gen. Es schien mir dem Mechanismus unserer Regierung angemes⸗ sen, diejenigen Mitglieder der vorigen Verwaltung in das nene Ka— binet aufzunehmen, die sich gegen? die Frage ausgesprochen hatten, welche den Sturz des Ministeriums vom 23. Febr. herbeiflihrte. Von diesem Gedanken ausgehend, legte ich cine Kabinets-Eombfna— tion vor; sie wurde aber nicht in allen ihren Bedingungen augengmmen; es ging eine andere Combination daraus hervor, und sie war das Ministerium vom 6. Sept. Diese Combination, die der Lauf der Dinge mich annehmen ließ, schien inir in der That einen Keim der Auflösung für die Folge in sich zu schließen. Ein parlamentarisches Ereigniß zeigte bald, wenigstens nach meiner Au— sicht, daß das Kabänet nicht völlig jenen Majoritäts-Bedingungen entsprach, die ich gesucht hatte. Hier, m. H., weiche ich in etwas von dem vorigen Redner ab. Er hat Ihnen zuvördersi gesagt, daß man, einig in den Ansichten und auf dasselbe . lossteuernd, eine verschiedene Handlungswelse befolgt habe, und zum Beweise dessen hat er dasjenige angeführt, was sich nach der Verwerfung des Dis— junctions⸗-Gesetzes zutrug. Er hat Ihnen gesagt, daß man bei Bil— dung des Kabinets übereinge kommen war, 'sich nicht durch eine ein— . Niederlage erschüttern zu lassen und nur bei ganz besonderen BVeranlassungen Kabinets⸗-Fragen zu stellen. Als das Dis junctions-Ge— setz verworfen wurde, dachte Niemand weniger als ich an ein Ausscheiden; und wenn einige Mitglieder des Kabinets entmuthigt wurden und glaubten daß die Berwerfung in der That eine Feindfeligkeit gegen das Mini— Ferium sey, so gehörte ich nicht zu diefen. Ich für mein Theil kann unr sagen, daß mir die Verwerfüng des Disjunctions-Gesetzes als ein großes Uebel erschien, weil ich überzengt war und es noöch bin, daß irgend eine legislative Protestation gegen das Verdikt der Stra ß⸗ burger Jurv nothwendig ist. Auf welche Weise ward nun aber das Kabinet erschüttert? Richt dadurch, daß es sich zurückzog; deny es Fichte in der hgt seine Entlassung nicht ein; sondern durch ein Gerücht, welches sich auf gewissen Bänken verbreitete, daß man eines der Mitglieder des Kabinets entlasfen und seine Stelle anders be— setzen müsse. Was mich betrifft, so war ich entschloffen, die einmal Angenommene Combination so lange als möglich aufrecht zu halten. Ich war es nicht, der irgend Jemanden das Zeichen zum Rückiuge gab; aber als die Erschüttérung begonnen hatte, beharrte ich bei dem Systeme, welches ich am 6. September aufstellte. Was wir damals als Majoxitäts Bedingung erschien, hielt ich nun noch weit entschiedener dafür. Meine Linsicht wich von der des vorigen Redners ab. Er wollte ein so viel als möglich homogenes Kabinet, und doch schildert er Ihnen immer als ein Muster-Kabinet das Mi— nisterium vom 11. Oktober! Dies war allerdings ein vortreffliche s Ministerium, aber eben deshalb, weil es dasjenige repräsentirte, was ich in dem unsrigen repräsentirt sehen wollte, d. h., die Allianz ge⸗ visser Meinungen, die dasselbe Ziel im Auge haben, wenn sie auch zuweilen über die Mittel abweichen. Dieses System war und ist lrwandelbar das meinige, und ich glaube nicht, daß es ein anderes gicbt. Jedes homogene Ministerium scheint mir unter den gegenwär⸗ tigen Umständen keine Dauer zu versprechen, während ein Ministe rium, welches aus Männern zusammengesetzt ist, die festen Schrittes auf das⸗ selbe Ziel losgehen, wenn sie auch, wie Sie selbst und wie das Land, wegen der Mittel unter sich unterhandeln ehe sie zu einem Vergleich kommen, während ein solches Ministerium, sage ich, meiner Ansicht nach, das einzige mögliche, das einzige den Umständen angemessene, das ein⸗ zige, Dauer versprechende ist. Der ehrenwerthe Herr Guizot hat ein zweites Beispiel von der Verschiedenheit der Handlungsweife, bei Gleichheit der Ansichten, aufgestellt; nämlich die Zurücknahm: des Apangge⸗Gesetzes. Er wird mir die Bemerkung erlauben, daß diese Zurücknahme keine Spaltung in dem Ministerium vom 6. Septem— ber herbeigeführt haben kann; denn so lange dasselbe existirte, war nicht dit Rede davon. Er tadelt heute jene Zurücknahme, und behauptet, daß man wenigstens die Diskussion nicht hätte scheuen müssen. M. H., wir scheuen die Diskussionen und die Kämpfe nicht, und ich glaube, daß wir täglich Beweise davon geben. Was wir aber haben vermeiden wollen, berührt weit wichtigere Interessen; wir haben uns nicht der Gefahr einer Verwerfung des Gesetzes aussetzen wollen. Wonn ich auch dem ehrenwerthen Herrn Guizot nicht in die Darlegung seines Sip⸗ stems folgen mag, so will ich doch das meinige noch einmal in kurzen Worten zusaminenfassen. Es besteht darin, Frankreich als der vergangenen Aufregungen müde zu betrachten. Die alten Parteien regen sich noch; aber ihre Reihen werden täglich lichter, und gegen die Wider— n , . werden wir alle Gesetze unerschütterlich in Auwendung ringen. Dies ist unser System. Wir führen gegen Riemand Krieg, bloß des Krieges halber; wir reichen im Gegentheil allen denen die Hand, vie sich aufrichtig zu uns gesellen, die uns, unsere Meinungen, änsere Regierungs- Weise, unser Spstem annehmen. Im Uebrigen wollen wir nicht bloß aus Vergnügen am Kampfe kämpfen, aber wenn der Geist des Bösen sein Haupt erheben sollte, so würden wir beweisen, daß Niemand das Monopol der Energie hat, und daß wir jeg nen Geist mit den Gesetzen, die Sie erlassen haben, zu bekämpfen wissen.“ Beifall.) 6 n
Im Temps liest man: „Die gestrige Sitzung der Depu— tirten⸗KLKammer ward durch ein sehr ernstes Zwischen-Ereigniß beendigt. Die von dem Handels-Minister gehaltene Rede war, wenn nicht viele Personen falsch gehört haben, ein soͤrmliches Dementi der Worte des Conseils-Praͤsidenten und des Ministers des Innern. Es ist moͤglich, daß der Redner seinen Gedanken schlecht ausgedruckt hat, oder daß die Zuhoͤrer seinen Worten inen falschen Sinn unterlegt haben; indeß ist es jedenfalls noͤthig, daß ein so seltsames Mißverstäͤndniß aufgeklärt werde. Der „Moniteur“ wird ohne Zweifel die Rede des Handels— Ministers mittheilen, und man wird sich dann ein bestimmtes Urtheil bilden koͤnnen. ) Wir hoffen übrigens, daß morgen auf der Rednerhühne die allerdeutlichste Erklärung gegeben werden wird; wo nicht, so wird die Entlassung des Herrn Martin oder das Aus—⸗ scheiden der Herren Mols und Montalivet eine parlamentarische Nothwendigkeit. Wenn man Herrn Martin falsch verstanden hat, so ist die Sache schnell beendigt. Wenn aber Herr Dubois die Worte des Ministers richtig aufgefaßt hat, so ist das Er— eigniß so ernst, daß die gegenwärtige Lage des Kabinettes un— haltbar wird. Die Entlassung des Herrn Martin, und, wie wir fuͤrchten, die Aufloͤsung die Kabinettes werden die muth— maßlichen Folgen der gestrigen Sitzung seyn/ .
