1837 / 149 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

größte Verhältniß der Vermehrung der Bevölkerung, welches jemals , . worden ist, bieten die Vereinigten Staaten von Mord⸗ Amerska dar, und diesen zunächst steht England. In den Vereinig⸗ ten Staaten betrug die Zunahme der Bevölkerung, ohne den Gewinn durch Einwanderung zu rechnen, eine lange Zeit hindurch alle zehn Jahre 32 pCt. Die weiße und die , Bevölkerung haben beid⸗ fn demselben bedeutenden Verhältnisfe zugenommen. In England hat

in neuerer Zeit die Bevblkerung in zehn Jahren um 16 pCt., zuge⸗

nemmen, asso gerade um das Doppelte der Zunahme anderer Euro⸗ paͤischer änder. Dieses größere Verhältniß der Zunahme in Eng— land, im Vergleich mit anderen Ländern Europa's, ist nicht einer grö⸗ Feten Anzahl von Geburten, sondern einer geringeren Menge von To⸗ desfällen zuzuschreiben. Daß in Amerika die Zunahme bedeutender erscheint, ö. wahrscheinlich darin seinen Grund, daß bei einem glei⸗ chen Sterblichkeits⸗Verhältnisse mit England die Zahl der Geburten größer, nämlich „z gewesen ist. Die Abnahme der schwarzen Be⸗ völkerung in Westindien wird gewöhnlich der verminderten Frucht⸗ barkeit der Frauen zugeschrieben; das Verhältniß von Mas kommt häufig vor, wie es auch bei vielen Europäischen Län⸗ dern mit zunehmender Bevölkerung der Fall ist. Das Klima von Westindien giebt seinen nachtheiligen Einfluß auf die Constitu⸗ tion der Neger mehr durch die Verminderung der Geburten, als durch die Vermehrung der Todesfälle zu erkennen. Es ist eine merkwür⸗ dige Thatsache, daß eine sehr große Zunahme der Todessälle für eine kurze Zeit, stets von einer großen Verminderung der Geburten in derselben Periode begleitet zu seyn pflegt, Die merkwürdigsten Bei⸗ spiele hiervon sinden sich in Schweden während der zwei Jahre 1772, 1773, und während der fünf Jahre von 1806 1810; in Belgien im Jahre 1817 und in Frankreich in dem Cholera⸗Jahre 1832. Herr Edmonds glaubt, dlese Erscheinung allein durch eine Vermehrung der tedtgeborenen Kinder, die wohl als Todesfälle, nicht aber auch als Geburten mitgerechnet werden, erklären zu können. Nach den Beobachtungen des Doctor Granville in London ist daselbst unter drei Geburten immer ein todtgebornes Kind, für das ganze Land beträgt dies Verhältniß a. Um die Verminzerung der Geburten in den Jahren einer großen Sterolichzeit zu erklären, darf man nur an⸗ nehmen, daß der Foetus keine größere Fähigkeit besitze, Kraufheiten und Mangel zu widerstehen, als das bereits geborne Individuum, und daß eine Vermehrung der Todesfälle unter den Letzteren um 30 pCt, auch von einer Vermehrung der todtgebornen Kinder um z0 pt. begleitet sey. Die durchschnittliche Sterblichkeit bei zwei Völ⸗ kern kann in den Perhältnissen von HY zu sg differi⸗ ren, wie es z. B. in Schweden und England der Fall ist, und dennoch kann das Verhältniß der Sterblichleit von Personen Über 20 Jahre bei beiden Völkern gleich seon. Nur bei Personen nnter 26 Jahren ist das Verhältniß der Sterblichkeit geringer in England, ais in Schweden. Man darf auch, wenn die Zahl der Ge— burten in zwei Ländern gleich ist, nicht schließen, daß die ruchtbar⸗ keit bei beiden Völkern gleich sey. Das Verhältniß der Geburten zu den Todesfällen, wovon die Zunahme der Bevölkerung hauptsächlsch abhängt, betrug in England in den 25 Jahren von 1896— 1830, jähr⸗ lich g; das Verhältniß der jährlichen Geburten zu der ganzen Be⸗

(

5985

völkerung Englands war während derselben Zeit ½½e, und das Ver⸗ hältniß der Heirathen zu der ganzen Bevölkerung in den gengnnten 25 Jahren wie 1 zu 123162. Bies letztere Verhältniß war in Schwe⸗ den in derselben Zeit fast das nämliche; in Frankreich verhielten sich die Helrathen wie 1 zu 132, in Belgien wie 1 zu 111. Das Ber⸗ hältniß der Geburten zu den Heirathen ist in Schweden und Eng— land während der letzten 28 Jahre fast konstant gewesen.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

1837. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

28. Mai. Quellwärme 7,10 R. Flußwärme 1240 R. Bodenwärme 11,10 R. Ausdünstung 0 122“ Rh. Niederschlag 0 Nachtlälte 880 R.

4 820 R.. GI vCt. O.

237 89 Par. 4 1409 R. 4 S. 29 R. 63 vt. halbheiter. NO.

415 16R...

338 20“ Yar. 4 20 20 R. 4 758 0R. Sl vt. 39 pCt. Wetter heiter. heiter. Wi SO. O. Wolkenzug .. O.

Tages mittel: 338 28“ Par. .

338, 76“ Par. 410 R. 4 85 0 R.

Luftdruck

Luftwärme ... Thaupunkt ... Dunstsättigung

Ber liner Börse. = Den 29. Mai 1837. m Ii cher F n dS- a Cu: GO ά . Zet . F7* . J

I .

Brief. 1021 ½ 1001/2

6* a 1021/6

8

HPomm. do. Kur- u. Neum. do. do. do. do. Sehlesigehe do. . C. und Z. Seh. d. K. u. N. Gold al marco. Kene Duk. Friedriebsd'r or. And. Goldmin- xen à 5 ThI. Disconto.

