kohlen kontrahiren, die in fuͤnf gleichen Theilen, vom 1. Sep⸗ tember 1837 bis e 1. Juli 1838, geliefert werden sollen.
Die Admiralitaͤt hat bekannt gemacht, das zwei große Dampfschisse auf ein Jahr in Dienst genommen werden sollen; es heißt, sie seyen zu einer regelmaͤßigen Fahrt zwischen Fal⸗ mouth und der Nordkuͤste von Spanien bestimmt.
Einige Blaͤtter meinen, die Ernennung eines See⸗Offiziers,
des Admiral Napier, zu einem solchen Kommando, wie das der Britischen Legion in Spanien, wuͤrde Unzufriedenheit unter den höheren Offizieren der Legion hervorbringen, und andere befürch⸗ ten, daß der tapfere Napier dort leicht seinen glaͤnzenden Ruf einbuͤßen könnte.
Es sind Briefe von dem in Afrika reisenden Capitain Ale— xander vom 1. Januar hier eingegangen. Der Reisende be— fand sich wohl, und war damals in Africaners Kraal im Lande der Groß⸗Namaguas, etwa in 280 20 suͤdlicher Breite und 180 40 6stlicher 1 von Greenwich, 50 Engl. Meilen oͤstlich von dem warmen Bade, einer heißen Quelle, die eine Tempe⸗ ratur von etwa 320 R. hat. Das Land, welches er passirte, schildert er folgendermaßen: „Von allen abscheulichen Landern, die ich jemals gesehen habe, ist das zwischen den Kamies⸗Ber⸗ gen und dem Gariep⸗ Flusse (dem Hum der Namaquas) das schlechteste; es ist dürr, steinig, von grauem Anse— hen, mit heißen Ebenen, schwarzen Bergen und hat nur etwa alle 40 — 50 Meilen eine Quelle. Wir sind indeß glücklich hindurch geko¶mmen; und auch den Orange⸗Fluß
haben wir gluͤcklich uͤberschritten. Der Häuptling Abraham war
nach dem warmen Bade vorausgegangen und kehrte mit 16
Schwimmern zuruͤck, die uns unsere Karavane, welche aus zwei Anfange des naͤchsten Schuljahres im Koͤnigreich Polen 24
Huͤlfslehrer, die besonders in der Deutschen Sprache Unterricht
Wagen, funfzig Pferden, eben so vielen Ochsen und Schafen
und 6 fen.“
unden bestand, sicher uͤber den Fluß hinuͤberschaffen hal⸗ ie Namaquas hatten, obgleich das Land um Africaners
Kraal anscheinend duͤrr ist, zahlrciche Rinder⸗ und Schafheer⸗ den, und sie versicherten dem Capitain Alexander, daß nordwaͤrts
das Land sich mit jedem Schritte verbessere und viele außeror⸗
dentliche Dinge enthalte, z. B. Berge von Eisen, zweibeinige
Schlangen von ungeheurer Größe, Menschen mit Elephanten⸗
Fuͤßen, Einhörner n. s. w. Der Capitain Alexander hoffte im
März die Wallfisch⸗ Bai, in 220 45 suͤdsicher Breite, zu errei⸗ hat sich auch bestaͤtigt, denn am Dienstag Nachmittag stieg auch
chen, und dort ein Schiff zu finden, auf dem er nach dem Kap der guten Hoffnung zurückkehren könne.
Santander, hat dem Kongreß unterm 1. Maͤrꝝ angezeigt, daß in dem Finanzjahre vom J. September 1835 bis 1836 die Ein nahmen 240,060 Dollars mehr betragen haben, als die Ausga— ben, und daß der Vorrath im Schatze sich auf mehr als eine Million Dollars vermehrt hat. Es waren zwei Millionen von der inlandischen Schuld abgetragen und ein Achttheil der Zoll—⸗ Einkuͤnfte zum Besten der ausländischen Gläubiger bei Seite
gelegt, welche man zu befriedigen hoffte, wenn sie sich eine Her⸗
absetzung ihrer Forderungen gefallen lassen wollten.
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finden wird, wie man in Kenstantinopel vorauszusetzen schien, ist bis jetzt noch unbekannt. 1 Niederlande. Aus dem Haag, 10. Mat. Ihre Maj. die Koͤnigin werden am Montag den 16. Mai die Reise nach Berlin an⸗
treten. Die erste Kammer der Generalstaaten hat nunmehr die Ge⸗ setz⸗Entwuͤrfe uber verschiedene Aenderungen im Civil Kodex eben⸗ falls angenommen, und man sieht jetzt der Schließung beider Kammern entgegen. r
Belgien.
Bruͤssel, 10. Mai. Heute fand in der Kapelle des Palais in Laeken die feierliche Taufe des neugeborenen Prinzen statt. Pathen waren der Herzog von Orleans und die Prinzessin
Adelaide, die Beide, eben so wie der Prinz von Joinville und
saͤmmtliche Staats⸗Minister, zugegen waren. Der junge Prinz wird jetzt von den Zeitungen Prinz Philipp genannt.
Die Belgische Akademie hat dem Herrn Andreas van Has⸗— selt, als Verfasser einer Denkschrift uͤber die ältere Franzoͤsische Poesie in Belgien, eine goldene Medaille zuerkannt.
a ,,, ,,. Warschau, 12. Mai. Der General Ozarowski, Mitglied des Staatsraths des Koͤnigreichs Polen, ist wieder hier einge— troffen. ⸗
und Unterrichts⸗Angelegenheiten, macht bekannt, daß mit dein
zu ertheilen haben, mit einem jaͤhrlichen Gehalt von 200 Rthlr.
bei der Warschauer Pruͤfungs⸗Kommission melden koͤnnen, um das vorschriftsmaͤßige Examen abzulegen.
