzes vom 2. März 1832 vorgesehene Dotations-Zuschuß festgesetzt werden soll. Der König hat uns nicht gestattet, die Summe auszufilllen: die Kammern, diefe Organe der National⸗Gesinnung, mögen sie bestimmen. Der 2le Artffelf des Entwurfs 9 für den Fall, daß der Kronprinz mit Tode abgehen sollte, das Witthum seiner Gemahlin anf die in den Ehepakten be— stimmte Summe fest. Sie werden die freudige Regung thellen, die der König als Monarch wie als Vater empfindet. Jenes Bündniß kommt in einer Zeit zu Stande, die zu der Hoffnung berechtigt, daß das Vaterland das Ende seiner langen Prüfungen erreicht hat. ö reich ist seit einem halben Jahrhundert mit bewunderungswürdiger Beharrlichkeit einem schöuen Ziele entgegengegangen: der Verschmel⸗ zung der Monarchie mit der Freiheit. Umsonst ist dieser große Er⸗ folg uns von den verjüngten lleberresten unserer alten Parteien strei⸗ tig gemacht worden: die Weisheit des Thrones und die Ihrige, die heilsamen Gesetze, zu denen Sie die Hand geboten, haben nns alle jene Eroberungen erhalten; sie uns auch ferner u bewahren, und all' das Gute aus ihnen zu ziehen, das Frankreich sich davon verspricht, — dies sey hinführo unsere Aufgabe. — Getreu jener fesien und mäßigen Politik, die sieben Jahre hindurch Fraukreich beschützt hat, und zu deren Auf⸗ rechthaltung unsere letzten Kollegen, über deren Ausscheftemn mir hier unser Bedauern zu erkennen geben, so rühmlich beigetragen haben, werden Sie uns Ihren Beistand nicht entziehen: Ihre Gerechtigkeit wird das Schwierige unserer Lage, den beabsichtigtsn Zweck und? nun— sere Bemühungen zur Erreichung desselben zu würdigen wissen. Wir sind keine Neulinge; wir alle haben bereits an dem Kampfe Theil genommen. Sie wissen, wer wir sind: unsere Vergangenheit verbürgt Ihnen unsere Zukunft. Wir legen Ihnen daher kein weiteres Glau⸗ bens-⸗Bekenntniß ab: unsere Handlungen werden Ihnen unfere Ab— sichten hinlänglich verkündigen. (Lächeln in den Reihen der linken Seite) Möchte doch jenes glückliche und dynastifche Ereigniß, die Vermählung des Prinzen, welcher dereinst über uns herrschen soll, alle Parteien mit einander versöhnen und sie um den, darch die Juli⸗ Revoiution gestifteten constitutionnellen Thron sammeln. Dies ist unser heißester Wunsch, das einzige Ziel, nach dem wir unablässig streben. In Sie, m. H., in die Kammern setzen wir unser ganzes Vertrauen, unsere ganze Kraft, und wir glauben, daß wir zu sehr mit ihnen übereinstimmen, als daß sie uns ihre Unterstützung versa— gen könnten.“
Der Redner verlas hierauf die beiden Gesetz⸗Entwuͤrfe we⸗ gen eines Zuschusses fͤr den Haushalt des Herzogs von Orle— ans und wegen der fruͤher beabsichtigt gewesenen Apanagirung des Herzogs von Nemours. In dem ersteren wird das Witt— thum der Herzogin von Orleans auf 300, 00 Fr. sestgesetzt, und in dem letzteren wird das Gesetz in Bezug auf die Apanagi⸗ rung des Herzogs von Nemours unbedingt zurückgenommen Lalso nicht bloß vertagt). Herr Odilon? Barrot bemerkte, das Eloquenteste in der ganzen Rede dez Herrn Mols sey die
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Zurücknahme dieses Apanage,Gesetzeg. Nachdem beide Ge— begannen die Be— rathungen uber die Algierschen Angelegenheiten. Eilf Redner hatten sich wider den Gesetz Entwurf und zwoͤlf für denselben einschreiben lassen. Unter den Ersteren befand sich auch der Marschall Clauzel, der indessen den Wunsch zu erkennen gab, daß ihm gestattet werden möchte, vorweg das Wort zu , Nachdem ihm solches bewilligt worden, bestieg derselbe die Rednerbuͤhne. Der Graf Mols aber entfernte sich mit den Ministern des Innern, des Handels und der Fi⸗ nanzen, um auch der Pairs Kammer die obige Mittheilung zu machen. Die uͤbrtgen vier Minister blieben.
