— —
von den Herren Mauguin, Lamartine, Odilon⸗Barrot und Gui⸗ ot abgegebenen Meinungen, und legte sodann sein eigenes politi⸗ 6. Glaubensbekenntniß ab, das wesentlich von dem des Herrn Odi⸗ lon⸗Barrot abwich. So sagte er 3. B. „Herr Barrot behauptet, er und seine Freunde haͤtten e, ., daß sie das Ministerium des 22. Febr. unterstuͤtzt hatten, indem dies Ministerium doch immer als ein Fortschritt und als ein Uebergang zu etwas Besserem zu betrachten gewesen sey. Ich habe gerade das Gegentheil ge⸗ laubt. Was betrachtete man denn als einen Fortschritt? Das
usscheiden der Doctrinairs. Die Erfahrung hat uns aber ge— lehrt, daß man im Irrthum war, als man sich hiervon eine Besserung versprach, und auch jetzt wieder muß man anerken⸗ nen, daß das Austreten der doctrinairen Mitglieder aus dem
Kabinette keinen Fortschritt irgend einer Art zur Folge gehabt z 9
hat. Haͤtte das Ministerium des 22. Febr. auf jene Gefsetze verzichtet, die man uns noch taglich anpreist, hätte es die politischen Rechte der Nation weiter ausgedehnt, so wuͤrde auch ich dasselbe unterstützt haben; dies war aber nicht der Fall, und so war auch fuͤr die Opposition kein Grund vorhanden, ihm ihren Beistand zu leihen.“ Der Redner wandte sich hierauf zu dem gestrigen Vortrage des Herrn Guizot, den er sich mit den fruͤheren Grundsaͤtzen dieses Staatsmannes nicht zusammen reimen konnte. „Herr Guizot,“ äußerte er, „giebt sich uns als der Vertheidiger der Mitteltlasse zu erkennen. Dachte er wohl eben so im Jahre 1830, wo er den Verfassungs⸗Entwurf abfaßte? Stimmte er fuͤr die Herabsetzung des Wahl-Census auf 3060 und des Wahlbarkeits-Census auf 1000 Fr.? Nein; er bekampfte vielmehr den gegenwartigen Census, so wie er auch jetzt noch der Meinung ist, daß dieser Census wieder werde erhoht wer— den müssen. Es werden seit einiger Zeit von dieser Tribune herab sehr schoͤne, glaͤnzende Reden gehalten; wir wollen den— selben mit Vergnuͤgen unser Ohr leihen, uns aber nicht durch dieselben blenden lassen. Wie viele Opfer hat nicht das Land seit den letzten sieben Jahren gebracht, und was haben diese Hpfer gefruchtet? In welcher Lage befinden uns? Was ist aus uns geworden, was soll noch aus uns werden? Die persoöͤnliche Freiheit ist so beschnitten worden, daß Niemand einmal mehr nach den Gruͤnden fragt, wenn Männer ohne Weiteres in's Gefaͤngniß geworfen werden. Mit der Unverleßtzlichkeit des Domizils ist es dahin gekommen, daß Niemand mehr weiß, ob er seine heutige Wohnung auch morgen noch inne haben werde. Die Preßfreiheit ist auf einige Maͤnner beschraͤnkt worden, die im Stande sind, eine Caution von 100,000 Fr. zu stellen. Was ist vollends aus den großen Staatsgewalten geworden? Die Pairs-Kammer, anstatt Gesetze zu votiren, die sie kaum die Zeit hat, gehoͤrig zu pruͤfen, thut
nichts als Urtheilsspruͤche erlassen. (Murren und hin und wieder
erschallt der Ruf: zur Ordnung!) Es ist nicht meine Absicht, jenen Staatskoͤrper zu beleidigen; ich spreche bloß in dem In— teresse seiner eigenen Wuͤrde. Die vollziehende Gewalt hat dem Ansehen dieses Staatskörpers dadurch am meisten geschadet, daß sie ihm unablaässig Prozesse zur Entschei— dung uͤberwiesen hat. Waͤre die Pairs-Kammer als legislative und weniger als gerichtliche Behoͤrde aufgetreten, so wurde sie ohne Zweifel in hoͤherem Ansehen stehen. (Eine Stimme: „Keinesweges; vielmehr haͤtten auch die Straßburger Angelegenheiten der Pairs⸗Kammer uͤberwiesen werden follen.) Was die Deputirten⸗Kammer betrifft, so kann man ihr den Vorwurf machen, daß es ihr an Energie fehle und daß sie keinen festen Willen habe. Die Versammlung ist in so verschiedene Fractio⸗ nen getheilt, daß es eigentlich gar keine Kammer giebt. Was sie heute noch will, das will sie morgen nicht mehr, und dies koͤmmt daher, daß die Majoritaͤt sich auf eine ganz ungebraͤuch⸗ liche Weise bildet, so daß z. B. in diesein Augenblicke noch Nie— mand zu heurtheilen im Stande ist, ob das der Berathung vor— liegende Gesetz angenommen oder verworfen werden wird. Dies ist
mehr
aber ein schlechter Zustand, denn eine Staatsgewalt muß nothwendig — nisse zu
sie
zu Grunde gehen, wenn sie nicht weiß, was sie will, wem sie gehorchen, zu wem sie Vertrauen haben soll. Was endlich die vollziehende Gewalt anbelangt, so fehlt es auch ihr an Kraft; sie hat so wenig Vertrauen zu sich selbst, als zu den Kammern. Ein merkwürdiges Beispiel innerer Zerrissenheit haben wir noch gestern im Schoße dieser Versammlung selbst erlebt. nets⸗ Y seine
andere hatte das ; pfindungen, was sich hinlänglich daraus ergiebt, daß 2 oder der Minister sich mit jenen beiden Vortraͤgen in gleichem Maße zu— frieden zeigten. (Schallendes Gelächter.)
wieder
Ohne
da
Hälfte vor Freuden kaum lassen.
