1837 / 117 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgem

Bekanntmachungen.

. 6 n Unsere bisherige Pupille, das Fraͤulein Henriette

Friederike Johanna v. d. Goltz, Tochter des verstor⸗ benen Rittmeister Heinrich Leopold v. d, Goltz und dessen auch bereits verstorbenen Ehegattin Ernestine Bilbelmine geb. v. Tarrach, hat vor ihrem am 17 Januar pr. zu Theerwischwolka bei Bischhoffsburg er⸗ folgten Ez dahin letztwillig disponirt: daß dasjenige Erbtheil, welches sie von ihrer Mut⸗ ter ererbt, ihrer Stiefmutter Caroline Wilhelmine Auguste geb. v. Sydow, verwittweten v. d. Goltz, und deren Bruder, dem Premier⸗Lieutenant Lud⸗ wig Friedrich Leopold v. Sydow, zu gleichen Thei⸗ len zufallen, dieselben auch ihren gesammten Mo⸗ biliar⸗Nachlaß als Erben erhalten, daß dagegen ihr väterliches Erbtheil die noch vorhandenen Bluts— verwandten ihres Vaters erhalten sollen, die genannte Erblasserin hat aber auch außer ibrem vaͤterlichen und muͤtterlichen Erbtheile von ihrer Groß⸗ mutter vaͤterlicher Seits, der verwittweten Landraͤthin Henriette gouise v. Goltz, geb. v. Groͤben, die Summe von 279 Thlr. 8 sgr. A pf. ererbt und partieipirt fer⸗ ner als Miterbin zu z an dem noch ungetheilten Nachlasse ihrer Großmutter muͤtterlicher Seits, de Kriegs⸗Raͤthin Antonie Sophie Charlotte v. Roͤbel, früher verwittweten v. Tarrach, geb. v. Rehdecker, zu welchem letzteren außer mehreren ausstehenden zum Theil unsichern Forderungen auch das in Polen be— legene Gut Taborischken gehört. . Bei der Unbestimmtheit der obigen letztwilligen Dis⸗ position, neben welcher zum Theil die Intestat⸗Suc⸗ cession eintreten wird, tragen wir Bedenken, den Nach⸗ laß den sich bisher gemeldeten Erben ohne oͤffentliche Vorladung der etwa sonst noch vorhandenen unbekann⸗ ten Interessenten auszubäͤndigen, und fordern daher alle diejenigen auf, welche ein naͤheres oder gleich na⸗ hes Erbrecht zu haben behaupten, sich im Termine den 30. August e., Vormittags 11 Uhr, auf unserer Gerichtsstelle vor dem Herrn Ober⸗Lan— desgerichts⸗Assessor Stellter zu melden, ihre Anspruͤche anzugeben und zu begruͤnden, widrigenfalls den bis⸗ her sich gemeldeten Erben der Nachlaß zur freien Disposition verabfolgt werden soll, und der nach er folgter Praͤelusion sich etwa erst meldende naͤhere oder gleich nahe Erbe alle ihre Handlungen und Dispositio nen anzuerkennen und zu uͤbernehmen schuldig, von ihnen weder Rechnungslegung noch Ersatz der geho⸗ benen Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erb— schaft vorhanden ist, zu begnuͤgen verbunden ist. Bisher haben sich als Erben gemeldet außer den im Testamente namentlich genannten, naͤmlich der verwittweten Frau Rittmeisser v. d. Goltz, geb. v Sydow, und dem Premier- Lieutenant v. Sydow: J. Die vollbuͤrtigen Geschwister des Vaters der Erb⸗ lasserin, naͤmlich: 15 die verehel. Rittmeister v. Boyen, geb. v. Goltz 25 der Major Friedrich Leopold v. Goltz, 25 die verwittwete Louise Charlotte Stach von Goltzheim, geb. v. Goltz. II. Die halbburtigen Geschwister des Vaters der Erb lasserin, als: . . 1) der , . Dr. Fabian Heinrich Friedrich v. d. Goltz, 2) die Helene Loulse Friederike Albertine Ober⸗ stin v. Podowils, geb. v d. Goltz, 2) der Major a. D Hans Wilhelm v. d. Goltz 45 die Charlotte Amalie verwittwete Justiz

einer Anzeiger fur

rem

Edietal⸗ Citation. Folgende laͤngst verschollene Personen, namentlich: 15 der Tuchmacher Geselle Jeremias Teichert, fuͤr

den im Jahre 1777 intabulirte 25 Thlr. I sgr. pf.

Erbegelder im Jahre 1824, .

2) der gleichfalls von hier gebürtige, muthmaßlich nach Riga verzogene Bildhauer Augustin Hilde⸗ brandt, fuͤr den 36 Thlr, .

3) der Tuchmacher⸗Geselle Johann Christian Bartsch, fuͤr den im Jahre 1806 22 Thlr. 9 sgr. 11 pf. muͤtterliche Erbegelder, ö

A) der Gottfried Mannigel, juͤngster Sohn des im Jahre 17935 hier verstorbenen Tuchmacher Anton Mannigel, fuͤr den 57 Thlr. Erygeld,

5) der Peruͤckenmacher⸗Geselle Gottlob Feind, gebo

ren 1777, fuͤr den 12 Thlr. . in unser Depositum eingegangen sind, so wie ihre unbekannten Erben und Erbnehmer; desgleichen die uns nicht bekannten Erben .

