In Frankreich gleicht ein Minister-Porteseuille dem Kreuz, welches die ersten Christen trugen. Es macht den Inhaber zur Zielscheibe aller derjenigen, die sich nicht zu demselben Glauben bekennen. Die Bank, auf der die Minister in der Kammer zu sitzen pflegen, ist völlig zu einem Pranger geworden, an welchem sie Tag für Tag mit allem möglichen Spott uͤberschuͤttet werden, den die Ein⸗ bildungskraft ihrer Gegner nur aufzufinden vermag, ohne daß sie et⸗ was darauf zu erwidern wagen duͤrfen. Gestern zum Beispiel wurde die Frage uͤber die geheimen Fonds, die stets eine kitzliche Sache ist, von den Gegnern des Ministeriums als ein gunstiger Vor⸗ wand benutzt, um ihnen die Verlegenheiten ihrer Stellung eini⸗ germaßen fühlbar zu machen. Die Bewilligung von zwei Mil⸗ lionen Franken zu diesem Zweck schien der linken Seite und dem tiers parti nichts weniger als vernuͤnftig; indeß waren sie be— reit, dafuͤr * stimmen, falls Graf Mols sich ihren Grundsaͤtzen geneigt erklaͤre. Die Doctrinairs andererseits drangen auf ein mit dem ihrigen uͤbereinstimmendes Glaubensbekenniniß. Was sollte das Kabinet nun thun? Erklaͤrte es sich fuͤr doctrinair, warum hatte es sich dann von den naturlichen Haͤuptern je⸗ ner Partei, den Herren Guizot und Duchatel, getrennt? Stimmten dagegen seine Ansichten mit denen des tiers-parti und der linken Seite uͤberein, so konnte es sicher darauf rech— nen, die Centra, welche die Masjoritaͤt bilden, gegen sich zu ha— ben. Aus diesem Dilemma war nicht anders herauszukommen, als indem man sich in eine Art von Mysterium einhuͤllte und seine geheimen Absichten verbarg, jeder Partei die Hoffnung las⸗ send, daß sie mit den ihrigen uͤbereinstimmen wurden. Dies Verfahren hat Graf Mols eingeschlagen. Er gab eine Art von Erklärung uber die Grundsaͤtze ab, nach denen die Politik des neuen Kabinets geleitet werden solle. Er pries die Politik sei⸗ ner Vorgaͤnger und erklaͤrte, daß er dieselße beibehalten werde, indem er zugleich dem tiers-parti zu verstehen gab, daß er sich uu dessen Ansichten hinneige. Die Masse dieser beiden Parteien Hi durch diese , , ihre Dunkelheit war fuͤr die Irrgaͤnge ihres Verstandes vollkommen geeignet, aber dem Scharfblick der Elite ihrer Mitglieder genugte sie nicht. Sie sahen oder glaubten zu sehen, die Einen, daß er etwas zu tief in den Grundsätzen der Doctrinairs stecke, die Anderen, daß er nicht genug davon weghabe. Havin, der dem tiers. parli das ist, was Jaubert den Doctrinairs, — ihr Ajax — warf dem Ministerium vor, daß es den von ihm verschmaͤhten Doctrinairs knechtisch nachfolge, ohne ihre Talente und ihre Konsequenz zu besitzen. Jaubert erklaͤrte, daß er fuͤr die verlangte Summe stimmen wolle, insofern man darin nicht irgend einen Grad des Verirauens von seiner Seite in die Aufrichtigkeit des Ministe⸗ riums finden wollte. Es steht schlimm mit der constitutionnel⸗ len Regierung in Frankreich, denn die Sachen sind so weit ge⸗ diehen, daß man das Wort „Ministerium“ nicht aussprechen kann, ohne ein gewaltiges Gelächter zu erreg en.“
Das Passivum der Herren Mar joribanks und Ferrers soll doch nur 200,900 Pfund betragen und durch den Fall der Thee— preise veranlaßt worden seyn. Man hatte es viel großer er⸗
wartet. err Waghorn, der sich jetzt in England aufhaͤlt, beabsich⸗ tigt . zur a sern der Briefposten nach und von Indien ein ihm gehörendes Dainpfschiff beständig zwischen Marseille und Alexandrien fahren zu lassen, und das hiesige Postamt will zu allen neuen Wegen, welche die Briefbeförderung beschleuni— gen, die Hand bieten. t
Vom Cap wird unterm I5. Februar geschrieben, daß auch dort Geldnoth herrschte; die besten Wechsel auf England stan⸗ den zu 3 pt. Diskonto. Dem Kommissariat war es fast nicht mehr moͤglich, die fuͤr den Dienst erforderlichen Gelder anzu⸗ schaffen. Die Britische Kriegsbrigg „Delphin“ war mit 20, 000 Pfund Kontanten für Rechnung der Regierung und mit der Mannschaft eines Brasilianischen Sklavenschiffes, welches sie ge⸗ lapert hatten, dort angelangt. Das aufgebrachte Schiff war die Brasilianische Brigg „Incomprehensible“ von F606 Tonnen mit 760 Sklaven am Bord, von Mozambique nach Angola und Lis⸗ sabon bestimmt, mit Portugiesischem Passe und unter Portu— Ziesischer Flagge segelnd, aber verborgene Papiere (welche ge= kunden wurden) mit sich fuͤhrend, welche beweisen, daß das Schiff Brasilianisches Eigenthum ist, weshalb es denn nach Sierra Leone zur Adjudication gesandt worben ist. Der An blick, der sich am Bord dieses Schiffes dargeboten hatte, war schrecklich gewesen. Von 800 Sklaven waren 100 an Krank— heiten gestorben, 1090 andere lagen beinahe leblos auf den Ver⸗ decken in Noth und Elend und im Todeskampfe der Verzweif— lung. Die ubrigen 600 waren wie Heringe in einem Fasse so dicht zusammengepackt, und die