St. Sehuld- Seh. Pr. Engl. Obl. 30. Prüm oh. d. Sech Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Seh. do. Berl. Stadt- Obl. Königab. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Wiestpr. Pfandbr. Grosah. Pes. do. Ostpr. Pfandbr.

d. e = e w . .

13 103 103 *

E X

Auswärtige Börsen. Amesterdam, 2A. Mai.

wirkl. Schuld 521 /. 3cυë;) do. 99M.

Fassivo 61/9. Ausg. Sch. —.

Poln. —. Oeagterr. Met. —.

Niederl.

23 l ꝑ. 5 96 Span. 23 *, 9. 7 V9. Preuss. Bräm. Sch. —. Antwerpen, 23. Mai.

Passive Ausg. Sch. . Zinsl. 73. Neue Anl. 237 6. Br. a. CG.

Frankfurt a. M., 26. Mai.

Oesterr. 30, Met. 1019. G. 40 997 6. 99855 6. 210 Op 6 M. Be. 195 213. 21, Bank- Kctien iz. idoz. Lartigs- Gb. 1111.

Kanz - Bill. TZTinsl.

G. Loose zu B00 FI. 1137. 1135... Loose zu 190 FH]. 221, Br. Prem

Främ. Seh. 6n6g. G35. do. AM Anl. 1001. Br. Loln. Loone

63 1. Sosh Span. Aul. 21. 207. 216 4 Holl. Basis. S2 Hamburg, 27. Mai.

0 ., Neue Anl. 23.

nn e . paris, 28. Mai.

8d o Rente 108. 10. 3 , do, 79. 40. S oM Spun. Rente 2535. Pasädive S3. 3 Portug. 30 . ‚. Wien, 23. Mai.

5 0 Met. 1051,09. A0½n 100. 25 Bauk-Actien —. Neue Aul. —.

m,,

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 30. Mal. Im Opernhause: Der reisende en dent, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Hierauf: Die j und der Ritter, großes Zauber- Ballet in 3 Abth. 9Dlle⸗

Viviane.) . . .

Im Schauspielhause; 1) Le Gardien, vaundeville en acles, par Scribe. 2) La première rebrsésenlation de: Muect de Saint- Malo, ou: Les grandes émotions, vaude nouveau en 1 acte, bar Mr. Varin.

Mittwoch, 31. Mai. Im Schauspielhause, zum erstenm̃ Voltaire's Ferien, Lustspiel in 2 Abth., frei nach dem Fran sischen, von B. A. Herrmann. Hierauf, zum erstenmale: Vater, Lustspiel in Abth., von Bauernfeld.

Freitag, 2. Juni. Im Opernhause, zum erstenm Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth.,

G. Friedrich. Musik von Adolph Adam.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 30. Mail. Das Sonntagekind. Komische in 2 Akten, von Perinet. Musik von W. Muller.

Mittwoch, 31. Mai. Norma. Oper in 2 Akten, nach Italianischen, von Seyfried. Musik von Bellini. (Olle. kel, vom K. K. Hof⸗Hpern⸗-Theater zu Wien: Adalgisa,! Gastrolle. Dlle. Haͤhnel wird vor ihrer Urlaubsreise Norma zum letztenmale auftreten.)

Redacteur Ed. Cotteæl. 6

Gedruckt bei A. W. Hayn.

E, ,

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

S ee ck ber ie f,

Nachdem der in unserm Erlaß vom 30sten v. M. bezeichnete Domginen Rentmelster Hom ann, qus Friedrichswalde freiwillig hierher zurückgekehrt ist, hat sich durch die von ihm ertheilten Aufklaͤrun⸗ gen und die sonstigen bisherigen Ermittelungen her⸗ ausgestellt, daß der bel seiner Kasse vorhandene De⸗ fekt von cirea 3000 Thlr. durch die Veruntreuung seines Kassengehůlfen, des Aetugrius Falke, bewirkt worden, welcher Gelder in Empfang genommen und die Kassenbücher verfälscht hatte. Derselbe ist flüchtig geworden, hat sich nach Hamburg begeben, ist dort aber nicht mehr aufzu nden gewesen,

Alle inlaͤndischen und auswaͤrtigen Militair⸗ und Civis⸗Pollzei⸗ Behörden werden deshalb beziehungs⸗ weise veranlaßt und ersucht, den ꝛ4. Falke, wo er sich betreten laßt, festzunehmen und unter sicherer Eskorte hierber au die hiesige Polizei⸗Direction ab⸗ liefern zu lassen. Stettin, den 25. Mal 1837.

Königliche Regierung.

Signalement.

Familienname: Falke. Vorname: Gustgv,. Ge⸗ burtsort: Sagersberg bei Naugard. Aufenthaltsort: bisher Friedrichswalde. Religion: evangelisch. Alter: 33 Jahr. Größe; 5 Fuß 8. Zoll. Haare; trägt eine helldlonde Perräcke. Stlen: frei. Augenbrgunen ; hell⸗ blond. Augen: blau. Nase: klein. Mund: klein. Bart: hellblond üuit kurzem Backenbart, Zähne; gut. Kinn: rund. Gesichtsbildung: rund. Gesichtsfarbe: gesund.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 9. Januar 18537.

Das in der Bischofsstraße Nre 19 belegene Grund⸗ stuͤck des Baͤckermeisters E. D. Thier, taxirt zu 7982 Thlr. 18 sgr. 9 pf. soll )

am 5. Seytenber 1837, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. J Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Der dem Aufenthalt nach unbekannte Bäͤckermeister Johann Carl Friedrich Wobring oder dessen Erben werden hierdurch bffentlich vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 29. Maͤrz 1837. Die beiden am Stralauer Platze N. 6 und 7 bele⸗ genen Grundstuͤcke des Schneidermeisters Joh. Chri⸗ stopyh Buran, taxirt zu 6191 Thlr. A sgr. 6 pf, sollen am 1. Dezember isz?, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. J Hypothekenscheine sind in der Registratur einzusehen.

g * e * .

