1837 / 137 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die andere ihm wirklich vorläge; nach der Erklaͤrung des edlen Marquis inzwischen hoffe er, daß keine weitere Aussetzung statt⸗ finden werde. Lord Brougham sagte, das Unterhaus habe bloß das ihm von Ihren Herrlichkeiten gegebene Beispiel be— folgt, und die Frage sey, ob der dort eingeschlagene Gang Ihre Herrlichkeiten zur Besinnung und zu einer neuen Erwägung des Beschlusses der Aussetzung bringen werde. Wollten sie die Bill verwerfen, so sollten sie es auf eine männliche Weise thun und das Land nicht mit Hinhaltungen der Art immerfort quaͤlen. Noch sprachen die Lords Fal mouth und Haddington. Auf den Antrag des Marquis von Lansdewne wurde eine Bot— schaft an das Unterhaus gesandt, um naͤchsten Donnerstag (den 18ten) eine Konferenz in Betreff Kanada's zu halten. Die Bill wegen der Grafschaftssteuern erhielt die zweite Lesung, und das * vertagte sich sodann bis Donnerstag nach Pfingsten.

nterhaus. Sitzung vom 12. Mai. Als Sir Fran— cis Burdett, auf Kruͤcken gestuͤtzt und von Lord Sandon und Sir G. Sinclair gefuͤhrt, im Unterhause erschien und sich der Tafel näherte, um den Eid abzulegen, entstand eine so außeror⸗ dentliche Aufregung, wie man sich kaum einer aͤhnlichen im Hause erinnert. Es waren etwa 360 Mitglieder anwesend, wo⸗— von ungefaͤhr die Halfte, die auf den Oppositionsbaͤnken sitzen⸗ den, in den ungestuͤmsten, lautesten Jubel ausbrachen. Kaum aber stand Sir Francis am Tische, als sich auch Herr Ellice der Juͤngere, das neue Mitglied fuͤr Huddersfield, geleitet von den Herren Baines und Lambton, naͤherte und die Lungen— Anstrengungen der Ministeriellen die der Tories gaͤnzlich uͤber⸗ taͤubten. giah abgelegten Eiden nahm Herr Ellice seinen Sitz auf der ministeriellen Seite, Sir Francis hingegen ging zu den Oppositionsbaͤnken, und zwar zu der Stanleyschen Section, über. Baronet wurde von Sir R. Bateson und anderen Tories be— glückwunscht, er unterhielt sich eine halbe Stunde lang mit Sir James Graham und anderen seiner Parteigenossen und verließ dann das Haus wieder. Im Verlaufe der Verhandlungen legte Herr W. Patten eine Petition aus Laneashire um Aufhebung der Abgabe von roher Baum— wolle vor. Lord Palmer ston versprach auf die Anfrage des Herrn Hume, die Korrespondenz der Regierung in Bezüg auf die Angelegenheit des Herrn Russell, bisherigen Konsuls in Panama, vorlegen zu wollen, und bemerkte dabei, es werde sich aus derselben zur Genuͤge ergeben, daß sich die Britische Regierung keine Ungerechtigkeit gegen die Republik Venezuela erlaubt habe, Herr O'Connell fragte an, ob die Regierung Nachricht erhalten habe, daß Sklaven von Spanischem Gebiete nach Texas unter der Flagge der Vereinigten Staaten von Nord— Amerika transportirt worden seyen. Lord Palmer ston antwor— tete, daß man daruͤber keine spezielle Berichte erhalten habe, wohl aber daruͤber, daß Sklaven unter Nord-Amerikanischer Flagge in Cuba eingefuͤhrt worden. Er sey bereit, die der Regierung daruͤber zugekommenen Berichte vorzulegen. Zur Einleitung des Antrages, daß sich das Haus bis zum 17ten d. (Mittwoch) vertagen solle, ruͤgte Lord John Russell den immer mehr uͤberhandnehmenden Gebrauch, Reden auf Veran— lassung der Vorlegung von Petitionen zu halten und so die hoͤchst kostbere Zeit des Hauses zu verschwenden; wogegen aber Herr Hume und andere Radikale viel einzuwenden hatten. Herr Maxwell trug auf das Amendement an, daß ihm Erlaubniß zur Einbringung einer Bill gegeben werde, wonach die Preise von Handstuhlgeweben oͤffentlich bekannt gemacht werden sollten. Er wollte sich durchaus nicht davon abbringen lassen; die Mei— nungen daruͤber waren unter den Mitgliedern sehr getheilt; Herr Hindley trug auf Vertagung bis zum naͤchsten Mittwoch an, allein der urspruͤngliche Antrag ging mit 82 gegen 39 Stimmen durch. Als nun Lord J. Russell auf Fortsetzung des Aus— schusse uͤber die Irlaͤndische Armen⸗Gesetz-Bill angetragen hatte, kam Herr Lucas mit einem Amendement in Beziehung auf das Niederlassungsgesetz dazwischen, woruͤber die Diskussion den Rest des Abends hinnahm und das endlich mit 120 gegen 68 Stim— men verworfen wurde. Das Haus vertagte sich dann bis zum

Mittwoch nach Pfingsten.

London, 13. Mai. Ihre Majestäaͤt die Königin befindet sich in fortschreitender Genesung und wartet nur besseres Wet— rer ab, um auszufahren.

Fuͤrst Esterhazy war einige Tage unpaͤßlich, ist jedoch jetzt wieder in der Besserung.

Das Packetschiff „Ferret“ kam vorgestern mit dem Grafen Sebastiani am Bord in Dover an.

Lord Lyndhurst wird, nachdem seine funfzehnjährige Toch— ter, Miß Copley, in Paris mit Tode abgegangen ist, mit naͤch— stem wieder hier zuruͤck erwartet.

Vorgestern hielt im Unterhause Lord Dudley Stuart die Haltung des Ausschusses uͤber die Irlaͤndische Armen-Gesetz— Bill eine Zeitlang dadurch auf, daß er schlechterdings einen An— trag in Betreff eines Wortbruchs des Staats, Secretairs der auswärtigen Angelegenheiten machen wollte, indem er den Letz— teren beschuldigte, daß er sein Versprechen, einen Britischen Vice⸗-Konsul in Krakau anzustellen, zurückgenommen habe. Der Antrag hatte aber keinen Erfolg.

Herr Robinson hat vorgestern eine Bill im Unterhause ein— gebracht, nach welcher fremdes Getraide bloß zur Ausfuhr unter Königs Schloß gehalten werden sollte. Sie wurde zum ersten— male verlesen und die zweite Lesung auf den 24sten S. angesetzt.

