1837 / 133 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Tauris“ auch bei Fräulein von Faßmann schon etwas Aehnliches be⸗ sie vor einem Jahre in unseres Dafürhaltens, weit har⸗ Einzelnes noch bedeu⸗ ongemälde heraus⸗ wie namentlich der Schluß des Wechsel⸗Recitativs mit Drest Opfer- und Erken⸗ Doch gerade das sichtbare Bemü⸗ solche einzelne Glanzlichter aufzusetzen, dürfte einen Ersatz für einen ihr bewußten e Am meisten war im eine die Stimme angreifende Anstrengung zu bemerken, die sogar hin und wieder ein leises Detoniren oder mindestens ein Schwanken des

merkbar; wenigsteng war der Eindruck, den derselben Rolle hervorbrachte, monischer, wenn auch vielleicht gestern e, und mächtiger aus dem herrlichen rat, und die große Arie im zweiten, so wie die nungs⸗Scene im letzten Akt. ben der Künstlerin, dafür sprechen, daß sie Mangel zu geben strebte.

Tons und 96 Unsscherheit im Einsetzen mit sich bei dem ersten Orchester a, und in der Erzä

vermuthli

lung des

S das Subjekt zu jenem Satze, der Palasi, die Art, wie Fräulein von Faßmann diefen Traum; sten Schöpfungen im ganzen Reiche der Tonkunst,

wir nicht als die richtige anerkennen; es war zu sehr ein dußerlich e innere Einheit, die die Stimme der Sängerin nnen gekehrt seyn und ihr gan⸗ chauung des Geträumten versen—⸗ in dieser Beschauung das Ent— des Geistes ge⸗ darf auch der Ton mit furchtbarer Ge— Alle diese sollen jedoch das hohe Talent und Verdienst der Saͤngerin nicht im i denn ihre gestrige Leistung war dessenungeachtet eine so großartige, daß wir ihr darin nach der Schechner und Schrö⸗ nächsten Preis vindiziren würden; aber je n,, , . ein Talent ist, um so mehr wünscht man es in zollendung zu sehen. Jeder Kunsifreund wird der Direc⸗ tion der Königlichen Oper gewiß den freudigsten Dank sagen, daß sie Dauer gewonnen und dadurch namentlich die öftere Aufführung Gluckscher Opern wieder lich gemacht hat; aur möchte es vielleicht für die Erhaltung dieser schö⸗ zu oft hinter einander

, . Aggregat von Bildern, dem d ontinuität der Empfindung abging; muß hier, scheint uns, mehr nach es Wesen sich in die reproduzirte An ö nur an den Stellen, wo sie zen vor dem, was sie mit dem Auge schaut, mächtig ergreift, walt aus dem Innern hervorbrechen. geringsten schmaälern,

der⸗Devrient jedenfalls den höchster

uns Fräulein von Faßmann für die

nen Stimme zu wünschen seyn, daß sie nicht in so anstrengenden Partieen beschäftigt würde.

uftreten traf die Sangerin nicht . genau mit dem

. raums wurden, 'lich, weil die Vorbereitung der Effekistelle: „er tet! zu sehr ihr Gemüth einnahm sogar ein paar Phrafen ganz fehlte. eine der poetisch⸗

83)

G. Lese zu So0 FI. 11226. 11256. * Ao) Anl. 100/83. Er. Poln. Loose 633,6.

63/9. IJo½, Span. Anl. ,. 21, G Holl. S2. S270. am burg Bank- Actien 1358. 1855. Ens Russ. 103. S0υ! Port. . do.

Präm. - Sch. 6 */. 61 .

9M 28/5. Neue Anl. 23. d ö Rente 107. 30.

Paris, 6. Mai. 3 S do. 79. 18. d oM, Span. Rente 25. Passive 6.

Loose zu 100 FI. 221. Br. Preuss.

10. Nai. Oper in 1 Akt

o/ Neap. 99. 60. 306 Portug. 301.

ersten Akte

führte. Gleich

E er liner Den 12. Mai 1837. Im t Ili cker Fonde- und &eIĩId- CG urs - Zetel.

B örae.

r. Tour. Eriof. Geld.

als Gastrolle.)

F dor Brief. KAeld.

and vernich⸗ bersprungen, Auch

St. · Sobuld· Sah. Pr. Engl. Ob. 30. Präm Seh. d. Geeh Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Geh. do. Berl. Stadt. Obl. Königab. do. Elbinger do. Dan. do. in Th. Wentpr. Pfandhr. Grosah. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.

vortrug, können

—— 8 77

2 Kur- u. Neum. do.

And. Goldmüu-

a oz

Pomm. do. 100, 97 a

do. do. do. . 1063,

Gehlesigehe do. Rückst C. und Z.

Seh. d. K. u. N. S6

riage sous l'empire, vaudeville en 2 actes. diable, vaudeville comique en 1 acle.

In J rr, . Mary, Max und Michel, , von C. B sches Quodlibet in 2 Akten. Musik von mehreren Komponisten.

König städtisches Theater.

Sonnabend, 13. Mai.

5 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, Seyfried. Musik von Auber. als letzte Gastrolle. Dlle. Henkel, vom K. K. Hof Opern⸗Thea— ter zu Wien: den Pagen, als erste Gastrolle. digl, K. K. Oesterreichischer Hof⸗Saͤnger:

Sonntag, 14. Mai. Der Verschwender. Maährchen in 3 Akten, von F. Raimund. meister Konradin Kreutzer. schen Theater zu Pesth: Valentin, als Gastrolle.)

Montag, 15. Mai.

2) Robert le

komische

lum. Hierauf: Fröhlich, mustkali⸗

Große Oper in von J. R. von Gräfin Amalie,

Die Ballnacht. (Mad. Pollert:

Herr Stau, Graf Reuterholm,

Original ⸗Zauber⸗ Musik vom Kapell⸗

Der Verschwender.