Anzeiger fuͤr die Preußisch des Schmiledemeisters Johann George Lorentz gehn sel als Bade⸗Ort, bedingt durch die hohe freie Lage! rige Grundstuͤck, taxirt zu 6171 Thlr. 15 sgr. Z pf, soll am 7. Juli 1837, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hypothelenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Rufenthalte nach unbekannte Dorothee Justine Amalie Lorentz oder deren Erben werden hierdurch bffentlich vorgeladen.

Taxe und

Hamburg und Cuxhaven aus w

gnuͤgen Helgoland, im Mai 1837.

in offener Nordsee, durch die milde reine Seeluft, welche, von den Ausdunstungen des Kontinents durch dessen meilenweite Entfernung befreit, die Heilwir⸗ kungen des Seebades so sehr beguͤnstigt und unter⸗ stuͤtzt, sind bekannt, so wle die regelmäßige schnelle Ueberfahrt mittelst der wen nn Dampfschiffe von ; chentlich stattfinden. Bestellungen von Logis u. s. w. besorgt mit Ver⸗ Die Direetion.

ten.

Die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten der Deutschen. Nebst den Redensarten der Deutschen Zech-Bruͤht

und

i n Großmutter,

d. i. der Sprichwörter ewigem Wetter⸗Kalendet.

Gesammelt und mit vielen schoͤnen Versen, Eyr

chen und Historien in ein Buch verfaßt von Be. Wilhelm Koͤrte.

en S

Tage und

saͤmmtlicher

gr Syo.

und Corporationen ꝛc. und

Taxe und

Gestalt: stark Sprache: Deutsch. Besondere Kenn⸗ zeichen: hat einen Leistenbruch.

A

u s z ug. Mit Beziehung auf die den Stralsundischen Zei⸗ tungen in ertenso inserirten Proclamen werden alle und jede, welche an dem von den Erben des verstor⸗ benen Kaufmanns J. H. Bartels in Stralsund an den Pächter J. C. Otermann verkauften, auf Wittow im Ältenkircher Kirschsviel belegenen Gute Wollin . P. Forderungen und Anspruͤche haben, hiermit ge⸗ laden, solche in einem der auf 7 2 ben 1. und 22. Juni oder den 13. Juli d. J. anberaumten Liquidations⸗-Termine vor dem Königl. Hofgericht anzumelden und zu beglaubigen, bei Strafe der am 3. August e. zu erkennenden Praͤelusion. Daum. Grelfswald, den 3. Mai 1837. Königl. Preuß. f ö c von Pommern un üg en. , 9 Möller, Praeses.

den wurde.

Vom

Königl. Kreis⸗ und Stadtgericht Nürnberg wird auf Antrag der Wittwe Kunigunda Haas zu Gostenhoͤf deren Sohn Peter Haas, welcher im Jabre 1785 geboren, als Soldat im Königl. Bayer. fuͤnften leichten Infanterie⸗Batatllon (Buttler) den Russi scher Feldzug mitmachte und ju Ende des Monats Dezember 1812 todtkrank auf einem Bagagewagen liegend zum letzten Mal gesehen wurde, oder 3

allenfallsige eheliche Descendenten biermit aufgefordert, binnen 6 Monaten a deto und langstens in dem auf den 17. Aug ust d. J., Vorm kttags O uhr,

im Kommissions⸗ Zimmer Nr. 17.

anstehenden Termine vor Gericht zu erscheinen, widri⸗ genfalls er fur todt erklaͤrt und über sein Vermbgen den gesetzlichen Bestimmungen gemaͤß verfuͤgt wer⸗

Nürnberg, den 22. Februar 1837. Der Königliche Direltor Busch.

and

en

rität des Eisens; von RE. F.

Wasser; von B. A.

Edietal⸗Citation.

Die gaͤnzlich unbekannten Erben oder naͤchsten Verwandten des vor , 27 Jahren hier ver⸗ ssorbenen Schneiders Friedrich Christoph Thomas und seiner am 15. September 18341 verstorbenen Wittwe Elssabeth, gebornen Schulka, so wie deren weltere Erben, werden hierdurch aufgefordert, sich binnen g Monaten bei uns schriftlich oder persoͤnlich zu melden, spaͤtestens aber in dem auf

den 15. September 1837, Vorm. 19 uhr, vor dem Kreis-Justizrgth Lompius an hiesiger Ge⸗ richtsstelle angesetzten Termine zu erscheinen und ihr Erbrecht gehörig nachzuweisen. Sollten sie dies un⸗ terlassen, so wird der in dem ziemlich zum vollen Werthe verschaldeten Hause Nr. 158 in der hiesigen feinen Wollweberstraße und in 70 Thlr. bei der Bank bestehende Nachlaß der Thomasschen Eheleute als herrenloses Gat an den Fiskus verabfolgt werden.

Pyrltz, den 3. November 1836.

König Land⸗ und Stadtgericht.

Noth wendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 24. Oktober 1836. Dat in der langen Gasse Nr. 10 belegene, den Erben

niß gesetzt.

den konnte.