Am Dienstag fruͤh ging hier aus Krakau die Nachricht ein, daß das Wasser der Weichsel bei dieser Stadt am öten d. in Folge anhaltender Regenguͤsse um 6 Fuß gestiegen sey, und daß man ein noch hoͤheres Steigen erwarte. Diese Erwartung
bei Warschau das Wasser der Weichsel schon uber 13 Fuß. Die
London, 28. April. (Allg, Ztg.) Durch die hiesige Tuͤr;⸗
kische Botschaft ward neulich ein Memoire an Lord Palmerston e . i 17 Fuß 10 Zoll. Seit gestern fruͤh um 5 Uhr aber steigt es nicht
überreicht, worin sehr umstäͤndlich auseinandergesetzt wird, wie das . h zusehen; die meisten werden durch die dort sortwährend grun
die Pforte seit der letzten mit Mehmed Ali unter dem Einflusse
Englands und Frankreichs nach der Schlacht von Koniah getrof⸗ ᷣ . begriffen ist, so haben doch die Uferbewohner empfindlichen Ver—
senen Uebereinkunft ihre Verhältnisse mit dem Vice⸗Koͤnig von
Aegypten geordnet habe, und wie, trotz der vokherrschenden fried⸗
lichen Tendenz des Ottomanischen Divans, welche bei jeder Ge⸗
legenheit . werde, es doch bei dem großen militairischen ehmed Ali fortwährend unterhalte, ihr unmoͤg
lich geworden, Verfuͤgungen zu 7. um jeden . k altigen Absichten, den man der Pforte zu unterbreiten suche, 3 . . V Obelisken, welcher im ,. Ehren der Opfer des 2. Mai
zu entfernen. Sie sehe sich vielmehr gegen ihren Willen ge⸗ errichtet worden ist, um dem
Aufwand, den A
zwungen, große Ausgaben zur Erhaltung eines ungewoͤhnlichen militatrischen Etats zu machen, und wuͤnsche nichts sehnlicher, als denselben vermindern zu konnen, denn ihre bedraͤngte finanzielle Lage gebiete die groͤßte Sparsamkeit, welche auch in allen Zwei— gen der Administration mit Ausnahme des Kriegs-Departements, aufs strengste erzielt worden sey, jedoch wenig fruchte, so lange es dem Sultan nicht erlaubt sey, zu entwaffnen, und seine Ar— mee so zu reduziren, daß ihre Staͤrke mit den übrigen Leistun— gen des Landes in gehöriges Verhaͤltniß trete. Indem sich das
Memoire über diesen Punkt sehr weitläͤuftig ausläßt, deutet es . ; ; ĩ Herrn Cahallero aufgeworfene Frage, ob die Cortes jetzt nach
erfolgter Annahme der Constiution ihre Sitzungen noch fort—
dienen muͤsse, ihn wie die Pforte nach und nach zu entkraͤf. setzen duͤrften, einer Kommissic zur Beantwortung uͤberwiesen.
darauf hin, daß es wünschenswerth wäre, Mehned Ali zu ver— anlassen, seinerseits von einem System abzugehen, das nur dazu
ten, und die Hesten Huͤlfequellen der Laäͤnder zu erschdöpfen, in welchen er gebiete und Garnisonen halte. Ohne irgend eine gehässige Aeußerung gegen Mehmed Ali vorzubringen, nimmt
Vorkehrungen dagegen treffen konnte.
Der Praͤsident der Republik Neu-Granada, General! Uferanwohner waren zwar von den Bezirks-Kommissarien ge—
warnt worden, sich vorzusehen, indeß wurde doch ein bedeuten—
der Theil Brennholz, das nicht gehoͤrig gegen das Andringen
des Wassers geschuͤtzt worden war, fortgerissen und haͤufte sich an der Weichsel-⸗Bruͤcke zusammen. Am Mittwoch uͤber— schwemmte das Wasser, das noch den ganzen Tag uͤber zunahm, die an der Weichsel gelegenen Straßen und
Haäusern kann man nur auf Kaͤhnen gelangen. von vorgestern auf gestern erreichte das Wasser eine Hoͤhe von
weiter. Um halb 8 Uhr wurde der Rest der Bruͤcke fortge— schwemmt. Obgleich nun das Wasser bereits wieder im Fallen
lust erlitten, weil das Steigen so ploͤtzlich eintrat, daß man keine Es werden daher milde
Beiträge für die Nothleidenden gesammelt.
Spanien.
Madrid, 2. Mai. Getern draäͤngte sich Alles nach dem rauer⸗Gottesdtenst fuͤr dieselben beizuwohnen. Das Monumeit ist mit Altaͤren umgeben, auf denen die gottesdienstlichen Hadlungen vollzogen werden sollen. Die Leichenrede wird der Geitliche Garcia Blanco, Deputir⸗
ter suͤr Sevilla, halten.
Ruhe in der Hauptstadt und nchts laͤßt befuͤrchten, daß die von
das Memoire vielmehr dessen gegenwärtige Handlungsweise in
Schutz und beklagt nur, daß der erste Fehllritt ihn natuͤrlich
habe zwingen muüͤssen, auf einer Bahn fortzufahren, die alle,
Uebel mit sich fuͤhre, welche mißkannte Rechte stets zugleich auf den zuruͤckfallen lassen, der sie zu verletzen gewagt habe.
zu bringen, worein Beide seit dem letzten Kriege gesetzt worden, sucht das Memoire zu beweisen, daß dann ein wirklicher Frie⸗ denszustand zwischen der Pforte und Mehmed Alt denkbar sey, wenn der wirkliche Rechtszustand wieder hergestellt werde. Zu diesem Ende, so heißt es beilaäͤusig in dem Memoire, würde die Pforte Mehmed Ali alle Gerechtsame einräumen, welche er vor dem Einfall in Syrien fuͤr sich angesprochen habe, und de⸗ ren Verweigerung ihn eigentlich zum Kriege gegen den Sultan angetrieben habe. Könnte sich Mehmed Ali damit begnügen, woran die Pforte aus dem Grunde nicht zweifeln wolle, weil der Vice⸗König immer von Mäßigung und Abneigung vor jeder Eroberung spreche, so wuͤrde ihn der Sultan mit Freuden in dem rechtmäßigen Besitz aller jener Lander anerkennen, die Meh⸗ med Ali im Namen des Großherrn vor den zwischen ihnen eingetretenen Feindseligkeiten verwaltet habe, und ihm alle Sou⸗ ver änetaͤts⸗ Rechte, welche er, der Großherr selbst, daruber ausübte, einräumen. Indem das Memoire auf ein solches Arrangement einen besondern Werth legt, und alle Vortheile mit vieler Ge— schicklichkeit herauszuheben sucht, die dadurch fuͤr Mehmed, die Pforte, die Machte, welchen an Erhaltung des politischen Gleich⸗ gewichts im Orient haupsaͤchlich gelegen ist, entspringen muͤs⸗ sen, sucht es das Britische Kabinet zu veranlassen, daß es seine Wirksamkenit eintreten lasse und alles Dienliche anwenden moͤchte, damit Mehmed Ali die güͤten Absichten der Pforte erkenne, und sich willig zu einem Uebereinkommen verstehe, das ihm nach der Ansicht des Ottomanischen Kabineis eben so zusagen muͤsse, als es der Pforte genehm wäre. Hieraus geht deutlich hervor, worin die Mission Sarim Efendi's in Kahira, uͤber welche so große Ungewißheit herrschte, best and; daß sie nicht gegluͤckt sey, ist offenbar, weil die Pforte einen anderen Weg einschlaͤgt, um auf ein Projekt zuruͤckzukommen, das zu verwirklichen ihr sehr am Herzen liegt Ob das Memoire hier eine solche Aufnahme
Um
jedoch Mehmed Ali und den Sultan aus der falschen Stellung . ; Jahre 1835 unter den Befehln des Grafen de las Navas die
den Behoͤrden gehegten Besorqgisse gegruͤndet seyen. In der vorgestrigen Sisung der Cortes wurde die von
Der Französische Botschafer am hiesigen Hofe, Herr von Latour⸗Maubourg, hat gestern Madrid verlassen, um einige Zeit die Bäder in den Franz üschei Pyrenäen zu gebrauchen.
