1837 / 147 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von Seiten derer, die sich dem geforderten Zugestaͤndniß wider⸗ setzen, noch unbeantwortet geblieben ist. Man sehe sich nur um im Lande und betrachte, was die Dissenters fur die moralische Berbesserung desselben gethan haben. In der Grafschaft Durham zum Beispiel befinden sich 19 Gotteshaͤuser der herrschenden Kirche und nicht weniger als 246 Dissenter⸗Kapellen, so wie außerdem noch 200 nonkonformistische Predigt Sale auch die Zahl der Personen, welche die nonkonformistischen Andachtshaͤuser besuchen, uͤbersteigt bei weitem die Zahl der Kirchgaͤnger von der herr⸗ schenden Kirche. Mit welchem Recht konnen also die Mitglie—⸗ der der Anglikanischen Kirche von den Dissenters der Graf⸗ schaft Dur ham verlangen, daß dieselben, außer den Kosten, die ihnen ihre eigenen 3 400 Andachtsstaͤtteg verur⸗ sachen, auch noch zur Ausbesserung der Gebäude dieser Kirche beisteuern sollen?!“ Der Redner machte schießlich den Vorschlag, daß eine Kommission mit hinreichenden Vollmachten ernannt werden mochte, um einzelne Beschwerden der Dissenters nach den einzelnen Umstaänden . pruͤfen und zu entscheiden. Herr Twiß, der hierauf das Wort nahm, meinte, die Dissen⸗ fers könnten in der Entrichtung der Kirchensteuern nichts fin= den, was gegen ihr Gewissen wäre, denn man könne sein Gewissen nur durch eine aus eigenem Antriebe hervor— gehende Handlung verletzen, die Entrichtung einer Steuer sey aber keine solche Handlung. Der General⸗Fiskal dagegen machte zu Gunsten der Abschaffung jener Steuern bemerklich, daß ben e einen Theil des freiwilligen Religiens⸗Systems bildeten, weil die Kirchspiels-Bewohner sich freiwillig damit zu besteuern hatten und man doch wohl diejenige Kirche als die entfernteste von dem freiwilligen Prinzip betrachten koͤnne, die sich ohne Huͤlfe einer dergestalt erhobenen Steuer nur aus ihren eigenen Mitteln zu erhalten im Stande sey; die Kirchen Steuern seyen aber deshalb freiwillige zu nen— nen, weil es kein Gesetz gabe, durch welches ihre Erhebung erzwungen werden koͤnnte; hoͤchstens koͤnne man Ze— gen die Verweigerer einen Prozeß vor den geistlichen Gerichts öfen anhaͤngig machen, um sie zu bestrafen. Nach dem Kron— Juristen erhob sich Sir F. Burde tt und hielt eine lange, von der Oppositlon mit großem Beifall aufgenommene Rede gegen die ministerielle Maßregel. Er sah in derselben eine Verletzung des Eigenthumsrechts und fand in der Erhebung der Kirchen, Steuern keinen Grund zur Beschwerde fuͤr die Dissenters, weil diese ja ihr Besitzthum mit dieser Steuer belastet erworben haͤtten. Die Minister griff der Redner ziemlich heftig an und warf ihnen unter Anderem vor, daß sie die Majorität, deren sie sich zu erfreuen hätten, nur ihrer Schwache verdankten, denn ihre Anhaͤnger fagten ja offen, daß sie kein Vertrauen zu ihnen hegten; sie würden also von denselben nur deshalb unterstuͤtzt, weil sie ub erall⸗ hin gelenkt werden koͤnnten, wohin es ihren Unterstuͤtzern be⸗ liebe! Er schloß seinen Vortrag mit den Worten: His gratiora dictu alia esse scio, sed me vera pro gratis loqui, si meum ingenium non moperit, necessitas cogit. Nach dem sodann noch Herr Shiel, der sich sehr ironisch gegen Sir F. Burdett aus⸗ sprach, und Sir R. Inglis das Wort gefuhrt hatten, wurde die Debatte bis zum folgenden Abende vertagt.

Unterhaus. Sitzung vom 23. Mai. Es kam bei dem Antrage auf die zweite Lesung der Glasgow Paisley Gree⸗ nockschen⸗Eisenbahn⸗Bill wieder zu einer Diskussion uͤber Sir A. Agnew's Klausel gegen die Benutzung der Bahn an Sonn⸗ tagen, welche damit endigte, daß der Baronet, dem zu seinem Verdrusse selbst Sir R. Peel entgegentrat, sich mit der An⸗ kuͤndigung eines ganz allgemeinen Antrags wider alles Reisen an Sonntagen begnügte. Lord J. Russell eontwortete auf eine Frage des Herrn Hume, da es mit der Debatte uͤber die Kir⸗ chensteuern heute wohl sehr spaͤt werden wuͤrde, so moͤchte es hesser seyn, die naͤchste Sitzung auf Donnerstag anzusetzen. Als⸗ dann werde er mit der Armen-Bill fuͤr Irland fortschreiten. Die fortgesetzte Debatte über die Kirchensteuern hub nun wieder an, und man schien die Absicht zu haben, sie noch in derselben Nacht zu beendigen. Sir R. Peel, Lord 3 Ru ssell, Herr C. Buller, Herr Stuart Wortley, Sir J. Graham, der besonders sehr heftig gegen das ministerielle Projekt sprach, der Kanzler der Schatzkammer und Andere ließen sich ver⸗ nehmen, und um 2 Uhr erwartete man jeden Augenblick die Abstimmung. Beide Theile versprachen sich die Mehrheit, doch schien es, daß sich fuͤr die Minister am Ende doch eine, wenn auch nur geringe Majoritaͤt ergeben wuͤrde.

London, 23. Mai. Se. Majestaͤt der Koͤnig ist gestern plötzlich von einem Asthma befallen und dadurch verhindert wor⸗ . ben, dem Gottesdienst, wie sonst, beizuwohnen. Der Koͤnigl. Leibarzt, Sir Henry Halford, wurde sogleich nach Windsor be⸗ rufen und blieb bei dem erlauchten Patienten. Heute hesindet sich jedoch der König schon wieder um Vieles besser; die Unpaß . lichkeit soll keinesweges von ernster Art gewesen seyn; indeß

wird Se. Masjestaͤt doch schwerlich morgen nach London kommen können, um bei der Feier der Majorennitaͤts⸗ Erklarung Ihrer Köͤnialschen Hoheit der Prinzessin Victoria, wozu die glaͤnzend⸗ sten Anstalten getroffen sind, gegenwartig zu seyn. Der Herzog von Cumberland stattete seinem Königlichen Bruder gestern ei⸗ nen Besuch ab. Mit dem Befinden Ihrer Majestaͤt der Koͤni⸗ gin geht es fortwaͤhrend besser.