Laͤnge ihrer Reisezeit, suo wie die Kalte, die sie beim Umsegeln des Vorgebirges bei nacktem Roͤrper zu erleiden gehabt, waren der Art gewesen, daß es die Außersten Anstrengungen der Britischen Matrosen kostete, sie mit Huͤlse der Sonnenhitze wieder gerade zu machen. Aus Rio Janeiro wird vom 25. Februar der Regent Feijo außerordentlich beliebt war und ch jedem Ver⸗ such, das Ministerium zu stuͤrzen, widersetzt hatte, Er war im Degriff, die Bergbau- Distritte zu befuchen, und hatte vom Marquis von Barbacena verlangt, daß dieser unterdessen die Geschaͤfte leiten solle, worauf Letzterer aber Bedingungen stellte, deren. Annahme sehr unwahrscheinlich war. Der Schrecken an Geldmarkte war ziemlich vorüber, und die Course stiegen wieder; die Kaffee- Aerndte war ergiebiger ausgefallen, als seit vielen Jahren. In Rio Grante stand noch so ziemlich Alles, wie zu⸗
letzt gemeldet. . 79 fruher aus Jamaika hierher gemeldete Nachricht, daß die Regierung von Neu-Granada sich allen Forderungen der Britischen bequemt habe, nämlich nicht allein Herrn Ruffell auf freien Fuß zu stellen, sondern ihm auch 1690 Pfund Schaden Ersatz zu zahlen, den Richter, der ihn verurtheilt, zu bestrafen und das Brttische Konsulgt in Carthageng herzustellen, zeigt sich, nach den in Bogota publtzirten Aktenstuͤcken, als nicht völlig ge⸗ gründet. Man glaubt, daß die Sache vors Parlament gebracht werden wird. . Konsul in Carthagena hatte mit den Vor, angen in Panama gar nichts zu schaffen gehabt, daher zu der Ea eng seines Geschafts in Larthagena gar kein Grund vor⸗ gelegen zu haben scheint, es sey denn der, ihn vor dem Poͤbel
u schuͤtzen.
! 6. kurzlich , nnn, Packetschiff „Swift, welches Vergeruz amn 7. März verlassen hat, brachte die Nachricht mit, das damals die Wahl des Praͤsidenten noch nicht beendigt, jedoch alle Aussicht für Bustamente vorhanden war. In Vera— cruz n . Londucta mit einer Million Dollars stundlich erwartet, und durfte mithin das nächste Packetschiff viel Con— tanten bringen.
emeldet, daß
Nieder lande.
Aus dem rng, J. Mai. Die zweite Kammer der General⸗ Staaten hat in ihrer gestrigen Sitzung die steben Ge— setz Entwürfe in Dezug auf Aenderungen im dritten Buche Tes
535 CTivil-Koder angenommen und sich alsdann bis Mittwoch ver⸗ lage, wh, nen heißt, die diessährige Session geschlossen
d oll. 7 . 8. Mai. Die Eisenbahn von hier nach
arlem soll eben so wie die von Paris nach Versailles dem , . überlassen werden. Es haben sich zu diesem Behufe drei verschiedene Gesellschaften gebildet, und der Bie— tungstermin ist binnen 14 Tagen festgesetzt.
Belgien.
Brüͤssel, 7. Mai. Die meisten Mitglieder unserer Re praäͤsentanten⸗Kammer bereiten sich zur Abreise in ihre Heimath vor, da nicht bloß das Ende ihrer Session, sondern auch das ihrer Vollmachten bevorsteht und sie mithin das Noͤthige zu ihrer Wiedererwaͤhlung veranlassen muͤssen. 3
Der Finanz-Minister hat so eben einen sehr detaillirten Rechenschafts⸗Bericht uͤber die Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1835 publizirt; es ist dies das vollstaͤndig ste Aktenstuͤck dieser Art, das bisher erschienen ist. —
Auf den Antrag des Justiz-Ministers wird sich die Repraͤ— sentanten⸗ Kammer nächstens mit einem Gesetz⸗Entwurf uͤber das Prinzip der Gegenseitigkeit bei Vererbungen von Auslaͤndern
beschaͤstigen. Deutschlan d.
Hannover, 10. Mai. Am 8. d. M. besuchte Ihre Königl. . die Frau Landgraͤfin von Hessen-Homburg die hiesige arteschule fuͤr kleine Kinder unbemittelter Aeltern, eine Anstait, welche sich seit ihrer Enttehung der regen Theilnahm und groß— nuͤthigen Unterstuͤtzung Ihrer Königl. Hoheit zu erfreuen gehabt hat. Ihre Königl. Hoheit wurde von mehreren der Damen, unter deren Leitung diese Anstalt steht, empfangen, und nahm
von deren Einrichtung in allen Einzelnheiten mit dem größten Iateresse Kenatniß. Bei Ihrer Entfernung geruhete Ihre Koͤnigl. Hoheit Ihre Zufriedenheit mit der Behandlung der Kinder, ihrer Nahrung, ihren Beschaͤftigungen u. s. w. zu er⸗ und ließ als ein abermaliges Zeichen Ihres Wohlwollens ein Geschenk von hundert Thalern in Gold zuruͤck. In der hiesigen Zeitung liest man: „Wenn in einem öffentlichen Blatte berichtet wird, daß im Konsistorial Bezirke Hannover 300 Predigtamts-Kandidaten sich befaͤnden, und daß hoͤchsten 30 Stellen jahrlich zur Erledigung kaͤmen, so koͤnnen die Herren Kandidaten sich damit troͤsten, daß sie noch nicht so schlimm daran sind, wie ihre Landsleute, welche in neuerer Zeit den Beamtenstand gewählt haben, indem das Hannoversche Staats⸗Handbuch dermalen uͤber 280 supernumerarte Amts As⸗ sessoren und Amts-Auditoren nachweiset, von denen der jungste, wenn jährlich auch 13 Vakanzen eintreten wuͤrden, doch erst in 20 Jahren eine wirkliche Stelle mit Besoldung zu erlangen sich Hoffnung machen darf!
