Steuer, als die Steuer von 15 Fr. Rohzucker schon vom 1. August dieses heben und legztere allenfalls 10 Fr. festzusetzen. In dem entgegengefetzten Sinne aͤußerte sich Herr Vivien. Er war der Meinung, daß das Gesetz viele der Fabrikanten zu Grunde richten wuͤrde, vorzuͤglich wenn man die Steuer schon nach 2 Monaten eintreten lassen wollte. Die Witterung, fuͤgte er hinzu, sey bisher ohnedies den Feldarbeiten so uͤberaus unguͤnstig gewesen, und er könne sonach die Kammer nicht dringend genug ersuchen, der bedraͤngten Lage der Acker— bauer nicht noch neue Lasten dinge ufs Der ne ere, ster habe zu Anfang der gegenwaͤrtigen Debatte erklaͤrt, daß es ihm schon genuͤgen wurde, wenn man in dem Gesetz⸗ Entwurfe das Prinzip der Besteuerung des inlaͤndischen Zuckers auf— stellte; jetzt habe man ihm schon mehr als dieses, nämlich einen bestimmten Steuersatz bewilligt; in demselben Maße naͤhmen aber auch seine Forderungen zu. Herr Mauguin gab dage— gen seine Verwunderung daͤruͤber zu erkennen, daß gerade Herr Vivien sich in dieser Weise aͤußere, da er es doch gewe— sen, der am meisten dazu beigetragen habe, daß der Besteuerung des inländischen Zuckers vor der Entlastung des auslaͤndischen der Vorzug gegeben worden sey. Auch Herr von Haubersaert bekaͤmpfte den obigen Antrag des Finanz⸗Ministers, der seiner⸗ seits hei demselben beharrte. Als es zuletzt zur Absttimmung kam, sprach sich jedoch die Majorltaͤt, nach den Vorschlaͤgen des Herrn Vivien, dahin aus, die Patentsteuer erst mit dem 1. Ja⸗
vom nicht weißen Jahres an zu er—
nuar 1838 und die Fabrications⸗-Steuer mit dem' ji. Juli 1838 . ; ; wurde mit 126 gegen 366 Stimmen verneint, indem die auf diese
ins Leben treten zu lassen, und zwar letztere fuͤr die Zeit vom L Juli 1838 bis 1. Juli 1839 Fre, so daß der Satz von 15 Fr. und 18 Fr. erst von diesem letzteren Zeitpunkte ab eintreten soll. Jetzt trat Herr Toussin mit der Pregosition hervor, auch den Eingangszoll vom Kolonial⸗-Sucker vom 1. Juli 1838 ab um 10 Fr. fuͤr die 100 Kilogramme zu ermäßigen. Mehrere Deputirten äußerten sich zu Gunsten die— ses Vorschlages, andere bekaͤmpften ihn. zuletzt verworfen. stiminung des Gesetz Entwurfes, woburch die im Artikel 3 des
Gesetzes vom 25. April 1833 bewilligte Tara⸗Verguͤtigung von
2 pCt. aufgehoben wird, angenommen worden ging der ganze : reh: 1 ; ö. sen, was mit der Irlaͤndischen Zehnten-Bill geschehen solle, de⸗
Gesetz Entwurf mit 186 gegen 132 Stimmen durch.
Der Koͤnig hat in Fontainebleau, auf den Vorschlag des See⸗Ministers/ mehrere Befoͤrderungen in dem Marine, Eorps nnterzeichnet. Unter Anderen sind der Contre⸗Admiral Baron
von Mackau zum Vice Admiral, und der Schiffs-Capitain Ba.
ron de la Susse zum Contre⸗Admiral ernannt worden.
Sämmtliche Minister und Deputirte, mit Ausnahme der
Herren Montalivet, Salvandy und Dupin, sind gestern Abend , . ; ; vielZeit hinnaͤhme, die Motion wegen der Kirchen⸗Pachtungen wei⸗
von Fontginebleau wieder in Paris eingetroffen. Die Pferde vor dem Wagen, in welchem die Herren . und Sauzet saßen, gingen auf dem Ruͤckwege von
Derr Humann sprang aus dem Wagen, fiel aber dabei zur Erde und verletzte sich die Schulter. Herr Sauzet blieb ruhig sitzen und kam unbeschädigt davon. ;
Der Courrier frangais sagt: „Man beschaͤftigte sich heute in dem Konferenz-Saale und selbst auf den Baͤnken der Deputirten⸗Kammer damit, den Grund aufzusuchen, warum nicht eine große Deputation der Kammer naͤch Fontainebleau eingeladen worden ware. Man behauptete, daß der Praͤsident und das Buͤreau wohl die Majoritaäͤt, aber nicht die ganze Kam⸗ mer repräsentirten; um diese zu repraͤsentiren, haͤite es einer durchs Loos erwaͤhlten Deputation bedurft. Aber eben die Be⸗ sorgniß, daß das Loos Mitglieder treffen koͤnnte, die dem Koͤnige unangenehm wären, soll die Hauptveranlassung zu der Vernach— lassigung dieser Form gewesen seyn.“ ,
Ein Deputirter bemerkte gestern in der Kammer, daß seit drei Tagen weder der Koͤnig, noch irgend ein Mitglied der Köoͤ— niglichen Familie, noch ein Minister, noch der Commandeur der Militair⸗Division, noch der Ober⸗Befehlshaber der National⸗ Garde, noch der Polizei-Praͤfekt in Paris anwesend gewesen wären, und daß doch die Ruhe nicht allein keinen Augenblick gestoͤrt worden, sondern im Gegentheil niemals groͤßer gewe— en sey.
66 Charte de 1830 erklart das Geruͤcht, daß das Ge— halt des Barons Pasquier als Kanzler von Frankreich vermehrt werden würde, fuͤr ganz ungegruͤndet. .
Im Journal du Havre liest man: Meunier befindet sich noch immer im hiesigen Stadt/ Gefaͤngnisse. Keines der Amerikanischen oder Französischen Schiffe, die im Begriff sind, nach den Vereinigten Staaten abzusegeln, will ihn an Bord nehmen, da die uͤbrigen Passagiere erklaͤren, daß sie auf keinen Fall gemeinschastlich mit diesem Menschen reisen wuͤrden. Die Behörde hat nunmehr bei dem Ministerium angefragt, auf welche Weise sie Meunier nach dem Orte seiner Bestimmung schaffen solle.“ ;
Den letzten Nachrichten aus Algier zufolge, scheint man sich noch immer der Hoffnung hinzugeben, daß es gelingen werde, den Frieden mit Abdel⸗Kader zu Stande zu bringen.