Nordsee⸗Bad der Insel Helgoland. Ein geehrtes Publikum wird hiermit von der Eröff⸗ nung des hiesigen Seebades am 185. Juni in Kennt⸗

Durch die außerordentliche Zunahme des Besuchs zu einem Seebade ersten Ranges erhoben, wurden mit jedem Jahre die Anstalten der möglichen Ver⸗ vollkommnung naͤher gefuͤhrt und fuͤr die kommende Saison namentlich die Einrichtungen und Verbes⸗ serungen getroffen, in welchen den Wuͤnschen der resp. Badegaͤste bis dahin nicht nachgekommen wer⸗

Eine zweite Bade⸗Anstalt wurde am Strande von Helgoland errichtet, um bei zu schlechter Witterung die Üeberfahrt zu der Sandinsel entbehrlich zu machen und resp. Jedem Gelegenheit zu geben, unsere Ba der, getrennt von der sonst nöthigen kleinen See⸗ sabrt, zu benutzen; auch wurde fuͤr die Annehmlich⸗ keit des Aufenthalts und des geselligen Lebens beson⸗ dere Sorge getragen.

Als Bade- Arzt wird, wie früher, Herr Dr. von A schen wahrend der Kurzeit gegenwartig seyn.

Dle anerkannten eigenthüͤmlichen Borzüge der In⸗

tersuchung der Seide; von G.

gemengte Stolle hervorhringen;

Clark. 12) Notizen. In Berlin übernimmt Aufträge

Literarische Anzeigen. Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstraße Nr. 29, erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu haben.

Ressort und Organismns

Preußischer Staats⸗Behörden und öͤffent⸗ licher Anstalt en.

Von J. D. F. Rumpf, Königl. Preuß. Hofrathe. . 1837. Preis 14 Th Dieses Werk umfaßt alle obern und untern Ad⸗ ministrations⸗., Justiz⸗, Militair⸗=, geistlichen und Kommunal-Behoöͤrden des Preußischen Staates, nebst den landschaftlichen Kredit-Instituten, Soeietaͤten iebt uber ihre innere Einrichtung und Kompetens-Berhaͤltnisse vollstaͤndige Auskunft Als Einleitung dient ein historischer Ueber⸗ blick der seit Aufloͤsung des General-Direktoriums stattgehabten Organisatlons⸗Veraͤnderungen.

Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschie- lan 51 3. anals, der nen und an alle Buchhandlungen versandt worden:

Annalen der Physik und Chemie. llerausgegeben zu Berlin von J. C. Poggendorls. XXX. Stijck 2. 1837. No. 2. Preis des Juhrtzengs von 3 Bänden oder 12 leiten

5 Thlr. 10 sg.

Inhalt: 1) Geognostische und phixsikalische Be- ohachtungen über din Vulkane des Horhlandes von (Quito; von A. v. Humboldt. 2) Nene Beab- achtungen äher Erregung und Aufhebung der Pola— Schüönhein. Neue Verbindung von Bheigxyd mit Kuhlenüure und u v. Eons darf. A4) Ueber die Scheidung des Iridiuanms zum technischen Ge— branch, im Grossen, aus den Rückständen von der Scheidung des Platins in Petersburg; von Erie. 5) Ueber eine neue Reihe organischer Verbin- dungen, welche Arsenik als Bestandtheil enthalten; von G. R. Buns en. 6) Neue Untersuchung über das hrennhare Chlorplaliu; von W. G. Zeise. 7) Organische Analyse des FiHrins, Eiweilssstofses und der Gallerte van verschiedenen Thieren, als Fortsetzung und Beleuchtung der chemischen Un- ö J. Mulder. 8) Leber die Suhbstitutionsiheorie des Hrn. Dumas und über die Constitution des Aethers; von J. Liehig. ) Ueber die veränderten Keactionserscheinun. zen. welche einige organische, den Metäallgisten hei- , von J. F. Sim on. 10) Chemische Untersucstunk eines Silberkupler- glanzès von Rudelstadt in Schlesien; von Fh. Sans der. 11) Cyankalium, ein zufälliges Produkt hei der Bereitung des Gusseisens in Hlobösen; von Tb.

Ludwig Oehmisgke, Bargstrasse No. 8.

; In meinem Verlage ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in Herlin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg durch E. S. Mittler; in Greifswald durch L. Bam berg:

Kauf, Leser, kauf! Meinst, für Sprichwörter seyst zu klug? Lauf, Gesell, lauf, Bist noch lange nicht klug genug! Willst Du dies Buch nur eiwa leihen, Wird es schwerlich Dir gedeiben: Soll's Dich lehren, . es Dich laben, Mußt Du es zu eigen haben!

Das Ganze ist auf A Lieferungen berechnet, bie Zwischenraͤumen von 6 3 Wochen erscheinen; jez

M 20 . Lieferung kostet 29 sgr F. A. Bro chant.

lr. Leipzig, im April 1837.

n der Stuhrschen Buchhandlung zu Bell a und in allen Buchhandlungen zu hih Gemeinnütziger Rathgeber

fuͤr diejenigen, welche an

Ver schlei mung

leiden, enthaltend: den Verlauf und die Bebam des Stockschnupfens, der Verschleimung der wege, der Brustorgane, des Magens, des D Schleimhaͤmorrhoiden und des 9 katarrhs nebst den dazu erforderlichen Vorsch

von Dr. W. Andresse, Direktor des Feanjösischen Hospitals in B Broschirt. 66 Seiten. 10 sgr.

Die uͤber die genannten Krankheiten bisbt faßten Schriften sind meist ungenügend, da sit den Gegenstand oberflächlich ae handelten um immer aus der Feder solcher Aerzte flossen, wie der Verfasser der hier angekuͤndigten Ef 3) eines großen Wirkun gskeeises sich zu erfreuen In derselben sind die ursaͤchlichen Verbaͤltts⸗ Verschleimungen, so wie in dieser Beziehung . gen Umstaͤnde befonders hervorgehoben, welche . bar geringfügig sind, durch deren Nicht aber bedeutende Uebel der genannten Art ö konnen, weshalb sie gewiß febr zu empfehlm it

Bei Ferd. Dum mler, Linden Nr. 19, 6

erschienen: ; , Entscheidungen des K. Geh. Ober⸗Tribn

Herausgegeben im amtlichen Auft, von dem Gehb. Nath De Simon u. de i merger⸗Rath v. Strampff. Ir Bd. 22

gr. So. goh.