5 2
641
wir
Als naäm⸗ lich Herr Odilon⸗Barrot sprach, war die eine Halfte der Kabi rend der drei letzten Wochen vor dem 10. April in New⸗ York und anderen Amerikanischen Staͤdten sehr groß gewesen, hatte die aber in Folge der energischen Maßregeln der Bank der Verei— Zwelfel Talent des Nedners großen Einfluß auf diese Em- ist es aber Thatsache und den meisten nach Amerika handelnden 21
Unter solchen Um⸗
staͤnden halte ich es auch fur uͤberfluͤssig, die ministerielle Frage selbst zu berühren: das Ministerium, das durchaus keine Farbe hat, ist zu schwach, als daß ich mich in einen Kampf mit ihm einlassen sollte.“ — Jetzt ließ sich noch Herr Thiers verneh—
men.
binette gegenuͤbꝛr. selb fol Das ist die Frage, um die es sich handelt. Seit sechs Jahren sind in dieser Versammlung hochwichtige Gesetze vorgelegt wor⸗ den. Das Gesetz uͤber die öͤssentlichen Ausrufer, über die Asso⸗ ciationen, uͤber die Befugniß, Waffen zu tragen, uber die Presse ü. s. w., sie alle wurden mit großer Stimmenmehrheit ange— nommen. Ein aͤhnliches Gesetz, ich meine das Disjunctione— Gesetz, wird in die sem Jahre vorgelegt, und es faͤllt durch. Es ist dies das erstemal seit der Juli⸗Revolution, daß sich ein solcher Fall zutraͤgt, und man muß sich nun fragen, ob ein blo— ßer Zufall hieran Schuld sey, oder ob der Grund tiefer liege. Einige messen die Verwerfung jenes Gesetzes den Bedenk— licheiten der Rechtsgelehrten bei; ahnliche Bedenklich— kelten walteten aber auch hinsichtlich der oben erwaͤhn— ten Gesetze vor, und dennoch wurden diese angenommen. Man behauptet ferner, die Majoritaͤt sey gespalten gewesen; dann frage ich aber: weshalb war sie gespalten? Weil, so sagt man, Manner sich entzweit hatten, die immer haͤtten einig bleiben sollen. Diesen Grund kann ich aber nicht gelten lassen, und zwar deshalb nicht, weil zu derselben Zeit auch die Oppo— sitlon einen großen Theil ihrer fruͤheren Einheit verlor, woraus man nothwendig schließen muß, daß hier dieselbe Ursache auch dieselbe Wirkung hervorgebracht hat; und diese Ursache ist keine andere, als daß die Gefahr, die uns fruher zusammen— hielt, nicht mehr besteht.“ — Der Redner ließ sich hierauf in eine sehr ausführliche Erörterung der Politik des vorigen Ministe— riums ein; er tadelte dieselbe, und namentlich die Vorlegung des Disjunctions,Gesetzes und des Gesetzes uͤber die Verhehlung von Staats⸗Verbrechen, die ihm beide nicht hinlaͤnglich motivirt schlenen. „Hr. Guizot,“ so schloß er seinen Vortrag, „hat Ihnen zwar gestern zu verstehen gegeben, daß, so lange ich am Staatsruder gewe—
5 ; J = sen, das Land mehr oder weniger in Besorgnissen geschwebt
Nachdem derselbe dem glaͤnzenden Talente des Herrn Guizot die gebuͤhrende Anerkennung hatte zu Theil werden l lassen, fuhr er also fort: „Wir befinden uns einem neuen Ka. von jenen 5 Millionen Psd. nur die verhältnißmäßig hoͤchst un⸗
Welches System hat dasselbe zu befolgen?
nicht auch auf eine zarte Weise behandelt wurden.
J .
= 8 .
habe. Ich möchte dagegen meiner selts fragen, ob nicht auch die
Politik der Doctrinairs gewisse Besorgnisse errege. Den besten Beweis fuͤr diese Behauptung glaube ich darin zu finden, daß die durch Herrn Guizot repraͤsentirte Partei nie allein hat am Staatsruder seyn moͤgen, sondern daß sie sich immer Männer von einer anderen Meinungs-Nuance zugesellt hat; auch nach der Verwerfung des Dis junctions⸗Gesetzes war sie auf ein Coalitions⸗ Ministerium bedacht, und machte mir in dieser Absicht Anträge zum Wiedereintritt in das Kabinet. Ließe ich mich durch persönliche Gruͤnde leiten, und gaͤlte der Ehrgeiz mir mehr als die innere Ueber⸗ zeugung, so wuͤrde ich jetzt Minister seyn; so aber begnuͤge ich mich damit, dem gegenwärtigen Kabinette alles Gute zu wuͤn— schen und werde zum Beweise dessen eine weiße Kugel in die Urne werfen.“ — Als es hierauf zur Abstimmung kam, wurde zunaͤchst das (gestern erwaͤhnte) Amendement der ihre. Vatry verworsen, und der ersie Artikel des Gesetz Entwurfes mit gro— ßer Stimmen⸗Mehrheit angenommen; nur etwa S9 Deputirte stimmten dawider. Dieselbe Majoritaͤt ergab sich fuͤr den zwei⸗ ten Artikel, und bei der Kugelwahl ging das ganze Gesetz mit 250 gegen 112, also mit einer Majorität von 1538 Stinimen, durch. Alle hiesigen Blaͤtter ohne Unterschied ihrer politischen Farbe stimmen darin uͤberein, daß die gestrige Sitzung der Deputir— ten⸗Kammer die merkwuͤrdigste in der ganzen Sesston gewesen sey, und daß die Herren Odilon-⸗Barrot und Guizot ihr emi— nentes Redner-Talent noch nie so glaͤnzend entfaͤltet haͤtten. Die Oppositions-Journale lassen in dieser Beziehung Herrn Guizot, und die doctrinairen Journale Herrn Odilon-Barrot Gerechtigkeit widerfahren. Gewiß ein seltener Fall.
Großhritan ten und Irland.
London, 6. Mai. Ein auf heute angesetzt gewesenes Ka— pitel des Bath⸗Ordens nebst Festmahl fuͤr die Mitglieder des— selben ist bis auf weiteren Befehl verschoben worden, angeblich wegen Unpaͤßlichkeit des Fuͤrsten Esterhazy.
Die (gestern erwahnten) Betrachtungen, welche der Cou— rier neuerdings uͤber die jetzige Handels-Verhaͤltnisse anstellt, lauten in ihrem vollstaͤndigen Zusammenhange folgendermaßen:
„Diese Angelegenheiten nehmen ungluͤcklicher Weise noch immer
einen großen Theil der Aufmerksamkeit des Publikums in An—
sruch, und es ist zu befuͤrchten, daß dies noch eine lange Zeit hindurch der Fall seyn wird.
