1837 / 138 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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daz jeder Widerstand vergebens war. Die Provinz von Tarra⸗ ena ist fuͤr unabhangig erklaͤrt worden und gehorcht den Be— fehlen des General⸗Capitains nicht mehr.“

An der heutigen Boͤrse hatte die Speculations-Wuth etwas nachgelassen, und alle Eisenbahn⸗Actien standen niedriger im PYPreise. Man will abwarten, welche Wirkung die Bildung so vieler neuen Actien⸗-Gesellschaften, falls die Kammer dieselben genehmigt, auf die Boͤrse hervorbringen werde; denn man schäͤtzt das zur Anlegung der neu projektirten Eisenbahnen erfor— derliche Kapital auf mehr als 100 Millionen Fr.

Großbritanien und Irland.

London, 13. Maj. Bei dem Lever, welches der Koͤnig am 109ten d. hielt, wurde Sr. Majestaät unter Anderen auch der 2 Gesandte bei den Vereinigten Staaten, Baron Behr, vorgestellt.

Unter denen, welche dem Comits fuͤr die Erwaͤhlung des Herrn Leader in Westminster beitraten, befanden sich die Par— laments⸗Mitglieder Herr T. Duncombe und Lord W. Bentink; auch Lord Grosvenor, der Sohn des Marquis von Westminster, stimmte fuͤr den radikalen Kandidaten, indem er sich deshalb in einem Schreiben an Herrn Byng dadurch rechtfertigte, daß er, abgleich von den Ansichten beider Kandidaten abweichend, sich doch zur Unterstuͤtgung des Herrn Leader genoͤthigt gesehen habe, weiß kein dritter Kandidat von gemaͤßigter Farbe aufgestellt wor⸗ den sey; er fuͤgt übrigens hinzu, daß er in Betreff der Behand— lang Irlands, Spaniens und der kirchlichen Angelegenheiten so 15e Herr Leader denke, sonst aber dessen ultraradikalen Meinungen aufs äußerste entgegen sey. Die Carlton Chroniele greift ihre ehemaligen Freunde, die Tories, sehr heftig an, weil die⸗ selben, wie sie sagt, Sir Francis Burdett unterstuͤtzt haͤtten, um einen elenden voruͤbergehenden Sieg zu erlangen; sie wuͤrden sich, meint sie, auf immer beschimpftn und ihre Partei un— retibar zu Grunde richten, wollten sie dem alten abgelebten Ba⸗ ranet die Hand der Freundschaft reichen und auf diese Weise den Konservatismus zu Gunsten eines Renegaten von Deina— gogen prostituiren. „Ein solches Verfahren“, sagt das genannte Blatt, „muß alles Vertrauen zu Staatsmaͤnnern vernichten. steht ein bejahrter Gentleman, Namens Burdett, von Natur einer der hochmuͤthigsten Aristokraten, die je gelebt haben. Eitelkeit

beweg ihn in der Jugend, Demagog zu werden; Eitelkeit

trieb ihn beinahe zum Hochverrath, vor dessen Folgen er eben hicht auf wuͤrdige Weise zuruͤcktrat. Er erzählt gar zu gern, wie er in den Tower gekommen, wir finden aber in seinen Briefen nicht erwaͤhnt, wie er wieder herauskam. Im hohen Alter uͤbertrumpfen ihn nun andere Demagogen und stellen ihn in den Schatten; da bewegt ihn wiederum Eitelkeit, alle An— sichten, zu denen er sich dreißig Jahre seines Lebens hindurch bekannt . widerrufen und Tory zu werden, wezu er, sagt er jetzt den Waͤhlern von Westminster, von jeher mehr als zum Whigthume geneigt gewesen sey.

und es folgt daraus nur eines von zweien entweder, daß er dreißig Jahre falsche Farben getragen hat, oder daß er es jetzt

thut.“

In den Lissaboner Zeitungen besindet sich eine Dar— stellung der ordentlichen Einnahmen, die der Portugiesische Schatz im vorigen Jahre hatte, und die sich auf 8,700,000 Milreis be—Q liefen, wogegen die Ausgaben 13,760,060 Milreis betrugen, so daß ein Desizit von mehr als einer Million Pfd. Sterl. bleibt, Anleihen und Schatzscheine nicht einmal gerechnet. Um diesen Ausfall und andere Forderungen an das Schatzamt zu decken, will man gern eine neue e ih! in London oder sonstwo negoziiren.

Die Spanischen Fonds fielen gestern in Folge der Nach-! richt von den Aufstands-Bewegungen der fast republikani⸗

schen Unabhaͤngigkeits⸗Partei in Catalonien, die durch die Mor—

merkt heute auch, daß an der gestrigen Fonds⸗Boͤrse mehr Be⸗ gehr nach Geld gewesen sey, als seit einiger Zeit, so daß die Consols um pt. fielen.

Der Constituttonal enthält folgenden Artikel.: „Die Ankunft des letzten New⸗HYorker Paketschiffes hat keine auffallende Aenderung in dem Stande der Handelsgeschäfte zuwegegebracht. Billig ist daher anzunehmen, daß das Ausbleiben von Rimessen mit den letzten Paketschiffen keine unmittelbare Verlegenheiten zur Folge gehabt hat, wie es auch immer um den Ausgang ste— hen mag. Geld bleibt verhaͤltnißmaͤßig leicht zu haben, allein wir hoͤren nicht, daß sich die geringste Neigung zeigt, ein maͤ— ßiges Kapital in Waaren irgend einer Art anzulegen. Dies deutet augenscheinlich auf die Furcht hin, daß die Preise noch nicht den niedrigsten Punkt erreicht haben möchten, und der Siand derselben fuͤr alle Stapel-Artikel rechtfertigt diese Be⸗ sorgniß so ziemlich. So ist z. B. diesen Augenblick durchaus Mangel an verschiedenen Seidenwaaren, in Folge davon, daß die Manufakturisten seit einigen Monaten zu arbeiten aufgehoͤrt haben, und doch besteht kein regelmäßiger Preis fuͤr das rohe Material, und Niemand will es wagen, im Vertrauen auf eine Reaction in dem Werthe desselben etwas darin anzulegen. Wol— lenwa tren, womit es seit beträchtlicher Zeit verhaͤltnißmäßig am be⸗ sten unter unseren , , , , , stand, fuͤhlen jetzt den Druck in hohem , , zrade. Bei den großen Ein— fuhren von fremder Wolle im letzten Jahre und dem anscheinend so gesunden Zustande des Verkehrs, indem sich die Fabrikate weder daheim, noch auf den fremden Märkten anhaͤuften, ließen sich viele Käufer taͤuschen und haben nun sehr große Vorraͤthe an rohem Material, das sie zu den Preisen vom vorigen Jahre ankauften. Es ist in diesem Augenblick eben nicht leicht, eine richtige Uebersicht von dem verhaͤltnißmaͤßigen Sinken der Prei— se, insonderheit in fremden Wollen zu geben; was aber inlaͤn⸗ dische betrifft, so sind Kentische Vließe, welche voriges Jahr um diese Zeit willig mit 24 P. das Pfund bezahlt worden waͤren, diese Woche zu 14 verkauft worden. Die geringeren Britischen Wollen sind selbst in noch groͤßerem Verhaͤltniß gefallen und jetzt zu keinem Preise verkaͤuflich. In jedem Heß es c swꝰ ! überhaupt zeigt sich die Nothwendigkeit, daß das Geldwesen bald— insglichst sich dahin ordne, daß die Preise auf den niedrigsten Punkt kommen, wodurch allein sich das Vertrauen herstellen kann.“ Die Morning Chroniele sagt, unter den Handels—