Großbritanien und Irland.
Parlaments Verhandlungen. Ober⸗ haus. Sitzung vom 1. Juni. Der Graf von Ri⸗ pon beantragte die Vorlegung eines vom 10. Oktober 1836 datirten Schreibens von dem Secretair des Gouverneurs von Vandiemensland an Oberst Arthur, welches einen statistischen Bericht uͤber den Zustand jener Kolonie im Vergleich mit dem Zeitpunkt enthielt, wo jener Gouverneur zuerst in die besagte Kolonie kam. Er legte großes Gewicht auf dieses Dokument, da jetzt die Abschaffung der Todes strafe so sehr in Anregung ge— kommen sey, und da sich der Zustand jener Kolonie so ganz ver⸗ aͤndert habe, indem ein großer Theil ihrer jetzigen Bevölkerung aus frrigelassenen Straͤflingen und deren Nachkommen bestehe. Der Lord las sodann mehrere Dokumente vor, um zu zeigen, wie sehr sich die Bevölkerung, die Manufakturen und die Woll— Ausfuhr von Vandiemensland in den letzten zehn Jahren ver⸗ mehrt haͤtten. Auch erwaͤhnte er der Verbesserung der Fische⸗ reien und der Unterrichtsmittel fuͤr Straͤflinge und Freie. Die Zahl der Kirchen, sagte er, sey in größerem Verhältniß gestie⸗ gen, als die Zahl der Einwohner, und in Folge der Einfuͤhrung einer wirksamen Polizei hätten die Verbrechen sehr abgenommen. Der Redner wollte nicht schließen, ohne des Oberst Arthur ruͤhmend zu gedenken, unter dessen Verwaltung jene Verbesserungen in der Kolanie stattgefunden, der seine schwierige Pflicht aufs tuͤchtigste erfullt habe, und den man nicht anders als einen einsichtsvollen und menschenfreundlichen Gouverneur nennen konne. Lord Gle—⸗ nelg, der Kolonial⸗Secretair, hatte gegen die Vorlegung des gewuͤnschten Dokuments nichts einzuwenden und gab ebenfalls
dem Oberst Arthur ein sehr ehrenvolles Zeugniß. Nachdem dar⸗ auf Lord Brougham angezeigt hatte, daß er am naͤchsten orschlag in Bezug auf den Zustand
Montage dem Hause einen f den Zus der oͤffentlichen Angelegenheiten machen werde (Herr Roebuck
bis zum 1. August 1838 nuͤr auf
nur mit resp. 10 Fr. und 12
Derselbe wurde indeß!
Nachdem hierauf auch noch die letzte Be— 16. zung kam wenig Interessanles vor.
ontainebleau durch.
ist mit seiner ähnlichen Motion im Unterhause noch nicht her⸗ vorgetreten), uͤberreichte der Bischof ven Exeter eine Petition des Stadtraths von Macclesfield, worin um Aufhebung oder bedeutende Aenderung des jetzigen Armen⸗B.esetzes gebeten wird, und trug bei dieser Gelegenheit auf die Vorlegun von Akten⸗
uͤcken an, aus denen hervorgehen sollte, daß die Armen in den
rbeitshaͤusern vom sonntaͤglschen Gottesdienste abgehalten wuͤr⸗ den. Lord Melbourne und der . von Richmond be— haupteten, daß in den Arbeitshaͤusern selbst hinreichend fuͤr den Gottesdienst gesorgt sey und daß die Bewohner derselben des halb nicht auszugehen brauchten; indeß hatte der Erstere gegen den Antrag nichts einzuwenden. —
Oberhaus. Sitzung vom 2. Juni. Lord Denman zeigte an, daß er an einem der nächsten Abende einen Antrag in Bezug auf die von dem Unterhaufe angenommene Resolu— tion über die Nicht-Verantwortlichkeit des privilegirten Verle⸗ gers der Parlaments-Debatten machen werde. Bekanntlich ist jene Resolution durch eine Entscheidung des Lord Denman her, beigefuͤhrt worden. Trotz der Verwerfung der zweiten Klausel der Dubliner Polizei-Bill verstand sich Lord Duncannon heute doch dazu, den Ausschuß uber diese Bill, die er deswegen hatte zuruͤcknehmen wollen, fortzusetzen, und die saͤmmtlichen uͤbrigen Klauseln derselben wurden von den Lords fehr günstig aufgenommen.
Unterhaus. Sitzung vom 30. Mai. Die Frage, ob der privilegirte Drucker der parlamentarischen Debatten für de— ren Inhalt dem Publikum verantwortlich gemacht werden konne,
Angelegenheit bezuͤgliche Resolution der Kommission, dem An— trage des Lord Howick gemaͤß, angenommen wurde. Der Ge⸗ neral-Fiscal erhielt sodann Erlaubniß, eine Bill zur Ver⸗ besserung der Falliten⸗Gesetze einzubringen, und auf den Antrag von Lord J. Russell wurde Ausschuß über die verschiedenen Bills zur Aenderung der Kriminal⸗-Gesetze gehalten. Die Bill in Betreff der Schatzkammerscheine pafsirte. , Unterhaus. Sitzung vom 1. Juni. In dieser Siz— Lord Stanley wuͤnschte mit Hinsicht auf die Verschiebung des ministeriellen Antrages in Bezug auf die Verpachtung der Kirchen- Laͤndereien zu wis⸗
ren zweite Lesung auf den 9Rten festgesetzt sey, wenn die Debatte
uber jenen auf den 8. Juni ausgescten Antrag mehrere Abende fortdauern sollte, worauf Lord J. Russell erwiderte, er wuͤrde
in diesem Fall die Zehnten-Bill bis zum folgenden Montage aussetzen. Auf Herrn ö Erinnerung, daß seine Motion auf Verleihung des Wahlrechts an alle Hausvaͤter auf den 8. Juni notirt stehe, erklaͤrte Lord J. Russell, daß er, falls er zu
ter hinaussetzen wuͤrde. Dann entspann sich eine Debatte über einen von Herrn Dun com be gegen den bisherigen Gouverneur von Vandiemensland, Oberst Arthur, gerichteten Antrag, auf Ernen⸗ nung einer Kommission zur Untersuchung dei Verwaltung dessel⸗ ben, weil auf ihm der Vorwurf laste, daß er sich Grausamkeit gegen Soldaten und Ueberschreitung seiner Befugnisse gegen Offiziere habe zu Schulden kommen lassen. Lord How ick, der Kriegs- Secretair, widersetzte sich der Motion, und sie wurde zuletzt mit 81 gegen 34 Stimmen verworfen. Herr Borth⸗ wick trat sodann noch mit einem Antrag in Betreff eines Na—¶ tional⸗Unterrichts⸗Systems hervor, das Haus beschloß aber schon kurz . 9 Uhr mit 36 gegen 34 Stimmen, die Sitzung auf— uheben.