Durch ein Königliches Dkret ist es verboten worden, ohne besondere Erlaubniß Gemaͤlde Bücher und Manuscripte alter Spanischer Autoren außer Lames zu schaffen.
Ueber die Einnahme von Cantavieja durch die Karlisten hat man jetzt hier Nachstehends erfahren: „Das in Cantavleja in Garnison stehende Batailln ist eines von denen, die im
Mancha verlassen, nach Madtd gehen und die Republik pro— klamiren wollten. Dies Batallon hat, von seinen Unter⸗Offi⸗
zieren aufgereizt, Karl V. prolamirt, den Gouverneur ermor—
det und das Fort an 200 vn Cabrera abgesandte Soldaten übergeben. Der Anfuͤhrer dises Karlistischen Detaschements hat, nachdem er das Fort in Besitz genommen, sofort neun Offiziere erschießen lassen. in dem Fort zuruͤckgelassenen Knonen und 18500 Flinten sind den Karlisten in die Haͤnde gefllen. n Im Español litst man: „Die Diskussionen im Britischen Unterhause haben zu einem zuftedenstellenden Resultat gefuͤhrt. Man wird jedoch von einem patritischen Unwillen ergriffen, wenn man die ungerechten Bemerkuntn mehrerer Redner und selbst Lord Palmerston's liest. Wir zerden als Barbaren, Unmen— schen, als eine Natlon von Carshen geschildert. Lord Palmer⸗ ston sagt, wir seyen die blutdrstigst! Nation, und entnimmt die Beweise fur diess Aeußerun aus der Eroberung Amnerika's und aus allen Kaͤmpfen Spanien von dem Erbfolge⸗Kriege an bis zu dem Unabhängigkeit Kriege. Bir protestiren feierlich gegen diese Beschuldigung. Grausamkeit wa niemals ein Laster der Spanier; es ist unoereinbar mit unseren Sitsen, Ideen und unserem Glauben. Unser Charakter ist edelmüͤthig denn die Nation ist brav und kann daher nicht grausam seyn] Barbarische Handlungen sind allerdings in unseren Kriegen, spohl daheim, als im Auslande begangen worden. Nament iich ist der jetzige Kampf dadurch beeichnet worden. Madrid, Bqelona, Saragossa und Cartha— gena beweisen hinreichend, daß ine edelmuͤthige Nation einige, des Namens Spanier unwuͤrdig Glieder enthalten kann; aber ihre schändlichen Versuche werd allgemein verabscheut. Unsere Verleumder mögen die Geschicht lesen. Sind nicht auch Hand⸗ lungen der Grausamkeit unter z Herrschaft der Stuart's und
Es herrscht die größte r die schwarzen Beherrscher, die sich alle Koͤnige nennen, un i nicht viel mehr als Deutsche Dorfschulzen sind, die Portugis
Dic vier von Evariste San Miguel
Lromwell s vorgekommen? Man mache nicht eine gange fuͤr Handlungen verantwortlich, gegen die sie seiber zuerst testirt. Der Bürgerkrieg, welcher unser Land verwüstet, g
Allerdings einen Charakter angenommen, der mit dem 1096 Jahrhundert unverträglich ist, und gus diesem Grunde scha
die Nation kein Opfer, um ihn schnell zu beendigen. Ja! ja civilisirte Nation sollte uns bei einem so schwierigen Unterne men beistehen, denn die Sache Spaniens ist die Sache der h manitaͤt und der Civilisation.“
Portugal.
Lissabon, 17. April. Das Diario do Governg, haͤlt einen Befehl an die Kommission des Derositums da ö den Kloster⸗Bibliotheken zusammengehaͤuften Buͤcher, worin n auf verschiedene Anfragen abermals die fruͤheren Befehle in Jahre 1835 eingeprägt werden, daß sie nicht nur alle Ba aus den Kloster⸗Bibliotheken in ein Central⸗Depositum zus, menbringen sollen (wozu das Kloster von S. Francisco in bon bestimmt ist), sondern auch alle Kloster-⸗Archtve, Gen und jede andere literarische oder wissenschaftliche Merkwih keit dieser Kloͤster. Die Kloͤster wurden schon im Jahre ) aufgehoben und erst im Marz 1835 wurden die Befehle g ben, Ruͤcksicht auf die Klosterschaͤtze zu nehmen. Sieben Mon standen dieselben beinahe ohne alle Aufsicht; kaum daß die M behoͤrden die Hauptthuͤren derselben verschlossen, jedem aber Schluͤssel einhaͤndigten, der Lust hatte, sich darin umzuseh
Man kann sich deshalb leicht einen Begriff davon machen,)
Die Regierungs⸗Kommission des Innern, der geistlichen man mit den Gegenstaͤnden, die sie enthielten, umging,!
man dieses und jenes sich zueignete und wegschleppte; ja,
manchen Orten, namentlich in Porto, soll es geschehen sn daß sich die Buben auf den Straßen mit den Büchern mars Daß dadurch mancher kostbare Schatz fuͤr die Wissenschast!