Im Jahre 1836 wurden im Koͤnigreiche Hannover 4,282 Kinder lebendig geboren, 182 weniger als im Jahre 1835; es starben 38,2883 Menschen, 534 mehr als im Jahre 1855; kon⸗ firmirt wurden 37, 379 Kinder, 732 mehr als im Jahre 1835, und kopulirt 12, S655 Pagre, 223 weniger als im Jahre 1835.
Oldenburg, 8. Mai. Diesen Morgen Um drei Uhr ward die Leiche des am 30. April Abends um 5 Uhr verstorbe⸗ nen Herzogs Nicolaus Friedrich August, Sohnes Sr. Koͤnigl. Hoheit des regierenden Großherzogs, in feierlicher Stille bei= gesetzt. Begleitet von dem Oberhofmeister und anderen Hof⸗ chargen, ward die Leiche am Eingange der Begräbniß,-Kapelle von dem Hof-Marschall und dem Dber⸗Hofprediger empfangen. Der Letztere sprach ein Gebet, worauf der Sarg in das Ge—
kennen zu geben,
wöͤlbe neben dem Sarge des ebenfalls in fruͤhester Kindheit ver⸗ storbenen Prinzen Gustav getragen ward, und alle in wehmuͤ— thig ernster Stimmung die heilige Staͤtte verließen. Hamburg, 11. Mai. In dem heute gehaltenen Rath⸗ und Buͤrger-Konvente wurden von dem Senate folgende An⸗ traͤge zur Mitgenehmigung vorgelegt: J. Deckung des Defizits in dem diesjährigen Staats-⸗Buüdget, 1) durch den Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben des vorigjaͤhrigen Budgets und 2) durch die Erhebung einer Erwerb., Einkommen.! Üünd Luxus- Steuer nach der im Jahre 1832 beliebten Modalitaͤt. II. Mitbeliebung zweier neuer Gesetze zur Regulirung 1) des Heimathsrechts, 2) der Verhaͤltnisse der Schutzverwandten in unserm Staate. III. Mitgenehmigung eines definitiven Etats des Beamten und Offizianten⸗Personals des Zoll- und Aceise⸗ Departements. JIV. Genehmigung der Ratification des Acces⸗ sionsvertrages zu der zwischen England und Frankreich abge⸗ schlossenen Convention zur - Unterdruͤckung des Sklavenhandels. —= Die Erbgesessene Burgerschaft genehmigte die Anträge al ll. und IV., konnte sich dagegen mit den Anträgen ad I. und Il, die Deckung des Defizits und die beiden neuen Gesetze be⸗ treffend, nicht einverstehen, worauf sich der Senat wegen dieser
Punkte das Weitere vorbehielt. Darm stadt, 10. Mai. Die hiesige Zeitung enthaͤlt
eine Aufforderung an saͤmmtliche Bewohner Des Großherzog⸗ thums Hessen zu Beiträgen fuͤr die
Errichtung einer Marmor, Statue des Großherzogs Ludwig J.
Spanien.
— — Tolosa, 28. April. Vor einigen Tagen ging im hiesigen Hauptquartiere die Rachricht ein, daß 14 feindliche Bataillone, unter dem General Seoane, aus Bilbao in San Sebastian angekommen waͤren und daß man sich daselbst zu einer Expedition gegen die Karlisten vorbereite, und vorgestern brachte man in Erfahrung, daß wirklich 8 Bataillone, zusammen 3000 Mann stark, aus San Sebastian ausgeruͤckt wären und sich en (chelon der Karlistischen Linie , aufgestellt haͤtten. Demnach fertigte gestern der Infant Don Sebastian eine mo⸗ bile Kolonne von 5 Bataillonen mit einer fliegenden Batterie zur Verstaͤrkung jener Linie ab, und es wurde zugleich Befehl gegeben, zwei in Mondragon (9 Lieues von hier) befindliche Bataillone in Eilmaͤrschen nach Tolosa aufbrechen zu lassen. Sobald es wirklich zu Feindseligkeiten kommt, will der Infant selbst sich mit den noch hier befindlichen Truppen nach den be⸗ drohten Punkten begeben. Aller Wahescheinlichkeit nach wird der Hauptangriff entweder gegen a. und das Fort von Oriamendt, oder gegen das Kastell von Füentarabia stattfinden. Der Feind zählt überhaupt etwa 36 Batasllone, worunter dieselben 7 Ba⸗ taillone der Königlichen Garde, die bei Gualdacano unter Espar⸗ tero fochten. Der Infant hat nur 21 Bataillone, 2 Sch wa⸗ dronen und seine aus 40 Pferden bestehende Leibgarde. Was diesem Armee Corps aber an numerischer Starke abgeht, das ersetzt es durch den festen Glauben, den es zu dem Krieg sgluͤcke seines jugendlichen Führers hat. — Man llest in Franzoͤsischen Zeitungen so viel von den Intriguen, Uartier des Don Carlos gesponnen werden, daß es nicht ohne nteresse fuͤr Sie seyn wird, wenn ich Ihnen einen Vorfall
mittheile, der Ihnen zugleich einen Begriff von dem haufig
die hier und im Haupt⸗ . ) 7 Kanaͤle in das Meer, die sich selbst ihre Wege gebahnt hatten,
wurben im Verlaufe der Zeit durch die heftigen e fn , welche daselbst stattstuden, mit Meersand zugeschwemmt; Na