r Wir glauben, daß wirklich einige mit Amerika in Verbindung stehende Haͤuser abermals von der Bank Vorschuß erhalten haben, und obgleich wir im Allgemei⸗
nen allem derartigen Aufpolstern entgegen sind, so muͤssen wir
doch gestehen, daß hier eine Ausnahmeé von der Regel stattfin⸗ bet, daß die von der Bank geleistete Huͤlfe dringend nothwen— dig war und auf eine kluge, bedächtige Weise geleistet worden ist. Die Geld-Verhaͤltnisse zwischen England und den Berei— nigten Staaten befinden sich in einem sehr delikaten Zustande, und es konnen die groͤßten Ungluͤcksfaͤlle eintreten, . Hatte
man zugegeben, daß die Haͤuser, welche jetzt am meisten
von der Bank abhaͤngig sind in der vorigen Woche ihre Zah—
lungen einstellten, so würde man mit Sicherheit annehmen kon— nen, daß Wechsel zum Belaufe von A bis 5 Millionen auf die Vereinigten Staaten oder vielmehr auf New-⸗HYork zurückgegan⸗ gen waͤren, und ein so ungeheurer und unvorhergesehener Zu⸗ wachs zu den Verlegenheiten, welche die Kaufleute in Amerika
belasten, wuͤrde aller Wahrscheinlichkeit nach zu groß faͤr ihre
Huͤlfsmittel gewesen seyn und sie gezwungen haben, ihre Zah— lungen einzustellen. Durch die Hälfe der Bank von England aber ist es dahin gebracht worden, daß jene Wechsel, statt zu⸗ ruͤckgesendet zu werden, jetzt auf die gewohnliche Weise einge⸗ lost werden koͤnnen; es ist demnach den Amerikanischen Kaufleuten und. Banquiers Zeit gelassen, ihre Vorkeh— rungen gegen den außerordentlichen Druck treffen, und aller Wahrscheinlichkeit nach werden alle ihre Verpflichtungen erfuͤllen. Die Bankerotte, welche bis zur Zeit der letzten Berichte in Amerika stattgefunden
hatten, trafen keinen der bedeutenderen Korrespondenten Briti⸗ scher Häuser, und wir sind geneigt, zu glauben, daß diese mit
Die Noth war wäh⸗ ; . ; Umstand betrachtet man es wenigstens, daß er jetzt nam
Erfolg den Sturm bekämpfen werden.
nigten Stagten und anderer Banken berelts abgenommen. Nun
Kaufleuten bekannt, daß zu Anfang dieser beispiellosen Krisis die wenigen Englischen Haͤuser (denn es sind nur wenige), welche jetzt von der Bank von England unterstuͤtzt werden, Glaͤubiger der Amerikaner fuͤr die ungeheure Summe von 5 Mill. Pfd. waren, und es ist ein Unstand, der noch nie zuvor stattge— sunden hat, daß ungeachtet des plötzlichen Druckes, dem sich die Schuldner ausgesetzt sahen, doch keiner derselben gewichen war, und daß bei Abgang der hier zuletzt angelangten Packetboͤte, als die Angelegenheiten in Amerika ein besseres Ansehen erhielten,
bedeutende Summe von 306,006 Pfd. verloren gegangen war. Dies ist allerdings kein Beweis dafuͤr, daß nicht spaͤter noch große Verluste stattgefunden haben; aber nach Allem, was wir aus den besten Quellen in Erfahrung bringen koͤnnen, werden diese Verluste aller Wahrscheinlichkeit nach unbedeutend seyn, voraus⸗ gesetzt, daß die Englischen Haͤuser ihre Wechsel honoriren, und daß die Amerikaner nur ihre eigenen Verbindlichkeiten zu erfuͤl—⸗ len haben. Unter diesen Umständen kann man das Verfahren der Bank von England nur billigen. Haͤtte sie die Englischen Häͤuser fallen lassen, und wären jene Wechsel zum Belaufe von bis 5 Mill. Pfo. Sterl. nach Amerika zuruͤckgegangen, so ist es fast gewiß, daß die Bank der Vereinigten Staaten so wenig wie hie übrigen Amerikanischen Banken Beistand geleistet hatte. Die unmittelbare Folge davon waͤre gewesen, daß die Schuldner der bankerotten Englischen Haͤuser ebenfalls fallirt hatten, und daß statt 5 Millionen Pfd. Sterl. keine 500, 000 Pfd. Sterl. nach England remittirt worden waͤren. Und selbst auf diese weiten Graͤnzen wurde sich vermuthlich das Unheil nicht beschränkt ha— ben. Im Gegentheil ist es so gut wie gewiß, daß der Fall so vieler großer Haäuser in Amerika viele andere Häuser, welche an England schulden, ihrer unbezweifelten Solidität ungeachtet, gestürzt haben würde, so daß beide Laͤnder mit Bankerotten und uͤbersaet worden wären. Obgleich wir fest glauben, daß die Amerikaner sich gluͤcklich den Schwie⸗ rigkeiten entwinden werden, in welche sie weniger durch eigene Schuld als durch die ruͤcksichtslose Unvernunft der Englischen Haͤuser verwickelt worden sind, so glauben wir doch nicht, daß auf eine bedeutende Remittirung von baarem Gelde aus Amerlka zu rechnen seyn wird. Zwei bis dreimal Hunderttausend Pfund mögen wir wohl erhalten, es waͤre aber thoͤricht, auf mehr zu rechnen, vorausgesetzt, daß Herr van Buren hei der Finanz⸗Politik seines Vorgaͤngers beharrt. Ueber⸗
MN .
Berderben
zu bleiben, obzuwalten. J 5 der Verhaͤlt⸗ welche jetzt bereits begonnen haben, versucht jenes Schrel einige Aufschluͤsse zu geben; 8000 Mann Infanterie und Mann Kavallerie werden von Bilbao nach San Sebastian tu
vportirt, und alsdann wird Espartero mit seiner Hauptmach
dies st eine Verschifeng von Konzanten 7 ,,,.
die Amerikaner in den Stand zu setzen, ihre Verbindlichten zu erfuͤllen. Die Ausfuhr von Amerika nach Europa kann s zu ungefähr 18 bis 20 Millionen Pfd. jahrlich und die Einf etwas hoͤher angeschlagen werden. Wahrend des laufenden 9 res aber wird Amerika Alles, was nur moͤglich ist, zur Aust bringen, während seine Einfuhr sich gewiß nicht auf hasß viel wie gewöhnlich belaufen wird. Auf diese Weise wir sich einen Fonds von acht oder zehn Millionen Pfd. Sh zur Bezahlung seiner Schulden verschaffen, wobei der h der Amerikanischen Bons wahrend dieses Jahres nicht mi Anschlag gebracht worden ist. Wenn Amerika sich nur M die Absendung von Kontanten nach Europa von seinen] pflichtungen befreien konnte, so wuͤrden diese sicherlich garn erfuͤllt werden. Dergleichen aber ist nicht nothwendig. S es nur den Kredit bei sich aufrecht zu erhalten weiß, so und wird es alle seine Gläubiger befriedigen, ohne daß es nöthign 196,000 Unzen edlen Metalles 36 zu verwenden; ja, wenn die fortdauernde Einziehung der Banknoten und anderer das vertretender Zahlungsmittel in Amerika beruͤcksichtigt, so wird m wahrscheinlich finden, daß am Ende des Jahres noch mehr! Metall in Amerika eingefuhrt, als von dort ausgefuhrt wird. Wegen des bedeutenden Sinkens der Preise von Seide, Indigo, Baumwolle und der meisten Ostindischen) kel wird unser Handel mit Indien und China in diesem J sehr unvortheilhaft seyn. Indeß darf man doch mit Ge wi behaupten, daß die Angabe, als wurden in diesem Han zweige fuͤnf Millionen während des laufenden Jahres ver werden, sehr uͤbertrieben ist. Die gesammte Einfuhr von dien und China wird nicht viel mehr als 7 Millionen M betragen, und wenn man den Verlust darauf zu einem theil des Werthes anschlägt, was sehr viel ist, fo wird der noch nicht 2,500, 9000 Pfund ausmachen. Allerdings ist eine bedeutende Summe, indeß wird die dadurch verans Noth sicherlich nicht so bedeutend seyn, wie man befuͤrchtet,
Vor einigen Tagen fand hier unter Lord Bexley's V die Jahres⸗Versammlung der Britischen und auslaͤndischen J Gesellschaft statt, in welcher unter Anderem bekannt wurde, die Subscriptionen fuͤr dieses Jahr 168,709 Pfund, 21 mehr als im vorigen Jahre, betragen haben.