6) der im Jahre 1796 hier verstorbenen Woll spin— nerin Regine Schmidt, aus deren Effekten 5 Thlr 1 sgr. elngenommen, ;

7) des im Bruͤderhause zu Neusalz am 30, Maͤrz 1831 verstorbenen Muͤller⸗- und Tischler⸗Gesellen

Peter Friedrich Ramsch, aus dessen Effekten, nach Abzug der Kosten, 12 Thlr. 15 sgr. geloͤst und von dem dortigen Koͤnigl. Land- und Stadtge richt an uns abgegeben sind, ö

werden hierdurch oͤffenklich aufgerufen, sich innerhalb Neun Monaten und spaͤtestens im Termin

den 29 Juli 1837, Vormittags um 11 Uhr, bei uns in Person oder schriftlich zu melden, widri— genfalls wir dieselben fuͤr todt erklaren und resp. mit ihren Anspruͤchen praͤcludiren, die obigen Bestaͤnde aber nebst den aufgesammelten Zinsen der Königlichen Justiz Offizianten Wittwen⸗Kasse uͤberweisen werden. Gruͤnberg in Schlesien, den 7 Oktober 1836. Koͤnigl Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

Noth wendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 16. November 1836. Das in der Landsbergerstraße Nr. 18. belegene Grundstuͤck der Gastwirth Devaranneschen Eheleute, taxirt zu 17,582 Thlr. 10 sgr Of,, soll

am 25. August 1837, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 29. Maͤrz 1837. Die beiden am Stralauer Mlahe Ne. 6 und 7 bele⸗ genen Grundstuͤcke des Schneidermeisters Joh. Chri⸗ stopvh Burau, taxirt zu 6191 Thlr. Asfgr. 6 pf, sollen am 1. Dezember 1837, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tate und Hypothekenscheine sind in der Registratur einzusehen.

Auf ehrerbietigst gehorsamsten Antrag des Grafen von Voß auf Gievitz wird den Erben des am 18. No⸗ vember 1808 zu Schwerin verstorbenen Majors Marg⸗ graf hiermit aufgegeben, die von selbigem, als Bene— fizial Erben seines verstorbenen Bruders, des Kanzlei⸗ Raths Marggraf zu Guͤstrew, unterm 21. Juni 1803 ad acta betreffend die zum Zweck der Errichtung eines

zu welchen unser Kassirer, Herr Bader, von uns er—

maͤchtigt ist, waͤhrend unser Comptoirist, Herr Hei⸗

neken, solche eontrasigniren wird.

en ig den 15. April 1sz37.

Leipzig ⸗-Dresdner Eisenbahn⸗Compagnie.

Gu stav Harkort, Vorsitzender Karl Tenn er, Bevollmaͤchtigter.

12 2

31 3 . ; z Literarische Anzeigen. Bei J. A. Mayer in Aachen ist so eben erschie nen und an alle Buchhandlungen, nach Berlin an die Stuhrsche, Schloßplatz Nr. 2, versandt worden:

Howard, E, Ardent Troͤughton, der verungluͤckte Kaufmann. Roman. Aus dem Englischen von L. Richard. 8x0. 3 Bde. Geh. 3 Thlr.

Kremers, Pr. Karl, Beobachtungen und Un— sern uͤber das Wechselfie ber. Sv. Geh 1 *

Montalembert, Graf, Pair von Frankreich Leben der heiligen Elisabeth von Ungarn, Land⸗ graͤsin von Thuͤringen und Hessen (1207 1231) Aus dem Franzoͤsischen im Einverstaͤndnisse mit dem Verfasser und mit steter Ruͤcksicht auf ge— druckte und ungedruckte Quellen, uͤbersetzt und mit Anmerkungen vermehrt von J. Ph. Staͤdt⸗ ler. Dritte und letzte Abtheilung. Mit 5 Kpfrn. gr. Svo. Geh. 1 Thlr.

Das nun vollstaͤndige Werk, 48 Bogen auf feines Velinpapier gedruckt, mit 35 Kupfern, kostet 3 Thlr. .

White Charles, Verfasser des Herbert Milton: e die heimliche Ehe. Roman. Aus dem Engl. von L. Richard. Sro. 3 Bde. Geh. 4A Thlr.

Neues Preussisches Adels-Lexikon oder gencalogisgzhe u. diplomatische Nach- richten von den in der kreulsischen Honarchie ansässigen ader zu derselben in Beziehung stehen— den fürsliliehen. gräflichen, freiherrlichen und adeligen äusern, mit der Auszabe ihre: Abstammung, ihres Besilzthunis, ihres Wapens und der aus ihnen liervorgegangenzn Civil- und Militair- personen, 1lelden, Gel(hrten und Künstler; hearbei. el von ineom Verein von Gelehrten und Freunden der vaterländis chen Geschichte., unter dem Vorstande des Ercilöierrn L. v. Zed- litV (-Neukireh). In A Bänden grols Oetav.

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den 3len Band (33 Bogen stark).

Der Ae und letzte Baud erscheint in nächste Ostermesse, und es erlischt alsdann der obige so niedrige Subseriptions- Preis, wofür ein Ladenpreis von 9 iir. fär die gewöhnliche und von 12 Thlr. tür die l'raeht- Ausgabe eintritt. Nur die zusammen wirkenden Bestrebungen meh— rerer gründlichen Kenner und Freunde der vater— ländischen Genealogie und die zuverlässigen Privat- Mittheilungen üer die einzelaen Familien, vwamit die Rkeldacion auf eine serir daukssverihe Weise

Hypothekenbuchs uͤber die Guͤter Gr. und Kl. Gie⸗ vitz, Minenhof, Alt- und Neu- Schoͤnau und Carls⸗ ruh erfolgte Convocation aller Derjenigen, welche an

Raͤthin Kruger, geb. v. d Goltz, .