214 1256 129)

215 185) 131i

zen à 5 ThlI. 13

Gold al mareo. Neue Duk. Friedrichsd'or.

Au

Disconto. *

Bemerkungen

Sonnabend, 13. Mai. tensteiner,

von Bahrdt. heim: Hurka, als Gastrolle.) In Potsdam: Die

Cosmar. Und:

Solotanz. Sonntag, 14. Mai.

—15 **

Ausvärtig Amsterdam, 7. Mai. Niederl. virkl. Schuld dꝛs g. Boυͤ do. —.

Passive LZinzl. 77“. Ansg. Sch. Neue Anl. 28176. Neus Anl. 21/6. G.

21 06 S6. Br. karũas̃. Gp. iii.

Antwerpen, 6. Mai.

aasive Aung. Sch. Zinal. SI. Frankfurt a. M., 9. diai. Oesterr. 30, Met. 103 13,, zo sos ,, 6. ES 245 . Br. Bank- Actien 1636. 163).

e Börsen.

von Venedig, Oper in 3 Abt). Dlle. S. Eöwe Desdemona,

Kan. EIll. 23. Im Schauspielhause, zum

nen, Lustspiel in 5 Abth., von Hierauf: Der Polterabend, Im Schauspielhause:

Königliche Schauspiele.

Im Schauspielhause: dramatisches Gemaͤlde in 5 Abth., nebst einem Vor⸗ spiele. „Der Weihnachts⸗Abend“, nach v. d. Velde's Erzählung, (Herr Schramm, vom Hof⸗Theater zu Mann—

Braut aus der Residenz, Lustspiel in 2 Abth. Hierauf; Onkel und Neffe, Lustspiel' in 1 Auf— zug, nach der Idee eines Franzoͤsischen Vaudevilles, von A.

Im Opernhause: Othello, der Mohr als drittes Debuͤt.)

Lustspiel in 1 Akt, von A. Eosmar.

Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. Montag, 15. Mai. Im Opernhause:

P. A. Wolff. (Neu einstudirt)

Ballet in 1 Akt, von Hoguet.

1) La reprèsentation de: Un ma—

Die Lich⸗ 5 Sgr., auch ] pel 19 Scheffel.

Das Schock

Brauntwein 20

mit Tanz. Musik von Rossini. Rthlr., auch 11

erstenmale: Onkel und Neffe, Hierauf: Ich bleibe ledig,

Die drei Gefange⸗

er Centner Heu 1 Rthlr. 160 Sgr., auch 25

Das Faß von 200 Quart nach Tralles 83 Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung:

Markt ⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 11. Mai 1837.

Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr., anch 1 Rthlr. 1 Sgr. 11. Pf.; große Gerste i Rihlr.; Hafer 25 Sgr., auch 20 Sgr. 8 Pf. Eingegangen sind 26 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1Rthlr. 235 Sgr. und 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 27 Sar. 6 Pf.; Hafer 22 Sar. 6 Pf.; Erbsen, schlechte Sorte, 1 Rihir. Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind 797 Big,;

Pf.; Roggen 1 Rthlr.

Mittwoch, den 10. Mai 1837. Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., 6 8 Rthlr. 20 Sgr.; gr. Branntwein ⸗Preise vom J. bis 11. Mat 1837. pCt. oder 0 pét.

Korn⸗ 3 auch 17 Rthlr: Kartoffel⸗Brauntwein 15 1 T.

Kartoffel⸗Preise.

Der Scheffel Kartoffeln 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf

Redacteur Ed. Cottel.

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Gedrnckt bei A. W. Hayn.

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. 7

2

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 7. Marz isz?. Das in ber Wilbelmestr Rr 122 belegene Gumprecht⸗ sche Grundstück, tarirt zu 16,883 Thlr. 9 sgr. An pf, soll am 3. No vember 1637, Vormittags 11 uhr, an der Herichtsstelle subbastirt werden. Taxe und ypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. ugleich werden die unbekannten Real⸗Praͤtendenten

unter der Warnung der Praͤclusion vorgeladen.

Gerichtlicher Verkauf. Stadtgericht ju Berlin, den 7. Marz 1837.

Das in der Kommandantenstraße Nr. s, am Haak⸗ schen Marlt Nr. 9 und in der Praͤstyentenstraße Rr. 10 belegeng Grundstuͤck der Kochschen Erben, tarirt zu 2,817 Thlr. 13 sge. 6 pf, sol/ Gehufs der Auflbsung der nn,, im Wege der noth wendigen Subhastation am 31. Oktober isz?7, Formiitagt 11 6. an der Gerichtettelle subhaffirt werden. Tare un Höpotbekenschein sind in der Registratur einzuseben Die Ertzn des Stallmelsters Bollny und der Com—⸗ missionatr Holzapfel, als Gldubiger, so wie die Erben der Wittwe des Sattlermeislers Koch, Han ne Marie Frie⸗ derike geb Frohtin, werden dazu hffentlich vorgeladen.

Averttssement. Die unbekannten Erben der nachgenannten Erblasser:

1) des Georg Melchior Mendel von hier, welcher durch das rechtskräftige Erkenntniß vom 4. Juni 1833 fuͤr todt erklaͤrt worden;

2) der Gebrüder Johann Friedrich August und Chri⸗ stian Friedrich Lachmann von hier, beide durch das e, r, Erkenntniß vom z3. April 1832 fuͤr todt erklart;

2) des Christian Friedrich Ehrig aus Udestedt, durch das am 13. Februar 1831 publieirte rechtskräftige Erkenntniß fur todt erklart;

) des Franz Emanuel Hugo Schäfer von hier, , e, den 13 Februar 1829, und

d) des Johann Heinrich Friedrich Wenke von hier, gestorben am 1. Juli 1836,

werden hierdurch nebst lbren Erben oder naͤchsten Ver⸗ wandten aufgefordert, sich binnen neun Monaten und spaͤtestens in dem auf

den 309. Dezember 1837, Vormittags 11 uhr, vor dem Deputirten Herrn Ober- Landesgerichts⸗ Assessor von Berlepsch an hiesiger Landgerichtsfselle anstehenden Termine entweder in Person oder durch einen zuldssigen Bevollmaͤchtigten aus der Zayl der biesigen Jusftj⸗Kommissarien, von denen bei erman⸗ geln der Bekanntschaft die Herren Gift Kom missarten Reichard und Schmeißer vorgeschlagen werden, zu melden und ibr Erbrecht gehörig nachzuweisen; sonst aber zu gewärtigen, daß das Vermögen der genann⸗ ten Erblasser als herrenloses Gut dem Königlichen Fiscus zugesprochen werden wird.