Durch Bekanntmachung des Lord⸗Kammerherrn vom 18ten ist das Koͤnigliche Lever von morgen auf Sonnabend, den 27sten d, verschoben worden, doch sollen die folgenden, wie ge— wöhnlich, an den Mittwochstagen statthaben.

Prinz Ernst von Hessen-Philippsthal ist, vollommen her⸗ gestellt, in Rotterdam angekommen und wird hier erwartet. Der Vice ⸗Gouverneur von Ober⸗Kanada, Sir Francis

Head, ist fuͤr seine großen Verdienste um die Verwaltung dieser ö 1 * . Königreiches ernannt Kolonie zum Baronet des Vereinigten Königreiches ernannt

orden. ̃ . Lord Melgund, der fuͤr Hythe zum ParlamentsMitgliede gewählt worden, ist ein Sohn des Grafen Mino. Die Waͤhler von Leicester haben am 18ten eine Versamm⸗ lung gehalten, in welcher die Reform-Kandidaten fur diese Stadt bei der nächsten Wahl, die Herren Easthope und Duck woth, ge genwärtig waren unt mit dein größten Enthusigsmus empfangen vurden. . Ebinburger Zeitungen berichten, daß Lord Belhaven, Koͤniglicher Commissair bei der kirchlichen General-⸗Versammlung, in Holyrood angekommen war, und daß am 25. Mai die Siz⸗ zungen dieser Versammlung erdͤffnet werden sollten ] Von den 32 Indwiduen, welche in einer Kohlengrube bei Mold durch das Ueberstromen der unterirdischen Gewässer ver⸗ schuͤttet ne, sind, hat man zehn, die sich in einen trockenen Gang geflüchtet hatten, gerettet. 2 . . n b noch am Leben gebliebenen Offiziere

und Matrosen von der Euphrat-Expedition wieder in Plymouth

angekommen Sle haben die Ruͤckreise von der Muͤndung des Euphrats bis an das Mittellandische Meer zu Lande gemacht.

saäͤchlich ihrer Eimvirkung

Maßnahmen beharre.

zig Mitgliedern sich nach Washington begeben * de Praͤsidenten Vorstellungen zu machen gegen die Fortdauer senes

philadelphia meldet übrigens ein durch die

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Oberst Chesney ist noch zuruͤckgeblie ßen, um moͤglicherweise eine schnellere Postveröindung zwischen Indien und Europa vermit— telst des Euphrats einzuleiten. J .

Die Herren Salomons haben ein Arrangement getroffen, um die neuen Hollaͤndischen 5 pCts. zu dem Wechsel-Pari von 2 Pfd. 1 Sh. 3 Pence fuͤr den Coupon zu zahlen. Dadurch ist ein Minimums⸗Preis fuͤr jede 25 Fl. halbjaͤhrlicher Divi⸗ dende bestimmt, der den Inhabern die Gelegenheit läßt, uͤber ihre Coupons zu disponiren, so oft der Cours ihnen einen hoͤ— heren Werth als den bestimmten giebt. ö

In Liverpool haben die Haͤuser Waddington Ault und Com, pagnie, Malcolmson Bell und Compagnie und Phelps James und Compagnie ihre Zahlungen eingestellt, was laͤhmend auf die Manufaktur⸗Distrikte wirkte, und die Aussichten sind jetzt so truͤb, daß die Bank sich der ferneren Unterstuͤtzungen wohl ent⸗ halten durfte. Die Consols halten sich jedoch fest; es steht noch dahin, ob, wie es heißt, der Zins von Schatzkammer Scheinen wird herabgesetzt werden. In Manchester sind die Accepte der besten Amerikanischen Haäufer zur Zahlung fuͤr Manufakturwaag— ren zuruͤckgewiesen worden. An der Fond s⸗Boͤrse waren heute die Spanischen und insonderheit die Portugiesischen Papiere et⸗ was gedrückt; man konnte noch immer keine bestimmte Auskunft uͤber die Zahlung der Portugiesischen Dividenden am 1. Juni und 1. Juli erhalten. Die Bons der Bank der Vereinigten Staaten sind im Weichen; sie stehen heute 95 und die des Mor— ris⸗ Kanals g:. Die Ausfuhren von Gold und Silber nehmen zu; in der letzten Woche gingen 488 Unzen Gold nach Rotter, dam, 33,177 Unzen Gold und 14,665 Unzen Silbermuͤnze nach Mauritius, 217,487 Unzen Silbermuͤnze nach Trinidad, 24, 900 nach Rotterdam und 156,000 nach Calais. ;

Die Herren Robert Campbell, Gillesple, Dowie und Car⸗ ter, Deputirte der Bank der Vereinigten Staaten, hatten am 19ken mit Lord Glenelg eine lange Zusammenkunft.

Ein New⸗Horker Blatt hatte gemeldet, daß der hiesige Nord⸗ Amertkanische Gesandte Herr Stevenson, so wie der Nord⸗Ame⸗ rikanische Konsul in Liverpool, ihrer Regierung höchst nachthei⸗ lige Berichte von dem politischen und Finanz-Zustand Englands erstattet und dringend angerathen hätten, ja kein baar Geld hier⸗ her abgehen zu lassen. Herr Stevenson hat nun die hiesigen Blaͤtter ermaͤchtigt, diesem auf das unbedingteste zu widersprechen.