; Unterhaus. Sitzung vom 2. Juni. Sir G. Sin— clair klagte sehr uͤber die Verzoͤgerung der Vorlegung des Bud⸗ gets, die gerade durch die Han dels Kalamitaͤten in welche Sache sich, wie er uͤberzeugt sey, das Haus endlich werde mischen muͤssen — hoͤchst wuͤnschenswerth geworden sey. Er machte eine furcht⸗ bare Schilderung von dem allgemeinen Nothstande, bei welchem die Ausgabe von Einpfund-Noten zur Nothwendigkeit werden durfte. Lord J. Russell meinte dagegen vielmehr, daß sein sehr ehrenwerther Freund, der Kanzler der Schatzkammer, sehr verstaͤndig gehandelt habe, indem er das Budget noch ausgesetzt. Er ruͤckte Sir G. Sinclair seine „reinen patriotischen Beweg⸗ gruͤnde“ (großes Gelaͤchter) vor, aus welchen er gleichwohl nur Unruhe im Lande und Unzufriedenheit zu erregen bemuͤht sey, indem er Besorgniß vor noch weiteren Unfaͤllen errege. Aller— dings halte er (er Minister) den jetzigenZustand der Handelsgeschaͤfte fuͤr sehr beachtenswerth, doch glaube er nicht, daß die Verwickelun⸗ gen und Verlegenheiten den von 1826 erreichten. ( Höoͤrt höoͤrt hort) Herr Richards vertheidigte die Ansicht des Sir G. Sinclair mit großer Waͤrme und Heftigkeit; dagegen nahmen Major Bea uclerk und Herr Robinson die Sache leichter, und Sir G. Sin⸗ clair korrigirte sich einigermaßen, wogegen Oberst Sibthorpe wieder in denselben Ton einstimmte. Hierauf kam die Frage wegen des „Vixen“ zur Sprache, bei welcher Gelegenheit Lord Palmerston die Erklärung abgab, daß die Verhandlungen uͤber die Sache zwischen der Russischen und der Britischen Regierung u Ende seyen, und daß das Resultat derselben, welches den . des „Vixen“ mitgetheilt worden, darauf hinauslaufe, daß nach voller Erwägung der Sache die Regierung sich nicht fuͤr berechtigt halten koͤnne, fernere Anforderungen in dieser Be⸗ ziehung an die Russische Regierung zu machen. Die betreffen⸗ den Schriften erbot er sich vorzulegen, nur nicht das Gutachten des Koͤniglichen Advokaten, weil dies ungebraͤuchlich sey. Sir Stratford Canning fragte, ob die Gruͤnde des Königlichen Advokaten aus jenen Schriften ersichtlich seyn wuͤrden. Lord Palmerston: „Das wird sich aus diesen seibst zeigen.“ Lord San don wollte wissen, ob die Regierung dieselben Zoll⸗Repres⸗ salien gegen Spanien ergreifen werde, wie sie löblicherweise ge⸗ gen Portugal gethan. Lord Palmer ston; „Die beiden Faͤlle sehen sich nicht ganz ähnlich. Nur wenn die jetzigen Unterhand⸗ lungen den sehr zu hoffenden guten Ausgang nicht nehmen, wird man so etwas in r zu ziehen haben.“ (Man erwartete, daß das Haus bis 11 Uhr usschuß uͤber die Irlãn⸗ dische Armen-Bill halten und dann noch die Geburts, und Trauungs⸗Registrirung vornehmen werde.)
London, 2. Juni. Se. Majestaͤt der Koͤnig befindet sich bereits wieder ganz wohl und wird heute in der Stadt erwar— tet. Das Lever, welches gestern im St. James⸗Palaste statt⸗ finden sollte, ist jedoch bis zum 10. Juni ausgesetzt worden.
Gestern Nachmittag kamen die Prinzen von Hohenlohe vom Kontinent hier an und begaben sich sogleich nach Windsor zum Besuch bei Ihren Majestäten.
Der Herzogin von Kent und ihrer Tochter, der Prinzessin Victoria, werden noch fortwaͤhrend Gluͤckwnschungs. Adressen auf Anlaß der Muͤndigkeits⸗-Erklaͤrung der Letzteren uͤberreicht. Bemerkenswerth ist die Antwort der Herzogin auf die Adresse, welche ihr der Lord⸗ Mayor und die Aldermen von London überbrachten. „Wenn ich meinen eigenen Gefuͤhlen nachge⸗ ben wollte“, sagte sie, „so wuͤrde ich mich jeder anderen Ant—
noͤthigten, in Deutsch land zu residiren.
wort enthalten, als Ihnen die Versicherung zu geben, daß!