Erfurt, den 28. Februar 1837.

Königlich Preußisches Landgericht.

Oeffentliche Bekanntmachung. Der Paplerfabrikant Philipp Andreas Hornig zu Kemnitzerhagen beabsichtigt ) sein bis Michaelis 1888 laufendes, aus dem am 16. September 1788 mit der Königl. akademi⸗ schen Administration geschlossenen, am 29. Ja⸗ nugr 1816 auf ihn transportirten Kontrakte ori⸗ ginirendes Pachtrecht an der Papiermuͤhle zu Femnitzerhagen und den dazu gelegten Laͤnde⸗ reien, so wie sein Pachtrecht aus den mit der erwahnten Adminjistration resp am 6. Dezember 1822 und 19. April 1825 uber einige Laͤndereien geschlossenen Kontrakten abzutreten,

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen

2 die ihm an jener Paplermuͤhle und deren Neben⸗ , . so wie an einem zu Kemnitzerhagen elegenen Kothen, zustehenden sonstigen Rechte zu verdußern, und bat bel uns auf die bffentliche Ausbietung die ser Gegenstaͤnde angetragen. Wir haben deshalb Li⸗ eitations⸗Termine auf den 20. April und den J. und 22 Mai, jedesmal Vormittags 10 Uhr, angesetzt und laden Erwerbslustige hiermit ein.

Fuͤr den Fall, daß das beabsichtigte Geschaͤft nicht sollte zu Stande kommen konnen, wird eine Verpach= tung der bezeichneten Gegenstaͤnde auf kuͤrzere Zeit beabsichtigt ünd sollen die desfallsigen Gebote in chen den Terminen entgegen genommen werden.

In dem ersten Termine haben die Glaͤubiger des c. Hornig sich uͤber die Verkaufs- und die eventuellen Verpachtungs⸗Redingungen, in dem letzten Termine aber üper den Zuschlag zu erklaͤren, und wird von den Nichterscheinenden angenommen werden, daß sie dem Heschlusse der Mehrheit der Erscheinenden bei⸗ treten. Auch ist von einem jeden der hierselbst nicht anwesenden Kreditoren des Hörnig, in so fern dies noch nicht geschehen seyn sollte, binnen Rechtsfrist ein zu den Akten gehörig legitimirter Stellvertreter am hiesigen Gerichtsorte für die Debitfache zu be— stellen, widrigenfalls sie bei allen das gemelnsame Interesse der Glaͤubigerschaft betreffenden Vorkom⸗ menheiten als in die Reschluͤsse der Mehrheit der übri⸗ gen Krepitocen einwilligend werden angesehen werden.

Zugleich fordern wir alle diejenigen, die an die bezeichneten Pachtungen und sonstigen Gegenstaͤnde Anspruͤche irgend einer Art zu haben vermeinen, auf, in den oben angesetzten Terminen diese Anspruͤche anzugeben und zu bewahrbeiten, unter dem Nach— theile, daß sie sonst mit allen Anspruͤchen an die be— zeichneten Gegenstaͤnde werden ausgeschlossen werden. Alle diejenigen, welche ibr⸗ Forderungen in dem Hor nigschen Diskussions⸗-Verfahren bereits angemeldet haben, werden von der gestellten Verwarnung nicht

betroffen. Datum Greifswald, den 25. Marz 1837. Königliches Kreisgericht. Schnitter.

Wir Perordnete zum geistlichen Consistorium der Stadt Stralsund fuͤgen Dir, dem hiesigen Bürger und vormaligen Branntweinbrenner Carl Adam Nauschuͤtz, zuů wissen, daß Delne Ehefrau, Maria Catharina, geborne Wessel, bei Uns klagend ange⸗ zeiget, wie Du Dich im Firn des Jahres 1828 von hier entfernt und nach Hamburg begeben, Dich jedoch auch daselbst seit dem Fruͤhlinge des Jahres 1831 nicht mehr vorgefunden und eben so lange von Delnem Leben und Aufenthalt keine Nachricht gege⸗ ben habest, weshalb sie auf Trennung der unter Euch bestehenden Ehe angetragen.

Demgemaͤß laden Wir hierdurch Dich, Carl Adam Nauschuͤtz, zum ersten, andern und dritten Male, mithin peremtorisch, daß Du Dich innerhalb fechs Monaten hierselbst vor üns einfindest, über Deine Abwesenheit rechtfertigest und die Ehe mit der Klaͤ—⸗ gerin fortsetzest, widrigenfalls Du für einen böͤslichen Verlasser Deiner Ehefrau wirst erklaͤret und die un— ter Euch bestehende Ehe wird getrennet werden.

Stralsund, den 27. Februar isz37. .

8.) Brandenburg, Direktor.