Herr Julius Humann, zweiter Legations-Secretair in Ber— lin, ist gestern als Courier mit Depeschen fuͤr die Regierung hier angekommen. Das Journal des Débats meldet, daß er die Ratification des Vermaͤhlungs-Kontraktes uͤberbringe.
Großbritanien und S
Parlament s⸗-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 3. Mai. Lord Melbourne trug, der Tagesord— nung gemäß, darguf an, daß sich das Haus zum Ausschuß uber die Irlaͤndische Munizipal⸗Reform-Bill konstituire. Der Herzeg von Wellington, welcher bekanntlich schon bei der ersten Ver⸗ lesung eine Vertagung der Diskussion uͤber die Bill fuͤr rathsam erklart hatte, angeblich aus dem Grunde, daß die übrigen auf Irland bezuͤglichen Bills noch nicht eingebracht seyen, nach An—⸗
Frland.
) Der Monjteur theilt in der That die Rede des Herrn Mar— tin mit, und im Wesentlichen findet man darin bestätigt, was die übrigen Journale gemeldet hatten. Die Ausdrücke sind nur etwas unbestimmter gehalten. Die Stelle, wo es (nach dem Berichte in dem gestrigen Blatte der Staats- Zeitung) bei Gelegenheit des Apa⸗ nage Gesetzes heißt: „Das Land wird sich aber allmälig eines Bes⸗ sern besinnen, und nach meiner persönlichen Ansicht, wird man als⸗ dann zu untersuchen haben, ob jenes Gesetz nicht wieder vorzulegen wäre“ lautet im „Moniteur“ also: „Meiner Ansicht nach muß man
uweilen warten, bis die bffentliche Meinung sich eines Besseren
esinne.“
524 deren deshalb, weil Lord Lyndhurst wegen der Krankheit seiner Tochter bei der Diskussion nicht anwesend seyn konnte, bean— tragte jetzt geradezu eine Aufschiebung der Diskussion. (Lord Lyndhurst haͤlt sich namlich jetzt wieder in Paris bei seiner todt— kranken Tochter auf.) Der Herzog wiederholte, daß er die Bill nicht genehmigen konnte, noch weniger aber die Art und Weise, in welcher sie durchgesetzt werden solle. Es liege hier nicht der— selbe Fall vor, wie bei den Munizipal-Resorm-Bills fuͤr Eng— land and Schottland, durch welche die Zahlung von Steuern und Abgaben als Beleg fuͤr die Ansaͤßigkeit und Wahlqualifica⸗ tion erfordert werde. Da die vorliegende Bill nicht dieselbe Bestimmung enthalte, so werde in Irland die niedrigste Klasse der Bevölkerung zur Macht gelangen und namentlich auch die— jenigen, welche gegen die herrschende Kirche verbuͤndet seyen, ein Institut, dessen Aufrechthaltung in Irland stets die Poli— tik Englands gewesen sey, und man könnte nur lieber gleich all— gemeines Stimmrecht einfuͤhren. Da indeß die Bill aufs neue vom anderen Hause heruͤbergesandt worden, so sey es Pflicht, ihr die gehoͤrige Erwägung zu schenken. Nun habe aber die Regierung uͤberdies die Absicht, noch andere auf Irland bezuͤg— liche Maßregeln einzubringen, welche mit der vorliegenden in der genauesten Verbindung staͤnden; diese muͤsse man nothwen— digerweise erst kennen, und damit Zeit genug vorhanden sey, um alle diese verschiedenen Maßregeln dem Hause vorzulegen, schlage er als Amendement zu der Motion vor, daß die Bill am 9. Juni in fernere Berathung genommen werde. Lord Melbourne er— klaͤrte darauf, daß dies bei einer so dringenden Angelegenheit, und da die Kirche durchaus in keiner Gefahr schwebe, ein voll— kommen beispielloser Antrag sey; er (der Minister) werde daher bei seinem Antrage beharren, da er fuͤr Aussetzung der Berathung gar keinen Grund sehe, und da zu befuͤrchten sey, daß der Wi— derstand des Oberhauses das andere Haus dazu veranlassen werde, die noͤthigen Geldbewilligungen ebenfalls auszusetzen. Lord Fitzgerald ünd Vesey vertheidigte das Amendement des Herzogs durch Bezugnahme auf fruͤhere Verfahrungsweise, in dem das Haus auch die katholische Emancipations-Bill ausgesetzt habe, bis es in Stand gesetzt worden, den katholischen Verein zu unterdruͤcken. Eben so äußerte sich der Graf von Wicklow, der sich jedoch dabei dem Prinzip der vorliegenden Bill keinesweges abgeneigt erklaͤrte, woruͤber der Marquis von Lansdowne seine Freude nicht verbergen konnte, indem er aber zugleich auf unverzuͤgliches Vornehmen der Berathung drang, wogegen der Graf Ripon (ein sogenannter konservativer Whig) die ganze Bill fuͤr unnoͤthig erklärte, da die (oft waͤhrend ver fruͤheren Diskussionen uber die Irländische Munizipal-Bill angefuͤhrte) 9te Akte c. 39 aus der Zeit Georg's IV. die Irlaͤndischen Staͤdte vollkommen in den Stand setze, ihre Lokal-⸗Angelegenheiten zu besorgen; ubrigens fuͤgte er hinzu, daß er nicht sowohl deshalb wider die Bill spreche, weil er das Irlaͤndische