Mehrere der Ultra, Tories haben dem Sir Francis Burdett bei der Wahl fuͤr Westminster ihren Beistand nicht zu Theil werden lassen; dagegen hat derselbe bei den gemaͤßigten Tories oder Konservativen, Sir Robert Peel an der Spltze, die eifrigste Unterstuͤtzung gefunden. Sir R. Peel war einer der Ersten, die ihm ihre . gahen. Lord Palmerston und der Gene— ral⸗Prokurator Sir John Campbell erschienen ebeafalls persoͤn⸗ lich bei der Wahl, um gegen den Baronet zu stimmen, und Letzterer soll es an Zureden zu Gunsten des Herrn Leader nicht haben fehlen lassen, was ihm als Kronjuristen sehr uͤbel ausge— legt wird. Die Radikalen waren, zu Gunsten ihres Kandidaten, große Wetten, sogar von 16 gegen l, eingegangen. .

Ju Liverpool hat Herr Wm. Stuart falllrt, der einen großen Einfuhrhandel mit Baumwolle und auch, wie man vernimmt, einige Wechselgeschaͤfte trieb.

Vorgestern fruͤh hat auf der Haide bei Hamstead ein Duell zwischen zwei Polnischen Offizieren stattgefunden; der eine der— selben, der bekannte Harro Harring, wurde durch den Unterleib geschossen und ist mit sehr geringer Hoffnung auf Wiederher— stellung in das Nord⸗London⸗Hospital aufgenommen worden. Die Ursache des Duells soll ein im Spielhause entstandener Streit gewesen seyn.

Das zwischen London und New-⸗Hork fahrende Packetschiff „Westminster“, welches am 10ten v. M. von New-HYork abse— gelte, hat 20, 9000 Pfd., in Gold und Franzoͤsischer Silbermuͤnze äberbracht. Daß die Berichte uͤber die Handels-Verhaͤltnisse in

Da ertoͤnte der gegenseitige Jubel von neuem. Der

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New-⸗York noch immer nicht guͤnstiger lauten, glaubt man dem Umstande zuschreiben zu koͤnnen, daß die Nachricht von der Er— öffnung eines Kredits fuͤr die Bank der Vereinigten Staaten bei der Bank von England, so wie die guͤnstigeren Berichte uͤber die hiesigen Handels⸗Verhaͤltnisse, noch nicht in New⸗York eingetrossen waren. Der New Yorker Spectator behauptet, daß nicht allein New-⸗York, sondern auch alle Handelsstädte in den Vereinigten Staaten, von Castine an der außersten Nordgraͤnze bis nach dem Delta des Mississippi, sich in einem furchtbaren Zustand befänden, und daß die Krisis bald auch die Handwerkrr und Land leute ergreifen wuͤrde. Zu bemerken ist indessen, daß die Haͤuser ersten Ranges in Baltimore, Boston und Philadelphia fast gar nicht, zu New York und New⸗Orleans nur wenig gelitten haben. Die Amerikanischen Blaͤtter liegen unter einan— der in heftigem Streit uͤber den Grund dieser Krisis. Der Praͤsident soll in seinem Entschlusse schwankend geworden und nicht mehr so hartnaͤckig wie bisher fuͤr die Beibehaltung des Schatz kammer⸗Befehls eingenommen seyn. Die letzten Wahlen in NewYork und an mehreren Orten der Union sind gegen den Praͤsidenten und seine Partei ausgefallen. Die Deutschen in den Vereinigten Staaten haben ansehnliche Summen zusammen— gebracht, um die aus der Schweiz weggewiesenen Deutschen Fluͤchtlinge zu unterstuͤtzen. Diejenigen der Letzteren, welche es verlangen, erhalten freie Ueberfahrt nach New-York, und naͤch— sten Sonnabend gehen mehrere dieser Individuen von England nach den Vereinigten Staaten ab. Das Packetschiff „West⸗— chester“, von New-⸗Pork nach Liverpool bestimmt, ist unterweges vom Blitz getroffen worden; die Ladung ist verbrannt. Ein Glei— ches hat die aus 1200 Ballen Baumwolle bestehende Ladung des Dampfbootes „Jane“ von Orleans betroffen. Leider sind am Bord des Dampfbootes auch 9 Menschen verbrannt.

Nach Berichten aus Mexiko vom 18. Maͤrz hatte daselbst ein Erlaß der Regierung, durch welchen das Kupfergeld auf die Hälfte seines Werthes herabgesetzt wird, am 9ten desselben Mo⸗ nats bedeutende Unruhen erregt. Volkshaufen sammelten sich auf dem großen Marktplatze und vor dem Regierungs⸗Palaste, und gaben darauf ihre Unzufriedenheit durch Gewaltthaͤtigkeiten aller Art kund, durch welche unter Anderem auch eine Anzahl von . welche fremden Kaufleuten gehoͤrten, beschaͤdigt wurde. as Militair verhielt sich ziemlich passiv und beschraͤnkte sich auch dann noch auf starkes Patrouilliren, als diese Gewaltthaͤtigkeiten, bei denen es wiederum haupt— saͤchlich auf die Fremden abgesehen war, sich am 12. Maͤrz wiederholten. Man befuͤrchtete eine allgemeine Pluͤnderung der Stadt, auch wollte man wissen, daß die Truppen die Absicht hegten, den General Bustamente zum Diktator auszu— rufen. Derselbe scheint demnach seine Absicht, nach Texas auf⸗— zubrechen, noch nicht zur Ausfuͤhrung gebracht zu haben. Die Texianer sind indeß auf seinen Empfang vorbereitet. Sie ste—

Lacara. Zu Galveston hatten sie zwei Kriegsschiffe, den „Bru— tus“ und den „Invincible“, vor Anker liegen. Der Praͤsident Houstoun war uͤberaus populair.