angestellt werden sollen, und daß dazu qualifizirte Personen sich loren gegangen, ist wohl nicht zu bezweifeln, besonders von
ten Manuscripten, die, wegen ihres unscheinbaren Aeußern,! wenigsten Werth zu haben schienen, und von Kraͤmern Pfefferduͤten, oder um andere Gegenstaͤnde hineinzuwickeln, nutzt wurden. Noch vor einigen Tagen kaufte Jemand werthvolles Original⸗Manuskript vom Jahre 1630, well eine Beschreibung der Provinz Matanhao enthaͤlt, fuͤr 49 schen. An den Gemaͤlden hat man sich nicht so sehr vergrfn besonders Original⸗Bilder von großen Meistern, die hier n) sich vorfanden, hat man unberuͤhrt gelassen, weil dieselben n schmutzigsten aussahen und sie Niemand zu wuͤrdigen verstan Das Portugiesische Kriegs-Fahrzeug „Galatea“ ist heute n dem nach Angola bestimmten Gouverneur ausgelaufen. Die sellschaft auf diesem Schiffe war sehr gemischt, sie bestand! nur aus dem Gouverneur, seinen Adjutanten und vielen (in und Militair⸗Personen, welche in jenen Besitzungen Ansteln
riß einen Theil der Bruͤcke fort; es stuͤrzten dabei sieben Men- gen erhalten, sondern auch aus den seit 2 Jahren hier in
schen und ein Wagen in den Fluß, wurden aber durch die Faͤhr⸗ leute gluͤcklicherweise noch gerettet. Der Saͤchsische Werder steht ganz unter Wasser, und zu den in den Uferstraßen gelegenen,
In der Nacht
Gefaͤngnissen angehaäuften Räubern und Moͤrdern, die man m dem Innern von Afrika verwiesen hat, von wo sie dann oft nn Ahlauf der Zeit ihrer Verurtheilung als ehrliche Leute zurfz kehren, und um so ehrlicher sind, je mehr sie das Gluͤck d beguͤnstigt hat. Indessen haben unter hundert wohl kaum zt das Vergnuͤgen, das Terrain ihrer ehemaligen Thaten wich
renden bösartigen Fieber dahingerafft, oder sie finden um den schwarzen Voͤlkerschaften ein hesseres Loos, als sie es BVaterlande erwarten können. Mehrere Offiziere, die um i Anstellung und Versetzung nach Angola nachgesucht hatten mit diesem Schiffe abgehen sollten, haben sich, nachdem m hier ihnen erst allen ruͤckstaͤndigen Sold ausgezahlt hat, versten und vorgezogen, hier zu bleiben. eigene Speculation. a in Jahr und Tag erst wieder ein g
deres Schiff abgeht, so haben sie volle Zeit, sich auszureden, un an eine genaue Untersuchung des Faktums denkt hier Niemann
Die nach Angola verwiesenen Verbrecher muͤssen, sobald sie d ankommen, Soldaten werden, und da vertheilt man sie on im Land und an den Kuͤsten, wo irgend nur ein Fort oder
Seit acht Uhr Morgens war die Na. sogenanntes Praͤsidium ist, welche letztere tief im Lande liege
tional⸗Garde unter Waffen unt defilirte, nach beendigter Feier⸗ so weit sich die vorgebliche Oberherrschaft der Portugiesen n
lichkeit, vor dem General Qjiroga.
streckt, die daselbst eigentlich in nichts Anderem besteht, abi
sche Oberherrschaft dem Namen nach anerkennen. Diese Außt
wachten sind denn auch die vorzüglichsten Stationen fuͤr h
Sklavenhändler, von wo aus sie durch List oder Gewalt von d
benachbarten feindlichen Staͤmmen Weiber und Kinder erhaltn
sie werden ihnen auch freiwillig von diesen Staͤmmen zugefth
egen Austausch von Gewehren, Pulver und Blei, was . die kostbarsten Artikel sind, so wie Glaͤsperlen⸗Schni Die Soldaten, im Einverständniß mit den Offizieren, lei ihnen in diesem Geschaͤfte die besten Dienste und verdienen etwas dadurch, so daß, wenn endlich die Zeit ihrer Verweist und der dortigen Dienstjahre voruͤber ist, sie in Compagnie auf eigene Faust dieses Geschaͤft fortführen. Das verrufn von allen diesen Praͤsidien ist das von Pedras Negras, mi selbst einmal einer der ersten Portugiesischen Staats⸗Minister Ende des vorigen Jahrhunderts bloß durch eine Hof⸗ und St Intrigue verw esen wurde, nach einigem Aufenthalt daselbst gluͤcklich nach Portugal zuruͤckkam.
Lissabon, 19. April. (Allg. 3.) Die offiziellen Nag ten aus Algarbien reichen bloß bis zum dritten. Es geht alt selben hervor, ooß man den Remeschido mit seiner Bande noch h vergeßens aufsucht, ungeachtet sie bald hier, hald dort Rilh reien begeht. Manche der Raͤuber sollen sich bie angekuͤnmh Amnestie zu Nutzen machen, und bei dem Kommand unten n Expedston melden. Das letzte Treibsagen in den Gebt gegen Remeschido wurde am 3Zten d. veranstaltet, und bestand! allen Müilitair⸗Detaschements in Begleitung von 2000 Treibcn lauter Gebirgsbauern; Schlucht fuͤr Schlucht und Dutt
Busch wurden durchstoͤbert, ohne daß man eine Spur von
bern aufgefunden, so daß man unverrichteter Sache sich . in die Standquartiere begab. Am Ende des Treibens . ein Bauer, gehört zu haben, daß die Bande sich nach dem 2 de Santa Maria zurückgezogen habe, noch wahrscheinlid hen, ist es, daß der größte Theil derselben sich mit unter den
bern befand, und so fährt denn Remeschido die gegen ih sandte Macht an der Nase herum, und spielt ein wahres des Versteckens. — Der Militair⸗Kommandant aus der Minho ertheilt die Nachricht vom 10. April, daß der berüch Raͤuberhauptmann Thomas das Quingostas mit seiner he. nach Galizien uͤbergegangen, wo er von Spanischen Drur m, schlagen worden sey, daß man aber später in Minho auf den gefaͤhrten desselben, Pitaes, gestoßen, der in dem Gefechte H ben.
Pn
versammelte Bande mehr gewahre. Der Kommandant de
Dieses ist wieder eine gan
icht
Aus Besja schreibt man vom 12ten, daß die kr en. un richten aus den Gebirgen eingelaufen, indem man nirgens.