5) die unverehl Wilhelmine Adelgunde v d. Goltz III. Die vollbuͤrtigen Geschwister der verstorbenen

Mutter der Erblasserin, als:

1) der Rittmeister v. Tarrach, .

2) die verehel. Amtmann Urban, geb v. Tarrach, welche saͤmmtlich theils es lestamento, theils ab in= testato Erb⸗Anspruͤche machen.

Den am hiesigen Orte etwa unbekannten Interes— senten werden die Herren Justiz⸗Kommissarien Koß⸗ mann und Kriminal⸗Rath Hassenstein zu Mandata— rien in Vorschlag gebracht.

Insterburg, den 7. April 1837. ;

Königl. Ober-Landesgericht.

Cl u s z ug.

Auf den Antrag der verordneten Vormuͤnder der nachgebliebenen Minorennen des verstorbenen Guts besitzers Gesrg Bernhard Theodor Westphal zu Rubckow werden alle diejenigen, welche an die Berlassenschaft bes Letzteren, insbeson dere aber an das dazu gehörige, im Greifswalder Kreise belegen, gegenwaͤrtig ver— kaufte Allodlalgut Rubckow nebst Saaten, Ackerarbeit, lebenden und todten Inventario aus einem rechtlichen Grunde Ansprüͤche und Forderungen machen zu kön— nen vermeinen, hiermit geladen, solche in einem der auf

den 3. und 23. April, den 12. Mai d. J. anberaumten Liguidations⸗ Termine Morgens 10 Uhr vor dem Königl. Hofgericht speciell anzumelden und zu beglaubigen, bei Strafe der am 2. Juni e. zu erkennenden Praͤelusion ö.

Datum Greifswald, den 21. Februar 1837.

Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern sP

und Rug en. v. Möller, Praeses. Edietal⸗Citation.

Ueber das Vermögen der Handlung J. .J. Gade— woltz des Kaufmanns Johann Joachim Gadewoltz und seiner Ehefrau gebornen Heine ist unterm 7. Ok tober 1836 der Konkurs eroͤffnet worden. Es wer— den daher alle bekannte und unbekannte Glaͤubiger derselben hierdurch vorgeladen, in dem auf

den 5. Juli d. I, Vormittags 10 uhr, angesetzten General Liquidations⸗Termin vor dem Deputirten Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Ste⸗

emann entweder persönlich oder durch einen zulaͤs⸗ igen Bevollmaͤchtigten, wozu ihnen in Ermatigelung anderer Belanntschaft die Herren Justiz⸗Kommissa⸗ rien Justiz⸗Raͤthe Böhmer, Zitelmann, Hartmann, v. Dewitz und Auditeur Euen vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre Anspruͤche an diese Kon kurs⸗Masse anzumelden und die Richtigkeit ibrer Forderungen durch Einreichung der daruͤber sprechenden urkunden ober auf andere guͤltige Art nachzuweisen, widrigen⸗ falls die Ausblesbenden gleich nach Abhaltung des Termins mit allen ihren Forderungen an die Masse präciludirt und ihnen ein ewiges Stillschweigen auf⸗ erlegt werden wird.

Stettin, den 28. Februar 1837.

Königliches Land⸗ und Stadtgericht.

gedachte Guͤter Anspruͤche und Forderungen zu haben vermeinen, uͤbergebene Liquidation (12). zu prosequi⸗ ren und demgemaͤß auf die am 11. Juli i803 zu je—⸗ nen Akten eingereichte, ihrem Erblasser unterm 19ten ejasdei communicirte Erwiderung (17) binnen 6 Wochen sub poena pro omni praeclusionis ct de erminalionis judicizusis replicanüto zu handeln, wes Endes ihnen die Einsicht der Akten praesente reęgi— straiore gestattet wird. .

Gegeben Guͤstrow, den 3. April 1837. . Großherzogl Mecklenburgische, zur Justiz⸗ Kanzlei allerhöchst verordnete Direktor, Viece-Direktor und Raͤthe.

(L. S.) ; G. Brandt.

Edi l ö t o n.

Der am 5 Maͤrz 1790 geborne Bauernsohn Georg Paul Breit von Dorsbronn soll als Soldat nach dem Ruͤckmarsche aus Rußland im Jahre 1813 in Willem berg, Koͤnigreichs Preußen, im Ortelsburger Kreise, zurückgeblieben seyn und vor 18 Jahren von da aus die lehte Nachricht von sich gegeben haben.

Seine Geschwister trugen als naͤchstbekannte Inte⸗ stat Erben auf Todeserkläͤrung des Georg Paul Breit und Extradition seines vormundschaftlich verwalteten Vermögens von 641 Fl. an. ;

Georg Paul Breit oder dessen etwaige Descendenz wird deshalb aufgefordert, sich binnen 9 Monaten und laͤngstens bis zum 27. Juli 1837 schriftlich oder versbnlich beim hiesigen Gerichte zu melden und da— selbst weitere Anweisung zu erwarten, außerdem Georg aul Breit mit seiner etwaigen Descendenz fuͤr todt erklaͤrt und sein erwaͤhntes Vermoͤgen von C4! Fl an seine Geschwister und zwar nach hiesigem Gesetze ohne Kaution veraussolgt werden wurde.

Ellingen, am 27. September 1836. ; Fuͤrstl, von Wredeiches Herrschaftsgericht Ellingen im Koͤnigreiche Bayern.

Hermann.