Die Lieblings-Violine Kiesewetter's ist jetzt in Haͤnde fallen, die ihr Gerechtigkeit widerfahren lassen konnen ) Bull, der beruͤhmte Norwegische Virtuose, hat sie erstaglg
Das Dampfboot „Colunibia“ ist, mit hundert Un Pulver am Bord, gestern von Portsmouth nach der Span shj Kuͤste in See gegangen.
Die Spanische Regierung, welche anfangs nur ein der Legion gezogenes Elite Corps im Dienste zu behalten h sichtigte, soll jetzt, nach Angabe eines aus San Se b ast datirten Schreibens, welches der Courier mittheilt, Alles ansetzen, um eine so große Menge der Offiziere und Soln der Legion, wie nur moͤglich, fuͤr ihren Dienst zu gewim
und die einzige Frage ist nur die, auf welche Weise die G 89 — ö.
Ruͤckstaͤnde berichtigt werden koͤnnen, da ohne eine solche nahme nicht daran zu denken ist, irgend ein Mitglied der Cn zum Bleiben in Spanien zu bewegen. Behufs der Reguln dieses Punktes ist der bei der Legion angestellte Span Kriegs- Commissair, Don Mateo Llanos, schon zu An fang
vorigen Monats (April) nach Madrid abgegangen und hat j Accepte abseiten der Regierung Wechsel zum Belauf: 52,000 Pfund fuͤr die Sold-Ruͤckstände der Offiziere bis n 31. Dezember v. J. mitgenommen. Werden diese accept und wird fuͤr die Abtragung der seit jenem Tage aufgelal nen Ruͤckstände Garantie gegeben, so scheint kein Zweifel Beireff der Willfährigkeit der Offiziere, noch ferner in Dien Auch uͤber den Plan der Operation
Bilbao aufbrechen, um seine Verbindung mit Evans zu erz gen. Man erwartet, daß sich Espartero jetzt eifriger i werde, als bei fruheren Gelegenheiten; fuͤr einen gluͤchh
ausgezeichnete Offiziere in seinem Stabe zaͤhlt, unter denn
sonders Escalera, der Chef seines Stabes, und Gurrea gesn
werden, von denen der Letztere einer der Brigade-Cheft
durch deren Mitwirkung Mina als General-Capitain von
lonien in sehr kurzer Zeit jene Provinz von den Karlistig Streif⸗Corps fast gänzlich befreite.
Die Regierung von Bombay hat am 29. Dezember kannt machen lassen, daß vom 18. Januar an eine regelmi Dampfschifffahrt nach Suez eroͤffnet werden solle.
Die Legislatur von Rio Janeiro hat, nach den h Berichten von dort, eine Anleihe von 600, 600 Milreis zur setzung des Krieges in den nördlichen Provinzen genehmigt. Sklavenhandel wurde fortwährend in folcher Ausdehnung h ben, daß in den letzten zwoͤlf Monaten uͤber 90, 060 Neg Brasilien eingefuͤhrt worden waren.
Deutsch land.
Kassel, 8. Mat. (Kass. Ztg.) Die in der Sitzung 2sten v. M. beschlossene Adresfe der Stände⸗Versammli Se. Hoheit den Kurprinzen und Mitregenten ist nunm' die Landtags-Kommission, um zu hoͤchsten Haͤnden zu git abgegeben worden. Sie lautet, wie folgt:
„Durchlauchtigster Kurprinz und Mit-Regent, Guädigsten und Herr u. s. w. Indem Ew. Hoheit, wie das höchste Rm vom 6ten vorigen Monats, die sogenanute Rotenburger Qn treffend, uns versichert, die Erwartung „hegen, in der Mitte getreuen Stände eine Stütze zu sinden für die Aufrechthaltun und des Kurhauses Rechte, setzen Höchstdieselben eine Gessn voraus, welche den Vertretern eines Deutschen Landes niemals f seyn wird und durch welche auch wir uns selbst zu ehren gla— Was an Ehrfurcht für das geheiligte Ansehen des Regenten Hingebung für dessen Rechte, an Hochgefühl für dessen Ruhl den Glan; der Fürstlichen Familie im Hessischen Volke lebt, ki der Versammlung seiner Repräsentanten stets sich wieder finde der That, kein Erelguiß tönnte uns tiefer hetrüben, als ein solches,n zur Folge hätte, daß dem Vertrauen Ew. Hoheit auf unsere pflichi Zereitwilligkeit, wohlbegründete Rechte des Landesherrn u, Kurhauses zu achten, Etwas an dem vollen Meaaße abginge,“ den Wünschen unserer Treue und Anhänglichkeit entspräche. 1 ner solchen Besorgniß dürfen wir uns jedoch bei verschie dener ⸗. theilung der Verhältnisse der sogenannten Rotenburger nn, ; hingeben, wenn wir hierüber vor dem Throne Ew. Hoheit 1 Freimüthigkeit und Geradheit uns äußern, welche dem Charn . UÜnterthanen, Ew. Hoheit entspricht, und unserer verfassungsnn Stellung würdig scheint. — Am wenigsten haben wir zu zel sn daß dieses offene Verfahren ein Mißtrauen der Art anregen] worauf das erwähnte höchste Reskript hinweist. Vielmehr . uus dessen klar bewußt, daß nichts so fehr den Gig ubenn Werth unserer Staats-Einrichtungen erschüttern und de
Rn mn Ren nng Avbrng zu thun geeigner ware, als wenn wir unsere Ueberzeugung über das Interesse des Landes in bieser Augelegenbest ünterdrückend, dieses mit muthlosem Still schicigen übergehen, oder sich selbst überlassen könnten. Geenen von fester Zuversicht auf die Weisheit und den gerechten Willen Ew. Hoheit haben wir den Juhalt des von Höchstdenselben an uns er— sasfenen Reskripts mit der Sorgfalt erwogen und beherzigt, wozu derselbe in jedem Betrachte auffordern mußte. — Wir haben dabei die Frage sowohl nach den Gesichtspunkten, welche die Geschichte der staallichen Entwicklungen in Kurhessen in besonderer Beziehung auf das Verhältniß der Kammergüter oder Domanial⸗ Ein klinfte, iiber lbr rechtliches Wesen und . an Hand giebt, als vom Standpunkte der in dem Grundgesetze und in den dort erwähn⸗ ten besonderen Vereinbarungen, anerkannten Rechts ⸗Verhältnisse berathen. Durch die Desfallsigen Erörterungen, aus Grilnden, welche wir für weit überwiegend halten müffen, hat sich bei uns die Ansicht befestigt, daß die Einkünfte des heimgefalle— nen Gebietstheils, gleich allen übrigen Domainen des Landes, mit der Staats-Finanz⸗Verwaltung zu vereinigen seyLen. Ew. Ho— heit werden daz Hewicht der Verantwortlichkent, welches diese An⸗ ficht, das Ergebniß unserer Prüfung für Gegenwart und Zukunft unt auferlegt, gerecht und wohlwollend zu würdigen geruhen. Ob es uns, ob es den ausgesprochenen Gründen gelingen werde, bei Ew. Hohrit eine andere Betrachtung diefer Angelegenheit hervorzurufen, ob eine Behandlung derselben möglich sey, wobei wir im Einklange mit unserer Berantwortlichkeit zugleich der Billigung Ew. Hoheit uns zu erfreuen hätten, das müssen wir Höchstdero höherer Elnsicht lediglich überlassen. „Wohl würden wir uns in unserer ehrfurchts⸗ vollen Ergebeuheit für den gnädigsien Landesherrn dazu Glück wün— schen. Aber den Entschlüssen der Weisheit Ew. in keiner Weise vorgreifen wollen. des höchsten Reskripts vom 6ten p. M., böchsten Befehlᷓ von sämmtlichen Vtinistern Ew.