. m betreffend den offentlichen Verkauf des zur Schwabeschen Stiftungs⸗Masse gehdren⸗ den Gutes Braunau, Lübenschen Kreises

Das zur Schwabeschen Stiftungs- Masse gehörige Hut Ober⸗, Mittel⸗ und Nieder⸗Braunau im Luübenschen Kreise soll, nach letztwilliger Be⸗

stimmung des Erblassers Christian Gottlieb Schwabe,

öffentlich meistbietend verkauft werden, um hieraus, so wie aus den ubrigen Vermögens- Objekten des Stifters, einen Fonds zu Stiftungen fuͤr arme ver= watste Kinder mannlichen Geschlechts und zu Stipen— dien fuͤr arme talentvolle Schlesier auf der Unver—⸗ sitaͤt zu Breslau zu begründen. Demgemaͤß hat das unterzeichnete Stiftungs⸗Curatortum unter Autori⸗ sation der mit der Verwaltung der Stiftungg⸗Masse Allerhöͤchst beauftragten Königl. Hochsbblichen Regie⸗ rung hierselbst zum offentlichen freiwilligen Verkauf des gedachten Gutes Ober⸗, Mittel- und Nieder⸗ Braunau im Luͤbenschen Kreise einen Termin auf

det , R mn i n. r. angesetzt und ladet bemittelte und in jeder Hinsicht reelle besitzfaͤhige Bewerber ein, sich im gedachten Termin Vormittags um 9 Uhr im Geschaͤftshause der Königl. Hochloͤblichen Regierung hierselbst ein⸗ zufinden und ihre Gebote abzügeben—

Das Gut Braungu, etwa vier Meilen von Groß⸗ Glogau und drei Meilen von Liegnitz entfernt, hat ungefaͤhr 1885 Morgen gutes, außer Gemeinheit lie— gendes tragbares Ackerland, 00 Morgen Wiesewachs, 151 Morgen Huͤtungen und ungefaͤhr s5ö Morgen Forst.

Daselbst befinden sich dermalen 1309 Stuͤck edle Schaafe, 17 Stuͤck Zugpferde, z0 Stuͤck Zugochsen und 23 Stuͤck Kuͤhe guter Abkunft. Auch befindet sich daselbst eine Brauerei, so wie bedeutende Ge⸗ traide⸗ und Silberzinsen zu erheben sind. Das In⸗ ventarium ist in wirthschaftlich gutem Zustande, und die Vorwerks⸗Gebdude sind fast saͤmmtlich massiv und neu gebaut. Das Haus fuͤr den Gutsherrn ist sehr wohnbar und massiv.

Die im Licitations Termine zum Grunde zu le⸗ genden Erwerbungs- Bedingungen, welche in Betreff der n, . so leidlich gestellt sind, als es die letztwillige Dlspositlon des 2. Schwabe gesiattet und ohne Gefaͤhrdung der Masse geschehen kann, koͤnnen in der Kultus⸗Registratur der Königl. Hochloͤblichen Regierung hierselbst, so wie bet den unterzeichneten beiden Curgtoren, naͤher eingesehen werden. Dense— nigen, die sich an Ort und Stelle von den Verhaͤlt⸗ nissen und der Beschaffenheit des Gutes naͤher un— terrichten wollen, wird das unterzeichnete Curgtorium und das Wirthschafts-Amt zu Braunau dabei willig entgegenkommen.

Das unterzeichnete Curgtorium hofft, daß bel der vorzüglichen Beschaffenheit des Gutes, von dessen Veräußerung die Verwirklichung gemeinnuͤtziger Stif⸗ tungen abhaͤngt, recht bedeutende Bewerbung um das ausgebotene Gut stattfinden werde.

Liegnitz, am 8. Mai 1837. Das Curatorium der Schwabeschen Stif— tungs⸗Masse.

E. v. Nickisch, Joch mann, Landes⸗Aeltester. Buͤrgermeister

Seebad auf Nordernei.

Das Nordseebad auf der Insel Nordernei an der Ostfriesischen Kuͤste wird auch in diesem Jabre am J. Juli eroffnet und am 15. Septbr. geschlossen werden.

Wenn die eigenthümlichen Vorzüge deffelben laͤngs bekannt seyn mogen, so darf hier jedoch der mancher⸗ lei Verbesserungen gedacht werden, die die Anstalt mit großem Kosten⸗Aufwande, sowohl zur Erreichung ihres wesentlichsten gesundheitlichen Zwecks, als zur Annehmlichkeit der Badegaͤste und Fremden, durch die besondere Fuͤrsorge der hoͤhern und höͤchsten Be—

S

horde im Laufe der Jahre erhalten hat. In dieser Beziehung wird es namentlich den auf Nordernei, schon hesmischen Kurgaͤsten eine erwunschte Nach⸗— richt seyn, daß der bedeutende Bau zur Erweiterung und veränderten innern Einrichtung des herrschaft⸗ lichen gonversationshauses bis zum Beginn der Sai⸗ son vollendet seyn wird, auch daß fortwährend von Seiten der Administration eine beguemere Einrich—

tung der Quartiere fuͤr Badegaͤste in den Wohnun⸗

taaten.

gen der Insulaner thaͤtig gefoͤrdert und durch peeu— niaire Opfer unterstützt wird

Wahrend der Badejeit wird zwischen Norderneß und dem Norddeich in der Naͤhe der Stadt Norden) taͤglich ein Packetschiff fahren. Die Fahrt zu Wagen uber das Seewatt erfolgt von Hilgenriedorsyhl ab, und wird die Zeit, wenn das Watt am besten zu paß— siren ist, so wie die Abfahrtsstunde der Vacketschiße, für jeden einzelnen Tag mit Ruͤcksicht auf Ebbe und Fluth bestimmt, durch Anschlag an Ort und Stelle und durch Insertion in das Sstfriesische Amtsblatt und die Hannoversche Zeitung bekannt gemacht werden.

Zwischen Hamburg und Rordernei wird wiederum eine regelmäßige Bampfschifffahrt eingerichtet und auch hierüber das Naͤhere zeitig in offentlichen Blaͤt⸗

tern annoneirt seyn, eben so uͤber die Schiffsgele⸗

genbeit von Bremen ab.