Für Badereisende. Anzeige einer nu en sehr sch on en und richth Bäder karte. z Bei Carl Heymann in Berlin, Poll fte h ist erschlenen und in allen guten Buchhanpi in Giogau in der He) mann schen, zu baten Karte vom nordwestlichen Theile des öh r, Böhmen, enthaltend die Haupt-Poststraß⸗ bindungen nach den Baͤdern an Carlsbad, Teplitz, Marienbad, ran ens . Nebst einer Reise⸗Foute von Berlin nach n von Eger nach Munchen und von Prag Herausgegeben vom Malor in ie i (Direktor des Königh lithograph Instituts SGauber kolsr. 20 sgr.

h ö 9 2 B

Schlanzowsky, vom K. K. Hof⸗Opern⸗-Theater zu Wien: ö .

dem Französischen der Herren Leuven und Brunswick, von

( o an die Runkelr üben, Zucker

oz Bank-Actien 1361. 1359. Engl. Russ. 1011/9. 5υ‚ Port. z Sa /, Nenp, 99.

zr ze, 2rd, m

Allgemeine

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Koͤnig haben dem Geheimen Fin , r . heimen Finanz Rat nd bisherigen Prodinz ial⸗Steuer⸗ Direktor Sack in , . h . bler orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu ver— eihen geruht. . Se. Majestät der König haben dem Herzogl. Sachsen⸗Co⸗ urg ⸗Gothaschen Regierungs⸗Direkior von Dzym bovski den Foihen Ad ler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen gẽruht. Ge. Majestaͤt der Konig haben dem Major a. D., Prange en Bthen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.““ f [. n. . haben bem Faͤrberei Besitzer Busse n llckenwalde den Rothen Adler-Orden vierter Klass then geruht. Une gu bern, Se. Majestãt der Koͤnig haben dem katholischen Schulleh⸗ fr van Haag zu Till, im Regierungs⸗Wezirk Dasfeldorf, und em Universitaͤts. Pedell Seewald zu Halle das Allgemeine hrenzeichen zu verleihen geruht . Se. Majestat der Koͤnig haben Allerhoͤchstihrem Geschaͤfts⸗ lger und General⸗Konsul in Mexiko, von Gerolt, zu gestat⸗ n„geruht, den von des Kaisers von Rußland Mäh'stät ihm ükliehenen St. Stanislaut Orden dritter Klasse zu tragen. CO Wert rn z 2 Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Köslin ist der Prediger Heidemann zu Freist zum ssunkten des zweiten Predigers an der St. Marien Kirche in Hiolp 9. worden; zu Oppeln ist der zeitherige Pfarr-Administrator Mar— ick zu Markowitz, Kreis Ratbor, zum Pfarrer daselbst er, ann . 3 ju Stralsund ist der Kandidat Karl Friedrich Chri⸗ sian Kuntze zum Prediger der Gemeinde auf der Insel Hid⸗ ensee ernannt worden.

Zeitung s-Nachrichten. Aus lan d.

Frankreich.

Paris, 23. Mai. Gestern arbeitete der Konig nach ein— sudet mit den Ministern des Innern, der Justiz, des Handels und der auswärtigen Angelegenheiten.

Der (gestern gegebene) Bericht uͤber die Sitzung der dairt(Kammer vom Lssten ist dahin zu berichtigen, daß dat Anendement des Barons von Moroguͤes zu dem Gesetz— Entwurfe uͤber die Pariser Nationalgarde nicht angenommen, sendern verworfen, und der 2te Artikel jenes Gesetzes in der gan der Kommission beantragten Abfassung genehmigt wurde. Die folgenden Artikel wurden theils unverändert oder mit ei 1hen unwesentlichen Amendements angenommen theils noch una! an die Kommission verwiesen. In der heutigen izung kamen diejenigen Artikel, die Tags zuvor wieder an e Kommission verwiesen worden waren, neuerdings zur Bera⸗ hung, und nachdem dieselben angenommen worden, ging der snze Gesetz- Entwurf mit 765 gegen 23 Stimmen durch; der— be muß jetzt, wegen der darin vorgenommenen Aenderungen, ch einmal der Deputirten⸗ Kammer vorgelegt werden. In uiselben Sitzung erfolgte die Annahme eines Gesetz ˖ Entwurfes fegen verschiedener Brückenbauten mit 160 Stimmen gegen 1.

In der gestrigen Sitzung der Deputirten- Kammer ihm die Debatte uͤber das Zucker-Gesetz dadurch eine eigen— Unliche Wendung, daß der Finanz-Minister selbst zur Wupfung desselben auftrat. Er hob etwa in folgender Weise i „Eine Masse von Interessen knuͤpfen sich an den uns zur häluthung vorliegenden Gesetz⸗ Entwurf. Lassen Sie uns zu⸗ itzt das Interesse der Ackerbau treibenden Klasse ins Auge ssn. Man hat, wie ich glaube, dasselbe gewaltig übertrieben; p will nicht in Abrede stellen, daß Frankreich vielleicht binnen rzem im Stande seyn werde, den zu seinem Gebrauch erfor— ichen Zucker aus dem Erzrage des Runkelruͤben- Baues zu

esern. Angenommen aber auch wirtlich, daß zu diesem Be— fe 100,u00 Hektaren mit Runkeirüben Tbopflan t. wür—

ö ware dies immer erst der 390 sie Theil des

* . und es ergiebt sich hieraus hinlänglich,

,, 9 Runtetruͤbe, im Vergleich zu der gesammten

. . n n, immer nur sehr unbedeutend ist. Ein

ehen er enes Kulturzweiges soll die Vermehrung des

53 . ,, Ruͤckstand der Runlelruͤbe ein treff⸗ . i 2 gabe. Aus eiger mir vorliegenden Uebersicht