falsch beurtheilten Charakter des Infanten Don Sebastian ge.) nach ein ausgedehnter Sum die Bewohner der benachbart
ben kann. Der Graf von Casa Eguia, dem die Karlisten den schlechten Erfols der Belagerung von Bilbao zuschrem ben, war seit dieser Zeit mit mehreren seiner Anhaͤnger in Ungnade gefallen und lebte, von allen Geschaͤften entfern, hier in Tolosa, wo Villareal, Sanz, Sapellana und die ubrigen jungen Generale des Don Carlos anfangs als seine geschwer⸗ nen Feinde auftraten. Bald aber gelang es dem schlauen Egun, jene Militairs durch Zuvorkommenheit aller Art fur sich z gewinnen, und so entstanden zuletzt in seiner Woh nun Soiréen, in denen man sich die Zeit m
len vertrieb, was bekanntlich in Spanten fuͤr ein großes Mn brechen gilt. urn kam noch, daß nicht bloß Personen aus z naͤchsten Umgebung des Infanten nach dem Eauiaschen Ha gelockt wurden, sondern daß dieses gar bald auch den Unzufrieden jum Sammelplatze diente. Eines Morgens (vor eta 8 2 gen) ließ der Infant seinen Militair-Secretair, den Brigad) Elio, von dem er gehört hatte, daß er sogar bei Egus Bank halte, zu sich kommen und sagte ihm: „Ich hot in Eguia's Hause spielen mehrere Personen verbotene Spi le. Sagen Sie ihnen, daß sie solches unterlassen mog ten, da es in einem Augenblicke, wo Geldmangel di gluͤcklichen Erfolg unserer Sache hemmt, doppelt strafbar is ich werde mich sonst genöͤthigt sehen, das Haus durch ein P. loton Grenadiere umstellen, und alle Spieler arretiren zu ln sen.“ Als Elio hierauf Einiges erwidern wollte, unterbrat ihn der Infant mit den Worten: „Schweigen Sie und men ken Sie wohl, was ich Ihnen gesagt habe; ich kenne genau al jene Spieler, wird noch eine Karte angeruͤhrt, so wird Ca Eguia des Landes verwiesen, und Sie, der Sie mit schlechten Beispiele vorangegangen, wandern in das Fort von Guebar⸗ jetzt gehen Sie.“ Seit diesem Auftritte, der den Infantg
wenigstens nicht als einen Schwaͤchling erscheinen laßt, ist nicht me
gespielt worden. — Die hier aus Catalotzien eingehenden Nac
richten lauten sehr befriedigend fuͤr die Sache des Don Carlo .
Das Geruͤcht von den Unruhen in Barcelona bestaͤtigt sich, obscho dieselben nicht so bedeutend gewesen sind, als man es an fang geglaubt hatte. Die Lage des General, Capitains, Barons in Meer, wird taͤglich kritischer; es fehlt ihm an Geld, und seihe Lontributionen und Requisitionen hleiben ziemlich erfolglos )
dem Hauptquartier des Karlisten⸗ Chefs Royo soll dagegen in
Mangel zu verspüren seyn. Das Fort San Pol de Mar kürzlich in die Hände der Karlisten gefallen. Auch in Saragess haben Unruhen stattgefunden, und waͤhrend in dieser Stadt il les in Aufruhr und Unordnung war, drang der Guerillafuͤhre Cabañero in die Vorstaäͤdte und bemaͤchtigte sich der erst kurzlich unter die National-Garde vertheilten Waffen, Munitionen unz Uniformen. Die günstigsten Berichte gehen aber immer auf Valencia von Ramon Cabrera ein, den man einen zweiten Zumalacah reguy nennen kann. Am 24sten ist er in Buriana, 3 Lieues von Valen cia, eingeruͤckt, hat das Fort dieses ziemlich bedeutenden Orts mi Sturm genommen und die Garnison über die Klinge springen lassen dabei fielen 3 Kanonen und 1 Moͤrser in seine Hände. Von Buriana wandte er sich nach Pla de Pou und schlug in zwe auf einander folgenden Tagen den General Nogueras, dem am ersten 500, am zweiten 700 Gefangene von den Regimen tern Ceuta und Savohen abnahm; sie wurden sofort unter seine Bataillone vertheilt. Die Offiziere sollen, bei klingendem Spie, erschossen worden seyn. Auch For cadell 8 Corps vergroͤhert sich taͤglich, und befindet sich gegenwärtig in der Richtung nach Vil lena. — Nach schrift: So eben (11 Uhr Nachts) kommen Ordonnanz⸗Osfiziere von unserer Linie an. Außer einigen Fin tenschuͤssen, die zwischen den Vorposten gewechselt worden, J
noch nichts vorgefallen; beide Theile stehen sich ruhig einande . Andererseits erfährt man aber, daß die Divissonen
ogueras und Alvares im Königreiche Valencia sich in Ei maͤrschen nach Neu⸗-Castilien und dem niedern Aragonien he geben. Es bleiben hiernach nur noch 3 undisziplinirte Stres Torps der Christinos in jener ganzen Provinz uͤbrig, so ba Cabrera ziemlich leichtes Spiel hat.
Griechenland.