M. S.“ so bob Herr Clauzel an, „seit der ruhmvollen Ero— brug Algiers ist unsere schwan kende Politik in Bezug auf Afrifa ein Gegenstand der Besorgniß sür r und ein gen ,. der Hoffnung für Europa. Indessen sind sieben Jahre versioffen, und der Augenblick ist grkommen, um ssch f einem System zu bekennen und einen Entschluß zu fassen, der allen Zweifeln ein Ende macht. Mehr als irgend Jemand habe ich bei dleser wichtigen Frage das Recht, das Wort 1 nehmen. Sle wissen übrigens, daß dieses Recht für mich eine Pfli t geworden ist, und diese gebiererische Pflicht werde ich jetzt erfüllen. Zuvörderst muß sch Ihnen bemerklich machen, daß Alles, was sich in Afrika zugetragen hat, mit einer absichtlichen und berechneten Ungenauigkeit erzählt worden ist. Judessen liegen die That⸗ sachen offen vor, und man braucht sie nur ohne Vorurtheil zu betrachten, um ihnen ihren wahren Sinn und ihre wirkliche Bedeutung wieder⸗ zugeben. Der hehe Auftrag, der mir zu Theil geworden war, legte mir eine doppelte Verantwortlichkeit gegen die Regierung auf; näm⸗ lich diejenige eines Gouverneurs der Kolonie und die eines Oberbe— fehlshabers. Ich habe der Regierung bereits Rechenschaft über alle meine Handlungen in jener doppelten Eigenschaft abgelegt, und ich habe ihr erklärt, daß ich bereit sey, alle daraus entstehenden . ju übernehmen. Aber durch eine Verdrehung der Regeln der Reprä— seutgtir⸗Regierunz ist Ihnen dieser Prozeß übertragen worden, und ich stehe jetzt als Augeklagter vor Ihnen. (Lebhafte Reclamation im Lentrum.) Ich wilusche inr Glück dazu, in. H, und Übernehme ut Freuden diese neue Berantwortlichteit, obgkeich dieselbe vielleicht erst andere Häupter hätte treffen sollen, che sie bis zu mir gelangte, (Unterbrechung. Mehrere Stimmen: „Das ist ein Irrthum. Sie sind nicht angeklagt! Wir sitzen hier nicht zu Gericht!“ Der Präsident: „Diest Unterbrechungen wollen nür sagen, daß die Kammer, selbst mit Einwilligung eines ihrer Mitglie— der, dieses Mitglied nicht als angeflagt betrachten fann“ — Der Marschall Clanzel: „Aber man hat ö. gesagt... . Der Präͤsi⸗ dent: „Sie dürfen . Lage nicht verdrehen. Sie haben nicht einmal das Wort als Marschall von Frankreich, sondern bloß als ein in dieser Angelegenheit gut unterrichteter Deputirter.“ — Marschall Clauzel:; „Ich nehmt auch nur als Deputicter das Wort.“ — Geue— ral Sübervic: „Es hat aber doch eines der Mitglieder eine An— klage erhoben.“ — Der Präsident: „Unterbrechen Sie nicht, Gene⸗ ral Subervic; wenn auch ein Mitglied sein Recht und das Recht der Kammer verkannt hat, so kann dadurch dieses Recht nicht umgestal⸗ tet werden.“ — Der Marschall Clan zel: „Fürchten Sie auch nlcht, n. S. daß ich eine National-Frage zu einein perfönsichen Plaidoyer machen werde. Ich bin ungerechterweise augeklagt, verfolgt, verleum⸗ det werden; was liegt daran? Als ich mich der Erhaltung und dein Gedeihen einer großen Kolonse widurete, die so viele entgegen⸗ stehende Interessen in Bewegung setzt, fah ich die Anklagen, die Un⸗ erechtigkeiten und die Verleumdungen voraus. Ich fannte das un— it Geschick, welches sich smmer an Dienste knüpft, die in wetter Entfernung geleistet werden, und besonders an diejenigen, die dem BVaterlande neue Provinzen verschaffen. Man hal mich als einen Prokonsul geschildert, der sich durch Plünderung der Besiegten berei— 3 habe. Die Zeit zu elner solchen