Herz von Dankbarkeit erfuͤllt ist. Der Lenker aller menschs Ereignisse hat mich weit uͤber meine Verdienste belohnt, ĩ er mich in dieser Zeit, welche meinen muͤtterlichen Gefühl theuer ist, so vielfältige Aeußerungen der Hingebung für! ren König, der Hoffnung und des Vertrauens zu meinem und der Billigung der Art und Weise, in welcher ich es gen habe, hat vernehmen lassen. Es drängt mich, nech n Worte hinzuzufuͤgen, da, was ich bei dieser Gelegenheit zu den Ohren Mancher gelangen kann, die ein lebhaftes ; esse an dem Ereignisse nehmen, zu dem Sie mir Gluͤc schen, und da dies vielleicht der letzte öffentliche Akt mein bens ist. Ich uͤbergehe die fruͤhere Zeit meiner Verb mit diesem Lande. Ich will nur kurz bemerken, daß die hältnisse meines verstorbenen Gemahls und meine Pflichten
Dessenungeachtet der Herzog von Kent, obgleich ihm dies sehr wenig zusagt ich, obgleich ich persönlicher Gefährdung dadurch aut wurte, nach England zuruͤck, damit unser Kind als Brin boren und erzogen werde. Wenige Monate nachher wun und mein Kind des Gatten und Vaters beraubt. Wir allein, fast ohne Freunde, fast unbekannt in diesem Land; konnte sogar die Sprache des Landes nicht sprechen. ungeachtet blieb mir kein Zweifel uͤber meine Pflicht. meine Heimath, meine Verwandten, alle meine ubrigen ten auf, um mich der Pflicht zu widmen, welche fortan d ige Zweck meines Lebens seyn mußte. In der Ausuͤbung Hich ehe! mir die Unterstuͤtzung des Landes zu Theil. Es mir sein Vertrauen, und die Regenischafts⸗Bill gab mir den letz weis dieses Vertrauens. Unter Umstaͤnden von großer Sch win habe ich mich aller Verbindung mit irgend einer der Pz im Staate enthalten; wenn ich dies aber auch gethan hi habe ich doch nie aufgehoͤrt, meiner Tochter ihre Pflichi Herz zu legen, damit sie sich durch ihr Betragen die 1 und Zuneigung des Volkes erwerben konne. Ich habe lehrt, daß darin ihre erste Pflicht auf Erden als die scherin eines constitutlonnellen Staates bestehe. Die Prinze dem Alter gelangt, daß ich berechtigt bin, es auszusprech wie großer Zuversicht ich darauf rechne, daß sie im Stam wird, ihre geheiligte Pflicht zu erfuͤllen, sobald ihr diesh! erlegt werden mag; denn da sie mit allen Klassen din C schaft in Verbindung steht, so muß sie einsehen, daß, se h Religion, Kenntniß und Freiheitsliebe in einem Lande n tet sind, die Bevölkerung desselben um so ruheliebender, striöser und wohlhabender seyn werde, und daß der Sch Freiheit des Volks auf gleicher Stufe mit dem Wunsch der Erhaltung der constitutionnellen Praͤrogative der Kroh hen muͤsse.“ .
In Irland gehen jetzt die Sammlungen fuͤr die O Cᷣ Rente vor sich. Nach Angabe der Dub lin Evening 4 eines dem Herrn O Connell befreundeten Blattes, sollen in Distrikte von Cork allein mehr als (6000 Pfd., und in n Kirchspielen von Dublin uͤber 1600 Pf. zu diesem Zwecke genommen worden seyn. —
Die ,,,, meldet nun, daß durch einen Gehe raths⸗Befehl vom 27. Mai die den Britischen Unterthanen theilte Erlaubniß, in den Dienst der Königin Christine zu ht noch auf ein Jahr weiter, naͤmlich bis zum 10. Juni verlaͤngert worden.
1 Hof⸗Zeitung vom 30sten v. M zeigt auch ↄfñ an, daß, in Folge einer Vorstellung des Britischen Geson bei der Pforte, die letztere einen Firman an den HPascha Aegypten erlassen habe, durch welchen demselben befohlen w den Verkauf auslaͤndischen Kaffee's in Aegypten, sofern dern in anderen Theilen des Tuͤrkischen Reiches gestattet ist, mehr zu behindern. —
Im King's Theater war gestern Abend ein großer By Kostuͤmen zum Besten der nothleidenden Weber von Spitals Die Prinzessin Auguste, der Herzog von Cumberland, die zogin von Kent und die Prinzessin Victoria sahen der Fesi keit aus der Koͤniglichen Loge zu. ö
Madame Schroͤder⸗Devrient hat ihre Differenzen mit Direktor des Drury-Lane⸗Theaters beigelegt und tritt wieder
Ein eifriger Verehrer der Madame Vestris hat uuf Londoner Boͤrse uͤber 5000 Pfd. Sterl. zusammengebrtacht, sie ihr zu uͤberreichen und sie dadurch von einem Bankerell retten. . . Aus Manchester bringt die Times wiederum betritt Nachrichten. „Nie“, heißt es darin, „war in Manchesti es der Marktplatz der Baumwollen⸗Manufaktur geworden, in solchem traurigen Zustande, als jetzt. Es ist nul on weitlauftige, spezielle Erzaͤhlung zu machen, denn in den kann man nur sagen, daß alle Geschafte ganzlich daniebehl Die Weber, die noch Arbeit haben (zum Theil nur den Tag lang) erhalten natuͤrlich geringeren Tagelohn, un noch geringeren, als jemals in den traurigsten Zeilen Gloucester hat dieser Tage ein angesehenes Haus, di saͤchlich Getraidehandel betrieb, fallirt, wobei sehr vi Handelsleute leiden; uberhaupt soll es bei dem ,, redlich zugegangen seyn. Der Leeds⸗Mercury betihh im Laufe der letzten Woche die Wollen-Preise durch Aenderung erlitten haben. Aus Bradford meldet dasselb dagegen, daß es dort am Wollen⸗Markte traurig aue c Geschäfte lagen ganzlich danteder, und wenn es so ö. meint der Briefsteller, wuͤrden die Fabrik⸗Herren nicht n Stande seyn, selbst auch nur den wenigen Arbeitern, die s behalten haben, fernerhin Arbeit zu geben. V
Von der Bank ist angezeigt worden, daß sie ie. woͤhnlichen Vorschuͤssen auf Wechsel, die nicht uber 5 n laufen haben, zu 5 pCt., gegen Ruͤckzahlung vor dem 1 in Summen von nicht unter 2000 Pfd., auch ferner htr
Der Courier hat ein Schreiben über Englands,. mit Frankreich erhalten, haͤlt es aber nicht der Ml. dasselbe zu publiziren, weil, wie er sagt, schon mar Erfolg der Versuch gemacht worden, die Französische 36 zu einer Aenderung ihres desfallsigen Beschlusses zu 0 weil ihr jetziges Handels-System in der That bereits sinniger sey, als das Englische. 9