Natig mittait, Dipisten berichtet vom 10. Aprll aus Castels Branco,
saß in dem Distrikt, von Guarda chen große Raͤuberbande Ee et at, welche die öffentliche Ruhe störe, und mit der Hande in Verbindung stehe, welche am obern Douro raubt. utch die gegen sie ausgeschickten Detaschements vom 2ten. Jaͤ— ser⸗ Regiment wurden 8 Raͤuber gefangen, allein da die Eskorte zerselben von einem Theile der Ber, angegriffen wurde, sey die Eskorte in die Nothwendigkeit versetzt gewesen, die Gefan⸗ fenen zu erschießen. Das Ministerium ertheilt darauf den Be— schl an den Fommandanten diese That streng untersuchen zu sͤssen, und die Thäter zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie ohne Noth so handelten. — Das Ministerium“ muß wenigstens urch derlei Befehle scheinbar gegen solche Barbareien Maß— egeln ergreifen; daß sie zu nichts dienen, hat die Erfahrung hon hundertfaͤltig bewiesen, denn ein Menschenleben hier opfern, kommt gar nicht in Betracht, daher denn auch Buͤrger, Bauer und Solat auf solchen Streifzügen schonungslos gegen die Gefangenen sich betragen, nicht etwa, weil sie Rauber und Moͤrder sind, sondern weil sie ihnen die Unbequemlichkeiten ver—⸗ tsachen, nach thnen umherzustreifen. Da sie uͤberdies mwissen, enn sie dieselben an die Justiz abgeben, daß sie außer der Ge— ängnißstrafe meistens ungestraft davon kommen, uͤber lang oder atß flüchtig werden und ihnen dann wieder neue Unbequemlich— eiten vercrsachen, so ergreifen sie lieber die erste beste Gele⸗ henheit und schießen sie nirder, vorgebend, daß die Noth sie dazu zezvungen. Wollte man wirklich strenge Untersuchungen gegen ze Thäter (inleiten, und sie nach Befinden bestrafen, so dätde sich Niemand mehr die Mühe geben, die Räuber einzu⸗ angen. Befehle respektirt man nun einmal heutzutage hier scht hehr; der Offizier gehorcht seinem Chef nicht, Die Solda— en ihren Offizieren nicht, National-Garden handeln auf ihre gene Faust, Und so thut denn jeder, was ihm beliebt, und das lnhige Mittel, solchen Graͤueln noch Einhalt zu thun, wuͤrde is seyn, eine beträchtliche Praͤmie zu versplechen und auch uf der Stelle zu bezahlen fuͤr jeden Gefangenen, den man bendig an die Justiz abliefert. Remeschido würde schon laͤngst icht mehr existiren, und vielleicht von seinen eigenen Leuten usgeliefert worden seyn, wollte man eine ordentliche Praͤmie uuf seinen Kopf setzen. Gelo ist hier die schwache Seite, wo⸗ it man Alles erlangen kann; man wuͤrde sich ohne Bedenken him Teufel verschreiben, wenn es gut bezahlt würde, um so weniger wuͤrde man Bedenken tragen, sahen, der offenbar von den Gebirgsbauern in Schutz genom⸗ nc wird. — Briefe aus Beja theilten die Nachricht mit, daß p einigen Tagen die Nichte eines Geistlichen mittelst eines Züiickes, den sie aus der Veranda herabließ, aus dem Kloster nich. Ein Offizier von den Jaͤgern, welcher im Namen sei ⸗ es Freundes aus Setubal handelte und der Nonne behuͤlflich uu dier Tlucht war, erwariete sie beim Kloster und fuhrte sie Fach dem Wirthshause, wo einige Tage vorher die Maulthiere gekommen, die sie nach Setubal bringen sollten. Nachdem die Nonnentracht gegen eine weltliche vertauscht war, stieg man zu Pferd, und der Offizier gab ihr noch das Geleit bis vor bas Lhor der Stadt. Leute, die daselbst wohnen, sagen us daß sie nach Mitternacht durch einen Schuß erschreckt wurden, und in dem Augenblicke haͤtten sie Pferde daher rennen nd farchtbare Pruͤgel austheilen höoͤren mit Todes gestoͤhn. sDeeime! habe man diese Pruͤgelei wiederholt und darauf fey es il geworden. Hier pflegt niemand, der nicht dazu berufen einem solchen Ungluͤcklichen zu Hulfe zu eilen; denn einmal ärchtet man bei einem solchen Einschreiten zelbst schlecht weg⸗ ulommen, anderntheils auch der Justiz in die Hände zu fallen, nd wo nicht als Mitschuldiger betrachtet zu werden, doch als Feuge auftreten zu muüͤssen, was oft große Feindschaften nach sch zieht; man laßt also lieber morden, als daß man sich einer nannehmlichkeit aussetzt. So auch im vorliegenden Fall; erst nit Anbruch des Tages fand man den Offizier in seinem Blute chwimmend mit fuͤnf großen Hiebwunden, einen Arm ganz von nander gehauen, einer Contüsion auf dem Magen uͤnd zwei uf der Brust, uͤbrigens noch lebend. Reben ihm lag der Mantel br Nonne und der Schluͤssel zum Klosterthurme. Noch zwei ne ertrug er die furchtbarsten Leiden, bevor er seinen eist ufzab. Die Nonne war aber gluͤcklich entkommen, ohne daß n ihr weiter nachsetzte. Es ist zu vermuthen, daß die Thaͤ— r Soldaten waren, vielleicht von dem Geistlichen, der Wind on der Entfuͤhrung erhalten haben mochte, dazu bestochen.