66 ch te Gin z ahlun g auf die Actten der Leivzig-Dresdner Eisen⸗ bahn Compagnie. ;

In Gemaͤßheit des 8. 4. der Statuten wird hier— mit eine fernere Einzahlung auf die Actien der Leip⸗ zig⸗-Dresdner Eisenbahn⸗ Compagnie von Zehn Tha⸗ lern pro Actie , , und werden die Inhaber von Interimsscheinen demnach aufgefordert, diese Einzahlung spaͤtestens

den 30. Juni 1837, Abends? uhr, im Buͤrean der Compagnie hierselbst zu leisten, in⸗ dem wiederholt daran erinnert wird, daß im Unter—⸗ lassungsfalle der im § 5. der Statuten ausgespro⸗ chene Verlust aller Rechte und des bereits gejahlten Einschusses unabaͤnderlich eintreten muß.

Wir ersuchen ubrigens, bei Einreichung mehrerer Interimsscheine selbige mit einem nach der Num⸗ mernfolge geordneten Verzeichnisse in zwei Exempla⸗ ren zu begleiten, um die Quittungen zu erleichtern,

unterstützt vorden, hahen es dieser mözlich ge— macht, mit diesein „Neuen Preuls. Adels- Lexikon“ ein vVerk berzustellen. velches, die- ses Namens würdig, in Hinsicht auf Vollständiskei! und pblinwmälsige Æànordnung nach dem Urtheile des bublikuns und kompetenter Richter alle krüheren Leistungen in diesem Gebiete weit hinter sich zurück lälst. .

Her letzte Nachtrag zum Salsgcribenten-Ver-— zeichnis folzt im vierten Bande, und erlauben wir uns daher, unsere ergebene Bilt? zu wieder holen, die resp. Namen, deren Aufaahme nech ge— wünsellk wird, den hetireffenden Buchhandlunzen zur weitern Mittheilung an uns gefälligst genau angeben zu wollen. Leiprig, den 18. März 1837. Gebrüder Reichenbach.

Im Verlage von JT. Trautwein, Buch- und Musikhandlung in Bärlin, Breite Stralse No. 8, sind so ehen erschienen:

Geyer. NHaria Stuart. Lyrisches Honddrama nsit Chären, für die Altstimme. Von der Kö. nizl. Abademie der Künste hierselhst gekrönte und am 3. August 1836 in üstentlicier Sitzung derselben aufgeführte Breis- Composition. Text und vollständiger Klavier- Auszug vom Componisten. Preis 2 Thlr. 20 6gr.

Aus hl vorzüglicher Huasik- Werke ĩn gahundener Schréihart, von Meistern alter und neuer Zeit, zur Besörderung des höern Stu— diums der Musik, unter Außicht der musikali— schen Section der Königl. Akademie der Künste herausgegeben. Fünfte Lieferung, worin: Fuge von Kaiser; Fuge von Antonio Lotti: Fuge von F. V. Marpurg. Suhscr.-Pr. 10 sgr.

Die früiern Lieferungen enthalten Eugen von Graun, FEasch, llaydn, Seb. Bach, Em. Bach, Eriede mann Bach, Fesca., Kirnberger, lHaendel, Naumann, Fux und Clementi.

Stümer, Fünt Gesänge für Sosöran oder Tenor mit Begleitung des bianokorte. Ihrer Königl. Ilolieit der Prinzessin Carl von lessen und hei Rhein, gebornen Prinzessin Elisabeih von Preus- sen, gewidmet. 20 sg.

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zu haben:

7

keit und Satire.

liefere ich den Abonnenten in Berlin am

zten Tage nach ibrem Erscheinen vermdge h ter gef 2maltger regelmäßiger Postverbindung; der ident, Herr Dupin, befand und sich

die Preußischen Staaten.

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vermehrte Ausgabe,

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Englische Zeitschriften

a lie ien j

nge

Angekommen:

schaften gewährt.

sie zu stören etwa noch versuch öchte . ö t seyn möchten. üibet mit Freude erflillt, und die Gefühle, die Sic Mir ausdfücken e“

erte:

.

pPrenßisch

Allgemeine

Staats- Zeitung

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Koͤnig haben den. Hauptmann im 19ten nfanterie⸗Regimente, Johann Ludwig Nolte, in den Adel— and zu erheben geruht.

Bekanntmachung. Da die bisher stattgehabte Belegung von Kapitalien bei der zᷣnigl. Bank gegen zwei Procent Zinsen und achttägige Kuͤn— ung durch Corporationen und Privat-Personen zu Mißver— genissen gefuhrt hat, ist beschlessen worden, dergleichen Kapi— sien vom J. Juni d. J. ab sowohl bei der Haupt-Bank als den Provinzial-Comtoiren nur gegen Festsetzung einer drei— onatlichen Kuͤndigung anzunehmen. Es werden deshalb Fm diesem Zeitpunkte an die über solche Belegungen fuͤr Cor— rationen und Privat-Personen auszufertigenden zweiprocenti— Un Obligationen diese Kuͤndigungsfrist enthalten, wovon das jublikum mit der Bemerkung in Kenntniß gesetzt wird, daß die sherige Belegung der Kapitalien fuͤr Minderjährige, Kirchen, hchulen und milde Stiftungen bei der Koͤnigl. Bank, so wie eren gesaimter Geschaͤfts⸗Verkehr mit den Gerichten, hierdurch eine Aenderung erleidet. Eben so verbleibt es in Betreff der is zum J. Juni d. J. an Corporationen und Privat-Perfonen usgestellten zweiprocentigen Bank-Obligationen bei der obliga— jnsmäßigen Kuͤndigung. Bertin, den 25. April 1837. Haupt⸗Bank⸗Direktorium. (gez Hundt. Witt. Reichenbach. Der Kaiserl. Russische Generul-Major son Kiel, von St. Petersburg. Der außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister Ft. Majestät des Koͤnigs der Franzosen am hiesigen Hofe, bresson, von Ludwigslust. Abgereist. Der Kaiserl. Oesterrelchische General⸗Major, freiherr von Marschall, nach Wien.