Anklage war schlecht gewählt. In diesem Augenblicke verlauft man einen Theil meines väterlichen Erbes. Wissen Sie, m. H., warum! Um ltere, in der Verban, nung und neue bei Ausübung meines Gouvernements gemachte Schulden zu bejahlen, — eines Gouvernements, das mir, statt Reichthümer, nur Verleumdungen eingetragen hat, von denen ich mich jetzt zu reinigen gezwungen bin. Aber lassen wir diese jämmerlichen Persönlichkeiten bei Selte; wir haben uns nur mit der Frage, zu beschäftigen, ob sch meinem Vaterlande gut oder schlecht gedient habe. Um dies zu ermitteln, bitte ich Sie, sich in die Zeit zu versetzen, wo ich mein zweites Kommando über' nahm. Ich wurde nach Afrika gesandt, nicht allein um die Rieder lage an der Macta wieder gut zu machen, sondern auch, um die Macht Abdel Kader's gänzlich zu vernichten. Dies sind dir wörtlichen Ausdrilcke des Ministersums, und ich bitte Sie, dies nicht aus den . zu lassen. Geuügte es aber, um die Macht Abdel Kader's voll st ündig zu vernichten, gegen ihn zu marschiren und ihn in einer Schlacht zu besiegen, daun aber nach unseren Städten zu— rückzufehren, ohne den Sieg zu benutzen, Solche Riederlagen wär— den allerdings seine Macht erschüttert, aber dieselbe nicht vernichtet, nicht vollständig vernichtet haben, wie das Ministerlun es ausdrücklich vorschrieb,“ — Nachdem der Marschall die Vorwürfe der Nutzlosigkeit, die mehreren seiner Erpeditionen gemacht worden, jurückzuweisen sich bemũh hatte, rechtfertigte er die Contributien von Tremezen. „War es denn“, sagte er, „so etwas Unerhörtes, einen Theil der Kosten von denen tragen zu lassen, in deren Juteresse dieselben aufgewendet wur⸗ den? Dies war der Grundsatz jengr Coutribntion. So mäßig die Summe auch war, so behaupteten die Leute, die sie bezahlen sollten, doch, daß sie ihre Mittel überstiege. Dies war natürlich, und man müßte die Steuerpflichtigen aller Läuder und befonders die Araber schlecht kennen, wenn man sich darüber wundern wollte. Die Araber machen immer und überall die Berechnung, wie viel ihnen die Sart⸗ näckigkeit, mit der sie sich jeder Forderung widersetzen, und wit viel ihnen die Geduld, mit der sie Kränkungen ertragen, einbringen kann. Man muß mit dem Charakter und deu Sstten der Araber gänz⸗ lich unbekannt seyn, wenn man in Geld Angelegenheiten gro⸗ ßes Gewicht auf ihre Klagen legt; mau erlangt dadurch nichts, als daß man heimlich von ihnen gusgelacht wird. ch komme nun zur Exyedition nach Koustantine. In diefer Sache beherrseh ein Vorwurf alle übrigen; man wirft mir üämlich vor, jene Expe⸗ dition unternommen zu haben, ohne ausdrücklich dazu ermächtigt ge⸗ wesen zu sepn; mau spielt mit den Worten und sagt: „Wir haben die Expedition erlaubt, aber nicht befoblen““; und da der Erfolg den Hoffnungen nicht entsprochen hat, so macht man einen jämmer⸗ lichen Doppelsinn geltend, um der Verantwortlichkeit zu eutgehen. Ich frage jeden Unbefangenen, und besonders alle diejs nigen, die den Werth der Handlungen der Regierung kennen, was sie an meiner Stelle gethan, wenn sie die Rachricht erhalten hätten, daß die Regie—= rung es mit en, , . seben würde, wenn ich die Expedition nach Konstantine unternähme und daß ein Sohn des Königs sich nach Afrika begeben würde. Sollte der Herjog von“ Rie— monrs etwa nur nach Afrika kommen. um eine unbedeutende
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