zweigen, welche noch am wenigsten durch die Geldnoth und den Mangel an Vertrauen gedruͤckt worden, seyen Wolle, Getraide

Da

Dies ist neu suͤr die Waͤhler,

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schaft fuͤr England erwaͤhnen laßt. Sir Robert fag seinerseits einen Glückwunsch fuͤr die Republik hinzu, zu der Anerkennung der Suͤd⸗Amerikanischen Freistaaten durch Spanien, wovon die Nachricht ihm so eben zugegangen war. General Paez antwor— tet in den verbindlichsten Ausdruͤcken gegen Se. Masestaͤt und den Gesandten, indem er es zugleich beklagt, daß nicht schon die vorigen Cortes die Königin zu dem nunmehrigen Beschluß ver— anlaßt hätten, weil in diesem Falle sein und Sir Robert's Freund, General Soublette, schon hätte aus Spanien zuruͤck seyn koͤnnen.

B elg i gn.

Bruͤssel, 12. Mai. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Adelaide wird diesen Abend von Laeken nach Paris zuruͤck— kehren. Der Köoͤnig hat aus den fuͤr die Wissenschaften und Kuͤnste bestimmten Fonds der kuͤrzlich zu Bruͤssel durch die Jesuiten ge— stifteten neuen Bollandisten⸗Gesellschaft einen Beitrag von 6000 Fr. bewilligt, um sie in Stand zu setzen, die Arbeiten in Betreff der Fortsetzung der Acta Sanctorum zu beginnen.

t f h g nd.

Kassel, 15. Mai. Se. Hoheit der Kurprinz und Mitre— gent beziehen heute mit Hoͤchstihrem Hofe die Sommer-Resi— denz zu Wilhelmshoͤhe.

Der Koͤnigl. Franzoͤsische Gesandte am hiesigen Hofe, Hr. Chevalier de Cabre, ist heute nach Fulda abgereist, um daselbst J. Hoh. die Prinzessin Helene von Mecklenburg-Schwerin, Braut Sr. Koͤnigl. Hoh. des Herzogs von Orleans, zu erwar— ten. J. Hoh. kommt von Potsdam, reist unter dem Namen einer Gräfin von Grabow, und wird am 2lsten zu Fulda ein— treffen, wo auch der Herzog von Broglie, als Begleitungs,Am— bassadeur mit seinem Gefolge sie erwartet. Von Fulda begeben Ihre K. H. die verwittwete Erbgroßherzogin und die . Helene sich nach Homburg vor der Hoͤhe zu den Durchl. Ver— wandten der Frau Erbgroßherzogin, von da nach Saarbruͤck, wo sie am 24sten d. M. uͤbernachten.

Muͤnchen, 19. Mai. Die von dem Koͤnigl. Regierungs— Commissair, Ministerial⸗Rath v. Mayr, in der 27sten Sitzung der Kammer der Abgeordneten abgegebene Erklarung uͤber die Sparkassen lautet wie folgt: „Meine Herren! Die Regierung hat den Sparkassen, als einem der mächtigsten Hebel für Sittlichkeit, seit ihrem Entstehen die vor⸗ züglichste Aufmerksaimkeit gewidmet. Sparkassen sind zunächst Be— dürfniß für die Städte, um die Dienstboten, Gewerbs⸗ und Handels— Gehülfen u. dergl. von einem ihrer Lage nicht angemessenen Aufwande abzuhalten; es ist aber aus deuselben Rücksichten höchst wünschens⸗ / werth, daß sie auch dem platten Lande zu Statten kommen. / sem Ende, und um das Institut der Sparkassen möglichst zu verbes—

sern, hat die Regierung erst unterm 30. Januar 1. J. Kommission von ausgezeichneten Männern niedergesetzt, weicher un— ter Anderem die . Aufgabe; geworden ist, die Frage zu lösen, durch welche Einrichtung es möglich werde, daß Dienstboten, Gesellen und dergl., an dem Orte, wo sie wohnen, auch die kleinsten Crübrigungen ohne vielen Zeit⸗ oder Kosten Aufwand in eine Spar— kasse legen können. Die Berathungen und Arbeiten dieser Kommis⸗— sion, an welcher auch drei sehr geehrte Mitglieder der gegenwärtigen hohen Kammer Theil genommen haben, sind geschlossen, und die Akten derselben werden dem K. Staats-Ministerium des Junern in den nächsten Tagen vorgelegt werden. Ich bemerke dieses zur vorläusgen Kenntnißnahme von Seiten des betreffenden Ausschusses, welchem der vorliegende Antrag wird zugewiesen werden; sollte derselbe Aufschlüßse über den fraglichen Gegenstand wünschen, so werden sie von Seiten? K. Staats-⸗Ministeriums des Innern auf dem kürzesten Wege, alle schriftliche Requisition, unverweilt gegeben werden. Noch muf

zur Kenntniß der hohen BVersainmlung bringen; Auszüge der Rech— nungen vom Jahre 18254, sind noch nicht eingekommmen. Die

Am Schlusse des Jahres 18243 betrugen ihre

Kreisen auf 50. . 148,

Einnahmen 2,195,268 Fl. iM, Kr., Tiusgaben *,izz, 30 l. Kr, Aktivreste 70, 999 Fl. S654 Kr., Passivreste 78 Fl. 4 Kr, Aktty⸗ Kapitalien 5,585, 339 Fl. 37*, Kr., Akftiv⸗Zinsen⸗ ückstände 32915 Fl. 16) Kr, Pa lv⸗Kapitalien 503, 634 Fl. 373 Kr., Passiv-Zin— fin ell nz A3, 460 Fl. A527 Kr. Von den Aktiv-Kapitalien der Sparkassen waren am J. Okt. 1835 verzinslich angelegt 3,723,421 Fl.