Man erfährt, daß die Bank von England eine Mittheilung von Seiten der Bank der Vereinigten Staaten erhalten hat, der zufolge diese letztere das Anerbieten der ersteren, ihr einen

Kredit von 2000, 000 Pfund Sterl. zu Gunsten der New-Hor—

ker Kaufleute zu eröffnen, abgelehnt hat. Die Times, welche dem ganzen Arrangement nicht guͤnstig ist, giebt als Grund an, es habe unter Anderem die Bedingung nicht Beifall gefunden, daß die Hälfte der Anleihe in Gold zuruͤckbezahlt werden solle. Der Courter, bekanntlich ein Organ der Bank von England, behauptet, daß die Bank der Vereinigten Staaten nur nicht unmittelbar habe Antwort ertheilen wollen oder koͤnnen, weil sie noch mit der Regierung der Vereinigten Staaten in Unterhand⸗ lung stehe, indeß giebt derselbe doch nebenbei zu, daß die Be⸗ dingung der Ruͤckzahlung in Gold nicht ohne Einfluß auf die Antwort gewesen fey. In einem laͤngeren Artikel sucht darauf das zuletzt genannte Blatt nachzuweisen, daß das von der Bank von England vorgeschlagene Mittel am geeignetsten gewesen seyn wuͤrde, die Handels⸗Verhaͤltnisse zwischen England und den Ver⸗ einigten Staaten baldigst auf den fruheren Fuß herzustellen. Die hiesigen Blätter theilen umstaͤndliche Auszüge aus den New-Yorker Zeitungen bis zum 1sten d. mit, die aber keine neüe Thatsachen berichten. Das Journal of Commerce waͤlzt die Schuld der neuesten Krisis zum Theil auf die Bank von England, welche Lurch die uͤbereilte Diskontirungs⸗Verwei⸗ gerung den Handels-Verhaͤltnissen den ersten Stoß gegeben habe.

In der schon erwähnten Versammlung der Kaufleute zu New⸗

Fork, welche am 25sten v. M. abgehalten wurde, um eine Pe⸗— . an . Regierung wegen Aufhebung des bekannten Schatz— amts⸗Besehls zu berathen, wurden mehrere sehr energische Re⸗ solutionen gefaßt. Die erste derselben erklaͤrt geradezu, die jetzt bestehende Handels-Krisis großentheils der Ein— mischung der 6 ( i n, in ö ,. heiten des Landes zugeschrieben we ö en en g das im Umlaufe befindliche Zah⸗ lungsmittel, der Aufhebung der Bank der Vereinigten Staaten,

den Versuche, Metallgels dem Papiergelde zu substituiren und endlich dem unter dem Namen des Metallgeld⸗Cirkulars (Specie- Circujar) bekannten Erlaß des Praͤsidenten, welcher befiehlt, daß

bei dem Verkauf von Staats-Laͤndereien nur Metallgeld in Zah⸗ lung angenommen werden solle. In der zweiten Resolution

wird erklaͤrt, daß die Regierung in der letzten Zeit das Volk

unterdruͤckt habe, statt es zu schuͤtzen und daß der jetzige Praͤsi⸗

dent, durch Beibehaltung der kommerziellen Politik seines Vor⸗

gaͤngers, bereits das Verderben vieler Tausende von Kaufleuten

ünd Handwerkern veranlaßt habe, daß er unzweifelhaft allge⸗

meinen Mangel und Hungersnoth unter den arbeitenden Klassen herbeifuͤhren und dadurch zum Aufstand reizen und die Insti— tutionen des Landes selbst gefaͤhrden werde, wenn er bei seinen Es wird daher durch die dritte Resolu⸗

flon beschlossen, baß eine Deputation von nicht weniger als funf⸗ solle, um dem

Schatzamts⸗ Befehls oder Metallgelb - Cirkulars und dessen waver agliche Aufhebung als dringend noͤthig darzustellen. Durch

eine der folgenden Respolutionen wird diesem Comitè zugleich aufgetragen, von dem Praͤsidenten die baldmogliche Zusammen⸗ berufung eines außerordentliche cher uͤber die gegenwaͤrtige

Kongresses zu verlangen, wel— außerordentliche Krisis und deren Beseitigung berathen soll; zugleich sollen die Kaufleute aller Handelsstabte der Union, namentlich von Philadelphia, Boston

und Baitimore, eingeladen werden, den Heschlüͤssen der Ver⸗ sammlung beizutreten. nden der Times, behauptet jedoch, der Praͤsident werde den mehr— erwaͤhnten Schatzamts-Befehl gewiß nicht modifiziren und den BVorstellungen der Kaufleute kein Gehoͤr geben, auch den Kon⸗

Der Genfer Reisende, Korrespondent

Dezember einberufen. Aus

'eß schwerlich vor dem Monat , . ö Morning

Ehroniele mitgetheilter Brief vom Ästen d. M., daß, allem Anscheine nach, der Sturm baldigst voruͤber seyn werde, unnd

daß jedenfalls, selbst in New⸗York, die Banken, in denen doch der Haup kredit des Landes beruht, nicht sehr gelitten haben

können, da noch vor wenigen Tagen sechs derselben eine Divi⸗

bende von resp. bis 5 pCt. fuͤr ein halbes Jahr ausgetheilt

haben. ̃ Nachrichten aus Matamoras zufolge, welche ein New, Yorker Blatt vom 20sten v. M. mittheilt, befand sich das

gegen Texas bestimmte Mexikanische Heer in einer so traurigen

Lage, in einem so gänzlichen Mangel an allen Beduͤrfnissen, daß

seinen Abschied zu nehmen und das Heer zu verlassen. Er hat auf 150,000 Dollars gerechnet, die aber nicht eintrafen.) Kredit fehlte es ganzlich. Diese Angabe wuͤrde zur Bessi gung einer schon fruͤher mitgetheilten Nachricht dienen, daß n seden Gedanken an einen Angriff auf Texas aufgegeben ha und daß die zu diesem Zwecke versammelten Mexikanischen Tu pen im Begriffe seyen, auseinanderzugehen. 29

Nach Berichten aus Valparaiso vom 10. Februar daun zu jener Zeit der Krieg zwischen Peru und Chili noch fort. Aus Australien sind Berichte bis zum 4. Januar enn gangen, denen zufolge die Kolonie im suͤdlichen Neu Hola namentlich Fort Philip, bedeutende Fortschritte machte. Hwg Town war am 27. Dezember von einem furchtbaren Sum heimgesucht worden, der großen Schaden angerichtet hatte.

Belgien.