Volk im Allge— meinen nicht dazu fuͤr reif hielte, sondern weil die Minister die Maß⸗ regel ausdruͤcklich als ein Mittel zur Verkuͤrzung des protestantischen Interesses dargestellt haͤtten. Lord Brougham sagte, daß fuͤr die jetzige Opposition gegen die Bill durchaus kein Grund aufzufin⸗ den sey, es mußte denn seyn, daß man durch den Verzug in der Berathung die Bill selbst zu umgehen hoffe. Der edle Herzog und seine Freunde hatten das Prinzip der Bill anerkannt und erklärt, daß sie die noͤthigen Abaͤnderungen im Ausschusse in Vorschlag bringen wollten. Wozu also ein Aufschub von fuͤnf Wochen? Wenn man ein solches Beispiel des Aufschubs der Berathungen aufstellen wolle, so setze man sich der Verlegenheit aus, daß das Unterhaus ebenfalls die Berathung uͤber die ihm vorliegenden Maßregeln verzögerg, und dann werde man nie zur Sache kommen. Er hoffe, daß die Lords nicht ein so schlechtes Beispiel geben wuͤrden. Der Redner sprach mit solchem Feuer, daß man zuletzt einige Erschoͤpfung an ihm bemerkte. Lord Hadding ton bedauerte es, daß die Lords Melbourne und Broug⸗ ham dem Unterhause in ihren Reden den Rath gegeben haͤtten, die noͤthigen Gelder nicht zu bewilligen und dadurch das ganze Land in Verwirrung zu bringen. Da die vorliegende Maßregel von Ein⸗— fluß auf das Institut der herrschenden Kirche in Irland seyn werde, so muͤsse auf die verheißenen Maßregeln in Bezug auf die Kirche (die Zehnten Bill) und auf die Armen (die Armen-⸗Bill), welche jetzt dem Unterhause vorlägen, gewartet werden. Auch Lord Roden sprach fuͤr die Nothwendigkeit des Aufschubs. Der
Herzog von Richmond ermahnte die Lords, den Ausschuß zu,
halten und die Bill darin nach ihren Einsichten zu aͤndern. Auch er sey nicht dafuͤr, jeder kleineren Stadt eine Corporation zu geben, diese taugten auch fuͤr manche in England nicht, aber alles Moͤgliche habe er wider die oft gehoͤrte Doktrin einzu— wenden, daß Mißbraͤuche zum Besten der Kirche erhalten biei⸗ ben mußten, vielmehr sey er gewiß, daß in Irland wie in Eng— land durch Abschaffung von Mißbraͤuchen die Kirche nur gewin— nen koͤnnte. Das Amendement, welches noch Lord Wharn— cliffe, so wie abermals der Herzog von Welling ton, ver— theidigten, ward endlich mit 192 (wovon 60 durch Vollmacht) gegen 115 (wovon 34 durch Vollmacht) also mit einer Majorl— taͤt von 77 Stimmen angenommen. Unterhaus. Sitzung vom 3. Mai. Da Sir Francis Burdett, einer der Repraͤsentanten von Westminster, die Chil— tren Hundreds angenommen hat, so wurde ein neues Wahlaus— schreiben fuͤr diesen Ort beantragt. Dann ertheilte Lord John Rus(sell dem Heren Trevor die Auskunft, daß die Angelegenheit der Kirchensteuer bestimmt den 22sten d. wieder vorgebracht werben solle. Auf Verlangen des Lords wurde der Ausschuß— bericht über die Resolution wegen der Irlaͤndischen Zehnten ohne Diskussion genehmigt, so daß Lord Morpeth nun die Blll einbringen wird. Dem Antrage des Herrn Robinson zufolge wurde darauf der Ausschuß über dessen Antrag wegen Vermah— lung fremden Getraides zur Ausfuhr unter Zustimmung des Herrn Poulett Thomson und Herrn O'Connell's angefangen. Im Ausschuß jedoch verlangte Herr Poulett Thom fon, daß der ehrenwerthe Antragsteller den Inhalt seiner Bill erst ge— nauer angeben solle, der er (der Minister) zustimmen wuͤrde, wenn nach derselben das fremde Getraide auch vermahlen unter Koͤnigs Schloß verbleiben solle (wie, der Bill von 1833 gemäß, fremder Zucker nach der Raffinirung), nicht aber, wenn es eine Bill wie die von 1824 seyn solle. Herr Robinson sagte, daß die Bill die verlangte Beschraͤnkung nicht enthalten würde, da ihm eine solche dem Beduͤrfnisse des Landes zuwider scheine; wollte aber der ehrenwerthe Herr eine andere Bill ein— bringen, so werde er sich bestreben, seine eigene Ansicht derselben so weit als moglich anzubequemen. Er wuͤrde nichts gegen eine Bestimmung haben, nach welcher die, welche Getraide zum Ver— mahlen aus der Niederlage naͤhmen, Sicherheit stellen muͤßten, daß ein am Werthe gleiches Quantum ausgefuhrt werde. Rach— dem mehrere Mitglieder fuͤr und wider gesprochen und , Poulett Thomson bei seiner Einwendung gegen eine Resolu— tion allgemeinen Inhalts geblieben war, wurde der Antrag mit 108 gegen 43 Stimmen ver worfen. Herr O' Connell trug auf die zweite Lesung seiner Bill zur Aenderung der Pasquill=
Gesetze an, der sich der General-Prokurator widersetzte und die nach einigen Debatten mit 85 gegen 47 Stimmen ven, worfen wurde.