Zeitungs-Nachrichten. A u gg n d.

ner i ch.

Paris, 21. April. Gestern Mittag um 11 Uhr em— sigen der König und die Königin, umgeben von saͤmmtlichen Algltedern der Koͤnigl. Familie im Thronsaale die große De— söltion der Pairs-Kammer, die den Auftrag hatte, Ihren Ma— ttͤten den Gluͤckwunsch dieser Kammer zu der Vermaͤhlung heß Herzogs von Orleans darzubringen. Viele andere Pairs satten sich der Deputation angeschlossen, in deren Namen der Praͤsident, Baron Pasquier, das Wort fuͤhrte und folgende An— ede an den Konig hieit:

Sire, die Pairs⸗Kammer fühlte nach der wichtigen Mittheilung, sie ihr auf Ihren Befehl gemacht worden, das lebhafte Bedürfniß, Ew. Majesiät den Tribut ihrer Erkenntlichkeit und den Ausdruck

N . in 3 j ö 29 1 k A1 zen Shorter ik. Err eb r e chen hrer Fren des daröubringzn, Das Creigniß, das uns durch diese Mit⸗ chenmehl. gemeinen, wie zum Emporkommen des Land̃nm insbesondere, nach den daruber in der Anwehm gemachten Erfahrungen. Thaͤtigen, umsichtigeh hh wirthen von allen Klassen, so wie Gaͤrtnein, h tenliebhabern und Blumenfreunden gewidmet i

sgr.

heilung bestätigt worden ist, muß, indem es das Glück Ihres Königl. auses vermehrt, zugleich auch dasjenige der großen Familie befesli— hen, die Ihnen schon so viel Dank schuldig ist. Ihre getreuen Un— erthanen, die Pairs von Frankreich, wünschen sich Glück zu einem Bündnisse, das ihnen eine Fortpflanzung der hohen Tugenden ver— heißt, die Sie umgeben, und das nicht bloß die Gegenwart befestigt, ondern zugleich der Zukunft die dauerhaftesten und kosibarsten Bürg— ä Empfangen Sie, Sire, mit unserer ehrerbictigen Gratulation den Ausdruck der Wünsche, mit denen die Pairs⸗Kammer Ew. Maj. Thron umgiebt.“

Der Konig erwiderte Folgendes:

„Der Eifer, mit welchem diẽ Pairs-Kammer Mir ihre Wünsche darbtingt, rührt Mich tief. Ich danke Ihnen, daß Sie sich so zahl— seich eingefunden, baben z, Sie wissen, welche Freude es Mir verur— . Mich in Ihrer Mitte zu sehen, vorzüglich bei dieser feierlichen , n nlassung, wo es Mich glücklich macht, daß Sie Meine Herzeus— Gesinnungen über ein Ereigniß theilen, welches nicht bloß für Mich

c * 4 * 4 ö * 9. an, n, sondern zugleich für den Thron und die Dynastie 3 eue

Pfand der Fortdauer ist. Ich habe das Vertrauen, daß

ãich diese letzteren mil Hülfe der V igli sti

Ich die . z orsehung täglich befestigen, und daß jene nenen Bürgschaften durch die Kraft, ö. ren

siitutionen leihen, die

Yi die sie unseren In— Sicherheit und Wohlfahrt Frankreichs immer und diejenigen vollends entmuthigen werden, die Mein Herz ist hier—

höhen noch das Glück, das Ich in diesem Augenblicke empfinde.“ Nachdem der Praͤsident in einer zweiten Anrede auch noch

dem Herzoge v. Orleans den Glückwunsch der Kar er mer darge⸗ z bracht hatte, s. ammer darge

Deputirten⸗Kammer eingefuͤhrt, an deren Spitze sich der Praͤ,

wurde die Deputation entlassen und diejenige der

in folgender Weise aͤu—

Sire, die Deputirten⸗Kammer hat früher an dem Schmerze der

Königlichen Familie Theil genommen: jetzt ihellt sie auch ihre Freude.

Mit lebhafter lung des muthmaßlichen hes Ereigniß für den Fortdazer jener Dynastse bietet, seiner Rechte und freisinnig, isi er hat ihre unwiderstehliche Gewall

Zufriedenheit haben wir die Anzeige von der Vermäh FThronerben erhalten; es ist dies ein glückli— Staat, indem es uns ein Pfand mehr für die Ptetet, welcher Frankreich die Vertheidigung und seingr Freiheiten anvertraut hat. Jung, tapfer

der Kronprinz Zeuge der Juli-Revoluiion gewefen, kennen gelernt, ihre Mäßigung

würdi . ĩ ĩ 6 dürdigen und sich von ihrem wahren Geiste durchdringen können.

suchenden Kunden meines Berliner ich gern alle möglichen Dienste erweisen. 16het

1358 Fleet street, London. Pp. Da- P. Full

len die Gesetze zu achten, ahr seines Lebens, zu beschützen und inmitten des Tobens der Par⸗

endlich doch ihm alle Herzen

Eben so wird er von Ew.