bti den Königlichen Staatsschulden⸗Tilgungs-Kassen 6993579 Fl. 9 Kr. bei Privaten, und 1,162,539 Fl. 28 Kr. 3 Pf. bei Gemeinden und Corporationen. Dieses Resultat möchte als vollkommen beruhi— gend und in mehreren Beziehungen als erfreulich zu erachten seyn. Ueber das Detail der angeführten Ziffern werden dem beireffenden Ausschusse die allenfalls erforderlichen Aufschlüsse auf dem bezeichne— ten Wege ertheilt werden.“ He st er hre ch,

Wien, 12. Mai. Verflossenen Montag war große Revue am Glacis, welcher die Soͤhne des i r Karl mit ihrem Oheim, dem Vice⸗-Koͤnig des Lombardisch-Venetianischen Koͤnigreiches, beiwohnten. Man sagt, daß der Erzherzog Pala— tinus nebst Familie hierher kommen, einige Zeit . verweilen und dann in Begleitung des Erzherzogs Rainer eine Erholungs— Reise nach Italien antreten werde; auch vernimmt man, daß der rhei, Friedrich im Laufe des Juli seine erste Seefahrt auf einer Kaiserl. Fregatte antreten werde.

Zum Sommer ⸗Aufenthalt des Allerhoͤchsten Hofes ist fuͤr dieses Jahr das Schloß Laxenburg bestimmt worden; doch sollen im Laufe des Sommers auch die Kaiserl. Familien⸗-Herrschaften, so wie Ischl und das Salzkammergut besucht werden.

Im Laufe dieser Woche sind sechs junge Perser, Soͤhne von Großen des Reichs, hier angekommen, um einige Jahre hier an dem Unterricht in den Kriegs- und Staats⸗Wissenschaften Theil zu nehmen.

Schweiz.

Zurich, 12. Mai. (Allg. Ztg.) Das Gesetz gegen den Sicherheits-Verein, der in anderer Form und unter anderm Namen wieder aufgelebt ist, hat den Eifer der Bernerischen Parteien nicht wenig vermehrt. Eine Versammlung von Unzu— friedenen in Brienzwyler im Oberlande schien den Beamteten so bedrohlich, und die bei dieser Gelegenheit gesprochenen Reden, besonders des Altaretschreibers Schärer, so gefaͤhrlich und auf— ruͤhrerisch, daß zu Verhaftungen geschritten und Schaͤrer nach Bern transportirt wurde. Da man im Kanton Bern sogleich bereit ist, Truppen aufzubieten und die unruhigen Landestheile

und die Russischen Artikel zu nennen.

Die Gazeta de Venezuela vom 1. Maͤrz enthaͤlt eine Korrespondenz zwischen dem Britischen Gesandten in Venezuela, Sir Robert Kerr Porter, und dem ehemaligen Praͤsidenten je— ner Republik, General Paez, welchem der Gesandte unterm 15. Februar die Antwort von Sir Herbert Taylor Namens Sr; Majestät auf die Anzeige, daß General Pages Hoͤchstdemselben zwei weiße Hirsche zum Geschenk bestimmt habe, mittheilt, wo⸗ gegen der König dem General einen Degen verehrt und mit

* uͤberziehen, so geschah es auch diesmal. Unter dem Oberst—⸗ ieutenant Knechtenhofer ruͤckten einige Hundert Mann Milizen nach Brienz und Oberhasli. Eine große, aber unbewaffnete Schaar Oberhasler Bauern, welche die Truppen unterwegs an— trafen, wurde mit Muͤhe zuruͤckgewiesen. Sie wollten nach Bern, wie sie sagten, um Schärer zu befreien. In kur— zem kehrte uͤbrigens Alles wieder zur Ordnung zuruͤck. Der— gleichen Symptome beweisen aber immerhin, daß dieser Kanton von einer eigentlichen Beruhigung noch wett entfernt ist. In

hroößer Augzelchtnnung der Verdienste besselban und selner Freund

Bern ist naturlich der Haüptsitz der Partei, welche der ge—

Zu die⸗ verbes⸗ wird der Ober- Befehlshaber mit seinem Generalstabe und! hier eine zwei Dampfboͤte von hier abgegangen, von denen das ein

gehoͤrten. l naten 60 Mann gekostet. ich das Resultat der Sparkassen-Rechnungen für das Jahr 183 295

Lenwaͤrtig herrschenden Regierung feindlich entgegen steht. Pruntrut sind aber der Unzufriedenen ebenfalls eine Menge. Dazu kommt nun ein Theil der Oberländer Ban Die wahre Kraft der Schnellschen Partei liegt in den Mag ten der kleinen Staͤdte und der Doͤrfer.

nie scheut, zu allen Maßregeln zu greifen, welche sie im erhalten, so ist sie gar nicht leicht zu besiegen. Die Zeit Aristokratie scheint voruͤber, die der niedern Volksklassen noch n gekommen zu seyn. Ein gebildeter Mittelstand, der sich mit en solchen der Hauptstadt verbinden wurde, zeigt sich nicht, wen stens nicht in hinreichender Masse, um zu Einfluß zu gelan So bleibt eben nichts uͤbrig, als die noch ziemlich rohen Elm m einer Dorfmagnatschaft. Spanien.

Madrid, 5. Mai. In der gestrigen Sitzung der G fanden sehr lebhafte und zuweilen tumultuarische Debatten den Bericht der Finanz? Kommisston statt. Mehrere D tirte beschuldigten das Ministerium, es sey nachlaͤssig in s Pflichterfuͤllung gewesen und habe seine , n erfuͤllt, und Herr Domenech bemerkte, daß sowohl das P kum, als die Presse gegen das System der Regierung Hierauf sprach der Conseils-Praͤsident sein Bedauern dan aus, daß die Regierung, welche der Unterstuͤtzung der Cortef duͤrfe, durch Opposition geschwächt werde. „Kein Ministerin sagte er, „kann unter solchen Umstaͤnden bestehen. Wat Presse betrifft, so ist sie nicht die Stimme der tion, sondern das Echo der Leidenschaften gewisser P. nen. Ich sage dies frei heraus, weil mich Niem beschuldigen kann, daß ich mich zu dem Ministerium gedtz habe; ich uͤbernahm es nur, als mein Vaterland und die gin mich dazu noͤthigten.“ Diese Rede wurde mit lautem! fall aufgenommen. Als nach einer kurzen Erwiderung Herrn Domenech von den Gallerieen Beifall zugeklatscht wu erklärte der Präsident der Kammer, er werde die Zuschauer ausweisen lassen, wenn sie sich nicht ruhig verhielten. Nach nigen lebhaften Erlaͤuterungen erklärte die Kammer den Ga stand fuͤr hinreichend diskutirt und entschied mit 101 Stim gegen 62, daß der erste Theil des Kommissions-Berichts m von der Kammer gebilligt werde, worauf der Berich tert Herr Madez, erklaͤrte, die Kommission nehme jetzt den sanjt Bericht n, weil die Kammer den wesentlichsten Thel wh ben verworfen habe. z