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Schwerin, 153. Mai. Se. K. Hoh. der Großherzog ha— ben, in Folge des hoͤchst bedauerlichen Ablebens des weiland Ge— heimenraths⸗- und Regierungs⸗Praͤsidenten v. Plessen, unter dem ten d. 1) den Geheimenrath Kruͤger zum ersten Minister, 2) den bisherigen Regierungsrath von Luͤtzow zum zweiten Minister und Regierungs⸗Praͤsidenten, 3) den bisherigen Landrath v. Le— vetzow auf Lelkendorf zum wirklichen Geheimenrath und Praͤsi⸗ denten des Kammer- und Forst-Collegüi zu ernennen und zu be— stellen geruhet. Auch haben Se. K. Hoh. den Regierungs- rath Karl Wilhelm Georg August v. Laffert, zum Beweis Ihrer gnaͤdigsten Zufriedenheit mit den von demselben bisher ruͤhmlich geleisteten treuen Diensten, zum Geheimen Regierungsrath zu

irnennen und das desfallsige Patent allerhoͤchst zu vollziehen den Weg stellt, ist die Art, wie hier die Censur geuͤbt wi

geruhet.

Muͤnchen, 9. Mai. : sich in mehrern Sitzungen mit dem Expropriations-Gesetze be— schäftigt, und dasselbe mit Modificationen angenommen. Die Frage der Eisenbahnen, fuͤr welche sich insbefondere auch Se.

Die Kammer der Reichsraͤthe hat

Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz sehr lebhast interessirt, kam hier— bei umständlich zur Sprache. Die bessere Jahreszeit hat wieder Leben in die großen Bau— ten gebracht, welche ihrer Vollendung rasch entgegengefuͤhrt wer— den. Schon ragen die Thuͤrme der Ludwigskirche und der go— thische Thurm der Auerkirche mit ihren kuͤnstlichen Geruͤsten majestaäͤtisch uͤber die Stadt empor; auch die Bonifaciuskirche wird im Lause dieses Jahres unter Dach gebracht, und so eben wird in der Ludwigsstraße der Grund zu zwei neuen großarti— gen Gebaͤuden gelegt, von denen das eine die General-Berg— werks⸗- und Salinen Administration ausfuͤhrt, das andere fuͤr das Fraäͤulein⸗Institut bisher am Anger bestimmt ist. Man schreibt aus Rheinbayern: „Diesseitige oͤffentliche Blaͤtter enthielten vor . eine Anzeige, wonach es gelun—⸗ gen seyn soll, ein neues Verfahren der Runkelruͤben-Zuckerbe—

reitung zu ermitteln, durch welches sehr glaͤnzende Resultate er⸗ zielt wurden. Bei den vielfachen Ankuͤndigungen aͤhnlicher Art mag man wohl wenig Gewicht auf einen solchen Zeitungs Ar⸗ tikel gelegt haben. Indessen erfahre ich eben aus zuverlässiger Quelle Folgendes uͤber die Sache: Die ersten desfallsigen Vorschlaͤge gingen von einem Mitgliede des landwirthschaftlichen Vereins des Rheinkreises aus. Auf die dem Kreis-Comits des gedachten Vereins vorgelegte ausfuhrliche Entwickelung des Vorschlags be— auftragte dasselbe den sehr geschickten Chemiker, Herrn Apothe— ker Dr. Herberger zu Kaiserslautern (Professor an der land— wirthschaftlichen Kreisschule daselbst), die beantragten Versuche auszufuͤhren. Dies geschah mit musterhafter Umsicht und Ge— nauigkeit, wovon der dem Vernehmen nach an das Kreig⸗Comits des landwirthschaftlichen Vereins erstattete umfassende Bericht spe⸗ ziellen Beweis geben soll. Das Ergebniß war in der Haupt— sache: die zu Den Proben benutzten Ruͤben enthielten, nach che— mischer Analyse, im Ganzen 9, as Proc. Zuckerstoff. Der wirk— lich gewonnene, sehr schöne Rohzucker (der ohne allen Nebenge— schmack ist) beirug, nach verschiedenen im Verfahren vorgenom— menen Modificationen H, os pCt.; g, 2 und 9, 5 pCt., sonach bei der einen Extractionsweise den vollen Zuckergehalt. Die Behandlungsweise ist übrigens darauf gegruͤndet, die Ruͤben zu trocknen und zu pulverisiren, dann den Zuckerstoff durch Wein⸗ geist auszuscheiden. Wie ich ferner aus sicherer Quelle erfahre, hat das Publikum demnaͤchst eine umfassende Anzeige uͤber diese neue und sehr einfache Methode, so wie eine spezlelle Ausein⸗ andersetzung der gemachten Experimente von Dr. Herberger selbst zu gewärtigen. Die Sache soll namlich nicht als Ge—

heimniß behandelt, sondern ohne allen Ruͤckhalt publizirt werden.“

hen, nach Berichten aus Velasco vom 2. April, 2500 Mann stark, unter dem Befehle eines General Johnson im Lager bei

egi e ng.

Rom, 4. Mai. Die verschiedenen Tribunale des haben in den letzten drei Monaten nicht weniger als 166 Ver brecher zur Galeerenstrafe verurtheilt. Die Zahl derer, well andere Strasen zu erleiden haben, wird nicht publizirt, aber ist gewiß ebenfalls sehr bedeutend. .

Das Morgenhlatt enthält fo gendes Schreiben aus Ron Wer die hiesigen Verhältnisse nicht kennt, möchte sich hin daruber wundern, daß Rom in literarischer Hinsicht so gar m nig produzirt. Wir wollen die literarische Thaͤtigkeit in It lien im Allgemeinen nicht höher anschlagen, als sie win ist; wir leugnen nicht, daß sie der in Frankreich, in Engln in Deutschland bei weitem nachsteht, daß ein großer Theil iisn. was die Italiaͤnischen Pressen hervorbringen, in unaufh dr J und bald zum Makulaturwerden verurtheilten neuen Auflun und Nachdruͤcken besteht; aber es ware eine große Unger tigkeit, wenn man das, was in der Lombardei, im Piemqh sischen, in Toskana, selbst in Neapel geschieht, verkennen wa In Rom und im Kirchenstaate (seit einigen Jahren selbst ; logna nicht ausgenommen) wird indeß fast gar nichts produg selbst die bloß materielle Thaͤtigkeit der Druckereien fehlt. ö besitzt gegenwartig nicht einen einzigen Dichter von einüz Ruf, geschweige denn einen Mann, der sich mit Manzoni g) Niccolini, oder auch nur mit Pellico, Grossi, Rossini ver) chen ließe. Auch die Historiographie ist uͤbel daran: zu nem ist der einzige Coppi, gewissenhaft und fleißig, aber mi Sammler und Ordner, denn selbststaͤndiger Autor. Von g graphischen und statistischen Wissenschaften ist nicht die Rz Im Fache der Naturwissenschaften ist eigentlich nur der Fi von Musignano (Karl Lucian Bonaparte) thaͤtig; er ist ein guͤterter Mann, und lithographirt und druckt auf eigene Kos