. M 1 der sein Land liebt, ssch giestät gelernt

haben, wie ei Ddön an die Spitze der Ratti n König,

ie der Ngtional-Interessen zu die öffentliche Ordnung, feibst ö. ö teien das kalte Blut, die Gute und Milde zu bewahren weiß, die : zuwenden, alle Gemilther ü liti

müssen. Empfangen Sie, Sire, den Ausbruch . ens tiff

den Ruhm und die Ruhe Ihrer Regierung, fo wie nicht minder den

Berlin, Freitag den Z2ssten April

1 8 . 2 56 .

*

Bunsch, daß das Glück Ihrer erhabenen Familie sich durch das neue Bündniß vermehren möge, das der . in . 1 glilck⸗ lichsten Eigenschaften begabten Prinzessin eine geliebte Tochter an die Stelle derjenigen wiedergiebt, die das Interesse Frankreichs, fern von uns, auf einen Thren erhoben hat, auf welchein die Zuneigung der Franzosen sie unablässig begleitet.“

. Nachstehendes ist die Antwort des Königs:

„Ich bin lebhaft gerührt, von den Gesinnungen, welche die De— putirten⸗ Kammer Mir durch ihr Organ zu erkennen giebt. Bel jeder Gelegenheit habe Ich sie in Ihnen wiedergefunden. In jenen Augen⸗ blicken schmerzlichen Andenkens, wo die Vorsehung vor den Meinem Leben drohenden Gefahren beschützte, haben Sie Mir ein Vertranen und eine Zuneigung bewiesen, die Mich innig durchdrungen haben und die noch immer die lebhafteste Rührung in Mir erregen. Heute führt dieselbe Vorsehung Meinem Sohne, Mei— üer Familie und Frankreich eine Prinzessin zu, die, nach Allem, was Ich höre, würdig ist (und Mein Herz kann ihr kein schöneres Lob eriheilen), dereinst diejenige zu ersetzen, die so viele Jahre hindurch Mein Gliick und das Glück der hn Familie ausgemacht hat, die sie Mir gegeben. Ich hoffe ift Ihnen, daß Ihre Wünsche in Erfüllung gehen werden, daß jenes Ereigniß für Frankreich ein neues Pfand der Ruhe und Sichtrhest werden, und daß Meine alfo fort— gepflanzte Familie daraus neue Kräfte schöpfen wird, um den Er- wartungen Frankreichs zu entsprechen, die strafbaren Hoffnungen derer, die sich noch mit dem Umsturze der bestehenden Ordnung schmei— cheln, zu vereiteln und auch ferner der Schutz und Schirm unserer a,,. unserer Institutionen und aller unserer National-Freiheiten

Herr Dupin wandte sich hierauf an den Herzog von Or— leans. In seiner Anrede an denselben aͤußerte er unter Anderem;

„Die Vermählung des muthmaßlichen Thronerben ist in unseren Augen ein politisches Ereigniß von der höchsten Wichtigkeit. Die Gemahlin, die Ihr ö ich ansersehen hat, wird eine gute Auf— nahme bei uns finden; sie kommt zu einem Bolfe, dessen zuvorkom— mendes Wesen sich in dem loyalen Grundsatze ausspricht: Ich werde lieben, wer mich liebt. Die Herzogin von Orleans wird Französin seyn; sie wird unser Zeitalter ünd unsere Ration begreifen und sich mit unseren von dem stolzen Ernste der alten Höfe gar sehr abwei⸗ chenden Sitten bald vertraut machen; fie braucht nur einen Blick auf unsere vortreffliche Königin zu werfen, und sie wird sofort lernen, wie viel Gewalt die eli. gkeit verleiht, ohne der wahren Würde irgend Abbruch zu thun. Ein guter Sohn und guter Bruder, werden Sie, gnädiger Herr, auch ein guter Gatte und Bater feyn. Sie wer— den die Familien⸗ Tugenden nachahmen, wovon das Palais-⸗Royal der Vation ein so hinreißendes Beispiel gegeben hat; Sie werden Ihren Söhnen dieselbe starke und volksthümliche Erziehung geben, diẽ Sie selbst erhalten haben, und wenn dereinst die Regierung an Sie kom⸗ men wird, so werden Sie ihnen vurch Ihr Beispiel zeigen, welch ho⸗ h. el ern , ,. . n verfassungsmäßiger König an

8 e eine olkes genießt, dessen Intereffen er zu beschi und dessen Rechte er zu achten weiß.“ 3 f ; ö

Der Herzog von Orleans erwiderte:

; Ich danke Ihnen, Herr Präsident. Sie werden begreifen, welche Rührung ich empfinde, indem ich die Aurede beantworte, die Sie im Namen der Deputirten-Kammer an mich richten. Das Mitgefühl, das die Kammer mir, bei dem wichtigsten Ereignisse meines leben. zu erkennen giebt, befestigt mich in dem Entschlusse, alle meine Pflich⸗ ien zu erfüllen und mich meines Vaters, Frankreichs und der Prin⸗ keln, mit der ich mich zu meinem Glücke verbinde, würdig zu machen.“

Alnter dem wiederholten Rufe: Es lebe der König! Es lebe die Koͤnigin! traten die Deputirten, die sich in zahlreicher Menge eingefunden hatten, ab.