Wegen Logis-Bestellungen wolle man sich an den Bade⸗Verwalter Röpke auf Nordernei wenden, wel⸗ cher desfallsige Auftraͤge puͤnktlich zu besorgen sich angelegen seyn lassen wird. ̃

Aursch in Osffriesland, im April 1837.

Der Königliche Bade⸗Commissair Graf v. Wedel.

Re k an n tm ach un g.,

Der diesjaͤhrige Wollmarkt hierselbst wird in den dafuͤr bestimmten Tagen ö

; den 14. 185. und 16. Juni e. wiederum an bisheriger Stelle auf den beiden Pi— rade⸗Plaͤtzen zwischen dem Berliner und Anklamintt Thore abgehalten werden.

Die bestehenden Einrichtungen zur Beförderung und Bequemlichkeit des Verkebrs nehmen wir az bekannt an. Stettin, den 8. Mai isz7.

Die Wollmarkts-Kommission.

Literarische Anzeigen.

Anfang Juni d. J. sollen in Berlin die Buͤchet!

Sammlungen des Königl. Geh. Ober- Finanz ⸗Raf Peschke, des Oberst Lieutenant von Gleißenberg, d Justiz⸗ Amtmann Nirren bach, Kreis- Chirurgus H. tel, Maler Heyne ic, jurist, belletrist, medizin . wissenschaftl., geschichtl,, geograph., kunstgesch icht philosoph, naturgeschichtl., votan., mineralog. um verschledene andere Werke enthaltend; so wie ein schl gut erhaltenes Herbarium, ein Theil der Biblioth des Dr. Fr. Lessing, mehrere Kupferstiche, Läithog!— phieen, Landkarten, Musikalien, Instrumente un eine Sammlung von Portraits versteigert werden. Der gedruckte 14 Bogen starke Katalog ist Schuͤtzen⸗ straße Nr. 19 zu haben. . Rauch, Königl. gerichtl. Auetions-Kommissariut.

ö ff Unter den Auspizien s

der Englischen Regierung in Indien und der

Asiatie Sooc8je ty von Calcutta:

The Arabian Nigits Entertainments,

(Die 1901 Naͤchte complet.) In der Arabischen Ursprache jetzt fär das erste Ma herausgegeben unter der Direction von V. IH. M aenaghten, Esqre.

im Bengalischen Civildienst und Vice⸗-Praͤsident der

„Asiatic Sorin. l In 4 Baͤnden, roxy. Sy, weiß Papser, geb. 6 Pfd. Sterl. VW m. II. Al Len & Cmpl., Leadenhall Street., Londan; al für Deutschiand. ick üärmßtonge Kon Großbrit. Hof⸗Buchhaͤndler, London und geln , Berlin bei Aler. Duncker, Franzöͤs. Str. Nr.

Allgemeine

Staats- Zeitung.

erlin, Sonnabend den 13 Mai Abends

(Herr Rott, vom Königl. Staͤdti, . .

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der Koͤnig haben dem Kommerzien⸗-Rath und Praͤsnenten des Handelsgerichts zu Elberfeld, Johann Adol ph

von

Carnap, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu ver⸗ leihen geruht.

Des Königs Majestät haben u Königsberg in Pr. ungs⸗

en dem Regierung -Rath Mielcke den Charakter cines Geheimen Regie⸗ Raths Allergnaͤdigst beizulegen geruht.

Der Ju stiz / Kommissarius von Beyer zu Liegnitz ist in Fleicher Eigenschaft an das Stadt- und an das Landgericht zu Breslau versetzt worden.

Auszahlung der zum 1. Juli 1837

Die durch unsere Bekanntmachung vom 7.

.

gekündigten 81 8,0 00 Rthlr. Staats⸗Schuldscheine.

Mött d,

zam 1. Juli 1837 gekuͤndigten Staats⸗Schuldscheine im Betrage

wn 818,000 Rihlr., nebst deren am 1. Jul. e.

zur Realisation

konmenden Zins⸗-Coupons, sollen gegen die in jener Bekanntma—

chung

vorgeschriebenen Quittungen schon vom J. Juni d. 4

ab hier in Berlin bei der Staatsschulden-Tilgungs⸗Rasse, Tan ben Straße Nr. 30, eingeloͤset werden.

Die außerhalb Berlin wohnenden Inhaber solcher gekuͤn⸗ digen Staats- Schuldscheine konnen deingemäß die derartigen Effekten mit den dazu gehoͤrigen und unentgeltlich mit abzulie— fernden Coupons uͤber die Zinsen vom 1. Juli 1837 ab schon

vor dem 1. Verzeichnisse, in welchen die

mern,

nachst

Juni d. J. portofrei unter Beifuͤgung doppelter Staats-Schuldscheine nach Num— Littern und Geldbeträgen geordnet sind, an die ihnen zu⸗ gelegene Regierungs- Haupt⸗Kasse zur weiteren Befoͤrde⸗

rung an die Staatsschulden-Tilgungs-Kasse einsenden, wonach

ihnen alsdann die Valuta derselben bis

zum 1. Juli C. ausge—

jahlt werden wird. Berlin, den 11. Mai 1837.

Roth er.

Haupt⸗-Verwaltung der Staats⸗Schulden. von Schuͤtze. Beelitz. Deetz. von Berger.

Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Marienwerder ist der Kapelln Martin Muller pu Olivar zum katholischen Pfarrer in Osterwick, Kreis Konitz, ernannt worden.

1

Zeitungs-RNachrichten. ö Rußland.