Franzoͤsische Blätter enthalten nach stehen des Schrell aus San Sebastian vom 7. Mai Abends: „Gestern wa hier schon 37 Bataillone versammelt und heute sind noch f Bataillone der Garde angekommen. Heute oder spätestens mo Sch wadronen Kavallerie erwartet. Vor mehreren Tagen Ferrol ein Bataillon des 16ten Linien Infanterie⸗Regiments! das andere in Gijon das Provinzial-Regiment von Pontent aufnehmen soll. Man kann die Operationen als begon ansehen. Ein Augenzeuge berichtet Folgendes uͤber die e Ereignisse: Am 4Aten um zwei Uhr Nachmittags. ging die Division unter dem Befehl des Generals Jauregui, nach bei Loyola eine Bruͤcke geschlagen worden, auf das andere uͤber. Eine halbe Stunde spaͤter hatte sie sich des Hauses Ay bemächtigt, wobei nur ein Chapelgorri getoͤdtet un) vier 6 daten verwundet wurden, von denen ö. zur Englischen leg

Die Einnahme dieser Stellung hatte vor zwei Am ö5ten fanden nur einige un deutende Gefechte ohne Resultate statt. Am 6ten bereiteten die Chr nos sich zu einem Angriffe auf das Haus achola vor, das an der

Straße liegt, um daselbst eine Batterie von schwerem Kal

ning Chrondete zuerst hier bekannt wurde. Dieses Blatt be— q Zahl der Sparkassen belief sich am 1. Oktober 1835 in sämmtlichen

zu errichten, und mittelst derselben die Schanzen zur Linken. Venta von Oriamendt zu beschießen; aber die Karlisten kn

é den Christinos zuvor und griffen sie bei Astiarraga mit

stuͤm an. Zwei ihrer Pelotons drangen bis zu einer Km

vor, aber dieser VBersuch kam ihnen theuer zu stehen, de

blotze Scharmuͤtzel verwandelte sich in einen wirkliche wobei die Karlisten über 100 Mann verloren. Man fag den Positions-Orten der Christinos 63 Leichen, worunter fiziere, und nach der Verwüustung zu urtheilen, die das Gi in ihren geschlossenen Reihen anrichtete, muͤssen sie einen! großeren Verlust an Verwundeten gehabt haben. Den Chh nos sind A Chapelgorris getoͤdtet und 10 verwundet worden;! zweite leichte Regiment hat 9 Todte und 29 36 Ver wun Unter den Todten befindet sich der tapfere Bataillons-Ches sarte und 2 Offiziere. Die Chapelgorris und das zweite li Regiment haben allein an diesem Kampfe Theil genommen. Chef des Englischen Generalstabes, Herr Chacmay, ist leicht wundet worden.“

k Lissabon, 15. April. Dem ministetiellen M virat, welches seit der Nacht vom 9. Sept. vorigen Jahre in Portugal die Portefeuilles in Händen hat, drohte der e Es sollte durch ein aus dem Marquis von Louls, dem Vit von Requengo (General Avilez) und Anderen zu bildende nisterium ersetzt werden, welches seinerseits wieder, je nan Umständen, spaͤterhin entweder den exaltirtesten Maͤnngh Kammer, wie Julio Sanches, Costa Cabral und Aehmnht oder den Anhängern der Charte Platz machen wurde, lf eine baldige Umwaͤlzung möglich seyn sollte. Dies wa eigentliche Zweck des von der Gesetzgebungs⸗-Kommissoh Cortes vorgelegten Gutachtens, in welchem erklaͤrt witz, „bis zu vorgenommener Revision alle von dem Min rium far dem 9. September v. J. bis zur Eroͤffnung den tes erlassenen neuen Gesetze suspendirt werden solh Vielerlei Interessen und mannigfache Intriguen ten bei diesem Gutachten eine Rolle. Waͤre es d gegangen, so wuͤrde der am 19ten d. M. in Kraft gesetzte olltarif ebenfalls suspendirt worden seyn, was fl Englische Gesandtschaft kein geringer Triumph gewesin Die Verhandlungen uͤber dieses Gutachten dauerten rei dn Emmanuel Passos ließ bei der Vertheidigung des Mini seinen Witz leuchten und verletzte dadurch die Europaͤische n tinental-Politik und die Personen. Selbst ein Theil . nen Geschlechts ward von ihm nicht verschont, indem et „Leis e mogas häo gosio dellas senäg novas (Hesbe⸗ Weiber liebe ich nur, wenn sie jung sind.“ Das ö. hal namlich den Doppelsinn von „neu“ und „jung“. Hun gluͤck des Ministers waren an jenem Tage auf der Damen g lerie nur Frauen von einem gewissen Alter. Diese machten an völlige Revolution, und unter den Reihen von Passos g n. i glaͤnzt jetzt auch diese zahlreiche Klasse. In der Montag⸗Sit ö. ĩ wich Almeida Garrott (der Dichter) der Frage, um 9. handelte, sehr geschickt aus, und das Ministerlum trug dr

Eben weil sie solche Basis hat, und sich dessen bewußt ist, so wie sie sich a z An

Das Gutachten der Kommission . mit einer Ma⸗ . und das Ministerium bleibt

Eselbe; das ist aber auch Alles! In . Reme⸗ schido jetzt von den Gebirgs⸗ Bewohnern selbst verfolgt. Cango⸗ fas mit seiner kleinen Guerilla im Norden stren t sich vergebens . Dee direkten und indirekten Versuche . Offiziere,

bon ihren Corps die Charte Dom Pedro's wieder proklamiren u lassen, sind erfolglos geblieben. Aber die große Geldnoth im Schatze dauert fort, was natuͤrlich der Regierung keine Starke herleiht; genug, wir sind noch in der Revolution. Daß die Kö— nigin sich in gesegneten Umstaͤnden befindet, ist nun entschieden. Venn diese Fuͤrstin einen Thronerben gebaͤren solite, so wurde die Unsicherheit uͤber die Zukunft sich sehr verlieren. Morgen hhiffen sich die Familien des Herzogs von Palmella, des Gra— fen von Villareal und andere nach Havre ein. Wenn dies nur heshalb geschieht, um nicht Zeuge von einem neuen politischen Dramg zu seyn, so glaube ich, diese Damen haͤtten immer noch einen Theil des Fruͤhlings hier zubringen koͤnnen, wiewohl die Kälte und Feuchtigkeit diese Jahreszeit sehr unfreundlich macht.