Türkei. Die Times enthaͤlt folgendes Privatschreiben aus Kon⸗
fantinopel vom 12. April: „
ling am Gten d. in den Dardanellen vor Anker' Die Depe⸗
den Remeschido zu ver⸗
— — ———
/ r —
— —
Die Dampf ⸗Fregatte „Medea /
hen, deren Ueberbringer Sir E. Vaughan's Secretair (Herr
huchanan) war, wurden 'sbreri und langten am Ften d. bei der Britischen Gesandt, tRhist, an. Es ergiebt sich, „nen Inkonfequen; ain zegenhefehle, die er ats erlassen hatte,
widerru ; H wr rufen hat ;
owning⸗Street gefaßten Bes
sogleich durch einen Expressen hierher
daß Lord Palmerston in seiner ge⸗ . 23. Maͤrz alle die Befehle und zwischen dem Aten und 10ten desselben Mo In Folge der an senem chluͤsse soll Herr Urquhart
m Reis⸗-Efendi nicht laͤnger von Lord Ponsonby als Geschaͤsts.
ger vorgestellt werden, n dord Palmerston s gemäß, von seinem Urlaube“ noch vor
. Vaughan 's Ankunft Gebrauch machen. uiby foll sich 969 warne, sondern bis zur Ankunft seines einstweiliger ach folgers in Therapia bleiben und diesen dann seinem Schicksal
sondern, dem freundschaftlichen Anra⸗ ; P eine offizielle Bekanntmachung ; ord Pon ⸗ nicht nach Malta begeben, wie anfangs beah⸗ der Vertheilung aller Arten
berlassen, sobald er ihm die abgeschmackten und unverdauten
. eingeptägt haben wird, die er von diesem Lande und 1. e g waͤhrend des vierjaͤhrigen Verkehrs mit seinem metscher, Herrn Pisant, eingesogen hat. Die „Medea / ist zolge dieses trefflichen Besch lusses nach 9
h a 1 an 8 1 ) ; ö ö nd falls in der Zwischenzeit nicht eine neue Inspiration den
Maltg zuruͤckgekehrt,
s, Secret fuͤr die auswärtigen Angelegenheiten zur An— ten zeihes neuen Planes führt, wird Sir E. Bau han in
40 8 2 ichn Tagen hier seyn. Man glaubt allgemein, daß Herr bart noch vor dem 29sten d. von hier ) 1 7 XoRar- s . 8.5 23 23587 . nchvollen e , an 10 ungzmein, diesen Mann von den pale da, Minn t h. nzenden Fesseln befreit zu sehen, . erium neun Monate lang seine Geistesfaͤ⸗ enn Ängezwaängt hatte, und hofft, daß nun, wo cr io. cder 66 . . nicht mehr fern sey, an welchem die öf— Dielnnng, darkber zu entscheiden haben werde, eb er Winisterium im Orient gegen Englands Interessen ge⸗
Enlliche der das sandelt.
ie ö n welche er fuͤr Herrn Urquhart hegt, offen au den Tag ah! . er ihn mit einer Auszeichnung heehrte, die in diesem . BVeispiel ist. Unmittelbar nach Empfang der Nach— ani, Derrn Urquhart's Abberufung ließ sech der Sultan ihm anzeigen zu lassen, er hoffe, daß er sich nicht aus der
y S . z Der Sultan selbst hat es fuͤr angemessen befunden,
nach London
AB
Hauptstabt entfernen werde, ohne ihm vorher seine Aufwartun r . zu haben. Gestern wurde ihm die r, nern.,
zas dieser Großherrlichen Guns noch mehr Wichtigkeit ver⸗ leiht, ist der Umstand, daß Lord Ponsonty schon vor entem Mo— nat um eine Audienz nachfuchte und der Suitan doch bis jetzt noch keinen Tag dazu festgesetzt hat. Die „Medea“ hat von Malta die Nachricht mitgebracht, daß die Tuͤrkischen Truppen in Tripolis von den Eingebornen gaͤnzlich geschlagen worden sind und ihren Oberbefehlshaber, den berühmien Tahir Pascha, in der Schlacht verloren haben. Ich weiß nicht, ob die Yforte einen offiziellen Bericht uber dieses Ungluͤck erhalten hat, aber ich sehe, daß die Tuͤrken jene Nachricht allgemein als ge⸗ gruͤndet betrachten. Hassuz Pascha hat, nach dem am Sonn⸗
—
tage bei der Pforte eingegangenen Bulletin, in der Nahe von i Sieg uͤber die Kurden davonge⸗ tragen. — Herr T. Bell, dessen Abreise nach Tscherkessien ich n meinem letzten Briefe meldete, hat in Sinope ein Boot ge⸗
Diarbekir einen bedeutenden
miethet und sich ohne Verzug nach seiner Bestimmung begeben. Waͤre er nach Trapezunt gegangen, wie er ursprunglich wollte, so wurde er von Seiten der Ortsbehorden auf ernstliche Hin⸗ dernisse gestoßen seyn, denn an Bord des Dampfboots, auf wel— chem Herr Bell sich eingeschifft hatte, befand sich der Ueber— bringer eines Fermans fur den Pascha von Trapezunt, worin diesem aufs strengste eingeschäͤrft wird, in Zukunft keine Art von Boͤten mehr nach den Kuͤsten von Abasten hinuͤberfahren zu lassen. — Es kamen noch immer Pestfaͤlle in verschiedenen Vier⸗ teln von Konstantinopel vor, da aber im letzten Monat der Wind fast bestaͤndig aus Suͤden wehte, so hat die Krankheit keine merkliche Fortschritte gemacht. Hoͤchst wahrscheinlich wird jedoch mit dem Eintreten des Ostwindes, der gewohnlich gegen Anfang Juni's zuruͤckkehrt, die Epidemie wieder zunehmen.“
O st indien.