St. Petersburg, 6. Mai. Nachdem Ihre Kaiserl. Ma— ketten und sammtliché hier anwesende Mitglieder der Kaiserl. similie am Donnerstag den 27. April in der Kirche des Palais Sr. Maj. des Kaisers das heilige Abendmahl eingenommen, wohnten die hohen Herrschaften am darauf solgenden Sonntage as dem ersten Russischen Osterfelertage, dem Fruͤh—⸗ und Abend⸗ Gottesdienst in der großen Kapelle des Winter-Palais bei. An demelben Tage nahmen Ihre Majestaͤten die Gluͤckwuͤnsche des Hoses und der hoͤchsten Beamten entgegen. Am Oster⸗Montage Erschiönen der Kaiser und die Kaiserin bei dem Gottesdienste in der keinen Schloßkapelle, wonaͤchst Allerhoöͤchstdieselben dem da— mals hier anwesenden Koͤnigl. Preußischen Gesandten bei der Plot, Grafen von Koͤnigsmarck, eine Audienz ertheilten.

Der Wirkl. Staatsrath und Post-Direktor Prjaschnikoff hit den Stanislaus-Orden erster Klasse mit einem sehr huld—

vollen

D Hilbermuͤnzen von 10 und 5 Sloty hier zu einem hoͤhern Ru—

Handschreiben Sr. Maj. des Kaisers erhalten. . a die in Petersburg coursirenden Russisch-Polnischen

belwerthe angenommen werden, als sie ihrem Silbergehalte ach besitzen, so hat sich der Finanz⸗Minister veranlaßt gesehen, eine belehrende Bekanntmachung in dieser Hinsicht zu erlassen.

33

B. Opitz ist die sich durch

wegen

samkeit aller Maͤnner vom Fache verdient.

on dem hiesigen Tischler und Maschinen-Baumeister J. eine Buchdrucker⸗Schnell⸗Presse erfunden worden, Einfachheit und Dauerhaftigkeit auszeichnet und ihres verhaͤltnißmaßig wohlfeilen Preises die Aufmerk, Die Mitte zwischen

den großen Maschinen⸗-Schuͤell-⸗Pressen und den Hand-⸗Pressen

haltend, ersetzt sie beide und kann unn

so mehr in allen Drucke—

feen mit Vortheil angewandt werden, da man keiner Dampf⸗ naschine oder besonderer Arbeiter zu ihrer Bewegung bedarf,

lndem

Die hiesige Deutsche teceit nun so weit vorgeruͤckt ist,

die Drucker dies ohne alle Anstrengung selbst verrichten, Zeitung bemerkt: „Da die Jah—

daß in der naͤchsten Woche

di Arbeiten an der hiesigen Eisenbahn wieder beginnen werden,

o glauben wir,

unsere Leser darauf aufmerksam machen zu muͤs⸗

sen, daß die Arbeiten bei dem Umfangs-Kanal sogleich vorge— nunmen werden und man also die Errichtung des Dammes un das Legen der Schienen innerhalb des Stadtgebiets beob,

achten kann

Die Kontrakte fuͤr die Erdarbeiten sind alle mit

dem Beding abgeschlossen, daß dieselben am 15. Jun: beendigt

seyn sollen. bewährt und derseibe hat ringste Beschaͤdigung

wie wir erfahren . Klelleiß ehren,

faktisch

wird.

Die zweckmaͤßige Arbeit des Erddammes hat sich in seiner ganzen Laͤnge nicht die ge— erlitten. Die Direction beabsichtigt, awlowsk nach Kusmino zu veranstasten, was denn den en Beweis der Nichtbeschädigung des Eroödammes liefern

Seit dem im dritten Bericht des Herrn von Gerstner

in der nächsten Woche eine Probefahrt

angegebenen Betrag der Ausgaben der Gesellschaft, hat solche vom 1. Januar bis jetzt 289,386 Rub. 6 Kop. verausgabt. Von den Actien werden hier keine mehr ausgegeben, indem Herr von Gerstner von der ihm im Privilegium ertheilten Erlaubniß Gebrauch gemacht und die von den letzten 25300 Stück noch vor⸗ räͤthig gewesenen mit nach dem Auslande genommen und da⸗ selbst disponirt hat.“ ̃

2 Eren rt ch. n , W. Mai. Von heute fruͤh um 5 Uhr an wurde in sammtlichen Vierteln von Paris Appell geschlagen. Um halb 8 Uhr hatten sich alle National⸗Gardisten auf ihren resp. Sammel⸗ plaͤtzen eingefunden, und in der Zeit von 8 bis 10 Uhr langten

sie Legionsweise auf den ihnen bezeichneten Punkten an. Gestern

Abend wußte man noch nicht, ob der König die Revue nur auf dem Caroussel⸗Platze und im Hofe der Tuilerieen abhalten, oder ob er dieselbe weiter ausdehnen wurde. Es scheint aber, daß Se. M. gewuͤnscht hatten, Sich der ganzen National⸗Garde und allen Linien-Regimentern ohne Zwang zeigen zu können; denn dieselben waren auf saͤmmtlichen Quais und in den Ely— saͤischen Feldern bis nach der Stern-Barriere aufgestellt. Der Konig verließ um 10 Uhr die Tuilerieen, begab sich in Beglei— tung eines zahlreichen Generalstabes durch alle Reihen, und wurde uͤberall mit lautem Zuruf empfangen. Seit den er— sten Revuen nach der Juli-Revolution ist keine so zahlreich gewesen als die heutige; man schaͤtzt die Zahl der sich gestellten National⸗Gardisten auf 30, 000. Nachdem Se. Majestät auf Ram Eintrachts-Platze angekommen, ließen Hoͤchstdieselben die National⸗Garde und die Truppen bei Sich voruͤber desiliren. Der Herzog von Orleans hatte während der Revue den Ober⸗ befehl uͤber die Infanterie; der Herzog von Nemours komman— dirte die Kavallerie und die Ariisserle, Erst beim Vorbeimarsch stellten sich die beiden Prinzen neben den Koͤnig. Die Polizei hatte außerordentliche Vorsichtsmaßregeln getroffen, um das Ein⸗ dringen der Zuschauer in die Reihen des Militairs zu verhin⸗ dern. Bis um halb 3 Uhr (so weit geht dieser Bericht) war die Ruhe nicht im entferntesten gestoͤrt worden. Nach der Revue wird große Tafel beim Könige seyn, zu welcher 250 Of— fiziere geladen sind.