in seiner Villa sein großes Werk uͤber die Fauna Italüm

An alte klassische Literatur wird auch nicht viel gedacht, son Italien sich überhaupt mit Nachdruͤcken der Autoren in ug Helbhini oder den in Turin erscheinenden behilft. Ein weß Rabe ist der Vitruv des Marquis Marini, ein Prachtwerl vier Quartbänden, zu dessen Herausgabe der Genannte eine gene Druckerei, Kupferdruckerei und andere Ateliers im J lazzo Pio, dem alten Pompejus,Theater, anlegte, und mit ssy

ner Aufopferung 30,000 Scudi verwandte, die ihm wohl nr zum Theil durch den Debit zuruͤckkehren durften. Yb g/

cher, worin noch irgend etwas gearbeitet wird, sind Archölche und lokale Literatur. Zu letzterer hat der Italiäner von y Neigung gehabt; in der ersteren ist es seit Fea's Tode zienstz stille geworden. Am fleißigsten ist Nibby, der eben setzt

dreibaͤndiges Werk uͤber die Campagna und die umliegenn

Gegenden der Volsker, Sabiner u. s. w. als Begleiter der h kannten Gellschen Karte drucken laͤßt, von dem man erwatrh darf, daß es viel Gutes enthalten und manche Irrthuͤmer sein vielbenutzten Viaggio antiquario von 1819 verbessern wen Der Fürst von Arsoli hat ein Buch uͤber die jetzt seiner Fan lie (Massimi) gehörende Villa Montalto⸗Negroni bei den Dios tianischen Thermen, Felix Peretti's (Sixtus V.) jetzt ziemlt verwahrloste Schoͤpfung, geschrieben, und darin manche inter sante Notizen uͤber diesen hochliegenden Theil der Stadt, ih

dessen Zustand vor der Zeit des großen Papstes, dem es shh

Regeneration verdankt, und diese von demselben dort vorgemmn

mene totale Umwandlung, nebst vielen Dokumenten und schriften mitgetheilt. Von Wichtigkeit ist auch die Schrift y Promis uͤber Alba (Antichit‚ di Alba Fucense), den Schwm platz des letzten Kampfes der Hohenstauffen. Kupferstichwen wie die von Pistolesi und Guerra uͤber den Vatican, das (he die Basiliken des Lateran, St. Maria Maggiore u. s. w, gehe ihren Gang fort, lassen aber in der Ausfuhrung gar zu vi zu wunschen uͤbrig.

sehr dankenswerth ist, da man sich des Zosgaschen Buches in nur in einzelnen Theilen bedienen kann. Das unuͤberstes che Hinderniß, welches sich hier der literarischen Thaͤtigkein

denn das andere, welches große Unternehmungen fast unmi⸗ macht, der Nachdruck, besteht auch im uͤbrigen Italien.! der Censur hat man aber schweren Stand, sobald es sich ) etwas Anderem, als Antiquitäten handelt. So kommt es, h z. B. die vom Grafen Alberti veranstaltete Sammlung i Dokumenten zur Geschichte Torquato Tasso's und des His von Ferrara anderwaͤrts (in Lucca) gedruckt werden muß (Eine nahere Anzeige dieser interessanten Sammlung von Han schriften und Aktenstuͤcken wird in einem der nächsten Blaäͤn des „Magazins fuͤr die Literatur des Auslandes“ nl

getheilt werden.)

Neapel, 2. Mai. (Allg. Ztg.) Man sagt, daß E Majestät der Koͤnig im Staatsrathe den Vorschlag gemet habe, das Theater S. Carlo , ,, um den schon lan ehegten Plan, die Koͤnigliche Residenz in einem vollenith Vier. aufzubauen, in Ausfuhrung bringen zu koͤnnen. R den juͤngsten Vorfällen mag Sr. Majestaͤt allerdings daran legen seyn, diese gefährliche Nachbarschaft zu verlieren, ohg es auf der anderen Seite schade ware, ein so prachtvolles seiner Art einziges Werk zu zerstoͤren. Dieser Vorschlazh ubrigens im Ministerrathe keinen Anklang gefunden haben n somit darf man hoffen, daß er nicht zur Ausfuhrung komm

Seit drei Tagen hat sich die Witterung auf einmal pi dert, und wir haben uns nun nach beinahe achtmo natlhch Regen des herrlich sten Sommerweiters zu erfreuen, jede Ausnahme ber noch ziemlich kuͤhlen Naͤchte, die an den Fihh ling erinnern. Außer den majestaͤtisch sich aus dem ll. des Vesuvs erhebenden Rauchsaulen truͤbt kein Woͤlkchen dr ganze Himmelsgezelt, dessen dunkles Blau sich in dem . den Golf noch schoͤner und kräftiger wiederspiegelt, und h dem frischen Gruͤn der ihn umgebenden Kusten har monisc st verschmelzt. Gleich den Pflanzen scheinen auch die Mensh wieder neu aufzuleben; während das Auge sich an diesem if lischen Anblick labt, fuͤhlt man sich durch den Geruch der o Tausend in voller Bluͤthe stehenden Orangen- und Eitronenb6s welche allwärts ihren Duft ausathmen, noch mehr zur 2 derung dieser herrlichen Natur hingerissen. Wie sehr haben ͤ vielen Fremden den auf das bloße Geruͤcht von Cholera 9 schnell gefaßten Entschluß zu bereuen! sie verließen dieses pt dies, uin sich anderswo im Schnee begraben zu lassen. Der ( nig soll gegen den Ausspruch der hohen Sa nit te. Vehbr din höchsten Grade aufgebracht gewesen seyn, und man darf in th lem Recht bald einen Widerruf erwarten, da es sich mit vorgeblichen Krankheit gar nicht bestaͤtigen soll.

Turkei. sch Die neueste uns zugekommene Nummer der git g Zeitung Tekwimi Wekaji vom 16. Muharrem des

Auf Kosten der Regierung wird ein Wa uber die saͤmmtlichen Obelisken Roms erscheinen, was bei da gegenwaͤrtigen Stande unserer Kunde von den Hieroglyysg

gahres 1253 der Heöschra (22. April) enthaͤlt unter besonderer

Land Heberschrift eine reiche Auswahl von Chronogrammen, worin Hen Sultan zum neuen Jahre gratulirt wird, z

stets das Jahr! 8 dar ets das neue Jahr“ „Alla berleihe Gluck dem Chan im neuen Jahr“ „dem Gultan Tahmud schaffe Ruhm herbei das Jahr zwoͤlfhundert funfzig fte“ u. s. w. Wir erfahren zugleich Namen und Eharakter ber respektiven Verfasser, die theils Geistliche, theils Civil⸗ oder Militair⸗Beamte sind.