Zeitungen aus Canton vom 18. Januar me dc nn Statthalter wieder einen Bericht uͤber die Opium . den Kaiser erstattet, dieser aber den Befehl, die gr 9j auszutreiben, erneuert hatte. Gleichwohl meldet 8 Current, daß vom April 1836 bis zum ,, , O9 17,287, Kisten Opium, zum Werth von ,, im Handel abgesetzt worden. Der Begehr nach . . nufakturwaaren und nach Baumwolle war sehr gascht⸗ — ordinairen . Mittel-Sorten des Thees scheinen allen zu wollen. ; . Angibt ᷣ 4 hat Briefe aus Havana, wonach die , New, PVorker Blaͤttern, daß dort ein Dutzend ber vorn
zuser ihre Zahlungen eingestellt haͤtten sich als vollkommen gegruͤndet zeigt. Nur zwei oder drei kleinere Häuser waren diesen Fall gekommen. — ;
Die ungluͤcklichen Nachrichten uͤber den Zustand der Han⸗ 6⸗Verhaͤltnisse in New⸗ork, welche das zuletzt angelangte cketschiff „ Noscoe“ (es hatte bekanntlich New ⸗Hork am Sien M. verlassen) uüͤberbracht hat, haben waͤhrend der letzten Tage pße Aufregung unter den hiesigen Kaufleuten verursacht. Eine auptfrage iwar die, oß die Bank von England auch jetzt noch die letzt von ihr unterstuͤtzten drei Amerikanischen Haäͤuser halten rde, oder nicht. Vorgestern, gestern und heute fanden Deli— ationen unter den Bank⸗Direktoren uͤber diese Angelegenheit tt, und heute, nachdem die Sache von allen Seiten erwogen Hröen war, sind dieselben mit 13 gegen 11 Stimmen zu dem schlusse gekommen, daß jenen drei Haͤusern keine Unterstuͤtzung hr gegeben werden duͤrfe. Demgemaͤß haben heute, nach An
des Courier, die Herren Wiggin und Compagnie (mit bob Pfd., Wildes und Compagnie (mit 690 06 Pfd.) und sson und Compagnie (mit 1,265,009 Pfd.) ihre Zahlungen stelen muͤssen. Der „Courier“ vertheidigt die Maßregeln
Bank, welche natuͤrlich schon aus dem Grunde, weil
Fall jener Haͤuser den Fall mehrerer anderen nach ziehen muß, viele Feinde gefunden hat. Er macht merklich, daß es sehr thoöͤricht seyn wuͤrde, wenn man behaup— wollte, die Bank habe ihre Unterstuͤtzung fortsetzen müssen, on aus dem Grunde, weil sie einmal angefangen habe, jene zuser zu unterstuͤtzen. Als dieselben ihre fruͤhere Unterstuͤtzung f der Bank bezogen, sey diese ihnen in der Voraussetzung pesossen, daß sie vollkommen solvent und im Stande seyen,
den Zeit ihre Fonds in Amerika und anderwarts zu reali—
n Es könne seyn, daß sich dies auch jetzt noch thun lasse; fr die neuen Verwickelungen der Amerikanischen Verhaͤltnisse,
denen die letzten Nachrichten Kunde geben, das Fallissement hrerer Haͤuser in Amerika, an deren Solvenz kein Zweifel heßt worden war, die Furcht vor noch erfolgenden Fallisfe— nuts, durch welche dann der Rembours der den unterstuͤtzten lufern aus Amerika zukommenden Fonds von Tag zu Tag bblematischer werden wuͤrde, und besonders auch der Umstand, mehrere neue Gesuche wegen Unterstuͤtzung zu erwarten sren, wenn jenen drei Häusern ihre Gesuche bewilligt wuͤr⸗ habe die Majorität der Bank-Direktoren bewogen, sie ab⸗ läglich zu bescheiden.
Aus Valparaiso vom 28. Februar wird gemeldet: „In sitischer ö ist nichts Interessantes vorgefallen. Die tvette „Valparaiso“ ist mit dem Admiral Blanco von Calsao ruͤckgekehrt, die „Aquiles“ sollte nach Guayaquil gehen, um Monteagudo“ abzuloͤsen, die hier heraufkommen soll. Ein zaicht sagt, daß der von Rocafuerte mit Peru geschlossene uiat verworfen, Ersterer abgesetzt sey, und daß Flores an der pizze der Regierung stehe, welcher die Absichten Chili's zu ligen scheint und vielleicht unterstuͤtzen wird. Hier ist Alies hig; die Regierung erlaͤßt gute Gesetze. Die Expedition hreitet langsam vorwärts, und es scheint noch ungewiß, ob sie hethaupt stattfinden wird.“
Niederlande.
Aus dem Haag, 1. Juni. Se. Maj.
Laufe der naͤchsten Woche die angekuͤndigte Reise nach den ropinzen antreten. Se. Maj. begeben sich am Dienstage nach n Loo und am folgenden Tage nach Zwolle, setzen darauf am Donnerstage die Reise nach Lecuwarden fort und gehen sodann ich Groningen und Assen, um uͤber den Loo und Utrecht hier⸗ n zuruͤckzukehren.
Der Graf du Chastel und der General-Lieutanant Baron Fagel sind zu Oberstallmeistern und der Fluͤgel⸗Adjutant Ba⸗ Hm von Omphal ist zum Vice⸗-Oberstallmeister des Koͤnigl. Hau⸗ s ernannt worden.
Deutschland.
Lu1udwigslust, 1 Juni. An dem Vermaͤhlungstage Ihrer saheit der Prinzessin Helene wurden unter die hiesigen Armen lb Rthlr. und unter die Armen zu Grabow 05 Rthlr. ausge⸗ hlt, welche die Prinzessin vor ihrer Abreise von hier fuͤr die urftigen bestimmt hatte.
Karlsruhe, 1. Juni. (Karlsr. Ztg.) In der Sitzung r zweiten Kammer wurde uͤber den Entwurf des neuen Zoll— sesetzes berathen und dasselbe mit einigen unbedeutenden Mo⸗ skationen einstimmig angenommen.
Oe sterre ich.
Rien, 31. Mai. (Schles. Ztg.) Das Namensfest ft. Majestaͤt des Kaisers ist gestern nach dem ausdruͤcklichen lunsche Sr. Maj. ohne Gepraͤnge nur durch kirchliche Andach⸗ Eaefeiert worden; bie ganze Garnison ruͤckte zu einem Hoch⸗
ius, und in allen Pfarrkirchen wurde Hochamt und Te
m abgehalten. Im Lustschloß von Schoͤnbrunn war Mit— s große Familientafel, an welcher saͤmmtliche Mitglieder der tiser, Familie Theil nahmen. — Mit Anfang des Monats l werden JJ. M M. eine kleine Reise nach Linz und Salz⸗ urg unternehinen und Ihre Maj. die Kaiserin hierauf einige t die Bäder von Ischl gebrauchen. Se. Durchl. der Hof⸗ id Staatskanzler Fuͤrst Metternich wird JJ. MM. auf dieser Fcursion bis Ober⸗Oestreich begleiten und sodann von einem monatlichen Urlaub zum Besuch seiner Besitzungen in Boͤhmen
Bebrauch ö.