* Griechenland.

Athen, 19. April. (Munch. Ztg.) JJ. MM. der Koͤ—⸗ niz und die Königin sind im erwuünschtessen Wohlseyn. Vor nigen Tagen haben Allerhoͤchstdieselben ein im Hafen Piräus legendes Franzsͤsisches Schiff mit Ihrer Gegenwart beehrt, vor— Bestern wurde dieselbe Ehre dem um Griechenland so verdienten tuglischen Linienschiffe „Asia“ zu Theil, welches bei Salamis bar Anker liegt. Auch der „Portland“ ist vor einigen Tagen in den Hafen ven Piräus wieder eingelaufen.

Das lange im Publikum zirkulirende Geruͤcht uͤber Mini— sterwechsel ist wenigstens theilweise nun zur Wahrheit gewor— ben. Der seitherige Finanz-Direktor Herr Lassanis würde sei⸗ her Stelle enthoben und zum Staatsprokurator bei dem ober— en Rechnungshofe ernannt; zugleich wurde die Stelle eines Finanz-Direktors definitiv aufgehoben. Zum Finanz Minister purde der Staatsrath im ordentlichen Dienste Herr N. Botas⸗ ss aus Spezia ernannt. Man betrachtet auch den Austritt des Ninisters des Innern, Mansolas, als gewiß, und nennt als inen Nachfolger den Staatsrath Waltinos, und den fruͤhern Nomarchen Glarakis. Letzterer genießt nicht nur den Ruf eines techtlichen Mannes, sondern hat auch die noͤthige Geschaͤfts⸗ kuntnitz und wissenschaftliche Bildung.

Die Berathung uͤber das Budget des Jahres 183 ist im gtagtsrath endlich fast vollendet; die Anwesenheit Sr. Maj. n Königs bei den Berathungen hat gewiß belebend auf diesen elfas schwerbeweglichen Körper gewirkt, fo wie anderer Seits dese Theilnahme Sr. Maj, des Koͤnigs an den Geschäften ein⸗ sihmigen Beifall erhalt. Ersparnisse wurden von dem Staats- tach zei mehr als einem Kapitel beantragt; dagegen hat der— sebe auch eine Erhohung der Civilliste Sr. Majestäͤt von I„h0,069 auf, 1, 300,900 Drachmen in Antrag gebracht. Der Nilitair-Etat hat von der haushaͤlterischen Scheere des Staats— rathes nichts gelitten; nur wurde dem Staats- Secretair des Krieges moͤglichst Sparsamkeit und Beibehaltung nur der drin— gend noͤthigen Offiziere anempfohlen. Von Ersparung in den Ausgaben der Ministerien war freilich auch wiederum die Rede: als das beste Heilmittel aber erscheint unter Anderem die Er— nennung tüchtiger und geschaͤftskundiger Minister. Auch der Ninister⸗Präsident nimmt an den Staatsraths-Sitzungen thä— tizn und ununterbrochenen Antheil.

Eine heute erschienene Verordnung gewahrt den Patent⸗ Steuerpflichtigen einige Erleichterungen in Bezahlung der Steuer. Auch liegt das Patent-Steuer-Gesetz dermalen dem Handels⸗Comitè zur Revision vor.

Es ist abermals ein Commissair aus London zum Zweck heuer Unterhandlungen uͤber die Etablirung der Bank eingetrof— fen. Da er jedoch keine hinreichende Vollmachten hat, fo hat die Regierung sich mit ihm in keine Unterhaublungen eingelas— sen. Ueberdies besteht die Regierung auf Erfuͤllung des fruher hit den Bevollmächtigten des Herrn Wright abgeschlossenen Dirtrages, und da Herr Wright den eingegangenen Verpflich⸗ gen nicht nachkommen will, so hat die Regierung Schritte zthan, um denselben zur Erlegung bes stipulirten Schaden Er— sißs von 206,000 Drachmen zu zwingen.

Die Niederlassungen ausgedienter Deutscher Soldaten wer— ben fortwährend von der Regierung eifrigst unterstuͤtzt, und schon fudet man in Athen eine nicht unbedeutende Anzahl Deuischer Verkstätten. Doch fehlt es in Athen noch besonders an Ger— bern, Faͤrbern, Drechslern, Hutmaͤchern und vor allem an Tuch⸗ sibrikanten. Eine Papier- und Pottaschen-Fabrik soll demnaͤchst nrrichtet werden.

Der Baum der Neu-Griechischen Literatur bringt bereits tinge Bluͤthen, die mit der Zeit gute Fruͤchte versprechen. Es it neuerllch ein Werk uͤber Anatomie von dem Dr. Maurokor— dab erschlenen, das erste Neu-Griechische Werk uͤber diesen

Gtgenfand, das mit vielem Fleiß ausgearbeitet seyn soll. El Kürt über Mythologie ist von dem UniversitätsProfessor Kan— tagonis, ein umfassendes Griechisch-Franzoͤsisches Wörterbuch von hem Vereine mehrerer Gelehrten angekündigt, und andere berden fuͤr den Druck vorbereitet. Auch fuͤr die niederen Schu— len sind bereits in dem Königl. Schulbuͤcher-Verlage mehrere gute Bucher gedruckt worden, worunter sich besonders die heilige Geschichte des Unsversitäͤts. Professors Missail Apostolides und ine aus Deutschen Werken gesammelte Gymnastik des Prof. agonis quszeichnen.

ö. Dy Erdbeben dauern, wiewohl minder heftig, noch immer fort, Auch das Erechthion auf der Akropolis hat dadurch, wie— wohl unbedeutend, gelitten.