1 er, daß in den letzten 4 Jahren, wo die Zucker⸗ 1. 1 o sehr bei uns uͤber hand genommen hat, die Ein— 1 chafe und Hammel in das Dept. des Norden sich nichts⸗ . mehr als verdoppelt hat; sie betrug im Jahre 1833 os; ids. ä Cou; iss, 2 Ho und Le, ml G na. 9. . S m men: „Das ist unmoglich!“ Ob es möoͤglich ist, . , . . 9. ist wahr: die Zucker Fabrikanten sollten uns * n,. des fremden Viehes befreien; diese Einsuhr 4 1 e,, Eben so wenig haben sich die indi— 57 rn durch die Zucker Fabrication gehoben; denn waͤh— m 3 Zeirraume von 1828 bis 1835 diese Steuern auler, ö 1m . um 17 pTt. gestiegen sind, haben sie

leich e , epartements, wo die meisten Zuckerfabriken een, naͤmlich in den Departements des Norden, des Pas—

. 24 Saone und der Aisne nur um 163, pCt. geho⸗

* at Jm, O. sind Zahn, gegen die sich schwerlich etwas einwen⸗

n 6 wird. Einen Nutzen, den die inlaͤndische Zucker ⸗Fabrica⸗

* ezweifelt gewahrt, will ich nicht in Abrede steüen naͤmlich di

hbigung der Zuckerpreise. Allei ies ; 2 m, wbung. ferpreise, Allein auch diesen Vortheil uͤbertreibt ns 'ad'un scöon seit dem Jahre 1816, wo noch Riemand bei

Fabrication dachte, waren die

Preise des Zuckers im Sinken; sie fielen namentli n 182 bis 1832 um 45 Centimen fuͤr das Kilogramm , waͤhrend sie seit 1832, wo die inlaͤndische Zucker⸗Fabrication sich u entwicken begann, nur um 13 Centimen gesunken sind. Bei dem Allen lasse ich diesem Industrie, Zweige alle Ge⸗ rechtigteit widerfahren; ich glaube, daß derselbe beschuͤtzt werden muͤsse, aber nicht uͤber die Gebühr. . .. Jetzt kom mne ich auf das In⸗ teresse der Kolonieen zu sprechen. Man darf es sich nicht verhehlen, daß die Existenz derselben mit der Existenz unserer Handels-Schifffahrt in genauer Verbindung steht. So haben z. B. in dem Zeit— raume von 1827 bis 1831 430 Kauffahrteischiffe mit denselben Handel getrieben, nämlich 70 Schiffe mehr als mit den Kuͤsten von Afrika, Asien und Amerika. Und man schmeich le sich ja nicht, daß, wenn unsere Kolonieen zu Grunde gingen, die Schiff⸗ fahrt sich eine andere Bahn brechen wurde; es wuͤrde ihr viel— mehr sehr schwer werden, mit den übrigen Schifffahrt treiben⸗ den Nationen zu konkurriren.“ Nachdem der Minister noch das Interesse des Schatzes vertheidigt hatte, der im vorigen Jahre einen Verlust von 5 Millionen erlitten habe, gab er seine Meinung dahin ab, daß, wenn er einerseits auch die Herab⸗ setzung des Eingangs Zolls vom Kolonial Zucker unbedingt biuige, er andererseits die gänzliche Befreiung des in laͤndischen Zuckers von jeder Steuer fuͤr höchst ungerecht halten muͤsse.