Athen, 4. April. (Allg. Ztg.) Bereits ausgesiht oder noch in der Ausfuhrung begriffen sind: 1) die Straße vm Athen nach dem Piräus, zwei Stunden lang, eine vollkommen Kunststraße, seit einem halben Jahre ganz vollendet; 2) nt Straße von Athen nach Eleusis, 5 Stunden lang, bereij vollendet; 3) die Straße von Nauplia uber Argos nach Tn polizza, 16 geometrische Stunden lang, ihrer Vollendung naht M die Straße von Argos nach Korinth, und uͤber den Isthmu nach dem Hafen von Kalamaky, 12 Stunden lang, noch im Bn begriffen, wird aber im Laufe dieses Jahres vollendet. g diese sammtlichen Straßenbauten hat die Regierung bis ses cirea 3060,00 Drachmen aufgewendet. Im Plan liegt außen dem noch fuͤr dieses Jahr die Fortsetzung der Straße von Eleis
nach Theben. Bedeutender noch sind die Entsumpfungs⸗Arbeite
der Olivenwald bet Athen, und die ganze Niederung bis an Hafen des Piräus und Phalerus waren fruͤher, in der Ren vom Monat November bis Ende Mais, mit Wasser bedeckt, dem aus dem Vorgebirge des Parnes kommenden Eephiss keine Bahn in das Meer geöffnet, und daher zur Regenp eine allgemeine Ueberschwemmung die Folge war. Die, we den Weg vom Piräus nach Athen, oder von Eleusis durch Olivenwald dahin, zu jener Epoche zu machen hatten, kenn den damaligen argen Zustand dieser Wege, der einzig durch dů Ueberschwemmung herbeigefüͤhrt war. Eine weitere Folge d selben war ferner, daß die ganze Niederung deshalb unangehäh liegen blieb und so zusammenwirkend die Entwickelung der fn bererzeugenden Miasmen hervorrief. Diesen Mißstaͤnden wum bereits im Jahre 1835 vollstaͤndig abgeholfen; die segensreichen Folgen davon waren der gute Gesundheitszustand Athens um selbst der Piräͤusstadt im vorigen Jahr; der nunmehr das Auge und das Gemuͤth erfreuende Anblick, sich nach mehreren Nich tungen auf kunstmäßig gebahnten Wegen bewegen zu konnen und die fruher mit stehenden Gewaͤssern oder mir Sumpf gras und Unkraut bedeckt gewesenen Strecken in fruchthij Laͤndereien umgewandelt zu sehen. Einen Begriff von der Al dehnung dieser Arbeiten mag geben, wenn bemerkt winh,
daß die n Summe von Jo, 000 Drachmen daft st
aufzuwenden genthigt war. Ein anderes die Regierun sehr ehrendes Unternehmen war die Entsumpfung der Ebene
unweit Astros, am westlichen Ufer des Golfes von Nauplia be⸗
legen. : reichhaltigen suͤßen und salzigen Quellen,
Dlese Ebene wird von Gewaͤssern durchzogen, aus sehr die an dem nahen
Gebirge ihren Ursprung haben; und bedeutend werden dlese
Gewaͤsser vermehrt durch die Regenbäche, welche, aus dem Ge—
birge kommend, hier zusammen stroͤmen. Die Mündungen der
öpassee in der Naͤhe von Livadla gerichtet und befohlen,
aͤlfen fanden nicht statt, ch und
Ausdünstung des Sommers ihre Woh
Berge zu fluͤchten. an 006 Stremen La
mi Hezarn,
: Haupt ⸗ Kanal ; llend Die schoͤne fruchtbare bene n Tripoli chen Ende, wo sie sich n das Gebirge Parth i auf eine Aus dehnung hon M Quadratstunde, wegen gehemmten Ablaufes eines durch ie Ebene ziehenden Baches, jedes Jahr überschwemmt, und den roßen Ortschaften in der Naͤhe entging dadurch ein sehr schoͤ—⸗ er und fruchtbarer Strich Landes. Durch Aufraͤumung der interirdischen Abzuͤge, die sich in das vorerwaͤhnte Gebirge jehen und den Bach aufnehmen (der auf der entgegengesetzten Beite des Berges auf 1206 Fuß tiefer wieder zum Vorschein ommt) , sodann durch Regulirung des Flußbettes und durch Föchutz⸗ Maßregeln am Eingange dieser unterirdischen Abzuͤge Fes gelungen, diese Ueberschwemmung ganz zu beseitigen. lehnliche Territor ialverhaͤlt nisse bestehen am Phonco⸗ und Stym⸗ halussee. Auch hier sind die aus den Gebirgen zusammen rdmenden, in diesen Ebenen sich verginigenden Gewässer ge— Fthigt, sich durch solche unterirdische Kanäle (Wasserschluͤnde)
den, so bilden sich diese Seen. Vorzuͤglich der Man ! ker land, an dem die in der , dier Seen . hrischaften leiden, waren nebst den nicht minder beruͤcksichtigungs⸗ erthen Gesundheits⸗Verhaͤltnissen die Veranlassung, die Ent— sserung dieser Ebenen zu unternehmen. Auch hier beschränkt h die Abhülte auf Ziehung von Kanaͤlen, Reinigung der Wasser⸗ hlünde und Schutz vorkehrungen gegen ihre fernere Verstopfung. diese Arbeiten gehen ihrem Ende entgegen und lassen nach den cher igen Erfolgen die besten Resustate voraussehen. Die Re— säung hat in letzter Zeit auch ihre Aufmerksamkeit auf den daß Entwaͤsserung, die hier aus, Innern ausgegangen waren,
e Vorschlaͤge uͤber die Art der hmsweise vom . des ih enen Ingen eur⸗-Offizier an Zrt und Stell n ruͤft wer⸗ en solen. Als Folge dieser Untersuchung stellte 6 . hinistenum den Antrag, daß sich einzig auf die Raͤumung der —kiemicher Anzahl sich vorfindenden Katabathra zu beschräͤn, n, hierfur einen Maximal ⸗Betrag von 10,000 Drachmen an— zehmen, und alles übrige, die vollstandige Trockenlegung der bene K,, . . , der dortigen mzegend zu überlassen sey. iese Vorschlaͤge erhiel
reits die Allerhoͤchste Sanction. . . Mexiko.