Im losse von Schönbrunn ist die Frau Herzogin von . mit Mat emoiselle, n f. von . e, mn sie n,, ,. des Herzogs von Angouleme und des Herzogs . . (welche letztere bereits in Kirchberg angelangt en ae * , von Berry eine Visite in Graͤtz abgestattet n,, gc eingetroffen. tach kurzem Aufenthalt da⸗ 29. en diese erhabenen Gaͤste ihre Reise nach Kirchberg
tt Botschafter in Paris, Graf Apponi, ist hier einge⸗
Der paͤpstliche Nuntius, Fuͤrst Altieri welcher be i [ einigen Monaten hier verweilt, hat . , . Tl wer enberg schen Palais am Rennwege aus seinen I Hen . durch die Kaͤrnthnerstraße, Graben, Kohlmarkt, engasse in sein Palais am Hofe gehalten. Die Hofchar⸗ unn reichster Galla, so wie die Boischafter Rußlands, Eng⸗ 9 n, f und der Türkei, alle in sechsspaͤnnigen Galla⸗ . hn en den Glanz dieses, wie gebraͤuchlich, prachtvollen h. Morgen wird Se. Majestaͤt der Kaiser von Schoͤn— in die Stadt kommen, um von dem Nuntius in feierli⸗
her 5 ne dien seine Beglaubigungs- Schreiben in Empfang zu
ich e erf 3 3 ei' gz erzweifeltsten Gegenwehr sich sell der ei dFunftirchen erschossen, der beruͤchtigte hl, n gr,
der Konig wird
Zweisel mehr, daß derjenige Rauber, der
ĩ haben.
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rere Mitglieder der Raͤuberbande, welche seitdem der Gerech⸗ tigkeit in die Haͤnde fielen, sollen dies betheuert haben. Der Leichnam Sobris soll deshalb wieder ausgegraben und dadurch die Identitat vollkommen bestaͤtigt worden seyn. — In der Ge⸗ gend des Plattensee sollen mehrere Individuen, welche sich durch Hehlerei und den Verkauf geraubter Gegenstaͤnde kompromit⸗ tirten, verhaftet worden seyn. Vermuthlich wird, dem publizirten Standrechte gemäß, auch über diese die Todes strafe verhaͤngt.
Wien, 2. Juni. (Wiener Ztg.) Gestern Mittag ist der Apostolische Nuncius von dem zum Audienz⸗Commissair be—⸗ nannten Kaiserl. Kaͤmmerer, Fuͤrsten von Paar, zur offentlichen Antritts-Audienz bei Sr. Masestaͤt dem Kaiser und Könige im feierlichen Zuge nach Hofe abgeholt, daselbst von den K. K. Abersthofamtern empfangen und zur Audienz in den Ceremonien⸗ Saal eingefuͤhrt, nach der Audienz aber wieder zum Orte des Empfanges zuruͤckbegleitet worden.‘ Unmittelbar darauf geruh⸗ ten Ihre Majestaͤt die Kaiserin, dann Ihre Majestäͤt die Kai— serin Mutter, hierauf Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl mit Hoͤchstseiner Durchlauchtigsten Gemahlin, endlich Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Ludwig den Apostolischen Nun⸗ cius in Höchstihren Appartements zu empfangen und demselben nach dem bestehenden Ceremoniel die Audlenzen zu ertheilen.
Se. Maj. der Kaiser haben den Hofrath und zweiten Pro⸗ tokollfuührer der Staats- Konferenz, Paul Kiß von Nemeskér, zum Gouverneur von Fiume und des gesammten Ungarischen Kuͤstenlankes, und den Hofrath, Freiherrn von Mednyanszky, zum Vice ⸗Praͤsidenten der Koͤnigl. Ungarischen Hofkammer ernannt.
Der bekannte hiesige Arzt, Br. Malfatti, ist mit dem Praͤ⸗ dikate „Edler von Monteregio“ in den Adelstand erhoben worden.
Spanien.
Madrid, 23. Mai. In dem heutigen Español liest man: „Man ist Jedermann Gerechtigkeit schuldig. Wir wollen die Englische Regierung nicht mit Lobpreisungen uͤberschuͤtten, und wir sind weit entfernt, zu glauben, daß der uns geleistete Beistand aus reinem Interesse für unfere Sache entsprungen sey, ja, wir sind im Allgemeinen mit dem Benehmen jener Re— gierung nicht zufrieden; aber zu gleicher Zeit zollen wir der Loyalität, womit die Englischen Truppen die unsrigen bei ver⸗ schledenen Gelegenheiten unterstuͤtzt haben, unseren lauten Bei— fall. San Sebastian, Bilbgo, Malaga und neuerdings Barcelona bezeugen die Wahrheit dieser Behauptung. Ja, die Britische Flagge hat neben der Flagge Ifabella's 15. gekämpft, um sie zu beschuͤtzen, nicht aber, um sie zu verdraͤngen, wie einige aus— waͤrtige Blaͤtter behaupteten. Haben die ihrem Posten geschlafen? Gewiß nicht. Diese Eifersucht ist ebenso laͤcherlich, wie die Protestationen gegen eine Franzoͤsische Cooporation, die, wenn sie zur Ausführung gekommen waͤre, von einigen Nationalitaäͤts-Putitanern als ein, Schanve fuͤr un— ser Vaterland wuͤrde betrachtet worden seyn. Die Franzoͤsische Cooperation allein kann uns retten, aber die partielle Unter— stuͤtzung, die uns bei mehr als einer Gelegenheit von Englischen Truppen zu Theil geworden ist, war uns von ungemeinem Nutzen, und verdient unsere ganze Dankbarkeit.“
Barcelona, 24. Mat. Der Baron von Meer hat nach⸗ stehendes Circular-Schreiben an die CEivil⸗Administratoren der
Provinz gerichtet:
Mein Herr! Se. Excellenz der Minister Staat s⸗Secretair hat mir folgendes Schreiben uͤbersandt: „„Excellenz! Die Regierung Ihrer Majestät der Königin hat die Nachricht von den blutigen Sce— nen und der Unordnung, deren Schauplatz Eatalonien seit einem Mo⸗ nate gewesen ist, mit lebhaftem Schmerze empfangen. Sie ist em⸗ pört über die Kühnheit der Ruhestörer, die ohne Zweifel der reich⸗ sten und industriösesten Provinz Spaniens den lintergang geschworen Die Regierung hat auch mit Betrübniß die verbrecherische Adresse der National⸗Garde einiger Städte Cataloniens gelesen. Je⸗ des Wort dieser Adresse ist eine Beleidigung für den Thron, und jede Zeile eine Drohung gegen die Auhänger und Verthei— diger desselben. In der Ueberzeugung, daß die erste Pflicht der Völker in dem Behorsam gegen die Gesetze besteht, ohne welchen nur Anarchie entstehen würde, ist die Regierung Ihrer Majestät ent—˖ schlossen, sich um jeden Preis Gehorsam zu verschaffen, und sie rech⸗ net deshalb auf, Ihren Eifer und Ihre Ergebenheit für die Sache, die wir vertheidigen. Ihre Majestãt wollen, daß unverzüglich und ohne weitere Insiructiönen abzuwarten, die National⸗Garde in ganz Catalonien aufgelöst werde. Die Regierung wird später eine spezielle Reorggnisation. für diese Provinz anbefehlen, und Ihre Majestät auto⸗ risirt Sie, diejenigen Maßregeln zu ergreifen, die Sie zur vollstän— digen Erreichung des genannten Zweckes für die angemessensen hal— ten. Fenehmigen Sie u. s. w. Madrid, den 18. Rar iS, e- Ich. übersende Ihnen eine Abschrift dieser Depesche, damit Sie die nöthigen Maßregeln ergreifen und die Befehle Ihrer Majestät in Betreff der Entwaffnung und Auflösung der Ranonal-Garde in Ih⸗ rem Distrikt innerhalb vierzehn Tagen von dem Empfange diẽfes Schreibens an, in Ausführung bringen. Sie sind, im Falle es nö— thig seyn sollte, autorisirt, die bewaffnete Macht zu ülfe zu rufen, und wenn eine solche nicht da seyn sollte, so haben 2. sich an den unmittelbaren Chef Ihres Ortes zu wenden. Sollte Ihnen Wider— stand. geleistet werden, so können Sie so verfahren, wie gegen die Feinde des Throues Isabella's II. Unterlassung oder Schwäche von Ihrer Seite wäre in diesem Falle ein Vergehen, von dem ich die Regierung Ihrer Maiestät in Kenntniß fetzen müßte und für das Sie zur Verantwortlichkeit gezogen werden würden. Gott erhalte Sie u. s. w. Calaf, den 205. Mai 1837.
Baron von Meer.“
Nach Berichten Sebastian vom 25. Mai hatte der Britische Commissair im Spanischen Hauptquartier, Oberst Wolde, am Tage zuvor einen vergeblichen Versuch gemacht, die Offiziere der Britischen Legion zum Verbleiben im Spanischen Dienste nach Ablauf ihrer Ca⸗ pitulationszeit (10. Juni) zu bewegen. Die Offiziere verlang⸗ ten vor Allem vollstaͤndige Entrichtung der ihnen schuldigen Soldruͤckstände. Eben so ungluͤcklich fiel ein Versuch mit den Soldaten vom lsten Regimente der Legion, den Schuͤtzen und der Artillerie aus; nur zwei Indioidüen erklärten sich bereit, noch laͤnger zu bleiben. Mit großer Erbitterung sprechen sich die Berichte vom Kriegs-Schauplatze uͤber die unerklaͤrliche Saumseligkeit des Ober⸗-Befehlshabers der Nord⸗Armee, Espar⸗ tero s, aus, welcher am 26sten bereits seit 12 Tagen an der Spitze von 20, 000 Mann in Hernani stand, ohne auf die drin— genden Vorstellungen von Evans und Wylde zu höoͤren, welche von ihm verlangten, daß er vorruͤcken solle, um Tolosa zu nehmen und Irribarren zu Huͤlfe zu kommen. In einem von der Mor⸗ ning Chroniele mitgetheilten Briefe aus Bayonne werden die Gruͤnde namhaft gemacht, durch die er seine Zoͤgerung zu beschoöͤnigen suche. Zuerst behauptete er, es fehle an Lebensmit⸗ teln; sie wurden innerhalb vierundzwanzig Stunden angeschafft; dann fehlte es ihm an Munition; in sechs Stunden war er aus den Magazinen zu San Sebastian versorgt; dann verlangte er Bagage , Pferde und Maulesel; auch diese kamen ihm in moͤg— lichst kurzer Zeit zu; nun, nachdem er alle Vorwaͤnde erschoͤpft
zu haben schien, erklaͤrte er schriftlich den Behoͤrden von Gui⸗ puzcoa, daß das Eisen in dieser Provinz zu dem Beschlagen sei⸗
Engländer etwa auf,
des Englischen Courier aus San
ner Pferde nicht gebraucht werden koͤnne, und daß er daher mit Eisen aus Frankreich versehen werden muͤsse. Wahrend Espar⸗ tero zögerte, hatte Guibelalde 2000 Mann in Tolosa zusam⸗ mengebracht, und Zarategui nebst anderen in Navarra zuruͤckge⸗ lassenen Karlistischen Befehlshabern hatten die staͤrksten Paffe
besetzt.
Portugal.
Lissab on, 25. Mai. Das Diario do Governo vom 23sten enthält die Anzeige, daß, da die Koöͤnigin den sechsten Monat ihrer Schwangerschaft gluͤcklich uͤberstanden habe, dem Patriarchen, als dem Ober, Kapellan des Koͤniglichen Hauses, der Befehl ertheilt worden sey, die üblichen Gebete pro felieĩ bartu am 27sten, 28sten und 29sten in saͤmmtlichen Kathedralen und Kirchen des Koͤnigreichs anzuordnen.
Dem Correio, einem Oppositions⸗Journale, zufolge, herrscht unter den Lissaboner Kaufleuten große Besorgniß in Betreff des Britischen Geheimeraths-Befehls, welcher die hohere Besteue⸗ rung Portugiesischer Schiffe und Guͤter, als Repreffalien gegen den hohen Portugiesischen Tarif, befiehlt. Der Eorreio leitet das ganze Unheil von der September⸗Revolution her.
nter den Franzoͤsischen Kaufleuten in Lissabon soll große Geld⸗Bedrängniß herrschen. Eine Versammlung von zehn der angesehensten Franzöͤsischen Haͤuser, welche zu dem Zwecke ge⸗ halten wurde, um Sem Uebel abzuhelfen, hat zu keinem Resul⸗ tate gefuͤhrt.
Türer.