An dem Ende der Hermesstraße wurde bei einem Neubau ein Theil einer alten Mauer, einige Bruchstuͤcke von Statuen und ein Theil einer Inschrift aufgefunden, worauf die Worte erkenntlich sind: Xe 6e Kseęcnlons cn olnjos. Herr Dr. Roth hat daruͤber eine kleine Abhandlung geschrieben, worin er die Ansicht nsspricht, daß dasselbe ein Denkmal des Eubulides, des Soh— des Eucheiros, sey.

davon. ö soritat von 25 Stimmen verworfen,

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

le NewYork, 18. April. Der neue Franzoͤsische Gesandte den Vereinigten Staaten, Herr Pontois, ist in Washington nzekommen. . ;

Der Courrier des Etats-Unis vom 12ten enthalt einen ien Artikel uͤber die gegenwartige Handels,Krisis in Nord— . nnita (vergl. Nr. 129. der Staats-Zeitung), worin es unter nderem heißt: cg een vorigem Mittwoch hat sich die unglückliche Lage des Han— n, in den Vercinigten Staaten nicht gebessert, es haben viel⸗ ah i n nrer neue Fall issements stattgefunden und die ganze Summe . isben beträgt bis heute über 100 Millionen Dollars; In New⸗ f allein schätzt man dse dastgen Bankerstte auf A0 Millsonen. Es

hwiersg, dag Ende dieser Kerists zu bessimmen, unde nr fürchten,

6 daß sie theilweise erst noch zu erwarten sey. So schnell auch die Be— völkerung der Vereinigten Staaten und die Ausfuhr⸗Produkte zuneh⸗ wen, so ist es doch flar, daß die Speculationen und die Handels— Operationen jenen weit vorausgeeilt sind. Eine Reaction war daher unvermeidlich, und sie hat mit einer Gewalt stattgefunden, die Alles vor sich niederwirft und nicht eher endigen wird, als bis diejenigen, welche ihre Operationen auf einen ünhaltbaren Kredit gründeten, gefallen sind. Die Haupt -⸗Krisis selbst ist hoffentlich bald vorüber. Ein all gemei⸗ nes Mißbehagen wird indeß noch lange Zeit fortdauern, denn die durch Speculationen in licgenden Gründen veranlaßte Reaction be— ginnt eben jetzt erst. Der in Jackson erscheinende „Missifsippian“ sagt, es wüärden lu den Grafschaften Hinds, Madifon unb Nazoo auf gerichtlichen Befehl für 3 Millionen Dollars liegende Gründe verkauft werden. Die durch diefen wie durch jeden ähnlichen Ver— kauf herbeigeführten Verluste werden ungehener seyn. Manche an⸗ scheinend roße Reichthümer werden verschwinden, aber ein allgemei⸗ nes Wohl „hagen wird an deren Stelle treten. So groß also auch das Uebel ist, an dem alle Klassen leiden, halten wir es doch nur für vorübergehend. Die Lehre wird stark gewefen seyn, und das Ameri— kanische Volt wird sie zu benutzen wissen und sie nicht sobald verges—⸗ sen. Es giebt eigentlich nur wenige wirkliche Bankerotte, und vlele Fallissements sind nichts als eine momentane Einstellung der Zahlun— gen. Es ist weniger der Mangel an Fonds, als der Mangel an Vertrauen, der jetzt den Handelsstand unserer Stadt drückt; diejenigen, welche die Mittel haben, um ihm zu Hülfe zu kommen, werden durch das Mißtrauen zurückgehalten, das durch die neueren Ereignisse erzeugt worden ist. = Das Gesetz, welches die Vertheilung von mehr als 30 Millionen Dollars überschüssiger Einkünfte an die verschiedenen Staaten der Union befiehlt, hat diel zu dem Unglück des Landes beigetragen. Diese Summe, mußte den großen Handelsstädten tutzogen werden, um sie den Städten des Innern zujuführen, und ehe fie wieder in Umlauf gesetzt werden kann, müssen' die Legislaturen der einzelnen Staaten Gesetze erlassen, um dariiber zu disponiren, und dies Jeht bekanntlich in den Vereinigten Staaten nicht ohne lange Diskusstonen ab. Da durch werden jene Millionen für einige Zeit zu einem todten Kapi— tal, das indeß bald von nenem in Umlauf kommen wird. Die Ein—⸗ fuhr hat im Allgemeinen abgenommen: in Boston haben die Zölle in dem ersten Viertel dieses Fin 265,ü8 13 Dollars weniger einge— bracht, als in dem entsprechenden Vierlel des vorigen Jah—⸗ res. Keider ist dies in New⸗gork nicht der Fall gewesen, wo die diesjährige Einfuhr der des vorigen Jahres in demfelben Zeitraunie wenigstens dem Werthe nach gleich ist. Man schreibt dies dem Umstande zu, daß die Paketböte von Havre und Liverpool in diesem Jahre schon im März angekommen sind, während fie jun vori— gen Jahre erst, im April eintrafen. Das Speculations⸗ Fieber scheint sich bzträchtlich zu vermindern. Das ofßzselle Journal melder, daß der Verkauf der öffentlichen Ländercken uü'den ersten drei Mo⸗ naten dieses Jahres nur halb so viel eingetragen habe, wie in dem— selben Zeitraum des vorigen Jahres. Man scheint auch entschlos—

einzige Macht ist, die die Unabhaͤngigkeit von Texas anerkannt hat. Dadurch werden wir verpflichtet, die voͤlkerrechtlichen Blokade⸗Gesetz e in Bezug auf beide Theile, als kriegfuͤhrende, zu achten, wo die Blokade von angemessener Macht ausgeuͤbt wird. Nicht so andere Nationen; die Buͤrger Großbritaniens z. B., die mit Texas zu handeln wuͤnschen, koͤnnen unter Mexikanischen Licen— zen fahren, da ihre Regierung die Autorität Mexiko's uͤber jene

aͤfen nicht in Abrede gestellt hat. Diese Ungleichheit, die

chwierigkeiten fuͤr unseren Handel mit sich bringt, ist eine der Fruͤchte der voreiligen Anerkennung der Unabhängigkeit von Texas, welche der uͤbermaͤßige Eifer des Kongresses der vorigen Admi— nistration aufgezwungen. Am 14ten boten die Truppen in der Stadt Mexiko dem General Bustamente die Diktatur an, die er aber ablehnte. Sie forderten die Resignation Corro's, des einstweiligen Praͤsidenten, der sie denn auch dem Kongreß ein— sandte, dieser aber hatte sie noch nicht angenommen.“