„Was den Besteuerungs⸗ Modus betrifft!“ so schloß der Red⸗

ners mso werden wir spaͤterhin auf denselben zuruͤckkommen; das Besteuerungs⸗ Prinz ip aber muß schon 0 in dem Gesetze aufgestellt werden, da sonst unser ganzes Steuerwesen und mit— hin auch unsere gesellschaftliche Existenz auf dem Spiele ste⸗ hen wuͤrden. Sie werden hiernach am besten wissen, m. H., was Sie in dieser Beziehung zu thun haben.“ Nach Beendigung dieser Rede, dle ein? gewaltige Ver— wirrung in der ganzen Versammlung hervorbrachte, ergriff Herr von Haubersaert das Wort, um seine Verwunderung uber das Verfahren des Finanz-Ministers zu erkennen zu geben. Ich wußte wohl“, äußerte er, „daß der Herr Ministẽr für das von seinem Vorgaͤnger eingebrachte Gesetz nicht guͤnstig ge⸗ stimmt war, und daß er die Besteuerung des inlaͤndischen Zuk— kers einer Zoll⸗Ermaͤßigung vom Kolonial⸗Zucker vorzog; indes⸗ sen hatte er mir vor einiger Zeit ausdruͤcklich erklaͤrt, daß er nichtsdestoweniger den Gesetz-Entwurf vertheidigen wuͤrde, da derselbe jedenfalls besser sey als gar nichts.“ Der Finanz ⸗⸗ Minister (jetzt bekanntlich Herr Laca— ve⸗ Laplagne) berichtigte diese Behauptung dahin, daß er nur geaͤußert habe, er halte den Gesetz- Entwurf in einer Beziehung fuͤr unzulaͤnglich, und werde daher seinerseits etwas weiter gehen. Herr Odilon⸗Barrot machte ihm be— merklich, daß unter solchen Umständen das Ministerium den ganzen Gesetz⸗ Entwurf haͤtte zuruͤcknehmen muͤssen. Eben so aͤußerte sich Herr von Haubersaert. „Das Kabinet des 15. April“, sagte er, „hat den uns vorliegenden Gesetz Entwurf nicht zurückgenommen, und es ist daher auch nicht erlaubt, dem—⸗ selben plotzlich eine neue Bestimmung hinzuzufuͤgen, wodurch seine Natur ganz und gar veraͤndert wird. Unmöͤglich kann die Kam- mer dulden, daß man sie zu einem solchen Verfahren verleite.“ Der Finanz- Minister berief sich seinerseits darauf, daß er den Gesetz⸗ Entwurf nicht unbedingt verwerfe, sondern daß er in demselben nur den Grundsatz aufgestellt wissen wolle, daß der inlaͤndische Zucker ebenfalls einer Besteuerung unterliegen müsse. Nach einer Replik des Herrn von Haubersaert wies der Präsident auf die Nothwendigkeit hin, daß der Finanz /Mi⸗ nister sich uͤber die Sache noch einmal ausfuhrlich mit der Kom, mission bespreche, worauf die Sitzung aufgehoben wurde. In der heutigen Sitzung wurde, nachdem Herr Piscatory den Bericht uͤber die neuerdings fuͤr die Besetzung der Kolonie Algier verlangten 15 Millionen auf das Bureau niedergelegt hatte, die obige Debatte wieder aufgenommen. Der Bericht⸗ erstatter, Herr Dumo n, erklaͤrte auf das entschiedenste, daß die Kommission fuͤr eine Besteuerung des inlaͤndischen Zuckers nicht stimmen konne. In demselben Sinne aͤußerte sich der vo— rige Finanz⸗Minister, Herr Duchätel, wahrend der jetzige Fi— nanz⸗Minister, Herr Lacave-Laplagne, bei seiner Tages zu⸗ vor verkuͤndigten Meinung beharrte. Die allgemeine Debate wurde darauf geschlossen und man beschaͤftigte sich mit den einzelnen Artikeln des vorliegenden Gesetz-Entwurfes. Zunaͤchst kam je⸗ doch ein Amendement des Herrn Gouin zur Berathung, das mit den Ansich ten des jetzigen Finanz⸗Ministers insofern zusam— mentrifft, als in demselben vorgeschlagen wird, den Zoll vom Kolonial⸗Zucher statt um 20 Fr. für die hundert Kilogramme, nur um 10 Fr. zu ermäßigen, und dagegen den inlaͤndischen Zucker mit 10 pCt. zu besteuern. Der General Demargay bekaͤmpfte beide Antraͤge und verlangte dagegen, daß man die Kolonieen voͤllig emanzipire. Bei dem Abgange der Post war es noch zu keiner Entscheidung gekommen.

In einem Schreiben aus Toulon vom 2osten d. heißt es: „Das Dampfschiff „Vautour“ ist mit sehr dringenden De—⸗ peschen fuͤr den General Bugeaud abgegangen. Wenn es den— selben nicht mehr in Oran sindet, so wird es nach der Tafna, dem ersten Halt der Expeditions-Kolonne, segeln. Man glaubt, daß in jenen Depeschen dem General Bugeaud vorgeschrieben wird, die Fortificationen an der Tafna nicht zu demoliren, son⸗ dern nur alles Transportable fortzuschaffen. In demselben Au— genblick, wo der „Vautour“ absegelte, ging der „Castor“ auf der hiesigen Rhede vor Anker. Dieses Dampfschiff ist am 16ten von Oran abgegangen. Da die mit Abdel⸗Kader angeknuͤpften Unterhandlungen nicht das gewuͤnschte Resultat gehabt haben, so ist die Armee am l14ten d. aufgebrochen.“

Die (gestern erwaͤhnte) telegraphische Depesche lautet fol⸗ gendermaßen: „Die Karlistische Expedition ist am 19ten d. bei Galizienzo uͤber den Aragon gegangen, dessen Bruͤcken sie wieder hergestellt hat. Irribarren hat an demselben Tage Sasalla ver— lassen, und den Weg nach Caparrosso eingeschlagen. Evans hat gestern Irun verlassen, und sich in Hernani mit Espartero ver— einigt. Drei Bataillone halten Irun, Fuentarabia und Oyar⸗ zun besetzt.“ Das Journaldes Débats bemerkt hierzu:

„Man kann jetzt so ziemlich die Richtung verfolgen welche di Karlistische Expedition unter den irn fen a ,, * Sebastian einschlagen wird. Nachdem sie bei Pampelona uber die Arga gegangen, waͤre der naͤchste Punkt zum Uebergang uͤber den Aragon bei Lambier oder Sanguesa gewesen, wenn es in dem Plane des Infanten gelegen hatte, über Jacg. Huetca und Barbastro Catalonien zu erreichen. Da er aber bei Galizienzo, welches drei Stunden unterhalb Sanguesa liegt, den Aragon pa sirt hat, so schlaͤgt er die Richtung suͤdsstlich über Sadava, Exea und Tauste nach dem Distrikt Einco⸗Villas in Aragonien ein. Die Expedition marschirt also weder nach Ober Aragonien noch nach Ober- Catalonien, sondern nach der von Serrador, Cabrera und Forcadell an den Graäͤnzen von Ara⸗ gonien, Cgtalonien und Valencia besetzten Gegend? Der In⸗ fant Don Sebastian wird wahrscheinlich zwischen Tudela und Sa⸗ ragossa uͤber den Ebro gehen, bevor daselbst Truppen eingetroffen sind, die ihm den Weg streitig machen koͤnnen. Im Fall er aber hier auf Hindernisse stoßen sollte, kann er Saragossa um—⸗ gehen und den Fluß zwischen dieser Stadt und Tortosa pas⸗ siren. Der General Irribarren, der sich in Tafalla befand, während die Karlisten uͤber den Aragon gingen, durfte schwerlich im Stande seyn, sie zu erreichen; er marschirt eiligst auf Tudela, um dort dem Feinde zuvorzukommen, und in der That können sich auch die Karlisten von Galizienzo noch auf dem linken Ufer des Aragon nach Tudela wenben. Wenn sie hinlaͤnglichen Vorsprung vor Irribarren haben, so können sie sogar vor ihm in Caparrosso eintref⸗ fen, die Bruͤcke uͤber den Aragon abbrechen und dann schnell von der Brücke uber den Ebro bei Tudela Besitz nehmen. Die Consti⸗ tutionnellen haben allerdings auf beiden Ufern dieses Flusses Streitkraͤfte en échelon aufgestellt, um sich dem Uebergange des Feindes zu widersetzen. Diese Streitkräfte befanden sich aber nur in der Gegend von Miranda, Logrofio und Lodofa; und da der Infant die Linie auf einem ganz unerwarteten Punkt über— schritten hat, so werden die ihn verfolgenden Divisionen jetzt einen weiten Weg zuruͤckzulegen haben. Mittlerweile wird der Jafant wahrscheinlich seinen Vorsprung benutzen, um einen Theil seiner Plane in Ausführung zu bringen. Dies steht um 4 . 4 jc als er * ersten Tage an Irribarren nd demselben einen rspru⸗ ĩ