Bruͤssel, 23. Mai. Der Moniteur meldet nun die Ruͤckkehr des Herrn van de Weyer auf seinen Gesandst, Posten in London. Der Spanische Geschaͤftsträger, Henn Zamorano, ist nach Paris abgereist, wird jedoch in einigen gen hier wieder erwartet. —⸗

Hei der sogenannten Tate de Flandre hat gestern zwst Belgischen und Hollaͤndischen Arbeitern, die bei den don Deichen beschäftigt wurden, ein Streit stattgefunden, in dessen die Letzteren, die in geringerer Anzahl dort waren,! Feld räumen mußten. Dem Vernehmen nach, war es daß ringere Arbeitslohn, mit welchem sich die Hollaͤnder begnhh was die Belgier hauptsaͤchlich aufgebracht hat. K

In Antwerpen hat sich eine Gesellschaft zur Exrichh einer regelmaͤßigen Dampfschifffahrts-Verbindung zwischen! sem Hafen und mehreren andern Hafen, namentlich Hamgt gebildet. Hamburg, hofft man, werde sich in dieser Bezich eben so zuvorkommen lassen, wie es sich bereits von den G schen, Russisch-Luͤbeckischen, Hollaͤndischen und Framzoͤs Dampfchifffahrts⸗Compagniten bei seinen Verbindungen mit don, Hull, St. Petersburg, Amsterdam und Havre, zuyn men ließ. Die Hamburger Schnell⸗Schifffahrt, also ein n ger Theil der Nord-Deutschen Rhederei, duͤrfte sich nun! bald ganz und gar in den Handen des nicht Deutschen Aug des befinden.

Dent chland.

Hanau, 23. Mai. Gestern Abend gegen halb Whe su die verwittwete Frau Erbgroßherzogin und J. H. die Prinzt Helene von . auf ihrer Reise nach y reich mit zahlreichem Gefolge von Fulda hier eingetroffen im Gasthof zum Riesen abgestiegen. Am Abend noch erh Hoͤchstdieselben den Besuch des regierenden Landgrafen Hessen-Homburg, der verwittweten Frau Landgraͤsin von Ha Homburg und des Prinzen und der Prinzessin Karl von H und bei Rhein, mit welchen hohen Hexrrschaften sie das Ah essen einnahmen. Der Herzog von Broglie und sein Gef übernachteten im Wilhelmsbad. Heute Morgen um hah Uhr verließen die Frau Erbgroßherzogin und die Prinzessin lene nebst Suite, gleichzeitig mit dem Landgrafen von Hes Homburg und dem Prinzen und der Prinzessin Karl von HG und bei Rhein, unsere Stadt. Die Frau Landgraͤfin reiste gen Mittag ab. Dem Vernehmen nach, werden die Frau h großherzogin von Mecklenburg-Schwerin und die Prinz Braut heute Abend in Alzei ihr Nachtlager nehmen.

München, 22. Mai. (Bayer. Bl.) Am J. Juni h den Kommissarien der verschledenen Suͤd-Deutschen Sum hier zusammentreten, um sich uͤber verschiedene Munz / Ang genhelten zu berathen. Bis Ende Juni soll das Resultat! ses Munz Kongresses bekannt werden.

Die Kammer der Allgeordneten halt fortwährend kaum Sitzungen in der Woche, welche von 10 bis 1 Uhr dauern, welchen immer nur ein kleiner Theil der Tagesordnung erlt wird. So ist nun das Expropriations⸗Gesetz seit 14 Tagen; der Kammer der Reichsraͤthe an die Deputirten-Kammer ch geben; allein es harrt zur Stunde noch der Zutheilung an ein Referenten im Ausschusse, weil der Vorstand des. Inoschis abwesend ist. Bei einem solchen Gange der Geschafte wild Landtag die ihm vorliegenden Aufgaben in einem Jahrt n nicht geloͤst haben, und doch belaufen sich die Kosten dissel bereits auf 108,000 Fl. In der Kammer der Reich ruh der Antrag auf Aufhebung des Lotto's gleichfalls angezomn und zugleich die Mehreinnahme aus Zollge faͤllen als Dechn mittel fͤr den Ausfall im Budget vorgeschlagen worden,

Ihre Koͤnigl. Hoh. die Frau Kurfuͤrstin von Day von Paris, wo sie einen sechs voͤchentlichen Aufenthalt m und wo sie in den Tuilerieen mit vieler Zuvorkommenheit em gen wuröe, hier angekommen. Sie war die erste Du Prinzessin, welche einen Besuch an dem neuen Franzl Hof abstattete. .

Karlsruhe, 206. Mai. (D, Cour.) Die Zustin der Baherschen Regierung zu der Erbauung einer Sch über den Rhein bei Knielingen ist nunmehr hier eingt' und man sieht unverzuͤglich dem Beginne der Arbeiten en Dieses fur Rechnung des Staats projektirte Unternehme unserer Stadt von wesentlichem Nutzen werden, indem selben eine große Zahl neuer Käufer von jenseits des zufuͤhren muß, die bis jetzt bei dem Mangel einer zuvel Communication unsere Gegend mieden, und das ente Landau, Neustadt, ja einige Orte sogar Mannheim den näher liegenden Karlsruhe vorzogen. Neben. diesem 9 wird zugleich ein anderer noch mehr zu ber cksichtigender ten. Durch den Bau jener Bruͤcke wird namlich die 2 türliche Straße uͤber Karlsruhe gefuͤhrt und der Grund ö Mittespunkt gelegt. Um dieses Ergebniß schneller herbe ren, beabsichtigt unsere Regierung die Anlegung einer von Bruchsal mit Ungehung von Durlach, wodurch h Straße von jetzt 5 Stunden mindestens 11 Stunden gi wurden.

s

Spanien. . Madrid, 13. Mai. In der heutigen Sitzung ö. fragte Herr Garcia Carrasco die Minister: Varun h, schluß der Cortes, die Bezahlung der am 1. Mai fi . senen Zinsen der Schuld betreffend, nicht in Aug ihn bracht worden sey; ferner, ob sie glaubten, diese , ; Juni zahlen zu konnen, und endlich, ob sie die . über die von ihnen in dieser Beziehung ergeiffenen ö. den Eortes Rechenschaft abzulegen? Herr Mendizabal 3 er koͤnne, ohne die Interessen des Staats zu , . . keine Antwort auf jene Fragen geben. Der Antrag 9 i Carrasco wurde, unter der groͤßten Aufregung, sowoh Kammer, als auf den Gallerieen, verworfen.