unterfcichnet ist, der, Hoffnung auf eine audere Art der sich gebenden Verhältnisse nicht länger Raum geben, uns durch die Plicht, tend ju machen, und hierbei der eigenen zu folgen, in die so gern
Dürfen wir nun in
Hoheit Lösung der
gewissenhaften Ueberlegüng
ses. Wenn wir im Hinblicke auf die Wichtigkeit des Interesse, wel⸗ chem wir uns verantwortlich fühlen, und 7 thümlichkett der Lage, in weich: wir dabei das Land um Gewährung rechtlichen Gehörs
serem innigen Vertrauen zur Milde und Gerechtigkeit s liebe Hoheit ein uenes laut redendes Zeugniß abzulegen. Recht spenden überall, jeden, auch deu geringsten Unterthan Urtheil berufener Richter finden zu lassen, e
f
das
Regenten stets als eines der ersten und würdigsten Ziele ihres Stre⸗
bens. Es wurde für sie eine reiche Quelle der sie umgebenden Ehr— acht und treuesten Liebe der Unterthanen, sängst ehe das ruhmwür— dit Prinzip all seitiger Rechtsgewährung für die Staaten des Deut— schn Bundes eine gemeinsame Anerkennung gefunden hatte
uns jetzt zu der ehrfurchtsvollen Bitte, mögen den Weg rin er richterlichen Entscheidung, sehy es auch mst— tesst llbertragung derselben auf eine einbarende Gerichtssteile zu eröffnen.
Ew. Hoheit werden durch huld⸗
bolle Aufnahme und Gewährung dieser Bitte Höchstihren erhabenen
Gesinnungen ein neues bleibendes Denkmaß rung in den Herzen ihrer Unterthanen gründen. nangen tiefer Ehrfurcht beharren wir Ew. Hoheit
Stände⸗Bersammlung. Schomburg.
daukbarster Vereh—
=. in wi treu gehorsame Namens derselben deren Präsident: unterz. Kassel, am 27. April 1837“
De st erde ei ch.
Pesth, 2. Mai. Die vereinigte Ofner und Pesther zeitung meldet aus Hermannstadt vom 19. April: Iten d. M. Durde, der Allerhoͤchsten Bestimmung Sr. Majestaͤt gemäß, der Landtag fuͤr das Großfuͤrstenthum Siebenbuͤrgen hier feierlich eroͤffnet. Nachdem die Stände um 7 Uhr Vor—
mittags dem Hochamte und Veni Sancte Spiritus in der hiesigen
katholischen Pfarrkirche in Andacht beigewohnt hatten, wobei
auch Se. Königl. Hoheit Erzherzog Ferdinand gegenwartig war, verfügten sich dieselben, in beinahe vollzähliger Versammsung, gegen 10 Uhr nach dem Staͤndesaale, wo der Landtag von dein Praͤsidenten von Noptsa mit einer gehaltvollen Rede eroͤffnet wurde, in welcher derseltze den Zweck und die Gegenstände des
N lasen m dm nn, n,, ten * 8 j n Undtages zus einandersetzte und insbesondere darauf hinwies,
biß die Ablegung des bichtigsten Platz einnehme. Der Landrichter Wolfgang von Föld— piry Feantwortete diese Rede, und versicherte im Nanten der Stande die Bereitwillig keit derselben, den Allerhöchsten Erwartungen zu entsprechen. Es wurde sodsssnn, dem Wunsche der Stande 9e maß, zur Verlesung der Namen saͤmmtlicher heschritten, bei welcher Gelegenheit sich auch die Depuütlrten ammtlich er Jurisdictionen mit ihren Vollmachten legitim ir ten. — Sodann wurde die Adbsendung einer feierlichen Deputatio: an Se. Koͤnigl. Hoh. beschlossen, um Hoͤchsiden selben zu mel⸗ den, daß die Landtags⸗Mitglieder versammelt seyen, und zugleich ü bitten, daß Hoͤchstdieselben zur feierlichen Eroͤffnung des landinges in Mitte der Stände erscheinen mochten. Diese De— Pöräton, unter Anfuͤhrung des Präsidenten der Koͤnigl. Ge⸗ richte tel, Grafen Abam Rhedei, vollzog ihren Auftrag und Aherhrachte bei ihrer Ruͤckkehr den verfammelten Ständen die Antwort Sr, Königl. Hoh. des Erzherzogs und bevollmaͤchtig⸗ . Koͤnigl. Tommissairs, daß Hoͤchstdiesciben zu diesem Ende, „wie zur Entgegennahme des Homagiuns und Leistung des sshgtions, Eides, mit Vergnügen am folgenden Tage um . ih e orm tanz in der Müte der Stande erscheinen war⸗ . ,. ward . Sitz ung Durch den Stande, Praͤsi⸗ . 3. n 18. 8. M. versammelten sich bie ,,, r, 3 Herte Erscheinung Sr. Koͤnigl. Hoheit des
ß Devollmaͤchtigten in ihrer Mitte. Hoͤchstdieselben traten
165 9 j ö, 8. n! 6, Uhr, begleitet von Höch sidero Hofstaat und dem Königl.