Unterhaus. Sitzung vom 4. Mai. Sir Samuel Whalley machte seinen vorher angekuͤndigten Antrag auf At, schaffung der Fenster⸗Steuer, welchen Herr Hume unterstüͤtze der Kanzler der Schatzkammer aber bekämpfte, und ze nach kurzer Debatte mit 206 gegen 18 Stimmen verworfen wurde. Eine Motion des Herrn Pryme auf Niedersetzun einer Kommission zur Untersuͤchung des Zustandes der Untpg, sitäten Oxford und Cambridge wurde von demselben auf ie Rath des Kanzlers der Schaßkammer zuruͤckgenomnn Darauf machte Herr Baines den Antrag, daß eine Kommissnn ernannt werden solle, um sich Aufklärung daruͤber zu verschassn inwiefern die jetzige Geistlichkeit in England und Wales da Gesetze nachgekommen sey, welches verordnet, daß ein jeh Geistliche die ersten Fruͤchte und die ersten Zehnten Pfruͤnde zu eine
Fonds beisteuern solle, der dazu bestimmt ist, die schlechter
Pfründen zu verbessern., Lord John Rusfell widersetzte
dem Antrage hauptsaͤchlich aus formellen Gruͤnden, worauf di
selbe mit 171 gegen 63 Stimmen verworfen wurde. M Schlusse der Sitzung hielt Sir An drew Agnew, wie er di in jeder Session zu thun pflegt, um die Erlaubniß an, ei Bill wegen besserer Beobachtung des Sabbaths einbringen duͤrfen. Er erhielt diese Erlaubniß durch 199 gegen 53 Stin men. Einen anderen Antrag aber, der die Verlegung de Sonnabends⸗ und Montags⸗-Maͤrkte auf andere Wochentage zu Zweck hatte, mußte er wieder zuruͤcknehmen. ö Unterhaus. Sitzung vom 5. Mai.
besetzung der Stelle des Herrn Leader, welcher ausgetreten um sich als Kandidat fuͤr Westminster dem Sir Francis Blu dett gegenuͤberstellen zu koͤnnen. (Die Wahl fuͤr Westminst ist auf den 19ten d. M. angesetzt.) Als darauf der Antrag macht wurde, daß sich das Haus . Subsidien⸗Ausschusse h stituire, brachte Sir Willkam Rae (der unter den Tori Lord Advokat von Schottland war) die Berathung auf den richt der zur Untersuchung des Zustandes der Kirche von Schi land niedergesetzten Kommission, welche sehr uͤber den Mahl an kirchlichen Gebaͤuden in jenem Lande klagt. Sir Wilp Rae trug auf eine Adresse an den Koͤnig an, in welcher deis ersucht werden sollte, fuͤr die Erbauung von Kirchen in Sch land Sorge tragen zu lassen. Lord John Russell widerseh sich der Motion, da es zur Begruͤndung derselben an den ih thigen detaillirten Nachweisungen fehle. Es entspann sich ei sehr weitlaͤuftige Diskussion, an der viele Mitglieder zu G sten einer Unterstuͤtzung der Kirche Theil nahmen. Um Mitt) nacht war dieselbe noch nicht zu Ende gebracht worden; ind! schien es gewiß, daß die Motion entweder zuruͤckgenommen od verworfen werden wurde.
London, 5. Mai. Der Koͤnig kam heute nach der Stan und hielt ein Lever im St. James-Palast, bei welchem S Majestaͤt mehrere Adressen und Petitionen gegen die Abschtz fung der Kirchen-Steuern und die anderen auf die Kirche hy zuͤglichen Plaͤne der Minister uͤberreicht wurden. ̃
In der Gegend von Acton sind unter den Arbeitern an her großen westlichen Eisenbahn Unruhen ausgebrochen, welche meh' rere Tage gewährt haben. Der Ursprung derselben scheint di gleichzeitige Verwendung von Irländischen und Englischen Ar beitern gewesen zu seyn. Die Englaͤnder behielten endlich di Oberhand und vertrieben die Irlaͤnder ganz von der Arbei Man fuͤrchtete, daß die Sache sehr ernsthaft werden mochte, s
die Irlaͤnder gedroht hatten, Huͤlfsmannschaft aus den Londoner
Kirchspielen St. Giles, Westminster und anderen benachbarten ung „von einem Korrespondenten“:
wo viele arme Irlaͤnder wohnen, herbeizuführen; indeß gelan es der Polizei, fernerem Unheil vorzubeugen.
In Manchester hieß es am 29sten v. M. allgemein an h Boͤrse, daß das große reiche Haus Holford und Tompagnie st entschlossen habe, Geschaͤfte mit Amerika anzuknuͤpfen, Ünd h ohne Zweifel andere solide Manufakturhäuser diesem Beisy⸗ folgen und die entstandene Luͤcke im Verkehr ausfuͤllen wuͤrn Man legte dort den gröoͤßten Werth auf die Amerikanisch Bank⸗Bons.
Das allgemeine Mißtrauen scheint wieder mehr Raum st gewinnen, auch sind die Nachrichten aus Liverpool weniger gu wo der Begehr nach Baumwolle, da in einer Woche Jö ss Ballen eingefuͤhrt worden, wieder nachgelassen hat. Hier London haben, was man mit Freuden vernommen hat, einj große Ostindische Haͤuser sich entschlossen, alle Papiere, die i Unterschrift tragen, aus dem Umlauf zu ziehen.
Mehrere der vermißten Wallfischfaͤnger sind auf den Ork
Inseln angekommen. Alle haben mehr oder weniger gelitt und einen Theil ihrer Mannschaft verloren.