. orsprung abzugewinnen ge⸗

In einem Schreiben aus Bayonne vom 21. Mai heißt es: „Man glaubt hier allgemein, daß die große Karlistische Ex⸗ pedition, nachdem sie Hber / Aragonien durchzogen, in Catalonton eindringen werde. Garcia, welcher die Expedition begleitet hatte, ist uͤber die Arga zuruͤckgegangen und schien sich nach der Ribera wenden zu wollen, wodurch Irribarren getaͤuscht wurde, der Lodosa bewachte, waͤhrend die Expedition ihren Marsch nach der anderen Seite hin fortsetzte. Der General Evans ist hier gewesen und, nach einer langen Unterredung mit dem General Harispe, nach Irun abgereist. Es heißt, er werde den Dienst h

An der heutigen Boͤrse fielen die Spanischen Papiere an— faͤnglich von 257, auf 2479, weil das Geruͤcht 2 war, die Karlisten hätten einen Eontte⸗ Marsch gemacht und ständen nur noch drei Tagemärsche von Madrid. Nachdem sich der voͤl= lige Ungrund dieser Nachricht ausgewiesen hatte, stiegen jene Fonds wieder etwas und schlossen zu 242.

Paris, 24. Mai. Die Wechselfaͤlle des Krieges in den noͤrdlichen Provinzen Spaniens folgen so rasch auf einan⸗ der, daß die Hoffnungen des einen Tages sich in der Regel am andern Tage in Besorgnisse verwandeln. Die Einnahme von Irun, Hernani und Fuentarabia schien der Sache der Koͤnigin einen entscheidenden Sieg zu versprechen, als man ploͤtz lich er⸗ fuhr, daß jene Plaͤtze absichtlich aufgegeben worden wären, um den Krieg mehr nach dem Mittelpunkte Spaniens zu verpflan— zen. Heute Nachmittag heißt es allgemein, die Regierung habe die Nachricht von dem Uebergange der Karlisten ber den Ebro erhalten. Diese Nachricht wird von so gut unterrichteten Per⸗ sonen verbreitet, daß man dieselbe fast nicht in Zweifel ziehen kann, obgleich das Ministerium keine telegraphische Nachricht er⸗ halten zu haben versichert. Die politischen Angelegenheiten spielen hier übrigens in diesem Augenblick eine Nebenrolle; man beschäͤstigt sich fast ausschließlich mit der Vermählung des Her⸗ zogs von Orleans, die mit großer Pracht gefeiert werden wird. Die Zeitungen sagen Ihnen daruͤber das Naͤhere; aber schwer⸗ lich werden dieselben eine Schilderung der Intriguen liefern, die hier von deuten gespielt werden, welche entweder einen di— rekteren Antheil an den Hoffesten nehmen oder auf irgend eine Weise in den Hofstaat der Neuvermaͤhlten inkorporirt feyn wol— len. Sieht man dieses Drängen und Treiben, welches an die schön⸗ sten Zeiten Ludwig s XIV. erinnert, so fragt man sich mit Recht, ob dies dieseibe Nation ist, die angeblich mit solcher Verachtung auf Ehren und Wuͤrden blickt? Uebrigens bin ich im Stande, Ih⸗ nen jetzt das offizielle Verzeichniß der Personen mitzutheilen, die den Haushait der kaͤnftigen Herzogin von Oeleans bilden werden; Ehrendame, die Marschallin Lobau; Gesellschafts damen, die Gräfin Anatole von Montesquiou, die Gräfin von Chana⸗ leilhes und die Graͤfin von Hautpoult; Vorleserin, die Mar⸗ quise von Vins; Ehren⸗Kavalier, der . von Coigny; die⸗ sem adijungirt sind der Marquis von Praslin und der Herzog von Treviso. Der Graf von Flahault ist zum Ober ⸗Stallmeister des Herzogs von Orleans ernannt worden. Der Fuͤrst von Talleyrand wird den Festlichkeiten auf den Koͤnigl. Schloͤssern nicht beiwehnen, unter dem Vorgeben, daß seine Gesundheit es nicht zulasse. Da man aber seit 50 Jahren gewohnt ist, das Benehmen des Fuͤrsten von anderen Motiven geleitet zu sehen, als die, die er anzugeben fuͤr gut findet, so mißt man auch sein jetziges Fortbleiben von den Festen besonderen Umständen bei— Der Fuͤrst von Talleyrand soll namlich gewuͤnscht haben, seinen Neffen, den Herzog von Dino, bei den neu kreirten Chargen bedacht zu sehen, und die Verweigerung dieses Gesuchs soll das Ablehnen der Einladung zur Folge gehabt haben. Dies sind faͤr den Augenblick unsere großen Ereignisse!