Jen . , Madrid, 15. Mal. (Allg. Zig.) Waͤhrend der

Fer basselbe befehlende General Bravo, der fortwährenden Kla—

gen seiner Soldaten muͤde, sich endlich veranlaßt gesehen hatte,

Zustand des Landes täglich niederschlagender wird,

zentcit Les angreifenden Theiles und der Mangel an Attil—

Un

sind ir]

shungen der Regierung im Auslande nicht von besserem Er—

ilge, Es ist bereits gemeldet, daß die auf den Abschluß eines

Inlehns mit Aguado gestellte Hoffnung gaͤn lich gescheitert ist. Uzuado verlangte, zur Deckung seiner Vorn uf, , hung der Einkunfte der Inseln Cuba und Puerto Rico, welche Fm unter Garantie der Englischen und Franzoösischen Reglerung ugesichert werden sollten. Inwiefern die Englische Regierung zeneigt war, die Einkuͤnfte der Insel Cuba in Administration u nehmen und wie Frankreich, so wie die Vereinigten Staaten Hord⸗Amerika's ein solches Unternehmen mit Eifersucht bewachten, ard schon fruͤherhin angedeutet. Es kam also jetzt vorzuͤglich darauf n, durch eine geschickte ÜUnterhandlung die Franzosische Regierung ber die sen Punkt mit der Englischen in Einverstaͤndniß zu setzen, in⸗ hem alsdann die Vereinigten taaten wohl Anstand genommen haben bärden, sich dem Willen beider Machte zu widersetzen. Diese nterhandlung aber, dem Spanischen Gesandten in . uͤber⸗ ragen, ist ganz und gar gescheitert, ohne daß man anzugeben büßte, auf wessen Seite die Schuid fällt. Ein hiesiges wohl— nterchtetes Blatt, das „Eco de la Razon“, erzaͤhlt den Vor— 1 folgendermaßen. Herr Campuzano habe bei dem König Lud⸗ Philipp einne Audienz gehabt, und ihm, um ihn zur Üeber— „hne jener Garantie zu bewegen, eine lange Note verlesen polen. Der König hatte ihn aufgefordert, dieselbe nicht ihm, ndern seinen Ministern vorzulesen. Herr Campuzano habe aber arauf erwidert: „Dann will ich sie lieber ins Feuer werfen!“ udwig Philipp haͤtte darauf die Unterredung scharf abgebrochen, n Graf Mols von dem Spanischen Kabinet die Abberufung 6 Herrn Campuzano verlangt. Das ministerielle Blatt, der Patio erklaͤrt diese Erzählung fuͤr ungenau und sagt, Herr lamphano hätte auf seinem Posten in Wien sich alle einem bimaten erforderlichen Formen des Anstandes zu eigen ge— gt und waͤre deshalb unfaͤhig, solche Verstoͤße, wie der er— ächnte, zu begehen. Auf Ader hiesigen Franzoͤsischen Botschaft heint man jene Thatsache nicht gerade unbedingt in Abrede zu len, wohl aber den Umstand zu leugnen, daß Graf Mols die bberufung des Herrn Campuzano verlangt habe. Die Fran⸗ iche Regierung wird es vielmehr dem Selbstgefuͤhle des Spa— schen Gesandten uͤberlassen, einen Entschluß zu wählen. mnige hiesige Politiker wollen die Abreise des Grafen von La— ur-Maubourg mit dem eben erwahnten Vorfalle des Herrn Impuzano in Verbindung setzen und behaupten, daß die Fran⸗ sische Regierung fernerhin nur einen Geschäftstraͤger in Ma⸗ nd halten werde. Der Urlaub des Botschafters ist jedoch be⸗ 6 zu Anfang Aprils, lange vor jenem Ereigniß und ausdrüuͤck— ih nur auf sechs Wochen bemilligt worden. In einer Unter— mung anderer Art ist Herr Campuzano gluͤcklicher gewesen; hit nämlich das Rothschildsche Haus bewegen gewußt, s'phlungen fur das Spanische diplomatische Eorps im Aus— ine guck fernerhin zu leisten, ein Umstand, wodurch sich miilich die Spanischen Gesandten in Paris und London der itendsten Verlegenheit entrissen sehen.

Die Englischen Blätter enthalten direkte Mitthei⸗ ngen vom Kriegsschauplatze im Norden von Spanien, welche ß San Sebastian bis zum 15. und aus Bayonne bis im IJ. Mai gehen. Die ersteren berichten ausfuͤhrlich uͤber l- Einnahme von Hernani, welche bekanntlich am I4ten statt⸗ sunden hat, die letzteren nur kurz uͤber die am 17ten erfolgte rsůrmung von Irun. Was die erste Waffenthat betrifft, so rde dieselbe unter der Leitung des General Evans ausgefuͤhrt, n Espartero dem Wesen nach den Oberbefehl uͤbertragen hatte, wem er alle Offiziere wegen Einholung der noͤthigen Befehle ihn verwies. Es scheint, daß das Vorruͤcken der Christinos tspüünglich auf den 17. Mai sestgesetzt war. Als man aber urch ein am 13ten veranstaltete Rekognoszirung erfahren hatte, der Infant. Don Sebastian von Hernani abgezogen sey, so zurde heschlossen, den Rest der Karlistischen Truppen, der sich, c men spaäͤter erfuhr, nur noch auf 13 Bataillone oder wa 9000 Mann belief, unverzuͤglich am folgenden Mor— mn anzugreifan. Schon am Abend des 13ten ruͤckten die Bri— hen Marine-Soldaten und die Artillerie aus San Sebastian und nahmen eine Stellung auf dem Wege nach Hernani fi fruͤh Morgens am 14ten folgten ihnen die Regimenter legion und mehrere Spanische Bataillone. Schon um fuͤnf I Morgens begann der Angriff auf die Verschanzungen der misten unterhalb des Huͤgels bei der Venta von Oriamendi, iche erst nach einigem Widerstande durch das 6te Regiment Britischen Legion genommen wurden. Die Karlisten verlie⸗ darauf auch die Position der Venta und zogen sich nach nnani zuruͤch. Sobald die Artillerie der Christinos auf Schuß— ite herangerückt war, wurde die Stadt beschossen und darauf 6 Thor derselben erstuͤrnt. Der Oberst Cannan, vom ten zimente der Legion, ließ sich von seinen Leuten auf die Mauer ben und oͤffnete ihnen das Thor, welches die fliehenden Kar—⸗

n war verschlossen, aber nicht besetzt hatten. Indeß verthei⸗ im sich die Letzteren noch in einigen Straßen der Stadt, aan aber durch eine Charge der Länciers der Legion gewor— and auf die nach Tolosa fuͤhrende Heerstraße getrieben, an che sich die befestigten Hoͤhen von Santa Barbara anlehnen. ih diese wurden nach geringem Widerstande durch Spamsche

d Englische Bataillone genommen, und die Karlisten konnten Urnieta setzen, wo sie

erst wieder in dem Dorfe leisteten, aber doch bald,

ar entschiedeneren Widerstand ch einen glänzenden Angriff der Lanciers vertrieben, Die größe Ueber⸗

r Flucht in die Gebirge genoͤthigt wurden.