Der Courier des Etats- unis enthält nachstehenden ttkel uͤber Mexiko: „Wir haben, nach Blaͤttern . rleans gemeldet, daß Santana bei seiner Ankunft in Veracruz Hz dem Volke sehr lau empfangen worden sey. Dies ist nicht chtig, denn das Volk hat ihn mit Enthusiasmus bewillkommt d nur von den Regierungs-Beamten ist er sehr kalt aufge— nmen worden. Ehe man in der Hauptstadt seine Ankunft in eraeruz kannte, nahm der Mexjikanische Kongreß einen Be zluß an, wodurch Santana seiner Wurde als Praͤsident der publik entletzt und ihm zugleich befohlen wird, uͤber sein Be— hmen in Texas und seine Reise nach Washington Rechen- aft abzulegen. Dasselbe offizielle Blatt, welches diesen Be— säß des Kongresses mittheilt nd mit den Lobeserhungen be— net,. bringt nun nach einigen Tagen einen Bericht
Brigade Generals, Don * Antoni de Castro, den Feinde Santana's unter der Bedingung zum Gouverneur Veracruz ernannt hatten, daß er sich der Landung Santa— 6s widersetzen und wenn dieselbe doch stattfinde, ihn sofort hießen lassen solle. Dieser Bericht ist vom 20. Februar da⸗ hund ganz zu Gunsten Santana's. Don Antonio de Castro ürt darin, er sey vollkommen überzeugt, daß der General ntäana niemals etwas gegen die Ehre Mexiko's unternommen be und daß es ihm nie in den Sinn gekommen sey, die Un⸗ hangigkeit der Raͤuber von Texas anzuerkennen. Er fuͤgt hin⸗
daß die in dieser Beziehung verbreiteten Geruͤchte offenbar
Uebelwollen Mejia's und anderer Feinde des Vaterlandes
en Uisprung verdankten. „Ich spreche“, heißt es am Schlusse
Berichts, „nicht nur nach den Versicherungen San⸗
. sondern gemaͤßz den mir von ihm mitgetheilten Dokumen⸗ Ich bin uͤberzeugt, daß seine Ergebenheit fuͤr die Personen,
he an der Spitze der Republik stehen, aufrichtig ist, daß er
Lensculotten haßt und daß er lieber sein Vaterfand meiden,
sich mit dieser gemeinen veraͤchtlichen Klasse verbinden wuͤrde.“ „Regierungs, Zeitung“ hat auch eine Depesche des Gou— neurs der Provinz Veracruz, Don Jaaquim Muroz, aufge⸗ hmen, worin dieser geschworene Feind Santana's dieselbe inung gusspricht, wie der Gouverneur de Castro. Am hlusse aller dieser Mittheilungen sagt das genannte Blatt: sere Leser werden hieraus ersehen, daß wir uns nicht ge⸗ ö haben, als wir vor laͤngerer Zeit sagten: „Der Heros
ampico, der Ruhm Mexiko's, ist unfaͤhig, einen Verrath seinem Vaterlande zu begehen.“ Almonte, der Begleiter nutang's hat es nun auch fur seine Pflicht ehalten, eine Pro⸗ ien, an die heldenmuͤthige Mexikanische gyn . zu erlassen,
damit dieselbe einen großen Effect mache, so erklärt er darin, ie Cexigner und ihre Freunde, die Bewohner der Verei⸗ e tanten, große Schelme seyen. Santana scheint seine
ute genau zu kennen, und das Talent zu besitzen, sie so 61 daß lie selbst seinen Wanschen zuvol kommen.
ö der Majoritaͤt, welche Bustamente bei der — fir sich gehabt hat, sollte es uns gar
zbrten, daß Santana zum Praͤsidente
worden sey. — Mexiko hat vo
m Bl h kerrechte aus den Au
gezwungene Republik bhe⸗ aten hat bis nd ihrem Ge⸗ tuͤckerstattun . gon ure z . Staaten 9 ; men z ringen und im eigerungsfall seine 7 ordern. (Daß der Franzoͤsische Gef rn s Mexiko r Dastrüctionen von seiner Regierung erhalten hat, gestern unter Paris gemeldet worden.)“ asse lbe Blatt meldet, daß die Revolution in Califor⸗
ist
537 nien beendigt sey, und daß die Bewohner sich der Merikani egierung wieder unterworfen haben. (Dies steht 6 sruch mit fruͤher berelts mitgetheilten Nachrichten, wonach die Mexikanischen Behörden vertkieben worden, und die Californter
Ich Unabhängig ron Mexiko erklart haben selen Piss h) stitution von 1824 wiederhergestellt a s ? die Con⸗
new.
Berlin, 13. Mai. Dem heutigen Milit air⸗Woch en⸗ blatte zufolge, ist der General. Hrn n und pe der Ober Milit air Examinations, Sommiffion von Stuͤlpnagel an die Stelle des Generals der Infanterie von Schoͤler, zum Di⸗ rektor des Allgemeinen Kriegs ⸗ Departements, der General⸗Lieu⸗ tenant und General-Inspectéur des Erziehungs / und Bildungs⸗/ wesens der Armee, von Luck, zum Präsez der Ober⸗Militair⸗ Examinations Kommission, und der General Major und Com⸗ nandeur der 13ten Lanywehr⸗Brigade, von Selasinski, zum Dirette er r Ie m fen ernannt worden.