Landesgubernium unter
2
allgeme; Jube in d Stan sial, nahmen gemeinem Jubelruf in den Stände—
nter 13 , t. 6 . Throne Platz und geruhten das Koͤnigl. e ,, i, B;. J. ber die Ernennung Sr. un . ee, Bevollmächtigten und die Gegen⸗ ö. der Königl. Hropositionen, ferner die Allerhoͤchste neüer— e. Bestätigung, des Leopoldinischen Diptoms dem Stände⸗ usidenten zu Übergeben. Diese saͤmmtlichen Dokumente wur⸗ (men. und die e Handlung von dem wiederholten Vivatrufe ö e were tit ßeg kite. Nach einer von Sr. Königl. Hoheit an ö än, Rede uͤber die Wichtigkeit der vorzuneh⸗ 9 , . Dandlung, beeiferten sich die versammelten 5 rige en ausdrnc ichen Aufforderung St. Königl. 3 . ditch bleu ‚ des Eides der Treue, nach der uͤblichen lader e , g ghet überreichten Eides formel, ihre Anhaͤng— ue e , , . wr, und das hohe Kaiserhaus zu be— Höch zit als sodann guch Se. Königl. Hoheit auf das von acstdero Herrn Ober- Hoftneister dar dr, E . n,, mg gr dargereichte Evangelienbuch ae , Seel r gerhochstseiner Maj. den Affsida⸗ m . SGiande aal, Se. Köͤnigl. Hoheit legte hierauf zweiten Rede den versammelten Ständen hie Vornahme
—
der ihnen abertragenen wichtigen Berathungen ans Her in Begleitung Höͤchstdero Hofstaats und des Königl. Guberniums den Staͤndesaal unter dem fleudigen, sich immer erneuernden Jubel⸗ ruf der ganzen Versammlung. — Nachdem hierauf noch von den versammelten Staͤnden der Unionseid nach der gesetzlichen Vorschrift vom Jahre 1744 abgelegt, und das Protokoll der vorhergehenden Sitzung gepruͤft worden war, wurde die Siz⸗ zung durch den Staͤnde-Praͤsidenten geschlossen. — Abends war die ganze Stadt zur doppelten so gluͤcklich zusammengetroffenen Feier des am folgenden Tage einfallenden Geburtsfestes Sr. Maje stat und der vollzogenen Huldigung festlich erleuchtet, wo⸗ bei die Bewohner Hermannstadts ihre bekannte Anhaͤnglichkeit an das allerhoͤchste Kaiserhaus durch glaͤnzende Erleuchtung der Haͤuser und angebrachte Embleme bethaäͤtigten. — Zur Erinne⸗ rung an dieses freudige Ereigniß wurden goldene und silberne Muͤnzen ausgetheilt, auf deren Avers das Bild Sr. Majestaͤt, mit der Umschrift:; Ferdinando A.. Regi Hung. M. P. BFrans- yl vaniae und auf der Reversseite das Siebenbuürgische Wappen mit der Umschrift Homagium praestitumCihinii MDGGOCXXXVII. zu sehen ist.“
igen.
Die Allg. Ztg. schreibt von der Italiaänischen Graͤnze vom 28. April: „Es war neuerdings wieder die Rede von der Raͤu⸗ mung Ankona's. Der Papst wollte deshalb einen foͤrmlichen
Hoheit könnten wir Folge welches auf besondern mit
sse n so sehen wir le. Rechte des Landes verfaffungsmäßig gel⸗
o gern vermiedene Stellung versetzt, die Entschei⸗ dung durch unbetheiligtes, rechtsprechendes Uriheil wünschen zu müf⸗
erschien den Hessischen
zu dem Ende besonders zu ver-
In den Gesin⸗
„Am
Homagial⸗Eides darunter den ersten und
die Zustimmung, in dieser
Antrag stellen, und das Franzoͤsische Ministerium zeigte sich be⸗ reit, die Truppen unter den bekannten Bedingungen zuruͤck⸗ zuziehen; allein nach den aus den Delegationen in Rom eingelangten Berichten, die den in den Provinzen herr⸗ schenden Geist nichts weniger als guͤnstig schilderten, fand än es zweckmäßiger, die Sachen beim Alten zu belassen. Die Franzoͤsische Besatzung wird also vorerst Ankona nicht verlassen. — Der leidige Spanische Krieg uͤbt einen großen Einfluß auf die Verhaͤltnisse Italiens; außerdem daß die Ge— muͤther in stetem Meinungskampf erhalten werden, und die An⸗
veranlaßt durch die Eigen. hänger der einen oder der anderen Partei frohlocken, je nach⸗
and gesiellt sinden, ̃ z ! ; ehrfurchtsvoll bitten, so glauben wir, von jeder Anmaßung weit entfernt, vielmehr hierdurch von un⸗ Ew.
zu
dem das Gluck den Waffen des Bon Carlos oder denen der Koͤnigin laͤchelt, wird das allgemeine Vertrauen auch durch die druckenden Handels-Verhaͤltnisse beeinträchtigt. Man hat be⸗— rechnet, daß zu Genua, Livorno und Marseissfe Millionen durch die Schwankungen eingebuͤßt wurden, welche die Spanische Re⸗ volutton und die daran sich knuͤpfenden Konjunkturen sowohl im Geld- als Waaren⸗Cours hervorgebracht haben. Man kann daraus abnehmen, wie unguͤnstig die Handeis,-Bilanz der letzten Jahre bei allen mit Spanien in direktem Verkehr stehenden Plaͤtzen gegen die fruheren Jahre sich herausstellt.
Spanien. Madrid, 27. April. Beunruhigt durch die taͤglich wie⸗ derholten Gerüchte von der irten Expedition der Karlisten,
ĩ : projekti hat die Regierung befohlen, ein eigenes Reserve⸗Corps von zur Deckung der Hauptstadt zu bilden.
10,900 Mann Schlusse der gestrigen Sitzung nähren die Cortes noch
eine, Der auch hei Ew. Hoheit vorwaltende Geist jener Gerechtigkeit ermuthigt daß Ew. Hoheit geruhen
Am!
Beamte nur durch ein richterliches Urtheil abgesetzt werden köͤn⸗ nen. In der heutigen Sitzung wurden die Artikel 67 und 68. , welche von der persoͤnlichen Verantwortlichkeit der Richter, so wie die Artikel 69. bis 76., welche von den Provinzial⸗Deputa⸗ tionen und Munizipalitaͤten handeln, angenommen.
.