Die allgemeine Debatte uͤber die Algierschen Angelegen⸗ heiten, zu welcher in den beiden letzten Sitzungen der Depu— tirten-Kammer der Gesetz-Entwurf uͤber die Zuschuͤsse zu den Ausgaben der Kolonie Anlaß gab, wurde noch gesterng esch lossen. In Bezug auf die (gestern auszugsweise mitgeteilte Rede des Grafen Mols bleibt uns noch ein Irrthum zu berichtigen uͤbrig. Derselbe erklaͤrte naͤmlich nicht, daß das Ministerium dem Mar, schall Clauzel, außer den schon in Nord-Afrika befindlich gewe⸗ senen 30, 00 Mann, 6000 Mann zu der Expedition nach Konstantine zugestanden habe, sondern daß der Marschall Clauzel angewiesen worden sey, insofern er diesen von ihm verlangten Truppen Zuschuß fuͤr unumgaͤnglich noͤthig halte, die Expedition bis zum Frühjahr zu verschieben, daß die Regierung also nur fuͤr den Fall in dieselbe gewilligt habe, daß er (Clauzel) auch ohne jene 6000 Mann die Expedition unternehmen zu koͤnnen glaube. Herr Matthieu de la Redorte trat zur Verthei— digung des Marschall Clauzel auf und waͤlzte alle Schuld fuͤr das mißgluͤckte Unternehmen nach Konstantine auf das Mini— sterium. Schließlich ließ sich noch der Kriegs-Minister vernehmen. Er bemerkte, daß es sich hier um eine Verantwort— lichkeit zweierlei Art handle, nämlich um die Verantwortlichkeit des Marschalls gegen die Regierung und um die der Regierung gegen das Land; diese letztere laste auf ihm allein, und er uͤber— nehme sie auch gern, da ihn kein Vorwurf treffen koͤnne. „Die Einwilligung zu der Expedition“, fuhr er fort, „war eine Folge der Korrespondenz des Herrn Marschalls, die es der Regierung gewissermaßen unmoͤglich machte, sich dem Vorhaben des Ober— Befehlshabers zu wsdersetzen. Letzterer meldete ihr, daß nach den politischen und militatrischen Demonstrationen, die er be— reits gemacht habe, die Expedition nach Konstantine eine Nothwendigkeit sey, wenn anders man nicht die Kolonie ganz aufgeben wolle. In dieser Weise lauteten alle Briefe des Matschalls, und haͤtte daher die Expedition nicht stattgefunden, so wurde man mich jetzt vielleicht daruͤber zur Rede stellen, daß sie unterblieben sey. Der Marschall verlangte zu seiner Unter—⸗ nehmung 10,000 Mann, wovon 2500 in Bona zuruͤckbleiben sollten. Am 1. Nov. standen in Bona 10,602 Mann; der Herr Marschall kann also nicht behaupten, daß seine erste Forderung ihm abgeschlagen worden sey. Er wollte uͤberdies aus den Ein— gebornen ein Torps von 4000 Mann irregulairer Truppen bil— den; die Fonds, die er hierzu begehrte, wurden ihm ebenfalls sofort angewiesen. Was die Verproviantirung betrifft, so waren am 1. Nov. in Bona die Mundvorraͤthe, die Lagergeraͤthschaf⸗ ten, die Medikamente und Lazareth⸗ Gegenstaͤnde fuͤr 10,000 Mann auf einen Monat angehäuft. Bis zum 16. November wurden diese Vorraͤthe dergestalt vermehrt,

daß sie fuͤr 23 Monat ausreichten. Eben so war ein hinlaͤngli—⸗

ces Ingenieur, und Artillerie, Material vorhanden. Transportmittel mußte natuͤrlich der Ober-Befehlshaber selbst sorgen, denn wenn auch diese von Frankreich aus haͤtten be—

Mich so offenbar

———

Fuͤr die

schafft werden sollen, so waͤre die Expedition ganz unmöglich ge⸗ worden. Der Herr Marschall wußte dies auch, und er schrleb daher der Regierung: „„Ich erhalte so eben einen Bericht aus Bona, wonach Jussuf alle zur Fortschaffung unserer Trang⸗ porte erforderlichen Maulthiere angeschafft hat. Dies war noch das einzige Hinderniß, das uns im Wege stand; es ist jetzt be— seitigt.“ (Sensation.) Sie ersehen hieraus, meine Herren, daß der Marschall seibst seine Transportmittel fuͤr gesichert hielt. Ich komme jetzt auf die Beschuldigungen, zu denen die angeblich schlechte Wahl der Jahreszeit Anlaß gegeben hat. Es moͤchte schwer, ja unmoglich seyn, zu bestimmen, ob der Som⸗ mer, oder der Herbst, oder der Winter die guͤnstigste Zeit zu einer Expedition in Afrika sey; eine jede dieser Jahreszeiten kann unter gewissen Umstaͤnden der Armee verderbsich werden. Im Sommer muß man befuͤrchten, daß es an Wasser fehle, und daß die Leute der Hitze erliegen. Im Herbste herrschen boͤsartige Fieber, im Winter Regenschauer, die das Land in ei— nen Sumpf verwandeln. Als der Marschall aufbrach, war die Witterung vortrefflich; sie blieb es aber nicht. Waͤre ich an Ort und Stelle gewesen, so hatte ich den Marschall beschworen, wie⸗ der umzukehren; ich haͤtte ihn daran erinnert, daß der Marsch ihm ja nicht anbefohlen worden sey, sondern daß die Regie— rung bloß in denselben gewilligt habe. So befand ich mich aber in Paris und erfuhr erst, als es zu spät war, daß die Transportmittel unzulänglich und di? Wege unfahrbar waren. Ich bezweifle nicht, daß bei einer gůn stige⸗ ren Witterung das Unternehmen geglückt waͤre. Das Betka— gen der Armee ist uͤber alles Lob erhaben, und der Rückzug von Konstantine gereicht unseren Waffen, wie dem Oberbefehls⸗ haber, der ihn geleitet hat, zur hoͤchsten Ehre.“ Moch wollte Herr Duvergier de Hauranne seine Meinung abgeben; Herr Passy verlangte aber den Schluß der allgemeinen Dis lussion. „Alles“, Kußerte er, „was über die Expedition nach Tremezen und Konstantine . sagen war, ist gesagt worden und es läßt sich von einer Fortsetzung der Debatte kein neues Licht in dieser Beziehung mehr erwarten. Was dagegen die Frage betrifft, auf, deren Löͤsung es hauptsaͤchlich an— kommt, welches System namlich für die Folge hinsicht lich der Kolonie anzunehmen sey, so wird die Erbrte— fung derselben einen bei weitem angemesseneren Platz bei den Berathungen uber die neuen Geldforderungen finden, die der Herr Conseils Praͤsident uns bereits angekündigt hat.“ Die Majoritaͤt der Versammlung erklaͤrte sich mit diefer Ansicht ein⸗ verstanden, schloß die allgemeine Debatte und verlegte die Be— rathung uͤber die einzelnen Artikel des vorliegenden Gesetz⸗Ent⸗ wurfes auf den folgenden Tag. ö