Die neueste in Berlin eingegangene Nummer der Tuͤrki⸗ schen Zeitung Tekwimi Wekafi vom 7. Sefer (12. Mai) berichtet uͤber die schon fruͤher durch ein Extra⸗Blatt ‘) ange⸗ kuͤndigte Abreise des Sultan's nach Warna. Die ganze vierte Folio⸗Seite der Zeitung ist, wie dles zuweilen geschieht, wenn es an Stoff gebricht, unbedruckt gelassen, und die meisten Ar⸗ tikel betreffen Amts-Veraͤnderungen von geringem Belang, oder Reparaturen gottesdienstlicher Gebäude im Osmanischen Reiche. Wir theilen die zwei erheblichsten dieser Artikel mit:
„Tahir Bei Efendi, Inspektor der Großherrlichen Kuͤche und der Zoͤlle fuͤr die Lebensmittel, welche in Konstantinopel ein⸗ gefuͤhrt werden, hat, als Seine Hoheit am 21 sten des vorigen Monats, um, einem schoͤnen herkömmlichen Brauche gemaͤß, dem Pfeil⸗ Schießen beizuwohnen, auf dem Ok⸗Meidan (Pfeil⸗ Platze) sich eingefunden hatte, an dem erwähnten Orte einen Fußfall vor Sr. Hoheit gethan, und bei dieser Gelegenheit ein mit Brillanten besetztes Bildniß des Großherrn empfangen.“
„Dem bisherigen Scheich der heiligen Orte (Mekka und Medina), Hasis Issa Agha lag es ob, alle Angelegenheiten der— selben ins rechte Geleis zu bringen und fuͤr die Ruhe und Sicherheit ihrer Bewohner Sorge zu tragen. Insonderheit hatte er pflichtmaͤßig daruber zu wachen, daß die frommen Stif— kungen an den erwähnten Orten zweckmäßig verwaltet wurden. Nachdem nun Seine Hoheit Kunde davon erhalten, daß der genannte Agha schon seit einiger Zeit die Unterhaltung der hei⸗ ligen Gebaͤude nicht mit dem erforderlichen Eifer sich angelegen seyn ließ, und auch in den uͤbrigen Geschaͤften seines Amtes saumselig war: so hat Hoͤchstderselbe den Hafis Issa Agha die⸗ ses Amtes zu erledigen und dasselbe dem in Brussa wohnhaf⸗ ten vormaligen Kastasker, Derwisch Muhammed Pascha, zu übertragen geruht. Derwisch Muhammed ist von GSrussa nach Konstantinopel berufen worden, und hat am 13. Muharrem seine Bestallung empfangen. Se. Hoheit will, daß der neue Scheich von Mekka auf einer großherrlichen Fregatte nach Alexandrien abgehe: ihn begleitet ein Miralai der Garden, der er ch den Auftrag hat, den bisherigen Scheich nebst deffen Bruder Ali Agha nach Damaskus, als dem Orte ihres kuͤnfti⸗ gen Aufenthalts, zu eskortiren. Dem Pascha von Aegypten ist angezeigt worden, daß er fuͤr die weitere Reise des Derwisch Muhammed bis an den Ort seiner Bestimmung Sorge zu tra— . habe. Am 17. Muharrem ist dieser Wurdentraͤger zur
udienz gezogen und mit dem seinem neuen Amte zukommen⸗ den Abzeichen begnadigt worden.“
— Das Giornale del Lloyd austriaco meldet nach Briefen aus Smyrna vom 6. Mai: „Vom 29. April bis zum 3. Mai sahen wir mit großer Bestuͤrzung, wie die Pest⸗ faͤlle unter den Griechen, Tuͤrken, Juden und Armeniern im Zunehmen waren. Man behauptet, dazu haͤtte der Andrang des Volkes in die Kirchen, aus Anlaß der eben eingefallenen Oster⸗ feiertage der Griechen, dann das Umziehen einiger aus den an— gesteckten Dor fern angekommenen Schaͤfheerden hauptsaͤchlich bei⸗ getragen. Gluͤcklicher Weise jedoch hielten die Fortschritte dieser Geißel in den letzten drei Tagen inne, und dis Krankheit kehrt zu ihrem urspränglichen Gange zuruck. Einige Englische Kauf⸗ leute sind, in Begleitung eines aus London angekommenen In⸗ genieurs, auf einer Griechischen Goelette abgesegelt und fuͤhren einen Tauch. Apparat mit sich, durch welchen man hofft, 40 Ellen tief in's Meer steigen und daselbst vier Stunden lang verweilen zu konnen. Dieser besteht aus einer Kleidung von wasserdichtem Stoffe, mit einem von Glaͤsern umgebenen Helme, an welchem ein lederner, zum Zufuͤhren der Luft bestimmter Schlauch ange⸗ bracht ist; sie wollen sich dessen beim Sammeln der Wasstr⸗ schwaͤmme bedienen.“
Merxi o.
Aus Vera⸗-CLruz und Mexiko sind in New. Orleans Nachrichten vom 13. und 11. April angelangt. Der . von Vera⸗ Cruz enthält die Erzählung Santana“'s von seinem verungluͤckten Feldzuge in Texas nebst Beweis, Dokumenten Er giebt zu, daß er geschlafen habe, als er zu San Jacinto durch die Texianer angegriffen worden sey; der General Castril⸗ lon, der im Gefechte nach tapferer Gegenwehr getoͤdtet worden ist, befand sich zur Zeit des Angrisses der Texianer bei der Toi⸗ lette, und die uͤbrigen Offiziere waren ihren Vergnuͤgungen nach, gegangen. Santana wirft die Hauptschuld der Niederlage auf mehrere Individuen, welche getoͤdtet worden sind. — Dasselbe Blatt enthält den Protest der Mexikanischen Regierung gegen die mogliche Anerkennung der Unabhaͤngigkeit von Texas durch irgend eine fremde Macht. Bei der Praͤsiden— ten⸗Wahl, welche in Mexiko stattfand, hatten sich schon so viele Stimmen aus den verschiedenen Provinzen fuͤr den General Bustamente ausgesprochen, daß die Wahl desselben gesichert schien. Die Einfuͤhrung des neuen Praͤsidenten sollte
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an 19. April stattfinden. Man glaubte, daß in dem Kabinette Bustamente's Pedraza als Kriegs, Minister, Lebrije als Finanz⸗ Minister, und Canedo, der jetz. Gesandter in Lima ist, oder Santa Maria, der Gefandte in Madrid, als Minister des aus. wärtigen Departements ihren Sitz nehmen wuͤrden. Die Be⸗ dingungen einer Anleihe von 2. 006, 006 Dollars, welche mit dem Hause Rubio (Lizardi) abgeschlossen worden war, hatten die
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) Dieses Extra⸗Blatt ist uns nicht zugekommen.