Der Minister des Innern, Pertew Pascha, welcher eine Hätlang erkrankt gewesen und wahrend seiner Krankheit bestaͤn⸗ gig durch huldreiche Erkundigungen des Sultans beehrt worden var, hat jetzt, nach wiederhergestellter Gesundheit wie die ürkische Zeitung meldet in einer Privat / Audienz einen kost⸗ haren mit Brillanten besetzten Degen empfangen.)

Die vorliegende Tekwimi We kaji berichtet ferner, daß hi erhabene Schwester des Sultans zu ihrer einstweiligen Wohnung ein geschmackvolles Gebaͤude in dem Stadtviertel At— Sern erhalten solle, das unter der Leitung eines dortigen Kusmannes (Hussein) entstanden ist, und jetzt durch den— üben Kaufmann erweltert und verschoͤnert wird. Der Sultan fa dem Hussein zur Verguͤtung der Baukosten 300, 000 Piaster ewilligt, und ihm zugleich verstattet, an jedem beliebigen Orte nnd in jeder beliebigen Form ein neues Gebäude errichten zu ussen. ö .

Dieselbe Tuͤrkische Zeitung enthaͤlt außerdem noch folgenden Artikel: „Die Fuͤrsten von Buchara pflegten schon seit laͤngerer Bät Sr. Hoheit dem Sultan durch Gesandtschaften ihre Erge⸗ heihct und ihren Gehorsam zu beweisen. So hat vor kurzem uch det jetzige Fuͤrst dieses Staates, Seid Emir Naßr Chan, mn Geschenken begleitetes gehorsamstes Schreiben durch hsjen Wuͤrdentraͤger Balta Kuli Bei an Se. Hoheit abgesen⸗ et. Der Gesandte ist in der Behausung des Kapidschi⸗Baschi, aschin Agha, logirt worden, und hat, nachdem er zuvor dem zroß-Wesir seine Aufwartung gemacht, am 28sten des vorigen sonats die von ihm erflehte Audienz im Palaste von Beschik⸗ sch erhalten, bei welcher Gelegenheit er Sr. Hoheit das Schreiben des Fuͤrsten nebst Ehrengeschenk persoͤnlich zu über⸗ eihen die Ehre hatte.“

Griechenland.

Athen, 19. April. Das fruͤher verbreitete Geruͤcht, als

nden auf Antrag des Staatsraths die Bayerischen Offiziere u dem Griechischen Militairverband entfernt, erhielt durch ein Königliches Rescript an das Kriegs-Ministerium die sicherste Wi⸗ beclezung. Es lautet: „Nachdem Wir Kenntuiß erhalten ha⸗ hen, daß Se. Maj. der König von Bahern, Ünfer vielgeliebter Fön, den aus Bayerischen Diensten temporair entlaffenen Offi⸗ sieten unter den werbvertragsmäßigen Bedingungen und unter Butbehalt fruͤherer Ruͤckbeorderung nach Bayern die Fortsetzung her Dienstleistungen im Griechischen Heere auf weitere vier Jahre Latten, so ermaͤchtigen und beauftragen Wir Unser Kriegs⸗ miniterium, sene in obige Kategorie gehoͤrigen Offiziere, welche begen bis 1. Juni d. J. zu Ende laufender Dienstzeit ihre Ent— assung nachgesucht haben oder noch nachsuchen werden, aufzu⸗ ordern, ihre zeitherigen zu Unserer besonderen Zufriedenheit ge⸗ eichzden Dienstleistungen auch uͤber jenen Zeitpunkt hinaus kttzsezen und die durch allmalige Ausdienung der geworbenen Deutschen Truppen sich gestaltenden Militairverhaͤltnisse abzu⸗ trten. Athen, 25. März (6. April) 1837. Otto.“ „Der Antrag, die Civilliste um 300,000 Drachmen zu er⸗ dhen, wurde von dem Staatsrath angenommen. Auch das Budget des Friegs⸗Ministeriums erhielt die Genehmigung einer edeutenden Vermehrung.

Herr Lassanis ist seiner Stelle als Finanz⸗Minister entho⸗ en, und wurde als Staatsprokurator zum Rechnungshofe ver— t; an dessen Stelle als Minister trat N. Potassis. Als Mi— stet des Innern nennt man Valtinos.

Direktor Anselm hat eine Deutsche Uebersetzung der Kriegs—⸗ hemoiren aus den Jahren 1820 bis 1829 des durch feine Ge— hitte Suli's auch in Europa ruͤhmlichst bekannten Obersten nhebos angekündigt. Bei den noch immer moangelhaften luellen der Geschichte des Griechischen Freiheitskampfes ist dieser shichtliche Beitrag als ein höchst beachtenswerther Gewinn betrachten.

chan Mahmud bring. Segen

ö Mexiko, 17. Maͤrz. Die Regierung hat die Note des sanzdsischen Botschafters, worin derselbe (wie bereits gemel— ch die Wiederstattung der von Franzoͤsischen Buͤrgern erhobe— n Anleihe verlangt, noch nicht beantwortet. ; 1 Matamoros stehen etwa 4000 Mann, die gut diszipli⸗ kit und bewaffnet sind, aber sehr schlecht besoldet werden, ob— Lich ui „Regierungs-Zeitung“ vor kurzem in einem Artikel ber diese Truppen sagte, daß dieselben regelmäßig ihren Sold / nhe. Die Truppen sind hieruͤber sehr aufgebracht und er— . in einer Proclamation, daß die Regierung ihnen noch 600 Dollars an ruͤckstaͤndigem Solde schuldig sey. a ie Mexikanische Regierung hat die Haͤfen von Texas in . ade Zustand erklaͤrt, und man erwartet, daß nun auch Texas sichtlich der Mexikanischen Haͤfen dasselbe thun werde. Santana hat in einem Schreiben an Don Antonio Castro, unerneur der Provinz Vera-⸗Cruz, auf die Praͤsidenten⸗Wuͤrde . doch fuͤgt er hinzu, er hoffe, es werde ihm Niemand ͤ . Generals der Armee der Republik verweigern, n n. er wänsche er den Eid auf die Constitution zu lei— n Re Feierlichkeit hat am 9ien in Vera⸗Cruz unter gro⸗ m Beifallgeschrei des Volkes stattgefund d S nn,. kes gefunden, un antana dem er einem offentlichen Diner beigewohnt, nach mem Landsitze Manga de Clavo zuruͤck. . ̃ ö 9 3 des Praäsidenten der Vereinigten Staaten en. ln. hier an und hat großes Aufsehen gemacht. x ö an , iz der Kongreß eine geheime Sitzung und i ] en , der Meinung, daß die daselbst vorgeschlagenen . re, e mel ger nnr, Art gewesen seyen und daß n gegen die Schiffe der Vereinigten