Cönllnter der Leitung der landwirthschaftlichen Abt eilun der Koͤnigl. Regierung zu . . im eh, u vorigen Jahres 193 Auseinanderseßungen zum Abschluß gedie— hen. Darunter waren eilf Regulirungen, und es hat eine schon fruͤher auseinandergesetzte Dorsschaft nachtraͤglich das Ei⸗ genthum eines Forst Terrains von 181 Morgen erworben. Durch die andern zehn Regulirungen haben 8 neue Eigenthuͤmer eine Grundflaͤche von 4799 Morgen erhalten, und es sind 288 Spann⸗ und 66 Handdienste abgelbst worden. Die Gutsherrschaften haben So Morgen Land eingezogen und an jaͤhrlichen Renten 50 Scheffel Roggen, 130 Scheffel Hafer und S9 Rthlr. baar
gen üblauif zu fuchen/ ede gd. den ebe, m ü e, Geld; ferner 55 Rihlr. jährlich durch ersparte Gegenleistungen
und 720 Rthlr. Hofwehr⸗ Kapital erhalten; auch ist ein Sauer— hof abgebaut worden und 8 Familien⸗Wohnungen sind neu ent⸗ standen. Es sind 43 Ablösungen zu Stande gekom— men und dadurch sind 1466 Spann“ und 2542 Hand⸗ dien ste aufgehoben, fuͤr welche, so wie fuͤr die Lieferung verschie⸗ dener Naturalien, die Berechtigten, außer der stattgehabten Com⸗ pensation von Holzungs/ und Huͤtungs,Befugnissen und den er sparten anderen Gegenleistungen in! Betrage von 225 Rthlr. sährlich, durch 71 Morgen Land, 2494 Rihlr? Kapital Und 136i Rthlr. jaͤhrlicher Rente entschäͤdigt sind. Durch die zum Ab— schluß gediehenen 139 Gemeinheits Aus ein anderfe ß un gen sind 135, 162 Morgen vollständig separirt, 83 Höfe abgebaut und 47 Schulämter durch Zuwessung von San Morgen Land und Ein raͤumung von 35 Kuhweiden verbessert worden
— Nach der zwoͤlften Nachricht von der Wirksamkeit des Burger Rettungs⸗Instituts zu Magdeburg, das Jahr 1836 umfassend, hat sich das Kapital⸗Vermögen dieses Instituts in dem gedachten Jahre um 569 Thlr. vermehrt; das Ver, waltung s⸗Bermögen bestand in 1275 Thlr. Einnahme und 1272 Thlr. Ausgabe. Im Laufe des Jahres gingen bei dem Direktorium des Instituts 53 Unterstuͤtzungs⸗Gesuche ein, von denen aber bei den angestellten Pruͤfungen nur 12 als der Be⸗ rüͤcksichtigung werth befunden und 41 zuruͤckgewiesen wurden. Die bewilligten Unterstuͤtzungen erfolgten an diese 12 Personen mit zusammen 1169 Thlr., und seit dem Bestande des Instituts sind nunmehr zusammen 161 Personen mit 13, 176 Thlr. un⸗ terstuͤtzt worden. Das Direktorium aͤußert hierbei sein Se— dauern, die Versicherung nicht hinzufuͤgen zu konnen, daß diese bedeutende Summe uberall bemerkkare Früchte getragen habe, indem es gar haͤufig den Unterstuͤtzten an regelmäßigem Fleiße, angestrengter Thaͤtigkeit und guter Haushaltung fehle, und so der Zweck, den Nahrungsstand zuruͤckgekommener Buͤrger wie⸗ der zu heben, nicht immer errescht werde.
— Bei der Civil, und Militair-Bevöblkerung im Verwal⸗ tungs⸗Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Danzig sind im Jahre 1836 uͤberhaupt 14, 154 Kinder (7116 Knaben und 7038 Mäd— chen) geboren, und 8989 Menschen gestorben; die Zahl der Ge— borenen uͤberstieg demnach die der Gestorbenen um 5165. Un— ter den Geburten waren 124 Zwillings- und 4 Drillingsgebur⸗ ten. Ehelich getraut wurden 3253 Päare. Mit Hinzurechnung des Ueberschusses der Geborenen gegen die Gestorbenen beträgt die Gesammtbevoͤlkerung des Departements jetzt 332, S74 Seelen.
— In die verschledenen Haͤfen des Regierungs⸗Bezirks Stralsund sind im Laufe des verflossenen Monats 41 Schiffe von 32 durchschnittlicher Lastengröße eingelaufen, und 115 Schiffe von 60 durchschnittlicher Lastengröße gingen von dort aus. Mit letzteren wurden unter Anderem seewarts verschisst 4056 Wispel Weizen, 231. Wispel Roggen, 1985 Wispel Gerste, 811 Wis⸗ pel Hafer und 4262 Centner Oelkuchen.
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Ueber die Verschiedenheit der mitlern Lebensdauer in den einzelnen Landestheilen des preuß ischen Staats.
In Nr. 81 und 82 der dietjaͤhrigen Allg. Pr. Staatszei⸗ tung ist die mitlere Lebensdauer, wie sie aut der Anzahl der Lebenden und der Gestorbnen, waͤhrend der funfzehn Jahre 1820 bis mit 1834, im Durchschnitte fuͤr den ganzen preußischen Staat hervorgeht, unter umstaͤndlicher Darstellung des bei deren Berechnung angewandten Verfahrens, angegeben worden.
Zur Erleichterung der Uebersicht wird hier wiederholt, daß sie hiernach betrug: fuͤr beide Geschlechter
besonders und zwar: vom Tage der Ge— burt ab vom Anfange des zwei⸗ ten Lebensjahres ab 45 , vom Anfange des funf⸗
zehnten Jahres ab . 44 vom Anfange des hů sten Jahres ah 895 J . =
Nach demselben Verfahren und fuͤr denselben Zeitraum ist nun auch die mitlere Lebensdauer fuͤr jeden der siebzig Landes⸗ theile des preußischen Staats, welche schon oͤfter in dieser Zei⸗ tung vorkamen, besonders berechnet worden; es wurde jedoch fuͤr den Zweck dieser Blatter zu weit fuͤhren, wenn die saͤmmt⸗ lichen, zum Theil wenig von einander abweichenden Ergebnisse dieser Rechnung hier aufgestellt werden wollten. Es sollen da⸗ her, um dem in Nr. 82 dieser Zeitung gegebnen Versprechen zu gnuͤgen, nur die gefundnen Zahlen fuͤr diejenigen Landestheile nachstehend angegeben worden, worin besonders auffallende Ver⸗ haͤltnisse in Bezug auf die mitlere Lebensdauer bestehen.
In den Provinzen Preußen und Posen, und in dem fuͤdsstlichen Theile Schlestens von polnisch Wartenberg bis Leobschuͤtz, steht die mitlere Lebensdauer fast durchgängig unter der vorstehend angegebnen Durchschnitts ahl fuͤr den preußischen Staat: nur der deutsche Theil des Ermelandes in
maͤnnsich
weiblich 34 Jahr 211 Tage 36 Jahr z317 Tage 3a
208 . 46 J
44 1 346 1
den Kreisen Braunsberg, Heilsberg und Rößel, macht hiervon eine erhebliche Ausnahme, Indem daselbst die r , Leben g⸗ dauer vom vierzehnten Lebensjahre ab bis iber funfzig Jahre hinauf steigt. Besonders niedrig steht die mitlere e de i halb des vorstehend be eichneten großen Theils des preußi⸗ schen Staats, zu beiden Seiten der untern Weichsel in den Kreisen Stargard, Stuhm, Marienwerder, Graudenz, Schwetz Kulm und Thorn: es betrug dieselbe darin nur
fuͤr beide Geschlechter und zwar: männlich weiblich voön der Geburt ab. 24 J. 119 T. 25 J. 255 2.
vom Anfange des 2ten Lebensjah⸗ 390 283 31, 303
res ab ahres ab 31 130, 32, 259 7/310 7 16 Durchschnitte fuͤr den ganzen Staat
und maͤnnlich weiblich 10 83. T. 11 J G.