Ein großer Theil des Raumes der hiesigen Blatter wi seit mehreren Tagen durch Artikel, Anzeigen und Berichte Betreff der bevorstehenden Wahl zu Westminster eingenommes Herr Leader hat schon zu verschiedenen Malen in bffentlich,
Versammlungen seine polltischen Grundsaͤtze dargelegt, Sir Fri b Joh dd John
cis Burdett ist krank und muß sich auf den Elfer seiner Freu verlassen. Beide Parteien sprechen hoͤchst zuversichtlich von rem Siege. ; Aus Lissabon behandeln die neuesten Berichte, welche! zum 22sten v. M gehen, noch immer dieselben Theinata, M gel an Geld, wahrscheinlichen Wechsel des Ministeriums ih unbefriedigende Nachrichten aus Algarbien. Man wollte h Nachricht haben, daß ein Wechsel von 20 Contos, den der Ph tugiesische Finanz -Minister auf Herrn Mendizabal in Madth fuͤr eine 275,000 Pfd. betragende, aus der Zeit seiner Finan Agentschaft fuͤr Portugal in London herruͤhrende Privatsch̃ desselben gezogen hatte, mit Protest zuruͤckgekommen sey. D Geldmangel ist so groß, daß sich die Königin genoͤthigt geseh hat, dem Schatz ⸗Amte die Anzeige machen zu lassen, daß sie is Juwelen werde versetzen muͤssen, wenn die zweimonatlich Ruͤckstände der Civilliste nicht bezahlt wuͤrden. Die Cortes schaͤftigen sich mit der Diskussion über die Verfassungs-Reform Der Ünter⸗Staats⸗ Secretair Midosi hatte durch eine zu Gunsten des Zweikammer-Systems großen Eindruck gem Die Korrespondenzen der hiesigen Blätter vom noͤrdlih Spanien stimmen darin uͤberein, daß man einer baldigen W deraufnahme der Offensiv- Operationen von Seiten der Chrss nos entgegensehen dürfe, und diese Nachrichten haben soga der Boöͤrse so vielen Glauben gefunden, daß die Spanischen. Fon sich auf ihren früheren Preisen gehalten haben, obgleich ]. Dividende abermals nicht bezahlt worden ist. Man bes im den 4. oder 5. Mai als den Tag, an welchem die Karlisten vo den Christinos angegriffen werden sollten. Der Con stitutio nal theilt einen Brief aus Bayonne vom 29sten dem zufolge die Karlisten durch die letzten Berichte in die groͤßte Bestuͤrzung versetzt worden waren.
v. M. Mll Die kombi
Es wurde 6 neues Wahl⸗Ausschreiben fuͤr Bridgewater erlassen, zur Wieden
GHössen zu seyn, Alles zu thun, was
I FHcfte darin gemacht.
ird. aus Estel
srten Bewegungen Irribarren's und
hre Expedition über den Ebro vereitelt. pit 18 Bataillonen von Bilbao abgegangen, um sich fit Evans zu vereinigen, und alsdann“ sollte unverzüglich er Angriff auf die Linien von Irun und Hernani beginnen. Pie Furcht vor diesem Angriffe sol es seyn, welche die Karlisten um Aufgeben ihrer Expedition nach Castilien genoͤthigt haͤtte. Itribarren, welcher die Uebergange des Ebro deckte, sollte im Stande gewesen seyn, nach Pampelona zuruͤckzukehren. szte Nachricht wird durch die Korrespondenten ber Times und Rorning Chronicle berichtigt, welche melden, daß Irribar⸗ ren sich nur mit einer geringen Kayallerie⸗Eskorte nach Pampe⸗ long begeben habe, um Anordnungen in Betreff der Verpflegung des Heeres zu treffen, und daß er bereits wieder nach Tolosa urückgekehrt sey. Der Korrespondent der Morning Chronicle ägt dem obigen Berichte hinzu, daß General Seoane und der
Espartero's haͤtten Espartero waͤre
Franzoͤsische Commissair, Oberst Senilhes, eine Unterredung mit
em General Harispe zu dem Zwecke gehabt haäͤttei jon ihm die Erlaubniß des Durch he 53 C isc n Eruppen- Kolonne uͤber Franzoͤsisches Gebiet zu erlangen, um run und Fuentarabia im Rücken anzugreifen, und daß diese Erlaubniß sogleich gegeben worden sey. In San Sebastian purde, den letzten Nachrichten zufolge, ein drötter Truppen⸗ transport von Bilbao erwartet, wodurch das Armee / Corps des Heneral Evans auf 15, 006 Mann Infanter le und 55 Mann Favallerie gebracht werden sollte. „Ünter den Karlisten“, heißt s in jenen Briesen unter Anderem, „herrscht große Muthlosig⸗ it; besonders unzufrieden sind die Eingebornen der insurgirten bropinen, weshalb sich denn auch der Premier⸗Minister des hon Carlos, der Bischof von Leon, veranlaßt gesehen at, die noch übrigen Stabs⸗ Offiziere, welche ihren Rang em Zumalacgrreguy verdanken und meistens Basken sind hzusetzen. Alle höheren Offtzier-Stellen sind jetzt durch astilier, Englaͤnder und Franzosen besetzt; die Mehr⸗ hl der fremden Offiziere gehoͤrt zu dem Ingenieur-Corps die Desertion nimmt unter den Kaͤrlisten seyr zu. Acht und chzig Deserteure stellten sich in einer Woche in Bayonne bei em Spanischen Konsul ein, und am 28. April langte sogar r Brigade-Chef Bellengero in Bayonne an und verlangte n dem Konsul, auf die Sparische Constitution vereidigt zu berden. Er versprach, daß eine große Anzahl hoͤherer Offiziere swnem Beispiele folgen werde. Bon Madrid sind Wechsel zum diluf von einer Million Francs fuͤr die Nord⸗Armee einge⸗ ngen: . Die Spanische Regierung scheint ihre Absichten An eiref der Britischen Legion geaͤndert zu haben und jetzt ent— u, in ihrer Macht st ö viel Offiziere und Soldaten derselben e , , , . rgend bereit sind, langer hier in Dlensten zu bleiben. Mit Erlaubniß des General Evans, der nach Hause zuruͤckkehrt, und le es heißt, durch General Bacon ersetzt werden soll, sinð zehrere Offiziere ermächtigt worden, den Soldaten Vorschlaͤge u machen, und diese sollen die ihnen gemachten Anerbietungen zut aufgenommen haben. Das Versprechen, daß ihnen der Sold eden Monat regelmäßig ausgezahlt werden soll, bildet die Grund⸗ age dieser Anerbietungen. Das Lancier⸗Regiment unter Oberst Wakefield, wofern dieser hierbleibt, was nicht unwahrschein— ih ist, soll neu remontirt und verstaͤrkt werden und, so be die Artillerie, denselben Sold wie die Koͤniglich Spa⸗ stken Garden erhalten. Natuͤrlich wird das * Anwéerken euer Truppen in England von den Wünschen und der Lage er Englischen Regierung abhängen; wenn aber die jetzigen Mi⸗ istr am Ruder bleiben, unb wenn Spanien, wie zu erwarten keht, in den Stand gesetzt wird, besser fuͤr die Beduͤrsnisse und en Sold seiner Armee zu sorgen, so werden gewiß neue Aus— Jebungen stattfinden.