Lissabon, 17. April. In der Cortes⸗Sitzun April reichte Derramado eine Petition ein in Hu hr des Zoll⸗Tarifs, worin er vorzüglich die Ungleichheit der Zoll-⸗Ent⸗ richtungen tadelte. Besonders aber, sagte er, könne er in Hin⸗ sicht des Getraides nicht schweigen. Immer sey die Einfuhr fremden Getraides erlaubt gewesen, wenn das inlaͤndische bis zu einem gewissen Preise gestiegen; daß man jetzt die Einfuhr ohne diese Bedingung erlaube, und bloß eine Abgabe entrichte, je nach dem laufenden Marktpreise, sey der groͤßte Nachtheil fuͤr den Ackerbau; Portugal wuͤrde mit auslandischem Getraide uͤber⸗ schwemmt werden; der Portugiesische Landmann könne unmoglich mit den Preisen des auslandischen Getraides Konkurrenz halten, um so weniger, als fuͤr eine Algueira, welche Zoll bezahle, hun⸗ dert einkommen wuͤrden, die nichts bezahlen' Leonel meinte, man muͤsse nicht gleich anfangen, an dem D erif schneiden und
am 14ten
Land ingen leder rr, , wollen, sondern man selle sich nun erst einmal durch 3 * 49 4
die Erfahrung belehren lassen; besonders sage er dies in Hinsicht des Getraides, denn um Industrie zu befoͤrdern, sey es die erste Bedingniß, daß das Brod wohlfeiler wurde. Derramado erhielt J Hinsicht einen Gesetz⸗ Entwurf ein⸗ zureichen. Darauf fuhr man mit der Dis kusslon des Weinge⸗ setzes fort. Brandao bemerkte, gestern habe man gesagt, daß man in Hinsicht der Auflagen auf Portwein Ruͤcksicht auf Eng⸗ land nehmen muͤsse; allein vor einigen Jahren habe der Schatz⸗ kanzler im Englischen Parlament bei Gelegenheit der Veraͤnde⸗ rungen der Einsuhrzoͤlle der Franzoͤsischen Weine, als Viele zu
Gunsten der Portugiesischen Weine gesprochen, erklart, daß man in dem Traktate von Methuen den Portugiesischen Weinen Vor⸗ theile eingeraͤumt habe, damit Portugal, welches damals reich an Gold gewesen, während England noch keines besessen, Tuche kaufe, und somit das Gold nach England fließe; allein jetzt, wo Portugal kein Gold mehr besitze, brauche man nicht dieselben Ruͤcksichten auf dasselbe zu nehmen; überdies sey auch Portugal das erste Land gewesen, welches den Kontrakt gebrochen. Aus diesen Grunden, fuhr der Redner fort, habe Portugal voͤllig freie Hand, Veranderungen in den Weinauflagen zu machen. Der, F nanz⸗Minister erklaͤrte in Betracht einer gewsssen Maß⸗ regel im Gesetze, da dieselbe bloß provisorisch fuͤr die Zeit eines Jahres sey, so nehme er keinen Anstand, darein zu willigen, ungeachtet daraus eine Verminderung der Einkuͤnfte entstehe; er thue dieses nur aus hoheren Ricksichten, um die Ruhe im Lande zu erhalten, denn die der Revolution vom 7ten feind liche Partei, die in Porto nicht aufkommen konne, wende alle moͤg⸗ lichen Mittel in den Provinzen an, Mangel und Hungersnoth herbeizuführen, um dadurch unter dem Vo zwer reichen. Zuletzt stellte der Praͤsident Eingangszoll bezahlen von einem Hefen zum andern geführt wird); soll inlaͤndischer Branntwein Eingangszell bezahlen? Ja; 46 gegen 41 Stim— men. Sollen Liqueure bezahlen? Ja. !
Der „Transit“ ist heute mit der Familie Palmella ausge⸗ laufen. Die Familie Villa Real ist noch zuruͤckgeblieben. Als das Dampfschiff dem Englischen Admiralschisse vor überfuhr, sa⸗ lutirte der Admiral von seinem Verdeck aus, wo auch die Musik aufgestellt war, und die Pertugiesische Hymne der Carta, nicht die der Constitut ion spielte darauf das „Goch save Ihe King.“ Dieselben Honneurs machte die Franzoͤsische Fregatte „Komino⸗ dore“, ais man an dieser vor eifuhr, was doch immer darauf hinzudeuten scheint, wie sowohl Engländer als Franzosen dem
die Fragen: Soll Wein
den 6ü6sten Artikel der neuen Constitution an, wonach Gerichts⸗
Volk ihren Zweck zu er⸗
? Nein (naͤmlich Portuglesischer, wenn er
mit dem Botschafter steht,
J .
nen.
. *
der
ö
die Verfa Carta dagegen in Ehren halten.
Turkei.
Konstantinopel, 18. April. (Allg. Ztg.) Ueber das Schicksal Tahir Pascha's schwebt man noch immer in Ungewiß⸗ heit. Die Pforte beobachtet wenigstens das tiefste Schweigen, was denn vermuthen läßt, daß die Angelegenheiten von Tripo— lis nicht am besten stehen. Man will wifsfen, daß in dem Lager der Insurgenten sich Europäer befinden, wahrscheinlich Franzo⸗ sen, die ihre Operationen leiten. Dies ist erklaͤrlich, wenn man weiß, wie die Franzosen die Pforte nicht ohne Grund im Ver⸗ dacht haben, daß diese der Ausbreitung der Franzoͤsischen Macht in Afrika auf alle Weise entgegen arbeitet. Ich sprach neulich von Aus⸗ ruͤstung einiger Schiffe, deren Bestimmung mir noch unbekannt sey: nun scheint es, daß jene Schiffe Kriegsvorraͤthe an die Afrikanische Kuͤste bringen, und sonstige Verbindungen mit den den Fran— zosen feindlichen Staͤmmen unterhalten sollen. Dies waren frei⸗ lich nur gerechte Repressalien, wenn es wahr ist, daß die Regent⸗ schaft zu Tripolis sich uͤber den Beistand zu beklagen habe, den die Franzosen ihren Feinden leihen. Die Absendung der er— waͤhnten Schiffe darf nicht mit der neuen Expedition ver⸗ wechselt werden, welche nach Tripolis bestimmt ist. Ich deute auf diese Dinge nur, um zu zeigen, wie vielfach die Gegen⸗ bemuͤhungen sind, welche die Besitznahme Algiers hervorruft. — Der Sultan schickt sich zu einer Reife an, die er nach Varna und Schumla unternehmen und wahrscheinlich bis Silistria ausdehnen will. Seit undenklichen Zeiten hat kein Ottomanischer Herrscher den Sitz der Hauptstadt verlassen. Die bevor stehende Reise des Großherrn ist demnach der Seltenheit wegen und auch politisch bemerkenswerth, denn sie zeigt in letzterer Beziehung, daß Mahmud es sich zur Aufgabe gemacht hat, in Allem die christlichen Monarchen zu kopiren. — Aus Aegypten sind in den letzten Tagen Mittheilungen gemacht worden, die den Zu⸗ sammentritt des Divans veranlaßt haben. Die Pforte beobach⸗ tet indessen das groͤßte Geheimniß uͤber Alles, was sie in der letzten Zeit mit Mehmed Ali zu unterhandeln fur gut fand. — Herr Urquhart hat eine Sommer⸗Wohnung , . und wird also wohl vorerst hier bleiben, obgleich er von seiner Regierung abberufen ist und mit Lord Ponsonby' in keiner Art von Beruͤh⸗ rung mehr steht. Herr Urquhart gedenke den Krieg, in dem er auf eigene Faust fortzusetzen und sei— nen Landsleuten als eine Art diplomatischen Surrogats zu die⸗ Er ist ein wahrer Quaäͤlgeist, der schon manche Unannehm⸗ lichkeiten bereitet hat; er zunaͤchst ist es, der die HH. Bell um den groͤßten Theil ihres Vermoͤgens gebracht und den Vixen
ung
eigentlich in die Haͤnde Rußlands geliefert hat. Er wird gewiß
.