Dem Moniteur zufolge, beträgt die von dem Her— zog von Orleans zu milden Zwecken bestimmte Summe Lsiehe das gestrige Blatt der St. Ztg.) uberhaupt nur 372, 0506 Fr., die in nachstehender Weise verwendet werden sollen: 150, 0060 zu Stipendien bei der Militair⸗-Schule zu St. Eyr; 50, 006 Fr. für die geschaͤftslosen Lvoner Arbeiter; 19,000 Fr. zur Aufmun— terung des Ackerbaus auf der Insel Corsika, namentlich zu Maulbeerbaum⸗Pflanzungen, und 162, 000 Fr., die in kleinen Summen bei den Sparkassen fuͤr die Kinder armer Arbeiter in folgenden 15 Städten belegt werden sollen: Paris, Lyon, Mar— seille, Bordeaux, Nantes, Rouen, Lille, Toulouse, Straßburg, Amiens, Metz, Nismes, Orleans, Rheims und St. Etienne—

Im Journal du Commerce liest man: „Die Abstim— mung uͤber das Gesetz wegen der geheimen Fonds hat ein ziem⸗ lich unerwartetes Resultat geliefert. Am Schlusse der vorgestri⸗ gen Sitzung hatte sich die doctrinaire Partei sehr feindselig ge— eigt, und wollte eine Reduction von 2006, 0660 Fr. votiren. nh der Weise, wie das Kabinet die Frage gestellt hatte, reichte eine solche Reduction hin, um das Ministerlum zu stuͤrzen. Der tiers-parti war seinerseits ebenfalls geneigt, das Amendement zu unterstuͤtzen. Die Sache scheint indeß durch Unterhandlun— gen eine andere Wendung genommen zu haben. Man hat dem lierscharti vorgestellt, daß er durch die Vertheidigung jenes Amendements nur zum Triumph der Doctrinairs beitragen wurde, der in der That wahrscheinlich gewesen waäͤre, und die Doctrinairs haben darauf, aus Furcht vor einer Niederlage, das Amendement zuruͤckgenommen. Dies sind die Ursachen der gro— ßen Majoritäͤt, die sich zu Gunsten des Gesetzes gezeigt hat.“ Das Journal de Paris sagt: „Das Ministerium ist mit Ehren aus der gestrigen Sitzung hervorgegangen, und zwar aus dem ganz einfachen Grunde, weil es den Mund nicht geoͤffnet hat. Es ist wahrlich eine seltsame Lage, wenn ein Kabinet gezwungen ist, sich zu verstecken, um zu leben, und zu schweigen, um nicht ausgelacht zu werden.“ Die Ga— zette de France bemerkt ihrerseits bei Gelegenheit des gestri— gen Votums: „Das Ministerium, das Niemandes Vertrauen besitzt, hat ein Votum des Vertrauens erlangt. Die geheimen Fonds sind dem Versoͤhnungs-Kabinette durch eine starke Majo— ritaͤt bewilligt worden. Die Herren Guizot und Thiers sind der Meinung, daß die Zeit nech nicht gekommen sey, um die Mauer umzustuͤrzen, die sie verhindert, sich gegenseitig zu messen.“

se, Akademie der moralischen und politischen Wissenschaf— ten hat, an die Stelle des verstorbenen Herrn Ch. Comte, den Herrn Mignet zu ihrem immerwährenden Secretagir ernannt.

Der diesseitige General⸗Konsul in Warschau, Herr Durand, ist am 27sten v. M. Abends, wenige Tage nach seiner Ankunft in Montpellier, seiner Vaterstadt, daselbst im 51 sten Lebensjahre verstorben.

Der Moniteur algérien vom 28sten v. M. enthaͤlt Folgendes: „Es hat sich hier seit einigen Tagen das Gerücht verbreitet, daß Abdel⸗Kader die Provinz Oran verlassen habe und in Medeah eingeruͤckt sey. Diese Nachricht hat einige Be— sorgniß in der Ebene erregt. Um dieselbe zu heben, und um noͤthigenfalls die befreundeten Staͤmme gegen jeden Angriff zu schuͤtzen, ist der General⸗Gouverneur gestern nach Bouffarick ab⸗ gegangen. Er will mit allen daselbst versammelten Truppen eine Rekognoszirung vornehmen.“ Privat, Briefen aus Afrika zu— folge, scheint es, daß Abdel Kader den General Bugeaud durch eine Division nach Oran hingelockt hat, und mittlerweile auf

Umwegen in die Provinz Algier eingefallen ist, wo man von seiner Seite große Verheerungen fürchtet. Das Dampsfschiff „Sphynx“ ist mit sehr eiligen Instructionen fuͤr den General Bugegud von Toulon nach Gran abgegangen. ö

Der Courrier frangais enthält Folgendes: Man hat viel von einer lebhaften Explication gesprochen, die der Graf Campuzando in den Tuilerieen gehabt, und in deren Folge man von dem Madrider Kabinette seine Abberufung verlangt hätte. Nach dem, was wir daruͤber erfahren haben, glauben wir nicht, daß es so weit gekommen sey, wie einige Journale behaupten, und daß eine sofortige Abberufung des Gesandten zu erwarten stehe. Aber wir haben zu gleicher Zeit erfahren, daß Herr von Campuzano sich eben nicht zu einem Schritte Gluck zu wuͤn⸗ schen hat, den er in den Tuilerieen versucht hat, ohne vorher den Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten davon in Kennt— niß gesetzt zu haben.“

Mit dem Telegraphen ist hier folgende Depesche aus Ba⸗ bonne vom 6. Abends 6 Uhr eingegangen: „Aus Bilbao sind 18 Bataillone zur See in San Sebastlan angekommen; Xan— dere werden noch erwartet. Die ganze Armee wird aus 45 Ba— taillgnen und 4 Schwadronen bestehen. Die Christinos sind am 1. Mai auf einer Schiffbruͤcke uͤber den Urumea gegang en und haben nach kurzem Widerstande der Karlisten, die noch immer Hernani und die Umgegend befestigen, im Loyola⸗Thale Posto gefaßt, Espartero wird in San Sebastian erwartet.