“ Der Eourier meldet, mit der Bezeich⸗ lung. Ueber das Schicksal d hritischen Legion sind mancherlei Gerichte im , 8 el scheint gewiß, daß der Geheimerathsbefehl, durch den die fte uͤber die fremden Anwerbungen suspendirt wurde, verlaͤn⸗ n werden wird. Was den Nachfolger des General bens betrifft, so herrschen daruͤber sehr verschiedene Mei—⸗ ungen. Es ist ein Projekt im Werke, eine Truppenmacht zur tzaͤnzung der Legion hier auszuheben und dann das Ganze nter das Kommando des Admiral Napier zu stellen, der in bartugal gezeigt hat, daß er auch den Landdienst versteht. Wir ahen Grund, zu glauben, daß dieser Plan mit Genehmigung t Britischen Regierung unverzuͤglich zu Stande kommen wird' bi dreihundert Invaliden der Britischen Legion, die kurz lich Portsmouth anlangten, sind auf ein Depor⸗Schiff gebracht stnen, wo sie so lange bleiben sollen, bis die Spanische Re— ltrung ihre Forderungen, die sehr betraͤchtlich sind, befrie⸗ gt haben wird. Es ist also ungegruͤndet, daß sie in znigen Tagen huͤlflos ans Land gesetzt werden sollten, enn ihre Sache ist sehr wesentlich von derjenigen der entlas— en Soldaten verschieden, die ihre Waffen niedergelegt hatten n hie kurzlich durch Vermittelung des Lord⸗Mayors die Huͤlfe hes ublikuins in Anspruch nahmen.“ An der hiesigen Boͤrse f der Times zufolge, am Dienstage das Geruͤcht, daß noch Mann von England abgesandt werden sollen, um mit w Hay zu cooperiren und San Sebastian zu Hülfe zu men, indeß konnte man keine glaubwuͤrdige Quelle dafür , daher bloß von Boͤrsen⸗Spekulanten aus⸗ . nin. den Cours der Spanischen Paplere in Vorgestern kam in acketschiff „Spy! an,
. von Rio Janeiro das ö. as diesen Hafen am 28. F ver 'ssen datt und für 600 Pfd. . J. 2 ⸗ er r ,. von Canton vom 3. Januar mel— ö . reise gedrückt und die Geschaͤfte ohne Leben wa— , aut Verichten aus Nanking war man dort mit Briti⸗ 6 Manufaktur⸗Waaren uͤberhäuft. Cochenille war ganz un⸗ er und nur zu sehr niedrigen Preifen abzusetzen, un Re— . ö Indien machen zu können. Die Nachfrage nach ö. . . sehr nachgelassen. Opium betreffend, konnte . lenderung angegeben werden, da die Regierung wahrgh den Handel zu hemmen suchte, wahrend die Haͤnd— 1. Makler sich verborgen hielten, . ! ., bestãndigen Anwachs muͤßigen Kapitals, bei Man⸗ * er rghen⸗ um es in Waaren anzulegen, hielten sich an feigen Boͤrse die Consols fest; doch wurden wenig Ge⸗ dute Coupons benannt gi , ö ,, . ö. t, schlossen immer noch so hoch, daß man . er Ankuͤndigung, es werde auch im Rovemher noch . ung erfolgen, nicht gut erklaren konnte. Fuͤr die Por⸗ J. en Fonds wurde alles Mögliche gethan, sie emporzu⸗ ü sum eine neue Anleihe machen zu konnen, da die Finanz⸗ 1. Mltugals je länger je mehr als fast unheilbar angesehen 7 . Con stitutional will mit Bestimmtheit wissen, Len ittel, die Dividende am 1. Jun! zu zahlen, von ei⸗ oner Kapitalisten angeschafft worden seyen, der sehr
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/ viel Portugiesische Fonds in Händen habe und daher dabei in⸗ tersssirt sey, den Preis aufrecht zu erhalten, was der Portugie— sische Staat aus eigenen Kraͤften nimmermehr bewirken könnte.
Belgien.
Brussel, z. Mal. Unser Gesandter in London err van de Weyer hat von dem Herzoge von an en, ,,
Die
. Großkreuz des Sach sen⸗Ernestinischen Haus ⸗ Ordens Die Repraͤsentanten⸗ Kammer hat in ihrer Sitzung vom 2. Mai mit 37 gegen 35 Stimmen den Beschluß gefaßt, daß vom 1. Jauuar 1859 ab das u5llige Verbot der Einfuhr aus— laͤndischer und namentlich Franzöͤsischer Tuche aufhören soll, und diese vielmehr einem angemessenen Zolle unterworfen werden sol— len. Fuͤr solche Laͤnder jedoch, die einen Ausfuhr⸗Zoll auf Tuche bewilligen, soll der Einfuhr⸗Zoll verdoppelt werden' Einstweilen ist der Zoll von der Regterung folgendermaßen bestimmt: Für Tuche und Kasimire zu 8 Fr. (die Elle) und darunter 85 Fr. per 190 Kilogramm; zu 8 bis 16 Fr. 156 Fr.; zu 16 bis 25 Fr. 215 Fr.; zu 25 bis 53 Fr. und daruͤber 26 Fr. Der Kriegs⸗Minister macht bekannt, daß in Zukunft alle Truppen⸗Detaschements, insofern sie ohne Pferde sind, auf den Eisenbahnen nach solchen Bestimmung s⸗Orten befoͤrdert werden konnen, bie in der Nähe derselben liegen; doch haben die Mann⸗ schaften in diesem Falle eine Fahr⸗Verguͤtigung zu leisten, welche e l. der fuͤr die verschiedenen Wagen festgesetzten Preise
Deutschland.
Kiel, 6. Mai. Heute Morgen verschied in seinem 83 . bensjahre der Senior unserer ö , 6 mann, Dr. und ordentl. Professor der Theologie.
Luxem burg, 3. Mal. Herr Stifft, Geheimer Referen— dair des Koͤnigs-Großherzogs in Luxemburgischen Angelegenhei⸗ ten, ist aus dem Haag hier eingetroffen.
. 5 errichtete Armen⸗Schule fuͤr Maͤdchen hat sich in diesen Tagen eines Geldgeschenkes von Seiten Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin der Niederlande zu erfreuen gehabt.
ö Oester rei ch.
ien. 1. Mai. (Schles. Ztg.) Se. Kaiserl heit der Erzherzog Rainer, Vice König im Re iger , , r n et gr. nigreiche, ist vorgestern Abend von Mailand hier eingetroffen. Man versichert aüch, Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Pala— tinus von Ungarn werde, sobald er sich von seiner letzten schweren Krankheit . 66 haben . die Reise hieher antreten, um, wie ein Geruͤcht sagt, einer Berathung in ili . ,, . ; barg, n h lfte gen
ie Frau Großherzogin Stephanie von Baden i um such bei ihrer Tochter der Prinzessin von Wafa vor . .
in unsern . eingetroffen.