Die heutige Sitzung begann damit, daß der Vice⸗Praͤ⸗ sident, Herr Cunin-Gridaine, der den Praͤsidenten⸗ Stuhl inne hatte, der Versammlung die Antworten mittheilte, die g? stern dem Herrn Dupin, an der Spitze der großen Deputation zur Begluͤckwuͤnschung des Koͤnigs und des Kronprinzen, von Sr. Maj, und Sr. Königl. Hoheit ertheilt worden sind' (Sie? e oben.) Hiernaͤchst bestieg Herr Dupin die Rednerbuͤhne, um den Kommissions-Bericht uͤber den fuͤr den Zire von Orleans verlangten Dotations⸗ / Zuschuß abzustatten. ie Kommission hat danach die Dotation des Kronprinzen von 1 Million auf 2 Millionen Fr. erhoͤht und ihm zugleich zu den Vermaͤhlunge⸗ und ersten Einrichtungs⸗Kosten eine Summe von 1 Million Fr. be⸗ willigt; auch seiner Gemahlin, nach dem Antrage der Regierung und den Ehepacten gemäß, ein Wittthum von 300, 006 Fr. ausgesetzt. Die Kammer beschloß, sich schon morgen mit diesem Gegenstande zu be⸗ schaͤftigen. An der Tages-Ordnung war jetzt die Berathung äber den ersten Artikel des Gesetz Entwurfes wegen der fur die Kolonie Algier verlangten Zuschüsse pro 1836. Es konnte nicht fehlen, daß diejenigen Redner, die im Laufe der allgemeinen De— batte nicht mehr zu Worte gekommen waren, jetzt nachtraͤglich ihre Ansichten uͤber die Verwaltung der Kolonie zu entwickeln such ten. Der erste derselben war Herr Thiers, welcher lange Zeit die Algierschen Angelegenheiten geleitet hat und daher allerdings mehr als irgend einer im Stande war, der Kammer diejenigen Auf⸗ schluͤsse zu geben, die ihr etwa noch fehlen mochten. Er erklärte daß er von der ergangenheit nicht sprechen (tonne ohne zugleich die Zukunft zu beruͤhren; es sey nich: wahr, daß in Bezug auf Algier zwei Systeme ein— 3 ö zien n. st . ö. Ii, . einerseits bloß

n tege verlange, andererseits den Frieden ü

Alles stelle; lagen die Sachen also, so wuͤrde , . 3 batte gar keinen Theil nehmen und' sich unbedingt für das Friedens⸗System erklaren. Zwei Dinge feyen aber vorzuͤglich nothwendig, wenn eine Regierung sich behaupten wolle, nämlich suͤr ihre eigene Sicherheit Sorge zu tragen und gegen ihre Unterthanen gerecht zu seyn; dies sey aber bei der Verwaltung von Afrika mehr als einmal aus den Augen gelassen worden Der Redner stellte hierauf einige Betrachtungen uͤber das Co? lonisations. System an, fuͤr dessen Gegner er sich erklärte Nach einigen Bemerkungen uber die von mehreren Seiten verlangte weitere Ausdehnung des Gebietes der Koölane kam er auf die Expeditionen nach Tremezen und Kon stau⸗ tine zu sprechen. Die Kammer, äußerte er, beschuldige die Re gierung und die Regierung ihre Agenten; dies sey ein trauriges Schauspiel, das Frankreich dem uͤbrigen Europa' bfete. Glůͤck⸗ licherweise sehe aber Jedermann ein, daß es mit jenen dt *mrr minatienen nicht so ernstlich gemeint sey; denn wäre dies ber Fall, so muͤßte Europa die Franzoͤsischen Minister und Denn ürten fuͤr sehr unredliche, oder doch fär sehr ungeschickte Lernt halten. Herr Thiers setzte hierauf das von dem Minister um des 22. Februar in Afrika befolgte System auseinander, ürnd untersuchte die Mittel, deren man sich zu den gedachten heiden Expeditionen bedient habe. Er beschuldigte das Molcsch: Mi nisterium der Unvorsichtigkeit und ließ dem Muthe des Mar schall Clauzel, so wie dem Benehmen der Truppen auf dem Rüͤck⸗

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