I

,,,

lima, 19 Dez. (Durch Capitain J. Ri

Fai, Dez. pitain J. Rickmers vom Schi aun nach Antwerpen gemeldet.) 8 bin seit fuͤnf e Fern eligletten zwischen Chile und Peru machen alle mn, 5 eschaͤfte unmoͤglich. Die Chilenischen Kriegsschiffe ha⸗ * ; ngen, den Hafen zu blokiren und nehmen die Peruanischen ö. Beschlag. Taͤglich verordnet hier die Regierung neue geln. Heute um 4 Uhr Nachmittags hat sie hefohlen,

. 2 irkische 23 . Vergl. Nr. 127 der Staats, Zeitung.

a) im Lombard auf

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daß kein Kauffahrteischiff den Hafen verlassen soll, ohne von ei— nem Kriegsschiffe eskortirt zu werden. Diese Convoi muß auf 40 Meilen weit sortgesetzt werden, um alles Zusammentreffen mit den Chilenischen Kriegsschiffen zu verhindern. So werden die Franzoͤsischen Schiffe „Isambert“, nach Bordeaux, und „Nouveau Gabriel“, nach Valparaiso bestimmt, diesen Abend . . unter Eskorte einer Koöͤniglich Franzoͤsischen Korvette egeln.

J niland.

Berlin, 18. Mai. Gestern fruͤh ruͤckten die Truppen der Potsdamer Garnison zu den diessaͤhrigen Fruͤhjahrs-Uebungen in Berlin ein. Heute'ist Ruhetag und morgen findet eine große Parade statt. Die Uebungen selbst beginnen am 20sten mit einem Corps⸗Mandver, dem am 22sten und 23sten ein Feld⸗Ma⸗ noͤver folgt.

Nach der den Actionairen der ritterschaftlichen Privat⸗ Bank in Pommern in der am 25sten v. M. zu Stettin statt⸗ gefundenen General-Versammlung vorgelegten Uebersicht der Verwaltungs⸗Resultate fuͤt das Jahr 1835 beliefen sich die von der Bank im letzten Jahre gemachten Geschaͤfte 2, 987, 376 Rthlr. 7 Sgr. 1Pf.

10 dent 7a o,;

/ zusammen auf. . 17, 5d, 555 Rthst. 6 Sgr. S Pf.

Es ergab sich daraus ein Brutto— Gewinn von 221, 2659 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf.

. ö,, 55,201 Rthlr. 29 Sgr. 2 Pf.

, Von dieser Summe 17733 Rthlr. 29 Sgr. 8 Pf. dem Reserve— und die anderen beiden Drittheile wurden 1836 mit 12 Rthlr. pro Actie vertheilt, minglwerth von 280 Rthlr. habende Actie mit 62, pEt, wie im Jahre 1835, verzinset wurde. zu setzen, ihren nuͤtzlichen Geschäͤftskreis ferner zu erweitern, ist der Beschluß gefaßt worden, andere 1000 Stuͤck Actien, jedoch nicht unter dem Course von 6560 Rthlr., zu emittiren und den daraus entstehenden Gewinn gegen den Nominalwerth dem Re⸗ serve⸗Fonds zuzuschreiben. Am Sten, gten und 10ten d. fanden auf der Stral⸗ sunder Bahn die diesjaͤhrigen Pferderennen Neu-Vorpom— merns statt, bei ö

hatte. Am er sten Tage wurden A Rennen abgehalten, und zwar zunaͤchst um einen von der Stadt Stralsund ausgesetzten von 100 Frd'or. jahrige Stute „Grapeskin“ des Herrn Siegerin blieb. Zu dem zweiten Rennen um den Vereinspreis von 70 Frd'or fuͤr Neu⸗Vorpommernsche und Ruͤgensche Pferde hatte Herr von Krauthoff Jamitzow allein zwei Pferde ange—

welchen der Kommandant von Stralsund, Ge⸗ neral⸗Lieutenant von Borstell Excellenz, das Richteramt uͤbernommen

ringen.

Holz, ; Abgange des Eises hat die Schifffahrt auf dem Weichselstrome

Leinsaamen und Rapps beladene Gefaͤße 32 leere Oderkähne stromaufwaͤrts gingen.

wurde statutenmaͤßig ein Drittheil mit Fonds einverleibt, als Dividende pro so daß die, einen No⸗

Um die Bank in den Stand

d

reis Es erschienen 6 Pferde, von denen die drei—⸗ von Krauthoff⸗Jamitzow

abgefaßten Nachrichten über die

meldet, von denen das eine, „Darklock“, bloß uͤber die Bahn

ging. Dasselbe war der Fall bei dem dritten Rennen (einem hier erschienen nur zwei Pferde, von denen das eine zuruͤck gen wurde und das andere, eine braune Stute des Herrn