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Berlin, 19. Mai. Heute Vormittag wurden die diesjaäͤh⸗ rigen Fruͤhjahrs Uebungen des Garde-Corps durch eine große Parade in der Gegend des Kreuzberges, auf dem zwischen der Hasenhaide und dem Dorfe Tempelhof belegenen Exerzierplatze er— offnet. Die Truppen waren hier in zwei Treffen aufgestellt. Das erste Treffen bildeten die Infanterie und die Fuß⸗Artillerie in nachstehender Reihefolge: Erstes Garde-Regiment, zweites Garde⸗Regiment, Kaiser Alexander Grenadier⸗Regiment, Kaiser Franz Grenadier⸗Regiment, Garde⸗Reserve⸗Regiment, Lehr⸗In⸗ fanterie⸗Bataillon, Garde⸗Jaͤger⸗Bataillon, Garde⸗Schuͤtzen⸗Sa⸗ taillon und Garde-Fuß-Artillerie Brigade mit 24 Geschuͤtzen. Im zweiten Treffen standen die Kavallerie und die reitende Ar⸗— tillerie in folgender Ordnung: Garde⸗Husaren⸗-Regiment, erstes Garde Ulanen⸗Regiment, Regiment Garde / du⸗Corps, Gar de⸗Kuͤ⸗ rassier⸗Regiment, zweites Garde⸗Ulanen⸗Regiment, Garde⸗Dra—⸗ goner⸗Regiment, Lehr⸗Eskadron und Garde⸗reitende Artillerie⸗Bri⸗ gade mit 12 Geschuͤtzen. Die Regimenter waren mit der Fronte nach der Tempelhofer Chaussee aufgestellt. Gegen 16 Uhr lang— ten Se. Majestaͤt der Koͤnig, nachbem Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Schweden und Norwegen Allerhoöͤchstdenselben eine kurze Strecke entgegen geritten war, auf dem Exercierplatze an und ritten jetzt, Allerhoͤchstihren erlauchten Gast zur Seite und begleitet von Ihren Koͤniglichen Hoheiten dem Kronprinzen und dem Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin, das erste Treffen

sen zu seyn, für die Zukunft dem Ueberhandnehmen der öffentlichen Arbeiten vorzubeugen. die vollendeten Kanäle öh Engl. Meisen und die unvollcudeten 303 Meilen; die vollendeten Eisenbahnen 392 Meilen und die unvollen⸗ deten 400 Meilen, und ungeachtet dieser Communtcations⸗Mittel hat die gesetzgebende Versammlung von HDennsylvanten in thier letzten Session abermals 3 Millionen für öffentliche Arbeiten votirt. Der Gonverneur des Staates Pennsylvanien hat jedoch mit Recht diesem Gesetz seine Zustimmung versagt, weil Es üur von dem Specula⸗ tionsgeiste eingegeben worden sey und die Schulden des Staates auf A5 Millionen Dollars erhöhen würde.“

Die Nachrichten, die man aus den suͤdlichen Staaten hat, lauten nach wie vor hoͤchst traurig. In New-Orleans haben wieder mehrere Fallissements stattgefunden, worunter zwei von respektive Z und Millionen Boll. Auch in Charleston wa— ren, laut Nachrichten vom 14. Maͤrz, mehrere Fallissements vorge⸗ kommen, doch nicht von großem Belauf, allein es herrschte gaͤnzli⸗ cher Mangel an Vertrauen, und die Preise der Produkte fuh— ren sort, zu fallen. Der Geldzins in 8 w-Srleans ist sogar auf 5 und 6 pCt. im Monat gestiegen. Inzwischen wollten sich die dortigen Banken daruͤber vereinigen, von 60 zu 60 Tagen, bis zum 15. November, Prolongationen der e; ihnen diskon“ tirten Summen zu gestatten, nur daß solche ! mal um 10pCt. verringert werden, dieselben Indossenten dabei erscheinen und, wenn es die Banken angemessen faͤnden, vermehrte Sicherheit gestellt weren muͤßte. Auch in Charleston war eine solche Pro⸗ longation, allein nur einmal auf 60 Tage, bewilligt worden. Der Globe von Washington berechnet, daß seit drei Jahren 4, Sᷣu6,618 Dollars in Golde allein aus England in die Verei— nigten Staaten eingefuͤhrt worden, die ebenfalls in Golde ein— gegangenen Entschädigungs-Gelder aus Frankreich und Neapel nicht gerechnet. Dazu kommt das in den beiden Carolina's aus ben Minen gewonnene Gold, so daß sich seit 1832 das gemuͤnzte Gold im Lande von einer Million auf 15 vermehrt hat.

Vor der Legislatur von New-York schweben mehrere An— trage der ungewoͤhnlichsten Art in Bezug auf Bank-Angelegen— heiten, die alle darauf berechnet sind, dem augenblicklichen Han⸗ dels⸗Nothstande abzuhelfen.

Die Verschiffungen von Baumwollz aus den Amer ikani— schen Häfen haben schon 721,000 Ballen betragen (im vorigen Jahre nur 620,900), worunter 505,006 nach England (voriges Jahr 393,000).

In Matgmoras befanden sich, laut Nachrichten aus Mexiko, 4000 Mann wohlequipirter und disziplinirter Truppen, die aber, als das Diario del Govierno angefuͤhrt hatte, daß sie regelmäßig bezahlt wuͤrden, durch eine Proclamation voll Unwillen erklaͤrten, daß im Gegentheil die Republik ihnen 700,000 Dollars schuldig sey.

Das Mobile Register, dessen Nachrichten aus Mexiko bis zur Mitte Maͤrz gehen, meldet: „Die Mexikanische Regie⸗ rung hat durch einen Befehl alle Häfen von Texas in Blokabe— stand erklaͤrr. Sie werden nach der Reihe aufgezaͤhlt, als Matagordg, Labaca, S. Luis, Galveston, Brazoria, Harrisburg, Goliad, Anahuaco, Copano und alle anderen von 940 51 bis 1010 109 W. von London. Die Blokade sollte mit dem 30sten Tage nach der Bekanntmachung des Dekrets in der Stadt Mexiko, namlich am 9. Februar, ihren Anfang nehmen, und ist demnach nominell schon an vier Wochen in Kraft gewesen. Als die Seemacht, welche sie bewirken soll, werden genannt die vier Briggs „Libertad“, „Alamo“, „General Baragat“, „Fama“ und der Schooner „Hidalgo“. Diese waren nach den letzten Nachrich— ten bei Tampico und sollten am 28. Februar nach der Kuͤste von Texas absegeln. Ferner hat die Mexikanische Regierung ein Dekret zur Schließung einer Anzahl von Hafen auf beiden Seiten des Kontinents gegen den auslaͤndischen Handel erlassen, das sechs Monate nach der am 2. Maͤrz erfolgten Bekanntmachung in Kraft treten soll. Es sind: am Mexikanischen Golf Bacalar, Goatzucualco, Alvarado, Matagorda, Galveston; am großen Ocean Huatalco, Manzanillo, Natividad, Mazatlan, la Paz, Loreto, St. Diego, St. Francisco (groͤßtentheils in Californien). Diese Dekrete sind kalte Blitze; die Mexikanische Seemacht ist nicht im Stande, auch nur die Haͤlfte dieser Haͤfen so zu blo— kiren, daß fremde Nationen es anzuerkennen brauchen. Papier— blokaden sind etwas Abgeschmacktes, auch gilt eine Blokade im eigentlichen Verstande nur gegen Hafen eines anerkannten Fein— des, indessen kann die Mexlkanische Regierung vielleicht nur die Vereinigten Staaten dabei im Auge gehabt haben, welch die