( . ag n gestattet, wie der Korrespondent der Ti— ö . g; . von einer Schlacht zu reden; es war ei— 1 . 34 4 Vorruͤcken einer überlegenen Streitmacht, , . n. Feind unter Tirailleur-Gefechten zurüͤckwich. ö lust der Ehristinos war sehr unbedeutend, es sollen etwa

get i. und 40 verwundet worden seyn; unter den Ersteren nden sich drei Offiziere der Legion. Die Christinos sollen bei dieser Gelegenheit sehr vortheilhaft durch ihre Disziplin Hun anitãt ausgezeichnet haben. In Hernaniĩ wurde so⸗ ih eine NMilttair⸗ Polizei angeordnet und das Eigenthum der enn beschutzt Von diesen letzteren zeigten sich uͤbrigens ö Ein nahme der Stadt nur etwa 29 Frauen und ein' al— . Indeß stellte si schon am Löten eine großere Zahl 2 ie, ein. Die Berichte der Englischen Blatter uͤber (. nahm von Irun enthalten fast nichts, als was die De—⸗ n des Vayeonner Telegraphen bereits mitgetheilt haben. ; griff e scheh unter dem Ober, Befehle des General . H. durch die Britische Legion und die Divi— . zenerals Jaureguy, zusammen S000 Mann stark; . begann ihr Feuer um 2 Uhr Mittags, und bereits . war die Legion im Besitze inehrerer Haͤu— . . irche pon Irun. Dessenungeachtet vertheidigte e n, T5060 Soldaten und etwa 300 vewaffneten Bauern de Besatzung mit der groͤßten Tapferkeit, und ihr Be—

.

,

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dieselbe nur dann eingehen, wenn ihm der Abzug mit allen Kriegsehren gestattet wuͤrde. Den Weibern 9 2 ge⸗ stattete General Evans freien Abzug. Nachdem sich die Unter⸗ handlung, welche durch die Civil⸗Behörde von Irun eingeleitet worden war, zerschlagen hatte, wurde das Feuer mit der größ— ten Hartnaͤckigkeit fortgesetzt, ohne daß die Angreifer am föten einen weiteren Vortheil errungen hatten. Am 17ten früh Mor— gens begann das Feuer um 3 Uhr von neuem, und zwar mit solcher Lebhaftigkeit, daß sich die Christinos mit neuer Munition ven den Franzòsischen Behörden versorgen lassen mußten. Um Mittag endlich wurde die letzte Verschanzung der Karlisten und die Stadt selbst eingenommen. Die Zahl der Verwundeten und Getoͤdteten wird nicht angegeben. Zwanzig verwundete Englaͤnder sind bei Behobia auf das Franzoͤsische Gebiet ge⸗ hracht worden. Eine vierundzwanzigpfuͤndige Kugel hat einen Englischen Offizier dicht neben dem General Evans getoͤdtet. Das Schreiben eines Britischen Marine⸗Offiziers aus Barcelona vom 9. Mai, welches der Hampshire Telegraph mittheilt, schildert den Zustand der Dinge daselbst als sehr be— drohlich und die Behoͤrden als aller Kraft und allen Muthes ermangelnd. Uebrigens protestirt derselbe gegen die Behauptung der Insurgenten, daß die Britischen Maͤtrosen und Marine; Soldaten, von denen am 4. Mai 360 Mann ausgeschifft wurden, auf das Volk geschossen haͤtten. Dieselben, sagt er, hatten durchaus nichts gethan, als die Citadelle und das Fort am Fuße der Rembla besetzt, um sie noͤthigenfalls gegen einen Angriff der Insurgenten zu vertheidigen; sie haͤtten aber nicht einen einzi⸗ gen Schuß gethan, keine Feindseligkeiten irgend einer Art be— gangen und seyen nach kaum 48 Stunden wieder eingeschifft worden. Der Briefsteller giebt jedoch zu, daß ohne die Lan— dung der Britischen Truppen die National, Garde von Barcelona sammt und sonders zu den Ochlokraten uͤber— gegangen seyn wuͤrde. Er schließt sein Schreiben mit folgenden Bemerkungen: „Ich glaube, wir werden naͤchstens wieder landen muͤssen. Diese Marine-Cooperation ist sehr un— angenehm. Wir muͤssen die groͤßte Maͤßigung zeigen, obgleich wir den groͤbsten Beleidigungen der Partei ausgesetzt sind, die nur durch uns noch niedergehalten wird, und ich zweifle nicht daran, daß die National-Garde bloß durch unsere Gegenwart abgehalten worden ist, sich der revolutionairen Bewegung an— . Da sie sich uber den Erfolg derselben getaäͤuscht, so at sie die Verwegenheit gehabt, uns in einer Adresse an die Koͤnigin zu beschuldigen, „„daß wir unsere Bajonnette in Spa⸗ nisches Blut getaucht hätten““, während wir doch gar keinen Angriff gemacht haben. Derjenige Theil der Adresse, worin

die Behoͤrden, welche uns zur Huffe riefen, Verraͤther und Feig⸗ linge genannt werden, ist wahr genug; aber es ist hart, daß man uns „„grausame Bundesgenossen nennt, die den unver— soͤhnlichen Haß verdienten, den dle National Garde gegen sie hegt“, waͤhrend wir doch diesen Leuten keine Veranlassung zu einer solchen Feindschaft gegeben haben.“

Ture er:

Ueber die (bereits gemeldete) Abreise des Sultans enthalt das Journal d'Ode 'ssa Nachstehendes: „Der Sultan hat Konstantinopel am 29. April verlassen und sich unter den Artil— lerie⸗Salven der Schiffe mehrerer Nationen am Bord der schö⸗ nen Oitomanischen Fregatte „Nusredje“ nach Varna eingeschifft. Der Kapudan⸗Pascha, Muschir Achmed, welcher den Sultan bis Varna begleitete, ist nach der Hauptstadt zuruͤckgekehrt und hat die Nachricht von der gluͤcklichen Ankunst des Sultans in jener Stadt uüberbracht. Ein zahlreiches Gefolge, worunter sich jedoch nicht die hohen Beamten des Reichs befinden, hat den Sultan an