Das seit zwei Jahren in hiesiger Stadt gelegene Che . leger, Regiment „Fuͤrst Windischgraͤtz“ ist hen , 9 er, vauxleger⸗Regiment „Kaiser Ferdinand“ abgeloͤst worden. Beide Regimenter waren diesen Vormittag auf dem Glacis der Stadt aufgestellt und wurden von Sr. Majestaͤt dem Kaiser, welcher mit glänzendem Gefolge sich einfand, in Person gemustert.
Der nach Belgrad bestimmte Großbritanische Konsul Oberst Hodges ist im Laufe voriger Woche hler eingetroffen und wird in etwa 8 Tagen die Reise nach seinem Posten fortsetzen; den folgenden Tag kam der Großbritanische Konsul in der Walla— chei, Sir J. Colquhoun, welcher sich auf Urlaub nach England begiebt, um daselbst der Beisetzung seiner verstorbenen Mutter beizuwohnen, von Bucharest ebenfalls hier an.
Wien, 3. Mai. Heute hatte das diplomatische Corps l — die Ehre, Ihrer Hoheit der Frau Großherzogin Sen hr n von Baden aufzuwarten. Seine Durchlaucht der Herzog von Lucca ist aus i hier kö ö J Der Kaiserl. Russische Botschafter, von Tatistsche at gestern eine Reise nach Venedig, wie man versichert, in hem ,,, angetreten. er Hofrath, Baron von Huͤgel, welcher waͤhrend des Urlaubs unseres Botschafters in Paris, Grafen . Appony, die Leitung der dortigen Botschaftsgeschaͤfte übernehmen soll, ist vorgestern Abend von hier abgereistw
Wien, 5. Mai. Die Gazzetta di Zara 14. April folgenden Artikel: Mit . sieht sich die Gaz⸗ zetta di Zara gendͤthigt, die Mailaͤnder Zeitung auf die Unrich— tigkeit einiger Nachrichten, in Betreff des Anlegens eines Kriegs schiffes unter Franzoͤsischer Flagge bei einer Insel dieser Pro⸗ vinz, gufmerksam zu machen. Der hier zu berichtigende Ar— tikel ist dem Blatte vom 31 sten Maͤrz der Augsburger Allge⸗ meinen Zeitung, welche denselben in Form einer Correspondenz aus Triest vom 8ten desselben Monats bekannt macht, ent⸗ nommen; er enthalt ubrigens nur ganz erdichtete Angaben, denn der Vorgang verhielt sich wie folgt: Am 8. Januar d. J. legte von Mangel an Lebensmitteln dazu genoͤthigt, die Franz oͤsischẽ
enthalt unterm
und weit davon entfernt, keinen einzigen Mann ans Land setzen zu dürfen, wurde dieselbe von den Ortsbehoͤrden auf die freund⸗ lichste Art aufgenommen und mit allem Noͤthigen unterstuͤtzt so daß wahrend ihres siebenzehntaͤgigen Aufenthaltes auf jener Insel eine große Anzahl ihrer Mannschaft zu jeder Zeit und auf mehrere Stunden an's Land gehen durfte. Der Befehls⸗ haber der damals zufaͤllig in jenem Hafen liegenden Oesterrei⸗ chischen Eskadre bezeugte das freundliche Tinverniehmen der zwei Flaggen dadurch, daß er das saͤmmtliche Offizier⸗Lorps der „Aga⸗ the“ zur Tafel lud, so daß, statt der Besorgnisse, „jene Ankunft mochte ein dem vor einigen Jahren gegen Ankona ausgefuͤhrten aͤhnlicher Streich werden“, — Alles vielmehr nur ein Austausch des besten Vernehmens war. Endlich hat auch der Herr Lan— des⸗Gouverneur „keine nachdruͤcklichen Maßregeln“ daruͤber er⸗ greifen koͤnnen, da er zu jener Zeit eben aus Dalmatien abwe⸗ send war.“
Spanien.
Madrid, 25. April. Die Ruͤstungen des Don Carl beschäftigen hier um so ernstlicher das Hablgsm. als , ö. Madrid sey nicht hinlaͤnglich auf einen Angriff vorbereitet. Auch sind die in der Naͤhe befindlichen Truppen in einem Zu— stande völliger Demoralisirung.
Der Patriot meldet, daß eine Aussohnung zwischen Don Tarlos und Gomez stattgefunden habe und daß Letzterer den In⸗ fanten Don Sebastian begleite.
In der heutigen Sitzung der Cortes wurde der 418. Artikel der Constitution: „Der König darf keinen Theil von dem Ge—
biete Spaniens veraͤußern, abtreten oder austauschen, wenn
Gabarre „Agathe,“ und ein Linienschiff in Hafen von Lissa an,
nicht ein besonderes Gesetz zu diesem Zweck erlassen wird,“ ein⸗ stimmig angenommen; ebenso der 49. Artikel: „Die Civilliste des Koͤnigs und der Königlichen Familie wird in jedem Jahre von den Cortes festgestellt.“ Eine etwas lebhafte Debatte er⸗ hob sich uͤber den 50. Artikel: „Die legitime Königin von Spa— nien ist Donna Isabella von Bourbon.“ Ein Mitglied schlug vor, dem Beispiele Frankreichs zu folgen und statt „Königin von Spanien“ die Worte „Koͤnigin der Spanier“ zu setzen. Der Artikel wurde jedoch in der obigen Fassung angenommen. Die Artikel 56 — 39, welche die Volljährigkeit des Koͤnigs auf das 141te Jahr festsetzen und den Cortes das Recht verleihen, wahrend der Minderjaͤhrigkeit des Koͤnigs, oder wenn derselbe ur Regierung unfaͤhig ist, eine Regentschaft von drei bis fuͤnf Personen zu ernennen, wurden ebenfalls angenommen.
Vorgestern gab Herr Mendizabal der Wittwe Mina's ein großes Fest, dem die Herren Arguelles, Herreros und Sancho beiwohnten. .
Turkei.
Konstantinopel, 4. April. (Journal de Smyrne.) Tahir Pascha, Gouverneur von Tripolis ist jura eg nn und Hassan Pascha an seine Stelle ernannt worden. Osman Bey wird Letzterem als Kommissarius, der fuͤr die Verpflegung der Truppen n sorgen hat, beigegeben werden. Tahir Pascha soll den Befehl erhalten haben, nicht vor der Ankunft seines Nach⸗ folgers abzureisen.