142
zwar: von der Geburt ab
ab 14 ⸗ 290 1 1 3 2 28 . 163 er ist demnach hier von der Kindheit ab nur ohngefähr zwei Drittheile dessen, was sich fuͤr den . Staat im Durchschnitte ergiebt. In andern hierher gehörigen Kreisen ist das Verhaͤltniß war minder unguͤnstig: doch bleibt namentlich in den Kreisen Gppeln, Groß⸗Strelitz, Kosel, Tost, Berthen, Pleß und Rybnik, die mitlere Lebensdauer um ein Viertheil niedriger als im ganzen Staate durchschnittlich. Bedeutend besser gestalten die Lebensverhaͤltnisse sich schon in dem mitlern und nördlichen Theile Schlesiens mit Inbegriff des preußischen Theils der Oberlausitz. Zwar steht auch hier die mitlere Lebensdauer von der Geburt ab in vielen Kreisen noch niedriger, als durchschnittlich im ganzen Staate; dies beruht je⸗ doch nur auf einer besonders großen Sterblichkeit der Kinder im ersten Lebensjahre; sobald dieser gefährliche Zeitraum uͤber⸗ standen ist, hebt sich die mitlere Lebensdauer, schon vom An—⸗ fange des zweiten Jahres ab, mehrentheils über den Durch, schnitt fuͤr den ganzen Staat. In der Provinz Brandenburg und in dem zunaͤchst angrenzenden Theile der Provinz Sachsen, stellen sich die Lebensverhältnisfe noch guͤnstiger: die mitlere Le⸗ bens dauer steht schon von der Geburt ab uͤßer dem vorerwaͤhn⸗ ten Durchschnitte; die Ausnahme, welche Berlin hierin macht, kann bei seinen besondern Verhaͤltnissen nicht befremden, und st auch an sich nicht erheblich.
Die Provinz Pommern hat besonders guͤnstige Lebensver⸗ haͤltnisse. Insbesondre zeichnet sich der Landestheil hierin aus, welcher die Kreise . Kamin, Naugard und Regen walde enthält. Hier ist die mitlere Lebensdauer
fuͤr beide Geschlechter maͤnnlich
und zwar: von der Geburt ab.. 42 Jahr 56 Tage vom Anfang des 2ten
J
202 353 299
Lebensjahres ab... 54 J 11 ö 74 .
vom Anfang des 15ten so den Durchschnitt fuͤr den ganzen Staat um
14.
weiblich 4 Jahr 1457 Tage
54 4338
J 53 vom Anfang des 6ölsten Jahres ab
maͤnnlich weiblich ] Jahr 210 Tage 7 Jahr 105 Tage
269 334
und zwar:
von der Geburt ab. vom Anfange des 2ten Lebensjahres ab.... 8 vom Anfange des 15ten Jahres ab
vom Anfange des 61 sten Jahres ab 1
schnitte.
Auch der westliche Theil der Provinz Sachsen, jenseits der Saale zwischen dem Harze und dem Thuͤringer⸗ Walde, zeich net sich durch eine hoͤhere mitlere Lebensdauer aus. Besondert guͤnstig stellt sich dieses Verhaͤltniß in den Kreisen Langensalza, Weißensee und Erfurt. Hier beträgt die mitlere Lebensdauer bei beiden Geschlechtern ; ;
und zwar maͤnnlich weiblich J von der Geburt ab. . 41 Jahr 297 Tage 41 Jahr 64 Tage vom Anfange des 2ten
Lebensjahres aß. 56 116 / 91 — vom Anfange des 15ten Jahres ab 56 158 k vom Anfange des 61 sten . Jahres ab 1 ,,, Sie uͤbersteigt demnach den Durchschnitt fuͤr den ganzen Staat um folgende Zahlen bei beiden Geschlechtern und zwar: von der Geburt abe vom Anfange des 2ten Lebensjahres ab.. . 19 vom Anfange des 15ten Jahres ab. ... ,
48
maͤnnlich weißlich 7 Jahr 86 Tage 4 Jahr 112 Tage
303 * . .
. 320 1 . * 293 *
vom Anfange des 61 sten Jahres ah 11 1
Sehr auffallend ist hier die verhaäͤltnißmaͤßig so sehr viel geringere Lebensdauer des weiblichen Geschlechts. Die Gegend ist eine der fruchtbarsten und bevslkertsten des ganzen Staats: außer dem betraͤchtlichen Feld⸗ und Gartenbau besitzt sie auch ansehnliche Fabriken. Daß in den Sitten und der Lebensweise etwas läge, was besonders nachtheilig auf die Lebensdauer dez weiblichen Geschlechtes wirken koͤnnte, ist wenigstens zur Zeit hier noch nicht bekannt geworden. 3 3n den beiden westlichsten Provinzen des preußischen Staats ist die mitlere Lebensdauer von der Geburt ab fast durchgaͤngig und groöͤßtentheils betraͤchtlich hoͤher, als im Durchschnitte fit denselben. Dasselbe Verhaͤltniß zeigt sich auch noch, nachdem die Gefahren des ersten Lebensjahres überstanden sind, am An⸗ fange des zweiten. Nach Beendigung der Kindheit vom An⸗ fange des funfzehnten Jahres ab, stellt sich dagegen die mitlere Lebensdauer nach Verschiedenheit der Gegenden, sehr verschie⸗ den: waͤhrend sie besonders im suͤdlichen Theile der Rheinpro / vinz den Durchschnitt fuͤr den ganzen Staat betraͤchtlicher, als sonst