wald, uͤber die Bahn ging. Bei dem vierten einen von dem Verein ausgesetzten Neu⸗Vorpommern oder Ruͤgen ansaͤssig sind. Pferde, von denen abermals hoff, „Fidelio“, in einem einmaligen Laufe das Ziel zuerst er— reichte. —Am zweiten Tage wurden abgehalten. In dem ersten um eine von Sr. Koͤnigl. dem Kronprinzen ausgesetzte silberne Schale nebst einem E satz von 10 Frd'or liefen 4 Pferde. Es galt einen doppelten Sieg, den die Fuchsstute „Fiorine“ des Grafen von Plessen— Ivenack errang. Ihm wurden daher die Geld⸗Linsaͤtze und der Besitz der Schale auf ein Jahr zu Theil; im naͤchsten Jahre muß er die Schale vertheidigen oder Reugeld zahlen. zum drittenmale gewinnt, behaͤlt sie als weiten Rennen um den Staatspreis von 2560 Rthlrn. für im Preußischen Staate gezogene Vollblutpferde, im ungestoͤrten Be⸗ sitz ihrer Zuͤchter, mit einem Einsatze von 50 Rthlrn., wa— ren nur 2 Pferde angemeldet, von denen eines, dem Herrn Wilamowich-Moͤllendorff gehörig, uͤber die ging. Das dritte Rennen war ein Unterschrifts- Rennen fuͤr dreijaͤhrige Pferde aller Lander mit einem Einsatz von 25 Frd'or. Von 5 Pferden, die sich die Einsatz- Gelder streitig machten, erreichte eine braune Stute des Grafen von Plessen⸗ Ivenack zuerst das Ziel. In dem vierten Rennen um den Vereinspreis von 40 Frd'or fuͤr in Neu⸗Vorpommern und Ruͤ⸗ gen gezogene Halbblut-Pferde, mit einem Einsatz von 3 Frd'or, blieb von 4 Pferden die „Armtde“ des Herrn von Owstien⸗ Quilow Siegerin. Am dritten und letzten Renntage fan— den abermals vier Rennen statt. Zuerst ein Jagd⸗Rennen um den von dem Vereine ausgesetzten Pokal, mit Pferden jeden Alters und Landes. Herren ritten, und die abgesteckte Strecke betrug eine Deutsche Meile. Von 6 angemeldeten Pferden waren 2 zurückgezogen worden. Die uͤbrigen 4 stellten sich auf dem zum Abrei⸗ ten bestimmten Terrain. Zahlreiche, fast saͤmmtlich mit weichen Ufern versehene Graͤben boten nicht unerhebliche Schwierigkei⸗ ten dar, welche aber alle von den Reitern geschickt uͤberwunden wurden. In der Naͤhe des Zieles setzte die „Fiona“ des Herrn von Vuggenhagen, Zuͤssow sich in raschester Bewegung an die Spitze und erreichte das Ziel mit einem nicht unbedeutenden Vorsprunge, so daß sie als Siegerin begruͤßt wurde. Zu dem zweiten Rennen um den fuͤr inlaͤndische Pferde im Besitze ihrer Zuͤchter ausgesetzten Vereinspreis von 765 Frd'or mit 5 Frd or Einsatz, erschienen 3 Pferde, von denen ein dreijähriger brauner Hengst des Herrn von Wilgmowicz⸗Moͤllendorff das Ziel zuerst erreichte. Das dritte Rennen galt eine Privatwette um einen Einsatz von 20 Frd'or, und das vierte war ein Rennen der Landleute mit in Neu⸗Vorpommern oder Ruͤgen gebornen Pferden. Es hatten sich fuͤnf Konkurrenten eingefunden, von denen das Pferd des Hollaäͤnders Busch zu Bartelshagen die von dem Vereine ausgesetzte Praͤmie von 25 Rthlr. erhielt. Die Witterung war dem diesjaͤhrigen Rennen nicht guͤnstig; der viele Schnee und die Naͤsse hatten es der Direction unmoͤglich gemacht, die gewohnliche Rennbahn auch diesmal zu benutzen, und der Platz mußte demnach auf einer andern, nahe gelegenen Feldmark abgesteckt werden. Nichts, destoweniger war die allgemeine Theilnahme eben so groß wie in den vergangenen Jahren und scheint dem Vereine ein dau— erndes Bestehen zu versprechen.

Wer sie

gel Professor Ratzeburg herausgegebene Werk über Forst-Inseklen, wel—⸗ Eigenthum. Zu dem ñ 3

2 5 Ant * sind :; Unterschrifts, Rennen mit einem Einsatz von 15 Frd'or); auch n ß ezo⸗ icht! ennen um Mittheilungen des Vereins Westpreußischer Landwirthe zu Marien werder Pokal ritten Herren, die in Es erschienen 5 ein Pferd des Herrn von Kraut,

ebenfalls vier Rennen

Reh. /

in⸗

Bahn

ersteren gegebene Nachricht von ciner Erfindung des Herrn Carriére,

In der Nacht vom 10ten zum 11Iten d. M. ist der schoͤne, mit Kupfer gedeckte, durchsichtige Thurm zu Polsnitz bei Freiburg in Schlesien, ohne alle aͤußere Veranlassung, es wehte nur ein leichter Nordwind, suͤdwaͤrts eingestuͤrzt. Gluͤcklicherweise ist kein Mensch bei diesem Ereignisse beschä⸗ digt worden. = In den Hafen zu Danzig sind im verflossenen Mo— nat 63 Schiffe eingegangen. Von denselben kamen 17 Schiffe aus Preußischen, 25 aus Englischen, 6 aus Hollaͤndi⸗ schen Haͤfen u. s. w.; beladen waren 48 mit Ballast, 4 mit Stuͤckgut, z mit Steinkohlen u. s. w. Ausgegangen sind 20 Schiffe, namlich 1 Schiff nach Preußischen, 15 nach Engli⸗ schen, 5 nach Amerikanischen, 2 nach Russischen Hafen u. s. w., und es waren davon beladen 7 mit Getraide, 4 mit Weizen, 3 mit Ballast, 2 mit Holz und Getraide u. s. w. Kuͤsten Fahr ö sind keine ein, und 3 unbeladen ausgegangen. Strom— ahrzeuge sind 8 angekommen. In Elbing sind 4 Schiffe mit Ballast, 3 Hannoverische und J Niederlaͤndisches, einge⸗ gangen; n, ,. sind diese 4 Schiffe und zwar 1 Han— noverisches und das Niederlaͤndische mit Knochen nach England, und 2 Hannoverische mit Oelsaatkuchen gleichfalls nach England. In den Hafen zu Pillau sind 52 Schiffe einge— angen, nämlich 11 mit Stuͤckgut, 2 mit ordinairen Produkten und 39 mit Ballast. Ausgegangen sind 48 Schiffe,

und zwar 40 mit Getraide und 8 mit verschiedenen Gutern.

Die oͤstlichen Winde hinderten die Ankunft der Schiffe in den Hafen zu Memel. Es sind daselbst eingegangen 31 Schiffe, naͤmlich 27 Schiffe mit Ballast, 3 mit Kohlen und 1 mit Haͤ⸗ Ausgegang en sind 71 Schiffe, von welchen 63 Schiffe 3 Saat, 3 Getraide u. s. w. geladen hatten. Seit dein

99 mit Weizen, Roggen,

stromabwaͤrts, wogegen Die Bemannung saumtlicher Gefäße betrug 283 Mann. Von Thorn aus sind 169 Last Weizen und von Kulm 63 Last Weizen und 1 kast Roggen nach Danzig verladen worden.

wieder begonnen. Bei Thorn passirten

Gartenbau ⸗Verein.