ö
1
ö — . 1 .
J .
1
nichts unterlassen, um hundert verdrießliche Umtriebe
haben kann;
U unter⸗ halten. — Aus Griechenland hört man Erfi euliches. . von Rudhart scheint es sich zur Aufgabe zu machen, das National Gefuͤhl der Griechen zu schonen, und jeden fremden Einfluß auf die Regierungs Geschaͤfte moͤglichst zu beschränken. Er soll auch viel Sympathie unter den wöhldenkenden Griechen finden, deren es weit mehr giebt, als man in der Regel zu glauben scheint.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Ueber Copirmaschinen.
In Nr. 182 der vorjährigen Preußischen Staats⸗Zeitung wurde in einem Aufsatze mit der Ueberschrift „Copirmaschinen?“ einer Engli⸗ schen Erfindung gedacht, mittelst einer Maschine Bildhauer, Arbeiten, namentlich vollrunde und im verkleinerten Maßstabe, in Elfenbein und ähnlichem Material zu kopiren. Auch sonst ist das Publikum durch Ansicht der auf dieser Maschine angefertigten Kopieen davon in Kenntniß gesetzt. Die Idee und der Bau (ner solchen Maschine sind auch jetzt noch in unserem Staate unbekannt. Wir können je⸗ doch nun berichten, daß auch im Vaterlande, unabhängig von der Englischen Erfindung, bereits vor zwei Jahren von dem ehemaligen Zöglinge des Königl. Gewerbe⸗Instituts, dem Bildhauer und jetzigen Lehrer an der Austalt, Herrn Boy, eine gleiche Erfindung gemacht wurde, die nun auch so weit ausgeführt dasteht, daß der Erfolg außer n fel gesetzt ist. Die Maschine, nach dem Auszuge aus dem voll⸗ sändigeren Entwurfe, welche im Januar 1836 durch die Gencigtheit des Herrn Wirklichen Geheimen Sber⸗Regierungs⸗Raths Beuth zur Ausführung kam und die Aufgabe lösen sollte, „in gleicher Größe schnell vorzuarbeiten und zu punktiren“, leistet nicht nur das Gefor⸗ derte, sondern mehr noch, da sie die Kopie größtentheils und mit! ei— niger Anstrengung ganz zu vollenden vermag. Bei dieser Forderung konnte sie sehr einfach, leicht ausführbar und in sich abgeschlossen seyn und überdies die Fähigkeit behalten, die empfindlichere Vor⸗ richtung Behufs der völligen Ausfthrung bequem aufzuneh— men. ö Während diese Maschine noch im Bau begriffen war, bewährte die flüchtige Ausführung etuer Verjüngung s⸗Ma—⸗ schine, im August vorigen Jahres von Herrn Bob selbst in der kur⸗ jen Zeit von 8 Wochen hergestellt, die Richtigkeit feiner Idee einer soichẽt Maschine. Obgleich dieser Bau nur den Zweck haben sollte als Anhaltepunkt bei der weiteren Projection zu dienen, so lieferte er doch, ohne eigentlich auch nur in dieser Weise ganz vollendet zu seyn die verkleinerte Kopie einer Büste, wenn schon diese noch Spu— ren des flüchtigen Baues der noch nicht korrigirten WMaschine an sich trug, doch aber die Anerkennung der Richtigkeit des eingeschlagenen Weges bei dem Herrn Geb. Rath Beuth fand. Anderweitige Ver⸗ pflichtungen haben den Erfinder bisher noch von der Korrektur und weiteren Ausbildung dieser zweiten Maschine abgehalten. Außerdem beabsichtigt Herr Boy, durch einfache Vorrichtungen an beiden Maschinen, Reliefs mehr oder weniger flach darzustellen und runde Skulpturen in eine gewisse Art Reliefs von verschiedener Höhe u bringen. — Dem Königl. Gewerbe⸗Institute, welches Zeit und tittel zur Realisirung dieser Erfindung gern hergab, ist ju vertrauen daß es auch ferner dem ungen bei seinem Auftreten noch schüchternen Er⸗ finder aufmunternde Anerkennung in seinen Bestrebungen werde zu Theil werden laffen. D. il.
—
Königliche Oper.
Fräulein von Faßmann ist seit ihrem Engagement, so wle vor— her, dis jetzt am häufigsten in den beiden Opern „Armide“ und, Iphi⸗ genia in Tauris“ aufgetreten, was allerdings von ihrer , . einem hoben, edlen Kunstsiun zeugt; indeß bei aller Verehrung für Gluck s Meisterwerke möchten wir ihr doch aKnrathen, sich nicht gar zu ausschließlich dieser erhabensten Gattung der Opernmusik hinzugeben und zwar aus zweierlei Gründen: einmal, weil die Darstell ung Gluck ⸗ scher Charaktere den höchsten Aufwand physischer so wohl wie geistiger Mittel fordert, und eine zu häufige Wiederholung derselben auch bei kräftigerer Constitution, als es die unserer geschätz— ten Sängerin zu seyn scheint, leicht Erschöpfung zur Folge
6. dann aber auch deshalb, weil eine überwiegende Kultivirung des recitativischen Gesanges, in den Gluck— schen Opern, ihren ernsten, tragtschen Slijets gemäß, vorherrschend ist, der Stimme am Ende eine gewisse Schärfe und Strenge giebt um nicht. Härte zu sagen, und ihr die Fähigkeit für den lin gbruc des Sanften und Weichen mehr eder minder raubt! An diesen Fol⸗ gen leidet zum Beispiel auch die Stimme unseres sonst in jeder Be— ziehung so ausgejeichneten Tenors, des Herrn Bader, der war nicht mehr. Anstrengung erheischenden
in Glückschen, aber in den noch viel beschäfeigt war. Und es schien
Ne 1 Dre
Opern Spontini's früher so sehr uns, als machte sich in der gestrigen BVoꝛstellung der „Iphigenia in