Bord der Fregatte begleitet, der zwei Gesterreichische Dampf— schiffe „Ferdinand l.“ und „ear! ö . Ein Theil des Gefolges, so wie verschledene zur Reife noth— wendige Gegenstaͤnde waren schon vorher auf ausdruͤckli—⸗ chen Befehl des Sultans mit dem Russischen Dampfboote „Kaiserin Alexandra“ nach Varna abgegangen. Dieses Dampf⸗ boot, welches am 25. April Konstantinopel verließ, machte die Fahrt nach Varna in 24 Stunden, hielt sich daselbst drei Tage auf und kehrte dann nach der Hauptstadt zuruck. Zwei Tuͤrkische Fregatten, zwei Korvetten und eine Brigg waren auch schon vor der Abreise des Sultans nach Varna abgesegelt. Der Sultan hat die Absicht, sich von Varna nach Schumla, Sili⸗ stria und Ruschtschuck zu begeben und zu Lande uͤber Abriano— pel nach Konstantinopel zurückzukehren Dies wird, wie es heißt, im Anfang des Juni, zur Feier des Geburtsfestes des Propheten geschehen— Der Aufenthalt des Groß— herrn in den Donau⸗Festungen wird nur von sehr kur— her Dauer seyn. Der Koͤniglich Preußische Hauptmann, Baron von Moltke, welcher schon im vorigen Jahre den jetzigen Seriasker Halil-Pascha begleitete, und hier einer wohl verdien⸗

Der Hauptzweck des Sultans bei dieser Reise scheint zu seyn, sich seinem Volke zu zeigen und sich persoͤnlich von dem Zu⸗ stande der Bewohner eines wichtigen Theiles seines Reichs zu überzeugen. Seine Vorgänger haben fast ein Jahrhundert laůg ihre Hauptstadt nicht verlassen, wahrend der jetzige Beherrscher der Türkei schon im Jahre 1831 eine Reise nach Adrianopel und im vorigen Herbst einen Ausflug von einigen Tagen nach Nilomedien unternahm; er folgt darin dem Beispiele der Euro— päͤischen Monarchen, die von Zeit zu Zeit verschiedene Theile ihrer Staaten besuchen. Die Hauptstadt genießt in Abwesen— heit des Sultans einer vollkommenen Ruhe. Die Leitung der Geschaͤfte ist dem Groß-Wesir, dem Kapudan⸗Pascha und den bei—⸗ den Schwiegersoͤhnen des Sultans übertragen worden.“

Aegypten.

Der Cour ier enthält nachstehendes Schreiben aus Alexan⸗ drien vom 29. April: „Auf dem Schauplätze einer der glän— zendsten. Waffenthaten Napoleon's ist ein Krieg ausgebrochen, aber nicht ein Krieg mit Waffen, sondern ein Meinungs⸗Krieg; es ist ein Kampf des Torismus gegen den Liberalismus, ein Kampf des Herrn Caviglia gegen Herrn Vyse. Die Ursache des Streites ist die neulich in der großen Pyramide aufgefun⸗ dene Kammer, die Caviglia als seine Entdeckung in Anspruch nimmt, indem er den Weg dazu gebahnt habe, und der er den Namen „O Connell⸗Kammer“ gegeben; der Oberst Vyse hat da⸗ gegen diese Kammer „Wellington z⸗Kammer“ genannt, und es thut uns leid, sagen zu inuͤssen, daß der Liberalismus diesmal eine Nieder⸗ lage erlitten hat. Es ist eine eigenthuͤmliche Erscheinung, diese beiden Namen in den Ebenen Aegyptens im Kampfe gegen einander zu sehen. Aber außer dieser Kammer sind noch andere, großere Entdeckun⸗ Len gemacht worden, namentlich hat man ein in Felsen gehauenes Grabmal von ungeheuren Dimensionen und in demselben, in der Tiefe von 80 Fuß, einen Sarkophag von 36 Fuß Laͤnge aus schoͤn polirtem Granit, der mit Hieroglyphen bedeckt ist, aufge⸗

haher. ? l ͤ ) haber, dem eine Capitulation angetragen wurde, wollte auf

funden. Dies Grabmal hat den Namen Campbells Kamme a n 3 . * * z 1 erhalten, zu Ehren des hiesigen Britischen General Konsuls,

dem der Pascha den Inhalt desselben geschenkt hat. Auch meh— rere Gewölbe hat man entdeckt, die, wenn sie i m Aegyptischen Ursprungs sind, auf einmal die noch streitige Frage oͤsen wurden, ob die alten Aegypter die gewoͤlbte Bauart kannten. Die Meinungen uͤber jene Gewölbe sind leider verschieden; Einige schreiben sie den Aegyptern, Andere den Griechen und noch Andere den Römern zu. Wenn auch die Unterhandlungen zwischen dem Pascha und der Pforte abgebrochen sind, so deutet doch nichts darauf hin, daß man auf der einen oder anderen Seite geneigt waͤre, die Feindseligkeiten wieder zu beginnen. Die Truppen setzen ihre Arbeiten im Delta fori, Ibrahim Pascha ist noch immer in Kahira, und es ist noch keine Rede davon, daß er es verlassen wird, wenn er nicht viel⸗ leicht hierher kommt. Auch Scheriff Pascha befindet sich noch hier, und wenn diese beiden Hauptstützen der Regierung in Sy⸗ rien so lange von diesem Lande abwesend seyn können, so ist wohl an keine Unterbrechung der jetzigen Ruhe zu den⸗ ken. Die Unterhandlungen werden wieder aufgenommen werden, wenn es dem Sultan nicht an Geld gebricht, allein der Pascha wird sich ein andermal nicht so leicht fangen lassen. Wie ich höre, sollen die Abgaben von den gewoͤhnli⸗ chen Beduͤrfnissen des Lebens herabgesetzt werden. Der Ge traidemangel ist, ungeachtet der neuerdings stattgehabten Ein⸗ fuhr, noch immer sehr groß. Die letzten Nachrichten vom Rothen Meere bestaͤtigen die Niederlage des Pascha's in Hed⸗ schas, und er wird sich jetzt hoffentlich uͤberzeugt haben, daß es thöͤricht ist, jene unnuͤtze Eroberung behaupten zu wollen. Am l5ten lief das neunte Linienschiff vom Stapel, und die Aegyptische Flotte steht jetzt nur der Franzoͤsischen im Mit⸗ tellandischen Meere nach. Man kann sich einigermaßen einen Begriff von der Fruchtbarkeit dieses Landes ma⸗ chen, wenn man erwägt, daß es, bei einer Bevoͤlkerung von etwa 2 Millionen absolut armer Bewohner, doch im Stande ist, eine solche Flotte und eine Armee von 190,009 Mann zu erhalten. Wuͤrden diese Einkuͤnfte zum Besten des Landes ver— wendet, wie reich und gluͤcklich koͤnnte dasselbe werden! Am 2östen wurden 200 Kantars Maho⸗Baumwolle zu 127 Piaster, also um ein Drittel billiger, als am Anfange dieses Jahres, ver kauft. Wenn es wahr ist, daß die Maho⸗Baumwolle in Mar— seille zu 12 Piaster verkauft wird, so duͤrfte sie hier wohl noch weiter heruntergehen.“ .