Der Gouverneur von Kalkutta hat eine Bittschrift, die un⸗ ter Anderen auch von dem Bischof mit unterzeichnet war, als ungeeignet zuruͤckgewiesen. In Bezug auf diese Bittschrift sagt nun der Kältutta Courier: „Die Bittschrift betrifft nur das Verlangen m gewissenhafter Personen, an deren Spitze die pꝛotestantische eistlichkeit steht, von gewissen Diensten be⸗ freit zu seyn, die mit den religidsen Ceremonieen der Katholi— ken, Muhammedaner und Hindus verbunden sind. „„Prote⸗ stantische Soldaten““ heißt es in der Bittschrift, „„sind genöͤ⸗ thigt gewesen, bei dem Gottesdienste der Römischen' Kirche ge⸗ genwaͤrtig zu seyn.“ Wir finden aber nicht ein Wort von einer Beschwerde darüber, daß eingeborne Soldaten, Muhr mmedaner oder . christlichen Leichenbegaäͤngnissen und bet dem christlichen BGottesdienst in Parade aufmarschiren müssen. Betrachten wir die ganze Fassung dieses Dokuments und namentlich die Ein⸗ sendung desselben durch den Bischof, so konnen wir nicht umhin, zu bekennen, daß durchaus keine Ursache dazu vorhanden war und daß es ein ungluͤcklicher Versuch ist, das Gegentheil von dem zu erlangen, was es zu verlangen behauptet. (Ein ande⸗ res Blatt faͤgt hier zur näheren Erlaͤuterung hinzu, der Vischof
und seine Partet wollten eigentlich hichts weiter, alt daß man
eben so die Katholiken als bie Hindus von gewissen Regterungs⸗ Aemtern genz ausschließen solle) Wir sind nichts weniger 1s betrübt daeüber, daß die Bitischrift von den Lokal⸗Dehoͤrden mit Tadel aufgenornmen worden ist. Wäre irgend eine Neue⸗ rung in dieser Beziehung vorgenommen und etwa eine neue militairische Leistung bei dem empörenden Ritus des Indischen BGöͤtzendienstes geboten worden, so ware wenigstens ein Vorwand ffuͤr die lieberreichung der Bittschrift vorhanden gewesen. Aber nichts der Art ist geschehen; nur die Geistlichkeit und andere Personen haben es plötzlich fuͤr gut befunden, Gewissensscrupel n äußern, die entweder fruͤher gar nicht existirten, oder leicht beschwichtigt wurden, und die Nie mand bisher abhielten, gewisse Aemter anzunehmen. Wenn der Gegenstand sich uͤberhaupt zur Diskussion eignet, so kann dieselbe nur im Britischen Parla⸗ mente oder Ostindischen Hause geschehen, keinesweges aber kann die Sache zwischen der hiesigen Regierung und ihren eigenen Dienern verhandelt werden. Es war durchaus keine Veran⸗ lassung zu persoͤnlicher Beschwerde, welche diese Bittfchrift an die Regierung in Madras rechtfertigen könnte.“
f
Zeitungen vom Vorgebirge der guten Hoffnung vom 12. Febr. enthalten einige Dokumente, um zu zeigen, daß die Auswanderung aus der Kap⸗Kolonie nach Norden und Osten nicht so bedeutend sey, als man angenommen. Es geht daraus hervor, daß 76 Kolonisten mit ihren Frauen, Familien, Wagen u. s. w. vom Winterberg uͤber die Gränze gegangen sind. Die genannten Blaͤtter finden darin nichts fe re ge, und mei⸗ nen, daß in manchen Jahren wohl mehr als 76 Personen in der trockenen Jahreszeit über den Orange-Fluß gegangen seyen, Tum Freiheit, und Gras fuͤr ihre Schaf und RindotehHeerden zu suchen, und dann in der nassen Jahreszeit wieder zuruͤckkehrten. Die Nachrichten von den Kaffern lauten noch immer guͤnstig. Die Haͤuptlinge derselben haben, um sich vor der Begehung gewaltthäͤtiger Handlungen in Acht zu nehmen, beschloffen „„icht mehr mit den Kaufleuten zu trinken““, und in Folge dieses Beschlusses ist in Grahamstown und laͤngs der Graͤnze 2 — erschienen, worin die Untertha⸗ nen der Kolonial⸗-Regierung, die sich des Handels oder anderer Geschaͤfte wegen im Kafferlande befinden, vor dem Verkauf oder geistiger Getraͤnke an die Kaffern dieses Befehls das
gewarnt werden, indem bei Uebertretung die Hälfte desselben
Eigenthum des Schuldigen konfiszirt und dem Denuncianten zufallen soll.“
In ignd.
Berlin, 16. Mai. Man schreibt aus Breslau unterm 14ten d. M.: „Als Beweis gegenseitiger Duldung und Annaherung in reli⸗ giöser Hinsicht darf angesehen werden, daß der unbemittelten evange⸗ sischen Gemeinde zu Steinkunzendorf (Kreis Reichenbach, Reg. Bez. Breslau), die einer eigenen Kirche entbehrt, auf den Wunsch der evangelischen Geistlichkeit der Mitgebrauch der dor— tigen katholischen Ortskirche, nech Anordnung des Herrn Fuͤrst⸗ bischofs von Hreslau, durch das Fuͤrstbischoͤfliche General,Vitariat— Amt mit vieler Bereitwilligkeit verstattet worden ist, so daß nun
in derselben alle 4 Wochen evangelischer Gottesdienst gehalten
wird.“
— Die Direction der Aachener und Münchener Feuer— Versicherungs⸗-Gesellschaft hat eine Summe von 54 Rthlr. 23 Sgr. als den Antheil der Interessenten des Erfurter Negie⸗ rung ⸗Bezierks an der im vorigen Jahre stattgefundenen, nach den Statuten der gedachten Feu er⸗Versicherunge⸗ Gesellschaft zu n,. Zwecken bestimmten Gewinnhaͤlfte der Koͤnigl. Regierung in Erfurt zur Disposition gestellt, mit dem Antrage, solche dem dasigen Magistrate zur Verwendung fuͤr die in Er,
furt destehende Wart und Pflege ⸗Anstalt fur verwahrlosete Kin⸗ der zu über weisen.
— Die Gemeinde Kraja im Kreise Worbis des Regierungs⸗ Bezirks Erfurt hat neuerlich auf einem von dem Ockonomie⸗ Amtmann Steuber daselbst ihr geschenkten, einen Morgen ent⸗ haltenden, durch Ankauf noch vergrößerten Platze einen neuen Friedhof außerhalb des Orts zweckmäßig angelegt und solchen mit einer lebendigen Befriedigung versehen. ö. eine Merk⸗ wuͤrdigkeit verdient hierbei erwähnt zu werden, daß dieser neue Friedhof, nachdem die Einrichtung desselben erfolgt war, mit der Leiche des inmittelst verstorbenen Geschenkgebers eingeweiht worden ist.
— Der Bau der neuen Kunststraße von Stettin nach Stargard ist so weit beendigt, daß mit dem Isten d. M. die Erhebung des Chausseegeldes begonnen hat.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Königliche Oper.