In den beiden jüngsten Versammlungen des Vereins zur Beför— derung des Gartenbaues am 19. März und z6. April c. wurden vor— getragen; Nachrichten von der Bildung eines Vereins für Garten— bau in Prenzloiw, mit dem besonderen Zwecke der Anzucht und Vermehrung von Ziergewächsen, zum Schmücke der dortigen Gärten und zur Verschönerung der , n n der Stadt und von der Bil— dung eines ähnlichen Vereins in Stendal; die Mittheilung des Garten- Inspektors Herrn Sinning in Bonn, daß das dort gezogene sogenannke Gama⸗Gras (Lripsacum dactyloides L.) durch die frühen Fröste des Oktobers v, J. vernichtet worden, wonach diefe als vorzüg⸗ liches Futterkraut gerühmte Grasart nur bedingungsweise für unser Klima geeignet zu seyn scheint; der 2te Jahres? Bericht des Vereins zur Verschönerung der Stadt Posen und ihre Umgebungen, wonach für die— sen Zweck schon Erhebliches geleistet und in den Baumschulen des Vereins ein Vorrath von beinahe 25,7000 jungen Stämmen und Sträuchern erzo gen worden ist; der Jahresbericht des Gewerbe-Vereins in Erfürt pro 1836, ausgezeichnet durch die reichhaltigen in gedrängter Kürze mannigfachen Gegenstände seiner denen sich unter Anderem entnehmen läßt, daß im Gegend zwischen Erfurt, Gotha und Langensalza, ge— Bemerkungen des Gewerbe— und Gartenbau-Vereins in Grünberg über die diesseitige Beurthei⸗ lung der zur Prüfung eingesandten Weinsorten, dle, insbesondere für die, weißen Weine, nicht anders als äußerst günstig ausfallen konnte;

Thätigkeit, aus J. 1835 in der

wonach der Anbau der peru vianischen Kartoffel den gehegten Erwartungen nicht entsprochen hat, indem sie zwar einen aufehnfichen Ertrag geliefert, von Geschmack aber schlecht und nur höchstens zu Vichfutter geeignet befunden worden; Mittheilungen des Herrn Pfarrers Getzuhn zu Miensguth bei Ortelsburg, wonach derselbe die schon mehrseitig bestä— tigten guten Eigenschaften der eschenblaättrichen Kartoffel, der Algier—⸗ schen Kartoffel des schwarzen Blumenfohls und des von England un— ter dem Namen Drainliüd Savoy hier eingeführten Savbverkohls auch dort bewährt gefunden; eins von dem Justtzrath Herrn Bur— chardt zu Landsberg a, d W. aus dem Franzöfischen überfetzte Ab— handlung, von A. Poiteau, über die Theorxie Vaän Mons zur Erzie— hung edlen Obstes aus dem Samen; der Geheime Medizinal-Rath,

Herr Professor Lichtenstein, machte aufmerksam auf das vom Herrn

ches, nach einem großen Theile seines Inhalts, auch für Freunde des Gartenbaues und der Landwirthschaft interessant und praktisch nützlich erscheint; derselbe Referent gab Nachricht von dem bemerkenswerthesten Jnhalt der eingegangenen nẽuesten Hefte des Bussetin de ia Sacictè deakri- Lulture du Dept. de Fllèranlt, der Annales de la socieiè d horticulturd de Paris und von London's Gardener's Magazine, von denen die im

zur Vervollkommnung des Spinnens der Seide, die in dem anderen enthaltenen Bemerkungen des Herrn Delalre über die Behandlung warmer Gewächshaus-Pflanzen, mit befonderer Rücksicht auf das Verfahren bei der Umpflanzung, und die im letzteren befindliche Dar— stellung der zweckmäßigen Anlage kleiner Gärten zur moglichst ange⸗ messensten Benutzung eines beschränkten Terrains für den Obst- und Gemüssebau, so wie die Anwendung des abffteßenden heißen Waffer? von, Dampf⸗Maschinen, zur Erziehung zärtlicher Wasser-Pflanzen im Freien, vorzügliche Beachtung verdienen. Herr Professor Meyen hielt einen Vortrag über die Bildung der neuen Holzschicht im Stamme der Dicotyledonen und zeigte an vorgerichteten Baumjweigen, daß die Rinde es sey, welche den Stoff zur Bildung des neuen Jahres-Ringes hergiebt, und daß dieser Sioff von oben nach unten durch die Kinde herabsteige. Herr Prediger Heim erstattete den Jahresbericht über den befriedigenden Zustand und die erfreulichen Leistüungen der Gärtner-Lehr-Austalt in abg. wichenen Lehrjahre, wonach auf den vier Lehrstufen der Anstalt sich gegenwärtig 25 Zöglinge befinden, mit Einschluß von 11 Frei⸗Alum⸗ nen. Von dem ersten Inspektor des botanischen Gartens in Neapel, Herrn Dehnhardt, waren eingesandt: Bemerkungen über die Frack. ria (Colyinhea quadrifaria Salisb.). Betrachtungen über den Dattel baum doctylilersé L), Nachrichten über tinige Melilo⸗ tus-Arten, über Frigonella L. und zima hisf. als Futterkräuter, über den Anbau von Lupinus Lhiermis zur grünen Düngung und über eine dort aus! dem Saamen gezogene neue Abart des Maulbeer⸗Baumes, Morus alla Riceiardiania fr. nigra, die wegen ihrer Schnellwüchsigkeit von dem Herrn Einsender empfohlen wird. Noch waren eingegangen und wurden der Versammlung vorgelegt: die neuesten Hefte der Druck— schriften der ökonomischen Gefellschaft im Königreich Sachsen, des Gartenbau-Vereins in Hannover, des landwirthschaftlschen Vereins in München und der Landwirthschafts-Gefellschaft in Wilen, so wie die jüngsten Hefte der wegen der Reichhaltigkeit chres Inhalts eben so interessanten als beachtenswerthen Allgemeinen Desterreichischen Zeitschrift von Mayer, Elsner und Hammerschmidt in Wien.

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corniculata Vici altis-

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. In der letzten Versammlung des wissenschaftlichen Kunstvereins hielt Herr Dr. Schöll einen Vortrag über Charun, den Todtengott ver Etrusker, mit Berücksichtigung der von Herrn Professor Ambrosch in Breslau erschienenen Mr n dl erg „de Cha