Im Staate Pennsplvanien betragen z. B; J ; schwenkte und sich zum Parademarsch formirte.

nahmen darauf eine Stellung mit dem Ruͤcken gegen die Chaus— see nach Tempelhof, in der Naͤhe der Equipagen der Prinzessin—

bei dem rechten Fluͤgel hinab und, amn linken Fluͤgel angekommen, das zweite Treffen wieder herauf, indeß die Infanterie ab⸗ Se. Majestaͤt

nen des Königlichen Hauses, ein, worauf Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Majestaͤt)h, der wahrend einer Unpaͤßlichkeit Sr. Hoheit des Herzogs Karl von Mecklenburg— Strelitz das Garde-Corps ad interim kommandirt, die Regie— menter in der oben angeführten Reihefolge voruͤberfuͤhrte. Der Vorbeimarsch der Infanterie fand in Compagnie Fronten, der der Kavallerie in halben Eskadronen statt, und den Beschluß machten die Fuß⸗-Artillerie, die reitende Artillerie und die Lehr— Eskadron. Die Infanterie formirte sich sodann zu einem zwei— ten Vorbeimarsch in Regiments-Kolonnen zu drei Bataillonen, nach dessen Beendigung Se. Maj. der König wieder Ihren Wagen bestiegen, um nach der Hauptstadt zuruͤckzukehren. Eine unabsehbare Volksmenge hatte sich zu diesem, durch die schoͤnste Witterung beguͤnstigten mil airischen Schauspiele eingefunden, das einen um so imposanteren Anblick gewährte, als nach dem in den letzteren Tagen gefallenen Regen die Truppen keinen Au— genblick durch Staubwolken den Zuschauern entzogen wurden. Die Production der im Regierungs⸗Bezirk Merseburg belegenen Berg, Huͤtten- und Salzwerke, mit Ausschluß der nicht unter Aufsicht der Koͤnigl. Berg-Aemter stehenden Privat Berg und Huͤttenwerke war im Jahre 1836 folgende: 1) Berg⸗ Bezirk Wettin: Die beiden landesherrlichen Steinkohlen⸗Werke zu Wettin und Loͤbejün lieferten 65,940 Tonnen Steinkohlen; an Braunkohlen wurden auf ben beiden landesherrlichen Gru— ben zu Langenbogen und Zscherben 132, S2 und auf den gewerk⸗ schaftlichen Gruben bei Sberrdblingen, Teutschenthal, Eisdorf ꝛc. 368,983, zusammen 591, 8s Tonnen gefordert; die Production an Eisenvitriol auf dem gewerkschaftlichen Vitriol-⸗Werke zu Moschwig hetrug 3436 Centner. Außerdem wurden auf diesem Werke 36 Centner rothe Farbe erzeugt. Die Kalkbrennerei zu Löͤbejün lieferte 32382 Tonnen Kalt und Kalk-Asche. 2) Berg⸗ Bezirk Mansfeld mit Sangerhausen: Die Production der Mansfelder und Sangerhauser gewerkschaftlichen Kupfer⸗ werke bestand in 17304 Centner Kupfer, 17,622 Mark Silber und 2729 Centner Kupfer⸗Vitriol. Die gewerkschaftlichen Braun⸗ kohlen⸗Gruben bei Helbra, Bornstaͤdt ünd dem Todhuͤgel liefer—⸗ ten 60, 814 Tonnen Braunkohlen. Außerdein wurden auf dem erst in verflossenen Jahre angelegten Vitriolwerke bei Born— staͤdt 333 Centner Eisenvitriol und Schwefelkies gewonnen, die dort mit der Braunkohle vorkommen. 3) Die Salinen zu Halle, Low enberg, Koͤsen und Artern produzirten 13, 466 Lasten weißes Sal., S7 Lasten gelbes, 43 Lasten schwarzes Salz und 35,709 Scheffel Dungesalz. Die zu diesen Salinen gehörigen landesherrlichen Braunkohlenwerke bei Tollwitz, Pretzsch, Mer⸗ tendorf und Voigtstedt lieferten zusammen 219,863 Tonnen Braunkohlen. H Die pfännerschaftlichen Salinen zu Halle, Teuditz und Köͤtzsch au produzirten 2938 Lasten wei⸗ ßes Salz, 36 Lasten gelbes, 27 Lasten schwarzes und 12, 022 Scheffel Duͤngesalz. 3) Das Köoͤnigl. Alaunwerk zu Schwemsal produzirte 5520 Centner Alaun und 24 Centner Glaubersalz. Die im Jahre 1836 bei den gewerkschaftlichen Berg- und Huͤttenwerken geschlossene Ausbeute belief sich nach Abzug der Zubuße zusammen auf 106,410 Rthlr. Auf sammt⸗ lichen vorgedachten Werken und in den verpachteten Koͤniglichen Steinbrüchen zu Siebigerode und Rothenburg waren im Jahre 1836 2814 Bergarbeiter, 612 Huͤttenarbeiter und Kohle? und 448 Salinenarbeiter, zusammen 3904 Personen beschaͤftigt, welche ganz oder zum Theil 2391 Weiber, 70 Kinder, 8 Vaͤter, 173 Muͤtter und 32 huͤlflose Geschwister, zusammen 71014 Per- sonen zu ernaͤhren hatten, so daß die Summe der Arbeiter und Familienglieder 11,508 betrug. Die nicht unter Aufsicht des Ober⸗Berg⸗Amts und der Berg⸗-Aemter stehenden Privat⸗Berg⸗ und Huͤttenwerke, mit Ausschluß des gräflich Einsiedelschen Ei— senwerks Lauchhammer, haben im Jahre 1836 519, Fuder Spatheisenstein, 97 ** Fuder Eisenstein, 13,921 Centner Reif⸗ und Stabeisen, ingleichen Gußwaaren, 8110 Tonnen Antimo— tium, 3998 Tonnen Flußspath, 2950 Tonnen Duͤngesalz, 3600 Centner Schießpulver, 452, 955 Tonnen, 300,000 Stück Braun— kohlen und 19117 Klafter, 3,198,000 Stuͤck Torf produzirt. Im Jahre 1836 sind im Reg. Bez. Mer seburg 5 Run—

kelruͤbenzucker⸗Fabriken, 1 Papier⸗Fahrit 1 Pappen Fabrik, 2 Ta—⸗ peten⸗ Fabriken, 3 Buchdruckereien, 1 Wollenspinnerei mit Walk