Der Beifall, welchen Dlle. Löwe hier findet, steigert sich fast bet jedem neuen Debilt dieser ausgezeichneten Künstierin, und über die vortreffliche Schule, die ungewöhnliche Kehifertigkeit, den zarten, ge⸗ schmackvollen Vortrag und das vollendet schöne Spiel derselben ssc allt Stimmen nig Daß Einige diejenige Gattung des Gesanges, in welcher sie vorzilglich glänzt, der anderen nicht gleichstellen wollen, daß sie das Fiorirte sogar als eine Ausartung dieser Kunst bezeich⸗ nen und nur das Einfache, Ungeschmückte als schön gelten lassen, dar— über wollen wir hier mit ihnen nicht rechten. Es ist der alte Kampf isthen der Musik des Nordens und der des Südens, oder wesent. ich zwischen der Deutschen und Italiänischen, worüber Goethe in seinen Anmerkungen zu „Rameau's Reffe“ so Treffen des gesagt bat, und der sich immer wieder erneuert. Doch selbst die eifrigsten Gegner der Jꝛalia⸗ nischen Oper dürfte wohl ein so durchgeistigter Gesang, wie wir ihn ei Dl. Löwe hören, einigermaßen damit aussöhnen, so wie früher die Sontag ähnliche Bekehrungen bewirkte. Ein anderer Einwurf trifft das Or⸗ gan der Sängerin, den Klang ihrer Stimme. Daß ihr in dieser Be⸗ iehung die Natur Einiges versagt, daß sie ihr namentlich in den
bitteltönen nicht die Fülle und Ründung gewährt hat, wie einer Schröder ⸗ Devrient, ist allerdings sehr zu bedauern, wird aber durch andere Borzilge vielfältig aufgewogen. Als Desdemona in Rossini' s „Othello“, gewiß der gedlegensten, charakterreichsten Oper diesf:s Kom— ponisten, hatte Dlle. Lowe dit beste Gelegendeit, ihr Talent und ihre Kunst von allen Seiten leuchten zu lassen. Welche Stu— dien müssen nicht, sowohl im Gesange, wie in der dramati⸗ schen Action, erforderlich gewesen seyn, um Beides zu einer so r,, ,. Ausbildung, zu so schönem Einklange zu bringen. Ille. Löwt vereinigt in dieser Rolle die sanfte Grazie der Sontag mit der tragischen Kraft der Schräder-Deyrtent. Unübertrefflich war hesonders die Wirkung der Schluß-Scene des zweiten Akts, wo Desdemona den Bater um Erbarmen fleht; die Töne die ser flehenden Klage waren so mannigfach nilancirt, daß auch die Wiederholung derselben RNonladen und Passagen stets neuen Retz erhielt, und auch im Schrei der Berzweislung war immer nach weibliche Anmuth, die dagegen bei der Schröder-Devrient in diesen leidenschaftlichsten Mo⸗ menten zuweilen nicht ganz festgehalten wurde, und zwar hauptsäch— lich wohl deshalb, wetl Letztere ihre Stimme bel hochliegenden Passagen etwas forciren mußte, waz Dlle. Löwe niemals nöthig hat. Die ganze Vorsiellung des „Othells“ war Übri— gens so abgerundet und vollendet zu nennen, wie sie wohl selten auf einer Bühne vorkommen mag. Herr Bader sang den Othello noch wie in der Zeit seiner re, Blüthe; sein wah⸗ res, lebendiges Spiel ist zu bekannt, um darüber noch etwas zu sa⸗ gen. Die Herren Mantlus, 3schiesche und Fischer ließen ebenfalls nichts zu w nschen übrig; an Letzterem war besonders eine bedeutende Berbesserung seiner Aussprache, deren Dialekt früher manchmal stö⸗ rend wirkte, sehr sichtbar zu bemerken, und seine gesirige Leistung mußte die w, , , gewähren, daß die Königliche Sper an ihm ein
recht schätzbares Mitglied gewonnen hat. Die neuc Besetzung der Emilia
durch Olle. Lenz trug auch dazu bei, mehrere Stellen der Oper zu
heben, und, so war denn der Eindruck des Ganzen völlig ungetrübt und befriedigend. Dlle. Löwe, mit rauschen dem pplaus empfangen, wurde nach dem zweiten Akt allein und ain Schluß mit Herrn Ba⸗ der gerufen. — 10
Meteorologtsch e Beobachtung.
Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger
1837. 6 Uhr. 2 Ubr. 10 uhr. Beobachtung.
15. Mai. Quellwärme 7, 00 R. Flußwärme 8, 20 R. Bodenwärme 8,00 R. Ausduünstung O 1“ Rh. Niederschlag O, 38“ Rh. Nachtkalte 4 5, 18 R. 40 R.. ⁊70 pct.
2235.77“ Par. 4 13,4 0 R. 7 0R. S0 pCt. trübe. NO. Wolkenzug ... ONO. Tag esmittel:; 3585,83“ Par.. 9,40 R..
335, 28 Par. 4 740R. 4 500 R. S2 pCt. trũbe. NO.
236, 40“ Par. 4 7,380 R. 4 4,80 R. S0 pCt. halbheiter. NO.
—
Zuftdrud Luftwärme ... Thaupunkt ... Dunstsattigung Wetter
Berlin er bör . Den 18. Mai 1837. m ti cher Fon de- M & eld- Coe Zet //.
Fr. Brief.
Ji 100
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St. - Gehuld- Beh. Pr. Engl. Obl. 30. Prüm geh. d. Seh KRurm. ObI. m. J. G. Mr. Int. Seh. do. Berl. Stadt- Obl. Königab. do.
kliinger 00. 6 Hanz. do. in Th. Westpr. Pfan dir. 1 Grosuh., Pos. do. Uatpr. Efandhbr. *
Pomm. de. Kur- u. Neum. do. do. do. do. GSehlezigehe do- Rü ckat. CG. und Z. Geh. d. K. u. N. Gold al mareo. Keno Duk. Kriedriehad'or. And. Goldmün- zen a 5 ThI. Disgeonto.
1 J
647 10235) 192 — 106363 1025)
— —
8 1 4 1 *
a3 16035
103 v 103
—
Fr. Gour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld. 11225.
MecheeI- C2.
Kur 2 Mt. Ruarx 2 Mt. 3 Mt. 6 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage. —
2 Mt. 1013
3 Woeh. I 2911½.
Amnterdam do. Namburg do. London
11156 13511 135901 2377 8072 10114 1092 99144
1350
n 10125)
Wien in 20 Xr. Augahurg Hrenlau.
101,
292,
—
Aus värtige Börsen. 6 ; Amaterd um, 11. Mai.
; Nie wirkl. Schuld 3278. SM do. 901868. Kana . Bill. 28235. So) Span. 231,89. Passive —. Ausg. Sen. TZinzl. w'reuss. Erlim. Seh. i 12. Holu. —. Oestorr. Met. 99 * .
Ant werpen, 19. Mai. inst. 8. Neue Anl. 230.
ö 8 Fangziye — Aug,. Sch. =*.