Aus Bayonne vom 1. Mai schreibt man: „Berichte aus Tolosa stimmen darin überein, daß die Karlisten auf der Linie von der genannten Stadt bis Hernani nur 22 Bataillone ha— ben, die aus 16,000 Mann bestehen, und es ist daher wahr— scheinlich, daß sie noch Verstaͤrkungen erhalten werden, da sie sonst nicht im Stande seyn wuͤrden, den uͤberlegenen Streit⸗ kräften der Christinos die Spitze zu bieten. Den Karlisten fehlt es an Subsistenz⸗Mitteln, namentlich an Brod, und sie erhalten nur halbe Rationen taglich. Das Getraide ist in den von den Karlisten besetzten Provinzen ungemein theuer; in Guipuz⸗ coa wurde das , mit sechsundvierzig Franken be— zahlt. Wir erfahren so eben, daß vier Karlistische Bataillone, aus Zornosa, Durango und Elorio kommend, in Tolosa einge— ruͤckt sind. Hierzu kommen noch zwei Schwadronen Uhlanen und Karabiniers, so wie die noch immer zwischen Andoain und Villabona stationirte Feld⸗Artillerie. Zwel 244Pfuͤnder sind von Oñate nach Irun und ein 36, zwes 24. und ein 18⸗Pfünder nach Tolosa geschafft worden. Man glaubt, die Christinos wer⸗ den ihren Operations, Plan aͤndern und einen Theil ihrer Trup— pen von San Sebastian nach Santander senden, um den Ebro zu decken. Die von den Christinos nachgesuchte Erlaubniß, durch Franzoͤsisches Gebiet marschiren zu duͤrfen, ist von dem Franzoͤsischen Ministerium nicht ertheilt worden. Briefe aus Saragossa bestaͤtigen die Nachricht von der Einnahme Canta⸗ vieja's durch die Karlisten.“

Greßbritanten und Jeland.

London, 6. Mai. Die Regierung will beim Parlament auf Bewilligung von 1400 Pfd. zu den Kosten einer genaueren Untersuchung einer Strecke der nordwestlichen Kuͤste von Neu— holland antragen, auf den Vorschlag der geographischen Gesell⸗ schaft, welcher die unternehmenden jungen Lieütenants Grey und Lushington unterm 28. Nov. einen hoͤchst interessanten Bericht uͤber jenen Landstrich erstattet haben.

Im Gerichtshofe des Vice Kanzlers kam gestern eine fuͤr die Gläubiger des Herzogs von York hoͤchst wichtige Frage zur Verhandlung, indem die Vollstrecker seines letzten Willens, . H. Taylor und Sir B. Stephenson, die Guͤltigkeit der An⸗ spruͤche des Herzogs auf die Gold-, Silber- und Kupfergruben der Insel Cape Breton vertheidigten. Es kam gaͤnzlich auf die Auslegung der urspruͤnglichen Bewilligung der Krone an den Herzog, so wie der nachherigen Verpachtung derselben an die Herren Rundell und Bridge, an; nämlich ob Cape Breton ein integrirender Theil von Neuschottland sey. Diese Frage ward bejahend entschieden, so daß jene Gruöen, deren jährlicher Er⸗ trag auf 30,000 Pfund geschätzt wird, zu der allgemeinen Kre⸗ ditmasse des Herzogs kommen und dessen Glaͤubigern die volle Zahlung ihrer Forderungen sichern.

Ueber die Politik der Tory⸗Pairs äußert sich die Po st fol⸗ gendermaßen: „Wenn die Freunde einer guten Regierung und gesellschaftlichen Ordnung im Stande sind; vermittelst der von ihnen gewahlten Taktik ihren widerstrebenden Gegnern die bei— den Maßregeln in einer amendirten Gestalt aufzundöthigen, die Munizipal⸗Bill mit schuͤtzenden Bestimmungen fuͤr die an⸗ gemessene Repraͤsentation der protestantischen Minoritaͤt in den Stadträthen, die Zehnten-Bill ohne die Klauseln, denen der neue Grundsatz legislativer Räuberel einverleibt werden soll, so werden wir gern und freudig die Weisheit ihres Verfah⸗ rens anerkennen. Wenn aber die Irlaͤndische Munizipal⸗ Bill aufgeschoben werden soll, ohne eine begruͤndete Aus sicht auf eine solche kuͤnftige Verbesserung ihrer Bestimmungen, daß ein rechtlicher Mann ihr seine Unterstuͤtzung gewähren kann, und wenn man mit Gewalt fuͤr die Irlaͤndische Zehnten, Bill den Vorrang erzwingen will, ohne hinreichende Aussicht auf diejenige 6 des Prinzips, durch welche beide Parla— e T fe in den Stand gesetzt werden konnten, demselben beizupflichten, so gestehen wir, daß wir geneigt seyn wuͤrden, mit Lord Brougham zu sagen, daß die Bedenklichkeit unserer Freunde eine Posse sey.“ 26

Der Pariser Korrespondent des Courier schreibt unterm 3Zten d „Ich wuͤnschte, Ihre Tories waͤren nur einmal ein paar Monate hier in Paris; dann würden sie bald von jenem patriotischen Drange geheist seyn, der ihre Führer antreibt, sich so bereit zu erklaͤren, die Lasten der Regierung zu ubernehmen.

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