J nian.

Berlin, 28. Mai. In Oberau, im Luͤbener Kreise des Re⸗ gierungs, Bez. Liegnitz, feierte am 22sten d. M. der dasige Suerin⸗ tendent, Pastor Berndt, sein o0jaͤhriges Amts⸗Jubilaͤum in derselben Gemeinde, in die er vor einem halben Jahrhundert als Geist— licher eingetreten war. Am Morgen des sesilichen Tages fanden sich die Beistlichen und Schulmaͤnner der ersten und zweiten Luͤbener Diocese glückwuͤnschend in der Wohnung des Jubilars ein, und aͤberreichten demselben ein Gratulations, Schreiben des hochwuͤrdigen Konsistoriums, wie auch, unter anderen Ge⸗ schenken einen silbernen Ehrenpokal. Schon fruͤher waren der Kreis Landrath von Schweinitz auf Groß- und Kleinkrichen und der Landesaͤteste von Nickisch⸗Roseneck auf Kuchelberg, so wie mehrere Superintendenten und Geistliche benachbarter Disocesen in Oberau eingetroffen, um die Feier des Tages durch ihre per⸗ soͤnliche Theilnahme zu erhohen. Gegen 16 Uhr begab sich der ganze Zug, unter dem Geläute der Glocken, in die festlich ge⸗ schmuͤckte Kirche, wo nach einem von saͤmmtlichen Schullehrern der ersten Luͤbener Didcese vorgetragenen Choral der Superin⸗ tendent Klein eine auf den festlichen Tag bezuͤgliche Rede hielt und den Jubilar einsegnete, der hiernaͤchst die Kanzel bestieg und die Predigt hielt. Nach Beendigung der gottesdienstlichen Feier fand in Luͤben ein Festmahl von 50 Gedecken statt, das die Geistlichen des Luͤbener Kreises veranstaltet hatten, und an welchem, außer den Herren von Schweinitz und von Nickisch, auch mehrere aus der Naͤhe und Ferne herbeigeeilte Freunde des Jubilars Theil nahmen. Letzterer brachte selbst den ersten Toast auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Königs aus. Ueber Tisch wurden dem Jubelgreise ein Carmen semisecnhlare mit einem Lorbeerkranze, so wie mehrere Deutsche Gedichte uüber⸗ reicht. Auch von dem General-Superintendenten der Provinz Schlesien und Direktor des Konsistoriums, Herrn Ribbeck, wal ein Gluͤckwuͤnschungs⸗Schreiben eingegangen, das der Superin—⸗ tendent Klein vortrug. Erst spaͤt Abends verließ der noch rü⸗ stige * . den 53,

Nachdem durch das Gesetz vom 5. Januar v. J. die bisher im Großherzogthum Posen bestandene Feuer⸗ . aufgehoben uad dagegen die Errichtung einer neuen angeordnet

Paschg t Vorarbeiten vorgenomm ten Achtung genießt, befindet sich im Gefolge des Großherrn. ,

worden, sind seitdem zur Einfuhrung der letztern die noͤthigen irbe namentlich auch die neuen Katast angefertigt worden. Nach den letzteren beträgt im , Bezirk Posen, welcher 93 Staͤdte und 3718 laͤndliche Ort⸗ schaften zaͤhlt, der Gebäubewerth 20,705, 99h60 Rthlr. und der jaͤhr liche Beitrag 95,882 Rthlr. 7 Sgr. 9 Pf.; im Bromber⸗ ger Regierungs- Bezirk aber bei J Stad ten und 2497 laͤndli⸗ chen Ortschaften der Gebäudewerth 11,352, 475 Rthlr. und der jaͤhrliche Beitrag 52,518 Rthlr. 13 Sgr. 6 Pf., so daß in der ganzen Provinz der Gebaͤudewerth auf 32,058. 375 Rthlr. und der jährliche Beitrag auf 148,469 Rthlr. 21 Sar? 3 Pf. zu stehen kommt. Im Vergleich zu dem im Jahre 1836 versicher⸗ ten Gebaͤudewerth der alten Socictaͤt ist die Differenz hinsicht⸗ lich der Städte unbedeutend, indem dieser Werth für das verflossene Jahr 13,207,925 Thlr., in Folge der neuen Auf⸗— nahme aber 3,113, 8h0 Thlr., also in Jahre 1837 93, 225 Thlr. weniger betragt. Auf dem platten Lande dagegen beträgt der versicherte Gebäudewerth, welcher im Jahre 1836 von sdödz0as Thlr., des Jahres 1819 bis auf die Summe von 13, 207,925 Thlr. gestiegen war, nach der neuen Aufnahme 18, 914,575 Thlr., also im Jahre 1837 mehr 5,737, 559 Thlr., welche Differenz, insoweit sie nicht in dem bisherigen Steigen des Gebaͤudewerihs begruͤndet ist, als Ergebniß der auf den Fin, trag der Provinzialstaͤnde in dem neuen Reglement festgesetzten Beitritts⸗Verpflichtung, die das alte Reglement fuͤr das platte Land nicht vorgeschrieben hat, angesehen werden muß. Bei der jetzt veranlagten Versicherungs-Sunime von 32, 058,375 Thlr. und dem jährlichen Beitrage von 148,400 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf. wird fuͤr 100 Thlr. Versicherungswerth circa 13 Sgr. 10 Pf. Beitrag gezahlt. Mit dem ersten Januar des laufenden Jah⸗ res ist die neue Societaͤt ins Leben getreten.

Am 22sten d. M. traf der Fuͤrst von Polignac mit sei⸗ Hild h , in Koblenz ein, stieg im ofe zum Trierschen Hofe ab und setzte am fol z gen die . in . fort. se . .

Der im Reg. Bez. Muͤnster bestehende Verein zu . besserung der Pferdezucht, der im n . , ein Pferderennen veranstaltet hatte, wird ein solches auch in diesem Jahre, und zwar an den Tagen des 29. und. 30. Mai,

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