Der beruͤhmte Kurden -Anfuͤhrer, Revandus Bey, welcher sich bekanntlich seit seiner Gefangennehmung hier befindet, be⸗ nutzte die Feier des Beiram, um sich dein Sultan auf dem Wege nach der Moschee vorzustellen und seine Reue uͤber das Vorgefallene zu bezeigen. Der Sultan nahm dies mit Wohl— gefallen auf und verzieh ihm. Man glaubt nun, daß Revandus Bey unverzuͤglich nach Kurdistan abreisen und Alles aufbieten werde, um das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.
Der Kapudan-Pascha ist aus seinem Paschalik, wohin er sich begeben hatte, um die Organisirung der National⸗Miliz zu vollenden, zuruͤckgekehrt.
Neueren Nachrichten von der Armee des Taurus zufolge, hat Hafiz-Pascha einen glaͤnzenden Sieg uͤber die rebellischen Kurden erfochten und ihnen unter Anderem 60, 000 Schafe ab⸗ genommen.
Die Pest hat zwar noch nicht gaͤnzlich aufgehört, doch rich⸗ tet sie keine große Verwuͤstungen an, und man spricht kaum mehr davon. Der letzte offizielle Bericht des Hospitals der sie⸗ a g inn. giebt nur dreizehn Erkrankungen“ in der vorigen
n.
Konstantinopel, 19. April. (Oest. Beob.) Die Reise welche der Sultan nach Varna zu . be⸗ schaͤftigt in diesem Augenblicke beinahe ausschließend die Auf⸗ merksamkeit des hiesigen Publikums. Dem Vernehmen nach soll Se. Hoheit am 23. Muharrem (29. April) diese Haupt— stadt verlassen, um sich zur See nach Varna zu begeben und sodann einige Festungen an der Do nau zu besichtigen. Der Großherr soll die Absicht haben, uͤber Adrianopel zuruͤckzukeh⸗ ren und das Mewlud-Fest (Geburt des Propheten), welches auf den 16. Juni faͤllt, hier zu feiern. Um die Anstalten zum Empfang Sr. Hoheit zu treffen, ist bereits am 12ten d. M. Nedschib⸗Pascha auf dem Oesterreichischen Dampfboot Ferdi⸗
nand J.“ nach Varna abgereist, welches Dampfboot die Hin⸗ und Ruͤckfahrt in weniger als 48 Stunden , M. Am löten d. M. hatte der Koͤnigl. g e rg! Bot⸗
schafter, Lord Ponsonby, eine Audienz beim Sultan, um ihm ein Schreiben Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von England in Be— zug auf die letzthin von Seite dieses Monarchen angekommenen Geschenke, welche in Modellen aller Waffengattungen und einem prachtvollen Phaeton bestehen, zu uͤberreichen. Se. Hoheit em⸗ pfingen den Botschafter mit ausnehmendem Wohlwollen und be⸗ schenkten ihn und den ersten Botschafts⸗Dolmetsch, Herrn Frie⸗ drich Pisani, mit reich mit Brillanten besetzten Dosen. Die Englischen Offiziere, Capitain Duplat und Capitain Knowle, so wie der Kommandant der hier vor Anker liegenden Korvette, Tapitain Richards, und der bei der Botschaft angestellte Herr Stephan Pisani, erhielten bei diesem Anlasse die Decoration?“ des . , z
er Gesundheits-Zustand fahrt fort, besonders in Pera und Galata, befriedigend zu seyn. Dafuͤr wird der nn jetzt schon fuͤhlbar, was fuͤr den bevorstehenden Sommer von übler Vorbedeutung ist. In Smyrna und dessen Umgebungen . ., . ,, Verheerungen anzurichten; sie ist auch neuerdings in Brussa und in den ; , ne. umliegenden Ortschaften
ö Smyrna, 8. A6ril. Amt als Gouverneur von myrna niedergelegt und si sein Landgut Burnabat zuruͤckgezogen. Bel seiner Abreise be gleiteten ihn saͤmmtliche Primaten, so wie die Chefs der ver= schiedenen Corporationen, und er empfing alle seinem Range ge— bührende Ehrentezeigungen. Am 183. Mar; ist der neue Gzch' verneur, Dede⸗ Aga, hier angekommen.
Mehmed Ali hat, dem hiesigen Journal zufolge, eine furchtbare Niederlage in Hedschas erlüten. Der Oberbefehl e⸗ haber der Armee soll mit nur vier Personen in Kahira ange⸗ kommen, alles llebrige aber getoödtet oder gefangen worden seyn In Folge dieses Exeignisses hat die Haͤlfte der in Syrien be⸗ findlichen Aegyptischen Truppen den Befehl erhalten, sich so fort nach Aegypten zu begeben, wo der Pascha, wie es scheint, eine furchtbare Expedition gegen Hedschas vorbereitet, deren Ober⸗ . wie man glaubt, Ibrahim Pascha übertragen werden
Qissein Bey hat am 10. Maͤrz sein
auf
Y hnlgnd.
Berlin, 10. Mai. In Muͤnster erfolgte am 6 in den Vormittagsstunden die ga r ell. 9g one 3 bischofs von Muͤnster, Dr. Franz Arnold Melchers, in der da— . h. der diesem kirchlichen Acte an emessenen Feierlichkeit und unter einem ar ndr ö ei Dll. großen Andrange von Seiten dez
— In Koͤln verschied am tien d. M. gegen 6 Uhr Mor gens, nach eben zur ͤckgelegtem 6osten ge n der ö Steuer⸗Direktor, Wirkliche Geheime Hber⸗Finanzrath Karl August von Schlltz. „Gewiß“, sagt die Kölnische Zeitung, wird diese betruͤbende Nachricht mit großer Theilnahme in der ganzen Provinz vernommen werden, deren Interessen der Verewigte dreizehn Jahre seines amtlichen Wirkens widmete. Selbst mmiit⸗ thätig bei dem Entwurfe unserer jetzigen Zoll- und Sleuer⸗ Ver fassung, trug er die große Idee dieses Werkes lebendig in sich. Diese in unserer Provinz Ju verwirklichen, ward er hiei⸗ her gesandt, und daß er den Zweck seiner Sendung erfuͤlst, daß